(19)
(11) EP 1 159 511 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.05.2006  Patentblatt  2006/20

(21) Anmeldenummer: 00904946.1

(22) Anmeldetag:  22.01.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E21C 35/19(2006.01)
E21C 35/193(2006.01)
E21C 35/18(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2000/000477
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2000/052303 (08.09.2000 Gazette  2000/36)

(54)

MEISSELHALTERWECHSELSYSTEM

CHISEL HOLDER CHANGING SYSTEM

SYSTEME A CHANGEMENT DE PORTE-OUTIL


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 27.02.1999 DE 19908656

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
05.12.2001  Patentblatt  2001/49

(73) Patentinhaber: Wirtgen GmbH Maschinenbau
53578 Windhagen (DE)

(72) Erfinder:
  • HOLL, Bernd
    D-53577 Neustadt/Wied (DE)
  • SIMONS, Dieter
    D-53567 Buchholz (DE)
  • HÄHN, Günter
    D-53639 Königswinter (DE)

(74) Vertreter: Fleck, Hermann-Joseph et al
Klingengasse 2
71665 Vaihingen/Enz
71665 Vaihingen/Enz (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A-99/00580
FR-A- 2 595 755
US-A- 1 999 193
US-A- 2 941 789
US-A- 3 749 449
US-A- 4 650 255
FR-A- 2 536 113
GB-A- 723 855
US-A- 2 458 946
US-A- 2 972 802
US-A- 4 626 034
US-A- 5 007 685
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Meißelhalterwechselsystem für eine Straßenfräse, eine Schrämmaschine oder dergleichen mit einem Basisteil, an dem ein Meißelhalter mittels einer Verbindungsmechanik auswechselbar befestigt ist, wobei der Meißelhalter wenigstens einen Meißel auswechselbar aufnimmt, wobei die Mittellängsachse des Meißels gegenüber der zu bearbeitenden Oberfläche im Arbeitswinkel kleiner als 90° angestellt ist.

    [0002] Ein solches Meißelhalterwechselsystem ist aus der DE 43 22 401 C2 bekannt. Das Meißelhalterwechselsystem weist ein Basisteil auf, das abstehend auf einer Oberfläche eines Walzenkörpes aufgeschweißt. Das Basisteil besitzt eine Steckaufnahme in die ein Steckeinsatz des Meißelhalters einsetzbar ist. Der Meißelhalter ist mit einer Aufnahmebohrung versehen, in die ein Meißelschaft eines Rundschaftmeißels eingesetzt ist. Der Meißelhalter kann mit dem Basisteil mittels einer Befestigungsschraube verspannt werden. Im montierten Zustand ist die Mittellängsachse (Rotationsachse) des Rundschaftmeißels gegenüber der zu bearbeitenden Oberfläche geneigt.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung ein Meißelhalterwechselsystem der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit dem sich unterschiedliche Abtragergebnisse hinsichtlich der Oberflächenqualität der bearbeiteten Oberfläche ergeben.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Meißelhalter in zwei oder mehreren Anbaupositionen an dem Basisteil festlegbar ist, und daß die Mittellängsachse des Meißels in den verschiedenen Anbaupositionen um unterschiedliche Arbeitswinkel geneigt ist.

    [0005] Infolge der unterschiedlichen Anstellungen des Meißels lassen sich mit einem einzigen Meißelhalterwechselsystem unterschiedliche Abtragergebnisse realisieren. Beispielsweise kann bei einer Straßenfräse durch die Variation des Arbeitswinkles entweder ein Grob- oder Feinfräsen erfolgen.

    [0006] Nach einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist es vorgesehen, daß der Meißelhalter mittels einer Stützfläche an einer Anlagefläche des Basisteils abgestützt ist, und daß der Meißelhalter zur Verwirklichung der unterschiedlichen Anbaupositionen an seiner Stützfläche gegenüber der Anlagefläche versetzbar ist.

    [0007] Um einen schnellen Wechsel der Meißelpositionierung erreichen zu können, ist es denkbar, daß der Meißelhalter gegenüber dem Basisteil gerastert verstellbar ist. Insbesondere kann es dabei vorgesehen sein, daß den einzelnen Rasterpunkten bestimmte, bevorzugt eingesetzte Arbeitswinkel zugeordnet sind. Bei einer Straßenfräse sind dies beispielsweise die Winkel 35°, 40° und 45°.

    [0008] Die gerasterte Verstellung läßt sich beispielsweise dadurch verwirklichen, daß der Meißelhalter mit einer Zahnung versehen ist, die in Eingriff mit einer Gegenzahnung des Basisteils steht, daß die Zahnung und die Gegenzahnung flächige Stützflanken aufweisen, die sich quer zur Verstellrichtung des Meißelhalters gegenüber dem Basisteil erstrecken. Über die Stützflanken können die im Arbeitsbetrieb auftretenden Kräfte sicher in das Basisteil abgeleitet werden.

    [0009] Üblicherweise ist das Meißelhalterwechselsystem auf einem walzenförmigen Grundkörper aufgebracht, der sich um eine Rotationsachse bewegen läßt. Damit auch die, in Richtung der Rotationsachse wirkenden Kräfte im Arbeitseinsatz sicher aufgenommen werden kann, ist ein erfindungsgemäßes Meißelhalterwechselsystem dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenzahnung des Basisteils zwei Teilzahnungen aufweist, und daß die Teilzahnungen zur Aufnahme von Querkräften in Richtung quer zur Vorschubrichtung des Meißels geneigt sind.

    [0010] Eine alternative Ausgestaltungsvariante eines Meißelhalterwechselsystems läßt sich beispielsweise dadurch verwirklichen, daß das Basisteil ein Anlageteil aufweist, das mit einer Vielzahl konzentrisch angeordneter Zahnelemente der Gegenzahnung ausgestattet ist, daß der Meißelhalter eine Spannplatte trägt, die mit einer auf die Gegenzahnung angepaßt ausgebildeten Zahnung versehen ist, und daß der Meißelhalter gegenüber dem Basisteil um eine Verstellachse verdrehbar ist, die quer zur Vorschubrichtung des Meißels angeordnet ist. Eine solche Verbindungsmechanik kann auch als Hirth-Verzahnung ausgebildet sein. Aufgrund der Vielzahl der Zahnelemente lassen sich über diese Verbindungsmechanik extrem hohe Kräfte übertragen.

    [0011] Um eine feste Verbindung des Meißelhalters mit dem Basisteil zu schaffen, die gleichzeitig aber auch einen einfachen und schnellen Wechsel des Arbeitswinkels zuläßt, kann es nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, daß der Meißelhalter einen Grundkörper aufweist, der einen Halteansatz zur Aufnahme des Meißels trägt, daß der Grundkörper ein Langloch aufweist, das fluchtend zu einer Gewindeaufnahme des Basisteils angeordnet ist, daß in das Langloch eine Befestigungsschraube einführbar und in die Gewindeaufnahme einschraubbar ist, und daß der Meißelhalter bei gelöster Befestigungsschraube verstellbar ist.

    [0012] Der Schraubenkopf der Befestigungsschraube sollte hierbei in einer Ausnehmung geschützt untergebracht sein, die sich im Anschluß an das Langloch erweitert.

    [0013] Eine besonders gute und feste Verspannung des Schraubenkopfes mit dem Meißelhalter läßt sich dann erreichen, wenn der Schraubenkopf als Linsenschraubenkopf ausgebildet ist.

    [0014] Im Veschleißfall oder bei unzulässig hohen Beanspruchungen kann es vorkommen, daß ein Meißelhalter Schaden nimmt. Um zu verhindern, daß der Meißelhalter dabei unkontrolliert abbricht und beispielsweise das Basisteil beschädigt kann es vorgesehen sein, daß der Meißelhalter an einem Grundkörper einen Halteansatz trägt, daß der Halteansatz eine Aufnahmebohrung für einen Meißelschaft des Meißels aufweist, und daß der Halteansatz mit dem Grundkörper über eine Sollbruchstelle verbunden ist.

    [0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1 A und 1B
    ein Meißelhalterwechselsystem in zwei Ansichten und in einer ersten Einstellposition,
    Fig. 2A und 2B
    das Meißelhalterwechselsystem gemäß den Fig. 1A und 1B in einer zweiten Einstellposition,
    Fig. 3A und 3B
    das Meißelhalterwechselsystem gemäß den Fig. 1A und 1B in einer dritten Einstellposition,
    Fig. 4
    eine Ausgestaltungsvariante eines Basisteiles für ein Meißelhalterwechselsystem in perspektivischer Ansicht und
    Fig. 5
    in Seitendarstellung eine weitere Ausgestaltungsvariante eines Meißelhalterwechselsystems.


    [0016] In der Fig. 1 ist ein Meißelhalterwechselsystem dargestellt, das ein Basisteil 40 und einen Meißelhalter 20 aufweist. Das Basisteil 40 weist eine untere Verbindungsfläche 41 auf, mit der es auf einen walzenförmigen Grundkörper, beispielsweise einer Straßenfräse, aufgesetzt werden kann. Die Verbindung mit dem walzenförmigen Grundkörper erfolgt mittels Schweißnähten. An seiner nach oben gewandten Seite ist das Basisteil 40 mit einer bogenförmigen Anlagefläche versehen. Die Anlagefläche weist eine Gegenzahnung 42 auf. Die einzelnen Zähne dieser Gegenzahnung 42 sind, wie dies die Fig. 1 A erkennen läßt, im Querschnitt dreiecksförmig ausgebildet und bilden somit zwei Anlageflanken. Die Zähne der Gegenzahnung 42 erstrecken sich über die gesamte Breite des Basisteils 40. Auf der Hälfte der Breite der Zähne ist eine Gewindeaufnahme 43 in die Anlagefläche des Basisteils 40 eingearbeitet. Die Gewindeaufnahme ist dabei so angeordnet, daß sie zum einen möglichst raumgreifend in das Basisteil eingearbeitet ist und dadurch eine ausreichende Gewindelänge für eine Befestigungsschraube bereitstellt. Wie die Fig. 1 A erkennen läßt, ist die Gewindeaufnahme 43 daher schräg in die Anlagefläche eingebracht. Infolge dieser platzsparenden Anordnung kann auch eine geringe Bauhöhe des Basisteils 40 verwirklicht werden. Dies hat besondere Vorteile, da daher der gesamte Aufbau des Meißelhalterwechselsystems klein gehalten werden kann.

    [0017] An dem Basisteil 40 kann der Meißelhalter 20 angebaut werden. Der Meißelhalter 20 weist einen Grundkörper 25 auf, der mit einem Langloch 28 versehen ist. Das Langloch 28 erweitert sich zur Außenseite des Grundkörpers 25 hin mittels einer Ausnehmung 27. Durch das Langloch 28 kann die Befestigungsschraube, die vorliegend die Verbindungsmechanik 30 repräsentiert hindurchgesteckt und in die Gewindeaufnahme 43 hineingeschraubt werden. Dabei ist dann der Schraubenkopf 32 in der Ausnehmung 27 geschützt untergebracht. Bei angezogener Befestigungsschraube wird der Schraubenkopf 32 im Übergangsbereich zwischen Langloch 28 und Ausnehmung 27 an den Meißelhalter 20 angepreßt. Hierdurch kann eine Zahnung 26 des Grundkörpers 25 in festem Eingriff mit der Gegenzahnung 42 gehalten werden. Aufgrund der Vielzahl der in Eingriff stehenden Zähne wird eine große Verbindungsfläche geschaffen, über die der Meißelhalter 20 an das Basisteil 40 angepreßt werden kann und über die im Arbeitseinsatz große Kräfte übertragbar sind.

    [0018] Der Grundkörper 25 weist einen abstehenden Halteansatz 21 auf, in den eine Aufnahmebohrung 22 eingearbeitet ist. Die Mittellängsachse der Aufnahmebohrung 27 steht dabei rechtwinklig zu der bogenförmigen Anlagefläche des Basisteils 40. Von der Rückseite des Meißelhatterwechselsystems ist ein Austreibkanal 23 in dem Meißelhalter 20 eingebohrt. Der Austreibkanal 23 kreuzt die Aufnahmebohrung 22. In die Aufnahmebohrung 22 kann ein Meißel 10 eingesetzt werden. Der Meißel 10 weist einen Meißelkopf 17 auf, der eine Meißelspitze 11 trägt. Die Meißelspitze 11 ist als Hartmetallelement ausgebildet. An den Meißelkopf 17 schließt sich ein Meißelschaft an, auf den eine Spannhülse 12 aufgezogen ist. Die Spannhülse 12 ist in der Aufnahmebohrung 22 verspreizt. Gleichzeitig hält die Spannhülse 12 den Meißelschaft des Meißels 10 und verhindert so sein Herausfallen. Im eingesetzten Zustand liegt der Meißelkopf 17 auf einer Verschleißschutzscheibe 14 auf. Die Verschleißschutzscheibe 14 stützt sich um die Aufnahmebohrung 22 herum an dem Meißelhalter 20 ab. Das Ausziehen des Meißels 10 aus der Aufnahmebohrung 22 kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen. Zum einen kann ein Austreibdorn durch eine Eintrittsöffnung 24 in den Austreibkanal 23 eingeführt werden, bis dieser an einer Stirnfläche 13 des Meißelschafts zum Liegen kommt. Anschließend kann mit einem Hammerschlag der Meißelschaft aus der Aufnahmebohrung 22 ausgetrieben werden. Weiterhin ist in den Meißelkopf 17 eine umlaufende Ausziehnut 15 eingebracht, in die ein Ausziehwerkzeug eingesetzt werden kann. Mittels eines Hebels kann dann der Meißel 10 aus der Aufnahmebohrung 22 ausgehebelt werden.

    [0019] Die Fig. 1 A und 1B lassen erkennen, daß die Befestigungsschraube mittig im Langloch 28 angeordnet ist. Hierbei ergibt sich ein Arbeitswinkel α unter dem die Mittellängsachse 16 des Meißels 10 gegenüber der zu bearbeitenden Oberfläche angestellt ist. Der Komplementärwinkel ist in der Fig. 1 A mit α' dargestellt. Wenn nun dieser Arbeitswinkel α verändert werden soll, so muß lediglich die Befestigungsschraube gelöst werden. Dann kann der Meißelhalter 20 gegenüber dem Basisteil 40 versetzt werden. Anschließend wird die Befestigungsschraube wieder angezogen, so daß sich die Zahnung 26 mit der Gegenzahnung 42 verspannen kann. In den Fig. 2A und 2B ist eine solche veränderte Einstellposition gezeigt. Dabei beträgt der Arbeitswinkel α nunmehr 45° (gegenüber der vorherigen Einstellung von 40°). In der Einstellposition gemäß den Fig. 2A und 2B schlägt die Befestigungsschraube und der Schraubenkopf 32 an dem einen Ende des Langloches 28 bzw. der Ausnehmung 27 an.

    [0020] Der andere maximale Arbeitswinkel α ist in den Fig. 3A und 3B veranschaulicht. Hierbei schlägt die Befestigungsschraube und der Schraubenkopf 32 an dem anderen Ende des Langloches 28 bzw. der Ausnehmung 27 an. In den Fig. 3A und 3B ist ein Arbeitswinkel α von 35° verwirklicht. Es ist erkennbar, daß unabhängig von der Einstellposition des Meißelhalters 20 die Mittellängsachse 16 des Meißels 10 stets normal zu der Anlagefläche des Basisteils 40 angeordnet ist. Hierdurch wird eine optimale Ableitung der im Arbeitseinsatz entstehenden Kräfte möglich.

    [0021] In dem in den Fig. 1A bis 3B dargestellten Ausführungsbeispiels wurde für den Schraubenkopf 32 der Befestigungsschraube eine zylindrische Geometrie gewählt. Zur Verbesserung des Anpressdruckes kann auch eine Linsenkopfgeometrie gewählt werden.

    [0022] In der Fig. 4 ist eine mögliche Ausgestaltung eines Basisteils 40 in perspektivischer Darstellung gezeigt. Wie diese Zeichnung erkennen läßt, ist die Gegenzahnung 42 in zwei Teilzahnungen 42.1 und 42.2 unterteilt. Die beiden Teilzahnungen 42.1 und 42.2 sind in Richtung quer zur Vorschubrichtung des Rundschaftmeißels 10 geneigt. Damit bildet sich im Übergangsbereich zwischen den beiden Teilzahnungen 42.1, 42.2 eine zahnleistenförmige Kante 42.3. Entsprechend dieser Ausbildung der Gegenzahnung 42 ist auch die Zahnung 26 des Meißelhalters 20 ausgeführt. Infolge dieser Ausgestaltung lassen sich die Kräfte, die quer zur Vorschubrichtung des Meißels wirken, formschlüssig über die Zahnung 26 und die Gegenzahnung 42 in das Basisteil 40 übertragen.

    [0023] In der Fig. 5 ist eine weitere Ausgestaltungsvariante eines Meißelhalterwechselsystems gezeigt. Wie diese Darstellung erkennen läßt, ist das Basisteil 40 mit seiner Verbindungsfläche 41 auf die Oberfläche eines Walzenkörpers 50 aufgesetzt. Das Basisteil 40 besitzt ein Anlageteil 44. Dieses Anlageteil 44 ist mit einer sternförmig ausgebildeten Gegenzahnung 42 versehen. Dabei sind die einzelnen Zähne der Gegenzahnung 42 ausgehend von einem gemeinsamen Zentrum radial nach außen gerichtet. In diesem Zentrum ist auch die Mittellängsachse der Befestigungsschraube angeordnet, von der in Fig. 5 der Schraubenkopf 32 erkennbar ist. Auf das Anlageteil 44 kann eine Spannplatte 25.1 des Grundkörpers 25 des Meißelhalters 20 aufgesetzt werden. Die Spannplatte 2.5 ist mit einer Zahnung 26 versehen, die auf die Gegenzahnung 42 des Basisteils 40 angepaßt ausgebildet ist. Die in der Fig. 5 dargestellte Zahnungsverbindung wird üblicherweise als Hirth-Verzahnung bezeichnet. Die Verspannung der Zahnung 26 mit der Gegenzahnung 42 erfolgt mittels der Befestigungsschraube. Wenn die Befestigungsschraube gelöst ist, kann der Meißelhalter 20 stufenweise, entsprechend der Zahnungsteilung gegenüber dem Basisteil 40 versetzt werden. Damit ändert sich auch der Arbeitswinkel α des Meißels 10.

    [0024] Mit den in den Zeichnungen dargestellten Meißelhalterwechselsystemen läßt sich der Arbeitswinkel α schnell und ohne großen Aufwand umstellen. Dementsprechend läßt sich das Abtragswerkzeug, beispielsweise eine Straßenfräse, auf unterschiedliche Anwendungsfälle einfach anpassen. Wird beispielsweise ein großer Arbeitswinkel α gewählt, so läßt sich bei Straßenfräsen eine feine Oberflächenrauhigkeit erzeugen. Kleine Arbeitswinkel α hingegen führen zu einem großen Abraumvolumen bei gleichzeitig großer Rauhtiefe.


    Ansprüche

    1. Meißelhalterwechselsystem für eine Straßenfräse, einer Schrämmaschine oder dergleichen mit einem Basisteil, an dem ein Meißelhalter mittels einer Verbindungsmechanik auswechselbar befestigt ist, wobei der Meißelhalter wenigstens einen Meißel auswechselbar aufnimmt und wobei die Mittellängsachse des Meißels gegenüber zu bearbeitenden Oberfläche im Arbeitswinkel kleiner als 90° angestellt ist, dadurch gekennzeichnet,
    dass der Meißel als Rundschaftmeißel mit einem Meißelkopf und einem Meißelschaft ausgebildet ist, wobei der Meißelschaft in einer Bohrungsaufnahme des Meißelhalters (20) eingesetzt ist,
    dass die durch die von dem Meißelschaft gebildete Rotationsachse im Arbeitswinkel eingestellt ist,
    dass der Meißelhalter (20) in zwei oder mehreren Anbaupositionen an dem Basisteil (40) festlegbar ist, und
    dass die Mittellängsachse (16) des Meißels (10) in den verschiedenen Anbaupositionen um unterschiedliche Arbeitswinkel (α) geneigt ist.
     
    2. Meißelhalterwechselsystem nach Anspruch 1.
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Meißelhalter (20) mittels einer Stützfläche an einer Anlagefläche des Basisteils (40) abgestützt ist, und
    dass der Meißelhalter (20) zur Verwirklichung der unterschiedlichen Anbaupositionen an seiner Stützfläche gegenüber der Anlagefläche versetzbar ist.
     
    3. Meißelhalterwechselsystem nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Meißelhalter (20) gegenüber dem Basisteil (40) gerastert verstellbar ist.
     
    4. Meißelhalterwechselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Meißelhalter (20) mit einer Zahnung (26) versehen ist, die im Eingriff mit einer Gegenzahnung (42) des Basisteils (40) steht,
    dass die Zahnung (26) und die Gegenzahnung (42) flächige Stützflanken aufweisen, die sich quer zur Verstellrichtung des Meißelhalters (20) gegenüber dem Basisteil (40) erstrecken.
     
    5. Meißelhalterwechselsystem nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Gegenzahlung (42) des Basisteils (40) zwei Teilzahnungen (42.1. 42.2) aufweist, und
    dass die Teilzahnungen zur Aufnahme von Querkräften (42.1, 42.2) in Richtung quer zur Vorschubrichtung des Meißels (10) geneigt sind.
     
    6. Meißelhalterwechselsystem nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Basisteil (40) ein Anlageteil (44) aufweist, das mit einer Vielzahl konzentrisch angeordneter Zahnelemente der Gegenzahnung (42) ausgestattet ist,
    dass der Meißelhalter (20) eine Spannplatte (25) trägt, die mit einer auf die Gegenzahlung (42) angepasst ausgebildeten Zahlung (26) versehen ist, und
    dass der Meißelhalter (20) gegenüber dem Basisteil (40) um eine Verstellachse verdrehbar ist, die quer zur Vorschubrichtung des Meißels (10) angeordnet ist.
     
    7. Meißelhalterwechselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Meißelhalter (20) einen Grundkörper (25) aufweist, der einen Halteansatz (21) zur Aufnahme des Meißels (10) trägt,
    dass der Grundkörper (25) ein Langloch (28) aufweist, das fluchtend zu einer Gewinderaufnahme (43) des Basisteils (20) angeordnet ist,
    dass in das Langloch (28) eine Befestigungsschraube einführbar und in die Gewindeaufnahme (43) einschraubbar ist, und
    dass der Meißelhalter (20) bei gelöster Befestigungsschraube verstellbar ist
     
    8. Meißelhalterwechselsystem nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass sich das Langloch (28) zu einer Ausnehmung (27) erweitert, in der ein Schraubenkopf (32) der Befestigungsschraube untergebracht ist
     
    9. Meißelhalterwechselsystem nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Schraubenkopf (32) als Linsenkopf ausgebildet ist.
     
    10. Meißelhalterwechselsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Meißelhalter (20) an seinem Grundkörper (25) einen Halteansatz (21) trägt,
    dass der Halteansatz (2) eine Aufnahmebohrung (22) für einen Meißelschaft des Meißels (10) aufweist, und
    dass der Halteansatz 821) mit dem Grundkörper (25) über eine Sollbruchstelle (25,2) verbunden ist.
     


    Claims

    1. Chisel holder changing system for a road milling machine, coal cutting machine or the like, having a base part on which a chisel holder is interchangeably fastened by means of a connecting mechanism, the chisel holder interchangeably accommodating at least one chisel, and the centre longitudinal axis of the chisel being set at a working angle of less than 90° relative to the surface to be worked, characterized in that the chisel is designed as a round shank chisel having a chisel head and a chisel shank, the chisel shank being inserted in a hole receptacle of the chisel holder (20), in that the rotation axis formed by the chisel shank is set at the working angle, in that the chisel holder (20) can be secured to the base part (40) in two or more attached positions, and in that the centre longitudinal axis (16) of the chisel (10) is inclined by different working angles (α) in the various attached positions.
     
    2. Chisel holder changing system according to Claim 1, characterized in that the chisel holder (20) is supported on a bearing surface of the base part (40) by means of a supporting surface, and in that the chisel holder (20) can be displaced at its supporting surface relative to the bearing surface in order to realize the different attached positions.
     
    3. Chisel holder changing system according to Claim 1 or 2, characterized in that the chisel holder (20) can be adjusted in an indexed manner relative to the base part (40).
     
    4. Chisel holder changing system according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the chisel holder (20) is provided with a tooth system (26) which is in engagement with a mating tooth system (42) of the base part (40), in that the tooth system (26) and the mating tooth system (42) have planar supporting flanks which extend transversely to the adjusting direction of the chisel holder (20) relative to the base part (40).
     
    5. Chisel holder changing system according to Claim 4, characterized in that the mating tooth system (42) of the base part (40) has two sectional tooth systems (42.1, 42.2), and in that the sectional tooth systems (42.1, 42.2), for absorbing transverse forces, are inclined transversely to the feed direction of the chisel (10).
     
    6. Chisel holder changing system according to Claim 4, characterized in that the base part (40) has a bearing part (44) which is provided with a multiplicity of concentrically arranged tooth elements of the mating tooth system (42), in that the chisel holder (20) carries a clamping plate (25) which is provided with a tooth system (26) designed so as to be adapted to the mating tooth system (42), and in that the chisel holder (20) can be rotated relative to the base part (40) about an adjusting axis which is arranged transversely to the feed direction of the chisel (10).
     
    7. Chisel holder changing system according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the chisel holder (20) has a parent body (25) which has a holding extension (21) for accommodating the chisel (10), in that the parent body (25) has an elongated hole (28) which is arranged in alignment with a threaded receptacle (43) of the base part (20), in that a fastening screw can be inserted into the elongated hole (28) and can be screwed into the threaded receptacle (43), and in that the chisel holder (20) can be adjusted with fastening screw released.
     
    8. Chisel holder changing system according to Claim 7, characterized in that the elongated hole (28) widens to form a recess (27) in which a screw head (32) of the fastening screw is accommodated.
     
    9. Chisel holder changing system according to Claim 8, characterized in that the screw head (32) is designed as a fillister head.
     
    10. Chisel holder changing system according to one of Claims 1 to 9, characterized in that the chisel holder (20) has a holding extension (21) on its parent body (25), in that the holding extension (21) has a locating hole (22) for a chisel shank of the chisel (10), and in that the holding extension (21) is connected to the parent body (25) via a predetermined breaking point (25.2).
     


    Revendications

    1. Système à changement de porte-outil pour un engin de fraisage de chaussée, une haveuse ou autre, avec un socle sur lequel un porte-outil est fixé de manière interchangeable au moyen d'un mécanisme de liaison, dans lequel le porte-outil reçoit de manière interchangeable au moins un outil et dans lequel l'axe longitudinal central de l'outil est monté selon un angle de travail inférieur à 90° par rapport à la surface de travail, caractérisé en ce que l'outil est configuré comme un outil à queue ronde avec une tête d'outil et une queue d'outil, la queue d'outil étant insérée dans un trou de réception du porte-outil (20), en ce que l'axe de rotation formé par la queue d'outil est orienté selon l'angle de travail, en ce que le porte-outil (20) peut être fixé dans deux positions de montage ou davantage sur le socle (40), et en ce que l'axe longitudinal central (16) de l'outil (10) est incliné selon différents angles de travail (α) dans les différentes positions de montage.
     
    2. Système à changement de porte-outil selon la revendication 1, caractérisé en ce que le porte-outil (20) s'appuie au moyen d'une surface d'appui sur une surface de support du socle (40), et en ce que le porte-outil (20) est mobile sur sa surface d'appui par rapport à la surface de support pour réaliser les différentes positions de montage.
     
    3. Système à changement de porte-outil selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le porte-outil (20) est réglable par crans par rapport au socle (40).
     
    4. Système à changement de porte-outil selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le porte-outil (20) est doté d'une denture (26) qui est en prise avec une denture opposée (42) du socle (40), et en ce que la denture (26) et la denture opposée (42) présentent des flancs d'appui plats qui s'étendent perpendiculairement à la direction de réglage du porte-outil (20) par rapport au socle (40).
     
    5. Système à changement de porte-outil selon la revendication 4, caractérisé en ce que la denture opposée (42) du socle (40) présente deux dentures partielles (42.1, 42.2), et en ce que les dentures partielles (42.1, 42.2) sont inclinées dans une direction perpendiculaire à la direction d'avance de l'outil (10) pour recevoir des forces perpendiculaires.
     
    6. Système à changement de porte-outil selon la revendication 4, caractérisé en ce que le socle (40) présente un élément de montage (44) qui est équipé d'une multitude d'éléments dentés concentriques de la denture opposée (42), en ce que le porte-outil (20) porte une plaque de serrage (25) qui est dotée d'une denture (26) adaptée à la denture opposée (42) et en ce que le porte-outil (20) est pivotant par rapport au socle (40) autour d'un axe de réglage qui est perpendiculaire à la direction d'avance de l'outil (10).
     
    7. Système à changement de porte-outil selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le porte-outil (20) présente un corps de base (25) qui porte un appendice de retenue (21) pour recevoir l'outil (10); en ce que le corps de base (25) présente un trou oblong (28) qui est de niveau avec un logement taraudé (43) du socle (20), en ce qu'une vis de fixation peut être insérée dans le trou oblong (28) et vissée dans le logement taraudé (43), et en ce que le porte-outil (20) est réglable lorsque la vis de fixation est desserrée.
     
    8. Système à changement de porte-outil selon la revendication 7, caractérisé en ce que le trou oblong (28) s'élargit en un creux (27) dans lequel une tête de vis (32) de la vis de fixation est placée.
     
    9. Système à changement de porte-outil selon la revendication 8, caractérisé en ce que la tête de vis (32) est configurée comme une tête en goutte-de-suif.
     
    10. Système à changement de porte-outil selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que le porte-outil (20) porte un appendice de retenue (21) sur son corps de base (25), en ce que l'appendice de retenue (21) présente un trou de réception (22) pour une queue d'outil de l'outil (10), et en ce que l'appendice de retenue (21) est relié avec le corps de base (25) par un point destiné à la rupture (25.2).
     




    Zeichnung