(19)
(11) EP 1 251 606 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
26.04.2006  Patentblatt  2006/17

(21) Anmeldenummer: 02004072.1

(22) Anmeldetag:  23.02.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 43/24(2006.01)
H01R 13/514(2006.01)

(54)

Kontaktstecker

Contact connector

Connecteur à contact


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR

(30) Priorität: 19.04.2001 DE 10119412

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
23.10.2002  Patentblatt  2002/43

(73) Patentinhaber: ELCO Europe GmbH
D-57518 Betzdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Lau, Thorsten
    58540 Meinerzhagen (DE)
  • Krah, Gert
    57548 Kirchen (DE)
  • Sonntag, Heinz
    90513 Zirndorf (DE)

(74) Vertreter: Valentin, Ekkehard 
Patentanwälte Hemmerich, Valentin, Gihske, Grosse, Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 793 303
US-A- 6 093 061
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kontaktstecker, der in einem durch Spritzgießen hergestellten Gehäuse in nebeneinander liegender Anordnung mit mehreren Kontaktelementen bzw. Stiften oder dergleichen bereitstellenden Gittern ausgebildet ist, die mit einem Kunststoffmantel bereichsweise zu einem Kontaktsegment umspritzt sind, wobei die Kontaktsegmente mit diametral vorkragenden Auflagen ausgebildet sind, wie durch die US-A-6.093.061 bekanntgeworden.

    [0002] Bei der Herstellung solcher Kontaktstecker ist es bekannt, daß zunächst mehrere nebeneinander bzw. übereinander liegende Kontakte in Form eines Gitters, leiterbahnähnlich aus beispielsweise einem Kupferblech gestanzt werden. Anschließend werden die Kontaktgitter galvanisiert oder bleiben blank und danach bereichsweise, d.h. ihre leitfähigen Kontaktenden bleiben hierbei freiliegend, mit Kunststoff umspritzt, so daß sich ein die einzelnen Kontaktbahnen arretierendes und gegeneinander isolierendes Segment ergibt.

    [0003] Zur spritzgießtechnischen Herstellung eines Kontaktsteckers werden mehrere dieser mit einem Segment umspritzten Kontakte in einem Spritzgießwerkzeug nebeneinandergestellt und anschließend ein die Segmente umfassendes Steckergehäuse angespritzt. Hierbei kommt es in der Praxis insbesondere dann zu Problemen, wenn ein großes Gesamtgehäuse oder ein aus mehreren Modulen bestehendes Gehäuse gespritzt wird. Die dabei auftretenden großen Spritzdrücke wirken direkt auf die als Paketstapel angeordneten Kontaktsegmente, wodurch diese ihre vorher festgelegte Ausrichtung bzw. Orientierung verlassen. Aufgrund der veränderten Ausrichtung bzw. der Positionsverschiebung der Kontakte, läßt sich der Kontaktstecker oftmals nicht mehr mit einem beispielsweise komplementären Kupplungsstecker zusammenstecken bzw. mit diesem verrasten.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Kontaktstecker der eingangs genannten Art ohne die erwähnten Nachteile zu schaffen.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kontaktsegmente mit in den Eckbereichen diametral vorkragenden Auflageflächen ausgebildet sind und wobei das Gehäuse an den Kontaktsegmenten angespritzt ist. Die Auflagen respektive Erhöhungen sind auf den Außenflächen der die Kontaktgitter bereichsweise umschließenden Kunststoffsegmente so angeordnet, daß die in einem Spritzwerkzeug nebeneinander liegenden, einen Paketstapel bildenden einzelnen Kontaktsegmente eine Abstützung gegeneinander erfahren, womit eine Stabilisierung ihrer Einbaulage erreicht wird, wenn das Steckergehäuse angespritzt wird. Hierbei kann das gesamte Kontaktpaket zusätzlich durch einen zumindest an einem Paketende während des Spritzvorganges vorgesehenen Werkzeugkem von außen abgestützt werden.

    [0006] Des weiteren ermöglichen die mit vorkragenden Auflagen versehenen Segmente auch eine selektive, variable Bestückung eines Kontaktsteckers mit Kontakten. Es können nämlich in einfacher Weise ohne Verlust der gegenseitigen Abstützung entsprechend dem gewünschten kontaktlosen Bereich zwischen mit Kontakten bestückten Segmenten den Abstand überbrückende Leer-Segmente, die kein Gitter mit Kontakten besitzen, eingesetzt werden. Bei Segmenten mit Kontaktgitter können die Kontaktbereiche auch abgetrennt werden, so daß sich diese Segmente als Leer-Segmente einsetzen lassen.

    [0007] Die Auflagen können beispielsweise entweder als flächig durchgehende Stege ausgebildet sein, die sich in horizontaler oder vertikaler Richtung vorzugsweise bis zu den

    [0008] Eckbereichen über die Segmentflächen erstrecken. Oder es können auch nur punktuelle Auflageflächen in Form von rechteckigen oder quadratischen Erhöhungen in den Eckbereichen der Segmente bzw. eine Kombination aus stegartigen und punktuellen, vorkragenden Auflagen angespritzt sein. Durch die lediglich stegartigen und/oder punktuellen Auflagen läßt sich auf jeden Fall stets ein Hohlraum zwischen den einzelnen Segmenten erreichen, so daß diese beim Spritzgießen allseitig von dem Kunststoff umflossen werden können und somit einen starren Verbund bilden.

    [0009] Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß die Auflagen vorstehende Zentriermittel aufweisen, denen in situ Auflagen mit gegenüberliegenden, komplementären Ausnehmungen zugeordnet sind. Dies hat den Vorteil, daß die Kontaktsegmente bereits beim Einlegen in das Spritzgußwerkzeug einerseits zentriert und andererseits bewegungssicher gegeneinander arretiert werden. Als Zentriermittel lassen sich hierbei z.B. eine Stift/Buchsen-Kombination oder dergleichen formschlüssigen Nut/Feder-Wirkverbindungen vorsehen.

    [0010] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Es zeigen:
    Fig. 1
    in der Draufsicht eine in einem Stanzgitter ausgebildete Kontaktsegment-Anordnung; und
    Fig. 2
    die Kontaktsegment-Anordnung gemäß Fig. 1 in einer Seitenansicht.


    [0011] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind in einem aus einem Vorfertigungsprozeß entnommenem Stanzgitter zwei Kontaktsegmente 1 dargestellt, bei denen die Kontakte 2 leiterbahnähnlich ausgebildet und bereichsweise in Form einer Scheibe bzw. eines Segmentes (vgl. die dick strich-punktierte Einrahmung) mit einem Kunststoffmantel 3 umspritzt sind. Der Verlauf der Kontakt-Leiterbahnen innerhalb der Kunststoffummantelung ist gestrichelt dargestellt.

    [0012] Die Kontaktsegmente 1 sind an ihren beiden Außenflächen in zumindest den Eckbereichen 4, 5, 6, 7 mit vorkragenden Auflagen bzw. Erhöhungen in Form von - im Ausführungsbeispiel - vertikalen Stegen 8 und quadratischen Sockeln 9 ausgebildet. Nachdem die Kontaktsegmente 1 von den dargestellten Trägerstreifen 10 des Stanzgitters abgetrennt sind, wird zur Herstellung eines Kontaktsteckers (nicht gezeigt) eine gewünschte, beliebige Anzahl solcher aus dem Stanzgitter herausgetrennten Kontaktsegmente 1 nebeneinander stehend in ein Spritzgießwerkzeug eingesetzt, d.h. die Stege 8 und/oder Sockel 9 benachbarter Kontaktsegmente 1 befinden sich in Deckungslage. Die einzelnen Kontaktsegmente 1 erfahren darüber eine Abstützung gegeneinander und damit eine Stabilisierung in der Montage bei auftretendem Spritzdruck, wenn ein die Kontaktsegmente 1 umfassendes Steckergehäuse angespritzt wird. Diese gezielte Nebeneinander-Anordnung des aus mehreren Kontaktsegmenten 1 zusammengestellten quasi Kontaktsegment-Paketes wird aufgrund der gegenseitigen Abstützung und Stabilisierung durch die vorkragenden Auflagen 8, 9 selbst dann aufrechterhalten, wenn ein großbauendes Gesamtgehäuse mit entsprechend großen Spritzdrücken, deren Druckrichtung nicht einfach zu bestimmen ist, hergestellt wird. Durch die Beabstandung der einzelnen Kontaktsegmente 1 voneinander, werden diese beim Spritzgießen zudem allseitig vom Kunststoff umflossen und somit in gleichbleibendem Abstand zueinander zentriert.

    [0013] In Fig. 2 wird am Beispiel der dort rechten Auflage 8 eine Ausgestaltungsmaßnahme dargestellt. Demnach ist zusätzlich ein Zentriermittel in Form einerseits eines Kegels 11 vorgesehen, während andererseits in der dazu diametral vorspringenden Auflage 8 eine komplementäre Kegelausnehmung 12 ausgebildet ist. Beim Einlegen baugleicher Kontaktsegmente 1 in das Spritzgießwerkzeug mit jeweils Eingriff des Kegels 11 des einen Kontaktsegmentes 1 in die Ausnehmung 12 des benachbarten Kontaktsegmentes 1 werden diese durch die komplementären, kegelartig ineinander laufenden Zentrierungen im Werkzeug positionsgenau fixiert und bewegungssicher gegeneinander arretiert.


    Ansprüche

    1. Kontaktstecker, der in einem durch Spritzgießen hergestellten Gehäuse in nebeneinander liegender Anordnung mit mehreren Kontaktelementen bzw. Stiften (2) oder dergleichen bereitstellenden Gittem ausgebildet ist, die mit einem Kunststoffmantel (3) bereichsweise zu einem Kontaktsegment (1) umspritzt sind, wobei die Kontaktsegmente (1) mit diametral vorkragenden Auflagen (8, 9) ausgebildet sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktsegmente (1) mit in den Eckbereichen (4, 5, 6, 7) diametral vorkragenden Auflagen (8, 9) ausgebildet sind und wobei das Gehäuse an den Kontaktsegmenten (1) angespritzt ist.
     
    2. Kontaktstecker nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Auflagen (8, 9) vorstehende Zentriermittel (11) aufweisen, denen in situ Auflagen (8, 9) mit gegenüber liegenden, komplementären Ausnehmungen (12) zugeordnet sind.
     


    Claims

    1. An electrical connector that is realized in an injection-moulded housing in the form of an adjacently positioned arrangement with several grids of contact elements or pins (2) or the like that are regionally provided with an injection-moulded plastic coating (3) such that respective contact segments (1) are formed, wherein the contact segments (1) are provided with diametrically projecting supports (8, 9),
    characterized in
    that the contact segments (1) are provided with diametrically projecting supports (8, 9) in the corner regions (4, 5, 6, 7), wherein the housing is injection-moulded on the contact segments (1).
     
    2. The electrical connector according to Claim 1,
    characterized in
    that the supports (8, 9) contain projecting centering means (11), to which in-situ supports (8, 9) with oppositely positioned complementary recesses (12) are assigned.
     


    Revendications

    1. Fiche de contact, qui est réalisée dans un boîtier fabriqué par moulage par injection et disposée juxtaposée avec plusieurs éléments de contact ou broches (2) ou grilles similaires en comportant, autour desquels est injectée par endroits une chemise de matière plastique (3) pour former un segment de contact (1), les segments de contact (1) étant réalisés avec des revêtements (8, 9) débordant diamétralement,
    caractérisée en ce que
    les segments de contact (1) sont réalisés avec des revêtements (8, 9) débordant diamétralement dans les zones des coins (4, 5, 6, 7) et dans laquelle le boîtier est injecté sur les segments de contact (1).
     
    2. Fiche de contact selon la revendication 1,
    caractérisée en ce que
    les revêtements (8, 9) présentent des moyens de centrage proéminents (11) auxquels sont associés sur place des revêtements (8, 9) présentant des évidements complémentaires (12) leur faisant face.
     




    Zeichnung