[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrats- und Applikatoreinheit nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, wie z.B. aus der DE 4 005 419 A bekannt ist.
[0002] Im kosmetischen Bereich, auf welchen nachfolgend beispielhaft vor allem Bezug genommen
wird, sind solche Einheiten für die Applikation von Mascara auf die Augenbrauen oder
von Nagellack auf die Fingernägel bekannt. Nagellack-Einheiten umfassen in der Regel
eine aus Glas hergestellte Flasche, auf welche eine Schraubkappe mit einem Pinsel
oder einem sonstigen Faserbündel als Applikator aufschraubbar ist. Mascara-Einheiten
weisen ebenfalls einen Vorratsbehälter für die Mascara-Flüssigkeit auf, wobei eine
aufschraubbare Verschlusskappe einen Stiel mit einem Bürstchen trägt, welches durch
eine Mehrzahl von Borsten gebildet wird, die zwischen verdrillten Drahtabschnitten
gehalten sind. Daneben sind zahlreiche weitere Ausführungsformen von Behältern und
Applikatoren bekannt, letztere zum Beispiel in Form von Schaumstoff-Formkörpern.
[0003] Hinsichtlich der Gleichmäßigkeit des Auftragsverhaltens derartiger Vorrats- und Applikatoreinheiten
über die zur Verfügung stehende Auftragfläche des Applikators besteht noch Verbesserungsbedarf,
insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Markt einen steigenden Bedarf an kleineren
Verpackungen und/oder Testverpackungen aufweist.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrats- und Applikatoreinheit
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass ein möglichst gleichmäßiger
Auftrag eines Kosmetikums ermöglicht ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrats- und Applikatoreinheit
mit den Merkmalen nach Anspruch 1.
[0006] Der mindestens eine dezentrale Verbindungskanal, der zusätzlich zu einem zentralen
Verbindungskanal vorgesehen sein kann, und das Hohlfaserbündel ermöglichen eine Beladung
auch dezentraler Bereiche des Applikators mit dem Kosmetikum, so dass insgesamt eine
größere Auftragfläche des Applikators für einen gleichmäßigen Auftrag des Kosmetikums
zur Verfügung steht. Die Anzahl, Gruppierung und Querschnittsgestaltung der Verbindungskanäle
kann dabei entsprechend der Form des Applikators gestaltet sein.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrats- und Applikationseinheit;
- Fig. 2
- eine Ausschnittsvergrößerung aus Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß Linie XVIII-XVIII in Fig. 1; und
- Fig. 4
- einen Schnitt gemäß Linie XIX-XIX in Fig. 1.
[0008] Die Zeichnung zeigt einen Applikator-Aufsatz 1 mit einem Applikator 2 zum Auftragen
einer kosmetischen oder medizinischen Substanz, zum Beispiel von Mascara oder Haarfarben
auf die Augenbrauen oder von Nagellack auf die Fingernägel. Zum Gebrauch wird der
Applikator-Aufsatz 1 auf einen in der Zeichnung nicht dargestellten Vorratsbehälter
aufgesetzt.
[0009] Der Applikator 2 umfasst zwei in bekannter Weise mit dem Applikator-Aufsatz 1 verbundene,
als Faserbündel ausgeführte Applikatorspitzen 3 mit jeweils stadionförmigem Querschnitt.
Hierzu sind die Applikatorspitzen 3 in Sacklöcher eingeklebt oder eingestanzt, welche
in einer über einen Grundkörper 3b des Applikator-Aufsatzes 1 überstehenden und im
Querschnitt ovalen Applikator-Nase 3c des Applikator-Aufsatzes 1 ausgebildet sind.
Die Applikatorspitzen 3 bestehen aus einer Vielzahl von Einzelfasern 4. Die Oberflächen
der Applikatorspitzen 3 können mit einer Antihaftschicht, wie z. B. Teflon (PTFE),
behandelt oder beschichtet sein.
[0010] Hierbei durchstoßen die Schneidkanten 8 eine entsprechend perforierbar ausgebildete
obere Wand des Vorratsbehälters, so dass eine Verbindung zwischen dessen Innenraum
und den Verbindungskanälen 5 bis 7 geschaffen ist. Anschließend kann ein kosmetisches
Medium, zum Beispiel Nagellack, über den Applikator 2 aufgetragen werden. Hierbei
wird der Applikator-Aufsatz 1 so gehalten, dass das Kosmetikum durch die Verbindungskanäle
5, 6, 7 in den Zwischenraum zwischen den Applikatorspitzen 3 gelangt. Das Medium verteilt
sich anschließend gleichmäßig über die gesamte Breite der Applikatorspitzen 3.
[0011] Figuren 1 bis 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Vorrats- und Applikatoreinheit.
Die Applikatorspitze 3 ist im Ausführungsbeispiel aus einer Vielzahl von Hohlfasern
20 gebildet, die daher Einzel-Verbindungskanäle bilden, welche den Haupt-Verbindungskanal
11 fortsetzen. Die Oberflächen der Hohlfaser-Spitzen können mit einer Antihaftschicht,
wie z. B. Teflon (PTFE), behandelt oder beschichtet sein. Figur 17 zeigt den runden
Querschnitt der einzelnen Hohlfasern 20. Alternativ sind auch andere Querschnittsformen
der einzelnen Hohlfasern 20, z. B. mit drei längs ihrer Längsachse verlaufenden Hohlfaser-Kanälen,
möglich, die durch entsprechende, insbesondere mehrzählig rotationssymmetrisch angeordnete
Zwischenwände voneinander getrennt sind. Auch eine andere Anzahl von Kanälen pro Hohlfaser
ist möglich. Die Hohlfasern 20 können auch einen elliptischen Querschnitt aufweisen.
Anstelle einer Hohlfaser mit geschlossener Außenwand kann auch eine Einzelfaser vorgesehen
sein, die aus einem sich im Querschnitt S-förmig krümmenden Flachmaterial gebildet
ist, wobei sich aufgrund dieser Krümmung zwei parallele und bis auf einen schmalen
Durchlass geschlossene Kanäle für das zu applizierende Medium ergeben. Die Applikatorspitze
3 ist beim sechsten Ausführungsbeispiel rund, kann aber auch flach, rechteckig oder
stadionförmig gestaltet sein. Alternativ oder zusätzlich kann sie auch keilförmig
abgeschrägt sein, wie im Zusammenhang zum Beispiel mit dem vierten Ausführungsbeispiel
beschrieben.
1. Vorrats- und Applikatoreinheit, insbesondere Test-Einheit, umfassend einen Vorratsbehälter
für das Kosmetikum, einen auf den Vorratsbehälter aufgesetzten Applikator-Aufsatz
(1) mit einem diesen gegenüber längs einer Haupterstreckungsrichtung (4a) abstehenden
Applikator (2), welcher zumindest abschnittsweise in Bezug auf eine zur Haupterstreckungsrichtung
(4a) parallele Symmetrie- bzw. Mittelachse (4a) rotationssymmetrisch oder mehrzählig
symmetrisch ist, und mindestens einen Verbindungskanal (20) von dem Vorratsbehälter
zum Auftragsbereich des Applikators (2), dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (2) eine Mehrzahl von gebündelten Hohlfasern (20) umfasst, die als
Verbindungskanäle dienen und eine Mehrzahl von dezentralen Auslassöffnungen aufweisen.
1. A container and applicator unit, in particular test unit, comprising a container for
a cosmetic; an applicator top (1) that is placed on the container, having an applicator
(2) which stands out therefrom in a principal sense of extension (4a) and which, at
least by sections, is rotationally or plurally symmetrical in relation to an axis
of symmetry and a center line (4a), respectively, that is parallel to the principal
sense of extension (4a); and at least one passage (20) that leads from the container
to the application area of the applicator (2), characterized in that the applicator (2) comprises a plurality of bundled hollow fibers (20), which serve
as passages and have a plurality of decentralized outlets.
1. Ensemble formant réservoir et applicateur, notamment échantillon de démonstration,
comprenant : un réservoir destiné au produit cosmétique ; un capuchon applicateur
qui est placé sur le réservoir (1) et qui comporte un applicateur (2) distant de ce
dernier le long d'une direction d'étendue principale (4a), lequel applicateur est,
au moins en partie, rotosymétrique ou multisymétrique par rapport à un axe de symétrie
ou à un axe médian (4a) parallèle à la direction d'étendue principale (4a) ; et au
moins un canal de jonction (20), allant du réservoir à la zone d'application de l'applicateur
(2) ; caractérisé en ce que l'applicateur (2) comprend une pluralité de fibres creuses (20) rassemblées en faisceau
qui servent de canaux de jonction et présentent une pluralité d'ouvertures de sortie
excentrées.