[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Beutel, insbesondere einen Müllbeutel, der
aus einer Kunststofffolie oder einer biologisch abbaubaren Folie oder Papier gebildet
ist.
[0002] Aus der DE 203 13 811 ist eine Kunststofffolie für Müllbeutel bekannt, bei der zumindest
in einem Teilbereich eine Beschichtung vorhanden ist, die einen geruchsabsorbierenden
Stoff aufweist, der unter einer Abdeckung verkapselt angeordnet ist. Durch Feuchtigkeit
kann die Abdeckung entfernt werden, so dass die Beschichtung Duftstoffe abgeben kann
oder Geruchsstoffe adsorbiert werden können. Voraussetzung für die Geruchshemmung
ist jedoch, dass die Abdeckung in dem Beutel entfernt wird. Sofern die Abdeckung wasserlöslich
ist, muss zur Entfernung eine entsprechende Luftfeuchtigkeit vorhanden sein, was nicht
immer gewährleistet werden kann. Eine manuelle Entfernung der Beschichtung ist für
den Haushaltsbereich vergleichsweise aufwändig.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Beutel, insbesondere einen
Müllbeutel zu schaffen, der auf einfache Weise zur Geruchsverminderung beiträgt.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Beutel mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß ist in dem Beutel bereichsweise eine Trägerschicht mit Aktivkohle
zur Geruchsadsorption angeordnet. Dadurch kann unabhängig vom Feuchtigkeitsgehalt
in dem Beutel die Aktivkohle Geruchsstoffe absorbieren, was eine gerade im Haushaltsbereich
gewünschte Geruchsverminderung zur Folge hat. Dabei wird der Vorteil genutzt, dass
Aktivkohle ein feinporöser Stoff ist, an dem zahlreiche Mikro-, Meso- und Makroporen
ausgebildet sind, die gerade für Geruchsmoleküle eine geeignete Adsorptionsfläche
bilden.
[0006] Um für die Adsorption eine große Oberfläche zur Verfügung zu stellen, weist die Trägerschicht
vorzugsweise eine faserige oder sonst wie offene poröse, 3-dimensionale Struktur auf
und ist mit Aktivkohle beladen, also vollständig oder ausschnittsweise mit der Aktivkohle
durchsetzt oder belegt. Dadurch kann im Verhältnis zur Größe der Trägerschicht eine
große Menge an Aktivkohle aufgenommen werden und für eine ausreichende Geruchsverminderung
sorgen.
[0007] Vorzugsweise ist die Trägerschicht auf die Kunststofffolie geklebt. Diese kann aber
auch geschweisst, geheftet oder gesiegelt sein. Des weiteren ist denkbar, dass die
Aktivkohle auch direkt auf die Beuteloberfläche, insbesondere auf die Innenfläche,
aufgebracht ist, durch zum Beispiel: Druck-, Beschichtungs-, Bestreuungs- oder Rakelverfahren.
Die Aktivkohle ist hierbei vorzugsweise in ein offenporiges Bindesystem eingearbeitet.
Dadurch wird eine vorzugsweise unlösbare Verbindung geschaffen und der Verbraucher
kann den Beutel wie gewohnt nutzen.
[0008] Die Trägerschicht kann auf Basis eines Vliesstoffes, Schaumes, Netzes, Gitters oder
einer Folie gebildet sein, wobei diese wiederum aus celluloseartigen Materialen, Kunsstofffasern,
- schäumen, biologisch abbaubaren Materialien oder Gittern bestehen können, wobei
sämtliche Materialien geeignet sind, die eine ausreichende Adhäsion für die Aktivkohle
besitzen und auf einfache Weise mit der Beuteloberfläche verbunden werden können.
[0009] Als Trägerschicht reicht ein Abschnitt von geringer Fläche, beispielsweise von 1
cm
2 bis 400cm
2, vorzugsweise 50cm
2.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0011] Ein Beutel aus Kunststofffolie, vorzugsweise aus wasserundurchlässigem PP oder PE,
hierbei aus PE-HD, PE-LD, PE-LLD, PE-MD oder aus Mischungen dieser Kunststoffe, weist
ein Füllvolumen zwischen 5 und 240 Liter auf und kann in bekannter Weise zur Aufnahme
von Müll eingesetzt werden. Die Materialstärke kann zwischen 7µm und 100µm, vorzugsweise
aber zwischen 15µm und 50µm, liegen. In dem Innenbereich des Beutels ist eine Trägerschicht
aus einem aliphatischem Polyestervlies in der Form eines quadratischen Abschnittes
von beispielsweise 5 cm x 5 cm eingeklebt, wobei die Trägerschicht mit Aktivkohle
belegt oder durchsetzt ist. Der Abschnitt befindet sich vorzugsweise im oberen Drittel
des Beutels und hierbei an der Innenseite des Beutels, um eine möglichst andauernde
Zugänglichkeit der Geruchsstoffe während der Nutzungsdauer zu gewährleisten.
[0012] Als Ausgangsmaterial für die Trägerschicht wird ein Vlies eingesetzt, welches beispielsweise
auf Basis eines Polyesternonwovens aufgebaut ist mit einem Basisgewicht zwischen 10
g/m
2 und 200 g/m
2, vorzugsweise zwischen 30g/m
2 und 90 g/m
2, welches wiederum eine Beladung / Belegung mit einer Aktivkohle zwischen 10g/m
2 und 400g/m
2, vorzugsweise aber zwischen 20g/m
2 und 100g/m
2, aufweist.
[0013] Es ist jedoch auch möglich, statt einem Vliesstoff, die obig genannten Beutelmaterialien
direkt einzusetzen.
[0014] Die Trägerschicht wird zur Herstellung des Beutels mit Aktivkohle belegt oder durchsetzt.
Die Beladung der Trägerschicht mit Aktivkohle kann zwischen 10g/m
2 und 400g/m
2 , vorzugsweise aber zwischen 20g/m
2 und 100g/m
2, aufweisen.
1. Beutel, insbesondere Müllbeutel, der aus einer Kunststofffolie oder einer biologisch
abbaubaren Folie oder Papier gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Beutel bereichsweise ein Abschnitt mit Aktivkohle zur Geruchsadsorption angeordnet
ist.
2. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht eine faserige Struktur aufweist und mit Aktivkohle belegt oder
getränkt ist.
3. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht ein geschäumtes Material ist und mit Aktivkohle belegt oder getränkt
ist.
4. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht ein Gitter ist und mit Aktivkohle belegt oder getränkt ist.
5. Beutel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht auf das Beutelmaterial geklebt ist.
6. Beutel nach Anspruch 1bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht auf das Beutelmaterial gesiegelt, geheftet oder geschweisst ist.
7. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht aus einem Vliesstoff, Gitter, Schaum, Folie, Papier oder einem
Kunststoff gebildet ist.
8. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivkohleschicht direkt auf das Beutelmaterial, eingebunden in ein Bindesystem,
aufgebracht ist.
9. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht in einem Abschnitt von 1 cm2 bis 400 cm2, vorzugsweise etwa 50cm2 Fläche auf das Beutelmaterial aufgebracht ist.
10. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt bzw. die Trägerschicht der Aktivkohle im oberen Drittel der Beutelinnenseite
angebracht ist.