[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauarbeitsgerät mit einem Fahrgestell und einem Mastelement,
wobei am Mastelement ein Drehgelenk vorgesehen ist, um welches das Mastelement am
Fahrgestell aus einer etwa vertikalen Betriebsposition in eine geneigte Transportposition
schwenkbar ist, in welcher das Mastelement längs über das Fahrgestell hinweg verläuft.
[0002] Ein gattungsgemäßes Bauarbeitsgerät geht aus der DE 44 36 264 Cl hervor. Das aus
dieser Druckschrift bekannte Bauarbeitsgerät weist einen zweiteiligen Mast mit einem
oberen und einem unteren Mastelement auf. Das obere Mastelement ist dabei über ein
oberes Drehgelenk am unteren Mastelement angelenkt und das untere Mastelement über
ein unteres Drehgelenk an einem Fahrgestell. In der etwa vertikalen Betriebsposition
des Mastes werden die beiden Mastelemente in einer fluchtenden Arbeitsstellung arretiert.
Zum Transport des Bauarbeitsgerätes werden die beiden Mastteile um die Drehgelenke
derart verschwenkt, dass sich das untere Mastelement nach vorne schräg oben erstreckt
und das obere Mastelement nach hinten in eine horizontale Lage umgeklappt ist, in
welcher es längs über das Fahrgestell hinweg verläuft. Das untere Drehgelenk kann
gemäß der DE 44 36 264 Cl an einem rohrförmigen Ausleger vorgesehen sein, dessen äußere
Mantelfläche mit der Innenfläche einer am Fahrgestell des Bauarbeitsgerätes vorgesehenen,
hülsenartigen Aufnahme eine Gleitpassung bildet. Hierdurch ist eine Verschwenkbarkeit
des aufgerichteten Mastes sowohl in einer Längsebene des Fahrgestells als auch quer
hierzu gegeben.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein konstruktiv besonders einfaches und beim Transport kompaktes
Bauarbeitsgerät anzugeben.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bauarbeitsgerät mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0005] Das erfindungsgemäße Bauarbeitsgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass das Drehgelenk
an einem Schlitten angeordnet ist, welcher längsverschiebbar geführt am Fahrgestell
vorgesehen ist.
[0006] Ein Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, das in der Transportposition
über das Fahrgestell hinweg verlaufende Mastelement mittels des Drehgelenkes unmittelbar
an einem längsverschiebbar geführten Schlitten anzulenken. Zum Transport des Bauarbeitsgerätes
kann dieser Schlitten mitsamt dem Drehgelenk am Bauarbeitsgerät nach vorne verschoben
werden, wodurch der Abstand des Drehgelenkes von der Fahrgestellmitte erhöht wird.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn am Fahrgestell längs des geneigten Mastelementes
nach oben vorstehende Hindernisse, beispielsweise eine Seilwinde, angeordnet sind,
welche den maximalen Schwenkwinkel des Mastelementes in der Transportposition begrenzen.
Durch Verschieben des Schlittens mit dem Drehgelenk nach vorne am Fahrgestell kann
der Abstand des Drehgelenkes von diesen Hindernissen erhöht werden und somit ein größerer
maximaler Schwenkwinkel des Mastelementes in der Transportposition erreicht werden.
Hierdurch kann die lichte Höhe des Bauarbeitsgerätes in der Transportposition des
Mastelementes verringert werden und folglich in besonders einfacher Weise ein besonders
kompaktes Bauarbeitsgerät erhalten werden.
[0007] Da erfindungsgemäß das in der Transportposition längs über das Fahrgestell verlaufende
Mastelement selbst am Schlitten angelenkt ist, ist hierbei kein zweites Mastelement
erforderlich, welches zum Transport des Bauarbeitsgerätes in eine schräg nach oben
verlaufende Position gebracht wird. Hierdurch ist erfindungsgemäß die Konstruktion
des Bauarbeitsgerätes besonders einfach.
[0008] Durch Verschieben des erfindungsgemäßen Drehgelenkes mitsamt dem Mastelement am Fahrgestell
nach vorne kann darüber hinaus, insbesondere bei langen Mastelementen und/oder Masten,
die Kippstabilität des Bauarbeitsgerätes in der Transportposition des Mastelementes
erhöht werden. So kann durch Verschieben des Drehgelenkes nach vorne, d.h. von der
Fahrgestellmitte und/ oder dem Fahrgestellschwerpunkt hinweg, der Schwerpunkt des
Mastelementes und/oder des Mastes in der Transportposition in den Bereich des Fahrgestellschwerpunktes
gebracht werden, wodurch Drehmomente am Bauarbeitsgerät verringert werden können.
[0009] Befindet sich das Mastelement in seiner etwa vertikalen Betriebsposition, so kann
durch Zurückziehen des Schlittens mit dem Mastelement auch in diesem Fall der Schwerpunkt
des Mastelementes und/oder des Mastes näher an die Fahrgestellmitte gebracht werden
und somit die Kippstabilität des Bauarbeitsgerätes erhöht werden.
[0010] Ein besonders zuverlässiger Betrieb des erfindungsgemäßen Bauarbeitsgerätes wird
dadurch ermöglicht, dass zum aktiven Verschieben des Schlittens an diesem ein Stellantrieb,
insbesondere ein bevorzugt in einer Verschieberichtung des Schlittens verlaufender
Linearantrieb vorgesehen ist. Der Schlitten ist vorteilhafterweise linear verschiebbar,
d.h. eindimensional verschiebbar am Fahrgestell gelagert, wobei die Verschieberichtung
vorteilhafterweise zumindest annähernd horizontal verläuft. Bevorzugt ist der Linearantrieb
als hydraulischer Stellzylinder ausgebildet. Er kann aber beispielsweise auch als
Zahnstangenantrieb oder Spindelantrieb ausgeführt sein. Geeigneterweise ist der Linearantrieb
auf seiner einen Seite am Schlitten und auf seiner anderen Seite am Fahrgestell angeordnet,
insbesondere angelenkt.
[0011] Die Stabilität des erfindungsgemäßen Bauarbeitsgerätes kann dadurch erhöht werden,
dass der Schlitten drehfest am Fahrgestell geführt ist. Hierunter kann insbesondere
verstanden werden, dass ein Verdrehen des Schlittens gegenüber dem Fahrgestell um
eine Längsachse des Fahrgestelles nicht möglich ist.
[0012] Die Zuverlässigkeit des erfindungsgemäßen Bauarbeitsgerätes kann dadurch gesteigert
werden, dass am Fahrgestell ein Führungsrahmen, insbesondere mit zumindest zwei Führungsschienen,
zum Führen des Schlittens angeordnet ist, wobei der Schlitten insbesondere auf und/oder
unter dem Führungsrahmen geführt ist. Der Führungsrahmen ist geeigneterweise an einer
Bodengruppe des Fahrgestells, bevorzugt an einer Bodengruppe eines Oberwagens des
Fahrgestells angeordnet.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es ferner, dass das Drehgelenk in einem vom Fuß des Mastelementes
beabstandeten Bereich am Mastelement angeordnet ist. Gemäß dieser Ausführungsform
ist das Drehgelenk also nicht unmittelbar am Mastfuß angeordnet, sondern bezüglich
dem Fuß am Mastelement entlang nach oben versetzt. Dies hat zur Folge, dass das Mastelement
unter dem bevorzugt am Oberwagen des Fahrgestelles angeordneten Drehgelenk hindurchsteht
und insbesondere in der Betriebsposition des Mastelements somit vergleichsweise nahe
an den Boden heranreicht. Dieses ermöglicht eine besonders zuverlässige und vielseitige
Werkzeugführung entlang des Mastelementes. Da bei dieser erfindungsgemäßen Anordnung
des Drehgelenkes das Mastelement beiderseits des Drehgelenkes verläuft, sind darüber
hinaus die zum Aufrichten des Mastelementes aus der Transportposition in die Betriebsposition
erforderlichen Kräfte besonders gering. Vorteilhafterweise ist das Drehgelenk im unteren
Viertel, insbesondere im unteren Achtel, des Mastelementes angeordnet.
[0014] Erfindungsgemäß dient das Drehgelenk zum Verschwenken des Mastelementes zwischen
der Transportposition und der Betriebsposition. Daneben kann auch vorgesehen sein,
das Mastelement während des Betriebs des Bauarbeitsgerätes um das Drehgelenk zu verschwenken,
beispielsweise um schräg zur Vertikalen verlaufende Löcher im Erdboden zu erstellen.
Die Verschwenkung des Mastelementes um das Drehgelenk erfolgt dabei geeigneterweise
in einer Längsebene des Bauarbeitsgerätes und/oder des Fahrgestells. Ein besonders
vielseitig einsetzbares Bauarbeitsgerät kann dadurch erhalten werden, dass, insbesondere
zwischen dem Drehgelenk und dem Mastelement, ein weiteres Drehgelenk zum Querverschwenken
des Mastelementes angeordnet ist. Unter einem Querverschwenken kann dabei insbesondere
ein Verschwenken des Mastelementes quer zur Längsebene verstanden werden. Ein besonders
kompaktes Bauarbeitsgerät kann dadurch erhalten werden, dass das weitere Drehgelenk
unmittelbar am Mastelement angeordnet ist, wobei es insbesondere zumindest teilweise
gegenüber einer dem Fahrgestell zugewandten Längsseite des Mastelementes zurückversetzt
am Mastelement angeordnet werden kann.
[0015] Die Transportabmessungen des Bauarbeitsgerätes können erfindungsgemäß dadurch verringert
werden, dass am Fahrgestell eine längs verlaufende Ausnehmung zur Aufnahme des Mastelementes
in dessen Transportposition vorgesehen ist. Gemäß dieser Ausführungsform kann also
das Fahrgestell beiderseits des umgelegten Mastelementes zumindest bereichsweise nach
oben über das Mastelement überstehen. Geeigneterweise ist eine Bedienerkabine des
Bauarbeitsgerätes bei Transportposition des Mastelementes seitlich neben dem Mastelement
angeordnet und/oder befindet sich seitlich neben dem Führungsrahmen.
[0016] Ein besonders leistungsfähiges und zugleich kompaktes Bauarbeitsgerät kann erfindungsgemäß
dadurch erhalten werden, dass zu beiden Seiten der Ausnehmung am Fahrgestell zumindest
jeweils ein hydraulisches Powerpack zur Versorgung von Hydraulikantrieben des Bauarbeitsgerätes.vorgesehen
ist. Unter einem hydraulischen Powerpack wird dabei eine Vorrichtung verstanden, mittels
der ein Hydraulikfluid mit Druck beaufschlagbar ist. Die beiden Powerpacks dienen
geeigneterweise zur Versorgung jeweils unterschiedlicher Hydraulikantriebe. So kann
beispielsweise ein erstes Powerpack zur Versorgung eines Antriebs für den Fahrbetrieb
des Fahrgestelles und für ein Verdrehen des Oberwagens an einem Unterwagen vorgesehen
sein. Das zweite Powerpack kann hingegen Hydraulikantriebe zum Einstellen der Neigung
des Mastelementes, zum Verfahren des Schlittens und/oder zum Betrieb eines am Mastelement
angeordneten Bohrwerkzeuges versorgen. Grundsätzlich kann aber auch vorgesehen sein,
mit den beiden Powerpacks einen gemeinsamen Hydraulikkreislauf zu speisen.
[0017] Zum besonders einfachen Verschwenken des Mastelementes zwischen seiner Transportposition
und seiner Betriebsposition ist es erfindungsgemäß, dass mindestens ein hydraulischer
Nackenzylinder vorgesehen ist, der auf seiner einen Seite am Fahrgestell und auf seiner
anderen Seite oberhalb des Drehgelenkes am Mastelement angelenkt ist. Vorteilhafterweise
sind zwei, insbesondere parallel verlaufende, Nackenzylinder vorgesehen. Für einen
besonders großen Schwenkwinkel des Mastelements in der Transportposition ist der hydraulische
Nackenzylinder bevorzugt seitlich, d.h. an einer etwa parallel zur Längsebene verlaufenden
Längsseite des Mastelementes am Mastelement angeordnet.
[0018] Ein besonders einfach zu transportierendes Bauarbeitsgerät ist dadurch gekennzeichnet,
dass am Mastelement zumindest eine Auflage zur Halterung eines Bohrgestänges vorgesehen
ist. Ein solches Bohrgestänge, das insbesondere als Kellystange ausgebildet sein kann,
kann bei Betrieb des Bauarbeitsgerätes längsverschiebbar am Mastelement geführt sein.
Zum Transport des Bauarbeitsgerätes kann diese Führung gelöst werden und das Bohrgestänge
in die Auflage am Mastelement eingelegt werden. Die Auflage ist geeigneterweise halbschalenartig
ausgebildet. Vorteilhafterweise wird das Bohrgestänge beim Transport des Bauarbeitsgerätes
außer in der Auflage auch noch durch den mindestens einen hydraulischen Nackenzylinder
abgestützt. Vorzugsweise ist das Bohrgestänge beim Transport des Bauarbeitsgerätes
oberhalb des Mastelementes angeordnet und verläuft zumindest annähernd waagerecht.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert,
die schematisch in den Figuren dargestellt sind. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bauarbeitsgerätes, bei dem sich das Mastelement
in einer etwa vertikalen Betriebsposition befindet;
- Fig. 2
- eine Frontansicht des Bauarbeitsgerätes aus Fig. 1 ohne Bohrwerkzeug, Bohrgestänge
und Kraftdrehkopf, mit dem Mastelement in der Betriebsposition, wobei das Mastelement
zum Schrägbohren quer zu einer Längsebene verschwenkt und in seinem oberen Bereich
gebrochen dargestellt ist; und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Bauarbeitsgerätes aus Fig. 1 in seinem Transportzustand, in
dem das Mastelement in seine Transportposition verschwenkt ist.
[0020] Ein erfindungsgemäßes Bauarbeitsgerät ist in den Fig. 1 bis 3 dargestellt. Das Bauarbeitsgerät
weist ein Fahrgestell 2 mit einem als Raupenkettenfahrzeug ausgebildeten Unterwagen
71 und einem drehbar hierauf gelagerten Oberwagen 72 auf. An dem Oberwagen 72 des
Fahrgestells 2 ist ein in dessen Längsebene schwenkbares Mastelement 10 angelenkt.
In den Darstellungen der Fig. 1 und 2 befindet sich das Mastelement 10 dabei in einer
Betriebsposition, in welcher das Mastelement 10 annähernd vertikal verläuft. In der
Darstellung der Fig. 3 ist das Mastelement 10 hingegen in einer Transportposition
gezeigt, in welcher das Mastelement 10 in der Längsebene des Oberwagens 72 derart
verschwenkt ist, dass es nach hinten über das Fahrgestell 2 hinweg verläuft.
[0021] Zum Längsverschwenken des Mastelementes 10, d.h. zum Verschwenken des Mastelementes
10 in der Längsebene des Oberwagens 72, ist bodenseitig am Mastelement 10 ein Drehgelenk
30 vorgesehen. Dieses Drehgelenk 30 weist eine horizontal und quer zur Längsebene
verlaufende Gelenkachse 32 sowie zwei längsseitig am Mastelement 10 vorstehende Gelenklagerbleche
33 auf, durch welche die Gelenkachse hindurch verläuft. Die Gelenklagerbleche 33 sind
dabei oberhalb des Fußes 6 des Mastelementes 10 angeordnet.
[0022] Die Gelenkachse 32 des Drehgelenkes 30 ist an einem Schlitten 50 angeordnet, welcher
längsverschiebbar am Oberwagen 72 geführt ist. Hierzu sind am Oberwagen 72 zwei parallel
und längs des Oberwagens 72 verlaufende Führungsschienen 51, 51' vorgesehen, welche
seitlich und unterseitig, d.h. bodenseitig, von jeweils einer, mit L-artigem Querschnittsprofil
ausgebildeten, vorderen Führungskufe 52, 52' des Schlittens 50 umgriffen werden. Oberhalb
der vorderen Führungskufen 52, 52' weist der Schlitten 50 ein quer verlaufendes Joch
53 auf, welches die beiden vorderen Führungskufen 52, 52' verbindet. Dieses Joch 53
liegt oberseitig auf den Führungsschienen 51, 51' auf. Zusätzlich zu den beiden vorderen
Führungskufen 52, 52' und von diesen beabstandet weist der Schlitten 50 auch zwei
hintere Führungskufen 55 auf, die ebenfalls mit L-artigem Querschnittsprofil ausgebildet
sind und die Führungsschienen 51, 51' umgreifen. Die Bezeichnung "vorne" und "hinten"
kann dabei im Hinblick auf das Drehgelenk 30 verstanden werden, d.h. die vorderen
Führungskufen 52, 52' sind näher am Drehgelenk 30 angeordnet als die hinteren Führungskufen
55. Die hinteren Führungskufen 55 sind ebenfalls durch ein quer verlaufendes Joch
miteinander verbunden. Durch die Führungskufen 52, 52', 55 und die diese Kufen verbindenden
Joche ist der Schlitten 50 drehfest und lediglich in Längsrichtung, parallel zu den
Führungsschienen 51, 51' verschiebbar am Fahrgestell 2 geführt.
[0023] Vorderseitig am Schlitten 50 sind zwei vertikal verlaufende Haltebleche 57 vorgesehen,
durch welche die Gelenkachse 32, insbesondere drehbar, hindurch verläuft. Zum aktiven
Verfahren des Schlittens 50 ist rückseitig an diesem ein hydraulischer Stellzylinder
59 angeordnet, der seinerseits wiederum am Oberwagen 72 angeordnet ist. In Fig. 3
ist die Kolbenstange des Stellzylinders 59 vom Schlitten 50 gelöst dargestellt.
[0024] Der Schlitten 50 ermöglicht es, das Drehgelenk 30 und somit den unteren Bereich des
Mastelementes 10 bezüglich dem Oberwagen 72 des Fahrgestells 2 horizontal zu verfahren.
Insbesondere kann, wie in Fig. 3 dargestellt, der Schlitten 50 mitsamt dem Drehgelenk
30 zum Transport des Bauarbeitsgerätes am Oberwagen 72 nach vorne verschoben werden.
Hierdurch ist es möglich, den maximalen Schwenkwinkel des Mastelementes 10, d.h. den
maximalen Winkel des Mastelementes 10 gegenüber der Vertikalen, zu erhöhen. Dieser
maximale Schwenkwinkel kann insbesondere durch ein heckseitig am Oberwagen 72 angeordnetes
Hindernis, beispielsweise eine Seilwinde 74, definiert sein, welches den Schwenkweg
des Mastelementes 10 begrenzt. Durch Verschieben des Drehgelenks 30 mittels des Schlittens
50 nach vorne wird der Abstand des Drehgelenks 30 von diesem Hindernis vergrößert
und somit der maximal mögliche Schwenkwinkel erhöht.
[0025] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird der Schlitten 50 bei Betrieb des Bauarbeitsgerätes
hingegen zurückgezogen und hierdurch der Schwerpunkt des Mastelementes 10 zur Erhöhung
der Kippsicherheit näher an den Schwerpunkt des Fahrgestells 2 hin verlagert.
[0026] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, kann das erfindungsgemäße Bauarbeitsgerät zum Betrieb
eines im dargestellten Ausführungsbeispiel als Schneckenbohrer ausgebildeten Bodenbearbeitungswerkzeuges
66 dienen. Dieses Bodenbearbeitungswerkzeug 66 ist bodenseitig an einem teleskopierbaren
Bohrgestänge 60 angeordnet, welches mittels eines Kraftdrehkopfes 65 am Mastelement
10 längsgeführt und drehbar antreibbar ist. Das Bohrgestänge 60 ist im Betrieb an
seiner oberen Seite an einem Seil 67 aufgehängt, welches über zwei kopfseitig am Mastelement
10 angeordnete Umlenkrollen 68, 68' sowie eine längsseitig am Mastelement 10 angeordnete
Umlenkrolle 69 zur heckseitig am Oberwagen 72 angeordneten Seilwinde 74 geführt ist.
Während die hintere Umlenkrolle 68' der beiden kopfseitig angeordneten Umlenkrollen
ortsfest am Kopf des Mastelementes 10 gelagert ist, ist die vordere Umlenkrolle 68
mittels eines Auslegers 76 schwenkbar am Mastelement 10 gelagert. Zum aktiven Verschwenken
des Auslegers 76 mit der vorderen Umlenkrolle 68 ist ein Linearantrieb 77 vorgesehen.
[0027] Die vordere Umlenkrolle 68 ist in dem in Fig. 1 dargestellten Betriebszustand nach
vorne in eine mit dem Bohrgestänge 60 fluchtende Position vorgeschwenkt. Hingegen
ist sie in dem in Fig. 3 dargestellten Transportzustand durch Verkürzung des Linearantriebes
77 nach hinten zurückverschwenkt, wodurch die lichte Höhe des Bauarbeitsgerätes verringert
ist.
[0028] Wie der Fig. 3 ferner zu entnehmen ist, kann zur weiteren Verringerung der lichten
Höhe des Bauarbeitsgerätes in seiner Transportstellung das Bohrgestänge 60 aus dem
längsführenden Kraftdrehkopf 65 entfernt werden, vom Seil 67 gelöst werden und auf
eine in einem oberen Bereich des Mästelementes 10 vorgesehene Auflage 61 aufgelegt
werden.
[0029] Wie insbesondere Fig. 2 zu entnehmen ist, weist der Oberwagen 72 mittig eine längs
des Oberwagens 72 verlaufende Ausnehmung 20 auf, in die das Mastelement 10 in seiner
Transportposition eingelegt wird. Beiderseits dieser Ausnehmung 20 ist jeweils ein
hydraulisches Powerpack 21, 21' zur Erzeugung von Hydraulikdruck vorgesehen. Vor dem
linken Powerpack 21, seitlich neben dem Powerpack 21', ist dabei am Oberwagen 72 auch
eine Bedienerkabine 24 vorgesehen.
[0030] Zum aktiven Längsverschwenken des Mastelementes 10, insbesondere zwischen seiner
Betriebsposition und seiner Transportposition, sind zwei parallel verlaufende Nackenzylinder
11, 11' vorgesehen, die jeweils auf ihrer einen Seite am Mastelement 10 und auf ihrer
anderen Seite am Schlitten 50 angelenkt sind. Alternativ können die Nackenzylinder
11, 11' auch an einem fest stehenden Teil des Oberwagens 72 angelenkt werden. Durch
die Anlenkung der Nackenzylinder 11, 11' am Schlitten 50 ist die Längsverschwenkung
des Mastelementes 10 jedoch unabhängig von der Position des Schlittens 50 am Oberwagen
72.
[0031] Wie insbesondere Fig. 2 zu entnehmen ist, ist das Mastelement 10 zusätzlich zur längsverschwenkbaren
Lagerung mittels des Drehgelenks 30 auch querverschwenkbar am Oberwagen 72 vorgesehen.
Unter Querverschwenkbarkeit wird in diesem Zusammenhang eine Verschwenkbarkeit quer
zur Längsebene des Oberwagens 72 verstanden. Zur querverschwenkbaren Lagerung des
Mastelementes 10 am Oberwagen 72 ist an den Gelenklagerblechen 33 des Drehgelenkes
30 ein weiteres Drehgelenk 40 vorgesehen, dessen Drehachse senkrecht zur Drehachse
des Drehgelenks 30 angeordnet ist. Dieses Drehgelenk 40 wird durch einen an den Gelenklagerblechen
33 ausgebildeten Bolzen gebildet, der in eine am Mastelement 10 angeordnete Hülse
eingreift. Alternativ können die Hülse auch an den Gelenklagerblechen 33 und der Bolzen
am Mastelement 10 ausgebildet sein. Ebenso wie das Drehgelenk 30 ist auch das unmittelbar
daneben angeordnete Drehgelenk 40 vom Fuß 6 des Mastelementes 10 beabstandet angeordnet.
Für eine besonders kompakte Konstruktion ist das Schwenkgelenk 40 dabei gegenüber
der dem Fahrgestell zugewandten Längsseite 46 des Mastelementes 10 ins Innere des
Mastelementes 10 zurückversetzt angeordnet.
[0032] Wie insbesondere Fig. 2 ferner zu entnehmen ist, ist zum aktiven Querverschwenken
des Mastelementes 10 um das Schwenkgelenk 40 herum zu beiden Seiten des Mastelementes
10 jeweils ein als hydraulischer Schwenkzylinder 43, 43' ausgebildeter Schwenklinearantrieb
vorgesehen. Der Schwenkzylinder 43 ist dabei in Fig. 2 in verschiedenen Schwenkzuständen
dargestellt. Die beiden Schwenkzylinder 43, 43' sind jeweils auf ihrer einen Seite
an der Gelenkachse 32 des Drehgelenkes 30 und auf ihrer anderen Seite an einem fußseitig
am Mastelement 10 angeordneten und quer hierzu verlaufenden Joch 44 angeordnet, insbesondere
angelenkt. Die Drehachsen dieser Anlenkungen verlaufen dabei zumindest annähernd parallel
zur Drehachse des Drehgelenkes 40. Durch gegenläufiges Betätigen der beiden Schwenkzylinder
43, 43' wird das Joch 44 und somit das hiermit verbundene Mastelement 40 gegenüber
den Gelenklagerblechen 33 und somit dem Oberwagen 72 querverschwenkt.
[0033] Ebenso wie die beiden Schwenkzylinder 43, 43' sind auch die beiden Nackenzylinder
11, 11' parallel zueinander angeordnet, wodurch zwei Anlenkpunkte der Nackenzylinder
11, 11' am Mastelement 10 gegeben sind. Zur Unterstützung der aktiven Querverschwenkung
des Mastelementes 10 werden synchron mit der gegenläufigen Betätigung der beiden Schwenkzylinder
43, 43' auch die beiden Nackenzylinder 11, 11' gegenläufig verfahren.
1. Bauarbeitsgerät mit
- einem Fahrgestell (2) und
- einem Mastelement (10), wobei
- am Mastelement (10) ein Drehgelenk (30) vorgesehen ist, um welches das Mastelement
(10) am Fahrgestell (2) aus einer etwa vertikalen Betriebsposition in eine geneigte
Transportposition schwenkbar ist, in welcher das Mastelement (10) längs über das Fahrgestell
(2) hinweg verläuft,
dadurch gekennzeichnet ,
- dass das Drehgelenk (30) an einem Schlitten (50) angeordnet ist, welcher längsverschiebbar
geführt am Fahrgestell (2) vorgesehen ist.
2. Bauarbeitsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
dass zum aktiven Verschieben des Schlittens (50) an diesem ein Stellantrieb, insbesondere
ein bevorzugt in einer Verschieberichtung des Schlittens (50) verlaufender Linearantrieb,
vorgesehen ist.
3. Bauarbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der Schlitten (50) drehfest am Fahrgestell (2) geführt ist.
4. Bauarbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet ,
dass am Fahrgestell (2) ein Führungsrahmen, insbesondere mit zumindest zwei Führungsschienen
(51, 51'), zum Führen des Schlittens (50) angeordnet ist, wobei der Schlitten (50)
insbesondere auf und/oder unter dem Führungsrahmen geführt ist.
5. Bauarbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet ,
dass das Drehgelenk (30) in einem vom Fuß (6) des Mastelementes (10) beabstandeten Bereich
am Mastelement (10) angeordnet ist.
6. Bauarbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet ,
dass zwischen dem Drehgelenk (30) und dem Mastelement (10) ein weiteres Drehgelenk (40)
zum Querverschwenken des Mastelementes (10) angeordnet ist.
7. Bauarbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet ,
dass am Fahrgestell (2) eine längs verlaufende Ausnehmung (20) zur Aufnahme des Mastelementes
(10) in dessen Transportposition vorgesehen ist.
8. Bauarbeitsgerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet ,
dass am Fahrgestell (2) zumindest ein hydraulisches Powerpack (21, 21') zur Versorgung
von Hydraulikantrieben des Bauarbeitsgerätes vorgesehen ist.
9. Bauarbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet ,
dass mindestens ein hydraulischer Nackenzylinder (11, 11') vorgesehen ist, der auf seiner
einen Seite am Fahrgestell (2) und auf seiner anderen Seite oberhalb des Drehgelenks
(30) am Mastelement (10) angelenkt ist.
10. Bauarbeitsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet ,
dass am Mastelement (10) zumindest eine Auflage (61) zur Halterung eines Bohrgestänges
(60) vorgesehen ist.