[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Stimulation des menschlichen Körpers mittels
Vibrationen, wie es für das Muskeltraining, oder ganz generell die Anregung des Körpers
verwendbar ist.
[0002] Solche Geräte können als Fitnessgeräte mit einer vibrierenden Plattform ausgebildet
sein, auf welche eine Benutzerin oder ein Benutzer steht oder sitzt oder auf welcher
sie/er ein Körperteil abstützt. Es besteht auch die Möglichkeit für einen Benutzer,
an der Plattform befestigte Gurtschlaufen in die Hand zu nehmen, und zu spannen. Durch
die Vibrationen werden Reaktionen des Körpers hervorgerufen, und es ergibt sich eine
stimulierende Wirkung sowie ein Trainingseffekt.
[0003] Ein Beispiel für ein solches Gerät findet man in der internationalen Offenlegungsschrift
WO 02/053078. Die vibrierende Plattform (auch Schwingplatte genannt) wird durch einen
Vibrator in Bewegung gesetzt. Der Vibrator besteht aus einem Motor, welcher auf der
Unterseite der Platte angebracht ist und ein exzentrisches Gewicht bewegt. Aufgrund
der Trägheit schwingt die Plattform bei Drehung des Gewichts. Die Schwingplatte ist
auf einem Gestell angebracht, welches auf schwingungsdämpfenden Blöcken aufliegt,
die direkt auf dem Boden stehen. Abweichend von diesem Prinzip sind Geräte mit vibrierender
Plattform bekannt, bei welchen diese Plattform mittels schwingungsdämpfender Elemente
auf einer möglichst schweren Grundplatte aufliegen, welche ihrerseits im Kontakt mit
dem Boden steht.
[0004] In beiden Fällen werden Vibrationen auch auf den Boden übertragen, was je nach Standort
zu massiven unerwünschten Lärmbelästigungen und sogar zu Schäden an Gebäuden führen
kann. Ausserdem besitzt das ganze Gerät keine von der Schwingung entkoppelten Elemente,
so dass eventuell zum Gerät gehörende Elektronikkomponenten im Betriebszustand des
Gerätes dauernd vibrieren und langfristig Schaden nehmen können. Wenn möglichst wenige
Schwingungen auf die Unterlage übertragen werden sollen, muss die Grundplatte sehr
schwer sein, was der Handlichkeit des Gerätes natürlich abträglich ist.
[0005] Der Motor, welcher direkt auf der schwingenden Platte angebracht ist, muss entweder
von sehr solider Bauart sein - dann ist er auch entsprechend teuer - oder er nimmt
aufgrund der Vibrationen ebenfalls längerfristig Schaden.
[0006] Es sind, insbesondere für gezielt zu steuernde dreidimensionale Schwingungen (im
Stile von Wippbewegungen) Lösungen mit einer zwangsgeführten Schwingplatte bekannt.
Diese Lösungen sind bezüglich Abnutzung problematisch und können bei grossen Gewichtsunterschieden
der Benutzer zu Überlastungen des Motors führen; ausserdem sind auch bei diesen Lösungen
die Probleme der unerwünscht mitvibrierenden Elemente und der Lärmbelästigung nicht
gelöst.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Gerät mit einer Schwingplatte zur Verfügung zu
stellen, welches Nachteile bestehender Geräte überwindet und bei dem insbesondere
möglichst wenig Vibrationen an die Unterlage und/oder den Antrieb übertragen werden.
[0008] Gemäss einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die
Schwingplatte über erste elastische Elemente an ein Zwischenelement gekoppelt ist
und dieses Zwischenelement - es kann im wesentlichen plattenförmig ausgebildet sein
und einen ähnlichen Grundriss wie die Schwingplatte haben - über zweite elastische
Elemente an ein Grundelement (d.h. eine Grundplatte, ein Grundgestell oder ein Grundgehäuse)
gekoppelt ist, welche dafür ausgebildet ist, im Betriebszustand des Geräts auf einer
Unterlage aufzuliegen. Der Schwingungsanreger besitzt Gewichte, die von einem Antrieb
in Drehbewegungen versetzt werden und die bezüglich einer Drehachse exzentrisch angebracht
sind. Die die Gewichte führende Welle ist dabei vorzugsweise direkt - also nicht über
elastische schwingungsdämpfende Elemente - an die Schwingplatte gekoppelt und drehbar
gelagert. Abgesehen von der Kopplung über das Zwischenelement und die ersten und zweiten
elastischen Elemente ist das Grundelement von der Schwingplatte vibrationsentkoppelt.
[0009] Vorzugsweise bildet das Zwischenelement ein mitschwingendes Gegengewicht, welches
in Gegenphase zur Schwingplatte schwingt. Idealerweise geschieht das mit der identischen
Kraftamplitude. Numerische Simulationen, die die Kraftamplitude in Funktion der Steifigkeit
der ersten und zweiten elastischen Elemente und der Schwingplatte- und Zwischenelementmasse
näherungsweise berechnen können, sind an sich bekannt. Es hat sich herausgestellt,
dass eine besonders wirksame Entkopplung der Grundplatte bzw. des Grundgestells von
den Schwingplatte erreicht wird, wenn die Masse des Zwischenelements eine Mindestmasse
überschreitet, d.h. bei einem Gerät für durchschnittlich schwere und trainierte Benutzer
beispielsweise mindestens 20 kg, vorzugsweise mindestens 35 kg, besonders bevorzugt
mindestens 40 kg beträgt.
[0010] Gemäss einem zweiten Aspekt der Erfindung ist mindestens ein den elektrischen Antrieb
bildender Elektromotor nicht auf der Schwingplatte sondern auf einem davon entfernten
und schwingungsmässig möglichst entkoppelten Bauteil wie beispielsweise der Grundplatte,
dem Grundgestell oder dem Grundgehäuse angeordnet. Die Schwingungen werden wie im
ersten Aspekt durch Gewichte verursacht, die von einem Antrieb in Drehbewegungen versetzt
werden und die bezüglich einer Drehachse exzentrisch angebracht sind. Die Welle, die
die Gewichte führt, ist direkt - also nicht über elastische schwingungsdämpfende Elemente
- an die Schwingplatte gekoppelt und drehbar gelagert. Die Drehmomentübertragung zwischen
dem mindestens einen Elektromotor und der Welle geschieht über einen geeigneten Übetrtragungsmechanismus,
der beispielsweise eine Gelenkwelle oder einen Riemen- oder Kettenantrieb beinhalten
kann.
[0011] Oft besitzt der Schwingungsanreger mindestens zwei exzentrische Gewichte, oder Gewichtegruppen
(bspw. Gewichtepaare), welche gegenläufig rotieren. Damit kann bewirkt werden, dass
die Schwingplatte bevorzugt in eine Richtung - beispielsweise die Vertikale - schwingt,
während sich die Wirkung der exzentrischen Gewichte bezüglich der anderen Richtungen
kompensiert. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform werden beide Gewichte bzw. Gewichtegruppen
durch denselben Elektromotor angetrieben, wobei die Drehmomente über Riemen- Ketten
oder Zahnradantriebsmittel an die Wellen beider Gewichte/Gewichtegruppen übertragen
werden. Dies hat nebst einer offensichtlichen Kostenersparnis - ein Motor kostet weniger
als zwei Motoren - auch die Wirkung, dass die Synchronisierung zweier Antriebe kein
Thema ist, d.h. ein gegenläufiges Drehen in Phase ist mit einem solchen Antriebsmechanismus
einfach zu erreichen.
[0012] Besonders bevorzugt ist die Kombination der beiden Aspekte der Erfindung. Dann ist
die Form des Zwischenelementes, welches zwischen Grundplatte bzw. Grundgestell oder
Grundgehäuse und der Schwingplatte angeordnet sein kann, entsprechend angepasst. Wenn
das Zwischenelement beispielsweise plattenförmig ausgebildet ist, besitzt es an einer
zentralen Stelle eine Öffnung oder Ausnehmung, durch welche Elemente des Übertragungsmechanismus
hindurchgeführt werden können. Konkret kann das Zwischenelement scheibenförmig mit
mindestens einer Öffnung sein oder auch die Form eines Hufeisens oder Ringes haben,
W-förmig ausgebildet sein oder irgend eine andere geeignete Form mit vorzugsweise
flachen Abmessungen haben.
[0013] Im Folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung anhand von Zeichnungen beschrieben.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1 als Prinzipienskizze einen Schnitt durch eine Ausführungsform der Erfindung
gemäss ihrem ersten Aspekt
- Fig. 2 eine Explosionsdarstellung einer Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung
- Fig. 3 als Prinzipienskizze einen Schnitt durch eine Ausführungsform der Erfindung
gemäss ihrem zweiten Aspekt
- Fig. 4 als Prinzipienskizze einen Schnitt durch eine Ausführungsform der Erfindung
bei einer Kombination beider Aspekte
- Fig. 5 eine Explosionsdarstellung wesentlicher Elemente einer Ausführungsform der
Erfindung, welche beide Aspekte kombiniert
- Fig. 6 eine Darstellung von Elementen eines Mechanismus, welcher durch einen Elektromotor
erzeugte Drehmomente auf zwei gegenläufig drehende Exzentergruppen überträgt
[0014] Das Gerät in
Figur 1 besitzt eine Schwingplatte 1 welche für die Stimulation eines Benutzers in Vibrationen
versetzt werden kann. Die Schwingplatte ist über ein erstes elastisches Element, nämlich
eine erste Feder 2 an ein Zwischenelement 3 gekoppelt. Dieses ist seinerseits über
ein zweites elastisches Element, nämlich eine zweite Feder 4, an eine Grundplatte
5 gekoppelt. Die Grundplatte steht auf einer Unterlage 6 - beispielsweise eine Decke
eines Fitnessraums - auf, wobei in an sich bekannter Art noch dämpfende Elemente 7
vorgesehen sein können. Nur schematisch dargestellt ist ein Schwingungsanreger 8,
der eine elektrisch angetriebene Welle mit mindestens einen daran angebrachten Exzenter
beinhaltet. Der Schwingungsanreger ist direkt an die Schwingplatte 1 gekoppelt, und
zwar so, dass an der Lagerung der Welle angreifende Trägheitskräfte ungedämpft auf
die Schwingplatte übertragen werden.
[0015] Das Zwischenelement 3 kann als im Wesentlichen in sich steifer, beispielsweise plattenförmiger
Körper ausgebildet sein. Es kann aber auch mindestens ein Gewicht beinhalten, das
sich innerhalb gewisser Grenzen relativ zum Rest des Zwischenelements bewegen kann.
In dieser Ausführungsform besitzt also das Zwischenelement einen Zwischenelement-Grundkörper
und relativ zu diesem bewegbares Material. Das bewegbare Material kann in sich lose,
d.h. nicht formfest sein. Beispielsweise kann der Zwischenelement-Grundkörper einen
in sich geschlossenen Wassertank - u.U. mit Querstegen - aufweisen, wobei das bewegbare
Material eine Wasserfüllung ist. In einem zweiten Beispiel ist das bewegbare Material
körnig, beispielsweise Staub, Sand oder feiner Kies. Dann besitzt beispielsweise der
Zwischenelement-Grundkörper nebst einem plattenförmigen Bauteil ein Kunststoffgehäuse
für das körnige Material, oder das lose Material ist in einen Stoffsack oder dergleichen
eingebracht. Das bewegbare Material kann aber auch ein oder mehrere in sich steife
Körper sein, die durch eine Feder mit dem Zwischenelement-Grundkörper gekoppelt sind.
Es hat sich gezeigt, dass die schwingungsmässige Entkopplung von Schwingplatte und
Grundplatte bzw. Grundgehäuse durch das Zwischenelement besonders effektiv funktioniert,
wenn dieses bewegbares Material enthält.
[0016] Die ersten elastischen Elemente und vorzugsweise auch die zweiten elastischen Elemente
sind an den Grundkörper das Zwischenelementes gekoppelt.
[0017] Figur 2 zeigt eine Explosionsdarstellung einer Ausführungsform gemäss dem in Figur 1 dargestellten
Prinzip. Die Grundplatte 5 ist im Wesentlichen starr mit einem Aufbau 11 verbunden,
welcher Handgriffe 12 für den Benutzer und ein Bedienungspaneel 13 beinhaltet. Im
Innern des Aufbaus oder an diesem angebracht befindet sich auch eine Steuerelektronik
sowie eventuell Netzteile und dergleichen. Mit der Grundplatte verbunden ist - optional
- eine Radachse 14 mit Transportrollen 15, mittels derer das Gerät über kurze Distanzen
transportiert werden kann. Die Schwingplatte 1 ist aus einem steifen Glasfaser-Kompositmaterial
oder einem beliebigen anderen geeigneten Material (verstärkter Kunststoff, Metalllegierung
etc.) gefertigt und besitzt eine sich für den Benutzer angenehm anfühlende Standfläche,
beispielsweise aufgrund eines Antirutschbelags oder einer Antirutschmatte. Die Schwingplatte
1 besitzt noch Befestigungslöcher für Elektromotoren und elastische Elemente (hier
rund gezeichnet) sowie für Gurtschlaufen (hier eckig gezeichnet). Das Zwischenelement
3 ist hier in sich steif, im wesentlichen plattenförmig und weist Öffnungen 3.1, 3.2
auf. Diese Öffnungen dienen in der dargestellten Ausführungsform dazu, Platz für zwei
Elektromotoren 16 zu schaffen, welche beide an der Schwingplatte befestigt sind und
über eine Welle je einen in der Figur nicht gezeichneten Exzenter oder eine Gruppe
von Exzentern in Drehbewegung versetzen. Vorzugsweise sind die Elektromotoren so ausgebildet,
dass sie in mindestens einem Betriebsmodus die Exzenter/Exzentergruppen in zueinander
gegenläufige Bewegung versetzen, so dass beispielsweise nur die vertikale Komponente
der Trägheitskräfte in Vibrationsbewegungen umgesetzt wird, während sich andere Komponenten
der Trägheitskräfte kompensieren.
[0018] Im gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die ersten elastischen Elemente 2 als wabenförmige
Elastomerkörper ausgebildet, während die zweiten elastischen Elemente 4 in der Plattenebene
symmetrisch sind. Ebenfalls gezeichnet sind dämpfende Füsse 17. Diese dämpfenden Füsse
sind optional und können auch weggelassen oder durch Filzaufleger oder dergleichen
ersetzt werden.
Beispiele:
[0019] Folgende Parameter wurden in einem ersten Beispiel für Federsteifigkeiten und Plattenmassen
verwendet:
Steifigkeit der vier ersten elastischen Elemente: cx=40 N/mm, cy=11.5 N/mm, cz=33 N/mm (x und y bezeichnen die Richtungen entlang der Plattenebene, z die Vertikale).
Steifigkeit der vier zweiten elastischen Elemente: cx= cy=42 N/mm, cz=120 N/mm.
[0020] Masse der verwendeten Bauteile: Vibrationsplatte mit Schwingungsanregern: 24 kg,
Zwischenplatte 40 kg, Grundplatte mit Elektronik und Aufbau 23 kg.
[0021] Die berechneten Amplituden der Reaktionskräfte an den Fusspunkten übersteigen in
dieser Konfiguration bei Schwingungsfrequenzen um 50 Hz 15 N nicht. Es wird also eine
weit gehende Entkoppelung der Grundplatte von den Schwingungen erreicht.
[0022] In einem zweiten Beispiel wurden die Steifigkeiten der elastischen Elemente unverändert
belassen, die Zwischenplatte hatte aber eine Masse von 60 kg. Die Amplitude der Reaktionskräfte
an den Fusspunkten ist dann bei 50 Hz unter 10 N.
[0023] Durch weitere Veränderungen der Masse des Zwischenelementes und auch der Schwingplatte
und verändern der Steifigkeiten und Steifigkeitsverhältnisse der elastischen Elemente
können die Reaktionskräfte weiter beeinflusst werden. Eine Verringerung der Steifigkeiten
c
x und c
y der zweiten elastischen Elemente entlang der Plattenebene bringt beispielsweise eine
noch weitergehende Entkopplung, wobei aber die statischen Eigenschaften (insbesondere
beim Betreten der Schwingplatte durch schwere Personen) schlechter werden können.
[0024] Eine Prinzipienskizze für den zweiten Aspekt der Erfindung findet man in Figur 3.
Das System besitzt eine vergleichsweise massive (die Masse beträgt beispielsweise
mindestens 60 kg, vorzugsweise mindestens 100 kg) Grundplatte 5, auf welcher durch
elastische Elemente 22 eine Schwingplatte 1 angebracht ist. Gemäss dem zweiten Aspekt
der Erfindung besteht der Schwingungsanreger aus mindestens zwei Komponenten: Mindestens
einem Elektromotor 26, welcher von der Schwingplatte entkoppelt ist und daher weit
gehend nicht mit-vibriert, und einem Exzentermodul 27 welches mindestents ein Gewicht
aufweist, das durch Drehen einer Welle in eine Rotationsbewegung versetzbar ist und
gegenüber der Rotationsachse exzentrisch angeordnet ist. Das Exzentermodul 27 ist
direkt an die Schwingplatte 1 gekoppelt in dem Sinn, dass Trägheitskräfte, welche
auf Lager der Welle wirken, im wesentlichen ungedämpft an die Schwingplatte übertragen
werden. Die Drehmomentübertragung zwischen Elektromotor 26 und Exzentermodul 27 erfolgt
über Übertragungslemente 28 wie beispielsweise einer Gelenkwelle (Kardanwelle oder
ähnlich), einen Antrieb mittels elastischen Riemen oder einen Kettenantrieb etc. Der
Übertragungsmechanismus kann unter den bekannten Übertragungsmechanismen ausgewählt
sein, solange Elektromotor und Exzentermodul vibrationsentkoppelt sind, d.h. der Übertragungsmechanismus
eine Entkopplung (im Sinne der Übertragung von Vibrationen) gewährleistet.
[0025] Die Erfindung gemäss ihrem zweiten Aspekt kann an sich für beliebige Fitnessgeräte
mit Vibrationsplattform verwendet werden, die einen Vibrationsantrieb über ein Exzentermodul
und Trägheitskräfte vorsehen; es muss lediglich der Elektromotor auf einem von der
Schwingplatte verschiedenen, möglichst von dieser vibrationsentkoppelten Bauteil angebracht
sein. Besonders vorteilhaft ist aber die Kombination mit dem ersten Aspekt der Erfindung,
da hier die Grundplatte bzw. das Grundgestell besonders effizient von der Vibrationsplattform
entkoppelt ist. Eine entsprechende Prinzipienskizze findet man in Figur 4. Die Bezugszeichen
1 bis 7 bezeichnen in dieser Figur dieselben Elemente wie in Figur 1. Der Vibrationsantrieb
ist aber wie in Fig. 3 in zwei Komponenten aufgeteilt, nämlich einen Elektromotor
26 und ein Exzentermodul 27, welche durch Übertragungselemente 28 verbunden sind.
Ebenfalls im Unterschied zum Aufbau gemäss Figur 1 besitzt das plattenförmige Zwischenelement
3 eine Aussparung oder Öffnung 3.3, aufgrund welcher die Verbindung zwischen Elektromotor
26 und Exzentermodul 27 möglich wird. Selbstverständlich kann auch bei einer Kombination
beider Aspekte der Erfindung das Zwischenelement einen Zwischenelement-Grundkörper
und relativ zu diesem bewegbares, beispielsweise in sich loses Material aufweisen.
[0026] Figur 5 zeigt eine Ausführungsform gemäss dem Prinzip von Figur 4 in Explosionsdarstellung.
Die Bezugszeichen 1-5, 11-15 und 17 bezeichnen dieselben Elemente wie in Fig. 2. Im
Unterschied zu Fig. 2 besitzt das Fitnessgerät nur einen einzigen Elektromotor 26,
welcher auf der Grundplatte befestigt - bspw. aufgeschraubt - ist. Es besteht auch
die Möglichkeit, den Elektromotor an einem separaten, von der Schwingplatte ebenfalls
vibrationsentkoppelten Bauteil zu montieren. Beispielsweise kann in der Grundplatte
eine Ausnehmung oder Öffnung vorhanden sein, durch welche hindurch der Elektromotor
nach unten ragt, wobei der Elektromotor dann auf einem an der Grundplatte befestigten
Blech aufgeschraubt ist. So kann Platz gewonnen werden.
[0027] Das Exzentermodul 27 hingegen ist fest mit der Schwingplatte 1 verbunden, beispielsweise
ebenfalls mit dieser verschraubt. Das plattenförmige Zwischenelement 3 besitzt eine
in der dargestellten Ausführungsform T-förmige Öffnung 3.3 durch welche der Elektromotor
von unten und das Exzentermodul von oben her hindurchragen. Eine Gelenkwelle 31 dient
als Übertragungselement und überträgt Drehmomente vom Elektromotor an das Exzentermodul.
[0028] Das Exzentermodul 27 ist in Figur 6 noch etwas übersichtlicher dargestellt. Das Modul
besitzt in der gezeichneten Ausführungsform eine Montageplatte 41 und zwei mit dieser
starr verbundene Stege 42. Zwischen den Stegen 42 befinden sich drei Zahnräder 43,
44, ein beidseitiger Zahnriemen 47 und eine Spannrolle 46. Die Zahnräder 43, 44 werden
durch Lager 45 in den Stegen geführt und sind um je eine Drehachse 48 drehbar. Sobald
das als mittlere Zahnrad 43 (das Eingangs-Zahnrad) durch die Gelenkwelle 31 in Drehbewegung
versetzt wird, beginnen aufgrund der Wirkung des Zahnriemens 47 auch die beiden äusseren
Zahnräder 44 (die AusgangsZahnräder) zu drehen, und zwar bei der gezeichneten Führung
des Zahnriemens in gegenläufigem Drehsinn. Von den Wellen 49 der äusseren Zahnräder
wird je ein Paar von Exzentern 50 geführt (in der Figur 6 sind die hinteren Exzenter
jeweils nicht sichtbar). Bei gegenläufiger Drehung der Exzenterpaare vibrieren das
Exzentermodul und damit auch die fest daran gekoppelte Schwingplatte 1 in erster Linie
in vertikaler Richtung.
[0029] Die gezeichnete Ausführungsform besitzt noch eine Spezialität: Nebst den erwähnten
Exzentern 50 sind noch zwei Paare von Ausgleichsexzentern 51 vorhanden. Diese besitzen
bezüglich der Drehachse eine kleinere Unwucht als die Exzenter 50, beispeilsweise
weil sie leichter sind als diese. Sie sind im Gegensatz zu den Exzentern 50 nicht
drehfest mit der Welle verbunden sondern schwenkbar relativ zu dieser. Auch sind sie
unmittelbar neben den Zahnrädern angeordnet. Die Zahnräder besitzen je zwei Mitnehmerzapfen
52 aufgrund welcher bei einer Drehbewegung der Zahnräder auch die Ausgleichsexzenter
mitgedreht werden. Bei einer Drehung in die eine Drehrichtung sind dabei wie in der
Zeichnung die Ausgleichsexzenter 51 so angeordnet, dass ihre Exzentrität derjenigen
der Exzenter 50 entgegenwirkt. Dann verringern sich die Gesamtexzentrizität und damit
auch die Trägheitskräfte bei einer durch die festgelegte Vibrationsfrequenz gegebenen
Rotationsgeschwindigkeit. Bei einer Drehung in die andere Richtung kommen die Ausgleichsexzenter
automatisch auf der anderen Seite ihres Mitnehmerzapfens 52 - die beiden Seiten des
Mitnehmerzapfens dienen als Anschläge für den Ausgleichsexzenter - zu liegen, sind
dann in derselben Drehstellung wie die Exzenter 50 und erhöhen die Unwucht und daher
die Trägheitskräfte. Mit dieser einfachen Massnahme kann also die Vibrationsamplitude
zwischen zwei Werten variiert werden, indem die Drehrichtung des Antriebs gewählt
wird.
[0030] Sowohl das Prinzip der Übertragung des Antriebsmomentes von einem Elektromotor auf
zwei gegenläufig rotierende Exzenter bzw. Exzentergruppen mittels eines Zahnriemens
oder dergleichen als auch das Prinzip der Regelung der Vibrationsanmplitude durch
Wahl der Drehrichtung mittels der Ausgleichsexzenter kann auch für Ausführungsformen
verwendet werden, bei denen der Elektromotor (bzw. die Elektromotoren) auf der Schwingplatte
befestigt sind.
[0031] Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen sind blosse Beispiele für die Umsetzung
der Erfindung. Sie können in mancher Weise abgeändert werden. Das Zwischenelement
kann beispielsweise eine von den gezeichneten Ausführungsformen deutlich abweichende
Form haben, wobei es aus praktischen Gründen vorzugsweise flach ist, d.h. in der Richtung
senkrecht zur Schwingplattformebene nur eine verhältnismässig kleine Ausdehnung hat.
Um die elastischen Elemente ideal positionieren zu können wird es sich mit Vorteil
über mehrere periphere Bereiche erstrecken. Es kann beispielsweise als ringartiges
Element vorhanden sein, das dem Verlauf des Schwingplatten-Randes ungefähr folgt.
Es können auch mehrere nicht zusammenhängende Zwischenelemente vorhanden sein.
[0032] Die Erfindung gemäss ihrem zweiten Aspekt funktioniert auch mit mehr als einem Elektromotor.
Es können beispielsweise zwei Elektromotoren auf der Grundplatte, dem Grundgestell
oder in dem Grundgehäuse angeordnet und mit je einem Übetragungsmittel zu je einem
Exzentermodul ausgestattet sein. Obwohl alle beschriebenen Ausführungsformen davon
ausgehen, dass zwei Exzenter oder Exzentergruppen mit gegenläufigem Drehsinn vorhanden
sind, ist die Erfindung auch mit einem einzigen Exzenter oder einer einzigen Exzentergruppe
oder auch mit mehreren Exzentern/Exzentergruppen realisierbar; dann werden unter Umständen
anstelle der im Wesentlichen vertikalen Vibrationen komplexere zwei- oder dreidimensionale
Schwingungen ausgeführt. Auch für den Übertragungsmechanismen zwischen Elektromotor
und Exzentermodul sind viele Varianten denkbar und vom Funktionsprinzip her der Fachperson
bekannt.
[0033] Die Übertragung von Drehmomenten von einer Welle auf das exzentrische Gewicht/die
Gewichte 50 kann wie in der beschriebenen Ausführungsform geschehen, indem die Gewichte
drehfest auf der Welle fixiert sind, oder auch über Mitnehmerelemente, beispielsweise
wie das für die Ausgleichsexzenter der Fall ist, etc. Die Kopplung zwischen einer
Gelenkwelle und der Welle, an welcher die Gewichte angebracht sind, kann übrigens
auch darin bestehen, dass die Gewichte an einem Ende der Gelenkwelle selbst angebracht
sind, dass also die Gelenkwelle mit der Welle der exzentrischen Gewichte identisch
ist.
1. Gerät zur Stimulation des menschlichen Körpers mittels Vibrationen, mit einer zu Vibrationen
anregbaren Schwingplatte (1) und einem Schwingungsanreger, welcher mindestens ein
drehbares und bezüglich einer Drehachse exzentrisches Gewicht (50) und Antriebsmittel,
mittels derer das exzentrische Gewicht (50) in eine Drehbewegung versetzbar ist, aufweist,
wobei die Position der Drehachse (48) relativ zur Schwingplatte (1) fest ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingplatte über erste elastische Elemente (2) an ein Zwischenelement (3) gekoppelt
ist und das Zwischenelement (3) über zweite elastische Elemente an eine Grundplatte
(5), ein Grundgestell oder ein Grundgehäuse gekoppelt ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steifigkeit der ersten und zweiten elastischen Elemente und die Masse des Zwischenelementes
so gewählt sind, dass das Zwischenelement ein mitschwingendes Gegengewicht bildet,
welches in Gegenphase zur Schwingplatte schwingt.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse des Zwischenelementes (3) bzw. die Summe der Massen aller Zwischenelemente
mindestens 20 kg, vorzugsweise mindestens 35 kg beträgt.
4. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (3) im Wesentlichen plattenförmig ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (3) relativ zu einem Zwischenelement-Grundkörper bewegbares Material
aufweist.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegbare Material lose ist.
7. Gerät zur Stimulation des menschlichen Körpers mittels Vibrationen, insbesondere nach
einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer zu Vibrationen anregbaren Schwingplatte
(1) und einem Schwingungsanreger, welcher mindestens ein drehbares und bezüglich einer
Drehachse exzentrisches Gewicht (50) und Antriebsmittel, mittels derer das exzentrische
Gewicht (50) in eine Drehbewegung versetzbar ist, aufweist, wobei die Position der
Drehachse (48) relativ zur Schwingplatte (1) fest ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel mindestens einen Elektromotor (26) aufweisen, welcher auf einem
von der Schwingplatte verschiedenen und an diese höchstens über elastische Elemente
(2, 4, 22) gekoppelten Bauteil angebracht ist.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil, an welchem der Elektromotor (26) angebracht ist, eine Grundplatte, ein
Grundgestell oder ein Grundgehäuse ist, welches dafür vorgesehen ist, auf einer Unterlage
plaziert zu werden, wobei es eventuell durch dämpfende Elemente 17 auf der Unterlage
abgestützt wird.
9. Gerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass Übertragungsmittel vom mindestens einen Elektromotor zu einer in fester Position
relativ zu der Schwingplatte gelagerten Welle 49 über eine Gelenkwelle 31 erfolgt.
10. Gerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsanreger zwei exzentrische Gewichte oder Gruppen von exzentrischen
Gewichten (50) aufweist, welche im Betriebszustand je um eine Drehachse (48) rotieren,
und dass beide exzentrische Gewichte oder Gruppen von exzentrischen Gewichten (50)
durch einen einzigen Elektromotor antreibbar sind.
11. Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachsen (48) im Wesentlichen parallel und die Drehrichtungen der Rotationsbewegungen
der beiden exzentrischen Gewichte oder Gruppen von exzentrischen Gewichten einander
entgegengesetzt sind.
12. Gerät nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass jede Gruppe von exzentrischen Gewichten (50) mit einer Welle (49) drehfest gekoppelt
ist und dass jeder dieser zwei Wellen (49) ein gegenüber der Welle zwischen zwei Anschlägen
schwenkbares zusätzliches exzentrisches Gewicht zugeordnet ist, wobei das zusätzliche
exzentrische Gewicht bei einer Rotation der Welle in die eine Drehrichtung am ersten
Anschlag und bei einer Rotation in die andere Drehrichtung am anderen Anschlag ansteht
und von diesem mit-gedreht wird, und dass die durch das zusätzliche exzentrische Gewicht
verursachte Unwucht die gesamte Unwucht erhöht wenn es am ersten Anschlag ansteht,
wohingegen die Unwucht des exzentrischen Gewichts bzw. der Gruppe von exzentrischen
Gewichten (50) durch die vom zusätzlichen exzentrischen Gewicht verursachte Unwucht
mindestens teilweise kompensiert wird, wenn dieses am zweiten Anschlag ansteht.