Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung einer Brennkraftmaschine
gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung zur Regelung einer Brennkraftmaschine
ist aus der DE 195 27 218 bekannt. Dort wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Regelung der Laufruhe einer Brennkraftmaschine beschrieben. Ausgehend von wenigstens
einer Messgröße, bei der es sich hier um die Drehzahl der Brennkraftmaschine handelt,
ist eine Stellgröße vorgebbar. Zur Bildung der Stellgröße wird die Messgröße mit wenigstens
einem Filtermittel gefiltert. Üblicherweise ist bei einer Laufruheregelung jedem Zylinder
der Brennkraftmaschine eine Regelung zugeordnet, die abhängig von einer ihr zugeordneten
Regelabweichung eine Stellgröße für den ihr zugeordneten Zylinder bildet. Die Regelabweichung
ergibt sich aus den den einzelnen Zylindern zugeordneten Istwerten und Sollwerten.
Als Istwert dienen die Zeitabstände zwischen zwei Verbrennungen bzw. die Dauer wenigstens
eines Segmentes, dass durch ein Segmentrad definiert ist. Die Sollwerte ergeben sich
vorzugsweise durch eine Mittelwertbildung über alle Istwerte.
[0003] Als Segment wird üblicherweise der Abstand zweier Impulse auf einem so genannten
Segmentrad bezeichnet. Dabei ist üblicherweise der Abstand zwischen zwei Verbrennungen
in zwei Segmente aufgeteilt. Das Segmentrad kann dabei auf der Nockenwelle oder der
Kurbelwelle angebracht sein und liefert pro Verbrennungsvorgang zwei Impulse. Alternativ
kann auch vorgesehen sein, dass die Segmentimpulse ausgehend von anderen Signalen
erzeugt werden.
[0004] Vorzugsweise werden die Ist- und Sollwerte frequenzspezifisch ermittelt, d. h. das
Ausgangssignal des Drehzahlsensors wird mit Bandpässen gefiltert und ausgehend von
diesem gefiltertem Signal werden die Ist- und Sollwerte für eine Frequenz gebildet.
Dabei ist vorgesehen, dass die Verstärkung der Bandpässe und/oder die frequenzspezifische
Regefabweichung gewichtet wird. Diese Wichtungsfaktoren werden üblicherweise im Rahmen
der Applikation festgelegt. Des weiteren ist vorgesehen, dass zur Bildung der frequenzspezifischen
Istwerte für unterschiedliche Frequenzen und unterschiedliche Fahrzeugtypen unterschiedliche
Segmente ausgewählt werden, die den frequenz- und fahrzeugspezifischen Phasenverschiebungen
zwischen Mengen- und Drehzahlschwingung Rechnung trägt. Im Rahmen der Applikation
wird daher ebenfalls festgelegt, welche Segmente zur Istwertbildung und oder Sollwertbildung
herangezogen werden.
[0005] Durch diese Vorgabe der Segmentauswahl und der Bandpassverstärkung ergibt sich ein
erheblicher Aufwand bei der Applikation.
[0006] Ferner ist aus der US 4,674,459 eine Steuerung einer Brennkraftmaschine bekannt.
Dieser Einrichtung liegt die Aufgabe zugrunde, das Übertragungsverhalten der Brennkraftmaschine
zu ermitteln. Hierzu wird der Stellgröße eine Anregungsgröße überlagert und ausgehend
von der Reaktion der Messgröße das Übertragungsverhalten der Brennkraftmaschine ermittelt.
Zur Ermittlung des Übertragungsverhaltens der Brennkraftmaschine ist ein Filter vorgesehen,
das Signalanteile herausfiltert, die von der Frequenz der Anregungsgröße abhängen.
Vorteile der Erfindung
[0007] Mittels der erfindungsgemäßen Vorgehensweise kann der Aufwand bei der Applikation
deutlich reduziert werden. Insbesondere kann der zeitliche Aufwand und der Aufwand
an Messtechnik reduziert werden, da keine externen Messgeräte nötig sind.
[0008] Dadurch dass der Stellgröße eine Anregungsgröße überlagert wird, und dass ausgehend
von der daraus resultierenden Reaktion der Messgröße Eigenschaften der Filtermittel
bestimmt werden, lassen sich die Eigenschaften der Filtermittel individuell an das
jeweilige Fahrzeug anpassen.
[0009] Erfindungsgemäß erfolgt die Bestimmung der Eigenschaften des Filtermittels in bevorzugten
Betriebszuständen. Bevorzugt erfolgt die Bestimmung am Ende der Fertigung des Fahrzeugs
und/oder im Rahmen der Wartung des Fahrzeugs. Dadurch können die Eigenschaften über
die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs optimal gewählt werden.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Filtermittel als Bandpass mit einstellbarer
Verstärkung ausgebildet sind. In diesem Fall wird die Verstärkung des Bandpasses adaptiert.
[0011] Ermitteln die Filtermittel einen Istwert und/oder einen Sollwert durch Auswerten
bestimmter Drehzahl-Segmente, so wird diese Segmentauswahl als Eigenschaft der Filtermittel
bezeichnet.
[0012] Die Verstärkung und die Segmentauswahl bestimmen im wesentlichen die Eigenschaften
einer Laufruheregelung. Durch eine genaue Anpassung dieser Größen auf das jeweilige
Fahrzeug können das Fahrverhalten des Fahrzeuges günstig beeinflusst werden.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn als Anregungsgröße eine periodisches Signal verwendet
wird, dessen Frequenz der Kurbelwellenfrequenz, der Nockenwellenfrequenz und/oder
einem ganzzahligen Vielfachen einer dieser Frequenzen entspricht. Diese Frequenzen
entsprechen den üblicherweise auftretenden Störungen.
Zeichnung
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
erläutert, es zeigen Figur 1 ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Figur 2 eine detaillierte Darstellung als Blockdiagramm der Istwerterfassung und Figur
3 ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung der erfindungsgemäßen Vorgehensweise.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0015] Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Vorgehensweise am Beispiel einer Laufruheregelung
dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist aber nicht auf dieses Ausführungsbeispiel
beschränkt, sie kann auch bei anderen Steuerungen und/oder Regelung für Brennkraftmaschinen
eingesetzt werden. Sie kann insbesondere dann eingesetzt werden, wenn ausgehend von
wenigstens einer Messgröße eine Stellgröße vorgebbar ist. Wird die Brennkraftmaschine
mit dieser Stellgröße beaufschlagt, so hat dies eine entsprechende Änderung der Messgröße
zur Folge.
[0016] In Figur 1 ist eine Laufruheregelung für eine Brennkraftmaschine grobschematisch
als Blockdiagramm dargestellt. Die Brennkraftmaschine ist mit 100 bezeichnet. Eine
Mengenwunschvorgabe 110 gibt einen Mengenwunsch MW über einen Verknüpfungspunkt 115
zu einem nicht dargestellten Mengenstellwerk der Brennkraftmaschine 100. Die Drehzahl
N der Brennkraftmaschine wird mittels eines Gebers 125 erfasst. Ein entsprechendes
Signal gelangt zu einer Laufruheregelung 130. Das Drehzahlsignal wird von der Filterung
140 ausgewertet, die dann wiederum eine Stellgrößenbestimmung 145 mit einem entsprechenden
Signal beaufschlagt. Die Stellgrößenbestimmung 145 bestimmt eine Korrekturmenge K,
die im Verknüpfungspunkt 115 mit dem Mengenwunsch MW verknüpft wird.
[0017] Üblicherweise wird ausgehend von dem Fahrerwunsch, der beispielsweise mit einem Fahrpedal
erfasst wird, von der Mengenwunschvorgabe 110 ein Mengenwunsch MW bestimmt. Mit dieser
Größe oder einer dieser Größe entsprechenden Größe wird dem Mengenstellwerk der Brennkraftmaschine
100 zugeleitet, wobei dieses Mengenstellwerk dann die einzuspritzende Kraftstoffmenge
entsprechend diesem Signal festlegt. Als Mengenstellwerk werden üblicherweise Magnetventile,
Piezoaktoren oder andere Steller verwendet, die abhängig von ihrem Ansteuersignal
den Einspritzbeginn, das Einspritzende und damit auch die Einspritzmenge festlegen.
[0018] Üblicherweise wird gewünscht, dass alle Zylinder einer Brennkraftmaschine das gleiche
Moment zum Gesamtdrehmoment beitragen. Auf Grund von Toleranzen tragen die einzelnen
Zylinder bei gleichem Ansteuersignal unterschiedlich zum Gesamtdrehmoment bei. Um
dies auszugleichen ist eine Laufruheregelung vorgesehen, die ausgehend von dem Drehzahlsignal
einen entsprechenden Korrekturwert K bereitstellt, der derart bestimmt wird, dass
alle Zylinder dasselbe Drehmoment zum Gesamtdrehmoment beitragen.
[0019] Hierzu wird, wie im Stand der Technik dargestellt, ausgehend von dem Drehzahlwert
ein zylinderspezifischer Istwert und Sollwert berechnet und der Istwert auf den Sollwert
eingeregelt. Eine entsprechende Filterung 140 ist in Figur 2 detaillierter dargestellt.
[0020] Vorzugsweise beinhaltet das Filtermittel wenigstens einen Bandpass mit einstellbarer
Verstärkung. Ferner bestimmt das Filtermittel 140 wenigstens einen Istwert und oder
wenigstens einen Sollwert durch Auswerten bestimmter Segmente eines Drehzahlsignals.
Die Eigenschaften des Filtermittels werden durch die Verstärkung des Bandpasses und
die Segmente, die zur Bildung der Istwerte und/oder Sollwerte herangezogen werden,
bestimmt.
[0021] In Figur 2 ist die Istwerterfassung 140 detaillierter dargestellt. Bereits in Figur
1 beschriebene Elemente sind in Figur 2 mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet.
Das Ausgangssignal des Sensors 125 wird einem ersten Filter 210 und einem zweiten
Filter 220 zugeführt. Das Ausgangssignal des ersten Filters 210 gelangt über einen
Verknüpfungspunkt 215 zu einer ersten Sollwertermittlung 212 und einer ersten Istwertermittlung
214. Das Ausgangssignal des zweiten Filters 220 gelangt über einen Verknüpfungspunkt
225 zu einer zweiten Sollwertermittlung 222 und einer zweiten Istwertermittlung 224.
[0022] Die Verknüpfungspunkte 215 und 225 werden von einer Verstärkungsfaktorvorgabe 230
mit jeweils einem vorgebbaren Verstärkungsfaktor beaufschlagt. Mit diesem werden die
Ausgangsgrößen der Bandpässe 210 und 220 multiplikativ verknüpft. Dadurch können Bandpässe
mit einstellbarer Verstärkung realsiert werden.
[0023] Das Ausgangssignal NWS der ersten Sollwertermittlung 212 gelangt mit positiven Vorzeichen
und das Ausgangssignal NWI der ersten Istwertermittlung 214 mit negativen Vorzeichen
zu einem Verknüpfungspunkt 216. Die erste Regelabweichung NWL gelangt zu einem Additionspunkt
240 und von dort zum Block 145.
[0024] Das Ausgangssignal KWS der zweiten Sollwertermittlung 222 gelangt mit positiven Vorzeichen
und das Ausgangssignal KWI der zweiten Istwertermittlung 224 mit negativen Vorzeichen
zu einem Verknüpfungspunkt 226. Die zweite Regelabweichung KWL gelangt zu dem Additionspunkt
240
[0025] Am Ausgang des Additionspunktes 240 steht die Regelabweichung L zur Verfügung, die
zur Stellgrößenbestimmung 145, die im wesentlichen den eigentlichen Laufruheregler
beinhaltet, weitergeleitet wird.
[0026] Bei der dargestellten Ausführungsform einer Brennkraftmaschine mit vier Zylindern
handelt es sich bei den Filtern 210 und 220 um Bandpaßfilter, deren Mittenfrequenzen
beim Filter 210 bei der Nockenwellenfrequenz, und beim Filter 220 bei der Kurbelwellenfrequenz
liegen. Bei Ausgestaltungen der Erfindung können noch weitere Filter mit ganzzahligen
Vielfachen der Kurbelwellenfrequenz und/oder der Nockenwellenfrequenz vorgesehen sein.
[0027] Insbesondere bei einer Brennkraftmaschine mit 2*1 Zylindern, wobei 1 eine natürliche
Zahl ist, sind 1 Bandpässe vorzusehen, der Mittenfrequenzen bei einem ganzzahligen
Vielfachen der Nockenwellenfrequenz liegen.
[0028] Mittels der Bandpässe 210 und 220 wird das Drehzahlsignal in Spektralanteile getrennt.
Für jeden Spektralanteil ermitteln die ersten, zweiten und dritten Istwertbildner
und die ersten, zweiten und dritten Sollwertbildner frequenzspezifische Soll- und
Istwerte. Die Berechnung der Soll- und Istwerte erfolgt für die einzelnen Spektralanteile
vorzugsweise unterschiedlich.
[0029] Mittels der Bandpässe 210 und 220 wird das Drehzahlsignal für die einzelnen Frequenzen
getrennt. Für jede Frequenz berechnet die erste Istwertvorgabe 214 und die zweite
Istwertvorgabe 224 einen frequenzspezifischen Istwert. Entsprechend kann vorgesehen
sein, daß für jede Frequenz die erste Sollwertvorgabe 212 und die zweite Sollwertvorgabe
220 einen frequenzspezifischen Sollwert berechnet.
[0030] Alternativ zu der einstellbaren Verstärkung der Bandpässe 210 und 220 kann auch vorgesehen
sein, dass die frequenzspezifischen Regelabweichungen mittels Wichtungsfaktoren wichtbar
sind. Die Wichtungsfaktoren und/oder die Verstärkung der Bandpässe wird so gewählt,
dass die Regelkreisverstärkung für alle Frequenzen gleich ist.
[0031] Vorzugsweise erfolgt die Segmentauswahl frequenzspezifisch. Dies bedeutet, für die
einzelnen Frequenzen werden unterschiedliche Segmente zur Berechnung der Istwerte
und/oder der Sollwerte herangezogen. In den Verknüpfungspunkten 216 und 226 wird dann
die frequenzspezifische Regelabweichung ermittelt. Ferner ist die Segmentauswahl nahezu
beliebig vorgebbar.
[0032] Beim Stand der Technik werden die Eigenschaften der Filtermittel im Rahmen der Applikation
ermittelt und im Steuergerät abgespeichert. Eine Korrektur dieser Applikationsgrößen
erfolgt nicht mehr. Dies führt dazu, dass aufgrund von Alterungseffekten die Laufruheregelung
nicht mehr optimal arbeitet.
[0033] Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, dass die Eigenschaften der Filtermittel, die
im Folgenden auch als Regelparameter bezeichnet werden, adaptiert werden. Dies gilt
insbesondere für die Verstärkung der Bandpässe und für die Segmentauswahl. Hierzu
wird erfindungsgemäß wie folgt vorgegangen.
[0034] Für die Funktion der Laufruheregelung ist die Zuordnung einer Drehzahlreaktion auf
den verursachenden Zylinder entscheidend. Dieser soll nämlich entsprechend mehr oder
weniger Kraftstoffmenge erhalten. Die Zuordnung läßt sich aus dem Frequenzgang ermitteln.
Beim Frequenzgang ist die Phasenverschiebung zwischen Kraftstoffmenge und Drehzahl
ausschlaggebend. Ausgehend von der Phasenverschiebung werden die Segmente errechnet,
in das die Reaktion fällt. Diese Segmente werden zur Bildung der Istwerte ausgewertet.
Die Istwertermittlungen 214 und 224 und/oder die Sollwertermitlungen 212 und 222 werten
die so ermittelten Segmente zur Bildung der Istwerte und/oder Sollwerte aus. D.h.
die Segementwahl wird abhängig von der Phasenverschiebung der Regelstrecke berechnet.
[0035] Für jede betrachtet Frequenz ergeben sich ein oder mehrere Segmente, in die die auf
die Einspritzung folgende Reaktion fällt. Die Segmente sind üblicherweise für jede
Frequenz unterschiedlich.
[0036] In bestimmten Betriebszuständen, in denen eine solche Adaption möglich ist, wird
der Stellgröße, mit der das Mengenstellglied beaufschlagt wird, eine Anregungsgröße
überlagert. Vorzugsweise wird dem Kraftstoffmengensignal ein periodisches Signal überlagert.
Diese Mengenanregung erzeugt Drehzahlschwingungen, die eine ähnliche Auswirkung haben
wie die Toleranzen des Systems, d. h. es treten Drehzahlschwingungen auf. Ausgehend
von der Mengenanregung und den sich ergebenden Drehzahlschwingungen lässt sich das
Übertragungsverhalten der Brennkraftmaschine 100 bestimmen. Das Übertragungsverhalten
der Brennkraftmaschine wird im wesentlichen durch die Phasenverschiebung und die Streckenverstärkung
definiert.
[0037] Ausgehend von der so ermittelten Phasenverschiebung und der Streckenverstärkung bzw.
dem Amplitudengang werden dann die Regelparameter berechnet. Dies sind im wesentlichen
die Verstärkung der Bandpässe und die Segmentauswahl.
[0038] In Figur 3 ist eine entsprechende Vorgehensweise als Flussdiagramm dargestellt. In
einem ersten Schritt 300 wird überprüft, ob ein Betriebszustand vorliegt, in dem die
Adaption erfolgen kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Adaption durch äußere
Einflüsse ausgelöst wird. So kann die Adaption vorzugsweise nach der Montage der Brennkraftmaschine
beim ersten Betrieb derselben durchgeführt werden. Des weiteren ist es vorteilhaft,
wenn die Adaption in regelmäßigen Abständen bei der Wartung der Brennkraftmaschine
bzw. des Fahrzeuges erfolgt.
[0039] Bei einer Adaption am Bandende bzw. im Rahmen der Wartung , wird der normale Betrieb
der Brennkraftmaschine nicht behindert. Desweiteren ist es möglich, dass in bestimmten
stationären Betriebszuständen, wie beispielsweise im Leerlauf, die Adaption erfolgt.
[0040] Ist ein solcher Betriebszustand erreicht, so erfolgt in Schritt 310 die Mengenanregung,
d. h. dem Mengenwunsch MW wird ein zusätzliches Signal überlagert. Vorzugsweise handelt
es sich bei diesem zusätzlichen Signal, das auch als Anregungsgröße bezeichnet wird,
um ein periodisches Signal, dessen Frequenz vorzugsweise der Kurbelwellenfrequenz,
der Nockenwellenfrequenz und/oder einem ganzzahligen Vielfachen dieser Frequenzen
entspricht.
[0041] Die anschließende Abfrage 320 überprüft, ob eine Wartezeit seit der Mengenanregung
in Schritt 310 abgelaufen ist. Ist dies nicht der Fall, so wird weiterhin dem Mengenwunsch
die Anregungsgröße überlagert. Ist die Wartezeit abgelaufen, so wird in Schritt 330
die resultierenden Drehzahlschwingungen erfasst. Im anschließenden Schritt 340 wird
ein Zähler Z erhöht. Die Abfrage 350 überprüft, ob der Zähler Z größer als ein Wert
K ist. Der Wert K entspricht der Zahl der verschiedenen Mengenanregungen.
[0042] Erkennt die Abfrage 350, dass die Zahl Z größer als der Wert K ist, d. h. es wurden
verschiedene Mengenanregungen durchgeführt und die entsprechenden Drehzahlschwingungen
erfasst, so wird in Schritt 360 das Übertragungsverhalten des Motors ermittelt. Dabei
sind die Drehrahschwingungen insbesondere durch die Verstärkung, den Amplitudengang
und die Phasenverschiebung durch den Motor bestimmt. Ausgehend von diesen Größen werden
in Schritt 370 die Regelparameter ermittelt.
[0043] Dies bedeutet, nacheinander werden verschiedene Mengenanregungen erzeugt und die
zugehörige Motordrehzahl analysiert, um die Regelparameter der Laufruheregelung zu
bestimmen. Die Analysephase unterteilt sich dabei in einen Einschwingvorgang, der
durch die Wartezeit im Schritt 320 definiert ist, in dem die Brennkraftmaschine und
die Betriebsparamter wieder stationäre Zustände erreichen. Anschließend erfolgt die
Messung der Motordrehzahlamplituden. Ausgehend von der Mengenanregung und der Drehzahlamplitude
erfolgt die Berechnung der Streckenverstärkung und der Phasenverschiebung, die durch
die Brennkraftmaschine verursacht sind.
[0044] Ausgehend von diesen Werten für die Streckenverstärkung und die Phasenverschiebung,
die von Brennkraftmaschine zu Brennkraftmaschine abweichen können, berechnet die Laufrueheregelung
130 die Regelparameter für die Laufruheregelung, wie insbesondere die Segmentauswahl
und die Verstärkung der Bandpassfilter 210 und 220.
[0045] Erfindungsgemäß ermittelt die Steuerung selbständig die Regelparameter, die für die
Laufruheregelung erforderlich sind.
[0046] Besonders vorteilhaft ist es, wenn im Rahmen der üblichen Applikation für die Regelparameter
Standardgrößen verwendet werden können, die dann im ersten Betrieb der Brennkraftmaschine
mit erfindungsgemäß ermittelten Werten überschrieben werden. Im Laufe des Betriebs
der Brennkraftmaschine, beispielsweise im Rahmen der Wartung, können Alterungseffekte
durch eine neue Applikation kompensiert werden. Dies bedeutet, der Applikationsaufwand
wird stark verringert, wobei gleichzeitig die Genauigkeit der Daten deutlich verbessert
wird. Insbesondere Alterungseffekte und Streuungen zwischen Brennkraftmaschinen gleichen
Typs können deutlich vermindert werden.
1. Verfahren zur Regelung einer Brennkraftmaschine (100), wobei ausgehend von wenigstens
einer Messgröße (N) eine Stellgröße vorgegeben wird (145); dass die Messgröße (N)
mit wenigstens einem Filtermittel (140, 210, 220) gefiltert wird, und ausgehend von
der gefilterten Messgröße Istwerte und/oder Sollwerte der Regelung ermittelt werden
(212, 214, 222, 224), dadurch gekennzeichnet, dass der Stellgröße eine Anregungsgröße überlagert wird (310), und dass ausgehend von
der daraus resultierenden Reaktion der Messgröße (N) Eigenschaften der Filtermittel
(140, 210, 220) bestimmt werden (370).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung der Eigenschaften des wenigstens einen Filtermittels (140, 210, 220)
in bevorzugten Betriebszuständen erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Filtermittel (140, 210, 220) als Bandpass mit einstellbarer Verstärkung
ausgebildet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenschaften des wenigstens einein Filtermittels (140, 210, 220) durch die Verstärkung
des Bandpasses beeinflusst werden.
5. Verfahren nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Filtermittel (140, 210, 220) einen Istwert und/oder einen Sollwert
durch Auswerten bestimmter Segmente einer Drehrahlsignals ermittellt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenschaften des weningstens einen Filtermittels (140, 210, 220) durch die zur
Bildung des Istwerts und/oder Sollwerts verwendeten Segmente des Drehrahlsignals beeinflusst
werden.
7. Verfahren nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Anregungsgröße um ein periodisches signal handelt, dessen Frequenz
der Kurbelwellenfrequenz, der Nockenwellenfrequenz und/oder einem ganzzahligen Vielfachen
einen dieser Frequenzen entspricht.
8. Verfahren nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von der Anregungsgröße und einen daraus resultierenden Drehzahlamplitude
eine Verstärkung und Phasenverschiebung der Regelstrecke bestimmt werden.
9. Verfahren nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von der Verstärkung und Phasenverschiebung der Regelstrecke die Eigenschaften
des wenigstens einen Filtermittels (140, 210, 220) bestimmt werden.
10. Vorrichtung zur Regelung einer Brennkraftmaschine (100), die ausgehend von wenigstens
einer Messgröße (N) eine Stellgrößevorgibt (145), mit einem Filtermittel (140, 210,
220), das die Messgröße (N) filtert und aussehend von der sefitterten Messsröße (N)
Istwerte und/oder Sollwerte der Regelung ermittelt (212, 214, 222, 224), dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, die der Stellgröße eine Anregungsgröße überlagern (310) und
ausgehend von der daraus resultierenden Reaktion der Messgröße (N) Eigenschaften des
Filtermittels (140, 210, 220) bestimmen (370).
1. Method for controlling an internal combustion engine (100), wherein a manipulated
variable is predefined (145) on the basis of at least one measured variable (N), and
wherein the measured variable (N) is filtered using at least one filter means (140,
210, 220) and actual values and/or set point values of the control are determined
(212, 214, 222, 224) on the basis of the filtered measured variable, characterized in that an excitation variable is superimposed (310) on the manipulated variable, and in that properties of the filter means (140, 210, 220) are determined (370) on the basis
of the resulting reaction of the measured variable (N).
2. Method according to Claim 1, characterized in that the properties of the at least one filter means (140, 210, 220) are determined in
preferred operating states.
3. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the at least one filter means (140, 210, 220) is embodied as a bandpass filter with
an adjustable gain.
4. Method according to Claim 3, characterized in that the properties of the at least one filter means (140, 210, 220) are influenced by
the gain of the bandpass filter.
5. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the at least one filter means (140, 210, 220) determines an actual value and/or a
setpoint value by evaluating specific segments of a rotational speed signal.
6. Method according to Claim 5, characterized in that the properties of the at least one filter means (140, 210, 220) are influenced by
the segments of the rotational speed signal which are used to form the actual value
and/or setpoint value.
7. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the excitation variable is a periodic signal whose frequency corresponds to the crankshaft
frequency, the camshaft frequency and/or an integral multiple of one of these frequencies.
8. Method according to one of the preceding claims, characterized in that a gain and a phase shift of the controlled system are determined on the basis of
the excitation variable and a rotational speed amplitude resulting therefrom.
9. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the properties of the at least one filter means (140, 210, 220) are determined on
the basis of the gain and phase shift of the controlled system.
10. Device for controlling an internal combustion engine (100) which predefines (145)
a manipulated variable on the basis of at least one measured variable (N), having
a filter means (140, 210, 220) which filters the measured variable (N) and determines
(212, 214, 222, 224) actual values and/or setpoint values of the control on the basis
of the filtered measured variable (N), characterized in that means are provided which superimpose (310) an excitation variable on the manipulated
variable and determine (370) properties of the filter means (140, 210, 220) on the
basis of the resulting reaction of the measured variable (N).
1. Procédé de régulation d'un moteur à combustion interne (100), selon lequel une grandeur
de réglage est définie (145) à partir d'au moins une grandeur de mesure (N), la grandeur
de mesure (N) est filtrée avec au moins un moyen filtrant (140, 210, 220) et à partir
de la grandeur de mesure filtrée on détermine des valeurs réelles et/ou des grandeurs
de consigne de la régulation (212, 214, 222, 224),
caractérisé en ce qu'
on combine une grandeur d'excitation (310) à la grandeur de réglage, et à partir de
la réaction de la grandeur de mesure (N) en résultant on détermine (370)des caractéristiques
des moyens filtrants (140, 210, 220).
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la détermination des caractéristiques du moyen filtrant (140, 210, 220) s'effectue
dans des états de fonctionnement préférés.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le moyen filtrant (140, 210, 220) est un filtre passe-bande à amplification réglable.
4. Procédé selon la revendication 3,
caractérisé en ce que
les caractéristiques du moyen filtrant (140, 210, 220) sont influencées par l'amplification
du filtre passe-bande.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le moyen filtrant (140, 210, 220) détermine une valeur réelle et/ou une valeur de
consigne par l'exploitation de segments déterminés d'un signal de vitesse de rotation.
6. Procédé selon la revendication 5,
caractérisé en ce que
les caractéristiques du moyen filtrant (140, 210, 220) sont influencées par les segments
du signal de vitesse de rotation utilisés pour former la valeur réelle et/ou la valeur
de consigne.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la grandeur d'excitation est un signal périodique dont la fréquence correspond à la
fréquence du vilebrequin, à la fréquence de l'arbre à came et/ou à un multiple entier
d'une de ces fréquences.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'
à partir de la grandeur d'excitation et d'une amplitude de vitesse de rotation en
résultant on détermine une amplification et un déphasage du système asservi.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'
à partir de l'amplification et du déphasage du système asservi on détermine les caractéristiques
du moyen filtrant (140, 210, 220).
10. Dispositif de régulation d'un moteur à combustion interne (100) qui à partir d'au
moins une grandeur de mesure (N) définit (145) une grandeur de réglage, avec un moyen
filtrant (140, 210, 220) qui filtre la grandeur de mesure (N) et détermine (212, 214,
222, 224) à partir de la grandeur de mesure (N) filtrée des valeurs réelles et/ou
de consigne de la régulation,
caractérisé par
des moyens qui superposent (310) une grandeur d'excitation à la grandeur de réglage
et déterminent (370) à partir de la réaction de la grandeur de mesure (N) en résultant
des caractéristiques du moyen filtrant (140, 210, 220).