Technische Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein schlüsselbetätigbares Mehrriegelschloss als Baukastensystem
mit variablem Dornmaß und variabler Entfernung von Schließzylinder und Drückernuss,
mit einem Getriebe und Getriebezahnrädern und mit verzahnter Schubstange längs eines
Stulps bzw. verzahntem Schubstangenanschlussschieber sowie mit Drückernuss und Falle
und vorzugsweise mit Wechselhebel zwischen einem Getriebezahnrad und der Falle in
einem Schlossgehäuse, wobei eine den Schließzylinder sowie Getriebezahnräder aufnehmende
Lagerplatte insbesondere als Zinkdruckgussbauteil vorgesehen ist.
Stand der Techniek
[0002] Mit der Einführung von Normen soll eine Standardisierung erreicht werden, die auch
die Abmessungen von Einstemmschlössern betrifft. Insbesondere bei schlüsselbetätigbaren
Mehrriegelschlössern werden in der Praxis dennoch Ausführungen mit sehr unterschiedlichen
Gehäuseabmessungen verlangt. Vollbautüren gehen von anderen Voraussetzungen aus als
etwa Glastüren mit Kunststoff- oder Aluminiumrahmen, die das Gesperre aufnehmen müssen
und vielfach aus architektonischen Gründen sehr zart ausgebildet sind. Entscheidend
sind Dornmaß - also der Abstand zwischen Stulp und Drehachse des Zylinderkernes -
und die Entfernung eben dieser Achse von der Mittelachse der Drückernuss.
[0003] In der
EP 575701 A wird von einem Schlossgehäuse ausgegangen und ein in dieses einsetzbares Zwischengehäuse
vorgeschlagen, welches den Riegel und den Schließzylinder aufnimmt. Die weiteren funktionsnotwendigen
Bauteile sind direkt im Schlossgehäuse, also im Gehäuseboden und im Gehäusedeckel
gelagert. Je nach Breite des Bodens und Deckels ergibt sich die Tiefe (Einbautiefe)
des Schlossgehäuses. Dies ist in den Fig. 8 bis 10 der genannten Druckschrift dargestellt.
Offenbarung
Technisches Problem
[0004] Die Erfindung zielt darauf ab, die Herstellungskosten dieser Mehrriegelschlösser
zu senken, wenn eine Vielfalt von Größen benötigt wird, und gleichzeitig auch die
Lagerhaltung zu optimieren.
Technische Lösung
[0005] Das Ziel, einen Zusammenbau eines Mehrriegelschlosses aus den üblichen Bauteilen
für unterschiedliche Einbauabmessungen rasch und kostengünstig bei optimaler Lagerhaltung
zu ermöglichen, wird dadurch erreicht,
- dass die Lagerplatte als einstückiger Formkörper mindestens auch die Lagerung für
die Drückernuss, für den Wechselhebel sowie die Mechanik einschließlich Feder für
die Falle umfasst und im Wesentlichen eine Länge (Höhe) aufweist, die der Länge (Höhe)
des Schlossgehäuses entspricht, wobei das Baukastensystem Lagerplatten mit unterschiedlichen
Entfernungen zwischen Schließzylinder und Drückernuss enthält
- dass die äußere Flachseite der Lagerplatte selbst Teil des Schlossgehäuses ist
- dass die auf der Lagerplatte positionierten Bauteile (Antriebsteile) insbesondere
zur Bildung eines Gegenlagers von einer Schlossdecke abgedeckt sind, die entweder
lediglich über der Lagerplatte liegt oder die bis zum Stulp reicht und
- dass zwischen Lagerplatte und Stulp ein Distanzstück als flacher Schlosszwischenkasten
("Ring") vorgesehen ist, in dem der Schubstangenanschlussschieber, der Fallenschaft
und gegebenenfalls ein Riegelschaft verschiebbar geführt sind und wobei das Distanzstück
zusammen mit der anschließenden Lagerplatte die Tiefe und somit das Dornmaß des Mehrriegelschlosses
bestimmen.
[0006] Somit ist die gesamte Antriebseinheit auf der Lagerplatte vorgesehen, die als höhenstrukturierte
Kunststoff oder Druckgussplatte gleichzeitig Teil des Gehäuses sein kann. Dieser Gehäuseteil
wird zum Stulp hin durch das Distanzstück zu einem Schlossgehäuse mit gewünschter
Einbautiefe ergänzt. Die Schlossdecke kann einstückig über das Distanzstück und über
die Lagerplatte reichen.
[0007] Das Distanzstück kann als ringsum geschlossener hülsenartiger flacher Kasten ausgebildet
sein. In diesem Fall kann die Schlossdecke bloß die Lagerplatte mit der auf dieser
gelagerten kompletten Mechanik abdecken.
[0008] Die Lagerplatte nimmt die vorzugsweise in drei Funktionsebenen vorgesehenen Bauelemente
wie Getriebezahnräder, Stockzahnrad, Wechselhebel, Nuss mit Nusshebel, Fallen- und
Riegelanschlussstücke und Fallenvorschubfeder bzw. Drückerfeder auf und sieht entsprechende
Ausnehmungen und Führungsflächen vor. Die Gesamthöhe der Lagerplatte entspricht der
Stärke des Schlossgehäuses, wobei lediglich die Schlossdecke diese Lagerplatte nach
außen hin abschließt. Die Lagerplatte selbst ist der Schlossdecke gegenüberliegend
an der Außenseite flach und als Außenwand in Fortsetzung der Flachseite des Distanzstückes
ausgebildet.
[0009] Die Lagerplatte kann infolge ihrer räumlichen Strukturierung sehr leicht mit den
genannten mechanischen Bauteilen (Getriebe, Nuss, Wechsel, Federn) gefüllt bzw. ausgerüstet
und verschlossen werden. Mit dem Verschluss erfolgt gleichzeitig der stabile Anschluss
an das Distanzstück und an den Stulp.
[0010] Von der Breite des Distanzstückes hängen die Längenabmessungen von Fallenschaft und
Riegelschaft ab, die das Distanzstück durchsetzen, um in die Schlossmechanik auf der
Lagerplatte einzugreifen. Ebenso hat der Schubstangenanschlussschieber mit seiner
stirnseitigen Verzahnung für das Stockzahnrad des Getriebes eine Breite entsprechend
dem Distanzstück.
[0011] Damit ist es möglich, verschiedenen Dornmaßen gerecht zu werden.
[0012] Um auch den Abstand zwischen Schließzylinder und Nuss zu variieren, müssen unterschiedliche
Lagerplatten zur Verfügung stehen. Mit etwa drei solcher Lagerplattengrößen und mit
drei unterschiedlich tiefen Distanzstücken lässt sich die Lagerhaltung und der Zusammenbau
nach dem jeweiligen Bedarf optimieren.
[0013] Ganz wesentlich dabei ist die Vereinigung der gesamten antreibenden Mechanik auf
der einstückigen dreidimensionalen Lagerplatte, zumal das Zusammensetzen, also die
Montage, dadurch wesentlich vereinfacht wird.
Zeichnungenbeschreibung
[0014] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele zum Erfindungsgegenstand dargestellt.
[0015] Fig. 1 zeigt ein geöffnetes Mehrriegelschloss in Draufsicht, Fig. 2 dieses Schloss,
jedoch mit größerer Einbautiefe, Fig. 3 eine Lagerplatte mit den mechanischen Antriebsteilen,
Fig. 4 ein Distanzstück in Draufsicht, Fig. 5 das Distanzstück in Seitenansicht, Fig.
6 eine Schlossdecke entweder nur für das Distanzstück oder für Distanzstücke und Lagerplatten
und Fig. 7 einen Stulp mit Schubstangen und Schubstangenanschlussschieber. Alle Bauteile
der Fig. sind bloß schematisch wiedergegeben.
Best Reglerungsform
[0016] Ein Mehrriegelschloss nach Fig. 1 und 2 umfasst eine Lagerplatte 1 als dreidimensionalen
Formteil mit Aufnahmeöffnungen für einen Schließzylinder 2, eine Drückernuss 3 sowie
Vertiefungen und Achsbohrungen für Getriebezahnräder 4, 5, 6, 7 sowie 8. Letzteres
ist als Stockzahnrad ausgebildet und greift mit seinen Zahnstiften 9, 10 in eine Verzahnung
11 eines Schubstangenanschlussschiebers 12 bzw. 12' in Fig. 2 zur Verschiebung der
Schubstangen 13, 14 längs eines Stulps 15 ein.
[0017] Mit dem Stockzahnrad 8, insbesondere einer mitdrehenden Nocke 16, ist ein Wechselhebel
17 kinematisch verbunden, der durch Schlüsselbetätigung über die Zahnräder 4 bis 8
und über einen Winkelhebel 18 eine Falle 19 mit Fallenschaft 20 zurückzieht. Am Winkelhebel
17 greift ein linear in der Lagerplatte 1 geführter Hakenschieber 21 an, der von einer
nicht dargestellten Fallenrückzugfeder in Richtung des Pfeils 22 belastet ist. Alle
vorgenannten Bauteile sind in unterschiedlichen Ebenen auf der höhenstrukturierten
Lagerplatte 1 gelagert und geführt.
[0018] Ein Riegel 23 ist im Stulp 15 angedeutet, der über ein bekanntes Zapfen-Schlitz-Getriebe
mit 90°-Umlenkung der Schubstangenbewegung von diesem ausschiebbar und einziehbar
ist (nicht im Detail dargestellt).
[0019] Zwischen Stulp 15 und Lagerplatte 1 ist in Fig. 1 ein Distanzstück 24 in Form eines
flachen Kastens vorgesehen. In Fig. 2 ist das Distanzstück 24' tiefer ausgebildet.
Daher ist die Einbautiefe des Schlosses gemäß Fig. 2 größer und somit das Dornmaß
D in Fig. 1 und 2 unterschiedlich.
[0020] Wenn auch die Entfernung E zwischen Schlosszylinder 2 und Nuss 3 verändert werden
soll, dann muss eine andere Lagerplatte 1 verwendet werden.
[0021] Fig. 3 bis Fig. 7 zeigen die Bauteile, die das Schloss im Baukastensystem aufbauen.
In Fig. 3 ist die Lagerplatte 1 mit bereits eingesetzten Bauteilen dargestellt. Die
Fig. 4 und 5 zeigen das Distanzstück 24 von oben und von der Seite und Fig. 6 eine
Schlossdecke 25, die entweder nur das Distanzstück 24 verschließt oder vorzugsweise
auch gleich die Lagerplatte 1 überragt und auch deren Decke bildet.
[0022] Fig. 7 zeigt den Stulp 15 mit den Schubstangen 13 und 14 und den Schubstangenanschlussschieber
12. Letzterer ist auseinander gerissen dargestellt, um anzudeuten, dass der Abstand
der Verzahnung 11 vom Stulp 15 je nach Tiefe des Distanzstückes 24 (z.B. Fig. 4) unterschiedlich
auf das gewünschte Dornmaß abzustimmen ist. Ebenso abzustimmen ist die Länge des Fallenschafts
20 und allenfalls des Riegelschafts.
1. Schlüsselbetätigbares Mehrriegelschloss als Baukastensystem mit variablem Dommaß (D)
und variabler Entfernung (E) von Schließzylinder (2) und Drückernuss (3), mit einem
Getriebe und Getriebezahnrädern (4, 5, 6, 7, 8) und mit verzahnter Schubstange (13,
14) längs eines Stulps (15) bzw. verzahntem Schubstangenanschlussschieber (12, 12')
sowie mit Drückernuss (3) und Falle (19) und vorzugsweise mit Wechselhebel (17) zwischen
einem Getriebezahnrad (8) und der Falle (19) in einem Schlossgehäuse, wobei eine den
Schließzylinder (2) sowie Getriebezahnräder (4, 5, 6, 7, 8) aufnehmende Lagerplatte
(1) insbesondere als Zinkdruckgussbauteil vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Lagerplatte (1) als einstückiger Formkörper mindestens auch die Lagerung für
die Drückernuss (3), für den Wechselhebel (17) sowie die Mechanik einschließlich Feder
(22) für die Falle (19) umfasst und im Wesentlichen eine Länge (Höhe) aufweist, die
der Länge (Höhe) des Schlossgehäuses entspricht, wobei das Baukastensystem Lagerplatten
(1) mit unterschiedlichen Entfernungen (E) zwischen Schließzylinder (2) und Drückernuss
(3) enthält
- dass die äußere Flachseite der Lagerplatte (1) selbst Teil des Schlossgehäuses ist
- dass die auf der Lagerplatte (1) positionierten Bauteile (Antriebsteile) insbesondere
zur Bildung eines Gegenlagers von einer Schlossdecke (25) abgedeckt sind, die entweder
lediglich über der Lagerplatte (1) liegt oder die bis zum Stulp (15) reicht und
- dass zwischen Lagerplatte (1) und Stulp (15) ein Distanzstück (24, 24') als flacher Schlosszwischenkasten
("Ring") vorgesehen ist, in dem der Schubstangenanschlussschieber (12, 12'), der Fallenschaft
(20) und gegebenenfalls ein Riegelschaft (23) verschiebbar geführt sind und wobei
das Distanzstück (24, 24') zusammen mit der anschließenden Lagerplatte (1) die Tiefe
und somit das Dommaß (D) des Mehrriegelschlosses bestimmen.
1. Key-operated multiple bolt lock as a modular system with a variable mandrel extent
(D) and a variable distance (E) from the lock cylinder (2) and latch drive nut (3),
comprising a gearing and gear wheels (4, 5, 6, 7, 8) and a toothed push rod (13, 14)
along a face plate (15), or toothed push rod connection slide (12, 12') and comprising
a latch drive nut (3) and latch bolt (19) and preferably comprising a change lever
(17) between a gear wheel (8) and the latch bolt (19) in a lock housing, a bearing
plate (1) receiving the lock cylinder (2) and gear wheels (4, 5, 6, 7, 8) being provided,
in particular as a zinc die casting component,
characterised in that
- the bearing plate (1), as a one-piece mould, at least also comprises the bearing
arrangement for the latch drive nut (3), for the change lever (17) and the mechanics
including the spring (22) for the latch bolt (19) and substantially has a length (height),
which corresponds to the length (height) of the lock housing, the modular system containing
bearing plates (1) with different distances (E) between the lock cylinder (2) and
latch drive nut (3),
- in that the outer flat side of the bearing plate (1) is itself part of the lock housing
- in that the components (drive parts) positioned on the bearing plate (1) are covered, in
particular for forming a counter bearing of a lock cover (25), which either lies merely
over the bearing plate (1) or extends up to the face plate (15) and
- in that provided between the bearing plate (1) and face plate (15) is a spacer (24, 24'),
as a flat intermediate lock casing ("ring") in which the push rod connection slide
(12, 12'), the latch bolt shaft (20) and optionally a bolt shaft (23) are displaceably
guided and wherein the spacer (24, 24'), together with the adjacent bearing plate
(1), determine the depth and therefore the mandrel extent (D) of the multiple bolt
lock.
1. Serrure à plusieurs pênes actionnée à l'aide d'une clé sous forme de système modulaire
avec un axe variable (D) et un entraxe variable (E) entre le cylindre de fermeture
(2) et le fouillot de poignée (3), avec une transmission et des roues dentées d'entraînement
(4, 5, 6, 7, 8) et avec une tige poussoir dentée (13, 14) le long d'une têtière (15)
ou bien un coulisseau denté de raccordement de la tige poussoir (12, 12') ainsi qu'avec
un fouillot de poignée (3) et un pêne demi-tour (19) et de préférence avec un levier
d'inversion (17) entre une roue dentée d'entraînement (8) et le pêne demi-tour (19)
dans un boîtier de serrure, une plaque d'appui (1) notamment sous forme de composant
en zinc moulé sous pression, étant prévue dans laquelle le cylindre de fermeture (2)
ainsi que des roues dentées d'entraînement (4, 5, 6, 7, 8) sont logés,
caractérisée en ce que
- la plaque d'appui (1) en tant que corps moulé en une seule pièce comprend au moins
aussi le palier pour le fouillot de poignée (3), pour le levier d'inversion (17) ainsi
que la mécanique y compris le ressort (22) pour le pêne demi-tour (19) et présente
une longueur (hauteur) qui correspond sensiblement à la longueur (hauteur) du boîtier
de serrure, le système modulaire contenant des plaques d'appui (1) dont les entraxes
(E) entre le cylindre de fermeture (2) et le fouillot de poignée (3) sont différents,
- la face plane extérieure de la plaque d'appui (1) constitue elle-même une partie
du boîtier de serrure,
- les composants (éléments d'entraînement) positionnés sur la plaque d'appui (1) en
particulier pour former un contre-palier sont recouverts par un foncet ou plaque de
fermeture (25), qui est placé soit uniquement au dessus de la plaque d'appui (1) soit
qui s'étend jusqu'à la têtière (15) et
- une pièce d'écartement (24, 24') en tant que boîtier intermédiaire de serrure plat
("bague") est disposée entre la plaque d'appui (1) et la têtière (15), dans laquelle
pièce de coulisseau de raccordement de tige poussoir (12, 12'), la queue de pêne (20)
et le cas échéant un pêne dormant (23) sont guidés à coulissement et la pièce d'écartement
(24, 24') ensemble avec la plaque d'appui suivante (1) définissent la profondeur et
par conséquent l'axe (D) de la serrure à plusieurs pênes.