[0001] Die Erfindung betrifft ein Nassbohrwerkzeug gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1,
eine Bohranlage gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 7 und ein Verfahren zum Niederbringen
einer Bohrung im Boden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
[0002] Grundsätzlich wird beim Bohren, etwa von Pfahlgründungen, zwischen zwei Verfahren
unterschieden - dem Trockenbohrverfahren und dem Nassbohrverfahren.
[0003] Da das Nassbohrverfahren mehr Aufwand bezüglich Baustelleneinrichtung und eine eingeschränkte
Mobilität der Bohranlage bedeutet, wird, wo immer es möglich ist, das Trockenbohrverfahren
mittels Bohrgerät auf Raupenträger angewendet. Jedoch hat dieses Verfahren beim Vorhandensein
von besonders harten Geologien seine Grenzen. Im Vergleich zum Nassbohren sinkt die
Bohrleistung und der Verschleiß des Bohrwerkzeugs nimmt erheblich zu.
[0004] Muss eine Pfahlbohrwand beispielsweise in Fels eingebunden werden, so ist der Bohrfortschritt
im nicht felsigen Untergrund beim Trockenbohren sehr gut und hat im Fels nur einen
kleinen Bruchteil des sonst Üblichen. Auch der Verschleiß ist sehr hoch. Eine Umrüstung
auf das Nassbohrverfahren kommt in den seltensten Fällen in Betracht, weil sowohl
die Ausrüstung als auch das Personal nicht auf der Baustelle vorhanden sind, um eine
Nassbohranlage richtig einzusetzen.
[0005] Aus der DE 197 02 533 A1 ist eine Bohrvorrichtung bekannt. Die Bohrkrone wird entweder
mit Luft oder einer Spülflüssigkeit freigespült. Dabei lehrt die DE 197 02 533 A1,
der Bohrkrone über eine Leitung ein Spülfluid aus einem außerhalb des Bohrloches angeordneten
Reservoir zuzuleiten. Eine Fluidströmung wird dabei mittels einer Schlauchpumpe erzeugt.
[0006] Eine derartige bekannte Vorrichtung erfordert eine vergleichsweise komplexe Anordnung
von Leitungen, Pumpen und Fluidspeichern innerhalb und außerhalb des Bohrloches.
[0007] Eine weitere Bohrvorrichtung geht aus der US 3,430,448 hervor. Die bekannte Bohrvorrichtung
weist ein Kernbohrrohr auf, in dem übereinander eine untere Kammer und eine obere
Kammer ausgebildet sind, die über eine Ventileinrichtung miteinander in Verbindung
stehen. Die Ventileinrichtung ist dabei so ausgebildet, dass ein Fluiddurchgang von
der oberen Kammer in die untere Kammer möglich ist, ein umgekehrter Fluiddurchgang
hingegen gesperrt wird. Durch Auf- und Abwärtsbewegen des Kernbohrrohres kann an seiner
Bohrkrone eine Flüssigkeitsströmung erzeugt werden, die gelöstes Bodenmaterial von
der Bohrkrone in die obere Kammer abführt. Zum Erzeugen der Auf- und Abwärtsbewegung
sowie einer Drehbewegung des Kernbohrrohres ist dieses an seinem oberen Ende mittels
einer Abdeckung an seinem Bohrgestänge befestigt.
[0008] Aus der US 3,185,226 geht ein weiteres Bohrwerkzeug hervor. Dieses bekannte Bohrwerkzeug
weist ein Bohrrohr auf, an dem bodenseitig Schneidklingen angeordnet sind. In dem
Bohrrohr ist ein axial verschiebbares Fördergefäß vorgesehen, mit dem abgearbeitetes
Bodenmaterial an die Erdoberfläche gefördert werden kann. Das Fördergefäß weist bodenseitig
Ventilklappen auf, über welche Bodenmaterial, gegebenenfalls zusammen mit Spülwasser,
in das Fördergefäß gelangen kann und darin zurückgehalten wird. Ferner ist im Fördergefäß
ein beschwertes Kolbenelement vorgesehen, um eine Strömung im Fördergefäß zu erzeugen.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Niederbringen einer Bohrung im Boden, ein
Nassbohrwerkzeug und eine Bohranlage anzugeben, die ein vereinfachtes und besonders
zuverlässiges Durchführen eines Nassbohrverfahrens ermöglichen.
[0010] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Niederbringen einer
Bohrung mit den Merkmalen des Anspruchs 8, ein Nassbohrwerkzeug mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und eine Bohranlage mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angeführt.
[0011] Beim erfindungsgemäßen Bohrverfahren weist das Nassbohrwerkzeug eine Pumpeinrichtung
auf, durch welche Fluid aus dem Füllbereich in Strömung versetzt wird, welche anfallendes
Bohrklein in den Auffangbehälter fördert.
[0012] Ein Grundgedanke der Erfindung liegt darin, die für ein Nassbohrverfahren erforderliche
Fluidströmung im Bohrloch durch das Bohrwerkzeug selbst zu erzeugen. Das Nassbohrwerkzeug
ist hierzu mit einer eigenständigen Pumpeinrichtung versehen, welche im Bohrloch befindliches
Fluid ansaugt bzw. so in Strömung versetzt, dass der Abtragsbereich umspült und das
anfallende Bohrklein in den Auffangbehälter am Bohrwerkzeug gefördert wird. Vorzugsweise
wird die Pumpenergie durch eine Dreh- und/oder Hubbewegung des Bohrgestänges zum Bohrwerkzeug
übertragen.
[0013] Es sind also keine aufwendigen Baustelleneinrichtungen mit einer Vielzahl von Schlauchleitungen
innerhalb und außerhalb des Bohrloches notwendig, um ein Nassbohrverfahren durchzuführen.
Ein Nassbohren wird somit kostengünstiger und kann aufgrund der vereinfachten Handhabung
auch flexibler eingesetzt werden.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass
der Fluidstrom durch eine Volumenänderung eines im Füllbereich angeordneten Arbeitsraumes
erzeugt wird, wobei insbesondere der Arbeitsraum zumindest teilweise vom Nassbohrwerkzeug
umschlossen wird. Durch diese Volumenänderung wird also in einem vorgegebenen Arbeitsraum
eine gezielte Verdrängungsströmung der Flüssigkeit im Bohrloch erzeugt.
[0015] Für eine besonders genaue Einstellung der Strömung ist es bevorzugt, dass der Arbeitsraum
zwischen dem Nassbohrwerkzeug und am Nassbohrwerkzeug anstehendem Bodenmaterial, insbesondere
einem Bohrkern, gebildet wird.
[0016] Wird ein Teleskcpgestänge, beispielsweise eine teleskopierbare Kellystange oder ein
Hubzylinder, am Bohrgestänge eingesetzt, ist es erfindungsgemäß, dass die Volumenänderung
im Arbeitsraum durch eine Hubbewegung des Nassbohrwerkzeuges im Bohrloch hervorgerufen
wird.
[0017] Alternativ ist es nach der Erfindung möglich, dass die Volumenänderung im Arbeitsraum
durch eine Drehbewegung eines am Nassbohrwerkzeug angeordneten Bohrgestänges relativ
zum Nassbohrwerkzeug hervorgerufen wird. Durch eine entsprechende Gewindeeinrichtung
kann so eine Art Verdrängerkolben durch eine Drehbewegung, welche vorzugsweise entgegengesetzt
zur Drehung in Bohrbetrieb ist, verstellt werden.
[0018] Das erfindungsgemäße Bohrverfahren kann nicht nur ein reines Nassbohren sein. Vielmehr
ist es eine erfindungsgemäße Ausführungsform, dass zum Herstellen des Bohrlochs im
Boden zunächst in einem Trockenbohrverfahren mittels eines Trockenbohrwerkzeuges gebohrt
wird und insbesondere bei Erreichen von Gestein mit einer höheren Härte das Trockenbohrwerkzeug
aus dem Bohrloch entfernt wird, das Bohrloch anschließend mit einem Fluid zumindest
teilweise verfüllt wird und die Bohrung mit dem Nassbohrwerkzeug in einem Nassbohrverfahren
weiter vorgetrieben wird. Bei diesem Verfahren kann also stets mit dem günstigsten,
von der anstehenden Bodengeologie abhängigen Bohrverfahren gearbeitet werden. Grundsätzlich
kann dabei das Nassbohrwerkzeug auch als Trockenbohrwerkzeug ausgebildet und eingesetzt
sein, wobei ein Nassbohrbetrieb erst nach dem Einfüllen der Flüssigkeit in das Bohrloch
eingestellt wird.
[0019] Nach der Erfindung ist es aber besonders bevorzugt, dass ein separates Trockenbohrwerkzeug
und ein separates Nassbohrwerkzeug eingesetzt werden. Dabei ist es vorgesehen, dass
das Trockenbohrwerk und das Nassbohrwerkzeug durch dasselbe Bohrgestänge angetrieben
werden, an das das Trockenbohrwerkzeug und das Nassbohrwerkzeug auswechselbar angebracht
sind. Bei Erreichen einer harten Gesteinsschicht wird also das Trockenbohrwerkzeug
mit dem Bohrgestänge aus dem Bohrloch herausgezogen und durch ein Nassbohrwerkzeug
ersetzt.
[0020] Beim erfindungsgemäßen Nassbohrwerkzeug ist eine Pumpeinrichtung vorgesehen, durch
welche Fluid aus einem Füllbereich eines Bohrloches in eine Strömung versetzbar ist,
durch welche anfallendes Bohrklein in den Auffangbehälter förderbar ist.
[0021] Das erfindungsgemäße Nassbohrwerkzeug wird für das zuvor beschriebene Nassbohrverfahren
eingesetzt, wobei sich die vorausgehend dargelegten Vorteile ergeben.
[0022] Ein erfindungsgemäßes Merkmal besteht darin, dass ein Mantelrohr vorgesehen ist,
an dem unterseitig eine Bohrkrone, insbesondere als eine Abtragseinrichtung, und oberseitig
ein Deckel mit mindestens einer Durchgangseinrichtung für den Durchgang eines Fluides
angeordnet sind, wobei der Deckel und das Mantelrohr einen Innenraum umschließen.
[0023] Es ist erfindungsgemäß, im Deckel eine Durchgangseinrichtung vorzusehen, die einen
Fluiddurchgang aus einem außerhalb des Bohrlochs befindlichen Bereich in den Innenraum
des Nassbohrwerkzeugs erlaubt. Die Durchgangseinrichtung ist dabei durch ein Ventilorgan
so ausgestaltet, dass sie lediglich einen in den Innenraum gerichteten Fluiddurchgang
erlaubt. Bei einem Wechsel der Richtung des Fluidstroms hingegen schließt das Ventilorgan
automatisch.
[0024] In einem zumindest teilweise mit Fluid gefüllten Bohrloch ermöglicht eine derartig
erfindungsgemäße Anordnung die Ausbildung einer Fluidzirkulation, bei der Fluid von
einem außerhalb des Nassbohrwerkzeugs befindlichen Bereich in den Innenraum tritt,
im Innenraum des Nassbohrwerkzeugs abwärts zur Bohrkrone strömt, diese umströmt und
anschließend außerhalb des Nassbohrwerkzeugs aufwärts strömt. Aufgrund dieser zyklischen
Strömung kann an der Bohrkrone anfallendes Bohrklein abgefördert und von dort in Aufwärtsrichtung
zum Auffangbehälter befördert werden.
[0025] Das Ventilorgan stellt dabei sicher, dass keine Fluidströmung von der Bohrkrone im
Abtragsbereich in den Innenraum stattfindet und sich somit kein Bohrklein im Innenraum
anreichert. Eine Pumpwirkung, die den zirkulierenden Fluidstrom aufrechterhält, kann
dabei allein durch eine Drehung des Nassbohrwerkzeugs im Bohrbetrieb und/oder eine
Hubbewegung des Nassbohrwerkzeugs erzeugt werden. Somit sind bei einem erfindungsgemäßen
Bohrer insbesondere keine außerhalb des Bohrlochs angeordneten Pumpen oder Speicher
notwendig, was ein sehr einfaches und kostengünstiges Bohren erlaubt.
[0026] Als Fluid wird vorzugsweise Wasser verwendet. Aber auch die Verwendung anderer Spülfluide
und -suspensionen ist grundsätzlich möglich. Ein erfindungsgemäßer Bohrer kann sowohl
in vertikalen als auch in gegen die vertikale geneigten Bohrlöchern zum Einsatz kommen,
sofern das Bohrwerkzeug von Flüssigkeit umgeben ist.
[0027] Grundsätzlich ist es möglich, die Durchgangseinrichtung als einfache Bohrung im Deckel
auszuführen. Erfindungsgemäß vorgesehen ist es jedoch, dass die Durchgangseinrichtung
einen rohrförmigen Dom aufweist. Ein solcher rohrförmiger Dom erlaubt es, Zulauföffnungen
für den Zulauf von Fluid in den Innenraum vom Deckel beabstandet anzuordnen.
[0028] Insbesondere können die Zulauföffnungen dabei so angeordnet sein, dass der in den
Innenraum gerichtete Fluidstrom im Bohrloch an einer solchen Stelle entnommen wird,
an dem die Verunreinigung des im Bohrloch befindlichen Fluids durch Bohrklein gering
ist. Aufgrund einer Sedimentation des Bohrkleins im Fluid nimmt die Verunreinigung
des Fluides in der Regel mit zunehmender Höhe im Bohrloch ab, so dass die Zulauföffnungen
bevorzugt vom Mantelrohr und vom Deckel beabstandet angeordnet werden. Erfindungsgemäß
weist der rohrförmige Dom dabei mindestens eine seitliche Zulauföffnung auf.
[0029] Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass der rohrförmige Dom koaxial
zum Mantelrohr am Deckel angeordnet ist und dass an einer Oberseite des Doms eine
Gestängeverbindung zum Anbringen eines Bohrgestänges vorgesehen ist. In dieser Ausführungsform
dient der Dom gleichzeitig sowohl dem Zulauf von Fluid als auch der Übertragung eines
Drehmomentes vom Bohrgestänge an das Nassbohrwerkzeug. Dies ermöglicht eine besonders
kostengünstige Konstruktion des Bohrers.
[0030] Grundsätzlich kann das Ventilorgan in Form jedes bekannten Rückschlagorgans ausgebildet
sein. Besonders bevorzugt ist es jedoch, dass das Ventilorgan eine feder- und/oder
auftriebskörperbetätigte Klappe aufweist. Hierdurch wird eine besonders kostengünstige
Konstruktion ermöglicht. Der Auftriebskörper kann dabei mit Luft oder einem anderen
Medium, das leichter als das Fluid ist, gefüllt sein. Hierdurch kann ein sicheres
Schließen und somit eine gute Sperrwirkung der Klappe bei einer aus dem Innenraum
heraus gerichteten Fluidströmung gewährleistet werden.
[0031] Die federbetätigte Klappe kann so ausgelegt sein, dass sie sich federbelastet bei
einem bestimmten Flüssigkeitsdruck öffnet und danach, bei einem Abfallen des Flüssigkeitsdrucks,
aufgrund der Federvorspannung automatisch wieder schließt.
[0032] Grundsätzlich ist es möglich, das Ventilorgan an beliebiger Stelle im Dom anzuordnen.
Insbesondere kann das Ventilorgan in der Zulauföffnung des rohrförmigen Doms vorgesehen
sein. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, dass das Ventilorgan in einem Querschnitt
des Domes vorgesehen ist. Hierdurch kann das Ventilorgan besonders einfach und sicher
sperrend ausgeführt werden.
[0033] Bevorzugterweise ist das Ventilorgan dabei an einer Unterseite des Doms vorgesehen.
Hier ist das Ventilorgan besonders leicht zur Montage und Wartung zugänglich. Es ist
aber erfindungsgemäß auch möglich, mehrere Ventilorgane vorzusehen. Insbesondere kann
dabei ein Ventilorgan im Querschnitt des Doms angeordnet sein und mindestens ein weiteres
Ventilorgan in der Zulauföffnung. Sind mehrere Zulauföffnungen vorgesehen, so ist
bevorzugt in jeder Zulauföffnung ein Ventilorgan vorgesehen. Mit einer Anordnung von
mehreren Ventilorganen kann ein zirkulierender Fluidstrom besonders zuverlässig aufrechterhalten
werden.
[0034] Um eine starke Pumpwirkung auf das Fluid zu erzeugen, kann es vorteilhaft sein, dass
die Gestängeverbindung ein Kolbenelement aufweist, das in dem Dom verfahrbar ist.
Das Kolbenelement weist bevorzugt einen Querschnitt auf, der einem Innenquerschnitt
des Doms entspricht. Bevorzugterweise weist der Dom einen kreisförmigen Innenquerschnitt
und auch einen kreisförmigen Außenquerschnitt auf. Das Kolbenelement ist vorteilhafterweise
in einer Längsrichtung des Domes verfahrbar.
[0035] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Kolbenelement
durch eine Drehung des Bohrgestänges in dem Dom verfahrbar. Insbesondere kann ein
Verfahren des Kolbenelementes durch eine Drehrichtungsumkehr des Bohrgestänges bewirkt
werden.
[0036] Hierbei kann es vorteilhaft sein, eine Bohrdrehrichtung des Bohrgestänges vorzusehen,
die zum Vortreiben des Kernbohrers verwendet wird. Eine Drehung des Bohrgestänges
in eine der Bohrdrehrichtung entgegengesetzten Richtung kann dann vorteilhafterweise
eine Abwärts- und/oder auf den Innenraum zu gerichtete Bewegung des Kolbenelementes
bewirken. Vorteilhafterweise bewirkt dann eine erneute Drehung des Bohrgestänges in
der Bohrdrehrichtung zunächst eine umgekehrte Bewegung des Kolbenelementes in die
Ausgangsposition zurück, bevor der Kernbohrer erneut in eine Drehung versetzt wird.
[0037] Bei der Verwendung eines verfahrbaren Kolbenelementes kann es von Vorteil sein, sowohl
im Querschnitt des Domes als auch in den Zulauföffnungen Ventilorgane vorzusehen.
Hierdurch kann eine besonders zuverlässige Pumpwirkung erreicht werden. Die durch
ein Kolbenelement erzeugte Pumpwirkung bringt den damit erzeugten Flüssigkeitsstrom
zu dem Abtragsbereich und bewirkt eine Spülung der Bohrstelle und einen Abtransport
des Bohrkleins.
[0038] In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Bohrgestänge in
Form einer teleskopierbaren Kellystange vorgesehen. Der Dom ist geeigneterweise als
zylinderartiges Bauteil ausgelegt.
[0039] Zur Erzeugung einer Pumpwirkung kann es auch vorteilhaft sein, dass der Dom in das
Mantelrohr ein- und ausfahrbar ist. Ein solches Ein- und Ausfahren des Domes in das
Mantelrohr kann insbesondere durch eine Drehung des Bohrgestänges bewirkt werden,
wobei vorteilhafterweise eine Drehung entgegen der Bohrdrehrichtung das Einfahren
bewirkt. Geeigneterweise ist bei einer solchen Anordnung das Ventilorgan am Mantelrohr
befestigt. Geeigneterweise können hierbei auch weitere Ventilorgane in den Zulauföffnungen
vorgesehen sein. Das Ein- und Ausfahren des Doms in das Mantelrohr wird bevorzugt
in Axialrichtung des Domes bewirkt.
[0040] Zur Erzeugung einer Pumpwirkung ist es erfindungsgemäß, dass das an der Unterseite
des Domes eine Kolbenfläche mit einem Außenquerschnitt vorgesehen ist, der im Wesentlichen
einem Innenquerschnitt des Mantelrohrs entspricht. Hierdurch ergibt sich ein besonders
großes Pumpvolumen. Der Dom kann dann als Kolbenstange mit Fluidzufuhr und Auslauföffnungen
versehen sein. Geeigneterweise kann der Dom dann wiederum durch Drehung des Bohrgestänges
in das Mantelrohr ein- und ausfahrbar sein. Geeigneterweise ist dabei ein Ventilorgan
am Mantelrohr angeordnet und vorteilhafterweise sind auch weitere Ventilorgane vorgesehen.
[0041] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist dadurch gegeben, dass oberseitig am Deckel
ein Auffangbehälter für Bohrklein vorgesehen ist. Bei dem Auffangbehälter kann es
sich um einen topfartigen Behälter handeln, der durch den Deckel oder Boden und einer
rohrförmigen Wandung begrenzt wird.
[0042] Grundsätzlich ist es möglich, eine Strömung von mit Bohrklein versetztem Fluid von
der Bohrkrone zwischen dem Mantelrohr und einer Wand des Bohrlochs vorzusehen. Vorteilhafterweise
ist am Bohrer jedoch mindestens ein Strömungskanal zum Durchleiten von mit Bohrklein
durchsetztem Fluid vorgesehen. Ein solcher Strömungskanal kann beispielsweise dadurch
gebildet werden, dass koaxial zum Mantelrohr ein weiteres Rohr vorgesehen ist. Der
Strömungskanal ist dann zwischen dem Mantelrohr und dem weiteren Rohr ausgebildet.
Das weitere Rohr kann sowohl durchmesserkleiner als auch durchmessergrößer als das
Mantelrohr ausgeführt werden.
[0043] Die mindestens eine Zulauföffnung des rohrförmigen Doms ist außerhalb des Auffangbehälters
und erfindungsgemäß darüber angeordnet. Hierdurch kann erreicht werden, dass in die
Zulauföffnung lediglich solches Fluid eintritt, das im Wesentlichen frei von Bohrklein
ist. Geeigneterweise kann an der mindestens einen Durchgangsöffnung auch ein Partikelfilter
vorgesehen sein, der einen Durchgang von Bohrklein erschwert.
[0044] In einer besonders geeigneten Weiterbildung der Erfindung wird ein Anheben und Herablassen
des Bohrers zum Erzeugen der Hubbewegung des Nassbohrwerkzeugs während eines Bohrvorganges
zeitabhängig automatisch oder von einem Bediener ausgelöst durchgeführt. Eine Drehung
des Bohrers kann während des Anhebens und des Herablassens wahlweise aufrechterhalten
oder gestoppt werden.
[0045] Eine erfindungsgemäße Bohranlage ist dadurch gekennzeichnet, dass als Bohrwerkzeug
das zuvor beschriebene Nassbohrwerkzeug vorgesehen ist.
[0046] Die Erfindung wird nachfolgend weiter anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben,
die in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene, schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Nassbohrwerkzeugs mit geöffneter Klappe,
- Fig. 2
- eine teilweise geschnittene, schematische Seitenansicht des Nassbohrwerkzeugs aus
Fig. 1 mit geschlossener Klappe,
- Fig. 3
- ein schematischer Längsschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Nassbohrwerkzeugs mit einem Dom, der in das Mantelrohr einund ausfahrbar ist, und
- Fig. 4
- ein schematischer Längsschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Nassbohrwerkzeugs mit einem ein- und ausfahrbaren Dom, an dessen Unterseite eine Kolbenfläche
angeordnet ist.
[0047] Ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Nassbohrwerkzeugs 10 ist in
den Fig. 1 und 2 dargestellt. Das Nassbohrwerkzeug 10 weist ein zylinderförmiges Mantelrohr
15 auf, an dessen unterem Ende eine Bohrkrone 8 angeordnet ist, die den Abtragsbereich
17 bildet. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Bohrkrone 8 fünf Rollmeißel
18 auf, die ringförmig in der Bohrkrone 8 angeordnet sind.
[0048] An seiner Oberseite wird das Mantelrohr 15 von einem kreisringförmigen Deckel 11
abgeschlossen. Im kreisringförmigen Deckel 11 ist mittig ein Dom 20 angeordnet. Der
Dom 20 ist zylinderförmig ausgebildet und tritt an seiner Unterseite durch den Deckel
11 hindurch in einen Innenraum 3 des Nassbohrwerkzeug 10 ein. An der Oberseite des
Dom 20 ist eine Gestängeverbindung 28 für eine drehfeste Verbindung mit einem nicht
dargestellten Bohrgestänge vorgesehen.
[0049] Oberseitig am Deckel 11 ist ein Auffangbehälter 6 zur Aufnahme von abgearbeitetem
Bohrklein angeordnet. Der Auffangbehälter 6 wird dabei vom Deckel 11, dem Dom 20 und
einer zylindrischen Fortsetzung 16 des Mantelrohrs 15 begrenzt und ist topfartig mit
kreisringförmigem Querschnitt ausgebildet. Seitlich im Dom 20 ist eine im Wesentlichen
rechteckig ausgebildete Zulauföffnung 21 vorgesehen. Die Zulauföffnung 21, durch die
Fluid in den Dom 20 und von dort in den Innenraum 3 des Nassbohrwerkzeugs 10 treten
kann, ist dabei oberhalb des Auffangbehälters 6 ausgebildet.
[0050] An der Unterseite des Doms 20 ist eine Klappe 25 vorgesehen, die in Fig. 1 im geöffneten
Zustand und in Fig. 2 im geschlossenen Zustand dargestellt ist. Die Klappe 25 ist
als Rückschlagorgan so ausgelegt, dass sie einen durch den Dom 20 tretenden, in den
Innenraum 3 gerichteten Fluidstrom passieren lässt, einen entgegengesetzt gerichteten
Fluidstrom hingegen sperrt. Hierzu ist die Klappe 25 als eine kreisförmige Platte
ausgebildet, die an einer Seite durch ein Scharnier 26 am Dom 20 angelenkt ist. Während
die Klappe 25 in geschlossenem Zustand die offene Unterseite des Domes 20 vollständig
abdeckt, ist die Klappe 25 in geöffnetem Zustand in den Innenraum 3 des Nassbohrwerkzeugs
10 geneigt. Oberseitig weist die Klappe 25 einen Auftriebskörper 24 auf.
[0051] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel ist dafür geeignet, einen
Fluidstrom zum Abfördern von Bohrklein aus den Abtragsbereich 17 in den Auffangbehälter
6 bei einer Hubbewegung des Nassbohrwerkzeugs 10 in Längsrichtung des Mantelrohrs
15 zu erzeugen. Der Innenraum 3 des Nassbohrwerkzeugs 10 bildet dabei einen Arbeitsraum
einer Pumpeinrichtung. Ein in den Innenraum 3 eintretender Bohrkern (nicht dargestellt)
wirkt als Kolbenelement, das eine Volumenänderung im fluidgefüllten Innenraum 3 hervorruft.
[0052] Beim Anheben des Nassbohrwerkzeugs 10 in Längsrichtung des Mantelrohrs 15 wird der
nicht dargestellte Bohrkern aus dem Innenraum 3 herausgezogen. Aufgrund eines resultierenden
Druckabfalls im Innenraum 3 öffnet sich dabei die Klappe 25 und Fluid strömt durch
die Zulauföffnung 21 in den Dom 20 und von dort in den Innenraum 3. Beim anschließenden
Absenken des Nassbohrwerkzeugs 10 tritt der nicht dargestellte Bohrkern wieder in
den Innenraum 3 ein, so dass der Fluiddruck im Innenraum 3 erhöht wird. Hierdurch
wird die Klappe 25 geschlossen. Fluid, das durch den eindringenden Bohrkern aus dem
Innenraum 3 verdrängt wird, strömt am Bohrkern vorbei zur Bohrkrone 8, von wo es Bohrklein
längs des Mantelrohrs 15 in den Auffangbehälter 6 transportiert.
[0053] Weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Nassbohrwerkzeuce 10 sind in Fig.
3 und Fig. 4 gezeigt. Bauteile mit gleicher Funktion sind dabei mit den gleichen Bezugszeichen
wie in den Fig. 1 und 2 bezeichnet und werden an dieser Stelle nicht näher beschrieben.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 3 unterscheidet sich von dem zuvor beschriebenen dadurch,
dass der Dom 20 in den Innenraum 3 des Nassbohrwerkzeugs 10 ein- und ausfahrbar ist.
Hierzu ist am Deckel 11 mittig eine Gewindehülse 36 angeordnet. Die Gewindehülse 36
weist innenseitig ein Schraubgewinde auf, das mit einem außenseitig am Dom 20 ausgebildeten
Gewinde korrespondiert. Durch eine Drehung des Domes 20 relativ zum Deckel 11 und
dem Mantelrohr 15 kann somit der Dom 20 in Längsrichtung des Mantelrohrs 15 relativ
zum Deckel 11 verfahren werden. Das Einfahren des Domes 20 wird dabei durch einen
kreisringförmigen oberen Anschlag 37, das Ausfahren des Domes 20 durch einen kreisringförmigen
unteren Anschlag 38 begrenzt. Die Drehung des Domes 20 wird durch ein nicht dargestelltes
Bohrgestänge erzeugt, das über die Gestängeverbindung 28 drehfest mit dem Dom verbunden
ist.
[0054] Mit dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Nassbohrwerkzeuges 10 kann
eine Volumenänderung des im Innenraum 3 angeordneten Arbeitsraumes und somit eine
Pumpwirkung für das Fluid durch eine Drehbewegung des nicht dargestellten Bohrgestänges
hervorgerufen werden. Dabei wirkt der Dom 20 mit der bodenseitig angeordneten Klappe
25 als Kolbenelement.
[0055] Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Nassbohrwerkzeugs
10 unterscheidet sich von dem der Fig. 3 dadurch, dass unterseitig am Dom 20 eine
kreisringförmige Kolbenfläche 31 angeordnet ist. Der Innenumfang der kreisringförmigen
Kolbenfläche 31 entspricht dem Außenumfang des zylindrischen Domes 20. Am Außenumfang
der Kolbenfläche 31 ist ein zylindrisches Ringelement 32 angeordnet, das an einem
zylindrischen Innenrohr 14 anliegt. Das Innenrohr 14 ist dabei im inneren des Mantelrohrs
15 und konzentrisch zu diesem ange-ordnet. Ein unterer Anschlag 38 ist in dem in Fig.
4 gezeigtem Ausführungsbeispiel nicht vorgesehen. Dessen Funktion wird durch die Kolbenfläche
31 übernommen.
[0056] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Arbeitsraum im Inneren
des Innenrohrs 14 ausgebildet. Eine Drehung des Domes 20 relativ zum Mantelrohr 15
bewirkt drehrichtungsabhängig eine Aufwärts- oder Abwärtsbewegung des Domes 20 und
der hieran angeordneten Kolbenfläche 31 relativ zum Innenraum 3, was eine Volumenänderung
des Arbeitsraumes und somit eine Pumpwirkung zur Folge hat. Zwischen dem Innenrohr
14 und dem Mantelrohr 15 ist ein Strömungskanal für einen vom Abtragsbereich 17 zum
Auffangbehälter 6 gerichteten Strom von mit Bohrklein versetztem Fluid ausgebildet.
1. Nassbohrwerkzeug (10) mit
- einem Mantelrohr (15), an dem unterseitig eine Bohrkrone (8) und oberseitig ein
Deckel (11) mit mindestens einer Durchgangseinrichtung für den Durchgang eines Fluids
angeordnet sind, wobei der Deckel (11) und das Mantelrohr (15) einen Innenraum (3)
umschließen,
- einem Auffangbehälter (6) zum Aufnehmen von anfallendem Bohrklein, der oberseitig
am Deckel (11) vorgesehen ist, und
- einer Pumpeinrichtung, durch welche Fluid aus einem Füllbereich eines Bohrloches
in eine Strömung versetzbar ist, durch welche anfallendes Bohrklein in den Auffangbehälter
(6) förderbar ist, wobei
- die Durchgangseinrichtung ein Ventilorgan aufweist, das einen in den Innenraum (3)
gerichteten Fluidstrom durch die Durchgangseinrichtung ermöglicht und bei einem entgegengerichteten
Fluidstrom die Durchgangseinrichtung sperrt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Durchgangseinrichtung einen rohrförmigen Dom (20) mit mindestens einer seitlich
und oberhalb des Auffangbehälters (6) angeordneten Zulauföffnung (21) aufweist, und
- dass der rohrförmige Dom (20) koaxial zum Mantelrohr (15) am Deckel (11) angeordnet ist,
und an seiner Oberseite eine Gestängeverbindung (28) zum Anbringen eines Bohrgestänges
aufweist.
2. Nassbohrwerkzeug (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ventilorgan eine feder- und/oder auftriebskörperbetätigte Klappe (25) aufweist.
3. Nassbohrwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ventilorgan in einem Querschnitt des Doms (20), insbesondere an einer Unterseite
des Doms (20) vorgesehen ist.
4. Nassbohrwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gestängeverbindung (28) ein Kolbenelement aufweist, das in dem Dom (20) in Axialrichtung
verfahrbar ist,
wobei das Verfahren des Domes (20) bevorzugt durch eine Drehung des Bohrgestänges
erfolgt.
5. Nassbohrwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dom (20) in das Mantelrohr (15) in Axialrichtung ein- und ausfahrbar ist, wobei
das Ein- und Ausfahren des Domes (20) bevorzugt durch Drehung des Bohrgestänges erfolgt.
6. Nassbohrwerkzeug (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Unterseite des Doms (20) eine Kolbenfläche (31) mit einem Außenquerschnitt
vorgesehen ist, der im Wesentlichen einem Innenquerschnitt des Mantelrohrs (15) entspricht.
7. Bohranlage mit
- einem Mast,
- einem daran verschiebbar geführten Bohrgestänge mit einem Bohrwerkzeug und einer
Antriebseinrichtung, durch welche das Bohrgestänge drehbar antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Bohrwerkzeug als ein Nassbohrwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgebildet
ist.
8. Verfahren zum Niederbringen einer Bohrung im Boden, bei dem
- ein Nassbohrwerkzeug (10) mit einem Abtragsbereich (17) zum Herstellen oder Vorantreiben
eines Bohrloches verwendet wird,
- das Bohrloch zumindest teilweise mit einem Fluid verfüllt wird, wobei im Bohrloch
ein Füllbereich gebildet wird,
- der Abtragsbereich (17) zumindest zeitweise von einem Fluidstrom umspült wird, der
am Abtragsbereich (17) anfallendes Bohrklein zu einem im Bohrloch angeordneten Auffangbehälter
(6) abfördert, und
- das Nassbohrwerkzeug (10) eine Pumpeinrichtung aufweist, durch welche Fluid aus
dem Füllbereich in Strömung versetzt wird, welche anfallendes Bohrklein in den Auffangbehälter
(6) fördert,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Nassbohrwerkzeug (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Fluidstrom durch eine Volumenänderung eines im Füllbereich angeordneten Arbeitsraumes
erzeugt wird,
wobei insbesondere der Arbeitsraum zumindest teilweise vom Nassbohrwerkzeug (10) umschlossen
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Arbeitsraum zwischen dem Nassbohrwerkzeug (10) und am Nassbohrwerkzeug (10) anstehendem
Bodenmaterial, insbesondere einem Bohrkern, gebildet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Volumenänderung im Arbeitsraum durch eine Hubbewegung des Nassbohrwerkzeuges
(10) im Bohrloch hervorgerufen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Volumenänderung im Arbeitsraum durch eine Drehbewegung eines am Nassbohrwerkzeug
(10) angeordneten Bohrgestänges relativ zum Nassbohrwerkzeug (10) hervorgerufen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Herstellen des Bohrlochs im Boden zunächst in einem Trockenbohrverfahren mittels
eines Trockenbohrwerkzeuges gebohrt wird und insbesondere bei Erreichen von Gestein
mit einer höheren Härte das Trockenbohrwerkzeug aus dem Bohrloch entfernt wird, das
Bohrloch anschließend mit einem Fluid zumindest teilweise verfüllt wird und die Bohrung
mit dem Nassbohrwerkzeug (10) in einem Nassbohrverfahren weiter vorgetrieben wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trockenbohrwerkzeug und das Nassbohrwerkzeug (10) durch ein Bohrgestänge angetrieben
werden, an das das Trockenbohrwerkzeug und das Nassbohrwerkzeug (10) auswechselbar
angebracht sind.
1. Wet boring tool (10) having
- a jacket tube (15) having on the underside a core bit (8) and on the top side a
cover (11) with at least one passage device for the passage of a fluid, the cover
(11) and the jacket tube (15) surrounding an inner area (3),
- a collecting container (6) for receiving bore smalls produced, which collecting
container (6) is provided on the top side of the cover (11), and
- a pumping mechanism through which fluid from a filling area of a borehole can be
made to flow and as a result of the flow bore smalls produced can be fed into the
collecting container (6), wherein
- the passage device has a valve member, which.allows a fluid flow directed into the
inner area (3) through the passage device and blocks said passage device in the case
of an oppositely directed fluid flow,
characterized in that
- the passage device has a tubular dome (20) which has at least one intake (21) positioned
laterally and above the collecting container (6), and that
- the tubular dome (20) is arranged coaxially with respect to the jacket tube (15)
on the cover (11) and that on the top surface of the dome (20) is provided a rod connection
(28) for fitting a boring rod.
2. Wet boring tool (10) according to claim 1,
characterized in that
the valve member has a spring and/or buoyancy body-operated flap (25).
3. Wet boring tool (10) according to one of the claims 1 or 2,
characterized in that
the valve member is provided in a cross-section of the dome (20), particularly on
an underside of the dome (20).
4. Wet boring tool (10) according to one of the claims 1 to 3,
characterized in that
the rod connection (28) has a piston element, which is displaceable in the dome (20)
in axial direction, the displacement of the dome (20) preferentially resulting from
a rotation of the boring rod.
5. Wet boring tool (10) according to one of the claims 1 to 4,
characterized in that
the dome (20) can be retracted into and extended from the jacket tube (15) in axial
direction, wherein retracting and extending the dome (20) preferentially results from
rotating the boring rod.
6. Wet boring tool (10) according to claim 5,
characterized in that
on the underside of the dome (20) is provided a piston surface (31) with an outside
cross-section essentially corresponding to an inside cross-section of the jacket tube
(15).
7. Boring plant having
- a mast,
- a boring rod displaceably guided thereon with a boring tool and a drive mechanism,
through which the boring rod can be driven in rotary manner,
characterized in that
- the boring tool is constructed as a wet boring tool (10) according to one of the
claims 1 to 6.
8. Method for sinking a bore in the ground, wherein
- a wet boring tool (10) with a removal area (17) is used for making or advancing
a borehole,
- the borehole is at least partly filled with a fluid forming a filling area in the
borehole,
- a fluid flow at least temporarily washes round the removal area (17), the bore smalls
occurring in the removal area (17) being conveyed away by the fluid flow to a collecting
container (6) located in the borehole, and
- the wet boring tool (10) has a pumping mechanism by means of which fluid from the
filling area is made to flow, which flow conveys the bore smalls which occur into
the collecting container (6),
characterized in that
- a wet boring tool (10) according to one of the claims 1 to 6 is used.
9. Method according to claim 8,
characterized in that
the fluid flow is produced by a volume change to a working area located in the filling
area and in particular the working area is at least partly surrounded by the wet boring
tool (10).
10. Method according to claim 9,
characterized in that
the working area is formed between the wet boring tool (10) and soil material arising
at said wet boring tool (10) and in particular a core.
11. Method according to one of the claims 9 or 10,
characterized in that
the volume change in the working area is brought about by a lifting movement of the
wet boring tool (10) in the borehole.
12. Method according to one of the claims 9 or 10,
characterized in that
the volume change in the working area is brought about by a rotary movement relative
to the wet boring tool (10) by a boring rod positioned at said tool (10).
13. Method according to one of the claims 8 to 12,
characterized in that
for making the borehole in the ground, firstly using a dry boring method and a dry
boring tool boring takes place and in particular on reaching rock with a higher hardness
level the dry boring tool is removed from the borehole, which is then at least partly
filled with a fluid and boring is continued in a wet boring method using the wet boring
tool (10).
14. Method according to claim 13,
characterized in that
the dry boring tool and the wet boring tool (10) are driven by a boring rod, to which
are interchangeably fitted the dry boring tool and the wet boring tool (10).
1. Outil de forage humide (10) avec
- un tube d'enveloppe (15) sur lequel sont placés en bas une couronne de forage (8)
et en haut un couvercle (11) avec au moins un dispositif de passage en vue du passage
d'un fluide, le couvercle (11) et le tube d'enveloppe (15) entourant un espace intérieur
(3),
- un récipient de collecte (6) destiné à recevoir les débris de forage produits, qui
est prévu en haut sur le couvercle (11), et
- un dispositif de pompage par lequel un fluide peut être mis en écoulement depuis
une zone de remplissage d'un orifice de forage, écoulement qui permet de transporter
les débris de forage produits en direction du récipient de collecte (6),
dans lequel
- le dispositif de passage présente un organe de vanne qui permet l'écoulement de
fluide vers l'espace intérieur à travers le dispositif de passage et ferme le dispositif
de passage en cas d'écoulement de fluide en sens inverse,
caractérisé
- en ce que le dispositif de passage présente un dôme tubulaire (20) avec au moins une ouverture
d'alimentation (21) placée latéralement et au-dessus du récipient de collecte (6),
et
- en ce que le dôme tubulaire (20) est placé sur le couvercle (11) coaxialement au tube d'enveloppe
(15), et présente sur sa face supérieure une liaison (28) de tige de forage destinée
à rapporter une tige de forage.
2. Outil de forage humide (10) selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'organe de vanne comprend un clapet (25) actionné par un ressort et/ou un flotteur.
3. Outil de forage humide (10) selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que l'organe de vanne est prévu dans une section transversale du dôme (20), en particulier
sur une face supérieure du dôme (20).
4. Outil de forage humide (10) selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la liaison (28) de la tige de forage comprend un élément à piston qui est mobile
dans la direction axiale dans le dôme (20), le déplacement du dôme (20) s'effectuant
de préférence par une rotation de la tige de forage.
5. Outil de forage humide (10) selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le dôme (20) est extractible et rétractible dans la direction axiale dans le tube
d'enveloppe (15), la rentrée et la sortie du dôme s'effectuant de préférence par rotation
de la tige de forage.
6. Outil de forage humide (10) selon la revendication 5, caractérisé en ce que, sur la face inférieure du dôme (20), est prévue une surface (31) de piston avec
une section transversale extérieure qui correspond pour l'essentiel à la section transversale
intérieure du tube d'enveloppe (15).
7. Dispositif de forage avec
- un mât,
- une tige de forage guidée de manière mobile sur celui-ci avec un outil de forage
et un dispositif d'entraînement, grâce auquel la tige de forage peut être entraînée
de manière rotative,
caractérisé en ce que l'outil de forage est conformé en outil de forage humide (10) selon l'une quelconque
des revendications 1 à 6.
8. Procédé de réalisation d'un forage dans le sol, dans lequel
- un outil de forage humide (10) avec une zone d'évacuation (17) est utilisé pour
réaliser ou prolonger un trou de forage,
- le trou de forage est rempli au moins partiellement avec un fluide, une zone de
remplissage étant formée dans le trou de forage,
- la zone d'évacuation (17) est rincée au moins par moments par un écoulement de fluide
qui évacue les débris de forage produits dans la zone d'évacuation (17), ceci en direction
d'un récipient de collecte (6) placé dans le trou de forage, et
- l'outil de forage humide (10) comprend un dispositif de pompage, par lequel le fluide
est mis en écoulement depuis la zone de remplissage, et qui transporte dans le récipient
de collecte (6) les débris de forage formés,
caractérisé en ce qu'on utilise un outil de forage humide (10) selon l'une quelconque des revendications
1 à 6.
9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce que l'écoulement de fluide est produit par une variation de volume d'une chambre de travail
placée dans la zone de remplissage,
en particulier la chambre de travail étant entourée au moins partiellement par l'outil
de forage humide (10).
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que la chambre de travail est formée entre l'outil de forage humide (10) et le matériau
de sol présent sur l'outil de forage humide (10), en particulier une carotte de forage.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications 9 ou 10, caractérisé en ce que la variation de volume dans la chambre de travail est provoquée par un mouvement
de course de l'outil de forage humide (10) dans le trou de forage.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 9 ou 10, caractérisé en ce que la variation de volume dans la chambre de travail est provoquée par un mouvement
de rotation d'une tige de forage placée sur l'outil de forage humide (10) par rapport
à l'outil de forage humide (10).
13. Procédé selon l'une quelconque des revendications 8 à 12, caractérisé en ce que, pour réaliser le trou de forage dans le sol, on fore d'abord selon un procédé de
forage à sec au moyen d'un outil de forage à sec et, en particulier quand on atteint
des roches de plus grande dureté, l'outil de forage à sec est retiré du trou de forage,
puis le trou de forage est rempli au moins partiellement avec un fluide et le forage
se poursuit avec l'outil de forage humide (10) selon un procédé de forage humide.
14. Procédé selon la revendication 13, caractérisé en ce que l'outil de forage à sec et l'outil de forage humide (10) sont entraînés par une tige
de forage sur laquelle l'outil de forage à sec et l'outil de forage humide (10) sont
montés de manière interchangeable.