[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum mechanischen Fügen, Stanzen,
Lochen, Prägen, Nieten oder dergleichen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Vorrichtungen werden bei der Verbindung von Metallblechen verwendet. Beim
sogenannten Clinchen bzw. mechanischen Fügen mittels Umformen werden an Verbindungsstellen
zu verbindende Blechteile unter Wirkung von Werkzeugsätzen, die jeweils aus einem
Stempel und Matrize bestehen, kleine räumliche Gebilde geformt, die Fügeelemente.
Die Fügeelemente werden gebildet, indem in einem Fügebereich der Blechwerkstoff der
flächig aufeinanderliegenden Blechteile aus einer Blechebene gemeinsam heraus verschoben
und gestaucht werden.
[0003] Eine hierzu einsetzbare Vorrichtung ist beispielsweise aus DE 43 35 318 A1 bekannt.
DE 43 35 318 A1 beschreibt eine Werkzeugmaschine, die zwei Werkzeuge umfasst, die
relativ zueinander bewegbar sind, um zusammenzuwirken. Ein mit einem Arbeitskolben
verbundenes erstes Werkzeug führt eine lineare Hubbewegung gegenüber einem zweiten
Werkzeug aus. Der Arbeitskolben wird in Richtung der Hubachse geführt. Zur Erzeugung
der Hubbewegung ist ein Antriebskolben mit zwei Kniehebeln vorgesehen, die jeweils
mit ihrem ersten Ende am Antriebskolben über einen parallel zur Hubachse im Antriebskolben
verschiebbar gelagerten Gleitstein angelenkt sind. Das jeweils andere Ende der Kniehebel
ist an dem Arbeitskolben bzw. einem Widerlagerkolben angelenkt. Der Widerlagerkolben
ist verschiebbar in einem Hubwiderlager, das hubachsgleich zum und entfernt vom Arbeitskolben
ist. Die Kniehebel können durch eine Bewegung des Antriebskolbens in die Hubachse
zwischen Arbeitskolben und Hubwiderlager verschwenkt werden, so daß ein Hub ausgeführt
wird.
[0004] Als nachteilig hat sich dabei herausgestellt, daß mit der Werkzeugmaschine eine Anpassung
auf unterschiedlich dicke zu verbindende Blechteile nicht einfach und schnell erfolgen
kann.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum mechanischen
Fügen oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die eine
flexiblere Gestaltung eines Öffnungsmaßes zwischen den Werkzeugen ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Hierdurch wird eine Vorrichtung zum mechanischen Fügen oder dergleichen geschaffen,
bei der ein Abstand zwischen zwei Werkzeugteilen, die relativ zueinander entlang einer
Hubachse bewegt werden können, vergrößert werden kann. Eines der Werkzeugteile ist
an einem Stößel angeordnet, der gegen den Antrieb aus einer Grundstellung verschoben
werden kann. Eine Gelenkkette bestehend aus dem Stößel und einem an diesem angelenkten
Kniehebel und einem am Kniehebel angelenkten verschiebbaren Schubstück wirkt sowohl
in Richtung der angetriebenen Hubbewegung der beiden aufeinander zu bewegten Werkzeugteile,
als auch bei einer manuellen Bewegung des Stößels mit einer Erhöhung des Abstands
der beiden Werkzeugteile aus einer Grundstellung. Eine solche Vorrichtung kann ein
vergleichsweise großes Öffnungsmaß zwischen den beiden Werkzeugteilen bieten, woraus
ein erweitertes Einsatzspektrum hinsichtlich der zu bearbeitenden Werkstückbereiche
folgt. Die Vergrößerung des Öffnungsmaßes bietet die Möglichkeit, Bauteile einfach
"einfädeln" zu können. Zudem wird das Werkzeugteil mit dem Stößel in Selbsthaltung
in der Stellung mit dem größeren Öffnungsmaß gehalten.
[0008] Die Vorrichtung weist kompakte Abmessungen und eine geringe Masse auf und ist somit
bevorzugt als Handgerät zu verwenden.
[0009] Durch die lineare Führung der Werkzeugteile zueinander führen diese reine Linearbewegungen
in einer Achse aus, weitere Anteile einer Bewegung, wie beispielsweise Kreisbogenbahnen
bei an Zangengliedern angeordneten Werkzeugteilen, sind nicht zu berücksichtigen.
[0010] Bevorzugt wird die Vorrichtung elektromechanisch angetrieben, was im Gegensatz zu
pneumatischen oder hydraulischen Antrieben einen höheren Wirkungsgrad liefert sowie
leiser, sauberer und steuerungstechnisch einfacher ist.
[0011] Die Ausbildung eines Rollengewindetriebes mit einer Spindelmutter und einer Spindel,
die von einem elektromechanischen Antrieb angetrieben wird, ermöglicht eine einfache
lineare Gestaltung des Antriebs. Die Spindel kann sich bis in das Schubstück erstrecken,
so daß sich die Spindel und das Schubstück über einen Gleitring zwischen dem Schubstück
und der Spindel, der an einem an der Spindel gesicherten Loslager angeordnet ist,
gegenseitig stabilisieren. Hierdurch wird eine kompakte Bauweise erreicht und ein
sicheres Gleiten des Schubstücks gegenüber dem Loslager. Zudem ist durch Verwendung
von Spindelantrieb und Kniehebel eine hohe Kraftübersetzung möglich.
[0012] Bevorzugt wird die Spindelmutter vom Schubstück drehfest gehalten und von dem Schubstück
in einer Ausnehmung geführt. Ein direktes Zusammenwirken und eine Paßgenauigkeit zwischen
den beweglichen Teilen werden damit erreicht.
[0013] Durch eine Führung der Feder in einer in dem Schubstück ausgestalteten Ausnehmung,
die die Feder im komprimierten Zustand aufnimmt, wird ermöglicht, daß die Feder nicht
verspringt und reversibel komprimiert und wieder entlastet werden kann.
[0014] Vorzugsweise ist zwischen dem Element und der Feder eine Scheibe angeordnet, die
mit glatten Flächen ausgebildet ist und eine unabhängige Materialwahl von Spindelmutter
und Feder, die sich nicht direkt berühren, ermöglicht.
[0015] Durch die Verwendung eines Griffrohrs, in dem das Element und das Schubstück quer
zur Hubachse angeordnet sind, liegt eine kompakte und am Griffrohr leicht zu handhabende
Vorrichtung vor.
[0016] Bevorzugt ist die Vorrichtung aus einem Griffrohr und einem damit verbundenen Rahmenteil
gestaltet, an dem eines der Werkzeugteile fest befestigt ist. Hierdurch werden ein
einfacher Aufbau und eine hohe Steifigkeit des Rahmenteils durch eine Integration
des Griffes erreicht.
[0017] Vorteilhafterweise ist ein Verriegelungsmechanismus vorhanden, der ein unbeabsichtigtes
Auslösen der Hubbewegung aus einer Stellung, bei der sich Finger oder Hände einer
Bedienungsperson zwischen den Werkzeugteilen befinden könnten, verhindert. Dazu kann
eine Elektronik zur Bestimmung der Position des Schubstücks vorgesehen sein. Bevorzugt
ist ein Sicherheitsschalter vorgesehen, mit dem nur bei Kontakt mit dem Schubstück
eine Auslösung der Hubbewegung möglich ist. Dadurch kann eine Auslösung je nach Stellung
des Schubstücks verhindert werden.
[0018] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig.1 zeigt schematisch in einer Teilschnittdarstellung eine Seitenansicht einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Grundstellung.
Fig.2 zeigt schematisch in einer Teilschnittdarstellung eine Seitenansicht der Ausführungsform
nach Fig. 1 in einer Schließstellung.
Fig. 3 zeigt schematisch in einer Teilschnittdarstellung eine Seitenansicht der Ausführungsform
nach Fig. 1 in einer Offenstellung.
Fig. 4 zeigt schematisch in einer Teilschnittdarstellung eine Seitenansicht der Ausführungsform
nach Fig. 1.
Fig. 5 zeigt schematisch in einer perspektivischen Teilschnittdarstellung die Ausführungsform
nach Fig. 1 in einer Grundstellung.
Fig. 6 zeigt schematisch eine Vorderansicht der Ausführungsform nach Fig. 1 in einer
Grundstellung.
Fig. 7 zeigt schematisch in einer Teilschnittdarstellung eine Vorderansicht nach Fig.
1 in einer Grundstellung.
Fig. 8 zeigt schematisch eine Draufsicht nach Fig. 1.
[0020] Fig. 1, 2 und 3 zeigen eine Vorrichtung zum mechanischen Fügen flächig aufeinanderliegender
Bleche (nicht dargestellt) durch Umformen mit einem Werkzeugsatz aus zwei Werkzeugteilen
1, 2, beispielsweise aus einem Stempel und einer Matrize. Von den Werkzeugteilen 1,
2 ist mindestens das Werkzeugteil 2 relativ zu dem Werkzeugteil 1 bewegbar. Die Bewegung
ist eine reine Hubbewegung und erfolgt linear in Richtung einer Hubachse 3. Die Werkzeugteile
1, 2 wirken zusammen, wenn sie aufeinander zu bewegt werden und auf die (nicht dargestellten)
zwischen ihnen befindlichen Bleche einwirken. Die Werkzeugteile 1, 2 sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel an Werkzeugträgern 4, 5 angeordnet.
[0021] Die Vorrichtung ist in den Fig. 1, 2 und 3 in unterschiedlichen Stellungen der Werkzeugteile
1, 2 bzw. Werkzeugträger 4, 5 zueinander dargestellt. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung
in einer Grundstellung der Werkzeugträger 4, 5 zueinander. Die beiden Werkzeugträger
4, 5 weisen einen Abstand, das sogenannte Öffnungsmaß, auf. Dabei beträgt der Abstand
zwischen den Werkzeugträgern 4, 5 mehrere Millimeter, vorzugsweise 3 bis 10 mm, weiter
bevorzugt etwa 6 mm.
[0022] Das Werkzeugteil 2 ist an einem Stößel 6 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Werkzeugträger 5, an dem das Werkzeugteil 2 angeordnet ist, an den Stößel
6 angeschraubt. Der Stößel 6 wird linear in Richtung der Hubachse 3 geführt. Am Stößel
6 ist ein Ende eines Kniehebels 7 angelenkt. Ein weiteres Ende des Kniehebels 7 ist
an einem Schubstück 8 angelenkt, das quer zur Hubachse 3 verschieblich angeordnet
ist. Die Anlenkung der Enden des Kniehebels 7 erfolgt über Zylinderstifte 9, 10. Das
Schubstück 8 ist in einem länglichen rohrförmigen Steg 11 geführt, der unter einem
Winkel zur Hubachse 3 ausgerichtet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel verläuft
der Steg 11 quer zur Hubachse 3. Eine Bewegung des Schubstücks 8 in Richtung des Stößels
6 führt dazu, daß der Kniehebel 7 weitgehend in die Hubachse 3 der Hubbewegung schwenkbar
ist. Damit wird eine in Fig. 2 gezeigte Schließstellung erreicht, in der die Werkzeugteile
1, 2 beim Auftreffen auf die Bleche (nicht dargestellt) zusammenwirken.
[0023] Zur Verschiebung des Schubstücks 8 ist ein Element 12 in dem Steg 11 angeordnet,
das von einem Antrieb 13 antreibbar und gegen das Schubstück 8 verschiebbar ist. Die
Bewegung des angetriebenen Elements 12 erfolgt linear quer zur Hubachse 3. Zwischen
dem Element 12 und dem Schubstück 8 ist eine komprimierbare Feder 14 und eine Scheibe
15 in dem Steg 11 angeordnet. Die Feder 14, die als spiralförmige Druckfeder ausgestaltet
ist, ist aus der in Fig. 1 gezeigten Grundstellung der Vorrichtung komprimierbar.
Mindestens ein Teil der Feder 14 ist in einer Ausnehmung 16 des Schubstücks 8 aufgenommen.
Die Ausnehmung 16 ist radial in der Nähe des äußeren Umfangs des Schubstücks 8 ausgebildet.
[0024] Das Element 12 ist an seinem äußeren Umfang drehfest von dem Schubstück 8 gehalten.
Dazu bildet ein Teil des Schubstücks 8 zwischen dem Element 12 und dem Steg 11 einen
Anschlag in einer Rotationsachse quer zur Hubachse 3 und liegt zwischen dem Außenumfang
des Elements 12 und dem Innenumfang des Stegs 11. Das Schubstück 8 weist eine Ausnehmung
auf, in der zumindest ein Teil des Elements 12 und die Scheibe 15 gleitverschieblich
angeordnet sind.
[0025] Eine Hubbewegung des Werkzeugteils 2 wird erreicht, indem das Element 12 gegen die
Feder 14 verschoben wird, die komprimiert in die Ausnehmung 16 geführt wird. Nachdem
die Feder 14 in die Ausnehmung 16 komprimiert wurde, berührt die Scheibe 15 einen
Anschlag des Schubstücks 8 in Richtung der Verschiebung des Elements 12 und der Scheibe
15. Eine weitere Verschiebung des Elements 12 mit der Scheibe 15 führt zu einer Verschiebung
des Schubstücks 8. Die Kraft des angetriebenen Elements 12 wird dann über das Schubstück
8 und den Kniehebel 7 in den Stößel 6 eingeleitet. Das Schubstück 8, der Kniehebel
7 und der Stößel 6 bilden eine Gelenkkette. In Fig. 2 ist die Vorrichtung in einer
Schließstellung mit angenäherten Werkzeugteilen 1, 2 am Ende eines Hubes dargestellt.
Der Kniehebel 7 ist weitgehend in die Hubachse 3 verschwenkt.
[0026] Das Ende der Hubbewegung wird über eine Ansteuerung des Antriebs 13 des Elements
12 erreicht und ist durch eine vorgegebene Steuerung des Antriebs 13 wählbar. Nach
dem Erreichen der Schließstellung, d.h. der unteren Hublage, erfolgt der Antrieb des
Elements 12 in umgekehrter Richtung und das Element 12 wird in die in Fig. 1 gezeigte
Ausgangslage, d.h. die der Grundstellung, zurückverschoben, wodurch das Schubstück
8 und die Scheibe 15 über die Federkraft der Feder 14 dem Element 12 nachfolgen und
die Vorrichtung in die Grundstellung gelangt. Der Stößel 6 fährt in einer Hubbewegung
wieder hoch, vom Werkzeugteil 1 weg.
[0027] Der Stößel 6 kann von außen manuell von der in Fig. 1 gezeigten Grundstellung in
eine in Fig. 3 gezeigte Stellung, der sogenannten Offenstellung, verschoben werden.
Bei der manuellen Verschiebung des Stößels 6 verbleibt das Element 12 in Ruhe. Die
Bewegung des Stößels 6 verschwenkt den Kniehebel 7 und verschiebt das Schubstück 8
in Richtung des Elements 12. Die Gelenkkette aus Stößel 6, Kniehebel 7 und Schubstück
8 wirkt neben der Richtung in Schließstellung auch in Richtung der Offenstellung.
Die zwischen dem Element 12 und dem Schubstück 8 angeordnete Feder 14 wird aufgrund
der manuellen Verschiebung des Stößels 6 nach oben zwischen dem Element 12 und dem
sich verschiebenden Schubstück komprimiert. Im komprimierten Zustand der Feder 14
wird diese von der Aufnehmung 16 aufgenommen. Nach der Kompression der Feder 14 gelangt
die Scheibe 15 in Anschlag mit dem Schubstück 8 und bildet das Ende der Bewegung für
das Schubstück 8. Der Stößel 6 kann nicht weiter nach oben bewegt werden.
[0028] In der in Fig. 3 gezeigten Offenstellung ist der Kniehebel 7 während der Bewegung
des Stößels 6 nach oben über die Totpunktslage des Kniehebels 7, d.h. der Kniehebel
7 bildet einen rechten Winkel mit der Hubachse 3, hinwegbewegt worden. Die auf den
Kniehebel 7 über das Schubstück 8 wirkende Federkraft der komprimierten Feder 14 bewirkt
einen Druck auf den Kniehebel 7 in Richtung der Offenstellung. Nachdem die Vorrichtung
aus der Grundstellung in die Offenstellung gebracht wurde, befindet sich die Vorrichtung
in Selbsthaltung und wird durch die Federkraft der komprimierten Feder 14 in der Offenstellung
gehalten. Das Öffnungsmaß zwischen den Werkzeugträgern 4, 5 kann in der Offenstellung
20 mm bis 50 mm, vorzugsweise 35 mm bis 43 mm, ferner bevorzugt etwa 38 mm betragen.
[0029] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Element 12 als eine Spindelmutter ausgestaltet,
die auf einer Spindel 17 angeordnet ist. Die Spindel 17 ist vom Antrieb 13 antreibbar.
Dazu ist der Antrieb 13 als Drehstromsynchron-Motor ausgebildet und am Steg 11 befestigt.
Die Befestigung erfolgt über einen Ring 19, der über einen Zylinderstift 20 und einen
Gewindestift 21 in den Steg 11 eingreift. Die Spindel 17 ist über eine Präzisionsspannmutter
22 an dem Drehsynchronmotor befestigt. Die Spindel 17 ist im Steg 11 mittig ausgerichtet
und durch ein Festlager 18 gelagert. Das Festlager 18 ist als Axialschrägkugellager
ausgebildet. Die Spindel ragt bis in eine Ausnehmung 23 des Schubstücks 8. Endseitig
ist die Spindel 17 im Schubstück 8 in der Ausnehmung 23 durch ein Loslager 24 gelagert.
Das Schubstück 8 kann damit gegenüber dem Loslager 24 und der Spindel 17 axial verschoben
werden.
[0030] An dem Steg 11 ist ein Rahmenteil 25 ausgebildet. An dem Rahmenteil 25 ist der das
Werkzeugteil 1 aufweisende Werkzeugträger 4 fest befestigt. Das Rahmenteil 25 ist
als C-Bügel ausgestaltet. Zwischen dem als Griffrohr ausgestalteten Steg 11 und dem
Rahmenteil 25 ist eine flächige Durchbrechung 26 vorgesehen, durch die Teile einer
Hand oder Finger einer Bedienungsperson durchgesteckt werden können, um das Griffrohr
sicher zu umfassen. Im Bereich der Durchbrechung 26 befindet sich ein Auslösehebel
27, der auf einen Schalter 28 einwirken kann. Der Auslösehebel 27 ist gegenüber dem
Schalter 28 mit einer Feder 29 federvorgespannt und schaltet den Schalter 28 nicht,
solange der Auslösehebel 27 nicht von einer Bedienungsperson betätigt wird. Durch
Betätigung des Auslösehebels 27 wird der Schalter 28 geschaltet, und der Drehsynchronmotor
kann die Spindel 17 antreiben, wodurch sich die Spindelmutter 12 und die Scheibe 15
entlang der Spindelachse gegen die Feder 14 bis zum Anschlag an das Schubstück 8 bewegen.
Dann wird die Axialkraft der Spindelmutter 12 über das Schubstück 8 und den Kniehebel
7 in den Stößel 6 eingeleitet. Während die Grundstellung der Werkzeugträger zueinander
konstant ist, ist die untere Hublage der Hubbewegung durch eine Programmierung der
Drehsynchronmotoransteuerung frei wählbar. Nach dem Erreichen der unteren Hublage
erfolgt ein Drehrichtungswechsel des Drehsynchronmotors und der Stößel fährt in die
Grundstellung zurück.
[0031] Um zu verhindern, daß die Werkzeugteile 1, 2 eine Hubbewegung ausüben können, wenn
der Abstand zwischen den Werkzeugteilen 1, 2 so groß ist, daß Teile einer Hand oder
Finger einer Bedienungsperson zwischen sie geraten könnten und infolge der Hubbewegung
gequetscht werden könnten, ist ein Sicherheitsschalter 30 vorgesehen. Der Sicherheitsschalter
30 wird in Abhängigkeit von der Position des Schubstücks 8 im Steg 11 betätigt. Nur
wenn der Sicherheitsschalter 30 betätigt ist, kann eine Auslösung der Hubbewegung
der Werkzeugteile 1, 2 in die Schließstellung erfolgen. In der Grundstellung betätigt
das Schubstück 8 den als Schnappschalterwechsler ausgestalteten Sicherheitsschalter
30. Eine Hubbewegung der Werkzeugteile 1, 2 ist auslösbar. Das Öffnungsmaß in der
Grundstellung ist so gering, daß keine Finger oder Teile der Hand einer Bedienungsperson
zwischen die Werkzeugteile 1, 2 gelangen können.
[0032] Während der Hubbewegung des Stößels 6 betätigt das Schubstück 8 den Sicherheitsschalter
30, so daß die Hubbewegung von der Grundstellung in die Schließstellung und zurück
durch ein Öffnen des Sicherheitsschalters 30 nicht erfolgt.
[0033] Sofern der Stößel 6 manuell in die Offenstellung gemäß Fig. 3 gezogen wurde, betätigt
das Schubstück 8 den Sicherheitsschalter 30 nicht mehr, so daß eine Auslösung der
Hubbewegung der Werkzeugteile 1, 2 in die Schließstellung nicht erfolgen kann.
[0034] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung in einer Teilschnittdarstellung.
[0035] Fig. 5 zeigt eine Detaildarstellung in einer Teilschnittdarstellung hinsichtlich
der Verbindung des als Drehsynchronmotors ausgestalteten Antriebs 13 an dem Steg 11.
Die Befestigung erfolgt über eine Schraubenverbindung über die Schraube 33.
[0036] Fig. 6 und 7 sind Stirnansichten der Vorrichtung nach Fig. 1 in einer Grundstellung
der Vorrichtung, wobei Fig. 7 eine Teilschnittdarstellung entlang der in Fig. 1 markierten
Schnittlinie 34 ist. Aus Fig. 6 ist die lineare Führung des Stößels 6 erkennbar, die
zwischen dem Rahmenteil 25 und zwei Leisten 31, 32 gebildet ist.
[0037] Fig. 8 zeigt die Vorrichtung nach Fig.1 von oben.
[0038] Der Drehsynchronmotor wird elektronisch gesteuert. Die Datenkommunikation erfolgt
über eine Verbindungsleitung zwischen dem elektromechanischen Clinchbügel und der
Steuerung. Der Motor ist mit einem Positionsmeßsystem ausgestattet, so über eine Positionssollwertvorgabe
die Anzahl der Spindelumdrehungen und somit die Position des Stößels 6 festgelegt
werden kann. Die Positionssollwertvorgaben sind obere Stößelposition, untere Stößelposition
und eine Referenzfahrt, die bei erstmaliger Inbetriebnahme oder Störung, beispielsweise
nach einem Stromausfall, durchgeführt wird.
[0039] Über die Ansteuerung des Drehsynchronmotors sind auch Geschwindigkeitssollwertvorgaben
für die Bewegungen möglich. Die Bewegungen sind Verfahren des Stößels von der Grundstellung
in die Schließstellung, Verfahren des Stößels von der Schließstellung in die Grundstellung
und die Referenzfahrt.
1. Vorrichtung zum mechanischen Fügen, Stanzen, Lochen, Prägen, Nieten oder dergleichen
mit zwei relativ zueinander in einer linearen Hubbewegung in Richtung einer Hubachse
(3) bewegbaren Werkzeugteilen (1, 2), von denen ein Werkzeugteil (2) an einem entlang
der Hubachse (3) geführten Stößel (6) angeordnet ist, und die Werkzeugteile (1, 2)
am Ende der Hubbewegung in einer Schließstellung zusammenwirken, und die Erzeugung
der linearen Hubbewegung mit einem unter einem Winkel zur Hubachse verschieblich angeordneten
Schubstück (8) erreichbar ist, an dem ein Ende eines Kniehebels (7) und ein anderes
Ende des Kniehebels (7) an dem Stößel (6) angelenkt ist, wobei der Kniehebel (7) durch
eine Bewegung des Schubstücks (8) weitgehend in die Hubachse (3) schwenkbar und die
Schließstellung erreichbar ist, wobei das Schubstück (8) aus einer Grundstellung der
Werkzeugteile (1, 2) zueinander mittels eines in Richtung des Schubstücks (8) verschiebbaren,
über einen Antrieb (13) antreibbares Element (12) linear verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schubstück (8) und dem Element (12) eine in einer Grundstellung der
Vorrichtung, aus der eine Hubbewegung der Werkzeugteile (1, 2) auslösbar ist, komprimierbare
Feder (14) angeordnet ist, die über eine Bewegung des Stößels (6) von der Grundstellung
in eine zur Schließstellung entlang der Hubachse (3) entgegengesetzte Offenstellung
komprimierbar ist, in der die Werkzeugteile (1, 2) beabstandet sind und der Stößel
(6) in der Offenstellung durch die Federkraft der komprimierten Feder (14) mit dem
über der Totpunktlage ausgelenkten Kniehebel (7) gehalten ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schubstück (8) und das Element (12) quer zur Hubachse (3) verschieblich sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (13) ein Drehstromsynchronmotor ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (12) eine drehfest auf einer vom Antrieb (13) antreibbaren Spindel (17)
verschiebbar angeordnete Spindelmutter ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Spindel (17) bis in eine Ausnehmung (23) des Schubstücks (8) erstreckt,
und die Spindel (17) in einem in dem Schubstück (8) angeordneten Loslager (24) gelagert
ist, an dem ein Gleitring (31) zum Gleiten des Schubstücks (8) gegen das Loslager
(24) befestigt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelmutter zumindest teilweise umfangsseitig von dem Schubstück (8) umgegeben
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (14) in einer Ausnehmung (16) des Schubstücks (8) zumindest teilweise aufnehmbar
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Feder (14) und dem Element (12) eine zumindest teilweise vom Schubstück
(8) aufgenommene Scheibe (15) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (12) und das Schubstück (8) in einem quer zur Hubachse (3) ausgestalteten
Steg (11), der als Griffrohr ausgebildet ist, angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch kennzeichnet, daß das Griffrohr an einem Rahmenteil (25) befestigt ist, an dem das Werkzeugteil (1)
fest angeordnet ist und eine Durchbrechung (26) zur Aufnahme zumindest eines Teils
einer Hand zwischen dem Griffrohr und dem Rahmenteil (25) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß abhängig von der Position des Schubstücks (8) ein elektronischer Verriegelungsmechanismus
auslösbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungsmechanismus über einen Sicherheitsschalter (30) auslösbar ist, wenn
das Schubstück (8) keinen Kontakt mit dem Sicherheitsschalter (30) aufweist.