[0001] Die Erfindung betrifft einen Sauger für Trinkgefässe, insbesondere für Säuglingsflaschen
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1. Derartige Sauger bestehen aus einem
elastischem Material, beispielsweise aus Gummi oder Silikon und können an Säuglingsflaschen
oder andere Trinkgefässe befestigt werden. Bevorzugt werden solche Sauger bei der
Säuglings- oder Kleinkinderernährung eingesetzt.
[0002] Gattungsmässig vergleichbare Sauger sind bereits seit langer Zeit bekannt und gebräuchlich.
So beschreibt beispielsweise die US 4 993 568 einen Sauger mit einer Trennmembran,
die einen I-, X- oder einen Y-förmigen Schnitt aufweist. Durch Druck auf die Trennmembran
entsteht ein Milchsaugloch. In der US 4 993 568 wird weiter gezeigt, dass die Trennmembran
in einer nach innen gerichteter Vertiefung im Bereich des vorderen Endes des Saugers
angeordnet ist. Auf diese Weise wird auch erreicht, dass eine Säuglingsflache bzw.
der Sauger nicht leckt (sogenannte "No-Spill"-Eigenschaft). bei ungeeigneter Positionierung
des Saugers im Mund eines Säuglings kann der Flüssigkeitsaustritt beim Trinken ungenügend
sein. Weiter hat sich insbesondere bei Saugern mit X- oder Y-förmigen Einschnitten
gezeigt, dass der Sauger die immer höheren Anforderungen an die No-Spill-Eigenschaften
schwer oder nicht mehr erfüllt.
[0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden, insbesondere also ein Sauger bereitzustellen, bei welchem der Flüssigkeitsdurchtritt
optimiert ist. Der Sauger soll weiterhin sicher gegen Leckage bzw. optimale No-Spill-Eigenschaften
aufweisen.
[0004] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben durch ein Sauger gelöst, der die Merkmale
von Anspruch 1 aufweist.
[0005] Durch die abgeflachte Form des Nippelelements kann dieses auf vorteilhafte Art und
Weise im Mund eines Säuglings oder eines anderen Verbrauchers aufgenommen werden.
Damit kann eine kieferorthopädische Form erreicht werden. Die Anordnung stellt weiter
sicher, dass die Schlitzanordnung optimal positioniert ist. Insbesondere zur Säuglingsernährung
soll ein Sauger bevorzugt derart ausgebildet sein, dass durch Saugen alleine keine
oder kaum Flüssigkeit austreten soll. Unter Druck in Beissrichtung auf die abgeflachten
Seiten des Nippelelements, beispielsweise durch Kau-Beiss-Bewegungen eines Säuglings,
lässt sich der Schlitz für einen Trinkvorgang auf optimale Weise öffnen. Unter Druck
quer zur Beissrichtung liesse sich etwa ein Schlitz gar nicht oder kaum öffnen. Unter
Druck in Beissrichtung kann der bogenförmige Schlitz hingegen derart geöffnet werden,
dass ein ausreichender Flüssigkeitsdurchfluss erreicht wird. Ein solcher Sauger zeichnet
sich auch durch gute No-Spill-Eigenschaften aus.
[0006] Vorteilhaft ist es, wenn das Nippelelement in Bezug auf eine Hauptmittelachse um
einen Winkel geneigt ist. Auf diese Art und Weise kann die Handhabung von Säuglingsflaschen,
welche mit derartigen Saugern ausgerüstet sind, verbessert werden. Durch die geneigte
Anordnung des Nippelelements kann auch der Druck beim Trinkvorgang insbesondere im
Bereich der Oberlippe eines Säuglings verbessert werden. Besonders bevorzugt ist der
Neigungswinkel, um welchen das Nippelelement geneigt beträgt zwischen 10° und 60°,
vorzugsweise zwischen 20° und 40° und besonders bevorzugt etwa 30°. Auf diese Weise
kann für die Fütterung eines Säuglings eine besonders günstige ergonomische Position
eingenommen werden.
[0007] Die No-Spill-Eigenschaften können weiter erhöht werden, wenn im Bereich des vorderen
Endes des Nippelelements eine nach innen gerichtete Vertiefung vorgesehen ist und
wenn die Schlitzanordnung in der Vertiefung angeordnet ist. Selbstverständlich könnte
man die No-Spill-Eigenschaften auch auf andere Art und Weise erhöhen, beispielsweise
in dem man die Wandung, insbesondere im Bereich der Schlitzanordnung verhältnismässig
dick ausführt. Auch eine derartige Anordnung kann dem Innendruck aufgrund der Flüssigkeitssäule
standhalten.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Nippelelement in Bezug auf eine Hauptmittelachse
um einen Winkel geneigt ist und wenn die Vertiefung einen Bodenabschnitt aufweist,
der im Wesentlichen rechtwinklig zur Nippelmittelachse des Nippelelements angeordnet
ist. Eine solche Vertiefung kann im Wesentlichen aus einem röhrenförmigen Abschnitt
sowie dem Bodenabschnitt bestehen. Der röhrenförmige Abschnitt verläuft dabei vorzugsweise
etwa in Richtung der Nippelmittelachse. Unter Druck in Beissrichtung auf das Nippelelement
kann somit der Bodenabschnitt sich auf vorteilhaft Art und Weise auswölben, wobei
der Schlitz eine Trinköffnung ausbildet.
[0009] Der Bodenabschnitt kann je nach Anwendungszweck entweder eben oder konkav oder konvex
gewölbt sein.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform weist die Schlitzanordnung zwei Schlitze auf. Eine
derartige paarweise Anordnung von Schlitzen hat den Vorteil, dass die Trinkleistung
des Saugers erhöht ist.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schlitze symmetrisch in Bezug auf eine Hauptsymmetrieebene
des Saugers zueinander angeordnet und aufeinander zugerichtet sind. Die durch das
abgeflachte Nippelelement vorgegebene Beissrichtung verläuft vorteilhaft in der Hauptsymmetrieebene
des Saugers. Selbstverständlich könnten die Schlitze derart spiegelbildlich zueinander
angeordnet sein, dass sie voneinander weggerichtet sind.
[0012] Der Schlitz kann etwa kreisförmig, insbesondere halbkreisförmig sein. Das jeweilige
eines Kreiszentrum liegt vorzugsweise auf einer Symmetrieachse, die senkrecht zur
Hauptsymmetrieebene verläuft. Die Mitte des kreisförmigen Schlitzes (Kreisbogen) liegt
bevorzugt ebenfalls auf dieser Symmetrieachse.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schlitze auf einem Kreis liegen, dessen Zentrum
durch die Nippelmittelachse definiert ist. Auf diese Art und Weise wird eine besonders
robuste Saugerkonstruktion geschaffen.
[0014] Die Schlitze können als Einschnitte ohne Materialabtragung in eine Wand des Nippelelements
ausgebildet sein. Ein solcher Sauger kann einfach und kostengünstig hergestellt werden.
Gleichzeitig sind optimale No-Spill-Eigenschaften gewährleistet.
[0015] Der Schlitz kann im Querschnitt durch eine Wand des Nippelelements schräg verlaufen.
Durch eine solche Verlängerung des Schlitzes im Querschnitt können die No-Spill-Eigenschaften
zusätzlich erhöht werden.
[0016] Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Ausführungsbeispiele und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemässen Sauger,
- Figur 2
- eine Vorderansicht des Saugers gemäss Figur 1,
- Figur 3
- eine Draufsicht (in A2-Richtung) auf einen Sauger gemäss Figur 1,
- Figur 4
- eine detaillierte Darstellung eines Querschnitts eines Nippelelements,
- Figur 5a/5b
- eine Schlitzanordnung in Ruhestellung bzw. unter Druck,
- Figur 6
- eine Schlitzanordnung gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Figur 7
- eine Schlitzanordnung gemäss einem alternativen Ausführungsbeispiel,
- Figur 8
- eine Schlitzanordnung gemäss einem vierten Ausführungsbeispiel, und
- Figur 9
- einen Querschnitt durch eine Wand eines Nippelelements mit einem Schlitz.
[0017] In Figur 1 ist ein mit 1 bezeichneter Sauger im Querschnitt durch die Hauptsymmetrieebene
dargestellt. Dieser besteht im Wesentlichen aus einem leicht trichterförmigen Grundkörper
9 und einem daran anschliessenden Nippelelement 3, welches zur Aufnahme im Mund eines
Säuglings vorgesehen ist. Zwischen Grundkörper 9 und Nippelelement 3 ist der Sauger
verjüngt. An diese Verjüngung können die Lippen eines Säuglings angelegt werden.
[0018] Im Bereich des vorderen Endes des Nippelelements 3 ist eine Vertiefung 5 angeordnet,
wobei im Bodenabschnitt 6 der Vertiefung 5 eine Schlitzanordnung vorgesehen ist. Ersichtlicherweise
ist das Nippelelement 3 um einen mit α bezeichneten Winkel in Bezug auf eine Hauptmittelachse
A1 geneigt. Der Bodenabschnitt 6 mit der Schlitzanordnung verläuft dabei rechtwinklig
zur Hauptmittelachse A2. Der Sauger 1 besteht aus elastischem Material, beispielsweise
aus Gummi, Silikon oder einem andern Material.
[0019] Der Sauger 1 verfügt weiter über einen Flanschabschnitt 8 für die Verbindung mit
einer (nicht gezeigten) Säuglingsflasche. Vorteilhaft wird dazu ein Sauger mit Hilfe
eines auf eine Säuglingsflasche aufschraubbaren Klemmrings an diese befestigt werden.
Selbstverständlich könnte der Flanschabschnitt 8 mit wenigstens einem Luftventil ausgerüstet
sein.
[0020] Aus den Figuren 2 und 3 ist erkennbar, dass der Sauger 1 kieferorthopädisch ausgebildet
ist. Das Nippelelement 3 ist abgeflacht, wodurch der Sauger 1 nur in einer bevorzugten
bzw. vorgegebenen Position im Mund eines Säuglings aufnehmbar ist. Das Nippelelement
3 weist dazu abgeflachte Seiten 10 und 11 auf, auf welche ein (Beiss-)Druck für den
Trinkvorgang ausgeübt wird. Die mit einem e bezeichnete Beissrichtung verläuft ersichtlicherweise
in der Hauptsymmetrieachse S1 des Saugers 1. Wie aus Figur 3 hervorgeht, ist im Bereich
des vorderen Endes des Nippelelements 3 eine Schlitzanordnung mit zwei bogenförmigen
Schlitzen 4 angeordnet (zur Funktionsweise der Schlitze siehe nachfolgend insbesondere
die Figuren 5a und 5b). Wie Figur 2 zeigt, ist der Sauger 1 spiegelbildlich zur Symmetrieebene
S1 ausgebildet. Auch in dieser Ansicht ist eine Verjüngung zwischen Nippelelement
3 und Grundkörper 9 erkennbar.
[0021] Die Figur 4 zeigt detailliert ein Nippelelement 3. Dieses weist eine Vertiefung 5
auf, welche im Wesentlichen aus einem röhrenförmigen Abschnitt 7 sowie aus dem Bodenabschnitt
6 besteht. Ersichtlicherweise ist der Bodenabschnitt 6 konkav gewölbt ausgebildet
(vgl. Figur 1, welche einen ebenen Bodenabschnitt zeigt). Mit einem derartigen Bodenabschnitt
6 können besonders günstige No-Spill-Eigenschaften erreicht werden. Selbstverständlich
könnte die Vertiefung derart kugelig ausgestaltet sein, dass ein röhrenförmiger Abschnitt
wegfallen würde. Eine solche Schlitzanordnung soll auch verhindern, dass ein Säugling
lediglich durch Saugen trinken kann. Der Sauger 1 ist deshalb derart ausgestaltet
sein, dass der Säugling Kau-Beiss-Bewegungen beim Trinkvorgang ausführen muss.
[0022] Wie aus der Draufsicht auf den Bodenabschnitt 6 hervorgeht, ist mittig eine Schlitzanordnung
mit zwei Schlitzen 4 vorgesehen. Die Schlitze 4 sind als Einschnitte durch den Bodenabschnitt
6 ohne Materialabtragung gestaltet. Die Schlitze 4 verlaufen in Beissrichtung e, wobei
die Schlitze spiegelbildlich in Bezug auf die Symmetrieachse S1 (bzw. Hauptsymmetrieebene)
angeordnet sind. Ersichtlicherweise sind die Schlitze 4 kreisförmig ausgebildet, wobei
die Mitte des jeweiligen Kreisbogens auf der Symmetrieachse S2 liegt und der Kreisbogen
im Bereich der Mitte senkrecht zu S2 verläuft. Wie aus Figur 5b hervorgeht werden
durch Druck in Beissrichtung e die Schlitze zusammengestaucht, wodurch eine etwa halbmondförmige
Durchlassöffnung 4' entsteht. Die Schlitze 4 würden gemäss Figur 5a bei seitlichem
Druck in S2-Richtung keine Austrittsöffnung sich ausbilden.
[0023] Weiter ist aus Figur 5a ersichtlich, dass die Schlitze 4 auf einem Kreis liegen,
dessen Zentrum durch die Nippelmittelachse A2 gebildet ist.
[0024] Die Figuren 6 bis 8 zeigen weitere Varianten von Schlitzanordnungen. Die Einzelschlitze
4 gemäss Figur 6 bilden jeweils einen Halbkreis, wobei die Halbkreise aufeinander
zugerichtet sind. Selbstverständlich können aber die Schlitze 4, wie in Figur 7 gezeigt,
voneinander weggerichtet sein. In Figur 8 besteht die Schlitzanordnung aus einem einzelnen
Schlitz 4. Der Schlitz 4 weist dabei eine sinusartige Konfiguration mit zwei Halbkreisen
auf. Selbstverständlich könnten aber auch die Schlitze andere Formen aufweisen. Ein
Schlitz sollte dabei jedoch eine Kurve zweiter Ordnung definieren.
[0025] In der Regel weist ein Schlitz durch eine Wand des Saugers einen geraden Verlauf
auf. Wie aber aus Figur 9 hervorgeht, kann der Schlitz durch die Wand des Nippelelements
3 schräg verlaufen (die Wanddicke ist mit einem D gekennzeichnet).
1. Sauger (1) für Trinkgefässe, insbesondere für Säuglingsflaschen, aus elastischem Material
mit einem Nippelelement (3) zur Aufnahme im Mund insbesondere eines Säuglings und
einer Schlitzanordnung im Bereich eines vorderen Endes des Nippelelements (4), dadurch gekennzeichnet, dass zum Festlegen einer bevorzugten Beissrichtung (e) das Nippelelement (4) abgeflacht
ist und die Schlitzanordnung wenigstens einen bogenförmigen und unter Druck in Beissrichtung
(e) sich öffnenden, in drucklosen Zustand geschlossenen Schlitz (4) aufweist, wobei
der Schlitz (4) etwa in Beissrichtung (e) verläuft.
2. Sauger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nippelelement (3) in Bezug auf eine Hauptmittelachse (A1) um einen Winkel (α)
geneigt ist.
3. Sauger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel (α) zwischen 10 und 60°, vorzugsweise zwischen 20° und 40° und
besonders bevorzugt etwa 30° beträgt.
4. Sauger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des vorderen Endes des Nippelelements (3) eine nach innen gerichtete Vertiefung
(5) vorgesehen ist, wobei die Schlitzanordnung in der Vertiefung (5) angeordnet ist.
5. Sauger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Nippelelement (3) in Bezug auf eine Hauptmittelachse (A1) um einen Winkel (α)
geneigt ist und dass die Vertiefung (5) einen Bodenabschnitt (4) aufweist, der im
Wesentlichen rechtwinklig zur Nippelmittelachse (A2) des Nippelelements (3) angeordnet
ist.
6. Sauger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenabschnitt (6) entweder eben oder konkav oder konvex gewölbt ist.
7. Sauger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitzanordnung zwei Schlitze (4) aufweist.
8. Sauger nach einem der Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (4) symmetrisch in Bezug auf eine Hauptsymmetrieebene (S1) zueinander
angeordnet und aufeinander zu gerichtet sind.
9. Sauger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz (4) etwa kreisförmig ist.
10. Sauger nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (4) auf einem Kreis liegen, dessen Zentrum durch die Nippelmittelachse
(A2) definiert ist.
11. Sauger nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (4) als Einschnitte in eine Wand des Nippelelements (3) ausgebildet
sind.
12. Sauger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitze (4) im Querschnitt durch eine Wand des Nippelelements (3) schräg verläuft.