(19)
(11) EP 1 681 431 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.07.2006  Patentblatt  2006/29

(21) Anmeldenummer: 06000244.1

(22) Anmeldetag:  07.01.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 9/11(2006.01)
E06B 9/17(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 14.01.2005 DE 202005000941 U

(71) Anmelder: ROTO FRANK AG
70771 Leinfelden-Echterdingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wöhrn, Volker
    97980 Bad Mergentheim (DE)
  • Stempfhuber, Dirk
    97947 Grünsfeld (DE)
  • Eckart, Karl
    74673 Mulfingen (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Rainer et al
Gleiss Grosse Schrell & Partner Patentanwälte Rechtsanwälte Leitzstrasse 45
70469 Stuttgart
70469 Stuttgart (DE)

   


(54) Rolladen insbesondere für ein Wohndachfenster


(57) Die Erfindung betrifft einen Rollladen (5) für Fenster oder Türen, insbesondere für Dachfenster, bevorzugt Wohndachfenster (2), mit einer aufwickelbaren Rollladenbahn (6). Es ist vorgesehen, dass im freien Endbereich, insbesondere am freien Ende, der Rollladenbahn eine Feuchtigkeitsablaufrinne (11) angeordnet/ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollladen für Fenster oder Türen, insbesondere für Dachfenster, bevorzugt für Wohndachfenster, mit einer aufwickelbaren Rollladenbahn.

[0002] Derartige Rollladen sind bekannt. Sie werden bei Dachfenstern, insbesondere Wohndachfenstern, mit einer der Dachneigung entsprechenden Schräglage außen auf dem Flügelrahmen des Wohndachfensters montiert. Befindet sich die Rollladenbahn in ihrer heruntergelassenen Stellung, so ist ihre Außenseite der Witterung ausgesetzt. Bei Regen oder Tauniederschlag wird die Außenseite benetzt, wobei sich insbesondere bei welliger Struktur der Rollladenbahn, wie sie beispielsweise bei einem Behang aus Lamellen vorliegt, in den Wellentälern Feuchtigkeit sammelt, die nicht selbsttätig abfließt. Wird nun eine derartige Rollladenbahn aufgewickelt, so kann es zu einem Abfließen der gesammelten Flüssigkeit kommen, die am freien Ende des Rollladenbelags nach unten auf die Scheibe des Wohndachfensters tropft. Eine derartige Flüssigkeitsbewegung tritt insbesondere dann auf, wenn der Rollladenbelag keine gleichmäßige Neigung aufweist, sondern unterschiedlich geneigt verläuft und beispielsweise einen steileren Bereich nahe seiner Aufwickelwelle besitzt, sodass auf der Rollladenbahn vorhandene Feuchtigkeit bis zu der steileren Stelle transportiert wird und dort dann ins Fließen gerät.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aufgrund der vorstehenden Darlegungen erfolgendes Benetzen der Scheibe des Fensters oder dergleichen, insbesondere Wohndachfensters, zu vermeiden.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im freien Endbereich, insbesondere am freien Ende, der Rollladenbahn eine Feuchtigkeitsablaufrinne angeordnet ist. Aufgrund der Feuchtigkeitsablaufrinne tritt sich sammelnde Feuchtigkeit nicht über das freie Ende der Rollladenbahn, sondern gelangt vorher in die Feuchtigkeitsablaufrinne und wird seitlich entsorgt und kann bevorzugt innerhalb von seitlichen Führungsteilen des Rollladens ablaufen, die zur Führung der seitlichen Enden der Rollladenbahn dienen. Ein Befeuchten der Scheibe des darunter liegenden Fensters, der darunter liegenden Tür, des Dachfensters, insbesondere Wohndachfensters, ist damit verhindert.

[0005] Insbesondere ist vorgesehen, dass sich die Feuchtigkeitsablaufrinne über die Breite der Rollladenbahn erstreckt. Hierdurch wird die gesamte Breite der Rollladenbahn genutzt, das heißt das darunter liegende Fenster oder dergleichen wird über seine gesamte Breite vor abtropfender Feuchtigkeit geschützt.

[0006] Damit in der Feuchtigkeitsablaufrinne sammelnde Feuchtigkeit ablaufen kann, ist mindestens ein Ende der Feuchtigkeitsablaufrinne offen ausgebildet, das heißt, hier tritt die Feuchtigkeit aus und gelangt in die Führungsteile und läuft an diesen weiter nach unten und tropft -bei einem Wohndachfenster- schließlich auf die Dachhaut. Bevorzugt sind beide Enden der Feuchtigkeitsablaufrinne offen ausgebildet.

[0007] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Rollladenbahn ein Lamellenbehang ist. Zwischen den Lamellen, nämlich in den dort aufgrund der im Querschnitt bogenförmigen Ausbildung der Lamellen gebildeten Wellentälern sammelt sich bevorzugt nicht ablaufende Feuchtigkeit an, die erst in Bewegung gerät, wenn die Rollladenbahn bewegt wird.

[0008] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Feuchtigkeitsablaufrinne an der Abschlusslamelle des Lamellenbehangs angeordnet oder ausgebildet ist. Bei einer Anordnung ist die Feuchtigkeitsablaufrinne als separates Teil an der Abschlusslamelle befestigt. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Abfschlusslamelle eine besondere Kontur aufweist, sodass die Feuchtigkeitsablaufrinne mit ausgebildet wird.

[0009] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Feuchtigkeitsablaufrinne hinsichtlich ihrer Rinnenbreite eine Querschnittsabmessung aufweist, die die durch die Wölbung einer Lamelle definierte Querschnittsabmessung nicht überschreitet. Mithin soll die Feuchtigkeitsablaufrinne nicht hinsichtlich ihrer Breitenausdehnung die Bögen der Lamellen überragen, um eine leichtgängige und gleichmäßige Führung des Lamellenbehangs in den Führungsteilen des Rollladens zu ermöglichen. Alternativ ist es auch möglich, eine Wasserablaufrinne/Feuchtigkeitsablaufrinne vorzusehen, die höher ist als die Wölbung einer Lamelle, wenn der Feuchtigkeitsablaufrinne entsprechende Endstücke zugeordnet werden, die die Führung in den Führungsteilen übernehmen und dementsprechend nicht höher als die Wölbung einer Lamelle sind. Es ist auch möglich, eine Wasserablaufrinne einer Lamelle durch Einsetzen zuzuordnen, wobei auch hier die eingesetzte Feuchtigkeitsablaufrinne höher oder nicht höher als die Wölbung einer Lamelle sein kann, wie dies vorstehend bereits beschrieben wurde. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Feuchtigkeitsablaufrinne von einer insbesondere separaten Wasserablaufschiene gebildet ist.

[0010] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels, und zwar zeigt:
Figur 1
eine schematische Seitenansicht auf ein eingebautes Wohndachfenster mit Rollladen,
Figur 2
eine perspektivische Ansicht auf einen Abschnitt einer aus Lamellen bestehenden Rollladenbahn,
Figur 3
einen Querschnitt durch eine Endlamelle, die mit einer Feuchtigkeitsablaufrinne versehen ist,
Figur 4
eine perspektivische Querschnittsansicht einer anderen Ausführungsform einer Endlamelle/Abschlusslamelle mit Feuchtigkeitsablaufrinne,
Figur 5
eine weitere Ausführungsvariante einer Endlamelle mit Feuchtigkeitsablaufrinne,
Figur 6
eine Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsvariante einer Endlamelle mit Feuchtigkeitsablaufrinne und
Figur 7
eine Draufsicht auf eine Rollladenbahn mit speziellen, beidseitig der Feuchtigkeitsablaufrinne liegenden Endstücken.


[0011] Die Figur 1 zeigt -in Seitenansicht- ein Dach 1 eines Gebäudes. Das Dach 1 ist mit einem Wohndachfenster 2 ausgestattet, das einen Blendrahmen 3 und einen Flügelrahmen 4 aufweist. Auf dem Flügelrahmen 4 ist ein Rollladen 5 angeordnet, um bei Bedarf eine Rollladenbahn 6 (Figur 2) aus Abschattungsgründen, Schutzgründen oder zur Verdunkelung über die Scheibe des Wohndachfensters 2 bewegen zu können. Die Rollladenbahn 6 weist gemäß Figur 2 Lamellen 7 auf, die ein bogenförmiges Querschnittsprofil besitzen, sodass zwischen den einzelnen Lamellen Wellentäler 8 ausgebildet werden, in denen sich Feuchtigkeit sammeln kann. Die einen freien Endbereich 9 bildende Lamelle 7 ist als Abschlusslamelle 10 ausgebildet, wobei sie -aufgrund spezieller Querschnittsprofilierung (Figur 3) eine Feuchtigkeitsablaufrinne 11 ausbildet, die sich über die gesamte Länge der Abschlusslamelle 10 erstreckt, und demgemäß über die gesamte Breite B der Rollladenbahn 6 verläuft. Die Enden 12 der Feuchtigkeitsablaufrinne 11 sind offen ausgebildet, sodass sich dort in der Feuchtigkeitsablaufrinne 11 gesammelte Feuchtigkeit ablaufen kann. Da die seitlichen Enden der Lamellen 7 in nicht dargestellten Führungsteilen des Rollladens 5 geführt sind, wird die Feuchtigkeit somit im Bereich dieser Führungsteile abgeführt und gelangt bevorzugt von dort auf das Dach 1.

[0012] Die Figur 3 verdeutlicht die Abschlusslamelle 10 anhand ihres Querschnittsprofils. Sie weist eine gewölbte Lamellenwand 13 auf, die eine Unterbrechung in Form einer Öffnung 14 der Feuchtigkeitsablaufrinne 11 besitzt. Die Feuchtigkeitsablaufrinne 11 wird dadurch ausgebildet, dass der obere Bereich 15 der Lamellenwand 13 nicht im Bogenschwung kontinuierlich weitergeführt ist, sondern an einer Winkelstelle 16 als konkaver Bogen 17 geführt ist, der -von unten her- bis zu einem Anbindungspunkt 18 des verbleibenden Teils der Lamellenwand 13 führt. Die Lamellenwand 13 überragt mit einem Abschnitt 19 den Anbindungspunkt 18, sodass zwischen dem Abschnitt 19 und dem Bogen 17 die Feuchtigkeitsablaufrinne 11 ausgebildet ist.

[0013] Wandert Feuchtigkeit entlang der Rollladenbahn 6 bis zur Abschlusslamelle 10, so fließt sie nicht über das freie Ende 20 der Abschlusslamelle 10, sondern gelangt in die Öffnung 14 und damit in die Feuchtigkeitsablaufrinne 11 und wird seitlich entsorgt, sodass keine Benetzung der unterhalb der Rollladenbahn 6 liegenden Scheibe des Wohndachfensters 2 erfolgt.

[0014] Die Querschnittsabmessung C der Feuchtigkeitsablaufrinne 11, die die Rinnenbreite definiert, ist derart gewählt, dass sie die durch die Wölbung der Lamelle 7 definierte Querschnittsabmessung D nicht überschreitet und daher nicht störend in Erscheinung tritt.

[0015] Die Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Profils einer Abschlusslamelle 10 mit Feuchtigkeitsablaufrinne 11. Die Feuchtigkeitsablaufrinne 11 befindet sich am unteren, freien Ende 20, davor ist eine Lamellenwand 13 in vollständiger Bogenform realisiert, die an ihrem Ende 21 einstückig in eine im Querschnitt winklige Wand 22 übergeht, die die Feuchtigkeitsablaufrinne 11 bildet.

[0016] Die Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Abschlusslamelle 10 mit Feuchtigkeitsablaufrinne 11. Die Anordnung entspricht etwa der Ausgestaltung der Figur 3. Unterschiedlich ist jedoch, dass die Querschnittsabmessung D der Lamelle 7 kleiner ist als die Querschnittsabmessung E der Feuchtigkeitsablaufrinne 11. Dies ist deshalb möglich, weil -gemäß Figur 7- die Abschlusslamelle 10 nicht über die gesamte Breite B der Rollladenbahn 6 verläuft, sondern zwei Seitenbereichstücke 23 frei lässt. In die Seitenbereichstücke 23 sind Endstücke 24 eingesetzt, deren Querschnittsabmessungen den Querschnittsabmessungen D, also denen der Wölbung der übrigen Lamellen 7 entsprechen. Da die Rollladenbahn 6 im Bereich der Seitenbereichsstücke 23 in Führungsteilen des Rollladens geführt ist, ergibt sich kein Problem, dass die Querschnittsabmessung E größer ist als die Querschnittsabmessung D.

[0017] Beim Ausführungsbeispiel der Figur 6 ist das Profil einer Abschlusslamelle 10 dargestellt, die eine Aufnahmenut 25 aufweist, in die passgenau ein Führungsprofil 26 einer separaten Wasserablaufschiene 27 in Richtung der Längserstreckung der Abschlusslamelle 10 eingeschoben ist. Auf diese Art und weise kann das Profil der so gebildeten Feuchtigkeitsablaufrinne 11 je nach eingeschobener Wasserablaufschiene 27 verändert werden, wobei auch die Höhe der Gesamtanordnung verändert werden kann, d.h., je nach eingeschobenem Profil der Wasserablaufschiene 27 kann dort eine Querschnittsabmessung erzeugt werden, die größer ist als die Querschnittsabmessung D der "normalen" Lamelle 7. Werden Wasserablaufschienen 27 eingesetzt, die eine entsprechende Abmessung aufweisen, so dass ein Maß E vorliegt, das größer ist als das Maß D, dann muss entsprechend gemäß Figur 7 vorgegangen werden, d.h., eine derartige Feuchtigkeitsablaufrinne 11 darf sich nicht über die gesamte Breite B erstrecken, sondern muss die Randbereiche der Rollladenbahn 6 freilassen, damit dort die Führung möglich ist.


Ansprüche

1. Rollladen für Fenster oder Türen, insbesondere für Dachfenster, bevorzugt Wohndachfenster, mit einer aufwickelbaren Rollladenbahn, dadurch gekennzeichnet, dass im freien Endbereich (9), insbesondere am freien Ende, der Rollladenbahn (6) eine Feuchtigkeitsablaufrinne (11) angeordnet/ausgebildet ist.
 
2. Rollladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Feuchtigkeitsablaufrinne (11) über die Breite der Rollladenbahn (11) erstreckt.
 
3. Rollladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Ende der Feuchtigkeitsablaufrinne (11) offen ausgebildet ist.
 
4. Rollladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollladenbahn (6) ein Lamellenbehang ist.
 
5. Rollladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeitsablaufrinne (11) an der Abschlusslamelle des Lamellenbehangs angeordnet oder ausgebildet ist.
 
6. Rollladen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Feuchtigkeitsablaufrinne (11) hinsichtlich ihrer Rinnenbreite eine Querschnittsabmessung (C) aufweist, die die durch die Wölbung einer Lamelle (7) definierte Querschnittsabmessung (D) nicht überschreitet.
 




Zeichnung