[0001] Die Erfindung betrifft einen Hangaufzug für Personen, bei dem eine Gondel mit einer
Antriebseinheit gelenkig verbunden ist und an einer Laufschiene geführt wird.
[0002] Der Aufzug dient zur Beförderung von Personen im privaten und gewerblichen Bereich.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung können mehrere Gondeln auf einer Laufschiene unabhängig
voneinander fahren. Er ist für den Einsatz in allen Hanglagen mit einer Steigung bis
zu 60 ° geeignet, wobei Steigungs- und Richtungsänderungen problemlos überwunden werden
können. Dabei können mehrere programmierte Haltestellen angefahren werden.
[0003] Im Stand der Technik sind verschiedene Anordnungen für Personenaufzüge bekannt.
[0004] DE 295 20 175 U1 beschreibt eine Liftvorrichtung mit einem Schienensystem und einem
entlang des Schienensystems bewegbaren Lift, z.B. einem Sessellift für eine behinderte
Person. Der Lift kann sich unter einem Winkel, wenigstens entlang eines Teils seines
Weges, nach oben bewegen, wobei das Schienensystem zwei Führungen aufweist, wovon
eine im wesentlichen über der anderen vorgesehen ist, wodurch der Abstand zwischen
den Führungen von dem Neigungswinkel der Führungen abhängt und Halteelemente die zwei
Führungen verbinden. Die zwei Führungen sind jeweils lösbar mit den Halteelementen
verbunden.
Diese Anordnung ist für den Einsatz im Freien nicht geeignet.
[0005] Ferner ist nach dem deutschen Gebrauchsmuster G 82 08 435.1 ein kurvengängiger Schrägaufzug
bekannt, mit einem längs einer Laufschiene geführten und angetriebenen Sitz, wobei
der Sitz an dem Gehäuse eines längs der Laufschiene fahrbaren Antriebs um eine quer
zur Fahrtrichtung verlaufende waagerechte Achse pendelnd aufgehängt ist. Dabei weist
die pendelnde Aufhängung des Sitzes zwei zu der Pendelachse koaxialer, von der Lagergabel
des Sitzes abstehende Lagerzapfen auf, die in fluchtende Bohrungen eines zylindrischen
Lagerkörpers eingesteckt sind.
[0006] Bei diesen Anordnungen ist nachteilig, dass die Schiene in einer größeren Höhe im
Gelände angebracht werden muss, was das Landschaftsbild störend beeinflusst.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Aufzug der eingangs genannten Art
anzugeben, der für den Einsatz im Freien an Hanglagen geeignet ist, wobei Steigungs-
und Richtungsänderungen überwunden werden können und der kostengünstig hergestellt
werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Anordnung, welche die in die im Anspruch
1 angegebenen Merkmale aufweist, gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus. Hierzu zählen insbesondere:
- 1. Die Laufschienen fügen sich unauffällig im Gelände ein und ermöglichen, dass mehrere
Gondeln auf einer Schiene fahren können.
- 2. Es können Steigungen bis zu 60 ° auch mit Richtungs- und Steigungsunterschieden
überwunden werden.
- 3. Der Aufzug kann bis zu vier Personen einer Geschwindigkeit von 40 m/min im Vollastbetrieb
befördern.
- 4. Der Antrieb ist in einem geschlossenen System untergebracht, wobei die Antriebselemente
nicht sichtbar angeordnet sind.
- 5. Die Gondel kann langsam anfahren, allmählich beschleunigen und langsam bremsen.
- 6. Die konstruktive Ausführung ist einfach zu handhaben und wartungsarm.
[0011] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0012] In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Figur 1 die Anordnung des Liftes im Gelände,
Figur 2 eine Schnittdarstellung der Gesamtanordnung,
Figur 3 die Antriebseinheit,
Figur 4 eine Ausschnitt einer Anordnung mit zwei Antriebsrädern und
Figur 5 eine Anordnung, bei der die Antriebsräder in Mitnehmer eingreifen, die auf
einem Seil angeordnet sind.
[0013] Gemäß
Figur 1 wird die Gondel 1 des Liftes in einer Laufschiene 10 bewegt. Die Laufschiene 10 besteht
im dargestellten Beispiel aus einem gekanteten C-Profil aus 8 mm dickem Stahlblech
St52-2. Im Abstand von ca. 2 m sind Stützen 9 in einem betonierten Fundament angebracht.
Die Laufschiene 10 ist an den Stützen 9 in einer Höhe von ca. 1 m über dem Boden befestigt.
Die Laufschiene 10 nimmt die Gewichts- und Beschleunigungskräfte der Gondel 1 auf.
Unterhalb der Laufschiene 10 befindet sich eine geschlossene Stromführungsschiene,
welche die Stromversorgung der Gondel 1 und des Antriebs sicherstellt. Dabei ist gewährleistet,
dass die Stromführungsschienen den nach DIN erforderlichen Berührungsschutz aufweisen.
[0014] Die Gondel 1 verfügt über einen verglasten Profilrahmen aus Aluminium. Sie ist im
oberen Drittel an einer Aufhängung 3 mit der Antriebseinheit 2 verbunden ist. Diese
Aufhängung gewährleistet unabhängig von der Steigung die senkrechte Stellung der Gondel
1, wobei mit Stoßdämpfern ein Schwingen der Gondel 1 verhindert wird. Die Gondel 1
ist für vier Personen vorgesehen und hat eine Grundfläche von 0,8 m
2, wobei eine Schiebetür die Begehbarkeit ermöglicht. Sie erfüllt die Aufzugsrichtlinie
nach DIN EN81-1.
[0015] Die aus
Figur 2 ersichtliche Antriebseinheit 2 ist in kompakter Bauweise ausgeführt und beinhaltet
alle für die mechanischen Stütz- und Fangfunktionen erforderlichen Bauteile. Sie besteht
aus einem Halterrahmen, an dem vier Laufräder 7 zur Aufnahme der axialen Kräfte der
Gondel 1 befestigt sind. Diese sind mit Hilfe von Exzendern einstellbar. Die vertikalen
Kräfte werden über seitliche Laufrollen 8 auf die Seitenflanken des C-Profils der
Laufschiene 10 übertragen. In die Laufschiene 10 ist eine Winkelschiene 6 aus Edelstahl
X8 Cr Ti 17 eingeschraubt. Diese ermöglicht die formschlüssige Kraftübertragung von
der Gondel 1 zur Laufschiene 10. Die Winkelschiene 6 ist über ihre gesamte Länge mit
Durchbrüchen versehen, die in konstantem Abstand angebracht sind und eine formschlüssige
Verbindung mit dem Antriebsrad 5 herstellen und somit die Bewegung der Gondel 1 ermöglichen.
In der Winkelschiene 6 befindet sich ein Führungselement, dass vier Laufräder 7 und
seitliche Laufrollen 8 enthält. Dabei liegen jeweils zwei Laufräder 7 an gegenüberliegenden
Innenflächen 10.1 des C-Profils an. Die Laufrollen 8 sind paarweise angebracht, wobei
jeweils zwei Rollenpaare an der hinteren Fläche 10.2 der Laufschiene (10) sowie an
den dieser Fläche gegenüberliegenden abgekanteten Gegenflächen 10.3 anliegen.
[0016] Figur 3 erläutert die Antriebseinheit. Als Antriebsmotor 4 ist ein Kegelradgetriebemotor
mit Doppelbremse vorgesehen, der über einen Frequenzumrichter gesteuert wird. Um eine
hohe Sicherheit zu gewährleisten ist das Antriebsrad 5 direkt mit der Motorwelle verbunden.
Im Normalbetrieb werden das Anfahren und Bremsen der Gondel 1 mit dem Frequenzumrichter
gesteuert. Für die Positionssteuerung ist hierzu eine handelsübliche Liftsteuerung
vorgesehen.
Im Notfall oder bei Stromausfall wirken die beiden voneinander unabhängigen Motorbremsen.
Die Antriebseinheit enthält eine zusätzliche Fangeinrichtung, die bei einem Versagen
des Antriebs mechanisch eingreift, wenn eine vorgegebene Geschwindigkeit überschritten
wird.
[0017] In
Figur 4 zeigt die Anordnung des Antriebsrades 5 im Eingriff mit der Winkelschiene 6 sowie
die Anordnung der vier Laufräder 7.
[0018] Eine weitere Ausführungsmöglichkeit ist in
Figur 5 dargestellt. Hierbei sind auf einem Drahtseil 11 Mitnehmer 12 befestigt. Das Drahtseil
11 mit den Mitnehmern 12 ist in definierten Abständen mit der Laufschiene 10 fest
verbunden. Bei der Drehbewegung des Antriebsrades 5 greift dessen Verzahnung über
die Mitnehmer 12 und bildet eine formschlüssige Verbindung. Um die Anlage des Drahtseiles
11 am Antriebsrad zu sichern, befindet sich unter dem Antriebsrad 5 ein Gegenrad 13,
sodass die formschlüssige Verbindung zwischen den Mitnehmern 12 und dem Antriebsrad
5 stets gewährleistet ist. Bei dieser Ausführung ist vorteilhaft, dass bei Richtungs-
und Steigungsänderungen auftretende Fluchtungsfehler vernachlässigt werden können,
da sich das Drahtseil 11 den Änderungen anpassen kann.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0019]
- 1
- Gondel
- 2
- Antriebseinheit
- 3
- Aufhängung
- 4
- Antriebsmotor
- 5
- Antriebsrad
- 6
- Winkelschiene
- 7
- Laufräder
- 8
- seitliche Laufrollen
- 9
- Stützen
- 10
- Laufschiene
- 11
- Drahtseil
- 12
- Mitnehmer
- 13
- Gegenrad
1. Hangaufzug für Personen, bei dem eine Gondel (1) mit einer Antriebseinheit (2) gelenkig
verbunden ist und an einer Laufschiene (10) geführt wird, wobei die Laufschiene (10)
aus einem nach einer Seite offenem Profil besteht und in Bodennähe parallel zur Bodenfläche
angeordnet ist, in der Laufschiene (10) eine Stromführung und eine Koppeleinrichtung
angebracht ist, und wobei in der Laufschiene (10) ein Führungselement beweglich angeordnet
ist, welches ein mit einem Antriebsmotor (4) verbundenes Antriebsrad (5) enthält,
das in die Koppeleinrichtung formschlüssig eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass als Koppeleinrichtung ein Drahtseil (11) angeordnet ist, auf dem Mitnehmer (12) befestigt
sind, wobei das Drahtseil (11) in definierten Abständen mit der Laufschiene (10) fest
verbunden ist und eine Verzahnung des Antriebsrades (5) eine formschlüssige Verbindung
mit den Mitnehmern (1) bildet.
2. Hangaufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur ständigen Gewährleistung der formschlüssigen Verbindung unter dem Antriebsrad
(5) ein Gegenrad (13) angeordnet ist.
3. Hangaufzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das an einer Seite offene Profil ein doppelt gekantetes C-Profil ist.
4. Hangaufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement mindestens vier Laufräder (7) und seitliche Laufrollen (8) enthält.
5. Hangaufzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsrad (5) form- oder kraftschlüssig mit der Welle des Antriebsmotors (4)
verbunden ist.