[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von druckgepressten keramischen
Gegenständen, insbesondere Tassen, die einen Mundrand und einen Fuß aufweisen, mit
einer mehrteiligen Druckgussform, die ein Unterteil, ein Oberteil und Seitenteile
aufweist, durch die ein Formhohlraum bestimmt ist, und die einen Schlickereinguss
aufweist, der in den Formhohlraum einmündet.
[0002] Bei den druckgepressten keramischen Gegenständen kann es sich außer um Tassen beispielsweise
auch um keramische Vasen oder dergleichen handeln.
[0003] Das Unterteil der mehrteiligen Druckgussform zur Herstellung der druckgepressten
keramischen Gegenstände ist als Kernteil gestaltet, das dem Oberteil der Druckgussform
axial fluchtend gegenüberliegt. Das Unterteil, das Oberteil und die Seitenteile sind
zwischen einer geschlossenen und einer geöffneten Betriebsstellung hin und her verstellbar.
In der geschlossenen Betriebsstellung bestimmen das Unterteil, das Oberteil und die
Seitenteile den Formhohlraum der Druckgussform. Im geöffneten Zustand ist der jeweilige
druckgepresste keramische Gegenstand aus der Druckgussform entnehmbar.
[0004] Bei den bekannten Vorrichtungen zur Herstellung von druckgepressten keramischen Gegenständen
ist die mehrteilige Druckgussform derartig ausgebildet, dass der Schlickereinguss
in den Formhohlraum punktuell, vorzugsweise an der jeweils dicksten Stelle des keramischen
Gegenstandes einmündet. Dabei können je nach Form und Gestalt des keramischen Gegenstandes,
insbesondere Tasse, in den Formhohlraum mehrere punktuelle Schlickereingüsse einmünden.
[0005] Durch derartige punktuelle Schlickereingüsse ergibt sich jedoch der Mangel, dass
der Strömungswiderstand für den in den Formhohlraum einzupressenden keramischen Schlicker
relativ groß ist. Das wirkt sich auf die Füll- und Presszeiten der bekannten Vorrichtungen
nachteilig aus.
[0006] Aus der DE 73 14 626 U ist eine Vorrichtung zum Gießen eines Hohlgefäßes aus einer
keramischen Masse bekannt. Diese bekannte Vorrichtung besteht aus einem Boden- d.h.
Unterteil, einem Kopf- d.h. Oberteil und aus Seitenteilen aus porösem Material. In
den durch diese porösen Formteile bestimmten Formhohlraum der Vorrichtung wird ein
keramischer Schlicker eingefüllt. Nach der Scherbenbildungszeit oder der Anzugszeit
wird der restliche Schlicker durch Kippen der Vorrichtung ausgegossen. Hierbei geht
es also um ein Schlickergießen und nicht um ein Druckpressen von keramischen Gegenständen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit der kürzere Füll- und Presszeiten zur Herstellung druckgepresster
keramischer Gegenstände, insbesondere Tassen, möglich sind.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Druckgussform mindestens eine ringförmige Schlickerverteilkammer
aufweist, die vom Gegenstand-Formhohlraum einen definierten Abstand besitzt und vom
Gegenstand-Formhohlraum durch einen Ringspalt beabstandet ist, die die ringförmige
Schlickerverteilkammer strömungstechnisch mit dem Formhohlraum verbindet.
[0009] Dadurch, dass bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Schlickereinguss nicht punktuell
sondern ringförmig in den Formhohlraum einmündet, ergibt sich der Vorteil, dass die
Befüllung des Formhohlraumes mit keramischem Schlicker vergleichsweise schnell möglich
ist, und die Presszeiten entsprechend reduziert sind, so dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine hohe Produktivität besitzt.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die ringförmige Schlickerverteilkammer
dem Mundrand des keramischen Gegenstandes zugeordnet und zum Mundrand benachbart vorgesehen
sein. Desgleichen ist es möglich, dass die ringförmige Schlickerverteilkammer dem
Fuß des keramischen Gegenstandes zugeordnet und zum Fuß benachbart vorgesehen ist.
Desgleichen ist es möglich, dass sowohl dem Mundrand als auch dem Fuß des keramischen
Gegenstandes jeweils eine ringförmige Schlickerverteilkammer zugeordnet und zu diesen
jeweils benachbart vorgesehen ist.
[0011] Das Befüllen des Formhohlraum der mehrteiligen Druckgussform mit keramischem Schlicker
erfolgt über die mindestens eine ringförmige Schlickerverteilkammer durch den Ringspalt
der Druckgussform hindurch in den Formhohlraum hinein, wobei der keramische Schlicker
in den dem herzustellenden keramischen Gegenstand entsprechenden Formhohlraum eingepresst
wird. Der Pressdruck wird hierbei so lange aufrecht erhalten, bis der keramische Gegenstand,
insbesondere Tasse, vollständig ausgebildet ist. Danach kann die mehrteilige Druckgussform
geöffnet und der druckgepresste keramische Gegenstand aus der Druckgussform entnommen
werden.
[0012] Der in der Druckgussform ausgebildete Ringspalt zwischen der mindestens einen ringförmigen
Schlickerverteilkammer und dem Formhohlraum besitzt zweckmäßigerweise eine kleine
Spaltbreite von 0,5 bis 2 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 1 mm.
[0013] Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung der oben genannten Art kann der Druckgussform
zum Abschwammen des durch den Ringspalt bedingten Keramikmaterialsgrates vom druckgepressten
keramischen Gegenstand eine Abschwammvorrichtung nachgeordnet sein. Mit Hilfe der
Abschwammvorrichtung wird der erwähnte, durch den Ringspalt bedingte Keramikmaterialgrat
nach dem Trocknen des druckgepressten keramischen Gegenstandes abgeschwammt.
[0014] Die oben beschriebenen erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich für druckgepresste
keramische Gegenstände, insbesondere Tassen, Vasen o. dgl., die eine bestimmte Mindestwanddicke
aufweisen bzw. nicht unterschreiten. Zur Herstellung von relativ dünnwandigen druckgepressten
keramischen Gegenständen, insbesondere Tassen o. dgl. hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
wenn die Druckgussform dem Mundrand des keramischen Gegenstandes zugeordnet und vom
Mundrand beabstandet eine ringförmige Verstärkungsrandkammer aufweist, die mit dem
Mundrand des keramischen Gegenstandes durch einen Verbindungsringspalt strömungstechnisch
verbunden ist, und wenn die dem Mundrand des keramischen Gegenstandes zugeordnete
ringförmige Schlickerverteilkammer auf der vom Mundrand abgewandten Seite der Verstärkungsrandkammer,
von dieser beabstandet und mit ihr strömungstechnisch verbunden, vorgesehen ist.
[0015] Durch eine solche Ausbildung der Vorrichtung wird der dünne Mundrand des dünnen keramischen
Gegenstandes mit einem durch die Verstärkungsrandkammer der Druckgussform realisierten
Verstärkungsrand versteift, so dass beim Entnehmen des noch relativ weichen druckgepressten
keramischen Gegenstandes aus der geöffneten Druckgussform eine ungewollte bzw. unerwünschte
Verformung des dünnwandigen druckgepressten keramischen Gegenstandes verhindert wird
bzw. die Entnahme des dünnwandigen druckgepressten keramischen Gegenstandes aus der
Druckgussform problemlos möglich ist. Dünnwandige Tassen oder dergleichen sind aufgrund
ihrer geringen Körperfestigkeit bislang praktisch nicht bzw. nur sehr schwer aus einer
bekannten mehrteiligen Druckgussform entnehmbar.
[0016] Bei einer Vorrichtung der oben genannten Art hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn die Verstärkungsrandkammer ein balliges bzw. konkaves Querschnittsprofil aufweist.
Hierbei kann es sich z.B. um ein halbrundes oder um ein mehreckiges Querschnittsprofil
handeln. Die lichte Breite des balligen Querschnittsprofiles sollte vorzugsweise ≥
5 mm betragen.
[0017] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der oben genannten Art ist es bevorzugt, wenn
der Druckgussform eine Aufnahmeeinrichtung zum Aufnehmen und Festhalten des druckgepressten
keramischen Gegenstandes und eine Schleifeinrichtung zum Abschleifen des durch die
Verstärkungsrandkammer und den Verbindungsringspalt zwischen der Verstärkungsrandkammer
und dem Formhohlraum bedingten Keramikmaterialabschnittes, bis zum Mundrand des druckgepressten
keramischen Gegenstandes, nachgeordnet ist. Durch eine solche Ausbildung ist es möglich,
den druckgepressten keramischen Gegenstand im kritischen Bereich am dünnwandigen Mundrand
mit Hilfe des Verstärkungsrandes zu versteifen, wobei der druckgepresste keramische
Gegenstand um die Breite des Verstärkungsrandes und des dem Verbindungsringspalt entsprechenden
Verbindungsringes verlängert ist, und nach dem Trocknen des druckgepressten keramischen
Gegenstandes auf die richtige Länge abgeschliffen bzw. abgefräst wird. Das Abfräsen
erfolgt nach dem Trocknen des druckgepressten keramischen Gegenstandes mit Hilfe eines
geeigneten Fräswerkzeuges.
[0018] Die Aufnahmeeinrichtung kann einen pilzartigen Saugeraufnahmekörper aufweisen, der
um eine Drehachse drehbar und in Richtung der Drehachse linear verstellbar ist. Die
Schleifeinrichtung kann ein fingerförmiges Fräswerkzeug aufweisen, das zur Drehachse
der Aufnahmeeinrichtung mindestens annähernd senkrecht radial orientiert und um seine
Längsachse rotativ antreibbar ist.
[0019] Der getrocknete druckgepresste keramische Gegenstand, insbesondere Tasse, Vase o.
dgl., wird an dem pilzartigen Saugeraufnahmekörper festgesaugt. Der Saugeraufnahmekörper
ist mit einem Drehantrieb verbunden und um seine Drehachse um mindestens 360° drehbar
und in Richtung der Drehachse mittels einer Hubeinrichtung linear verstellbar. Die
Aufnahmeeinrichtung kann manuell antreibbar oder als Roboteranbau für einen automatischen
Betrieb ausgebildet sein.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist die Vorteile auf, dass die Füll- und Presszeiten
zur Herstellung druckgepresster keramischer Gegenstände, insbesondere Tassen, Vasen
o. dgl., im Vergleich zu den Füll- und Presszeiten bekannter gattungsgemäßer Vorrichtungen
wesentlich reduziert sind, so dass die Produktivität entsprechend erhöht ist, und
dass es außerdem auch problemlos möglich ist, sehr dünnwandige druckgepresste keramische
Gegenstände, insbesondere Tassen o. dgl., hochproduktiv herzustellen.
[0021] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Herstellung von druckgepressten keramischen Gegenständen, insbesondere Tassen.
[0022] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 2
- eine der Figur 1 ähnliche schematische Seitenansicht einer zweiten Ausbildung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht einer der Vorrichtung gemäß Figur 2 nachgeordneten
Aufnahme- und Schleifeinrichtung.
[0023] Figur 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Ausbildung der Vorrichtung
10 zur Herstellung von druckgepressten keramischen Gegenständen 12. Bei diesen Gegenständen
handelt es sich insbesondere um Tassen 14, die einen Mundrand 16 und einen Fuß 18
aufweisen.
[0024] Die Vorrichtung 10 weist einen Druckgussform 20 mit einem Unterteil 22, einem Oberteil
24, das mit dem Unterteil 22 axial fluchtet, und Seitenteile 26 auf. Durch das ein
Kernteil bildende Unterteil 22, das Oberteil 24 und die Seitenteile 26 wird im geschlossenen
Zustand der Druckgussform 20 ein dem keramischen Gegenstand 12, insbesondere Tasse
14, entsprechender Formhohlraum 28 bestimmt, in den ein keramischer Schlicker eingepresst
wird. Zu diesem Zwecke weist die Druckgussform 20 einen dem Mundrand 16 des keramischen
Gegenstandes 12 zugeordneten Schlickereinguss 30 und/oder einen dem Fuß 18 des keramischen
Gegenstandes 12 zugeordneten Schlickereinguss 30' auf. Der jeweilige Schlickereinguss
30, 30' ist mit einer ringförmigen Schlickerverteilkammer 32, 32' strömungstechnisch
verbunden. Die jeweilige Schlickerverteilkammer 32, 32' ist in der Druckgussform 20
vom Mundrand 16 bzw. vom Fuß 18 geringfügig definiert beabstandet vorgesehen. Die
jeweilige ringförmige Schlickerverteilkammer 32, 32' ist vom Mundrand 16 bzw. vom
Fuß 18 des keramischen Gegenstandes durch einen schmalen Ringspalt 34, 34' beabstandet.
Der jeweilige Ringspalt 34, 34' verbindet die jeweilige Schlickerverteilkammer 32,
32' strömungstechnisch mit dem Formhohlraum 28.
[0025] Das Befüllen des Formhohlraumes 28 der geschlossenen Druckgussform 20 erfolgt über
die ringförmigen Schlickerverteilkammer 32, 32', wobei der keramische Schlicker durch
den jeweils zugehörigen schmalen Ringspalt 34, 34' in den Formhohlraum 28 eingepresst
wird. Der Druck wird hierbei so lange aufrechterhalten, bis im Formhohlraum 28 der
keramische Gegenstand 12, insbesondere Tasse 14, vollständig ausgebildet ist. Danach
wird die Druckgussform 20 geöffnet und die Tasse 14 entnommen.
[0026] Der Druckgussform 20 ist eine durch einen Block schematisch angedeutete Abschwammvorrichtung
36 nachgeordnet. Diese Nachordnung der Abschwammvorrichtung 36 ist durch die strichlierte
Pfeillinie 38 schematisch verdeutlicht. Die Abschwammvorrichtung 36 dient zum Abschwammen
des durch den jeweiligen Ringspalt 34, 34' bedingten Keramikmaterialgrates 40, 40'
vom druckgepressten keramischen Gegenstand 12.
[0027] Die Druckgussform 20 gemäß Figur 1 kann auch nur mit einem Schlickereinguss 30 oder
30' mit strömungstechnisch zugehöriger ringförmiger Schlickerverteilkammer 32 oder
32' ausgebildet sein.
[0028] Die Vorrichtung gemäß Figur 1 eignet sich insbesondere zur Herstellung keramischer
Gegenstände 12, insbesondere Tassen 14, die eine bestimmte Mindestwanddicke besitzen.
Bei sehr dünnwandigen keramischen Gegenständen 12, insbesondere Tassen 14, ist es
beim Entnehmen des jeweiligen keramischen Gegenstandes 12 aus der Druckgussform 20
nicht zuverlässig vermeidbar, dass der noch relativ weiche keramische Gegenstand 12
insbesondere im Bereich seines Mundrandes 16 verformt wird und folglich einen Ausschuss
darstellt.
[0029] Solche dünnwandige keramische Gegenstände 12, insbesondere Tassen 14, sind bislang
aufgrund ihrer relativ geringen Körperfestigkeit praktisch nicht bzw. nur sehr schwer
aus der Druckgussform 20 zu entnehmen. Um diesbezüglich Abhilfe zu schaffen, wird
die Vorrichtung 10 gemäß Figur 2 vorgeschlagen. Diese Vorrichtung 10 weist eine Druckgussform
20 mit einem Unterteil 22, einem Oberteil 24 und Seitenteilen 26 auf, durch die im
geschlossenen Zustand der Druckgussform 20 ein Formhohlraum 28 für den keramischen
Gegenstand 12, insbesondere Tasse 14, bestimmt ist. Der keramische Gegenstand 12 weist
einen Mundrand 16 und einen Fuß 18 auf. Dem Mundrand 16 des keramischen Gegenstandes
12, insbesondere Tasse 14, ist eine ringförmige Schlickerverteilkammer 32 zugeordnet,
die mit einem Schlickereinguss 30 strömungstechnisch verbunden ist, der in dem ein
Kernteil bildenden Unterteil 22 der Druckgussform 20 ausgebildet ist.
[0030] Bei dieser Ausführungsform weist die Druckgussform 20 dem Mundrand 16 des keramischen
Gegenstand 12 zugeordnet und vom Mundrand 16 beabstandet eine ringförmige Verstärkungsrandkammer
auf, die mit dem Mundrand 16 des keramischen Gegenstandes 12 durch einen Verbindungsringspalt
44 strömungstechnisch verbunden ist. Die ringförmige Verstärkungsrandkammer 42 ist
mit der ringförmigen Schlickerverteilkammer 32 durch einen schmalen Ringspalt 34 strömungstechnisch
verbunden. Die ringförmige Verstärkungsrandkammer 42 ist also zwischen dem Mundrand
16 und der ringförmigen Schlickerverteilkammer 32 vorgesehen und mit dem Mundrand
16 durch den Verbindungsringspalt 44 und mit der ringförmigen Schlickerverteilkammer
32 durch den Ringspalt 34 strömungstechnisch verbunden.
[0031] Die ringförmige Verstärkungsrandkammer 42 weist ein balliges Querschnittsprofil,
d.h. eine konkave Kontur 46, auf.
[0032] Figur 3 verdeutlicht eine Aufnahmeeinrichtung 48, die der Vorrichtung 10 gemäß Figur
2 nachgeordnet ist, und die einen pilzartigen Saugeraufnahmekörper 50 aufweist. Der
Saugeraufnahmekörper 50 ist um eine Drehachse 52 drehbar, was durch den bogenförmigen
Pfeil 54 angedeutet ist, und in Richtung der Drehachse 52 linear verstellbar, was
durch den Doppelpfeil 56 verdeutlicht ist.
[0033] Die Aufnahmeeinrichtung 48, die zum Aufnehmen und Festhalten des in der Vorrichtung
10 hergestellten druckgepressten keramischen Gegenstandes 12 dient, ist mit einer
Schleifeinrichtung 58 kombiniert, die zum Abschleifen des durch die Verstärkungsrandkammer
42 und den Verbindungsringspalt 44 bedingten Keramikmaterialabschnittes 60, bis zum
Mundrand 16 des druckgepressten keramischen Gegenstandes 12, vorgesehen ist. Die Schleifeinrichtung
58 weist ein fingerförmiges Fräswerkzeug 62 auf, das zur Drehachse 52 der Aufnahmeeinrichtung
48 mindestens annähernd senkrecht radial orientiert und um seine Längsachse 64 rotativ
antreibbar ist. Das ist durch den bogenförmigen Pfeil 66 angedeutet.
[0034] Der Saugaufnahmekörper 50 der Aufnahmeeinrichtung 48 ist mit einer (nicht dargestellten)
Vakuumquelle verbindbar.
[0035] Durch den Keramikmaterialabschnitt 60, der durch die ringförmige Verstärkungsrandkammer
42 und den Verbindungsringspalt 44 der Druckgussform am Mundrand 16 des dünnwandigen
keramischen Gegenstandes 12 materialeinstückig ausgebildet wird, ergibt sich eine
Versteifung des dünnwandigen keramischen Gegenstandes 12 insbesondere am verformkritischen
Mundrand 16, so dass der dünnwandige Gegenstand 12 problemlos, d.h. ohne ungewollte
und erwünschte Verformung aus der Druckgussform entnommen und an der Aufnahmeeinrichtung
48 angeordnet werden kann. Nach dem Trocknen des dünnwandigen keramischen Gegenstandes
12 wird dann der Keramikmaterialabschnitt 60 abgeschliffen d.h. weggefräst, so dass
sich der dünnwandige keramische Gegenstand 12, insbesondere Tasse 14, mit definiertem
Mundrand 16 ergibt.
[0036] Das Abfräsen des Keramikmaterialabschnittes 60 erfolgt also nach dem Trocknen des
dünnwandigen keramischen Gegenstandes 12 mit Hilfe des fingerförmigen Fräswerkzeuges
62. Hierbei wird der keramische Gegenstand 12, der an den Saugeraufnahmekörper 50
angesaugt ist, um mindestens 360° um die Drehachse 52 herum gedreht. Außerdem erfolgt
eine lineare Verstellung des Saugeraufnahmekörpers 50 mit dem an ihm festgehaltenen
keramischen Gegenstand 12 in Richtung des Pfeiles 56 relativ zur Schleifeinrichtung
58.
1. Vorrichtung zur Herstellung von druckgepressten keramischen Gegenständen (12), insbesondere
Tassen (14), die einen Mundrand (16) und einen Fuß (18) aufweisen, mit einer mehrteiligen
Druckgussform (20), die ein Unterteil (22), ein Oberteil (24) und Seitenteile (26)
aufweist, durch die ein Formhohlraum (28) bestimmt ist, und die einen Schlickereinguss
(30; 30') aufweist, der in den Formhohlraum (28) einmündet,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckgussform (20) mindestens eine ringförmige Schlickerverteilkammer (32; 32')
aufweist, die vom Formhohlraum (28) einen definierten Abstand besitzt und vom Formhohlraum
(28) durch einen Ringspalt (34; 34') der Druckgussform (20) beabstandet ist, der die
Schlickerverteilkammer (32; 32') strömungstechnisch mit dem Formhohlraum (28) verbindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ringförmige Schlickerverteilkammer (32) dem Mundrand (16) des keramischen Gegenstandes
(12) zugeordnet und zum Mundrand (16) benachbart vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ringförmige Schlickerverteilkammer (32') dem Fuß (18) des keramischen Gegenstandes
(12) zugeordnet und zum Fuß (18) benachbart vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ringspalt (34; 34') der Druckgussform (20) eine Spaltbreite von 0,5 bis 2 mm,
vorzugsweise von 0,5 bis 1 mm, besitzt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckgussform (20) zum Abschwammen des durch den Ringspalt (34; 34') bedingten
Keramikmaterialgrats (40; 40') vom druckgepressten keramischen Gegenstand (12) eine
Abschwammvorrichtung (36) nachgeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckgussform (20) dem Mundrand (16) des keramischen Gegenstandes (12) zugeordnet
und vom Mundrand (16) beabstandet eine ringförmige Verstärkungsrandkammer (42) aufweist,
die mit dem Mundrand (16) des keramischen Gegenstandes (12) durch einen Verbindungsringspalt
(34) strömungstechnisch verbunden ist, und dass die dem Mundrand (16) des keramischen
Gegenstandes (12) zugeordnete ringförmige Schlickerverteilkammer (32) auf der vom
Mundrand (16) abgewandten Seite der ringförmigen Verstärkungsrandkammer (42), von
dieser beabstandet und mit ihr strömungstechnisch verbunden, vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkungsrandkammer (42) ein balliges Querschnittsprofil aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckgussform (20) eine Aufnahmeeinrichtung (48) zum Aufnehmen und Festhalten
des druckgepressten keramischen Gegenstandes (12) und eine Schleifeinrichtung (58)
zum Abschleifen des durch die ringförmige Verstärkungsrandkammer (42) und den Verbindungsringspalt
(44) bedingten Keramikmaterialabschnittes (60), bis zum Mundrand (16) des druckgepressten
keramischen Gegenstandes (12), nachgeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmeeinrichtung (48) einen pilzartigen Saugeraufnahmekörper (50) aufweist,
der um eine Drehachse (52) drehbar und in Richtung der Drehachse (52) linear verstellbar
ist, und dass die Schleifeinrichtung (58) ein fingerförmiges Fräswerkzeug (62) aufweist,
das zur Drehachse (52) der Aufnahmeeinrichtung (48) mindestens annähernd senkrecht
radial orientiert und um seine Längsachse (64) rotativ antreibbar ist.