[0001] Die Erfindung betrifft eine Speicherleuchtstoffplatte zur Speicherung von Röntgeninformationen
sowie eine entsprechende Vorrichtung zum Auslesen der Röntgeninformationen gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. 14. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein entsprechendes
Radiographiemodul.
[0002] Gattungsgemäße Speicherleuchtstoffplatten bzw. Vorrichtungen werden, insbesondere
für medizinische Zwecke, im Bereich der Computer-Radiographie (CR) eingesetzt. Hierbei
werden Röntgenaufnahmen in so genannten Speicherleuchtstoffschichten aufgezeichnet,
indem die durch ein Objekt, beispielsweise einen Patienten, hindurch tretende Röntgenstrahlung
als latentes Bild in der Speicherleuchtstoffschicht gespeichert wird. Zum Auslesen
des gespeicherten Bildes wird die Speicherleuchtstoffschicht mit Stimulationslicht
bestrahlt und dabei zur Aussendung von Emissionslicht angeregt, dessen Intensität
von der jeweils gespeicherten Bildinformation abhängt. Das Emissionslicht wird von
einem optischen Detektor erfasst und in elektrische Signale umgewandelt, welche nach
Bedarf weiterverarbeitet und auf einem Monitor dargestellt oder an einem entsprechenden
Ausgabegerät, wie z.B. einem Drucker, ausgegeben werden können.
[0003] In bestimmten Anwendungsfällen wird die Speicherleuchtstoffschicht auf eine für das
Stimulationslicht teilweise durchlässige Trägerschicht aufgebracht, so dass die Speicherleuchtstoffschicht
durch Bestrahlung mit Stimulationslicht von der Seite der Trägerschicht her angeregt
werden kann.
[0004] Hierbei kann das Problem auftreten, dass ein Teil des Stimulationslichts im Bereich
der oberen Grenzfläche zwischen der Trägerschicht und der Speicherleuchtstoffschicht
durch Reflexion und/oder Streuung wieder zurück in die Trägerschicht reflektiert bzw.
gestreut wird und an der unteren Grenzfläche der Trägerschicht wieder in Richtung
Speicherleuchtstoffschicht reflektiert wird. Dabei werden, insbesondere bei Trägerschichten
mit großer Dicke, Bereiche der Speicherleuchtstoffschicht angeregt, die von dem aktuell
auszulesenden Bereich der Speicherleuchtstoffschicht so weit entfernt sind, dass das
von ihnen ausgehende Emissionslicht nicht mehr erfasst werden kann. Dieses so genannte
Vorauslesen einzelner Bereiche hat zur Folge, dass bei einem anschließenden, eigentlichen
Auslesen dieser Bereiche eine verminderte Intensität des Emissionslichts erhalten
wird, was insgesamt zu einer Beeinträchtigung der Bildqualität führt.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Speicherleuchtstoffplatte sowie eine entsprechende
Vorrichtung und ein Radiographiemodul zum Auslesen einer solchen Speicherleuchtstoffplatte
anzugeben, mit welcher eine verbesserte Bildqualität erreicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1, 14 bzw. 18 dadurch gelöst, dass die Dicke der
Trägerschicht und der Absorptionskoeffizient der Trägerschicht für das Stimulationslicht
so gewählt sind, dass das Produkt aus der Dicke und dem Absorptionskoeffizienten größer
oder gleich 0,2 ist.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Kombination einer bestimmten Dicke der Trägerschicht mit
deren Absorptionseigenschaften für Stimulationslicht wird eine effiziente Abschwächung
der für das Vorauslesen relevanten Lichtstrahlen des Stimulationslichts erreicht und
damit die Bildqualität verbessert. Insbesondere kann bei relativ großen Dicken der
Trägerschicht, bei welchen sich der Effekt des Vorauslesens besonders ungünstig auf
die Bildqualität auswirkt, durch die Wahl eines Trägermaterials mit relativ kleinen
Absorptionskoeffizienten das Vorauslesen verhindert oder zumindest stark reduziert
werden. Durch die Verwendung solcher relativ schwach absorbierender Trägermaterialien
können die Kosten für geeignete Trägermaterialien wesentlich vermindert werden.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dicke der
Trägerschicht im Größenbereich zwischen 1 mm und 10 mm liegt. In diesem Dickenbereich
ist die Tragfähigkeit und mechanische Stabilität der Trägerschicht für die meisten
Anwendungen ausreichend groß. Etwaige Verformungen der auf der Trägerschicht befindlichen
Speicherleuchtstoffschicht werden hierdurch ausreichend vermindert, um Beschädigungen
der Leuchtstoffschicht zu verhindern. Der in diesem Dickenbereich stark ausgeprägte
Effekt des Vorauslesens wird durch die erfindungsgemäße Wahl des Absorptionskoeffizienten
der Trägerschicht für Stimulationslicht verhindert oder zumindest reduziert.
[0009] Vorzugsweise ist die Speicherleuchtstoffplatte selbsttragend. Die Dicke der Trägerschicht
ist hierbei im Verhältnis zu deren Länge und Breite so gewählt, dass sie zusammen
mit der darauf befindlichen Speicherleuchtstoffschicht an den Rändern gehalten werden
kann, ohne sich wesentlich zu verformen. Hierdurch kann auf weitere mechanisch stabilisierende
Schichten oder Träger verzichtet werden, so dass die Speicherleuchtstoffschicht an
ihrer Unterseite, d.h. von der transparenten Trägerschicht her, ungehindert mit Stimulationslicht
bestrahlt werden kann.
[0010] Vorzugsweise ist der Absorptionskoeffizient der Trägerschicht für das Stimulationslicht
kleiner als 1 mm
-1 und größer als 0,02 mm
-1. Dies erlaubt die Verwendung von Materialien, welche für das Stimulationslicht eine
relativ geringe Lichtabschwächung durch Absorption erfordern und dadurch entsprechend
preisgünstig sind.
[0011] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält die Trägerschicht
einen Farbstoff, welcher das Stimulationslicht teilweise absorbieren kann.
[0012] Dies kann beispielsweise durch die Auswahl eines entsprechend eingefärbten Glas-
oder Kunststoffmaterials für die Trägerschicht erfolgen. Der Farbstoff kann hierbei
entweder gleichmäßig über die gesamte Dicke der Trägerschicht verteilt sein oder in
zumindest einer ersten Teilschicht der Trägerschicht enthalten sein. Bei der zuletzt
genannten Alternative weist die Trägerschicht vorzugsweise zwei Schichten auf, nämlich
eine Schicht, welche das Stimulationslicht im Wesentlichen nicht absorbiert, und eine
zusätzliche Farbschicht, welche das Stimulationslicht teilweise absorbiert. Der gewünschte
Absorptionskoeffizient der Trägerschicht lässt sich dann durch eine entsprechende
Wahl der Farbschicht einfach realisieren.
[0013] Vorzugsweise weist die Trägerschicht eine untere und eine obere Grenzfläche auf,
wobei sich die Speicherleuchtstoffschicht auf der oberen Grenzfläche und sich die
mindestens eine erste Teilschicht im Bereich der oberen und/oder unteren Grenzfläche
der Trägerschicht befindet. Durch Anordnung der ersten Teilschicht im Bereich der
oberen bzw. unteren Grenzfläche der Trägerschicht wird eine besonders effiziente Vermeidung
oder Verminderung des Wiedereintretens von Streustrahlung in die Trägerschicht bzw.
der Reflexion der Streustrahlung an der unteren Grenzfläche erreicht.
[0014] In einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass die Trägerschicht das Stimulationslicht
in Abhängigkeit von dessen Polarisation teilweise absorbieren kann. Diese Variante
ist bei Verwendung von polarisiertem Stimulationslicht, wie z.B. Laserlicht, von Vorteil.
Die Absorptionseigenschaften der Trägerschicht werden hierbei so gewählt, dass das
ursprünglich polarisierte Stimulationslicht verlustfrei durch die Trägerschicht hindurch
treten und die darauf befindliche Speicherleuchtstoffschicht zur Aussendung von Emissionslicht
anregen kann. Das dabei an der oberen Grenzfläche der Trägerschicht gestreute Stimulationslicht
ist jedoch aufgrund der Streuprozesse nicht mehr wie ursprünglich polarisiert und
wird von der Trägerschicht absorbiert, so dass ein Vorauslesen der Speicherleuchtstoffschicht
vermindert oder verhindert wird. Der Absorptionskoeffizient für Stimulationslicht
im Sinne der Erfindung bezeichnet bei dieser Variante den Absorptionskoeffizienten
für denjenigen Anteil des Stimulationslichts, der keine bevorzugte Polarisationsrichtung
aufweist, d.h. isotrop polarisiert ist.
[0015] Vorzugsweise weist die Trägerschicht mindestens eine zweite Teilschicht auf, in welcher
das Stimulationslicht in Abhängigkeit von dessen Polarisation teilweise absorbiert
werden kann. Die zweite Teilschicht befindet sich vorzugsweise im Bereich der unteren
Grenzfläche der Trägerschicht. Hierdurch ist eine polarisationsabhängig absorbierende
Trägerschicht besonders einfach zu realisieren.
[0016] Es ist außerdem bevorzugt, dass die Speicherleuchtstoffschicht eine Vielzahl von
länglichen, insbesondere nadelförmigen, Speicherleuchtstoffpartikeln umfasst. Diese
so genannten Nadelphosphore zeichnen sich durch eine besonders hohe Intensität des
angeregten Emissionslichts und damit durch eine besonders hohe Bildqualität aus. Entsprechende
Speicherleuchtstoffplatten werden auch als Needle Image Plates (NIP) bezeichnet.
[0017] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Auslesen der Speicherleuchtstoffschicht
ist die Bestrahlungseinrichtung zur Bestrahlung der Speicherleuchtstoffschicht mit
Stimulationslicht auf der der Speicherleuchtstoffschicht abgewandten Seite der Trägerschicht
angeordnet. Die Speicherleuchtstoffschicht wird also von der oberen Grenzfläche der
Trägerschicht her mit Stimulationslicht bestrahlt.
[0018] Die Detektionseinrichtung zur Erfassung von Emissionslicht ist vorzugsweise auf der
der Speicherleuchtstoffschicht zugewandten Seite der Trägerschicht angeordnet. Hierdurch
wird ein effizientes Auslesen der Speicherleuchtstoffschicht in Transmissionsgeometrie
realisiert. Insbesondere in Verbindung mit länglichen, nadelförmigen Speicherleuchtstoffpartikeln,
die wie kleine Lichtleiter für das Stimulations- und/oder Emissionslicht wirken, wird
hierdurch eine besonders hohe Bildqualität bei gleichzeitig hoher Kompaktheit der
Vorrichtung erzielt.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen und Anwendungsbeispiele, wobei Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen genommen wird.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- Fig. 4
- eine bevorzugte Verwendung der Erfindung.
[0021] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Speicherleuchtstoffplatte
1 setzt sich aus einer Trägerschicht 3 und einer darauf befindlichen Speicherleuchtstoffschicht
2 zusammen. Die Speicherleuchtstoffschicht 2 ist vorzugsweise als so genannte Nadelphosphorschicht
ausgebildet, die sich aus einer Vielzahl von länglichen, insbesondere nadelförmigen,
Speicherphosphorpartikeln zusammensetzt.
[0022] Eine Bestrahlungseinrichtung 6, insbesondere ein Laser oder eine Laserdiodenzeile,
dient zur Bestrahlung der Speicherleuchtstoffschicht 2 mit Stimulationslicht 4, welches
die Speicherleuchtstoffschicht 2 zur Aussendung von Emissionslicht 5 anregen kann,
dessen Intensität von den in der Speicherleuchtstoffschicht 2 gespeicherten Röntgeninformationen
abhängt. Das ausgesandte Emissionslicht 5 wird mit einer Detektionseinrichtung 7,
insbesondere einem Photomultiplier oder einem Zeilendetektor, detektiert. Die Bestrahlungseinrichtung
6 und die Detektionseinrichtung 7 sind vorzugsweise zu einem Lesekopf (Scanhead) zusammengefasst,
welcher in Transportrichtung T über die Speicherleuchtstoffplatte 1 bewegt wird, so
dass die in der Speicherleuchtstoffschicht 2 gespeicherte Röntgeninformation sukzessive
ausgelesen wird. Alternativ kann der Lesekopf aber auch ortsfest sein. In diesem Fall
wird die Speicherleuchtstoffplatte 1 am Lesekopf vorbei bewegt.
[0023] Der Lesekopf ist vorzugsweise als so genannter Zeilenscanner ausgebildet, bei welchem
zu einem bestimmten Zeitpunkt jeweils eine ganze Zeile der Speicherleuchtstoffschicht
2 ausgelesen werden kann. Die Bestrahlungseinrichtung 6 weist in diesem Falle eine
Linienlichtquelle auf, insbesondere in Form von in einer Zeile angeordneten Laserdioden,
und die Detektionseinrichtung 7 umfasst eine Vielzahl von in einer Zeile angeordneten
lichtempfindlichen Detektoren, insbesondere ein Photodioden- oder CCD-Array.
[0024] Die Trägerschicht 3 ist für das Stimulationslicht 4 teilweise durchlässig, so dass
ein Teil des in die Trägerschicht 3 eintretenden Stimulationslichts 4 schließlich
auf die Unterseite der Speicherleuchtstoffschicht 2 trifft und diese dort zur Aussendung
von Emissionslicht 5 anregen kann. Hierbei wird jedoch nur ein Teil des auf die Speicherleuchtstoffschicht
2 treffenden Stimulationslichts 4 von dieser absorbiert. Andere Teile des Stimulationslichts
4 werden an der oberen Grenzfläche 11 der Trägerschicht 3 reflektiert bzw. an der
Speicherleuchtstoffschicht 2 gestreut und gelangen teilweise wieder zurück in die
Trägerschicht 3. Diese Anteile sind in Fig. 1 beispielhaft anhand eines ersten Lichtstrahls
4' dargestellt. Dieser erste Lichtstrahl 4' trifft auf die untere Grenzfläche 10 der
Trägerschicht 3, wird dort zumindest teilweise zurück zur Speicherleuchtstoffschicht
2 reflektiert und trifft schließlich erneut auf die Unterseite der Speicherleuchtstoffschicht
2. Im Bereich des Auftreffens des reflektierten Stimulationslichts 4' wird die Speicherleuchtstoffschicht
2 ebenfalls zur Aussendung von Emissionslicht angeregt, welches jedoch von der Detektionseinrichtung
7 aufgrund deren räumlich begrenzter Apertur nicht erfasst werden kann. Dieses so
genannte Vorauslesen hat zur Folge, dass die Intensität des bei einem nachfolgenden,
eigentlichen Auslesevorgang in diesem Bereich erfassten Emissionslichts herabgesetzt
und dadurch die Qualität des ausgelesenen Röntgenbildes vermindert wird.
[0025] Zur Reduzierung oder Vermeidung des Vorauslesens wird die Trägerschicht 3 so ausgestaltet,
dass diese einen bestimmten Absorptionskoeffizienten κ für das Stimulationslicht 4
bzw. 4' sowie eine bestimmte Dicke d aufweist, wobei das Produkt aus der Dicke d und
dem Absorptionskoeffizienten κ größer oder gleich 0,2 ist:

[0026] Die typische Dicke d liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 1 und 10 mm. Der Absorptionskoeffizient
κ für das Stimulationslicht liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 0,02 und 1 mm
-1, insbesondere zwischen 0,02 und 0,4 mm
-1. Die maximale Intensität des Stimulationslichts liegt typischerweise im Bereich zwischen
620 nm und 700 nm, insbesondere bei etwa 680 nm.
[0027] Durch die erfindungsgemäße Wahl der Dicke d und des Absorptionskoeffizienten κ wird
erreicht, dass erste Lichtstrahlen 4', welche auf der unteren Grenzfläche 10 der Trägerschicht
3 unter einem Winkel α auftreffen, welcher größer oder gleich dem Grenzwinkel der
Totalreflexion ist, besonders zuverlässig abgeschwächt werden, so dass ein durch solche
erste Lichtstrahlen 4' verursachtes Vorauslesen besonders zuverlässig verhindert wird.
Für eine Trägerschicht 3 aus Glas beträgt der Grenzwinkel der Totalreflexion 41,8°.
[0028] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Trägerschicht 3 als Glasplatte ausgestaltet,
welche einen Farbstoff enthält, der das Stimulationslicht 4 bzw. 4' teilweise absorbiert.
Der Farbstoff ist hierbei so gewählt, dass Licht entweder breitbandig oder nur in
bestimmten Wellenlängenbereichen absorbiert werden kann. Geeignete absorbierende Glasmaterialien
können beispielsweise bei den Firmen Saint-Gobain-Glas (z.B. Glastyp SGG Parsol) oder
Schott (z.B. Glastyp NG11) bezogen werden.
[0029] Bei dem in Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel ist der das Stimulationslicht
4 teilweise absorbierende Farbstoff in einer ersten Teilschicht 8 der Trägerschicht
3 enthalten. Die Wirksamkeit einer derart ausgestalteten Trägerschicht 3 bei der Vermeidung
des Vorauslesens ist hierbei mit dem in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen identisch. Erfindungsgemäß ist auch in diesem Beispiel das Produkt
aus der Dicke d der Trägerschicht 3 und dem Absorptionskoeffizienten κ der Trägerschicht
3 für Stimulationslicht 4 größer oder gleich 0,2. Der Absorptionskoeffizient κ bezeichnet
hierbei das Absorptionsverhalten der gesamten Trägerschicht 3 und nicht nur dasjenige
der absorbierenden Farbschicht in der ersten Teilschicht 8.
[0030] Die erste Teilschicht 8 befindet sich in diesem Ausführungsbeispiel im Bereich der
unteren Grenzfläche 10 der Trägerschicht 3. Alternativ oder zusätzlich kann die erste
Trägerschicht 8 auch im Bereich der oberen Grenzfläche 11 der Trägerschicht 3 angeordnet
sein. Im Übrigen gelten die Ausführungen zu dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
entsprechend.
[0031] Durch die absorbierende Trägerschicht 3 wird bei den in den Figuren 1 und 2 gezeigten
Beispielen neben dem an der oberen Grenzfläche 11 reflektieren bzw. gestreuten Stimulationslicht
4' auch das unmittelbar für das Auslesen der Speicherleuchtstoffschicht 3 erforderliche
Stimulationslicht 4 abgeschwächt. Um diesen Effekt zu reduzieren oder zu kompensieren,
wird die Leistung der Bestrahlungseinrichtung 6 und damit die Intensität des Stimulationslichts
4 entsprechend erhöht.
[0032] Bei dem in Fig. 3 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst die
Trägerschicht 3 eine zweite Teilschicht 9, welche das Stimulationslicht 4 in Abhängigkeit
von dessen Polarisation absorbieren kann. Das von der Bestrahlungseinrichtung 6, insbesondere
einem Laser oder einer Laserdiodenzeile, erzeugte Stimulationslicht ist linear polarisiert
und kann die zweite Teilschicht 9 im Wesentlichen ohne Absorptionsverluste passieren.
Aufgrund der Streuung eines Teils des Stimulationslichts 4 in der Speicherleuchtstoffschicht
2 wird die Polarisation der in die Trägerschicht 3 zurück gestreuten Lichtstrahlen
4' verändert. Das Streulicht ist dadurch isotrop, d. h. richtungsunabhängig, polarisiert
und wird infolge dessen zu einem großen Teil von der zweiten Teilschicht 9 der Trägerschicht
3 absorbiert. Das auf die untere Grenzfläche 10 der Trägerschicht 3 auftreffende,
gestreute Stimulationslicht 4' wird dadurch stark abgeschwächt, so dass eine Reflexion
an der unteren Grenzfläche 10 und schließlich ein Vorauslesen der Speicherleuchtstoffschicht
2 verhindert oder zumindest stark reduziert wird.
[0033] Gegenüber den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen hat dieses Ausführungsbeispiel
den Vorteil, dass das linear polarisierte Stimulationslicht 4 im Wesentlichen ohne
Intensitätsverluste durch die Trägerschicht 3 hindurchgehen kann und die Speicherleuchtstoffschicht
2 dadurch mit hoher Intensität angeregt werden kann, ohne die Leistung der Bestrahlungseinrichtung
6 zu erhöhen.
[0034] Alternativ oder zusätzlich kann die zweite Teilschicht 9, die das Stimulationslicht
4 bzw. 4' polarisationsabhängig absorbieren kann, auch im Bereich der oberen Grenzfläche
11 der Trägerschicht 3 angeordnet sein. Im Übrigen gelten für dieses Beispiel die
Ausführungen zu dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen entsprechend.
[0035] Fig. 4 zeigt eine bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem
Radiographiemodul 70. Das Radiographiemodul 70 ist vorzugsweise wie eine Röntgenkassette
ausgeführt und handhabbar, d.h. es ist im Wesentlichen tragbar und kann zur Aufnahme
von Röntgenbildern in unterschiedliche Röntgensysteme, wie z.B. einen Röntgenstand
oder Röntgentisch, eingeführt oder integriert werden. Zum Auslesen des dabei in der
Speicherleuchtstoffplatte 1 gespeicherten Röntgenbildes kann das Radiographiemodul
70 im Röntgensystem verbleiben und muss nicht - wie eine herkömmliche Röntgenkassette
- aus dem Röntgensystem entnommen und einer separaten Auslesestation zugeführt werden.
[0036] Das Radiographiemodul 70 umfasst ein Gehäuse 77, in welchem die Speicherleuchtstoffplatte
1, die Detektionseinrichtung 7 und die Bestrahlungseinrichtung integriert sind. In
der in Fig. 4 gewählten Darstellung ist jedoch die auf der Unterseite der Speicherleuchtstoffplatte
1 befindliche Bestrahlungseinrichtung 6 (siehe Figuren 1 bis 3) nicht sichtbar.
[0037] Bei dem dargestellten Radiographiemodul 70 ist die Speicherleuchtstoffplatte 1 im
Gehäuse 77 ortsfest angeordnet, d.h. die Speicherleuchtstoffplatte 1 ist über geeignete
Verbindungselemente fest mit dem Gehäuse 77 verbunden. Die Verbindung mit dem Gehäuse
77 kann hierbei starr oder auch schwingend sein, z.B. mittels geeigneter Aufhängungselemente,
um etwaige äußere Stöße auf das Gehäuse 77 und deren Übertragung auf die Speicherleuchtstoffplatte
1 zu dämpfen.
[0038] Der die Detektionseinrichtung 7 und die Bestrahlungseinrichtung umfassende Lesekopf
(siehe obige Beschreibung zu Fig. 1) ist im Gehäuse 77 beweglich gelagert. Hierzu
sind im Bereich der beiden Längsseiten der Speicherleuchtstoffplatte 1 Führungen 71
und 72 angeordnet, die dem Lesekopf als Lager, vorzugsweise in Form eines Luftlagers,
und Führung dienen. Beim Auslesen wird der Lesekopf durch einen geeigneten Antrieb
73, z.B. einem Linearmotor, angetrieben und in Transportrichtung T über die Speicherleuchtstoffplatte
1 bewegt.
[0039] Zusätzlich zum Lesekopf ist eine Löschlampe 74 vorgesehen, die ebenfalls von dem
Antrieb 73 angetrieben und über die Speicherleuchtstoffplatte 1 bewegt werden kann,
um etwaige Restinformationen in der Speicherleuchtstoffschicht, die nach dem Auslesen
noch vorhanden sein können, zu löschen.
[0040] Darüber hinaus ist eine Steuerungseinrichtung 75 vorgesehen, welche den Auslese-
und Löschvorgang sowie etwaige Signalverarbeitungsprozesse steuert bzw. durchführt.
An der Steuerungseinrichtung 75 sind Schnittstellen 76 vorgesehen, welche zur Übertragung
von Energie, ggf. Luftdruck, Steuersignalen und/oder Bildsignalen zum bzw. vom Radiographiemodul
70 erforderlich sind.
[0041] Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
1. Speicherleuchtstoffplatte zur Speicherung von Röntgeninformationen, umfassend
- eine Speicherleuchtstoffschicht (2), welche Röntgeninformationen speichern kann
und durch Stimulationslicht (4) zur Aussendung von Emissionslicht (5) angeregt werden
kann, und
- eine Trägerschicht (3), auf welcher sich die Speicherleuchtstoffschicht (2) befindet,
wobei die Trägerschicht (3) für das Stimulationslicht (4, 4') teilweise durchlässig
ist und eine Dicke (d) und einen Absorptionskoeffizienten (κ) für das Stimulationslicht
(4, 4') aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dicke (d) und der Absorptionskoeffizient (κ) der Trägerschicht (3) so gewählt
sind, dass das Produkt aus der Dicke (d) und dem Absorptionskoeffizienten (κ) größer
oder gleich 0,2 ist:
2. Speicherleuchtstoffplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke (d) der Trägerschicht (3) größer ist als 1 mm.
3. Speicherleuchtstoffplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke (d) der Trägerschicht (3) kleiner ist als 10 mm.
4. Speicherleuchtstoffplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherleuchtstoffplatte (1) selbsttragend ist.
5. Speicherleuchtstoffplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Absorptionskoeffizient (κ) für das Stimulationslicht (4, 4') kleiner ist als
1 mm-1.
6. Speicherleuchtstoffplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Absorptionskoeffizient (κ) für das Stimulationslicht (4, 4') größer ist als 0,02
mm-1.
7. Speicherleuchtstoffplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (3) einen Farbstoff enthält, welcher das Stimulationslicht (4,
4') teilweise absorbieren kann.
8. Speicherleuchtstoffplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoff in mindestens einer ersten Teilschicht (8) der Trägerschicht (3) enthalten
ist.
9. Speicherleuchtstoffplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (3) eine untere und eine obere Grenzfläche (10 bzw. 11) aufweist,
wobei sich die Speicherleuchtstoffschicht (2) auf der oberen Grenzfläche (11) und
sich die mindestens eine erste Teilschicht (8) im Bereich der oberen (11) und/oder
unteren (10) Grenzfläche der Trägerschicht befindet.
10. Speicherleuchtstoffplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (3) das Stimulationslicht (4, 4') in Abhängigkeit von dessen Polarisation
teilweise absorbieren kann.
11. Speicherleuchtstoffplatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (3) mindestens eine zweite Teilschicht (9) aufweist, in welcher
das Stimulationslicht (4, 4') in Abhängigkeit von dessen Polarisation teilweise absorbiert
werden kann.
12. Speicherleuchtstoffplatte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (3) eine untere und eine obere Grenzfläche (11) aufweist, wobei
sich die Speicherleuchtstoffschicht (2) auf der oberen Grenzfläche (11) und sich die
zweite Teilschicht (9) im Bereich der unteren Grenzfläche (10) befindet.
13. Speicherleuchtstoffplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherleuchtstoffschicht (2) eine Vielzahl von länglichen, insbesondere nadelförmigen,
Speicherleuchtstoffpartikeln umfasst.
14. Vorrichtung zum Auslesen von in einer Speicherleuchtstoffschicht (2) gespeicherten
Röntgeninformationen, umfassend
- eine Bestrahlungseinrichtung (6) zur Bestrahlung der Speicherleuchtstoffschicht
(2) mit Stimulationslicht (4), welches die Speicherleuchtstoffschicht (2) zur Aussendung
von Emissionslicht (5) anregen kann,
- einer Detektionseinrichtung (7) zur Erfassung von Emissionslicht (5), welches von
der Speicherleuchtstoffschicht (2) ausgesandt wird,
gekennzeichnet durch
die Speicherleuchtstoffplatte (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestrahlungseinrichtung (6) auf der der Speicherleuchtstoffschicht (2) abgewandten
Seite der Trägerschicht (3) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinrichtung (7) auf der der Speicherleuchtstoffschicht (2) zugewandten
Seite der Trägerschicht (3) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestrahlungseinrichtung (6) zur Erzeugung von linear polarisiertem Stimulationslicht
(4) ausgebildet ist.
18. Radiographiemodul (70), insbesondere in Form einer Röntgenkassette, mit einem Gehäuse
(77), in das eine Vorrichtung (1, 6, 7) nach einem der Ansprüche 14 bis 17 integriert
ist.
19. Radiographiemodul (70) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherleuchtstoffplatte (1) ortsfest angeordnet ist und die Bestrahlungseinrichtung
(6) und die Detektionseinrichtung (7) beweglich gelagert sind.