[0001] Die Erfindung betrifft einen geprägten, offenporigen Vliesstoff mit dreidimensionaler
Struktur, ein Verfahren zu seiner Herstellung und eine dabei eingesetzte Vorrichtung.
Der Vliesstoff besteht aus regelmäßig sich abwechselnden Bereichen mit tiefgezogenen,
gewichtsverdünnten 3D-Erhebungen und nicht tiefgezogenen, flachen und im Gewicht unveränderten
Zonen.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem ein spezielles Prägeverfahren und die hierfür notwendige
Walzengeometrie , um dem Vliesstoff nach Passieren des Preßspaltes zweier ineinandergreifender
Positiv- und Negativwalzen die spezielle 3D-Prägestruktur zu verleihen.
[0003] Der absorbierende Kern von Kinder-Windeln, Inkontinenz- und Damenhygiene-Produkten
ist heute auf der Trageseite , d.h. der Körper zugewandten Seite von mindestens zwei
Schichten abgedeckt. Zwischen dem Abdeckvliesstoff bzw. der perforierten Folie und
dem absorbierenden Kern ist eine Aufnahme- und Verteilerschicht (AVS) aus Vliesstoff
oder reticuliertem Schaumstoff positioniert, die wie der Name schon ausdrückt die
Körperflüssigkeit (Urin, dünnen Stuhlgang oder Menses) schnell aufnimmt und möglichst
gleichmäßig an den darunter liegenden, gewöhnlich aus Zellstoff und Superabsorber-Pulver
bestehenden absorbierenden Kern verteilt. Dadurch wird einerseits die menschliche
Haut trockengehalten mit dem Ergebnis der Verhinderung von Hautreizungen und andererseits
eine Leckage der Körperflüssigkeit durch seitlichen Austritt verhindert. Auf der Rückseite
ist das absorbierende Hygiene-Produkt mit einer wasserdichten Folie oder einem Vliesstoff-Folienlaminat
gegen Körperflüssigkeitsdurchtritt abgedichtet.
[0004] Für AVS sind thermisch in heißluftdurchströmten Trockner gebundene Vliesstoffe oder
mit Polymerdispersionen gebundene Vliesstoffe aus gekräuselten, relativ grobtitrigen
Fasern bekannt. Die Fasern weisen Titer von mehr als 3,3 dtex und bestehen vorzugsweise
auf Polyester (Polyethylenterephthalat) und/oder Polyolefinen, wobei zum Zwecke einer
Faserbindung im Durchströmofen Bikomponenten-Fasern mit Side-by-Side- oder Kern/Mantelstruktur
eingesetzt werden und eine der beiden Faserkomponenten deutlich tiefer schmilzt als
die andere Komponente. Solche Vliesstoffe weisen in Beziehung zu ihrem niedrigen Gewicht
unmittelbar nach deren Fertigung ein relativ hohes Volumen (Dicke) auf. Es ist jedoch
bekannt, dass diese anfängliche Dicke bereits beim Aufrollen der Ware unter praxisüblichen
Spannungen deutlich herabgesetzt wird und die Preßbedingungen in der Verpackung ein
weiteren Beitrag zur Dickenverminderung leisten.
[0005] Es wurden deswegen Lösungen angestrebt, eine Dicke nicht nur allein durch mehr oder
weniger statistisch verteilte gekräuselte Fasern und deren Bindung zu erreichen, sondern
solche gekräuselten Faservliesstoffe durch Wellung oder andere geometrische Ausrichtungen
in die dritte Dimension, die wir künftig immer mit Z-Richtung beschreiben, zu bringen.
Es hat sich gezeigt, dass dadurch höhere Kompressionswiderstände erreicht werden können
als mit sog. High-Loft-Vliesstoffen mit der Folge eines deutlich geringeren Dickenverlustes
beim Durchschreiten der Fertigungsstufen einer Windel, incl. Verpacken und Lagern.
[0006] In DE 197 25 749 A1 wird ein Prägeverfahren zur Herstellung eines strukturierten,
voluminösen Vliesstoffes beschrieben. Hierbei wird ein vorverfestigter Spinnvliesstoff,
dessen Endlosfilamente nur 50 bis 70% der maximal möglichen Streckung gereckt worden
sind einer besonderen Nachbearbeitung unterzogen. Diese besteht aus einer Passage
des Spinnvliesstoffes zwischen einer Positivwalze mit Noppenoberfläche und einer Negativwalze
mit Lamellenstegen quer zur Maschinenlaufrichtung, wobei die Lamellen in die von den
Noppen freigehaltenen Gassen eingreifen. Es entstehen dadurch 3D-Vliesstoffe mit Bereichen
konusartig ausgebildeter, gewichtsverdünnter Erhebungen, die von linienförmigen, unverformten
Bereichen umschlossen sind.
[0007] Der Nachteil des in DE 197 25 749 A1 beschriebenen Prägeverfahrens liegt darin ,
dass er auf unverstreckte bzw. teilverstreckte Endlosfilamentvliesstoffe (Spinnvliesstoffe)
beschränkt ist. Solche Vliesstoffe bestehen aus grobtritrigen, ungekräuselten Endlosfasern,
die bekanntermaßen zu harten, rauhen und nicht textilen Produkten führen und daher
als AVS in Windeln keine Anwendung finden. Selbst Endlosfilamente mit Side-by-Side-Struktur
oder asymmetrischer Kern-/Mantel-Struktur führen im teilverstreckten Zustand zu keiner
Kräuselung. Diese wird gewöhnlich erst durch eine thermische Nachbehandlung ausgelöst,
die wiederum- wie dem Fachmann bekannt - durch die eingetretene Kristallisation eine
Verstreckbarkeit (bzw. Verformbarkeit) verhindert. Und damit fehlen die Voraussetzungen
für die Anwendbarkeit des in DE 197 25 749 A1 beschriebenen Prägeverfahrens.
[0008] In EP-B 0.809.991 und EP-A 0.810.078 wird ein Fluid-Verteilungsmaterial mit verbesserten
Fluid-Eigenschaften beschrieben. Hier wird eine plastisch verformbare Bahn durch Passieren
eines Negativ-/Positiv-Walzenpaares zu einem Vliesstoff mit 3D-Struktur verformt.
Eine Abart der beiden o.g. Anmeldungen stellt das geprägte Material und Verfahren
hierzu dar, das in EP-B 0.499.942 beschrieben ist. Solche wellpappenähnliche Struktur
haben aber den Nachteil, dass sie keinen Dauerdruck-Bean-spruchungen standhalten.
[0009] In den EP-Anmeldungen 1.047.824, 1.047.823, 1.047.822 und 1.047.821 werden Vliesstoffe
in einer intermediären Stufe mit Erhebungen und Vertiefungen, dadurch erzeugt, dass
das Flächengebilde zwei beheizte Zahnradwalzen passiert. Die Rippungen sind wenig
kompressionsstabil aufgrund der Tatsache, dass Ihnen ein nicht stabilisierendes flaches
Flächenbilde, dass auf einer Seite der Erhebungen bzw. Versteifungen aufgeklebt ist,
fehlt. In den genannten Patentanmeldungen geht es vielmehr darum die Wellungen weitestgehend
bzw. teilweise wieder herauszuziehen, um dadurch weiche und leicht elastische Produkte
quer zur Wellung zu erzeugen.
[0010] Aus EP-A 0.976.375, EP-A 0.976.374 und EP-A 0.976.373 sind absorbierende Wegwerfartikel
mit Fäkalienmanagementschicht bekannt, wobei die letztere aus einem gewellten Vliesstoffe
besteht, der auf einen flachen Vliesstoff-Träger (EP-A 0.976.375) aufgeklebt ist.
Anstelle des Vliesstoffträgers können auch dicke Polymerfilamente (EP-A 0.976.374)
oder Netze (EP-A 0.976.37) treten. Solche gewellten und durch einen Träger stabilisierten
Vliesstoff-Laminate haben sich als geeignete AVS für Fäkalienmanagement und verbessertes
Urin-Management erwiesen. Die Fertigung solcher 3D-Laminatstrukturen ist jedoch sehr
aufwendig und bedarf zweier Komponenten und in manchen Fällen eines zusätzlichen Klebers.
Der Einsatz eines dicken Monofilaments (mit einem Titer im Bereich von einigen Tausend
dtex ) erwies sich jedoch als ungeeignet, da solche Monofilamente unverstreckt sind
(bzw. aus der Lochdüse kommen) und daher sich bei der starken mechanischen Beanspruchung
in Maschinenlaufrichtung bei der Windelfertigung unter Verdünnung des Filamentes dehnen,
also in dieser Hinsicht eine nicht akzeptable Eigenschaft aufweisen.
[0011] Es ist Anliegen der vorliegenden Erfindung, die oben beschriebenen Nachteile des
Standes der Technik zu beheben, und einen geprägten Vliesstoff zu zeigen, der ohne
das Erfordernis einer zusätzlichen Stabilisierungsschicht nach einer vorausgegangenen
Zusammenpressung besser in seine ursprüngliche Form zurückkehrt als die bisher bekannten
Ausführungen und der sich dadurch besser für die Aufnahme von Flüssigkeiten unterschiedlicher
Zusammensetzung oder den Transport der Flüssigkeiten in eine Saugschicht eignet. Der
Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffes
und eine zur Durchführung des Verfahren geeignete Vorrichtung anzugeben. Insbesondere
dem Windelhersteller soll eine Prägevorrichtung als Zusatz für eine Windelfertigungslinie
angeboten werden, die es ihm erlaubt einen ungeprägten, zweidimensionalen Vliesstoff
in-line mit der Windelfertigung in die Gestalt eines geprägten, dreidimensionalen
Vliesstoffes mit verbesserter Flüsigkeitsaufnahme- und -verteilfunktion zu überführen
und in einer Windel oder einer Wundauflage zu plazieren. Daneben soll der Vliesstoff
auch unbhängig von der Windelherstellung erzeugbar sein und die vorgenannten Eigenschaften
nach einer Zwischenlagerung im aufgerollten Zustand weitgehend unverändert aufweisen.
[0012] Erfindungsgemäß besteht der dreidimensional geprägte Vliesstoff aus hauptsächlich
in Maschinenlaufrichtung 2 orientierten Fasern und/oder Filamenten 3 und Zonen 5,7
mit regelmäßig sich abwechselnden Erhebungen 4a, 8a und Vertiefungen 4b, 8b, die durch
in Maschinenlaufrichtung 2, ungeprägte, durchgehende Bereiche 6 von einander getrennt
sind, wobei diese einen Anteil von 5 % bis 50% bezogen auf die Gesamtfläche des Vliesstoffes
1 ausmachen und bei dem die Erhebungen 4a, 8a und Vertiefungen 4b, 8b von der entgegengesetzten
Seite aus betrachtet Vertiefungen respektive Erhebungen bilden, wobei die von den
Erhebungen begrenzten Flächen dem Vliesstoff 1 eine scheinbare Dicke im Bereich von
0,5 mm bis 5,5 mm verleihen.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.
[0014] Die Erfindung beschreibt einen Vliesstoff aus Stapelfasern, bei dem Teilflächenbereiche
in Maschinenlaufrichtung regelmäßig abwechselnd Erhöhungen und Vertiefungen (Gipfel/Täler)
aufweisen und jede Erhebungs-Nertiefungsreihe von einem nicht verformten linienförmigen
Bereich unterbrochen ist. Die nicht verformten linienförmigen Bereich sind in dem
3-dimensional verformten Vliesstoff symmetrisch bis asymmetrisch zu den Erhöhungen
und Täler der jeweils benachbarten Bereiche angeordnet. In einer bevorzugten Ausgestaltungsform
erstrecken sich die zu Höhen und Täler verformten Bereiche symmetrisch entlang der
nicht verformten linienförmigen Bereich.
[0015] Die Reihe der quer zur Maschinenlaufrichtung jeweils nächsten verformen Bereich sind
in Maschinenlaufrichtung derart angeordnet, dass sie jeweils auf Lücke zu der benachbarten
Wellenreihe stehen.
[0016] Die Wellungen erstrecken sich exakt in Maschinenlaufrichtung.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffes erfolgt in der
Weise, dass Fasern und / oder Filamente 3 hauptsächlich in Maschinenlaufrichtung 2
orientiert zu einem Flor abgelegt, verfestigt und durch Behandlung mit Prägewalzen
bei Temperaturen von 65°C bis 160°C zu einem dreidimensional Vliesstoff geformt werden.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen dargelegt.
Die Stapelfasern des 2-dimensionalen Vliesstoffes für die 3D-Prägung werden dazu in
Maschinenlaufrichtung abgelegt. Der Faserflor kann zusätzlich entlang dieser Vorzugsrichtung
durch eine Stauchvorrichtung umorientiert worden sein.
[0019] Die Stapelfasern des in Maschinenlaufrichtung abgelegten Stapelfaserflores sind zwei-
und/oder dreidimensional gekräuselt.
[0020] Die Fasern bestehen aus solchem Faserpolymeren, die eine hohe Rückstellkraft gegenüber
mechanischen Kräften ergeben. Als besonders geeignet haben sich Polyethylenterephthalat-Fasern
in einem Titer von 3,3 bis 30 dtex, vorzugsweise jedoch 6,7 bis 18 dtex erwiesen.
Faser unterschiedlichen Titers können miteinander verschnitten sein.
[0021] Die Stapelfaserflore sind entweder adhäsiv durch Einsatz wäßriger Polymerdispersionen
nach bekannten Verfahren gebunden, durch thermische Faser-/Faser-Bindung in einem
Umluftofen oder durch Hitze- und Druckanwendung in einem Kalander-Walzenpaar. Im Falle
einer Umluftofen-Passage werden Bikomponentenfasern als Bindefaser den homophilen
Fasern zugesetzt.
[0022] Der zur Prägeverformung vorlegte Vliesstoff enthält ein hydrophiles, gut netzendes
oberflächenaktive Mittel (Tensid), das entweder bereits beim Faserhersteller in oder
auf der Faser appliziert worden sind und/oder nachträglich auf den Vliesstoff aufgetragen
worden ist und/oder durch die eingesetzte Polymerdispersionszubereitung mit in den
Vliesstoff eingetragen worden ist. Das Tensid kann eine unterschiedlich ausgeprägte
Haftung auf den Fasern aufweisen und damit auswaschbar bzw. semipermanent bis zu voll
permanent gegen Körperflüssigkeitskontakt sein.
[0023] Im Falle einer adhäsiven Bindung wird ein wäßrige Polymerdispersion auf Basis eines
Butadien-Copolymers, wie z.B. Styrol-Butadien oder Acrylnitril-Butadien-Copolymer
eingesetzt. Das Bindemittel ist vorzugsweise frei an vemetzenden Komponenten und verbleibt
nach der Applikation in dem Vliesstoff in einem thermoplastisch verformbaren Zustand.
Die Shorehärte-A des aus der Dispersion gegossenen Binderfilmes liegt im Bereich von
ca. 70 - 100, vorzugsweise 75 - 95.
[0024] Der Querschnitt der Stapelfasern kann die unterschiedlichen Formen aufweisen, wie
z.B. rund, oval, trilobal, viereckig, rechteckig . Das Faserpolymere kann über den
gesamten Faserquerschnitt in gleicher Dichte verteilt sein. Die Faser kann aber auch
innen hohl sein, wobei der Hohlraum 10-30 % des Gesamtvolumens der Faser ausmachen
kann.
[0025] Für das erfindungsgemäße Prägeverfahren eignen sich alle gekräuselten Einkomponenten-Synthesefasern,
die unter den Prägebedingungen nicht schrumpfen oder gar schmelzen. Die gekräuselten
Synthesefasern können auch mit unverstreckten ungekräuselten Fasern verschnitten sein,
jedoch mit einem Anteil ≤ 50%.
[0026] Das zu einer 3D-Struktur zu verformende Basismaterial enthält vorzugsweise Polyesterfasern,
wenn die Vliesstoffbindung mit einer wäßrigen Dispersion erfolgt. Das Faser : Binder-Verhältnis
beträgt ca. 20 : 80 bis 40 : 60. Das Bindemittel kann mit bekannten Applikationsmethoden,
wie Schaumimprägnierung, einseitigem Pflatschen oder Naß-in-Naß-Bedruckung aufgetragen
worden sein. Das Bindemittel kann gleichmäßig über den Querschnitt des Vliesstoffes
verteilt sein oder einen Bindemittelauftragsmengen-Grandienten von einer Seite zur
anderen Seite aufweisen. Die Trocknungstemperaturen und Verweilzeiten im Trockner
müssen so gewählt werden, dass eine völlige Verfilmung des Polymeren stattfindet.
Dies ist an der Transparenz (des nicht pigmentierten Bindemittels) der Binderpunkte
feststellbar.
[0027] Der Stapelfaserflor des Precursors kann aus einer oder bis zu drei Lagen bestehen.
Die drei Lagen weisen vorzugsweise einen steigenden Durchschnittstiter von einer Lage
zur jeweils nächsten benachbarten Lage auf. Nach der 3D-Verformung wird der mehrlagige
Vliesstoff mit der gröbsten (höhertitrigsten) Florseite zur Unterseite des Abdeckvliesstoff
zugewandt in der Windel als AVS positioniert. Bei geprägtem Vliesstoff mit Bindemittelverteilungsgrandienten
hat die bindemittelreichere Seite Kontakt zum absorbierenden Kern bzw. das sie umhüllende
hydrohile Meltblown-Vlies oder Tissue-Papier (engl. Core Wrap).
[0028] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus mindestens
zwei Prägewalzen 21, 22, die so miteinander im Eingriff stehen, dass ein Vliesstoff
20 zwischen ihnen hindurchgeführt und geformt wird, wobei die Prägewalzen 21, 22 aus
Zahnrädern 11 bestehen, die durch Abstandshalter 12 getrennt auf einem Schaft 13 angeordnet
sind.
[0029] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen
dargelegt.
[0030] Die Erfindung wird an Hand von 6 Figuren näher erläutert.
[0031] Es zeigen:
- Abbildung 1 -
- die Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen dreidimensional geformten Vliesstoff
- Abbildung 2 -
- den Querschnitt eines erfindungsgemäßen dreidimensional geformten Vliesstoffes entlang
der Schnittlinie 9 - 9
- Abbildung 3 -
- den Querschnitt eines erfindungsgemäßen dreidimensional geformten Vliesstoffes entlang
der Schnittlinie 27 - 27
- Abbildung 4 -
- schematische Darstellung einer Prägewalze
- Abbildung 5 -
- den Querschnitt durch eine Prägewalze
- Abbildung 6 -
- schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
- Abbildung 7 -
- Querschnitt einer Zahnradscheibe
[0032] Der 3D-geprägte Vliesstoff 1 ist in der Draufsicht in Abb. 1 wiedergegeben. 2 gibt
die Maschinenlaufrichtung an. Der Vliesstoff besteht aus den in Maschinenlaufrichtung
2 ausgerichteten Fasern 3, welche durch bekannte Methoden aneinander gebunden sind.
Der Vliesstoff 1 weist in Maschinenlaufrichtung 2 jeweils zwei sich immer wiederholende
Zonen 5, 7 und den Bereich 6 auf, wobei die Zonen 5 und 7 eine 3D-Prägung aufweisen
und der jeweils zwischen Zone 5 und 7 positionierte Bereich 6 im ungeprägten Zustand
verbleibt. Die Erhöhungen 4a der Zonen 5 wechseln sich mit Vertiefungen (Talmulden)
4b ab. Innerhalb der Zonen 7 sind die Erhöhungen 8a und Vertiefungen 8b so angeordnet,
dass sie beispielsweise auf Lücke stehen im Bezug auf die Erhöhungen 4a und Vertiefungen
4b der Zonen 5. Der Vliesstoff 1 besteht also aus zwei Oberflächen,
wobei die Erhöhungen die eine und die Vertiefungen die andere Oberfläche bilden. In
Abb. 2 ist ein Schnitt entlang der Linie A ----- A wiedergegeben und der Blick von
diesem Schnitt in quer zur Maschinenlaufrichtung 2. Im Vordergrund ist die wellenförmige
3D-Struktur, welche durch Aneinanderreihen der bogenförmigen Erhöhungen 4a und Vertiefungen
4b wiedergegeben ist. Hinter diesen Wellungen im Vordergrund erstreckt sich in Maschinenlaufrichtung
2 die ungeprägte Bereiche 6. Hinter den Bereichen 6 erstreckt sich eine zweite Wellenlinie,
welche durch die Erhebungen 8a und Täler 8b gekennzeichnet ist. 8a und 8b stehen jeweils
auf Lücke zu 4a und 4b.
[0033] In Abb. 3 ist das Schnittbild entlang der Linie B---B (d.h. quer zur Maschinenlaufrichtung
2) als Vordergrund und der Blick in Maschinenlaufrichtung 2 als Hintergrund (gestrichelte
Linien) dargestellt. Das Flächengewicht der nicht tiefgezogenen Bereiche 6 ist dabei
signifikant höher als das Gewicht der angrenzenden Zonen 5 und 7. Das Flächengewicht
der 3D-geprägten Zonen 5 und 7 verringert sich um den Faktor der sich aus der Division
des Abstandes 28 zum Umfang von Stelle 29 nach Stelle 30 ergibt. Beträgt beispielsweise
das Flächengewicht des ungeprägten Vliesstoffes 60 g/m
2, der Abstand 28 eine Länge von 6 mm und der Umfang von Position 29 zu 30 eine Länge
von 15 mm so ergibt sich für die 3D-geprägten Zonen entlang seiner Oberflächen ein
Gewicht von 24 g/m
2, was einer deutlichen Materialverdünnung innerhalb der geprägten Zonen um 60% Fasermasse
entspricht. Das höhere Flächengewicht in den Zonen 6 in Verbindung mit den dort unbeschädigten
Faserbindungen bedingt die vorteilhafte Eigenschaft des Vliesstoffs, dass dieser insgesamt
ohne das Erfordernis einer zusätzlichen Stabilisierungsschicht nach einer vorausgegangenen
Zusammenpressung besser in seine ursprüngliche Form zurückkehrt als alle bisher bekannten
Ausführungen mit der Folge, dass sich der Vliesstoff besser für die Aufnahme von Flüssigkeiten
unterschiedlicher Zusammensetzung oder den Transport der Flüssigkeiten in eine Saugschicht
eignet.
[0034] In Abb. 4 ist eine Prägewalze 21 dargestellt. Auf eine Achse 13, die mit einem Klemmkeil
14 versehen ist, werden abwechslungsweise eine Zahnräderscheiben 11, dann ein ungezackte
Abstandshalter-Scheibe 12 mit einem kleineren Durchmesser aufgesteckt.
[0035] Der Durchmesser der Scheibe 12 entspricht dem Durchmesser der Zahnradscheibe 11 an
deren tiefsten Stellen 17 (den Tälern).
[0036] In Abb. 5 ist ein Querschnitt einer solchen Prägewalze 21 dargestellt. Die Zähne
15 der vorderen Zahnräderscheibe 11 weisen die Erhöhungen 16 und Vertiefungen 17 auf.
Hinter der Zahnradscheibe 11 ist (nicht erkennbar) eine ungezahnte Scheibe 12 mit
dem Durchmesser 19 auf die Achse 13 mit ihrer Nut 18 aufgesteckt.
[0037] Gemäß Abb. 6 besteht eine Prägewerk aus mindestens zwei ineinandergreifende Prägewalzen
21 und 22. Mindestens eine der beiden ist beheizbar. Zur Aufheizung der Walzenoberfläche
kann zusätzlich ein Wärmequelle 26 angebracht werden. Die ungeprägte Vliesstoffbahn
20 passiert im Bereich 23 die ineinandergreifenden Zähne der beiden Prägewalzen 21
und 22 und wird verformt, begünstigt durch Hitze, zu einem 3D-geprägten Vliesstoff
der neuen Oberflächenstruktur. Die Abzugswalze 24 weist eine rauhe Oberfläche 25 auf,
die den Weitertransport der Flächenware begünstigt.
[0038] Die Prägevorrichtung kann in einer max. Breite bis zu ca. 220 cm betrieben werden.
In einer schmaleren Ausführungsform in Walzenbreiten zwischen ca. 55 bis 125, vorzugsweise
zwischen 65 und 90 cm kann sie in Windelmaschinen integriert werden. Dies ist eine
besondere Ausführungsform des Verfahrens, das den Vorteil in sich birgt, flache Rollenware,
geschnitten in Scheiben anzuliefern und dem logistischen Problem der Ablage der Bändchen
in Kartons (Fastooning) bzw. kostenintensives, kreuzförmiges Aufwickeln (Spooling
) zu umgehen.
[0039] Das erfindungsgemäße. Verfahren mit der Spezialausführung einer Prägung in der Windelmaschine
hat den weiteren Vorteil, dass der ungeprägte Vliesstoff mit Fluidaufnahme- und Verteilungsfunktion
stärker verdichtet werden kann als einer, der keiner 3D-Prägung unterzogen wird. Eine
ungeprägte Rollenware ist immer mit dem Problem behaftet, dass im Rollenkern in Hülsennähe
eine stärkere Dickenkompression als im Außenbereich, stattfindet, die auch nach der
Plazierung in der Windel sich nicht vollkommen egalisiert. Eine Masterrolle mit einem
3 inch Kern als Innendurchmesser, mit bindergebundenem Aufnahme- und Verteilervliesstoff
auf einem Außendurchmesser von 114 cm gewickelt ergibt ca. 2.500 bis 3.000 lfm pro
Rolle. Durch eine geringere Wickelhärte könnte zwar das Kompressionsproblem im Wickelkern
weitgehend gelöst werden, ist aber mit dem Kosten-Nachteil verbunden, weniger Laufmeter
auf die Rolle zu bekommen. Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung bzw. das
daraus resultierende geprägte, voluminöse Fertigmaterial läßt eine deutlich stärke
Verdichtung des ungeprägten Halbmaterials zu mit dem Vorteil einer Behebung des erwähnten
Kompressionsproblems am Wickelkern und dem logistischen Vorteil deutlich mehr Laufmeter(lfm)-Länge
auf den Wickel zu bekommen.
[0040] Der ungeprägte Vliesstoff im Gewichtsbereich von 30 bis 100 g/m
2, vorzugsweise 40 bis 80 g/m
2 weist eine Dicke, gemessen bei 0,5 kPA Belastung von 0,20 bis 1,50 mm, vorzugsweise
0,35 bis 1,20 mm auf. Die Dicke nach der Prägung hängt in erster Linie von der Höhe
der Zähne ab, dem Abstand zwischen den Zähnen (Grad des Engagements = Intensität des
Ineinandergreifens ) und in zweiter Linie vom dem Flächengewicht des ungeprägten Vliesstoffes.
Die Dicke des geprägten Vliesstoffes gemessen über die durch die Erhebungen gedachte
Flächen liegt im Bereich von ca. 0,50 bis ca. 5,50 mm, vorzugsweise ca .0,900 bis
ca. 4,50 mm.
[0041] Die Breite der Zonen 5 und 7 mit Zahnradprägung liegt im Bereich von ca. 3,0 bis
ca. 20 mm, vorzugsweise 6 bis 12 mm . Die Zonen 5 und 7 können jeweils die gleiche
Breite oder aber auch unterschiedliche Breiten aufweisen. Vorzugsweise haben sie die
gleiche Breite. Der Bereich 6 sind generell ≤ der Hälfte der Summe aus Breite der
Zone 5 und Zone 7 und betragen vorzugsweise nur ca. 5 % bis ca. 25 % dieser Summe.
Wird beispielsweise eine Breite von 7,0 mm für Zone 5 und 7 gewählt, so beträgt die
Breite der Bereiche 6 nur 0,7 mm bis 3,5 mm. Die Bereiche 6 können zwar unterschiedliche
Breiten aufweisen, dürfen aber eine Gesamt Flächenanteil von max. 50% nicht überschreiten
und liegen vorzugsweise im Bereich von ca. 10 bis ca. 33 % bezogen auf Gesamtfläche
des geprägten Vliesstoffes. Besonders bevorzugt ist jedoch eine 3D-Optik mit gleich
breiten Bereichen 6.
[0042] An der Unterseite des 3D-geprägten, als AVS einsetzbaren Vliesstoffes kann nachträglich
hydrophiles (oder durch Zusatz von Netzmitteln saugend gestaltetes ) Bindemittel appliziert
worden sein. Als Unterseite wird diese Seite verstanden, deren Oberfläche durch die
ungeprägten Bereiche 6 und die Vertiefungen 4b und 8b begrenzt wird. Eine solche einseitige
Binderapplikation kann zum Zwecke der weiteren 3D-Struktur-stabilisierung vorteilhaft
sein und durch verstärkte Hydrophilie einen Transport des Fluids in Richtung absorbierenden
Kern fördern.
Beispiel 1
[0043] Es wird ein Flor aus gekräuselten Stapelfasern aus Polyester mit einem Titer von
6,7 dtex und ein Schnittlänge von 51 mm in Maschinenlaufrichtung abgelegt. Das Florgewicht
beträgt 45 g/m
2. Der Flor wird mit Wasser benetzt, um die anschließenden einseitige Bedruckung mit
Bindemittel zu erleichtern. Als Bindemittel wird eine wäßrige Polymerdispersion auf
Basis carboxyliertem Copolymerisat Styrol-Butadien eingesetzt. Die Shorehärte-A des
aus diesem Bindemittel hergestellten Filmes beträgt ca. 90 bis 95. Der 50 %igen Dispersion
wird Netzmittel, etwas Pigmentfarbstoff und Verdünnungswasser zugesetzt, so dass eine
"wasserdünne" 40%ige Mischung resultiert. Diese Mischung wird einseitig mit Hilfe
einer Rasterwalze deren Vertiefungen mit dieser Mischung ausgefüllt sind auf den Faserflor
aufgetragen. Während der Trocknung bei 180 °C auf Trockenzylindern migriert das Bindemittel
teilweise in Richtung bindemittel-auftragsfreier Seite. Dadurch entsteht ein Konzentrationsgradient
des Bindemittels von einer Vliesstoffseite zur anderen. Nach der Trocknung verbleibt
die Ware noch solange auf dem Trockner, bis eine totale Verfilmung der Binderpunkte
erfolgt ist. Die Auftragsmenge dieses relativ harten carboxylierten Styrol-Butadien-Latex
beträgt 15 g/m
2. Daraus ergibt sich ein Faser: Binder - Verhältnis von 75 : 25.
[0044] Die Eigenschaften (Dicke; Wiedererholung und dergleichen) dieser ungeprägten Ware
werden in Tab. 1 denjenigen einer geprägten Ware gegenübergestellt.
[0045] Dieses Halbmaterial wurde anschließend der erfindungsgemäßen Prägung unterzogen,
wobei eine Prägevorrichtung entsprechend den Abb. 4 bis 6 eingesetzt wurde.
[0046] In Abb. 7 ist der Querschnitt einer Zahnradscheibe vergrößert dargestellt. Unter
r
i verstehen wir den Innenradius des Zahnrades und unter r
a den Außenradius des Zahnrades. Die Höhe h der Zähne errechnet sich aus der Differenz
von r
a und r
i. Der (gebogene) Abstand t
i auf der Innenseite und t
a auf der Außenseite läßt sich aus der Formel für den Umfang u = 2 r π berechnen. Der
Umfang u
a und u
i läßt sich aus der Multiplikation der Anzahl der Zähne z auf dem Zahnrad mit der Teilung
t
i bzw. t
a berechnen:

In den Beispielen 1, 2 wurden Prägewalzen mit Zahnrädern folgender Ausmaße und Form
verwendet:
Z=28
ri = 35 mm
ra= 37,5 mm
[0047] Mit obigen mathematischen Beziehungen errechnen sich folgende Werte für t
i und t
a: t
i = 7,85 mm und t
a = 8,41 mm
[0048] Durch die Verjüngung der Zähne In Richtung Außenseite der Walze und des kreisförmigen
Durchmessers der Walze gilt für die Abstände d
i und d
a die Beziehung

[0049] In Beispiel 1 beträgt das Verhältnis von d
a : d
i 2,88 : 1,0.
[0050] Die Breite des Abstandhalters 12 (siehe Abb.4) beträgt 0,20 mm und die Breite der
Zahnräder 0,75 mm, wodurch sich ein Anteil des ungeprägten Bereichs 6 von etwa 20%
der Gesamtfläche des Vliesstoffes ergibt.
[0051] Der 60 g/m
2 schwere Vliesstoff 20 wird durch den Spalt der beiden ineinander greifenden Prägewalzen
21 und 22 geführt mit einer Geschwindigkeit von 10 m/min (600 m/h). Die Außentemperatur
der Zahnradwalze 11 aus Stahl SAE 1045 beträgt 125°C. Die Zahnradwalze 22 aus Polyamid
ist unbeheizt und erwärmt sich beim Lauf etwas. Ein Abfallen der Temperatur auf der
Stahlwalze wird durch die zusätzliche Wärmequelle 26 sichergestellt. Die Abzugswalze
24 ist gekühlt. Anschließend wird die Ware mit möglichst niedriger Zugspannung aufgerollt.
Beispiel 2
[0052] Es wird wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, dass das Florgewicht
auf 31 g/m
2 herabgesetzt worden ist. Der Bindemittelanteil betrug 12 g/m
2, was einem Faser: Binder - Verhältnis von ca. 73 : 27 entspricht.
[0053] Die 3D-Prägung wurde entsprechend des Beispieles 1 vorgenommen.
Vergleichsbeispiel 1
[0054] Der in Beispiel 1 hergestellte 60 g/m
2 schwere bindergebundene Vliesstoff wird einer Prägung nach dem Stande der Technik
unterzogen. Zu diesem Zwecke ist ein Walzenpaar hergestellt worden, bei denen keine
Abstandhalterscheiben 12 zwischen die Zahnradscheiben auf den Konus aufgesteckt worden
sind und bei denen die Zahnradscheiben alle die gleiche Stellung aufweisen, d.h. nicht
auf Lücke gedreht worden sind. Die Zahntiefe ist gleich gewählt wie in Beispiel 1.
[0055] Das in Beispiel 1 hergestellte bindergebundene, 60 g/m
2 schwere Vliesstoffhalbmaterial wurde unter den Bedingungen des Beispieles 1 geprägt.
[0056] Dieses konventionell geprägte Referenzmuster mit einer Art Wellung, die in etwa einer
Wellpappe entspricht wurden auf Dicke, Wiedererholvermögen und Kriechwiderstand geprüft.
Die Ergebnisse des Referenzmusters, des ungeprägten Halbmaterials und des Musters
auf Beispiel 1 wurden in Tab. 1 gegenübergestellt.
Angewandte Prüfmethoden
[0057]
- Liquid Strike Through Time (Flüssigkeitsdurchschlagszeit) nach EDANA 150.3-96 (Lister-Tester)
- Coverstock Rewet (auch Wet Back genannt) nach EDANA 151.1-96
[0058] Strike Through Time wurden nach der 1., 2. und 3. Flüssigkeitsbeaufschlagung und
der Rewet nach der 3. Flüssigkeitsbeaufschlagung gemessen.
[0059] In Tab. 1 sind die Ergebnisse der Beispiele 1 und 2 des ungeprägten und des geprägten
bindergebundenen Vliesstoffes als arithmetische Mittelwerte aus jeweils 3 Einzelmessungen
zusammengetragen.
Tab. 1: Liquid Strike Through und Rewet gemessen direkt am Prüfling (außerhalb der
Windel) nach EDANA-Methode mit der Lister-Prüfanordnung
Prüfling |
Liquid Strike Through Time (s) nach 1., 2. und 3. Flüssigkeitgsbeaufschlagung |
Rewet |
1x |
2x |
3x |
(g) |
Beispiel 1 ungeprägt |
0,91 |
1,92 |
2,21 |
0,07 |
Beispiel 1 geprägt |
0,04 |
0,01 |
0,10 |
0,06 |
Beispiel 2 ungeprägt |
0,03 |
0,69 |
0,94 |
0,08 |
Beispiel 2 geprägt |
0,00 |
0,02 |
0,02 |
0,04 |
[0060] Durch die Ergebnisse in Tab. 1 wird deutlich, dass insbesondere die Liquid Strike
Through Time signifikant des erfindungsgemäß geprägten Vliesstoff deutlich niedriger
(besser) ist als im ungeprägten Zustand. Auch beim Rewet sind Verbeserungen zu erkennen,
die jedoch weniger signifikant ausfallen als bei der Liquid Strike Through Time. Im
Kanga-Test, ausgeführt an einer Windel (siehe Tab. 2) sind die Rewet-Ergebnisse dagegen
noch signifikanter verbessert als bei dem EDANA-Lister-Test.
- Liquid Strike Through Time (Einsickerzeit) mit dem sog. Kanga-Test von Stockhausen
S.OSSE.204-3.0 gemessen an einer Windel :
[0061] Es wurden eine handelsübliche Windel der Größe maxi plus ohne Aufnahme- und Verteilerschicht
geöffnet und zwischen den absorbierenden Kern und der Deckschicht (Top sheet) der
Prüfkörper als Aufnahme- und Verteilerschicht gelegt. Dann wurde die Windel wieder
geschlossen und in dieser Weise dem Kanga-Test unterzogen. Als Testflüssigkeit wurden
je Probe 120 ml einer 0,90%ige Kochsalzlösung (sog. Synthese-Urin) eingesetzt. Nach
dem zentrierten Einlegen der Windel zwischen dem rund (der Körperform entsprechend)
geformten Plastikkörper und dem sie umschlingendem Gewebeband wird der Plastikkörper
mit einem Gewicht von 12,5 kg belastet. Anschließend werden 120 ml der Flüssigkeit
in den senkrecht ausgerichteten (für girl, unisex) Zylinder der Testapparatur gegossen
und die Zeit bis zum totalen Einsichem der Flüssigkeit in die Windel gestoppt Einsickerzeit
1).
[0062] Nach einer Wartezeit von jeweils 20 Minuten wird eine zweite (Einsickerzeit 2) und
eine dritte Messung (Einsickerzeit 3) mit derselben Flüssigkeitsmenge (120 ml) durchgeführt.
[0063] Rewet (Rücknässung mit dem sog. Kanga-Test von Stockhausen S.OSSE.204-3.0 gemessen
an einer Windel :
[0064] Zur Bestimmung des Rewet-Verhaltens wird nach totalem Einsickern der dritten Flüssigkeitsmenge
weitere 20 Minuten gewartet, die Windel aus der Meßapparatur entfernt und auf einem
Tisch ausgebreitet. Ein eingewogener Stapel aus 3 Filterpapieren von je ca. 40 g/m
2 wird auf die Flüssigkeitseintrittsstelle der Windel gelegt und mit 1270 g (was einer
Druckbelastung von ca. 20 g/cm
2 entspricht). Nach 20 Minuten werden die Filterpapierstapel zurückgewogen. Je niedriger
der Wert ist, umso trockener bleibt die Babyhaut.
Tab. 2 : Ergebnisse der Sickerzeit (Strike Through Time) und des Rewet bestimmt nach
der sog. Kanga Methode
Windel Größe maxi plus |
Kanga-Test |
Einsickerzeit (s) nach 1., 2., 3. Beaufschlagung mit Flüssigkeit |
Rewet |
1x |
2x |
3x |
(g) |
Marken Windel Nr. 1 - Original |
13,5 |
27,5 |
34,0 |
37,2 |
Marken Windel Nr. 1 - geöffnet |
11,3 |
25,5 |
33,0 |
31,5 |
Marken Windel Nr. 2 - Original |
13,5 |
33,5 |
43,3 |
11,9 |
Marken Windel Nr. 2 - geöffnet |
14,0 |
52,3 |
60,0 |
0,44 |
Marken Windel Nr. 3 - Original |
22,2 |
30,3 |
53,5 |
16,1 |
Marken Windel Nr. 3 - geöffnet |
23,1 |
47,9 |
65,2 |
20,9 |
Windel mit geprägter AVS aus Beispiel 1 |
5,3 |
9,5 |
12,1 |
0,28 |
[0065] Aus Tab. 2 geht hervor, dass der erfindungsgemäße Vliesstoff , eingebaut in eine
Windel als AVS signifikant bessere Eigenschaften aufweist.
• Kriechbeständigkeit KB
[0066] Zur Bestimmung der Kriechbeständigkeit KB wurden Muster des Formates von ca. 7 x
7 cm ausgestanzt und im Labor 25 Stunden lang klimatisiert. Zur Ermittlung eines arithmetischen
Mittelwertes wurden jeweils 3 Einzelmessungen durchgeführt.
[0067] Der Prüfling wurde 72 Stunden lang bei 45°C mit 7,2 kPa belastet. Die zu belastende
Stelle wurde markiert. Danach wurde die Probe aus dem Ofen genommen und für 2 Minuten
entlastet. Anschließend die Dicke gemessen mit einem Preßdruck von 0,5 kPa und einer
Preßdruckfläche von 25 cm
2. Nach einer Entlastungszeit von 2 Stunden und 24 Stunden wurde die Dicke erneut gemessen.
Tabelle 3: Dickenmessung nach thermischer Lagerung (Kriechbeständigkeit KB) und nach
unterschiedlichen belastungsfreien Erholungszeiten
Prüfling |
Initiale Dicke vor Belastung bei 45°C |
Nach der Lagerung von 72 Std. bei 45°C und 7,2 kPa und einer Erholungszeit t von 7,2
kPa von |
t=0 |
t=2h |
t =24 h |
mm bei 0,5 kPa |
mm bei 0,5 kPa |
mm bei 0,5 kPa |
mm bei 0,5 kPa |
Beispiel 1 ungeprägt |
0,92 |
0,59 |
0,63 |
0,68 |
Beispiel 1 3D-geprägt |
2,56 |
0,67 |
0,72 |
0,91 |
Referenz |
1,87 |
0,51 |
0,54 |
0,60 |
[0068] Die Ausgangsdicke des Referenzmusters mit konventioneller Prägung (Wellung) zeigt
schon nach einer Belastung von 0,5 kPa eine signifikant niedrigere Dicke als Beispiel
1, 3D-geprägt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
• Spezifisches Volumen (SV)
[0069] Die Dicken d wurden bei Belastungen von 0,50 kPa und 6,2 kPa gemessen. Durch folgende
Umrechnung erhält man den Wert für das spezifische Volumen in cm
3/g (der reziproke Wert der spezifischen Raumdichte):

[0070] Wobei FG das Flächengewicht des Vliesstoffes in g/m
2 und d die Dicke in mm ist.
Tabelle 4: Spezifisches Volumen
Prüflling |
Spezifisches Volumen (cm3/g) |
Spezifisches Volumen relativ (%) |
bei 0,5 kPa |
bei 6,2 kPa |
bei 0,5 kPa |
bei 6,2 kPa |
Beispiel 1 ungeprägt |
15,3 |
11,6 |
100 |
100 |
Beispiel 1 3D-geprägt |
42,6 |
14,7 |
278 |
127 |
[0071] Auch die in Tab. 4 aufgeführten Werte für das spezifische Volumen zeigen, dass mit
der erfindungsgemäßen 3D-Prägung ein besserer Vliesstoff mit signifikant Fluid-Aufnahme-Funktion
geschaffen worden ist.
1. Dreidimensional geprägtes Flächengebilde aus Vliesstoff, wobei der Vliesstoff (1)
aus Fasern und/oder Filamenten (3) besteht und beiderseits Zonen (5,7) mit sich regelmäßig
oder unregelmäßig abwechselnden Erhebungen (4a, 8a) und Vertiefungen (4b, 8b) versehen
ist, die quer zur Maschinenlaufrichtung (2) durch ungeprägte, durchgehend ausgebildete
Bereiche (6) voneinander getrennt sind, die sich in Maschinenlaufrichtung erstrecken
und einen Anteil von 5 % bis 50%, bezogen auf die Oberfläche des ungeprägten Vliesstoffs
(1), ausmachen, wobei die Erhebungen (4a, 8a) und Vertiefungen (4b, 8b), von der jeweils
entgegengesetzten Seite aus betrachtet, Vertiefungen, respektive Erhebungen, bilden
und die beiderseitigen Erhebungen erhaben vorstehend ausgebildet sind, bezogen auf
Flächen (28), die durch jeweils eine gedachte Verlängerung der beidseitigen Oberflächen
der ungeprägten, durchgehend ausgebildeten Bereiche (6) gebildet sind.
2. Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheitel der beiderseitigen Erhebungen (4a, 8a) zu einem überwiegenden Teil gedachte
Ebenen (27) berühren, die einen Abstand H von 0,5 mm bis 5,5 mm voneinander haben.
3. Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheitel der beiderseitigen Erhebungen (4a, 8a) zu einem überwiegenden Teil gedachte
Ebenen (27) berühren, die einen Abstand von 0,9 mm bis 4,5 mm voneinander haben .
4. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereiche (6) einen Anteil von 10 % bis 33 % einnehmen, bezogen auf die Gesamtfläche
des Vliesstoffes (1).
5. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern oder Filamente hauptsächlich in Laufrichtung (2) der bei seiner Herstellung
verwendeten Anlage orientiert sind.
6. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (4a, 8a) und Vertiefungen (4b, 8b) benachbarter Zonen (5, 7) in einem
gitterartigen Muster angeordnet sind.
7. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (4a, 8a) und Vertiefungen (4b, 8b) benachbarter Zonen (5, 7) so angeordnet
sind, dass die Erhebungen (4a) und Vertiefungen (8b) beiderseits der durchgehend ausgebildeten
Bereiche, in Laufrichtung (2) der bei seiner Herstellung verwendeten Anlage betrachtet,
symmetrisch angeordnet sind.
8. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (4a, 8a) und Vertiefungen (4b, 8b) benachbarter Zonen (5, 7) beiderseits
der durchgehend ausgebildeten Bereiche (6), in Laufrichtung (2) der bei seiner Herstellung
verwendeten Anlage betrachtet, einander auf Lücke zugeordnet sind.
9. Flächengebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (4a, 8a) und Vertiefungen (4b, 8b) benachbarter Zonen (5, 7) beiderseits
der durchgehend ausgebildeten Bereiche (6), in Laufrichtung (2) der bei seiner Herstellung
verwendeten Anlage betrachtet, unsymmetrisch gegeneinander verschoben angeordnet sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines Flächengebildes aus Vliesstoff, wobei ein ebenes Vlies
aus Fasern und/oder Filamenten (3) gebildet wird, die hauptsächlich in Laufrichtung
(2) der bei seiner Herstellung verwendeten Anlage (2) orientiert sind, und wobei die
Fasern und / oder Filamente (3) des Vlieses miteinander verbunden werden und der so
erhaltene Vliesstoff nachfolgend bei einer Temperatur von 65°C bis 160°C der Einwirkung
von zumindest einer Prägewalze ausgesetzt und hierdurch in die Gestalt eines dreidimensional
geprägten Flächengebildes aus Vliesstoff gemäβ einem der Ansprüche 1 bis 9 überführt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern oder Filamente durch ein Bindemittel verbunden werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel einseitig auf das Vlies aufgetragen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bindemittel ein Netzmittel zugesetzt wird.
14. Verfahren einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass nur die durchgehend ausgebildeten Bereiche (6) vor, während oder nach der Verformung
durch zumindest einen zweiten Bindemittelauftrag verstärkt werden.
15. Verfahren einem der Ansprüche 14, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bindemittelauftrag durch Sprühen oder Drucken auf die durchgehend ausgebildeten
Bereiche (6) erfolgt.
16. Verfahren einem der Ansprüche 14 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass auf die durchgehend ausgebildeten Bereiche (6) von beiden Seiten ein zweiter Bindemittelauftrag
aufgebracht wird.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 10 bis 16, wobei
mindestens zwei Prägewalzen (21, 22) so miteinander im Eingriff stehend vorgesehen
sind, dass ein Vliesstoff (20) zwischen ihnen hindurchführ- und verformbar ist, wobei
die Prägewalzen (21, 22) aus Zahnrädern (11) bestehen, die durch Abstandshalter (12)
voneinander getrennt auf einem Schaft (13) angeordnet sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnräder (11) gerade oder schräg gezahnt sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnräder (11) der Prägewalzen (21, 22) aus den gleichen oder unterschiedlichen
Werkstoffen ausgewählt sind und aus Eisen, Kupfer, Aluminium und deren Legierungen
oder Polymeren bestehen.
20. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnräder (11) der Prägewalzen (21) aus Aluminium und die der Prägewalzen (22)
aus Polyamid bestehen.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass nur eine Prägewalze erwärmt ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass für die Erwärmung ein Wärmestrahler (26) vorgesehen ist.
1. Three-dimensionally embossed sheet of non-woven fabric, wherein the non-woven fabric
(1) consists of fibres and/or filaments (3) and is provided on both sides with zones
(5, 7) having regularly or irregularly alternating elevations (4a, 8a) and depressions
(4b, 8b) and being separated from each other transversely to the machine direction
(2) by unembossed continuous regions (6) extending in the machine direction and constituting
a proportion ranging from 5% to 50% with respect to the surface of the unembossed
non-woven fabric (1), the elevations (4a, 8a) and depressions (4b, 8b) forming, when
viewed from whichever is the opposite side, depressions and elevations respectively,
and the elevations on both sides are proud relative to areas (28) formed by an imaginary
prolongation of the both-sided surfaces of the unembossed continuous regions (6).
2. Sheet according to Claim 1, characterized in that the tops of the elevations (4a, 8a) on both sides predominantly touch imaginary planes
(27) spaced apart by a distance H in the range from 0.5 mm to 5.5 mm.
3. Sheet according to Claim 1, characterized in that the tops of the elevations (4a, 8a) on both sides predominantly touch imaginary planes
(27) spaced apart by a distance in the range from 0.9 mm to 4.5 mm.
4. Sheet according to any one of Claims 1 to 3, characterized in that the regions (6) occupy a proportion ranging from 10% to 33% with respect to the total
surface of the non-woven fabric (1).
5. Sheet according to any one of Claims 1 to 4, characterized in that the fibres or filaments are mainly oriented in the machine direction (2).
6. Sheet according to any one of Claims 1 to 5, characterized in that the elevations (4a, 8a) and depressions (4b, 8b) of adjacent zones (5, 7) are arranged
in a gridlike pattern.
7. Sheet according to any one of Claims 1 to 5, characterized in that the elevations (4a, 8a) and depressions (4b, 8b) of adjacent zones (5, 7) are arranged
such that the elevations (4a) and depressions (8b) are arranged symmetrically to both
sides of the continuous regions in the machine direction (2).
8. Sheet according to any one of Claims 1 to 5, characterized in that the elevations (4a, 8a) and depressions (4b, 8b) of adjacent zones (5, 7) are mutually
offset on both sides of the continuous regions (6) in the machine direction (2).
9. Sheet according to any one of Claims 1 to 5, characterized in that the elevations (4a, 8a) and depressions (4b, 8b) of adjacent zones (5, 7) are arranged
asymmetrically displaced with respect to each other on both sides of the continuous
regions (6) in the machine direction (2).
10. Process for producing a sheet of non-woven fabric, wherein a planar web is formed
of fibres and/or filaments (3) oriented mainly in the transport direction (2) of the
machine (2) used in its production and wherein the fibres and/or filaments (3) of
the web are bound together and the non-woven fabric thus obtained is subsequently
subjected to the action of at least one embossing roller at a temperature ranging
from 65°C to 160°C and is thereby converted into the shape of a three-dimensionally
embossed sheet of non-woven fabric according to any one of Claims 1 to 9.
11. Process according to Claim 10, characterized in that the fibres or filaments are bound together by a binding agent.
12. Process according to Claim 11, characterized in that the binding agent is applied to one side of the web.
13. Process according to Claim 11 or 12, characterized in that a wetting agent is added to the binding agent.
14. Process according to any one of Claims 10 to 13, characterized in that only the continuous regions (6) are strengthened by at least a second application
of binding agent, before, during or after shaping.
15. Process according to Claim 14, characterized in that the second application of binding agent is effected by spraying or printing onto
the continuous regions (6).
16. Process according to either of Claims 14 and 15, characterized in that a second application of binding agent is applied to the continuous regions (6) from
both sides.
17. Apparatus for carrying out the process according to any one of Claims 10 to 16, wherein
at least two embossing rollers (21, 22) interengage with each other such that a non-woven
fabric (20) can be passed between them and shaped, the embossing rollers (21, 22)
consisting of toothed wheels (11) arranged on a shaft (13) while being kept apart
by spacers (12).
18. Apparatus according to Claim 17, characterized in that the toothed wheels (11) have straight or oblique teeth.
19. Apparatus according to Claim 17 or 18,
characterized in that the toothed wheels (11) of the embossing rollers (21, 22) are selected from the same
or different materials of construction and consist of iron, copper, aluminium and
their alloys or polymers.
20. Apparatus according to Claim 17 or 18,
characterized in that the toothed wheels (11) of the embossing rollers (21) consist of aluminium and those
of the embossing rollers (22) of polyamide.
21. Apparatus according to any one of Claims 17 to 20, characterized in that only one embossing roller is heated.
22. Apparatus according to any one of Claims 17 to 21, characterized in that a thermal radiator (26) is provided for the heating.
1. Objet plat gaufré en trois dimensions à base de non-tissé, le non-tissé (1) étant
à base de fibres et/ou de filaments (3) et des zones (5, 7) étant pourvues des deux
côtés d'éminences (4a, 8a) et de cavités (4b, 8b) alternant de façon régulière ou
irrégulière, qui sont séparées les unes les autres transversalement au sens de marche
de la machine (2) par des zones (6) non gaufrées et conçues en continu, lesquelles
zones s'étendent dans le sens de marche de la machine et représentent une fraction
de 5 % à 50 % par rapport à la surface du non-tissé (1) gaufré, les éminences (4a,
8a) et les cavités (4b, 8b) formant des cavités ou des éminences vues depuis le côté
respectivement opposé, et les éminences des deux côtés étant conçues saillantes en
relief, par rapport à des surfaces (28) qui sont formées par respectivement un prolongement
imaginaire des surfaces des deux côtés des zones (6) non gaufrées et conçues en continu.
2. Objet plat selon la revendication 1, caractérisé en ce que les crêtes des éminences (4a, 8a) des deux côtés touchent sur une partie prépondérante
des plans (27) imaginaires qui ont un espacement H de 0,5 mm à 5,5 mm entre eux.
3. Objet plat selon la revendication 1, caractérisé en ce que les crêtes des éminences (4a, 8b) des deux côtés touchent sur une partie prépondérante
des plans (27) imaginaires qui ont un espacement de 0,9 mm à 4,5 mm entre eux.
4. Objet plat selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les zones (6) occupent une fraction de 10 % à 33 % par rapport à la surface totale
du non-tissé (1).
5. Objet plat selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que les fibres ou filaments sont orientés principalement dans le sens de marche (2) de
l'installation utilisée lors de sa fabrication.
6. Objet plat selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les éminences (4a, 8a) et les cavités (4b, 8b) de zones voisines (5, 7) sont disposées
dans un modèle de type grille.
7. Objet plat selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les éminences (4a, 8a) et les cavités (4b, 8b) de zones voisines (5, 7) sont disposées
de telle sorte que les éminences (4a) et les cavités (8b) sont disposées de façon
symétrique, des deux côtés des zones conçues en continu, dans le sens de marche (2)
de l'installation utilisée lors de sa fabrication.
8. Objet plat selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les éminences (4a, 8a) et cavités (4b, 8b) de zones voisines (5, 7) des deux côtés
des zones (6) conçues en continu sont attribuées réciproquement à un intervalle, vu
dans le sens de marche (2) de l'installation utilisée lors de sa fabrication.
9. Objet plat selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les éminences (4a, 8a) et les cavités (4b, 8b) de zones voisines (5, 7) des deux
côtés des zones (6) conçues en continu sont disposées de façon dissymétrique et avec
un décalage les unes par rapport aux autres, vues dans le sens de marche (2) de l'installation
utilisée lors de sa fabrication.
10. Procédé pour la fabrication d'un objet plat à base de non-tissé, un non-tissé plan
étant formé à base de fibres et/ou de filaments (3) qui sont orientés principalement
dans le sens de marche (2) de l'installation (2) utilisée lors de sa fabrication,
et les fibres et/ou les filaments (3) du non-tissé étant reliés entre eux et le non-tissé
ainsi obtenu étant exposé par la suite à une température de 65°C à 160°C à l'effet
d'au moins un cylindre de gaufrage et étant de ce fait mis sous la forme d'un objet
plat gaufré en trois dimensions à base de non-tissé selon l'une quelconque des revendications
1 à 9.
11. Procédé selon la revendication 10, caractérisé en ce que les fibres ou les filaments sont reliés par un liant.
12. Procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce que le liant est appliqué d'un côté sur le non-tissé.
13. Procédé selon la revendication 11 ou 12,
caractérisé en ce qu'un agent mouillant est ajouté au liant.
14. Procédé selon l'une quelconque des revendications 10 à 13, caractérisé en ce que seules les zones (6) conçues en continu sont renforcées avant, pendant ou après la
déformation par au moins une seconde application de liant.
15. Procédé selon la revendication 14, caractérisé en ce que la seconde application de liant s'effectue par pulvérisation ou impression sur les
zones (6) conçues en continu.
16. Procédé selon l'une quelconque des revendications 14 à 15, caractérisé en ce qu'une seconde couche de liant est appliquée par les deux côtés sur les zones (6) conçues
en continu.
17. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé selon l'une quelconque des revendications
10 à 16, au moins deux cylindres de gaufrage (21, 22) étant prévus en s'engrenant
l'un avec l'autre de telle sorte qu'un non-tissé (20) peut être passé et déformé entre
eux, les cylindres de gaufrage (21, 22) étant constitués de roues dentées (11) qui
sont séparées les unes des autres par des écarteurs (12) et sont disposées sur une
tige (13).
18. Dispositif selon la revendication 17, caractérisé en ce que les roues dentées (11) sont dentées de façon droite ou inclinée.
19. Dispositif selon la revendication 17 ou 18,
caractérisé en ce que les roues dentées (11) des cylindres de gaufrage (21, 22) sont choisies à partir
des matériaux identiques ou différents et sont à base de fer, de cuivre, d'aluminium
et de leurs alliages ou de polymères.
20. Dispositif selon la revendication 17 ou 18,
caractérisé en ce que les roues dentées (11) des cylindres de gaufrage (21) sont à base d'aluminium et
celles des cylindres de gaufrage (22) à base de polyamide.
21. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 17 à 20, caractérisé en ce que seul un cylindre de gaufrage est réchauffé.
22. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 17 à 21, caractérisé en ce qu'un radiateur thermique (26) est prévu pour le réchauffement.