[0001] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Lasttransportsystem (siehe FIG 1) welches semiautomatischen
oder auch vollautomatischen Transport von Kranlasten ermöglicht und wie es beispielsweise
im Gebrauchesmuster 299 21 246.7 vorgestellt ist, so zu ergänzen, dass es für den
Bediener des Kranes (im Folgenden als Kranführer bezeichnet) leicht und in optimaler
Wiese zu bedienen ist. Die Funktion wird am Beispiel des Containerkaikranes (Ship
to Shore Kran) dargestellt, ist aber in etwas abgewandelter Form auch für andere Arten
von Kranen anwendbar.
[0002] Das bisherige Kransteuerungssystem, bestehend aus der eigentlichen Kransteuerung
(2) - in der Regel eine PLC-Steuerung - und dem Lasttransportsystem (1) wird um eine,
besser aber um zwei Komponenten erweitert:
- 1) Das Zielvorgabegerät (3)
- 2) Die Beladungsprofilerfassung (4) [Optional]
1. Das Zielvorgabegerät
[0003] Das Lasttransportsystem (1) erlaubt es, Kranlasten in semi- und vollautomatischer
Weise sicher, pendelungsfrei und in zeitoptimaler Weise zu einem frei wählbaren Ziel
im Raum zu transportieren. Die Anwahl dieses Zieles wird für den Kranführer durch
das vorgeschlagene Zielvorgabegerät wesentlich erleichtert und flexibler. Die Gefahr
falscher Zielanwahl wird deutlich reduziert.
1.1 Stand der Technik
[0004] Bei herkömmlichen Verfahren verfügt der Kranführer zum Zwecke der Anwahl von Zielpositionen,
z.B. auf dem Schiff, lediglich über Reihen von Knöpfen in einer Konsole des Kranführersessels
oder in der Wandkonsole der Krankabine. Die Zuordnung zwischen den Konsolknöpfen und
den zugehörigen Positionen auf dem Schiff muss er gedanklich selbst herstellen. Dies
wird dadurch erschwert, dass die feste Anzahl der Konsolknöpfe und der tatsächlich
auf dem Schiff vorhandenen Containerpositionen in der Regel nicht übereinstimmt. Bei
einem weiteren bisher eingesetzten Verfahren, der so genannten "Selbstlernenden Automatik"
trifft der Kranführer seine Zielanwahl, indem er die erste Fahrt auf das Schiff von
Hand durchführt. Die Containeraufnahme- oder -absetzposition wird von der Kransteuerung
als zukünftiges, festes Ziel für die folgenden Automatikfahrten vorgegeben.
[0005] Dieses Verfahren eignet sich natürlich nur, wenn immer die gleiche Zelle im Schiff
angefahren werden soll, also im so genannten vertikalen Umschlagbetrieb. In einer
weiteren Betriebsart kann die "Selbstlernende Automatik" noch eine zweite relativ
häufig vorkommende Umschlagsart ausführen, den sogenannten "Horizontale Umschlagsbetrieb",
also das lagenweise Abräumen oder Auflegen von Containern auf dem Schiff. Dabei gibt
die Kransteuerung das nächste Ziel für die Automatikfahrt immer eine Containerbreite
weiter Richtung Wasserseite oder Richtung Landseite vor als bei der vorherigen Automatikfahrt,
je nachdem ob das Schiff entladen oder beladen wird.
[0006] Das Verfahren versagt, wenn die Positionen auf dem Schiff in unregelmäßiger Weise
angefahren werden müssen. Zusätzliche Positionswechseltester sind hier zwar hilfreich,
falsche Zielvorgaben durch die Kranführer erfolgen aber erfahrungsgemäß recht häufig.
[0007] Aus der Druckschrift DE 299 21 246 U1 ist eine Steuervorrichtung zur Überwachung
und Regelung von Schwingungsbewegungen von Kranlasten bekannt. Dabei bringen ein Lastpositionsregelmodul
und ein Pendelregelungsmodul die Kranlast in Horizontalrichtung, d. h. sowohl in Transportrichtung
der Krankatze als auch in Transportrichtung des Kranfahrwerks, in die geforderte Position.
1.2 Die Erfindung
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Problematik ergibt sich mit dem Lasttransportsystem
aus Anspruch 1. Weiterbildungen dieses Systems sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0009] Eine spezielle Lösung ist ein Zielvorgabegerät (5) [siehe FIG 1], welche Kran (6),
Schiff (7) und Schiffsbeladungsprofil (8) auf einem Touchscreen (9) [siehe FIG 2]
darstellt. Dabei wird das aktuelle Schiffsbeladungsprofil (8) dem Zielvorgabegerät
(5) von dem Beladungsprofilspeicher (10) nach jeder Fahrt frisch aktualisiert vorgegeben.
Der Beladungsprofilspeicher ist in der Regel (aber nicht notwendig) Teil der Kransteuerung
(2).
[0010] Die Touchscreen-Bedieneroberfläche (11) besitzt z.B. folgende Funktionen:
a) Die Darstellung des Kranes (6) und des Kais (19).
b) Die graphische Darstellung der aktuellen Position von Krankatze (17) und Last (18).
c) Die "Touch-Bereiche" (12) für die üblicherweise benötigten Ziele
- Schiffpositionen (13)
- Fahrspuren an Land (14)
- Absetzposition für die Schiffslukendeckel (15)
- Parkposition der Krankatze (16)
[0011] Die Positionen der Touch-Bereiche (12) für die Schiffsziele (13) passen sich dem
aktuellen Beladungsprofil (8) an. Die Positionen sinken aber nicht unter die Schiffslukenhöhe,
da Automatikfahrten unten in das Schiff hinein nicht stattfinden. Als Schiffslukenhöhe
wird die Höhe der Schiffsreling (37) festgesetzt. Der Kranführer kann auch diese Höhe
über Touch-Bereich verstellen.
[0012] Die Touch-Bereiche enthalten z.B. "Vorhalt Richtung Land" (20) und "Vorhalt Richtung
Wasser" (21). Falls der Kranführer nach dem Drücken eines Ziel-Touch-Bereichs (14)
noch einen der Vorhalt-Bereiche (20) oder (21) berührt, so wird die Horizontalkomponente
des jeweils angewählten Zieles vorteilhaft um eine einstellbare Strecke (z.B. 0,5
m) Richtung Land oder Richtung Wasser verschoben. Die Kranführer benötigen diese Funktion
beispielsweise, wenn sie einen auf das Schiff zu ladenden Container zum leichteren
Absetzen an den Nachbarcontainer anlehnen wollen.
[0013] Meldeflächen (22) für aktuelle Daten, Zieldaten, Stör- und Warnmeldungen etc. sind
weiterhin vorgesehen.
[0014] Falls der Kranführer die Vorgabe des nächsten Zieles bereits von einem Host-Rechner
(23) [siehe FIG 1] bekommt und nicht wie bisher meist üblich von Tallimann auf dem
Schiff über Funk und Handzeichen, so kann der Touchscreen (11) des Zielvorgabegeräts
(5) diese Zielvorgabe, welche über die Kransteuerung (2) zum Zielvorgabegerät (5)
transferiert wurde, z.B. durch Blinken des entsprechenden Touch-Bereichs (12) anzeigen.
[0015] Der Kranführerstand (24) besteht aus dem Kranführersessel (25) mit seiner linken
Bedienerkonsole (26) und seiner rechten Bedienerkonsole (27). Der Kranführerstand
(24) ist z.B. durch folgende Hauptfunktionen gekennzeichnet:
a) Den Meisterschalter Hubwerk (28) für manuellen Betrieb des Hubwerks.
b) Den Meisterschalter Katze "konventionell (29) für manuellen Betrieb des Katzfahrwerks
und zwei im konventionellen Handbetrieb (ohne Pendelregelungsfunktion).
c) Den Meisterschalter Katze "Pendelgeregelt" (30) für pendelgeregelten Handbetrieb
des Katzfahrwerks sowie ggf. zum Starten automatischer Bewegungsvorgänge.
d) Den Freigabetaster "Touchscreeneingabe" (31). Eingaben, z.B. Zielanwahlen, auf
dem Touchscreen sind nur möglich, wenn gleichzeitig dieser Taster gedrückt wird, um
unabsichtliche Eingaben zu vermeiden.
e) Den Schlüsselschalter "Trainingsbetrieb" (32). Mit ihm werden Funktionen, welche
zur Ausbildung von Kranführern auf Automatikkranen erforderlich sind, freigeschaltet.
[0016] Die Verwendung von Meisterschaltern und Freigabetastern anstelle auch möglicher Eingaben
in den PC ist für die Sicherheit des Kranbetriebs besonders vorteilhaft, da dem Kranführer
das Umlegen oder Drücken eines Schalters besser im Gedächtnis bleibt, als eine Eingabe
in den PC.
2. Die Beladungsprofilerfassung
[0017] Der Beladungsprofilspeicher (10) enthält das Beladungsprofil (8) der aktuell zu bearbeitenden
Schiffsbay. Diese Daten dienen zwei Zwecken:
a) Das Profil (8) wird dem Lasttransportsystem (1) übergeben. Dieses berechnet dann
aus den zwischen Startpunkt und Ziel einer Fahrt liegenden Hindernissen die optimale
Raumkurve (33) der Bewegung der Last (18).
b) Das Profil (8) wird dem Zielvorgabegerät (5) übergeben und auf dessen Touchscreen
(11) dargestellt.
2.1 Stand der Technik
[0018] Bis heute kennt man zwei Versionen:
a) Die Selbstlernende Automatik" (siehe oben) Dabei wird darauf verzichtet, einzelne
Containerpositionen auf dem Schiff zum Zwecke der Gestaltung der Raumkurve (33) zu
speichern. Es wird lediglich die Kurve der ersten Fahrt, welche - wie oben erläutert
- rein manuell erfolgen muss, gespeichert und bei den folgenden Automatikfahrten von
der Automatik "nachgefahren". Eine Darstellung eines Beladungsprofils (8) auf der
Touchscreen (11) ist hier natürlich unmöglich.
b) Die Containerposition - Lernmethode
Hierbei wird bei jedem Containerverriegelungs- und/oder--entriegelungsvorgang die
Position der Last im Beladungsprofilspeicher (10) gespeichert. Erst nachdem alle Schiffspositionen
(13) einmal zum Aufnehmen oder Absetzen eines Containers angefahren wurden, ergibt
sich das komplette Beladungsprofil (8).
2.2 Die Erfindung
[0019] Gemäß einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel liefert ein Beladungsprofilerfassungsgerät
(4) nach jeder Katzfahrt die aktuellen Horizontal- und Vertikalpositionen der obersten
Container auf den Schiffspositionen (13) sowie von Hindernissen, wie z.B. der Schiffsreling
(37) an den Beladungsprofilspeicher (10). Dieser übergibt die Daten an das Zielvorgabegerät
(5) zum Zwecke der Darstellung auf dem Touchscreen (11) sowie an das Lasttransportsystem
(1) als Hinderniskoordinaten.
[0020] Als Beladungsprofilerfassung kommt beispielsweise der "Stowage Profile Scanner" der
Fa. Telerob, Kiel, Deutschland (siehe Anlage 3) in Betracht. Dieses Gerät wertet die
Daten eines Distanzmesslasers (34) aus, welcher an der wasserseitigen Vorderseite
der Krankatze (17) befestigt ist, von dieser mit über das Schiff bewegt wird, und
senkrecht nach unten permanent Distanzmessungen bis zu den Oberflächen (Container
[35], Schiffsboden [36] oder Schiffsreling [37]), auf welche der Laserstrahl trifft,
durchführt. Das Beladungsprofilerfassungsgerät verfügt über eine Bildauswertung, welche
aus den Laserdistanzmessdaten Container (35) und andere Objekte, z.B. die Schiffsreling
(37) detektiert und als solche im Datensatz kennzeichnet.
[0021] Die Verwendung anderer Profilerfassungsgeräte ist natürlich möglich, so z.B. von
Zeilenkameras, wie sie für das Andocken von Flugzeugen an die Gates verwendet werden.
1. Lasttransportsystem (1), insbesondere für Container (18), mit
- einem Kran,
- einer Recheneinrichtung (23) mit Zielansteuerungsprogramm,
- einer Sensorik zur Lastpositionserfassung und
- einem Zielvorgabegerät (5),
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Zielvorgabegerät (5) einen Touchscreen (9) aufweist, auf dem der Kran (6), eine
Lastabsetzfläche (7, 14, 15, 36) und ein Beladungsprofil darstellbar sind, und
- ein Beladungsprofilspeicher (10) an das Zielvorgabegerät (5) angeschlossen ist,
der nach jeder Fahrt aktualisierbar ist und mit dem dem Zielvorgabegerät (5) ein aktuelles
Beladungsprofil vorgebbar ist.
2. Lasttransportsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zielvorgabegerät (5) einen indirekt ohne Schalter arbeitenden Touchscreen (9)
aufweist.
3. Lasttransportsystem (1) nach Anspruch 1 oder 2 mit weiterhin einer Beladungsprofilerfassungseinrichtung
(4), mit der durch die Sensorik erfasste Lastpositionen (8) und etwaige Hindernisse
(37) grafisch darstellbar sind.
4. Lasttransportsystem nach Anspruch 3, wobei die Sensorik an einer Krankatze (17) des
Krans (6) befestigt ist.
1. Load transport system (1), especially for containers (18), with
- a crane,
- a computing device (23) with destination control program,
- a sensor arrangement for recording load positions and
- a destination specification device (5),
characterized in that
- the destination specification device (5) features a touchscreen (9) on which the
crane (6), a load set-down surface (7, 14, 15, 36) and a loading profile can be displayed,
and
- a loading profile memory (10) is connected to the destination specification device
(5) which can be updated after each journey and with which a current loading profile
can be predetermined for the destination specification device (5)
2. Load transport system in accordance with claim 1,
characterized in that,
the destination specification device (5) features a touchscreen (9) operating indirectly
without switches.
3. Load transport system (1) in accordance with claim 1 or 2, also with a loading profile
recording device (4), with which load positions (8) recorded by the sensor arrangement
(8) and any obstacles (37) can be displayed graphically.
4. Load transport system in accordance with claim 3, with the sensor arrangement being
attached to a trolley (17) of the crane (6).
1. Système (1) de transport de charge, notamment de conteneurs (18), comprenant :
- une grue,
- un dispositif (23) informatique ayant un programme de commande de destination,
- un dispositif de détection de la position d'une charge, et
- un appareil (5) de prescription d'une destination,
caractérisé en ce que
- l'appareil (5) de prescription d'une destination comporte un écran (9) tactile sur
lequel peuvent être représentées la grue (6), une surface (7, 14, 15, 36) de dépôt
de charge et un profil de chargement, et
- une mémoire (10) de profil de chargement est raccordée à l'appareil (5) de prescription
de destination, peut être mise à jour après chaque trajet et permet de prescrire un
profil de chargement instantané à l'appareil (5) de prescription d'une destination.
2. Système de transport de charge suivant la revendication 1,
caractérisé
en ce que l'appareil (5) de prescription d'une destination comporte un écran (9) tactile fonctionnant
indirectement sans interrupteur.
3. Système (1) de transport de charge suivant la revendication 1 ou 2, comprenant en
outre un dispositif (4) de détection d'un profil de chargement, par lequel des positions
de charge détectées par le dispositif de détection et d'éventuels obstacles (37) peuvent
être représentés graphiquement.
4. Système de transport de charge suivant la revendication 3, dans lequel le dispositif
de détection est fixé au treuil (17) de la grue (6).