[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließfolgeregelvorrichtung für zweiflügelige Türen,
wobei die Türflügel Türschließer aufweisen, deren Gestänge in oberhalb der Türflügel
angeordneten Gleitschienen mittels Gleitstücken verschiebbar geführt sind und wobei
eine Blockiereinrichtung die Schließfolge der Türflügel steuert und ein in den Gleitschienen
angeordnetes starres Übertragungsglied die Bewegung eines Gangflügels auf einen Standflügel
überträgt.
[0002] Aus der DE 36 04 091 C2 ist eine derartige Vorrichtung zur Schließfolgeregelvorrichtung
von zweiflügeligen Türen bekannt. Dabei wird ein Türschließer des Gangflügels so lange
blockiert, bis der Standflügel in Schließlage ist. Die Steuerung der Blockiereinrichtung
erfolgt über ein starres mechanisches Übertragungsglied, das zwischen den Gleitschienen
der Türschließer angeordnet ist.
[0003] Aus der DE 297 03 231 U1 ist es bekannt, die für einen Rauchmelder notwendigen Bauelemente,
wie beispielsweise Rauchsensor, Anschlussplatine, Schaltrelais und Netzteil, in einer
Rauchmeldeeinheit zusammenzufassen. Hierdurch wird eine montagefreundliche modulare
Einheit geschaffen, die einzeln verwendet wird oder in entsprechende Türsysteme, vorzugsweise
stirnseitig von Gleitschienenanordnungen, integrierbar ist. Es lassen sich somit einheitliche
und kompakte Gehäusestrukturen für alle Komponenten schaffen. Problematisch ist eine
Anordnung einer derartigen Rauchmeldeeinheit in der Mitte einer Schließfolgeregelvorrichtung
für doppelflügelige Türanlagen zwischen den Gleitschienen. Durch die die beiden Türen
bzw. deren Türschließer verbindende und steuernde Mechanik ist eine mittige Anordnung
nur ober- oder unterhalb bzw. aufbauend Gleitschiene möglich, so dass eine geschlossene
und optisch ansprechende Front nicht realisierbar ist.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine Schließfolgeregelvorrichtung
zu schaffen, bei der eine Anordnung einer Funktionseinheit zwischen den Gleitschienen
möglich ist, die eine geringe Bauhöhe aufweist und integrativ in die Gleitschienenoptik
passt und die darüber hinaus einfach aufgebaut und wartungsfreundlich ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Schließfolgeregelvorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Die erfindungsgemäße Schließfolgeregelvorrichtung weist ein Übertragungsglied auf,
das zwischen den Gleitschienen über ein Versatzelement umgelenkt ist. Es ergibt sich
ein Montagebereich, in dem eine Funktionseinheit flächenbündig in die beiderseits
verlaufende Gleitschienenanordnung integriert werden kann. Die bisherige aufbauende
oder vorbauende Montage einer Funktionseinheit wird vermieden. Die Funktionseinheiten
können beispielsweise als Rauchmeldeeinheit, Stromversorgung oder Feststellvorrichtung
ausgebildet sein.
[0007] Das Übertragungsglied wird zwischen den Gleitschienen mittels eines wandseitig rückspringenden
und flachbauenden Versatzelementes umgelenkt. Das Versatzelement ist in unterschiedlicher
Länge herstellbar und an beliebiger Stelle des Übertragungsgliedes einsetzbar. Das
Übertragungsglied ist in diesem Bereich unterteilt, wobei die beiden Enden in aufbauenden
Lagerblöcken eines flachen Schiebeelementes befestigt sind. Das Schiebeelement ist
in einer bodenseitigen Nut einer streifenförmigen Trägerplatte des Versatzelementes
verschiebbar geführt. Hierdurch wird zwischen den Lagerblöcken und vor dem Schiebeelement
bzw. der Trägerplatte der Montagebereich geschaffen.
[0008] Um eine hinreichende Stabilität bei der Umlenkung des Übertragungsgliedes zu erreichen,
sind sowohl die Trägerplatte als auch das Schiebeelement aus metallischem Flachmaterial
gefertigt, wobei die Trägerplatte direkt an dem entsprechenden Montageuntergrund,
vorzugsweise einer Wand oder einem Türrahmen, befestigt ist. Das Schiebeelement ist
in einer hinterschnittenen Nut in der Trägerplatte formschlüssig geführt. Die Lagerblöcke
sind aus hochfestem Material gefertigt und kraftschlüssig mit dem Schiebeelement verbunden.
Die Lagerblöcke können entweder einteilig mit dem Schiebeelement ausgebildet sein
oder als separate Bauteile an dem Schiebeelement befestigt werden.
[0009] Vorteilhafterweise ist das Funktionselement so an dem Versatzelement befestigt, dass
keine zusätzlichen Vorrichtungen benötigt werden. Die Befestigung erfolgt durch gehäuseseitige
Rasten des Funktionselementes, die hinter Klemmkanten der Trägerplatte des Versatzelementes
greifen. Hierdurch wird gleichzeitig gewährleistet, dass das Funktionselement im Bedarfsfall
einfach und schnell demontiert werden kann.
[0010] Die Funktionseinheiten bilden nach der Befestigung an dem Versatzelement eine flächenbündige
Front mit den Gleitschienen aus. Vorzugsweise ist die Oberflächengestaltung vom Gehäuse
der Funktionseinheit und den Gleitschienen aufeinander abgestimmt, so dass eine einheitliche
Front entsteht.
[0011] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnungen.
[0012] Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine schematische und ausschnittsweise Frontansicht einer Schließfolgeregelvorrichtung
mit mittig angeordneter Rauchmeldeeinheit.
- Figur 2:
- Eine schematische Seitenansicht der Schließfolgeregelvorrichtung gemäß Figur 1.
- Figur 3:
- Eine perspektivische Ansicht des Versatzelementes.
- Figur 4:
- Einen Querschnitt gemäß Linie A-A in Figur 1.
- Figur 5:
- Einen Querschnitt gemäß Linie B-B in Figur 1.
[0013] Gleiche oder gleichwirkende Bauteile sind in der nachfolgenden Beschreibung mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist in den Figuren nur die
Schließfolgeregelvorrichtung dargestellt. Türen, Türblätter und der Montageuntergrund
sind nicht dargestellt.
[0014] Eine Schließfolgeregelvorrichtung 1 gemäß der Figur 1 wird bei doppelflügeligen Türanlagen
eingesetzt und regelt sowohl im Normal- als auch im Gefahrenfall, beispielsweise bei
einem Brand, die Schließfolge der beiden Türflügel, die als Gangflügel und Standflügel
bezeichnet werden. Die beiden Türflügel weisen je einen Gleitschienentürschließer
auf, dessen Gestänge in je einer oberhalb der Türflügel angeordneten Gleitschiene
2, 3 mittels eines Gleitstückes verschiebbar gelagert ist. Um die Schließfolge der
Türflügel zu regeln, ist eine die beiden Gleitstücke verbindende Mechanik zwischen
den beiden Gleitschienen 2, 3 angeordnet, wobei die Übertragung der Bewegung vom Standflügel
zum Gangflügel mittels eines starren rohrförmigen Übertragungsgliedes 4 erfolgt.
[0015] Zwischen den beiden Gleitschienen 2, 3 erfolgt durch ein Versatzelement 5 eine wandseitig
rückspringende Umlenkung des Übertragungsgliedes 4. Hierdurch entsteht ein Montagebereich
6, in den ein Funktionselement 7 für eine Schließfolgeregelvorrichtung 1 bzw. für
ein Türsystem flächenbündig zur Gleitschienenanordnung eingesetzt wird. Im Ausführungsbeispiel
ist in diesem Montagebereich 6 eine Rauchmeldeeinheit eingesetzt.
[0016] Das Übertragungsglied 4 ist unterteilt und beidseitig kraftschlüssig mit dem Versatzelement
5 gekoppelt. Das starre Versatzelement 5 besteht aus einer metallischen, streifenförmigen
Trägerplatte 8, die Durchgangsbohrungen 9 zur Befestigung an einem Montageuntergrund,
vorzugsweise einer Wand, aufweist. In der Trägerplatte 8 ist eine hinterschnittene
Nut 10 ausgebildet, in der ein flaches Schiebeelement 11 verschiebbar geführt ist.
An den beiden Enden des Schiebeelementes 11 ist jeweils ein Lagerblock 12 befestigt,
vorzugsweise verschraubt oder vernietet. Die Lagerblöcke 12 bestehen aus hochfestem
Kunststoff und haben jeweils eine Öffnung 13, in der das Übertragungsglied 4 formschlüssig
befestigt ist. Die Trägerplatte 8 hat längsseitig Klemmkanten 14, 15.
[0017] Die Rauchmeldeeinheit 7 ist modular aufgebaut und zwischen den Lagerblöcken 12 und
der Trägerplatte 8 angeordnet. Die Rauchmeldeeinheit 7 weist bodenseitig Rasten 16
auf, die rastend an den Klemmkante 14, 15 der Trägerplatte 8 aufgeclipst werden.
[0018] Auf Grund der Montage der Rauchmeldeeinheit 7 an dem Versatzelement 5 ergibt sich
insgesamt eine hinreichend geringe Bauhöhe, um eine flächenbündige Front mit den Gleitschienen
2, 3 zu ermöglichen. Vorzugsweise ist die Oberflächengestaltung der Rauchmeldeeinheit
7 und den Gleitschienen 2, 3 aufeinander abgestimmt, so dass eine einheitliche Front
entsteht.
[0019] Die Übertragung der Bewegung zwischen den Türflügel erfolgt weiterhin problemlos,
jedoch mit dem Vorteil, dass durch die Umlenkung der Bewegung ein zusätzlicher Montagebereich
6 entstanden ist
[0020] Die vorstehende Beschreibung des Ausführungsbeispieles dient nur zu illustrativen
Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung
sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung
sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Schließfolgeregelvorrichtung
- 2
- Gleitschiene
- 3
- Gleitschiene
- 4
- Übertragungsglied
- 5
- Versatzelement
- 6
- Montagebereich
- 7
- Funktionselement
- 8
- Trägerplatte
- 9
- Durchgangsbohrung
- 10
- Nut
- 11
- Schiebeelement
- 12
- Lagerblock
- 13
- Öffnung
- 14
- Klemmkante
- 15
- Klemmkante
- 16
- Raste
1. Schließfolgeregelvorrichtung für zweiflügelige Türen, wobei die Türflügel Türschließer
aufweisen, deren Gestänge in oberhalb der Türflügel angeordneten Gleitschienen (2,
3) mittels Gleitstücken verschiebbar geführt sind und wobei eine Blockiereinrichtung
die Schließfolge der Türflügel steuert und ein in den Gleitschienen (2, 3) angeordnetes
starres Übertragungsglied (4) die Bewegung eines Gangflügels auf einen Standflügel
überträgt, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (4) zwischen den Gleitschienen (2, 3) über ein Versatzelement
(5) umgelenkt ist und in einem sich ergebenden Montagebereich (6) eine Funktionseinheit
(7) flächenbündig zu den Gleitschienen (2, 3) eingebaut ist.
2. Schließfolgeregelvorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (4) über das Versatzelement (5) wandseitig rückspringend umgelenkt
ist.
3. Schließfolgeregelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Versatzelement (5) aus einer Trägerplatte (8), einem daran geführten Schiebeelement
(11) und auf dem Schiebeelement (11) befestigten Lagerblöcken (12) besteht, in denen
das Übertragungsglied (4) befestigt ist.
4. Schließfolgeregelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (8) direkt an einem Montageuntergrund befestigt ist.
5. Schließfolgeregelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Versatzelement (5) eine hinterschnittene Nut (10) aufweist, in der das Schiebeelement
(11) formschlüssig geführt ist.
6. Schließfolgeregelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (4) formschlüssig in Öffnungen (13) der Lagerblöcke (12) befestigt
ist.
7. Schließfolgeregelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (7) an der Trägerplatte (8) befestigt ist.
8. Schließfolgeregelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (7) rastend an der Trägerplatte (8) befestigt ist.
9. Schließfolgeregelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Funktionselement (7) als modulare Rauchmeldeeinheit, modulare Spannungsversorgung
oder modulare Feststellvorrichtung ausgebildet ist.