[0001] Die Erfindung betrifft eine Sägevorrichtung zum Durchführen von Sägeschnitten in
Längsrichtung von Baumstämmen, insbesondere von halbierten oder geviertelten oder
in sonstiger Weise in Längsrichtung zerteilten Baustämmen, mit einem Sägewerkzeug
und mit einem Blockwagen, der eine Auflagefläche und eine quer zu dieser und zur Vorschubrichtung
an einer Führung verstellbare Anschlagkonsole sowie eine Spannvorrichtung zum Halten
des jeweiligen Baumstamms oder Teilstücks eines Baumstamms oder dergleichen in ausgerichteter
Lage sowie einen Vorschubantrieb aufweist.
[0002] Derartige Sägevorrichtungen sind bekannt und dienen in der Regel dazu, mehrere in
Längsrichtung eines Baumstamms parallel zueinander angeordnete Sägeschnitte zur Erzeugung
von Brettern durchzuführen. Dadurch lassen sich jedoch nur ein oder gegebenenfalls
zwei Bretter mit stehenden Jahresringen aus der Mitte eines solchen Baumstamms gewinnen,
die allenfalls ihrerseits in Längsrichtung unterteilt werden können. Der größte Teil
der so entstehenden Bretter hat keine stehenden Jahresringe.
[0003] Bretter mit stehenden Jahresringen sind jedoch besonders hochwertig und werden beispielsweise
zum Bau von Musikinstrumenten oder für solche Sitzbretter benötigt, bei denen auf
keinen Fall Splitter den Benutzer verletzten können sollen. Die bisher aus der Durchmessermitte
eines Baumstammes gewonnen und eventuell in Einzelstücke unterteilten Bretter mit
stehenden Jahresringen sind teuer, weil nur ein sehr geringer Teil eines Baumstamms
zur Gewinnung dieser Bretter mit stehenden Jahresringen ausgenutzt werden kann.
[0004] Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Sägevorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit welcher maschinell und entsprechend preiswert eine größere Anzahl von
Brettern mit stehenden Jahresringen aus einem Baumstamm gewonnen werden kann.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs definierte Sägevorrichtung dadurch gekennzeichnet,
dass die Auflagefläche oder eine die Auflagefläche aufweisende Auflageplatte und die
dazu in einem vorgegebenen oder in einem rechten Winkel angeordnete Anschlagkonsole
mit ihrer Führung um eine in Sägebeziehungsweise Vorschubrichtung orientierte horizontale
Achse unter Verkleinerung des Winkels zwischen der Auflagefläche und der Säge oder
Schnittebene und/oder nach oben schwenkbar ist und dass die Anschlagkonsole mit der
Spannvorrichtung auch in verschwenkter Position relativ zu der Auflagefläche in Richtung
zu der Säge verschiebbar ist.
[0006] Mit einer solchen Sägevorrichtung kann ein Baumstamm zum Beispiel zunächst geviertelt
und/oder ein solcher Viertel-Baumstamm mit der Spannvorrichtung an der Anschlagkonsole
anliegend und auf der Auflagefläche aufgelagert erfasst und dann so verschwenkt werden,
dass die Säge jeweils etwa in radialer Richtung an diesem Teilquerschnitt des Baumstamms
verlaufende Sägeschnitte durchführt, die zu einem großen Teil Bretter mit stehenden
Jahresringen ergeben. Ist beispielsweise zunächst ein erstes derartiges Brett von
einem ursprünglich Viertel-Baumstamm abgesägt, kann die Auflagefläche mit der Anschlagkonsole
und der Spannvorrichtung soweit verschwenkt werden, dass nach dem Absägen eines keilförmigen
Abfallstücks ein weiteres Brett mit stehenden Jahresringen etwa auf einem Radius des
Baumstammes abgesägt werden kann und so weiter, bis der Teil-Querschnitt des Baumstammes
entsprechend verbraucht ist. Je nach Dicke der gewonnenen Bretter können somit allein
aus einem Viertel-Baumstamm eine relativ große Anzahl von Brettern mit stehenden Jahresringen
maschinell gewonnen werden, so dass eine rationelle und relativ preiswerte Herstellung
dieser Bretter mit stehenden Jahresringen mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ermöglicht wird.
[0007] Dabei ist es zweckmäßig, wenn die in Vorschubrichtung orientierte horizontale Achse,
um welche die Auflagefläche unter Verkleinerung des zwischen ihr und der Sägeebene
befindlichen Winkels verschwenkbar ist, der Säge- oder Schnittebene möglichst nah
ist, um die in verschwenkter Position tiefste Stelle der Auflagefläche ebenfalls möglichst
nah an der Säge oder der Sägeebene zu platzieren.
[0008] Die Sägevorrichtung kann eine Drehvorrichtung zum Ausrichten eines auf der Auflagefläche
liegenden Baumstamms in dessen Drehrichtung aufweisen und diese Drehvorrichtung kann
unter die durch die Drehachse für die Auflagefläche verlaufende horizontale Ebene
absenkbar sein und in abgesenkter Lage die im Sägebereich befindliche Fortsetzung
der Auflagefläche auch in nach oben verschwenkter Lage freilassen.
[0009] Zwar könnte die erfindungsgemäße Sägevorrichtung auch ohne eine solche Drehvorrichtung
ausgebildet sein, wenn von vorneherein nur Teilquerschnitte von Baumstämmen darauf
bearbeitet werden sollen, weil diese problemlos in ihrer zu bearbeitenden Lage ausgerichtet
werden können, ohne eine Drehvorrichtung zu benötigen. Das Vorhandensein einer Drehvorrichtung
ist aber eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung, weil es dann möglich
ist, auf dieser Sägevorrichtung zunächst komplette Baumstämme aufzulegen und auszurichten
und diese dann mit der erfindungsgemäßen Sägevorrichtung beispielsweise zu vierteln,
um danach die Teil-Querschnitte in erfindungsgemäßer Weise so zu zersägen, dass auf
Radien des Querschnitts des Teil-Baumstamms liegende Bereiche als Bretter mit stehenden
Jahresringen abgetrennt werden, indem nach den einzelnen Schnitten die Auflagefläche
jeweils entsprechend verschwenkt und dann der Rest-Querschnitt des Baumstamms erneut
zu und etwas über die Sägeebene hinaus um den Bereich verschoben wird, der der entsprechenden
Brettdicke entspricht.
[0010] Die Auflagefläche mit der Anschlagkonsole und der Spannvorrichtung oder Spannzange
kann schrittweise nach oben beziehungsweise gegen die Schnittebene hin verschwenkbar
und die Anschlagkonsole kann in gleicher Weise schrittweise in Richtung zu der Säge
hin verschiebbar sein. Somit kann nach jedem Sägeschnitt, sei es zur Erzeugung eines
Brettes mit stehenden Jahresringen, sei es das Absägen eines Abfallsstücks mit keilförmigen
Querschnitt zur Vorbereitung seines nächsten Sägeschnittes zur Erzeugung eines Brettes,
durch entsprechende Schwenkbewegungen um entsprechend vorgegebene Schwenkwinkel vorbereitet
und dann durchgeführt werden.
[0011] Mit zunehmender Verschwenkung der Auflagefläche nach oben beziehungsweise zu der
Schnittebene hin kann die Länge des Verschiebeweges der Anschlagkonsole zunehmen,
so dass ein Teilquerschnitt eines Baumstamms auch in verschwenkter Lage jeweils trotz
der Schrägstellung der Auflagefläche einen gleichbleibenden seitlichen Versatz relativ
zu der Säge hat. Somit kann bei entsprechendem Bearbeitungsfortschritt, wenn von dem
ursprünglich ein Viertel des Querschnitts umfassenden Baumstamm-Teils nur noch ein
spitzwinkliger Teilquerschnitt übrig ist und die Auflagefläche verschwenkt ist, dennoch
jeweils wieder ein Brett gleichbleibender Dicke gewonnen werden, indem die Anschlagkonsole
relativ zu der Auflagefläche soweit verschoben wird, dass der aus dieser schrägen
Verschiebung resultierende seitliche Versatz wiederum der Brettdicke entspricht.
[0012] Eine weitere besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen,
dass die Anschlagkonsole und/oder die Spannvorrichtung oder Spannzange relativ zu
der Auflagefläche, insbesondere in nach oben beziehungsweise zur Säge hin verschwenkter
Lage dieser Auflagefläche, absenkbar ist, so dass der Überstand der Anschlagkonsole
gegenüber der Auflagefläche in deren nach oben oder zu der Sägeebene hin verschwenkter
Lage verkleinert ist und die Spannvorrichtung auch in nach oben verschwenkter Lage
außerhalb der Schnittebene der Säge bleibt.
[0013] Durch die Verschwenkung der Auflagefläche und der Anschlagkonsole wird auch das obere,
gegenüber der Auflagefläche überstehende Ende dieser Anschlagkonsole mehr und mehr
zu der Sägeblattebene hin verschwenkt. Dabei besteht im weiteren Bearbeitungsfortschritt
die Gefahr, dass dieses Ende in den Sägeblatt- oder Sägeschnittbereich gelangt, so
dass ein Reststück des Baumstammes nicht zu Ende benutzt werden könnte. Durch die
Absenkung der Anschlagkonsole kann eine weitere Verschwenkung durchgeführt und damit
ein weiterer Teil des Reststücks zersägt werden.
[0014] Dabei kann der Abstand der Spannvorrichtung oder Spannzange von der Anlagefläche
der Anschlagkonsole verstellbar und mit zunehmender Verschwenkung nach oben verkleinerbar
sein, wobei die Spannvorrichtung lösbar und danach mit geringerem Abstand zur Anlagefläche
mit dem Rest des Baumstamms verspannbar ist. Ist im Bearbeitungsfortschritt nur noch
ein Teilstück des Baumstamms mit zunehmend spitzem Winkel übrig, kann also die den
Baumstamm oder den Teilquerschnitt des Baumstamms erfassende Spannvorrichtung gelöst
und dann wieder so mit diesem Reststück verspannt werden, dass die Spannzange nun
näher an der Anschlagkonsole zu liegen kommt, also wieder einen größeren Teil des
Querschnitts des Werkstücks freigibt.
[0015] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass die Auflagefläche
relativ zu dem Blockwagen um die horizontale, in Vorschubrichtung orientierte Achse
auch in entgegengesetzter Richtung oder derart abwärts schwenkbar ist, dass sie in
Richtung zu der Anschlagkonsole hin abwärts geneigt ist. Durch eine solche Ausgestaltung
der Erfindung wird die Sägevorrichtung besonders gut dafür geeignet, zunächst einen
in seinem Querschnitt vollständigen Baumstamm aufzunehmen, der bei nach unten verschwenkter
Auflagefläche selbsttätig an der oder den Anschlagkonsolen zur Anlage kommt, so dass
dann mit einer Drehvorrichtung die optimale Ausrichtung sehr einfach durchgeführt
werden kann. Danach kann der Baumstamm in bekannter Weise eingespannt, die Auflagefläche
wieder hochgeschwenkt und dann der Baumstamm mit Hilfe der quer zur Vorschubrichtung
verstellbaren Anschlagkonsole soweit in den Bereich der Säge verschoben werden, dass
er in gewünschter Weise zum Beispiel halbiert oder aber bis zur Hälfte in konventionelle
Bretter unterteilt werden kann, wonach dann ein halber oder gegebenenfalls etwas geringerer
als ein halber Querschnitt es Baumstammes für die weitere Unterteilung und die erfindungsgemäße
Gewinnung von Brettern mit stehenden Jahresringen aus zunächst Viertel-Querschnittsstücken
erreichbar ist. Gegebenenfalls kann bei dem Halbieren des Baumstammes zunächst auch
noch ein aus der Mitte des Querschnitts stammendes Brett mit stehenden Jahresringen
gewonnen werden.
[0016] Dabei ist es günstig, wenn die Auflagefläche zusammen mit der Anschlagkonsole gemeinsam
sowohl unter Verkleinerung des Winkels zwischen ihr und der Schnittebene der Säge
als auch in entgegengesetzter Richtung oder abwärts verschwenkbar ist und wenn der
Winkel zwischen der Auflagefläche und der Anlagefläche der Anschlagkonsole in den
verschwenkten Positionen jeweils gleich bleibt. Dadurch wird vermieden, dass beim
Verschwenken der Auflagefläche zwischen dem Baumstamm und der Anlagefläche der Anschlagkonsole
eine Relativbewegung auftritt.
[0017] Die Auflagefläche kann mit der Anschlagkonsole und der Spannvorrichtung als konstruktive
Einheit verbunden und an einer bogenförmigen Führung bei ihrer Verschwenkung zwangsgeführt
sein. Auf diese Weise lässt sich die Verschwenkung besonders einfach und präzise durchführen.
Es genügt, die als konstruktive Einheit verbundenen, beispielsweise über ein Traggestell
zusammengefassten wesentlichen Teile zum Halten und Zuführen eines Baumstamms oder
Werkstücks entlang der bogenförmigen Führung um die horizontale, in Vorschubrichtung
orientierte Achse zu verschwenken, wobei die Mitte dieser Achse den Mittelpunkt des
Krümmungsradius der bogenförmigen beziehungsweise kreisbogenförmigen Führung bildet.
[0018] Der die Auflagefläche mit Anschlagkonsole und Spannvorrichtung schwenkbar tragende
Blockwagen kann einen die Auflagefläche überragenden, insbesondere etwa bogen- oder
C-förmig orientierten Träger mit einer kreisbogenförmigen Führung für die Zwangsführung
der Schwenkbewegung aufweisen. Somit lässt sich die kreisbogenförmige Führung zur
Unterstützung der Verschwenkbewegung an dem Blockwagen anbringen, so dass die konstruktive
Einheit mit der Auflagefläche einerseits an der Schwenkachse und andererseits an dieser
Führung gehalten ist und unter Umständen der Schwenkantrieb auch an dieser Führung
angreifen kann, wenn diese beispielsweise eine Verzahnung hat, mit der ein Ritzel
eines Antriebes kämmen kann, das an der konstruktiven Einheit angeordnet ist.
[0019] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Sägevorrichtung kann vorsehen,
dass wenigstens eine oder jede Anschlagkonsole mit Spannvorrichtung und mit eine bogenförmige
Führung aufweisendem Träger jeweils ein eigenes Fahrwerk hat und einen Einzelwagen
bildet und dass der Blockwagen aus wenigstens zwei oder mehreren derartigen, in Vorschubrichtung
hintereinander angeordneten und miteinander kuppelbaren oder gekuppelten Einzelwagen
besteht. Dadurch ist es für den Benutzer möglich, seine Sägevorrichtung flexibel auf
unterschiedliche Werkstücklängen, also unterschiedlich lange Baumstämme auszurichten,
um unter Umständen zunächst mit weniger Einzelwagen und einer geringeren Investition
beginnen und dann zum Zersägen auch längerer Baumstämme weitere Einzelwagen hinzufügen
zu können.
[0020] Dabei kann der Abstand und/oder die Anzahl der den Blockwagen bildenden Einzelwagen
zur Anpassung an unterschiedlich lange Baumstämme veränderbar sein.
[0021] Es sei noch erwähnt, dass das Sägewerkzeug eine Bandsäge oder gegebenenfalls eine
Kreissäge sein kann und dass die Säge-oder Schnittebene insbesondere vertikal, gegebenenfalls
aber auch horizontal, angeordnet sein kann. Vor allem eine vertikal angeordnete Säge-
oder Schnittebene ergibt eine zweckmäßige Zuordnung der Auflagefläche und des darauf
befindlichen Werkstücks auch in dessen vor allem nach oben verschwenkter Lage.
[0022] Vor allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen Merkmale und
Maßnahmen ergibt sich eine Sägevorrichtung, mit der Bretter mit stehenden Jahresringen
nicht nur aus der Mitte eines Baumstamms gewonnen werden können, sondern womit durch
entsprechende Verschwenkung und Zustellung des Werkstücks derartige Bretter aus mehreren
Radial-Ebenen eines Baumstamms gewonnen werden können, wobei zwischen den einzelnen
derartigen Brettern relativ kleine, im Querschnitt keilförmige Abfallstücke entstehen,
die gegebenenfalls ebenfalls noch einer weiteren Verwendung zugeführt werden können.
Somit wird nicht nur die Zahl der Bretter mit stehenden Jahresringen erhöht, die aus
einem Baumstamm oder einem in Längsrichtung zerteilten Baumstamm-Teilstück gewonnen
werden kann, sondern diese werden auch erheblich preiswerter, weil ihre Fertigung
maschinell mit der erfindungsgemäßen Sägevorrichtung durchgeführt werden kann.
[0023] Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter Darstellung:
- Fig. 1
- eine teilweise im Querschnitt dargestellte Stirnansicht einer erfindungsgemäßen Sägevorrichtung
mit Blick auf die sich senkrecht zur Zeichenebene erstreckende Auflagefläche mit Anschlagkonsole
und Spannvorrichtung, die als konstruktive Einheit verbunden und um eine nahe der
Sägeblattebene befindliche, horizontale und in Vorschubrichtung orientierte Achse
verschwenkbar ist und sich dabei in abwärts geschwenkter Lage befindet, um einen Baumstamm
aufzunehmen,
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, bei welcher ein Baumstamm mit Hilfe einer
Drehvorrichtung ausgerichtet und dann festgespannt ist,
- Fig. 3
- eine den Fig. 1 und 2 entsprechende Darstellung, nachdem der Baumstamm gegenüber Fig.
2 halbiert und dazu auch die Anschlagkonsole an ihrer Führung relativ zu der Auflagefläche
in Richtung zu der Säge hin verschoben ist,
- Fig. 4
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, nachdem der Baumstamm geviertelt und ein
Viertel seines ursprünglichen Querschnitts auf der Auflagefläche mit einer seiner
ebenen Schnittflächen aufliegend festgespannt ist,
- Fig. 5
- eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung nachdem von dem ursprünglich eingespannten
Viertel-Querschnitt des Baumstamms wenigstens ein Brett mit stehenden Jahresringen
abgesägt und die Auflagefläche mit der Anschlagkonsole nach oben so verschwenkt ist,
dass die verbliebene Schnittfläche wiederum etwa vertikal steht und an ihr ein weiteres
Brett mit stehenden Jahresringen abtrennbar ist,
- Fig. 6
- eine weiter verschwenkte Lage des Reststücks des Baumstamms, wobei der Sägeschnitt
noch nicht durchgeführt und der Rest-Querschnitt auch soweit verschoben ist, dass
er die Sägeschnittebene um die Dicke des zu sägenden Bretts überragt, wobei gleichzeitig
angedeutet ist, dass die im Aus- führungsbeispiel vorhandene Drehvorrichtung entsprechend
weit aus dem Sägebereich abgesenkt ist,
- Fig. 7
- eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung nach dem Absägen des in Fig. 6 noch mit
dem Restquerschnitt verbundenen Brettes,
- Fig. 8
- eine Seitenansicht der Sägevorrichtung mit Blick auf die mehreren, einen Blockwagen
bildenden Einzelwagen, die jeweils eine Anschlagkonsole aufweisen und miteinander
verbunden sind und mit ihren Fahrwerken auf einer gemeinsamen Führung verschiebbar
oder verfahrbar sind, wobei die zu jeder Anschlagkonsole gehörenden, in den Fig. 1
bis 7 erkennbaren Träger mit bogenförmiger Führung der besseren Übersicht wegen weggelassen
sind, sowie
- Fig. 9
- in schaubildlicher Darstellung ein Holzbrett mit stehenden Jahresringen.
[0024] Eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Sägevorrichtung dient zum Durchführen von Sägeschnitten
in Längsrichtung von Baumstämmen 2 (vergleiche Fig. 1 und 2) und kann auch zum Zersägen
von halbierten (Fig. 3) oder geviertelten Baumstämmen (Fig. 4) in der noch zu beschreibenden
Weise benutzt werden.
[0025] Im Folgenden erhalten auch diese Teilquerschnitte von Baumstämmen 2 jeweils als Hinweis
auf das aus einem solchen Baumstamm gebildete Werkstück die Bezugszahl 2.
[0026] Die Sägevorrichtung 1 weist ein Sägewerkzeug 3, im Ausführungsbeispiel eine Bandsäge
auf, deren Säge- oder Schnittebene vertikal angeordnet ist. Denkbar wäre aber auch
eine horizontal angeordnete Bandsäge und/oder eine Kreissäge.
[0027] Zu der Sägevorrichtung 1 gehört ferner ein im Ganzen mit 4 bezeichneter Blockwagen,
der eine Auflagefläche 5 und eine quer zu dieser und zur Vorschubrichtung an einer
Führung 6 verstellbare Anschlagkonsole 7 sowie eine Spannvorrichtung 8 zum Halten
des jeweiligen Baumstamms 2, auch eines Teilquerschnittes davon, in ausgerichteter
Lage sowie einen Vorschubantrieb 24 (Fig. 8) aufweist, womit der Blockwagen 4 senkrecht
zur Zeichenebene der Fig. 1 bis 7 und relativ zu der Bandsäge 3 verschiebbar ist.
[0028] Die Auflagefläche 5 oder eine die Auflagefläche 5 aufweisende Auflageplatte 5a und
die dazu in einem vorgegebenen, im Ausführungsbeispiel in einem rechten Winkel angeordnete
Anschlagkonsole 7 ist, wie der Vergleich der Fig. 1 bis 7 verdeutlicht, um eine in
Säge- beziehungsweise Vorschubrichtung orientierte horizontale Achse 9 unter Verkleinerung
des Winkels zwischen der Auflagefläche 5 und der Säge 3 oder Schnittebene, im Ausführungsbeispiel
nach oben schwenkbar. Dabei zeigen die Fig. 2, 3 und 4 jeweils Positionen, in denen
die Auflagefläche 5 horizontal und die Anschlagfläche der Anschlagkonsole 7 vertikal
stehen, gegenüber welchen Positionen die erwähnte Verschwenkung nach oben gemäß den
Fig. 5 bis 7 möglich und vorgesehen ist.
[0029] Außerdem ist die Anschlagkonsole 7 mit der Spannvorrichtung 8 auch in verschwenkter
Position relativ zu der Auflagefläche 5 in Richtung zu der Säge 3 hin verschiebbar.
[0030] Dabei befindet sich die in Vorschubrichtung orientierte horizontale Achse 9 unterhalb
der Auflagefläche 5 beziehungsweise der diese aufweisenden Auflageplatte 5a und hat
von der Sägeblattebene beziehungsweise der Säge 3 einen geringen Abstand, der beispielsweise
etwa dem halben oder dem ganzen Radius oder Durchmesser dieser Achse 9 oder auch Zwischenwerten
davon entspricht. Dadurch wird erreicht, dass der der Säge 3 zugewandten Rand der
Auflagefläche 5 bei deren Verschwenkung nur geringfügige Relativbewegungen gegenüber
der Säge 3 durchführt.
[0031] Im Ausführungsbeispiel hat die Sägevorrichtung 1 auch eine Drehvorrichtung 10, womit
ein auf der Auflagefläche 5 liegender Baumstamm 2 in eine optimale Position ausgerichtet
werden kann, in der er dann zersägt wird. Dabei ist in Fig. 6 dargestellt, dass diese
Drehvorrichtung 10 unter die durch die Drehachse 9 für die Auflagefläche 5 verlaufende
horizontale Ebene absenkbar ist und in abgesenkter Lage die im Sägebereich befindliche
gedachte Fortsetzung der Auflagefläche 5 auch in deren nach oben verschwenkter Lage
freilässt. In den übrigen Figuren ist die Absenkung dieser Drehvorrichtung noch nicht
durchgeführt. Sie ist aber jeweils in den abgesenkten Zustand gemäß Fig. 6 verschoben,
wenn von dem Baumstamm 2 in noch zu beschreibender Weise Bretter 11 mit stehenden
Jahresringen 12 abgetrennt werden.
[0032] Ein derartiges Brett 11 mit stehenden Jahresringen 12 ist in Fig. 9 schematisiert
dargestellt. Man erkennt, dass die Jahresringe 12 dabei etwa senkrecht zu der Oberfläche
13 dieses Brettes 11 und parallel zu der in Längsrichtung verlaufenden Schmalseite
14 angeordnet sind. Derartige Bretter 11 mit stehenden Jahresringen 12 sind besonders
hochwertig und werden beispielsweise zum Bauen von Musikinstrumenten benötigt.
[0033] Durch den Vergleich der Fig. 4 bis 7 wird deutlich, dass die Auflagefläche 5 mit
der Anschlagkonsole 7 und der Spannvorrichtung 8 oder Spannzange in Teilarbeitsschritten
nach oben verschwenkbar und außerdem die Anschlagkonsole 7 in Richtung zu der Säge
3 hin mit Hilfe der Führung 6 verschiebbar sind.
[0034] Mit der Sägevorrichtung 1 können also gemäß Fig. 1 bis 4 zunächst Baumstämme 2 halbiert
und geviertelt werden. Danach kann ein derartiger Viertel-Baumstamm 2 durch etwa entlang
einer Radialebene des Querschnitts dieses Teil-Baumstamms verlaufende Sägeschnitte
in Bretter 11 mit stehenden Jahresringen 12 unterteilt werden, indem der Teilquerschnitt,
wie es in Fig. 6 angedeutet ist, nach einer entsprechenden Verschwenkung auch soweit
über die Achse 9 verschoben wird, dass es einen Überstand gegenüber der Säge 3 gibt,
der dann als Brett abgesägt werden kann. Der Teilquerschnitt des Baumstamms 2 ist
dabei soweit verschwenkt, dass dieser das Brett 11 bildende Überstand stehende Jahresringe
aufweist.
[0035] Nach dem Absägen dieses Brettes 11 ergibt sich die in Fig. 7 dargestellte Situation,
aus der dann das Werkstück gegebenenfalls erneut verschwenkt und zunächst eventuell
ein keilförmiges Reststück abgesägt werden kann, um wiederum in dem Sägebereich stehende
Jahresringe und einen Überstand zu haben, der als weiteres Brett abgesägt werden kann.
[0036] In gleicher Weise kann schon von der Ausgangslage gemäß Fig. 4 aus eine Anzahl solcher
Bretter 11 mit stehenden Jahresringen 12 gewonnen werden. Der Teilquerschnitt wird
dabei jeweils so verschwenkt und verschoben, dass ein Abschnitt mit stehenden Jahresringen
über die Sägeblattebene hinausverschoben ist und dann von der Säge 3 als Brett abgesägt
werden kann. Danach erfolgt eine erneute Verschwenkung und so weiter. Die einem Brett
mit stehenden Jahresringen jeweils benachbarten Bereiche des Baumstamm-Querschnitts,
in denen die Jahresringe 12 nicht rechtwinklig zur jeweiligen Oberfläche verlaufen,
können als Keilstücke mit einem solchen Keilwinkel abgesägt werden, dass dann wiederum
ein Schnittflächenbereich mit stehenden Jahresringen entsteht, wie Fig. 6 ihn zeigt,
der dann, wie erwähnt, als Brett 11 abgesägt werden kann.
[0037] Es leuchtet ein und ist auch anhand der Figuren erkennbar, dass mit zunehmender Verschwenkung
der Auflagefläche 5 die Länge des Verschiebeweges der Anschlagkonsole 7 quer zur Vorschubrichtung
zunimmt, um jeweils wiederum ein Brett 11 gleichbleibender Dicke zu erhalten, weil
in steilerer Anordnung der Auflagefläche 5 die seitliche Komponente einer Verschiebung
in Richtung dieser Auflagefläche 5 zunächst eigentlich immer geringer wird. Dies kann
durch entsprechend größere Verschiebewege ausgeglichen werden, so dass ein Teilquerschnitt
eines Baumstamms 2 auch in verschwenkter Lage jeweils einen gleichbleibenden seitlichen
Versatz relativ zu der Säge 3 haben kann und dadurch, wenn gewünscht, Bretter 11 gleicher
Dicke entstehen können. Es können aber auch unterschiedlich dicke Bretter 11 gewonnen
werden, indem der Verschiebeweg entsprechend anders gestaltet wird.
[0038] In den Fig. 1 bis 7 erkennt man außerdem, dass zum Verschieben der Anlagefläche 7a
der Anschlagkonsole 7 parallel zu sich selbst ein Keilantrieb 15 vorgesehen ist, bei
welchem die Anschlagfläche 7a mit entsprechenden Aussparungen an zwei hintereinander
liegenden Keilen 15a angreift, so dass bei einer Relativverstellung dieser Keile 15a
in Richtung des Pfeiles Pf 1 die Anschlagfläche 7a in der gewünschten Richtung zu
der Säge 3 hin parallel zu sich selbst verschoben wird und dadurch der Abstand der
Spannzange zur Anschlagfläche 7a verringert wird.
[0039] Beim Vergleich von Fig. 3 und 4 wird beispielsweise deutlich, wie durch die Verstellung
der Keile 15a in Richtung des Pfeiles Pf 1 die entsprechende Querverstellung der Anschlagfläche
7a bewirkt ist.
[0040] Die Anschlagkonsole 7 und die Spannvorrichtung 8 sind außerdem relativ zu der Auflagefläche
5 vor allem in der nach oben verschwenkten Lage dieser Auflagefläche 5 absenkbar,
so dass der Überstand der Anschlagkonsole 7 gegenüber der Auflagefläche 5 in der nach
oben verschwenkten Lage verkleinert werden kann, um eine Kollision des oberen Endbereichs
der Anschlagkonsole 7 und der dort angeordneten Spannvorrichtung 8 mit der Säge 3
zu verhindern, weil auf diese Weise die Spannvorrichtung 8 auch in nach oben verschwenkter
Lage außerhalb der Schnittfläche und Schnittebene der Säge 3 bleibt, wie es vor allem
Fig. 7 verdeutlicht. Dabei kann diese Absenkung der Anschlagkonsole 7 und vor allem
auch der Spannvorrichtung 8 in vorteilhafter Weise damit ein Hergehen, dass der Teilquerschnitt
des Baumstamms 2 bei der Verschwenkung nach oben immer kleiner ist und somit auch
ein immer kürzerer oder schmalerer Bereich dieses Teilquerschnitts zum Ansetzen der
Spannvorrichtung 8 ausreicht.
[0041] Der Abstand der Spannvorrichtung 8 oder Spannzange von der Anlagefläche 7a der Anschlagkonsole
7 kann dabei nämlich verstellt werden, wobei mit zunehmender Verschwenkung nach oben
dieser Abstand verkleinert werden kann, weil - wie bereits erwähnt - das zu haltende
Teilstück des Baumstamms 2 immer kleiner wird. Dabei kann die Spannvorrichtung 8 lösbar
und danach mit geringem Abstand zur Anlagefläche 7a mit dem Rest des Baumstamms 2
wieder verspannbar sein.
[0042] Gemäß Fig. 1 ist die Auflagefläche 5 und die sie tragende Auflageplatte 5a der Sägevorrichtung
1 relativ zu dem Blockwagen 4 um die horizontale, in Vorschubrichtung orientierte
Achse 9 auch in entgegengesetzter Richtung, also abwärts schwenkbar und zwar derart,
dass sie in Richtung zu der Anschlagkonsole 7 hin abwärts geneigt ist. Dadurch ist
es möglich, mit der Sägevorrichtung 1 auch zunächst komplette Baumstämme 2 aufzunehmen
und auf einfache Weise auszurichten, weil diese in der abgesenkten Lage der Auflagefläche
5 automatisch auch an der Anschlagkonsole 7 zu liegen kommen und mit der Drehvorrichtung
10 dann noch endgültig ausgerichtet werden können, bevor der Baumstamm 2 zersägt wird.
Dadurch ist die Sägevorrichtung 1 auch dazu geeignet, Baumstämme 2 in konventioneller
Weise durch nacheinander durchgeführte parallele Sägeschnitte in entsprechende Bretter
aufzuteilen, jedoch ist diese Sägevorrichtung 1 aufgrund der Möglichkeit, die Auflagefläche
5 auch nach oben zu verschwenken, vor allem dazu geeignet, aus entsprechenden Teilquerschnitten
eines Baumstamms 2 jeweils in radialer Richtung verlaufende Sägeschnitte durchzuführen
und dadurch eine Vielzahl von Brettern 11 mit stehenden Jahresringen 12 zu gewinnen.
[0043] Dabei ist die Auflagefläche 5 zusammen mit der Anschlagkonsole 7 gemeinsam sowohl
unter Verkleinerung des Winkels hier und der Schnittebene der Säge 3 als auch in entgegengesetzter
Richtung oder abwärts verschwenkbar und der Winkel zwischen der Auflagefläche 5 und
der Anlagefläche der Anschlagkonsole 7 bleibt in den verschwenkten Positionen jeweils
gleich, so dass es bei einer solchen Verschwenkbewegung keine Relativbewegung zwischen
der Anschlagkonsole 7 und dem Baumstamm 2 gibt.
[0044] Anhand der Fig. 1 bis 7 wird deutlich, dass die Auflagefläche 5 mit der Anschlagkonsole
7 und der Spannvorrichtung 8 als konstruktive Einheit verbunden und an einer bogenförmigen
Führung 16 bei ihrer Verschwenkung zwangsgeführt sind. Vor allem lässt sich so die
Verschwenkung konstruktiv einfach durchführen, indem beispielsweise ein Ritzel 18
an einer bogenförmigen Verzahnung 19 angreift und durch einen Antriebsmotor 20 betrieben
wird, um auf diese Weise insbesondere schrittweise die unterschiedlichen Schrägstellungen
einzunehmen. Es sind aber auch beliebige andere Schwenkantriebe möglich.
[0045] Der die Auflagefläche 5 mit Anschlagkonsole 7 und Spannvorrichtung 8 schwenkbar tragende
Blockwagen 4 hat dazu einen die Auflagefläche 5 nach oben überragenden, etwa bogen-
oder C-förmig orientierten Träger 21 mit der kreisbogenförmigen Führung 16 für die
erwähnte Zwangsführung der Schwenkbewegung.
[0046] In Fig. 8 ist schematisiert dargestellt, dass eine oder jede Anschlagkonsole 7 mit
Spannvorrichtung 8 und mit eine bogenförmige Führung aufweisendem, in Fig. 8 aber
der besseren Deutlichkeit wegen nicht dargestellten Träger 21 jeweils ein eigenes
Fahrwerk 22 hat und einen Einzelwagen 23 bildet und dass der Blockwagen 4 aus wenigstens
zwei oder mehreren, im Ausführungsbeispiel vier derartigen, in Vorschubrichtung hintereinander
angeordneten und miteinander kuppelbaren oder gekuppelten Einzelwagen 23 besteht.
Dabei kann der Abstand und/oder die Anzahl der den Blockwagen 4 bildenden Einzelwagen
23 veränderbar sein, um die Sägevorrichtung 1 an unterschiedlich lange Baumstämme
2 auf einfache Weise anpassen zu können.
[0047] Mit der Sägevorrichtung 1 kann folgendermaßen Verfahren werden, um aus einem Baumstamm
2 möglichst viele Bretter 11 mit stehenden Jahresringen 12 zu gewinnen:
[0048] Zunächst kann auf die Auflagefläche 5 ein vollständiger Baumstamm 2 aufgelegt und
ausgerichtet werden, wobei die Auflagefläche 5 zweckmäßigerweise abgesenkt ist. Mit
Hilfe der Drehvorrichtung 10 kann der Baumstamm 2 seine optimale Lage zum Zersägen
erhalten.
[0049] Danach kann der Baumstamm 2 gemäß Fig. 2 zusammen mit der Auflagefläche 5 nach oben
verschwenkt werden, bis die Auflagefläche 5 ihre horizontale Lage hat. Durch eine
Verschiebung der Anschlagkonsole 7 quer zur Vorschubrichtung an der Führung 6 und
in Richtung des Pfeiles Pf 2 kann der Baumstamm beispielsweise soweit verschoben werden,
dass er gemäß Fig. 3 halbiert werden kann. Nach einem nicht näher dargestellten Umspannen,
bei welchem die dadurch frei werdende Durchmesserebene auf der Auflagefläche 5 zu
liegen kommt, kann er nach erneuter seitlicher Verschiebung wiederum halbiert werden,
so dass der in Fig. 4 dargestellte Viertel-Querschnitt des ursprünglichen Vollquerschnitts
des Baumstamms 2 in der Sägevorrichtung 1 eingespannt ist.
[0050] Von diesem Querschnitt kann nun jeweils etwa in radialer Richtung ein Brett 11 mit
stehenden Jahresringen abgesägt werden, wobei die Verschwenkung des Teilquerschnitts
mit Hilfe der Auflagefläche 5 und die Verschiebung der Anschlagkonsole in Richtung
des Pfeiles Pf 2 entsprechend kombiniert werden, um einen entsprechenden Überstand
des Teilquerschnitts des Baumstamms 2 über die Sägeschnittebene und die Säge 3 hinaus
zu bewegen (Fig. 6), wonach dann dieser Überstand abgesägt wird. Der einem solchen
abgesägten Brett 11 benachbarte Bereich, der keine stehenden Jahresringe zeigt, kann
durch eine entsprechende Verschwenkung keilförmig abgeschnitten werden, wobei der
Keilwinkel so gewählt wird, dass diesem Abfallstück benachbart wieder ein Bereich
mit stehenden Jahresringen an dem Rest-Querschnitt des Baumstamms 2 entsteht, der
durch eine erneute seitliche Verschiebung wiederum über den Bereich der Säge 3 um
die Dicke des gewünschten Bretts verschoben werden kann, um ein weiteres Brett mit
stehenden Jahresringen 12 zu erhalten.
[0051] Diese Verfahrensweise kann mit den aus dem ursprünglichen Vollquerschnittes des Baumstamms
2 gebildeten Teilquerschnitten durchgeführt werden, so dass aus einem Baumstamm 2
eine große Anzahl von Brettern 11 mit stehenden Jahresringen 12 gewonnen werden kann,
wobei möglicherweise die Breite dieser Bretter im Verlaufe des Verfahrens abnimmt,
weil die Reststücke des Baumstamms 2 durch das Heraussägen keilförmiger Abfallstücke
in ihrer Abmessung in radialer Richtung abnehmen.
[0052] Die Sägevorrichtung 1 zum Durchführen von Sägeschnitten in Längsrichtung von Baumstämmen
2 hat für diese Baumstämme 2 eine Auflagefläche 5 und eine Anschlagkonsole 7 sowie
eine Spannvorrichtung 8, welche um eine in Vorschubrichtung orientierte horizontale
Achse 9 unter Verkleinerung des Winkels zwischen der Auflagefläche 5 und der Säge
3 oder deren Schnittebene verschwenkbar ist, so dass Teil-Querschnitte eines Baumstamms
2 jeweils etwa in einer Radiusebene zersägt werden können, so dass jeweils Bretter
11 mit stehenden Jahresringen 12 gewonnen werden können, zwischen denen gegebenenfalls
keilförmige Abfallstücke anfallen.
1. Sägevorrichtung (1) zum Durchführen von Sägeschnitten in Längsrichtung von Baumstämmen
(2), insbesondere von halbierten oder geviertelten Baumstämmen (2), mit einem Sägewerkzeug
(3) und mit einem Blockwagen (4), der eine Auflagefläche (5) und eine quer zu dieser
und zur Vorschubrichtung an einer Führung (6) verstellbare Anschlagkonsole (7) sowie
eine Spannvorrichtung (8) zum Halten des jeweiligen Baumstamms (2) oder dergleichen
in ausgerichteter Lage sowie einen Vorschubantrieb aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (5) oder eine die Auflagefläche (5) aufweisende Auflageplatte (5a)
und die dazu in einem vorgegebenen oder in einem rechten Winkel angeordnete Anschlagkonsole
(7) mit ihrer Führung um eine in Säge- beziehungsweise Vorschubrichtung orientierte
horizontale Achse (9) unter Verkleinerung des Winkels zwischen der Auflagefläche (5)
und der Säge (3) oder Schnittebene und/oder nach oben schwenkbar ist und dass die
Anschlagkonsole (7) mit der Spannvorrichtung (8) auch in verschwenkter Position relativ
zu der Auflagefläche (5) in Richtung zu der Säge (3) verschiebbar ist.
2. Sägevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Drehvorrichtung (10) zum Ausrichten eines auf der Auflagefläche (5) liegenden
Baumstamms (2) in dessen Drehrichtung aufweist und dass diese Drehvorrichtung (10)
unter die durch die Drehachse (9) für die Auflagefläche (5) verlaufende horizontale
Ebene absenkbar ist und in abgesenkter Lage die im Sägebereich befindliche Fortsetzung
der Auflagefläche (5) auch in nach oben verschwenkter Lage freilässt.
3. Sägevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (5) mit der Anschlagkonsole (7) und der Spannvorrichtung (8) oder
Spannzange nach oben verschwenkbar und die Anschlagkonsole (7) in Richtung zu der
Säge (3) hin verschiebbar sind.
4. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit zunehmender Verschwenkung der Auflagefläche (5) die Länge des Verschiebeweges
der Anschlagkonsole (7) zunimmt, so dass ein Teilquerschnitt eines Baumstamms (2)
auch in verschwenkter Lage jeweils einen gleichbleibenden seitlichen Versatz relativ
zu der Säge (3) hat.
5. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagkonsole (7) und/oder die Spannvorrichtung (8) oder Spannzange relativ
zu der Auflagefläche (5), insbesondere in nach oben verschwenkter Lage dieser Auflagefläche
(5) absenkbar ist, so dass der Überstand der Anschlagkonsole (7) gegenüber der Auflagefläche
(5) in deren nach oben verschwenkter Lage verkleinert ist und die Spannvorrichtung
(8) auch in nach oben verschwenkter Lage außerhalb der Schnittebene der Säge (3) bleibt.
6. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Spannvorrichtung (8) oder Spannzange von der Anlagefläche (7a) der
Anschlagkonsole (7) verstellbar und mit zunehmender Verschwenkung nach oben verkleinerbar
ist, wobei die Spannvorrichtung (8) lösbar und danach mit geringerem Abstand zur Anlagefläche
mit dem Rest des Baumstamms (2) verspannbar ist.
7. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (5) relativ zu dem Blockwagen (4) um die horizontale, in Vorschubrichtung
orientierte Achse (9) auch in entgegengesetzter Richtung oder derart abwärts schwenkbar
ist, dass sie in Richtung zu der Anschlagkonsole (7) hin abwärts geneigt ist.
8. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (5) zusammen mit der Anschlagkonsole (7) gemeinsam sowohl unter
Verkleinerung des Winkels zwischen ihr und der Schnittebene der Säge (3) als auch
in entgegengesetzter Richtung oder abwärts verschwenkbar ist und dass der Winkel zwischen
der Auflagefläche (5) und der Anlagefläche der Anschlagkonsole (7) in den verschwenkten
Positionen jeweils gleich bleibt.
9. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (5) mit der Anschlagkonsole (7) und der Spannvorrichtung (8) als
konstruktive Einheit verbunden und an einer bogenförmigen Führung (16) bei ihrer Verschwenkung
zwangsgeführt sind.
10. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der die Auflagefläche (5) mit Anschlagkonsole (7) und Spannvorrichtung (8) schwenkbar
tragende Blockwagen (4) einen die Auflagefläche (5) überragenden, insbesondere etwa
bogen- oder C-förmig orientierten Träger (21) mit einer kreisbogenförmigen Führung
(16) für die Zwangsführung der Schwenkbewegung aufweist.
11. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine oder jede Anschlagkonsole (7) mit Spannvorrichtung (8) und mit eine
bogenförmige Führung aufweisendem Träger (21) jeweils ein eigenes Fahrwerk (22) hat
und einen Einzelwagen (23) bildet und dass der Blockwagen (4) aus wenigstens zwei
oder mehreren derartigen, in Vorschubrichtung hintereinander angeordneten und miteinander
kuppelbaren oder gekuppelten Einzelwagen (23) besteht.
12. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand und/oder die Anzahl der den Blockwagen (4) bildenden Einzelwagen (23)
veränderbar ist.
13. Sägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Sägewerkzeug (3) eine Bandsäge oder gegebenenfalls eine Kreissäge ist und dass
die Säge- oder Schnittebene insbesondere vertikal, gegebenenfalls horizontal, angeordnet
ist.
14. Sägevorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der lichte Abstand der horizontalen Achse (9) von der Sägeblattebene oder Säge (3)
etwa dem halben oder ganzen Radius oder Durchmesser dieser Achse (9) entspricht.