[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zusammentragen von Druckbogen an einer
Förderstrecke einer umlaufenden Fördervorrichtung, die in Abständen hintereinander
an einem Zugmittel befestigte Mitnehmer aufweist, welche an entlang der Förderstrecke
angeordneten Zuführstationen vorbeigeführt werden, wobei die Druckbogen von den Zuführstationen
über einen schräg nach unten gerichteten Förderpfad der Fördervorrichtung etwa gleichsinnig
verlaufend zugeführt werden.
[0002] Einrichtungen der genannten Art werden beispielsweise für den Transport, der von
Anlegern vereinzelten Druckbogen in den Sammelkanal von sogenannten Zusammentragmaschinen
in Klebebindeanlagen der grafischen Industrie eingesetzt. Entlang dem etwa horizontal
verlaufenden Sammelkanal sind mehrere Zuführvorrichtungen angeordnet, die die Druckbogen
eines Anlegers dem Sammelkanal zuführen. Im Sammelkanal ist eine Fördervorrichtung
in Form von an einem umlaufenden Zugmittel befestigten Mitnehmern vorhanden, die die
während dem Transport gebildeten Bogenmaterialzusammenstellungen durch den Sammelkanal
schieben. Die durch die Zuführvorrichtungen zugeführten Druckbogen werden in den entstehenden
Bogenmaterialzusammenstellungen exakt ausgerichtet übereinander abgelegt, da ein nachträgliches
Ausrichten einer kompletten Bogenmaterialzusammenstellung zuverlässig nicht mehr möglich
ist. Eine Vorrichtung der genannten Art ist beispielsweise in der DE 196 16 047 offenbart.
Die durch den Anleger vereinzelten Druckbogen werden dem Eingang der Beschickungseinrichtung
taktsynchron zugeführt, durch diese in den Sammelkanal transportiert und in der sich
bildenden Bogenmaterialzusammenstellung abgelegt. Die Beschickungseinrichtung besteht
aus jeweils wenigstens einem angetriebenen Unter- und Oberband zwischen denen die
Druckbogen eingespannt gefördert werden. Der Förderpfad hat die Form einer zum Sammelkanal
geneigten Geraden. Nachteilig sind die am Eingang und am Ausgang vorhandenen geknickten
Uebergänge in der Bewegungsbahn der Druckbogen. Üblicherweise besitzen Druckbogen
an ihren Längs- und/oder Querkanten Falze, die zu einer Versteifung der Druckbogen
führen. Wird nun ein Druckbogen auf der Bewegungsbahn allzu stark auf Biegung beansprucht,
führt dies durch die vorhandene Steifigkeit im Bereich des Längsfalzes des Druckbogens
zu Knickspuren, die die Qualität des Endprodukts mindern. Im Falle von Druckbogen,
die nur einen Längsfalz besitzen, besteht die zusätzliche Gefahr, dass die lose ineinander
gesteckten Bogenbestandteile gegenseitig verschoben werden. Dieser Nachteil liesse
sich durch die Wahl eines kleineren Neigungswinkels des Förderpfades wohl vermeiden,
würde sich jedoch ungünstig auf die Länge einer Zuführstation auswirken, was bei Anlagen
mit vielen Zuführstationen nicht erwünscht ist. Ein weiterer Nachteil bilden die mit
einer Federkraft belasteten Andrückrollen, die das Oberband gegen das Unterband drücken
und dabei hohe hertz'sche Pressungen auf die Druckprodukte ausüben, was insbesondere
bei frisch bedruckten Druckbogen zum gegenseitigen Abdrucken der Druckfarben aneinanderliegender
Seiten führen kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der genannten Art so zu gestalten,
dass die Druckbogen ohne Einbusse an Qualität, gegenseitigem Verschieben von Bestandteilen
und Abschmieren -also schonend- gefördert werden, und die wenig Baulänge in Anspruch
nimmt.
[0004] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand
eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine räumliche Darstellung eines Abschnittes einer erfindungsgemässen Einrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der in Fig. 1 veranschaulichten Einrichtung und
- Fig. 3
- einen vergrösserten Ausschnitt der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung.
[0005] Die Fig. 1 zeigt eine Zuführstation 20 mit einem eine Abgabestelle 27 für Druckbogen
3 enthaltenden Anleger 4 und einer Zuführvorrichtung 1 zur Beschickung einer Förderstrecke
2 mit Druckbogen 3. Die Förderstrecke 2 wird durch einen leicht V-förmigen Sammelkanal
11 (ersichtlich in den Fig. 1 und 3) und an einem umlaufenden Zugmittel 5 befestigten
Mitnehmern 6, die die kontinuierlich entstehenden Bogenmaterialzusammenstellungen
21 in der Förderrichtung 13 durch den Sammelkanal 11 schieben, gebildet. Die zu verarbeitenden
Druckbogen 3 werden dem Anleger 4 automatisch oder durch Handanlegen zugeführt und
bilden auf einem Tisch 15 einen Stapel. Einem aus oberen 30 und unteren Auszugrollen
31 gebildeten Förderelement 34 werden die Druckbogen 3 aus dem Anleger 4 taktsynchron
zur Förderstrecke 2 bzw. mit der Fördervorrichtung 32 zugeführt. Die Zuführvorrichtung
1 besteht aus einem dem Förderelement 34 nachgeschalteten Förderpfad 33, der durch
einen konvexen Förderabschnitt 7 und einem konkaven Förderabschnitt 8, gebildet durch
Unterband 18 und Oberband 19, an den ein leicht geneigter vorzugsweise verstellbarer
Führungstisch 10, dem ein aus einem oberen Förderband 22 und einem unteren Förderband
23 zusammengesetzter Zuförderer 16 nachgeschaltet ist, anschliesst. Die Druckbogen
3 werden in der gleichen Richtung, wie sie den Anleger 4 verlassen, durch das Förderelement
34 weitertransportiert. Ein übermässiges Verbiegen der Bogen 3 quer zum Längsfalz
9 wird damit vermieden und die Länge des Förderpfads 33 gleichzeitig kurz gehalten.
Im Bereich der Bänder 18,19 sind die Druckbogen 3 auf dem Leitorgan 28 eingespannt
und geführt. Die Bänder 18,19 werden gemeinsam mit den Auszugrollen 30,31 durch einen
Antriebsmotor 17 mit etwa gleicher Geschwindigkeit angetrieben. Die Bänder 18,19 (siehe
insbesondere Fig. 3) liegen im konvexen Förderabschnitt 7 des Förderpfads 33 auf dem
Leitorgan 28 auf und im konkaven Förderabschnitt 8 an der Bandführung 29 an. Die für
die Klemmung der Druckbogen 3 zwischen den Bändern 18,19 benötigte Kraft wird durch
die beschriebene flache S-Form der Bandführung automatisch über die Vorspannung der
Bänder 18,19, ohne zusätzliche Mittel erzeugt. Sobald die Druckbogen 3 am Ende des
Förderpfads 33 die Bänder 18,19 verlassen, werden sie durch den aus den Förderbändern
22,23 gebildeten Zuförderer 16 erfasst und mit der Geschwindigkeit der Mitnehmer 6
weiter transportiert. Die Förderbänder 22,23 müssen, exakt nachdem die Druckbogen
3 die Bänder 18,19 verlassen haben, förderwirksam werden. Zu diesem Zweck ist ein
Stellantrieb 26 vorgesehen, der die Förderbänder 22,23 in der zeitlich richtigen zyklischen
Abfolge aneinander bringt und wieder voneinander entfernt. Im Ausführungsbeispiel
besteht der Stellantrieb 26 aus einem Pneumatikzylinder, der über eine nicht dargestellte
Steuerung tätig wird. Es sind jedoch auch andere Antriebe denkbar, beispielsweise
ein Servoantrieb, ein Elektromagnet oder ein mechanisches Kurvengetriebe. Ein Bremsorgan
12 klemmt die Druckbogen 3 leicht gegen den Führungstisch 10 und erzeugen dadurch
eine Reibkraft, die die Bogen 3, nach dem Verlassen des Zuförderers 16, an den Mitnehmern
6 in der Förderrichtung 13 ausrichten. Als Bremsorgan sind beispielsweise Blattfedern
24, die die Druckbogen 3 gegen den Führunstisch 10 drücken, vorgesehen. Es ist ferner
denkbar, die Druckbogen 3 durch Blasluft gegen den Führungstisch 10 zu drücken oder
mit Vakuum an den Führungstisch 10 anzusaugen. Die Druckbogen 3 werden sauber nach
den Mitnehmern 6 ausgerichtet, bevor sie auf den Bogenmaterialzusammenstellungen 21
abgelegt werden.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Fördergeschwindigkeit
der Druckbogen 3, während dem Transport entlang des Förderpfads 33 zum Takt des Anlegers
4 veränderbar ist, um beispielsweise die Transportgeschwindigkeit der Druckbogen 3
während dem Ausfördern aus dem Anleger 4 zu erhöhen. Dadurch kann erreicht werden,
dass für den Bogenvereinzelungsvorgang im Anleger 4 mehr Zeit zur Verfügung steht,
sodass die Beschleunigungswerte reduzierbar sind, respektive die Funktionssicherheit
erhöht werden kann.
1. Einrichtung zum Zusammentragen von Druckbogen (3) an einer Förderstrecke (2) einer
umlaufenden Fördervorrichtung (32), die in Abständen hintereinander an einem Zugmittel
(5) befestigte Mitnehmer (6) aufweist, welche an entlang der Förderstrecke (2) angeordneten
Zuführstationen (20) vorbeigeführt werden, wobei die Druckbogen (3) von den Zuführstationen
(20) über einen schräg nach unten gerichteten Förderpfad (33) der Fördervorrichtung
(32) etwa gleichsinnig verlaufend zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderpfad (33) einen in Förderrichtung (14) der Druckbogen (3) konvex ausgebildeten
Förderabschnitt (7) und einen diesem nachgeschalteten konkaven Förderabschnitt (8)
aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das stromaufwärts gerichtete Ende des Förderpfades (33) in Richtung der zugeführten
Druckprodukte (3) verläuft
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das stromabwärts gerichtete Ende des Förderpfades (33) in einem flachen Winkel (α)
zur Förderstrecke (2) ausgerichtet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem stromabwärts gerichteten Endbereich des Förderpfades (33) ein mit der Fördervorrichtung
(32) zusammenwirkender Zuförderer (16) angeordnet ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an das Förderende des Förderpfades (33) ein, vorzugsweise hinsichtlich Lage verstellbarer
Führungstisch (10) anschliesst.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem stromaufwärts gerichteten Ende des Förderpfades (33) ein Förderelement (34) zugeordnet
ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der konvexe und/oder der konkave Förderabschnitt (7,8) durch ein ortsfestes Leitorgan
(28) gebildet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine ortsfeste Bandführung (29) oberhalb des konkaven Förderabschnittes (8) angeordnet
ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbogen (3) auf dem Förderpfad (33) zwischen sich gegenüberliegenden, angetriebenen
Bändern (18,19) eingespannt sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderelement (34) und die Bänder (18,19) mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben
sind.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit des Förderelements (34) und/oder der Bänder (18,19) gegenüber
der Geschwindigkeit der Fördervorrichtung (32) veränderbar ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuförderer (16) aus einem unteren und einem oberen Förderband (22,23) gebildet
ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit der Förderbänder (22,23) in etwa der Geschwindigkeit der Fördervorrichtung
(32) entspricht.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderbänder (22,23) mittels eines Stellantriebes (26) gegeneinander verstellbar
sind.
15. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Führungstisch (10) ein auf die Druckbogen (3) einwirkendes Bremsorgan (12) zugeordnet
ist.