[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Betätigung der Ladungswechselventile
in Hubkolbenmotoren, bestehend aus einem Gehäuse, einem in einem Drehgelenk in dem
Gehäuse umlauffähig gelagerten Nocken, dessen Drehbewegung von einer Kurbelwelle abgeleitet
ist, einem von diesem Nocken über ein erstes Kurvengelenk betätigten Zwischenglied
und einem Abtriebsglied, welches die Bewegung auf das Ventil überträgt und mit dem
Zwischenglied direkt oder über weitere Übertragungsglieder wirkverbunden ist und innerhalb
der Wirkverbindung vom ersten Kurvengelenk zum Abtriebsglied mindestens ein weiteres
Kurvengelenk vorgesehen ist, wobei dieses weitere Kurvengelenk an einem der beiden
das Kurvengelenk an sich bildenden Getriebeglieder durch eine Kurve gebildet ist,
deren Form in dem Kontaktbereich, in welchem ein Ventilhub erzeugt wird, mindestens
einen Wendepunkt aufweist, wobei der Wendepunkt im Bereich der den größtmöglichen
Ventilhub beschreibenden Kurve angeordnet ist.
[0002] In der DE-A 101 00 173 wird ein vollvariabler mechanischer Ventiltrieb für eine Kolbenbrennkraftmaschine
beschrieben, mit einem Antriebsmittel zur Erzeugung einer gegen die Kraft einer Schließfeder
am Ladungswechselventil wirkenden Hubbewegung und mit einem zwischen dem Antriebsmittel,
beispielsweise einem Nocken, und dem Ladungswechselventil angeordneten Zwischenglied,
das auf das Ladungswechselventil in Richtung seiner Bewegungsachse einwirkt und dessen
Hubweg in Richtung der Bewegungsachse über ein verstellbares Führungselement veränderbar
ist.
[0003] In der DE-A 100 06 018 wird ein variabler Ventiltrieb zur Laststeuerung einer fremdgezündeten
Brennkraftmaschine beschrieben. Der Ventiltrieb wird gebildet aus einem Nocken einer
Nockenwelle und zumindest einem Einlassventil mit einem unmittelbaren Ventilbetätigungsglied,
dem Abtriebsglied, einem Übertragungsglied und einem Verstellmittel zur Beeinflussung
der Hubfunktion des Übertragungsgliedes. Das Übertragungsglied ist trieblich zwischen
dem Nocken und dem Abtriebsglied eingebaut und hat eine erste, von dem Nocken beaufschlagte
sowie eine zweite, auf das Abtriebsglied einwirkende Angriffsfläche.
[0004] Eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist aus der DE 196 29
349 A1 bekannt. In dieser Druckschrift werden verschiedene Konturkurven eines Zwischengliedes
für eine Vorrichtung zur Betätigung der Ladungswechselventile in Hubkolbenmotoren
dargestellt. Allerdings beschäftigt sich diese Druckschrift nicht mit den Auswirkungen
der dargestellten unterschiedlichen Konturkurven auf die zwischen den Getriebegliedern
wirkenden Zwangskräfte und die daraus resultierenden Reibkräfte. Somit ist der DE
196 29 349 A1 zwar ein Wendepunkt im Sinne des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1
zu entnehmen, jedoch fehlt jeder Hinweis darauf, dass durch eine konstruktiv gezielte
Positionierung eines derartigen Wendepunkts die Zwangs- und Reibungskräfte im Getriebesystem
beeinflusst werden können. Vielmehr befasst sich die DE 196 29 349 A1 mit der Aufgabe,
einen Ventiltrieb anzugeben, der eine Verstellung des Ventilhubverlaufs und der Ventilöffnungsdauer
auf konstruktiv befriedigende Weise ermöglicht und mit dem ein möglichst kompakter
Zylinderkopf konstruktiv gestaltet werden kann.
[0005] Im Stand der Technik gibt es eine Vielzahl von mechanisch variablen Ventilgetrieben
zur Steuerung bzw. Laststeuerung von Hubkolbenmotoren. Die vorab zitierten Druckschriften
sind daher lediglich als beispielhaft anzusehen. Den genannten Systemen ist gemeinsam,
dass durch die Drehbewegung des Nockens einer Nockenwelle über die weiteren Getriebeglieder
des Ventilgetriebes eine Hubbewegung auf das Ladungswechselventil übertragen wird.
Die resultierende Erhebungskurve dieser Ladungswechselventile ist durch Verlagerung
von mindestens einem der im Kraftfluss befindlichen Getriebeglieder während des Betriebes
veränderbar. Dabei werden sowohl der Ventilhub als auch der Ventilöffnungswinkel verändert.
Damit die Verlagerung realisiert werden kann, wird bei den genannten Ventilgetrieben
mindestens ein Getriebeglied zwischen dem antreibenden Nocken und dem das Ladungswechselsteuerventil
betätigenden Abtriebsglied, eingefügt. Dadurch entsteht mindestens ein zusätzlicher
Freiheitsgrad in der Bewegung, sodass die jeweils gewünschte Verlagerung möglich wird.
[0006] Dabei gibt es variable Ventilgetriebe, die aus 4, 5, 6 oder mehr Getriebegliedern
bestehen. Am kostengünstigsten und einfachsten sind die 4-gliedrigen variablen Ventilgetriebe.
Mit steigender Anzahl von Getriebegliedern steigt die Komplexität der Systeme. Die
Anwendung der erfindungsgemäßen Lehre erfolgt daher bevorzugt auf 4- oder 5-gliedrige
Systeme, wenngleich die Lehre auch für 6- und mehrgliedrige Systeme anwendbar ist.
[0007] Die Kraft- und Momentenübertragung zwischen den Gliedern des Ventiltriebes erfolgt
über Kurven-, Schub- und Drehgelenke. Die bewegten Getriebeglieder sind direkt oder
indirekt im Gehäuse abgestützt. Die Verstellung der Hubbewegung des Ventils erfolgt
beispielsweise durch die Verlagerung von Gelenken oder Kulissenbahnen im Gehäuse,
an denen sich im Kraftfluss befindliche Getriebeglieder abstützen.
[0008] Wichtige Kriterien derartiger Ventilgetriebe bestehen darin, dass mit der Veränderung
des Ventilhubes auch der Öffnungswinkel, d.h. die Dauer der Ventilrast verändert wird
und dass der Kontakt zwischen Nocken und Zwischenglied ständig erhalten bleibt.
[0009] Des weiteren sollen die Beschleunigungen des Ventils bei der Ventilöffnung möglichst
groß sein. Als Einflussgrößen hierzu dienen die Lage und Konturen der im Eingriff
stehenden Kurvengelenke sowie die Lage der verschiedenen Dreh- und Schubgelenke der
einzelnen Getriebeglieder.
[0010] Bei derartigen Ventiltrieben sind die Kräfte stark drehzahlabhängig. Die Federkräfte
der Ventilgetriebe werden so ausgelegt, dass die aus der Beschleunigung resultierenden
Kräfte bei der größten Drehzahl, für die das System ausgelegt wird, nicht zum Kontaktverlust
in den Kurvengelenken des Ventilgetriebes führen.
[0011] Im Rastbereich des Ventils sind die vom Ventil in das Ventilgetriebe eingeleiteten
Kräfte null. Der Steuerbereich des Ventils kann in den Bereich, in dem die größte
Ventilbeschleunigung erfolgt und in den Bereich, in dem der größte Ventilhub erfolgt,
unterteilt werden. Der Bereich, in dem die größte Ventilbeschleunigung erfolgt, schließt
sich unmittelbar an den Rastbereich an. In diesem Bereich treten bei hohen Motordrehzahlen
in einem Kurvengelenk, an dem ein hin und her gehendes Getriebeglied beteiligt ist,
die größten Kräfte auf.
[0012] Derartige Systeme werden für den Übergang vom Rast- in den Steuerbereich derart ausgelegt,
dass die auftretenden Zwangskräfte in diesem Bereich minimiert werden.
[0013] Im weiteren Vertauf der Ventilerhebung schließt sich der Bereich, in dem der größte
Ventilhub erfolgt, an. Bei hohen Motordrehzahlen sinken hier die Kräfte. Beim Stand
der Technik allerdings ändern sich durch den Ventilhub die Winkelverhältnisse im Getriebe
derart, dass auch, wenn die Beträge der eingeleiteten Kräfte nicht mehr ansteigen,
sich die daraus resultierenden Zwangskräfte noch erhöhen können.
[0014] Weiterhin ist häufig beim Stand der Technik ein erheblicher Nachteil, dass die Verstellkräfte
bzw. Verstellmomente aufgrund der gewählten Kurvenformen sehr hoch sind, sodass unverhältnismäßig
große Kräfte in die beteiligten Getriebeglieder eingebracht werden.
[0015] Als Folge der oben beschriebenen Nachteile im Stand der Technik kann es erforderlich
werden, dass zur Erreichung der vorgegebenen Lebensdauer, zumindest einzelner Getriebeglieder,
diese unerwünscht stark ausgelegt werden müssen.
[0016] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die im gattungsbildenden Teil des Patentanspruchs
1 oder Patentanspruchs 8 beschriebene Vorrichtung dahingehend weiterzubilden, dass
die Kräfte bzw. Momente zwischen den Getriebegliedern, und wenn möglich die Kräfte
bzw. Momente innerhalb der Verstelleinrichtung, minimiert werden. Das bedeutet, dass
die Zwangskräfte im System möglichst gering gehalten werden, was gleichzeitig vorteilhaft
zu einer Reduzierung der Reibkräfte führt.
[0017] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
oder des Patentanspruchs 8 gelöst.
[0018] Durch die Gestaltung der am Kurvengelenk beteiligten Konturen, kann die Kraftrichtung
in gewissen Grenzen frei bestimmt werden. Durch die erfindungsgemäße Einfügung eines
Wendepunktes in eine der beteiligten Konturen wird das Kurvengelenk so gestaltet,
dass der Winkel der Kraftleitung während des gesamten Bewegungsablaufes möglichst
konstant bleibt. Dadurch wird die Änderung des Betrages der eingeleiteten Kraft möglichst
klein gehalten.
[0019] Untersuchungen haben gezeigt, dass das Einfügen eines Wendepunktes erst an einem
Konturpunkt des Kurvengelenkes, der bei Ventilerhebungen in Kontakt steht, die größer
als 0,5 mm sind, notwendig ist. Besonders bevorzugt ist der Bereich der Ventilerhebungen
von 2 mm bis 7 mm.
[0020] Im bevorzugten Bereich sind, für den Fall der Ansteuerung des größtmöglichen Ventilerhebungsverlaufes,
die Werte der Ventilbeschleunigung negativ, da ein Abbremsen der Ventilgeschwindigkeit
erfolgt. Genau hier sind die größten resultierenden Zwangskräfte zu erwarten.
[0021] Am Beispiel der Gestaltung des Kurvengelenkes zwischen Zwischenglied und Abtriebsglied
mit der erfindungsgemäßen Kontur am Zwischenglied wird im Folgenden die Wirkung der
Erfindung beschrieben. Im Beispiel ist das Abtriebsglied durch einen Schlepp- oder
Kipphebel gebildet.
[0022] Die in das Abtriebsglied eingeleitete Kraft bestimmt sich durch die Beschleunigungs-,
Reib- und Federkräfte aus dem mit dem Abtriebsglied wirkverbundenen Ventil. Diese
werden durch die Bauart und durch die spezielle Konstruktion des Motors vorgegeben.
Die Werte sind abhängig von der Motordrehzahl und weiteren Einflussfaktoren.
[0023] Entsprechend der Normalen im momentanen Berührpunkt des Kurvengelenks zwischen Abtriebsglied
und Zwischenglied wird vom Abtriebsglied eine Kraft in das Zwischenglied eingeleitet.
Bestimmend für die Größe der in das Zwischenglied eingeleiteten Kraft ist das Verhältnis
der Abstände zwischen dem Drehpunkt des Abtriebsgliedes im Gehäuse und den Wirkungslinien
der Kräfte einerseits zum Zwischenglied und andererseits zum Ventil. Die Wirkungslinie
der Kraft ist jeweils die Gerade, welche durch die Kraftrichtung und die Lage der
Kraft bestimmt wird. Die Richtungen der Kräfte bestimmen somit wesentlich die in das
Zwischenglied eingeleitete Kraft. Ist die Richtung der in das Zwischenglied eingeleiteten
Kraft senkrecht zur Verbindungslinie zwischen Drehpunkt des Abtriebsgliedes und dem
Angriffspunkt der Kraft, so ist der Betrag, der in das Zwischenglied eingeleiteten
Kraft, am geringsten.
[0024] Mit dem Erfindungsgegenstand wird die Richtungsänderung der Kraft durch eine Beschreibung
der Richtung der Flächennormalen im Kontaktpunkt in diesem Kurvengelenk bestimmt.
Zur Vermeidung der oben genannten Zwangskräfte ist es vorteilhaft, die Flächennormale
im Kontaktpunkt, bei dem der größte Ventilhub erreicht wird, in etwa gleich der Flächennormalen
im Kontaktpunkt, bei dem die größte Ventilbeschleunigung auftritt, auszuführen. Eine
derartige Richtungsänderung lässt sich erfindungsgemäß durch einen Wendepunkt in einer
der beiden betroffenen Kurven des Kurvengelenkes realisieren.
[0025] Zur Einhaltung der vorgegebenen Ventilhubkurve wird beispielsweise die Kontur am
Nocken entsprechend angepasst.
[0026] Der oben beschriebene Wirkmechanismus gilt ebenso bei Verwendung eines Tassenstößels
als Abtriebsglied und ist in analoger Weise anzuwenden.
[0027] Weiterhin ist die erfinderische Lehre auch auf Ventilgetriebe anwendbar, bei denen
das erfinungsgemäß gestaltete Kurvengelenk an anderer Stelle als oben beschrieben
angeordnet ist. Dabei ist es unerheblich, ob die Kurve eines Kurvengelenkes der im
Eingriff stehenden Getriebeglieder so gestaltet wird oder eine Kurve im Gehäuse, an
der sich eines der Getriebeglieder in einem Kurvengelenk abstützt.
[0028] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0029] Durch den Erfindungsgegenstand wird nun eine Lösung bereitgestellt, durch welche
die Kräfte bzw. Momente zwischen den Getriebegliedern, und wenn möglich die Kräfte
bzw. Momente innerhalb der Verstelleinrichtung, minimiert werden. Das bedeutet, dass
die Zwangskräfte im System möglichst gering gehalten werden, was gleichzeitig vorteilhaft
zu einer Reduzierung der Reibkräfte führt.
[0030] Der Erfindungsgegenstand ist allgemein in allen Kurvengelenken im Ventilgetriebe,
mit Ausnahme des Kurvengelenkes, an dem der antreibende umlaufende Nocken beteiligt
ist, realisierbar. Die erfindungsgemäße Ausführung der Kurve des Kurvengelenkes an
einem der beteiligten Getriebeglieder wirkt auf beide, dieses Kurvengelenk bildende
Getriebeglieder. Es ist damit unerheblich, an welchem der beiden beteiligten Kurven
des Kurvengelenkes die erfindungsgemäße Ausführungsform angeordnet ist. In der bevorzugten
Ausführungsform des Ventilgetriebes wird die im Erfindungsgegenstand beschriebene
Kontur an einer der Kurven des Zwischengliedes angewendet. Dabei können bevorzugt
sowohl die Kurvengelenke des Zwischenglieds zum Abtriebsglied oder zum Gehäuse gewählt
werden.
[0031] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird zusätzlich zur Ausbildung
eines Wendepunktes im Bereich des Ventilhubes, der Übergangsbereich vom Rast- in den
Steuerbereich spezifisch dargestellt. Dieser Übergangsbereich spielt dabei sowohl
für das Öffnen als auch das Schließen des Ventils eine wesentliche Rolle. Während
das Öffnen möglichst schnell erfolgen soll, muss die Schließgeschwindigkeit in seiner
Endphase begrenzt werden, um den Verschleiß und die Geräuschbildung zu begrenzen.
Da für das Öffnen und für das Schließen des Ventils derselbe Übergangsbereich zwischen
Rast- und Steuerbereich durchlaufen wird, müssen die zwei gegensätzlichen Forderungen
durch einen Kompromiss gelöst werden. Der unmittelbare Übergangsbereich zwischen Rast-und
Steuerbereich wird aus Strecken- und Evolventenabschnitten gebildet.
[0032] Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispieles in den Figuren 1
und 2 dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
Figuren 1 und 2 Unterschiedliche Stellungen eines Ventilgetriebes zur variablen Betätigung
der Ladungswechselventile in Hubkolbenmotoren.
[0033] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Vorrichtung zur Betätigung eines Ladungswechselventils
V in einem nicht weiter dargestellten Hubkolbenmotor. Die Vorrichtung beinhaltet ein
Gehäuse G, einen in einem Drehgelenk ng in dem Gehäuse G umlauffähig gelagerten Nocken
N, dessen Drehbewegung von einer nicht weiter dargestellten Kurbelwelle abgeleitet
ist. Von diesem Nocken N wird über ein erstes Kurvengelenk zn ein Zwischenglied Z
betätigt, das auf ein Abtriebsglied A einwirkt, welches die Bewegung auf das Ventil
V überträgt. Innerhalb der Wirkverbindung von erstem Kurvengelenk zn zum Abtriebsglied
A ist ein weiteres Kurvengelenk za vorgesehen, das durch die Konturen Kz am Zwischenglied
und Ka am Abtriebsglied gebildet wird. Die Form der Kontur Kz am Zwischenglied weist
üblicherweise genau im Übergang zwischen dem Bereich, in dem kein Ventilhub erfolgt
- dem Bereich des Ventilgeschlossenhaltens - und dem Bereich, in dem ein Ventilhub
erfolgt - dem Steuerungsbereich, der beim Öffnen des Ventils gegeben ist - genau einen
Wendepunkt W2 auf. Weiterhin weist die Form der Kontur Kz am Zwischenglied in dem
Kontaktbereich, in welchem ein Ventilhub, der größer als Null ist, erzeugt wird, einen
Wendepunkt W auf. Der Wendepunkt W befindet sich im Wesentlichen in dem Bereich des
Kurvengelenkes, das dem Bereich des beginnenden und des endenden Ventilhubes zuzuordnen
ist. Wie insbesondere der Figur 2 zu entnehmen ist, ist der Wendepunkt W im Bereich
der dem größtmöglichen Ventilhub beschreibenden Kurve Kz angeordnet. Die Kurve Ka
ist in diesem Beispiel durch einen Kreisbogen gebildet, wobei auch andere geometrische
Formen denkbar sind. Das Kurvengelenk za ist in diesem Beispiel zwischen dem Zwischenglied
Z und dem Abtriebsglied A angeordnet.
[0034] Die Figur 1 beschreibt im Wesentlichen den Bereich des Ventilgeschlossenhaltens,
d.h. Ventilhub s1 = Null, während die Figur 2 denjenigen Steuerungsbereich beschreibt,
der beim Öffnen des Ventiles V gegeben ist, d.h. Ventilhub s2 > Null.
[0035] In den Beispielen ist lediglich ein einzelnes Zwischenglied Z vorgesehen. Wie im
Stand der Technik beschrieben, können natürlich auch weitere Übertragungsglieder vorgesehen
werden, sodass selbige vom Schutzumfang mit umfasst sind.
1. Vorrichtung zur Betätigung der Ladungswechselventile (V) in Hubkolbenmotoren, bestehend
aus einem Gehäuse (G), einem in einem Drehgelenk (ng) in dem Gehäuse (G) umlauffähig
gelagerten Nocken (N), dessen Drehbewegung von einer Kurbelwelle abgeleitet ist, einem
von diesem Nocken (N) über ein erstes Kurvengelenk (zn) betätigten Zwischenglied (Z)
und einem Abtriebsglied (A), welches die Bewegung auf das Ventil (V) überträgt und
mit dem Zwischenglied (Z) direkt oder über weitere Übertragungsglieder wirkverbunden
ist und innerhalb der Wirkverbindung vom ersten Kurvengelenk (zn) zum Abtriebsglied
(A) mindestens ein weiteres Kurvengelenk (za) vorgesehen ist, wobei dieses weitere
Kurvengelenk (za) an einem der beiden das Kurvengelenk (za) an sich bildenden Getriebeglieder
(Z,A) durch eine Kurve (Kz bzw. Ka) gebildet ist, deren Form in dem Kontaktbereich,
in welchem ein Ventilhub erzeugt wird, mindestens einen Wendepunkt (W) aufweist, wobei
der Wendepunkt (W) im Bereich der den größtmöglichen Ventilhub beschreibenden Kurve
(Kz bzw. Ka) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wendepunkt (W) so angeordnet ist, dass die Flächennormale in dem Kontaktpunkt,
bei dem der größte Ventilhub erreicht wird, in etwa gleich der Flächennormalen in
dem Kontaktpunkt ist, bei dem die größte Ventilbeschleunigung auftritt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch Veränderung der Lage und der Orientierung von mindestens einem Getriebeglied
oder dessen Gelenklagen zum Gehäuse (G) die auf das Ventil (V) übertragende Bewegung
veränderbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurvengelenk (za) an einem der beiden dasselbe bildenden Getriebeglieder (Z,A)
durch eine Kurve (Kz bzw. Ka) gebildet ist, deren Form in dem Kontaktbereich, in welchem
der Ventilhub erzeugt wird, exakt einen Wendepunkt (W) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurvengelenk (za) an dem anderen der beiden dasselbe bildenden Getriebeglieder
(Z,A) durch eine Kurve (Ka bzw. Kz) gebildet ist, deren Form durch einen Kreisbogen
oder durch einen Kreis gebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurvengelenk (za) zwischen dem Zwischenglied (Z) und dem Abtriebsglied (A) angeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurvengelenk (za) zwischen dem Zwischenglied (Z) und dem Gehäuse (G) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurvengelenk (za) an einem zwischen dem Zwischenglied (Z) und dem Abtriebsglied
(A) befindlichen Übertragungsglied angeordnet ist.
8. Vorrichtung zur Betätigung der Ladungswechselventile (V) in Hubkolbenmotoren, bestehend
aus einem Gehäuse (G), einem in einem Drehgelenk (ng) in dem Gehäuse (G) umlauffähig
gelagerten Nocken (N), dessen Drehbewegung von einer Kurbelwelle abgeleitet ist, einem
von diesem Nocken (N) über ein erstes Kurvengelenk (zn) betätigten Zwischenglied (Z)
und einem Abtriebsglied (A), welches die Bewegung auf das Ventil (V) überträgt und
mit dem Zwischenglied (Z) direkt oder über weitere Übertragungsglieder wirkverbunden
ist und innerhalb der Wirkverbindung vom ersten Kurvengelenk (zn) zum Abtriebsglied
(A) mindestens ein weiteres Kurvengelenk (za) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass dieses weitere Kurvengelenk (za) an einem der beiden das Kurvengelenk (za) an sich
bildenden Getriebeglieder (Z,A) durch eine Kurve (Kz bzw. Ka) gebildet ist, deren
Form in dem Kontaktbereich, in welchem der Übergang von dem Bereich, in dem kein Ventilhub
erzeugt wird, in den Bereich, in dem ein Ventilhub erzeugt wird, durch eine Strecke
und durch einen Evolventenabschnitt gebildet wird.
1. Device for actuating the load-changing valves (V) in reciprocating engines, consisting
of a housing (G), of a cam (N), which is mounted so as to be able to circulate in
a swivel joint (ng) in the housing (G) and the rotational movement of which is derived
from a crank shaft, of an intermediate member (Z), which is actuated by this cam (N)
via a first curved joint (zn), and of a drive member (A) which transfers the movement
to the valve (V) and is operatively connected to the intermediate member (Z) directly
or via further transfer members, and at least one further curved joint (za) is provided
within the operative connection from the first curved joint (zn) to the drive member
(A), wherein this further curved joint (za) on one of the two transmission members
(Z, A) which form the curved joint (za) per se is formed by a curve (Kz or Ka), the
shape of which in the contact region in which a valve stroke is produced has at least
one turning point (W), wherein the turning point (W) is disposed in the region of
the curve (Kz or Ka) describing the greatest possible valve stroke, characterised in that the turning point (W) is disposed in such a way that the surface normal in the contact
point at which the greatest valve stroke is achieved is approximately equal to the
surface normals in the contact point at which the greatest valve acceleration occurs.
2. Device as claimed in claim 1, characterised in that by changing the position and orientation of at least one transmission member or its
articulation positions with respect to the housing (G) the movement being transferred
to the valve (V) can be changed.
3. Device as claimed in claim 1 or 2, characterised in that the curved joint (za) on one of the two transmission members (Z, A) forming this
curved joint is formed by a curve (Kz or Ka), the shape of which in the contact region
in which the valve stroke is produced has exactly one turning point (W).
4. Device as claimed in any one of claims 1 to 3, characterised in that the curved joint (za) on the other of the two transmission members (Z, A) forming
this curved joint is formed by a curve (Ka or Kz), the shape of which is formed by
an arc of a circle or by a circle.
5. Device as claimed in any one of claims 1 to 4, characterised in that the curved joint (za) is disposed between the intermediate member (Z) and the drive
member (A).
6. Device as claimed in any one of claims 1 to 4, characterised in that the curved joint (za) is disposed between the intermediate member (Z) and the housing
(G).
7. Device as claimed in any one of claims 1 to 4, characterised in that the curved joint (za) is disposed on a transfer member located between the intermediate
member (Z) and the drive member (A).
8. Device for actuating the load-changing valves (V) in reciprocating engines, consisting
of a housing (G), of a cam (N), which is mounted so as to be able to circulate in
a swivel joint (ng) in the housing (G) and the rotational movement of which is derived
from a crank shaft, of an intermediate member (Z), which is actuated by this cam (N)
via a first curved joint (zn), and of a drive member (A) which transfers the movement
to the valve (V) and is operatively connected to the intermediate member (Z) directly
or via further transfer members, and at least one further curved joint (za) is provided
within the operative connection from the first curved joint (zn) to the drive member
(A), characterised in that this further curved joint (za) on one of the two transmission members (Z, A) which
form the curved joint (za) per se is formed by a curve (Kz or Ka), the shape of which
in the contact region in which the transfer from the region in which no valve stroke
is produced into the region in which a valve stroke is produced is formed by a section
and by an evolute portion.
1. Dispositif d'actionnement des soupapes (V) à deux voies d'alimentation des moteurs
à piston, constitué :
d'un boîtier (G), d'une came (N) montée à rotation dans une articulation de rotation
(ng) de manière à pouvoir tourner dans le boîtier (G) et dont le déplacement de rotation
est dérivé de celui d'un vilebrequin,
d'un organe intermédiaire (Z) entraîné par cette came (N) par une première articulation
à galet (zn) et d'un organe entraîné (A) qui transfère le déplacement à la soupe (V)
et est relié fonctionnellement à l'organe intermédiaire directement ou par l'intermédiaire
d'autres organes de transmission,
au moins une autre articulation à galet (za) étant prévue dans la liaison fonctionnelle
entre la première articulation à galet (zn) et l'organe entraîné (A), cette autre
articulation à galet (za) étant formée sur l'un des deux organes de transmission (Z,
A) qui forment intrinsèquement l'articulation à galet (za) par une courbe (Kz ou Ka)
dont la forme dans la zone de contact dans laquelle un déplacement de la soupape est
créé présente au moins un point d'inflexion (W), le point d'inflexion (W) étant situé
dans la zone de la courbe (Kz ou Ka) qui décrit la plus longue course possible de
la soupape,
caractérisé en ce que le point d'inflexion (W) est disposé de telle sorte que la normale à la surface au
point de contact auquel la course la plus longue de la soupape est atteinte, est sensiblement
identique à la normale à la surface au point de contact auquel la plus forte accélération
de la soupape a lieu.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le déplacement transmis à la soupape (V) peut être modifié par modification de la
position et de l'orientation d'au moins un organe de transmission ou de ses points
d'articulation par rapport au boîtier (G).
3. Dispositif selon les revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que l'articulation à galet (za) est formée sur l'un des deux organes de transmission
(Z, A) qui forment cette articulation à galet, par une courbe (Kz ou Ka) dont la forme
dans la zone de contact dans laquelle la course de la soupape est créée présente exactement
un point d'inflexion (W).
4. Dispositif selon les revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'articulation à galet (za) est formée sur l'autre des deux organes de transmission
(Z, A) qui la forment par une courbe (Ka ou Kz) dont la forme est celle d'un arc de
cercle ou d'un cercle.
5. Dispositif selon les revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'articulation à galet (za) est disposée entre l'organe intermédiaire (Z) et l'organe
entraîné (A).
6. Dispositif selon les revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'articulation à galet (za) est disposée entre l'organe intermédiaire (Z) et le boîtier
(G).
7. Dispositif selon les revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'articulation à galet (za) est disposée sur un organe de transmission situé entre
l'organe intermédiaire (Z) et l'organe entraîné (A).
8. Dispositif d'actionnement des soupapes (V) à deux voies d'alimentation des moteurs
à piston, constitué :
d'un boîtier (G), d'une came (N) montée à rotation dans une articulation de rotation
(ng) de manière à pouvoir tourner dans le boîtier (G) et dont le déplacement de rotation
est dérivé de celui d'un vilebrequin,
d'un organe intermédiaire (Z) entraîné par cette came (N) par une première articulation
à galet (zn) et d'un organe entraîné (A) qui transfère le déplacement à la soupe (V)
et est relié fonctionnellement à l'organe intermédiaire directement ou par l'intermédiaire
d'autres organes de transmission,
au moins une autre articulation à galet (za) étant prévue dans la liaison fonctionnelle
entre la première articulation à galet (zn) et l'organe entraîné (A),
caractérisé en ce que cette autre articulation à galet (za) est formée sur l'un des deux organes de transmission
(Z, A) qui forment intrinsèquement l'articulation à galet (za), par une courbe (Kz
ou Ka) dont la forme dans la zone de contact dans laquelle a lieu la transition entre
la zone dans laquelle aucune course de soupape n'est créée et la zone dans laquelle
une course de soupape est créée est formée par un parcours et par une partie à développante.