[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur gemäss dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und des Anspruchs 10.
[0002] Sanitärarmaturen zum Auslass vom Wasser, insbesondere von aus Kaltwasser und Warmwasser
gemischtem Mischwasser, sind allgemein bekannt. Zum Richten des aus der Sanitärarmatur
ausfliessenden Mischwassers auf verschiedene Bereiche der Umgebung, sind Sanitärarmaturen
üblicherweise mit einem schwenkbaren Wasserauslass ausgestattet.
[0003] Eine Sanitärarmatur mit einem derartigen schwenkbaren Wasserauslass ist beispielsweise
in der DE-A-4138938 offenbart. Die darin beschriebene Sanitärarmatur weist einen Befestigungssockel,
in den Wasserversorgungsleitungen hineingeführt sind, eine Steuerpatrone und ein um
die Mittelachse eines Armaturgrundkörpers schwenkbares Auslaufrohr auf. Das Auslaufrohr
ist an einer am Armaturgrundkörper drehbar gelagerten Armaturhülse befestigt. Das
Mischwasser gelangt von der Steuerpatrone durch einen Durchlass im Armaturgrundkörper,
weiter durch eine in einer Lagerausnehmung des Armaturgrundkörpers ausgebildete Mitnehmerbuchse
über ein innen an der Hülse zusammen mit dem Auslaufrohr befestigtes Winkelrohrelement
und verlässt über das Auslaufrohr die Sanitärarmatur.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sanitärarmatur mit einem einfachen
Aufbau bereitzustellen, die auch bei häufigem Verschwenken ihres Wasserauslaufs langfristig
gegen einen unerwünschten Wasseraustritt abgedichtet und kostengünstig herzustellen
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Sanitärarmatur gemäss dem Anspruch 1 gelöst. Besonders
bevorzugte Ausführungsformen sind mit in den abhängigen Ansprüchen genannten Merkmalen
ausgestattet.
[0006] Die erfindungsgemässe Sanitärarmatur ist mit einer auf einem Armaturgrundkörper sitzenden
Steuerpatrone ausgestattet, mittels derer ein Ausfluss von Wasser, insbesondere von
Mischwasser, aus der Sanitärarmatur gesteuert wird. Ausgangsseitig der Steuerpatrone
wird das Mischwasser durch einen abflussseitigen Durchlass im Armaturgrundkörper in
einen zuflussseitigen Rohrschenkel eines einteiligen Winkelrohrelements geführt. Das
Winkelrohrelement ist strömungstechnisch mit einem Wasserauslass verbunden, durch
welchen das Mischwasser in die Umgebung abfliesst. Aufgrund der einteiligen Ausführung
des Winkelrohrelements ist dieses besonders einfach, beispielsweise mittels einer
Spritzgiesstechnik, und dadurch sehr kostengünstig herzustellen.
[0007] Der abflussseitige Durchlass ist in Richtung zum Winkelrohrelement mit einer Lagerausnehmung
ausgestattet, in welcher der zuflussseitige Rohrschenkel drehbar um eine Schwenkachse
gelagert ist. Dabei verläuft die Längsachse des zuflusseitigen Rohrschenkels koaxial
zur Schwenkachse. Zusammen mit dem zuflussseitigen Rohrschenkel ist auch der mit dem
Winkelrohrelement verbundene Wasserauslass um die Schwenkachse schwenkbar. Die drehbare
Lagerung des zuflussseitigen Rohrschenkels in der Lagerausnehmung erspart den Einbau
weiterer Verbindungselemente zwischen dem Armaturgrundkörper und dem Winkelrohrelement,
was wiederum die Herstellungskosten senkt. Gleichzeitig wird dadurch der Einsatz eines
einzigen dynamischen Dichtelements in der Lagerausnehmung zwischen dem zuflussseitigen
Rohrschenkel und dem Armaturgrundkörper möglich. Das dynamische Dichtelement ist in
der Lagerausnehmung vor Umgebungseinflüssen geschützt und weist relativ kleine Abmessungen
in Bezug auf die Sanitärarmatur auf. Aufgrund seiner kleinen Abmessungen kann das
dynamische Dichtelement mit geringeren Toleranzen kostengünstig hergestellt werden
und bewirkt eine zuverlässigere Dichtung bei einer längeren Lebensdauer als vergleichsweise
grosse Dichtelemente.
[0008] Besonders bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Sanitärarmatur werden
im Folgenden anhand einer Zeichnung beschrieben. Die Figuren der Zeichnung zeigen
rein schematisch:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Sanitärarmatur mit einem schwenkbaren
Winkelrohrelement und einem damit verbundenen Wasserauslauf;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den schwenkbaren Wasserauslauf der in Fig. 1 gezeigten Sanitärarmatur
mit einem drehbaren Auslaufendstück;
- Fig. 3
- einen Querschnitt entlang der Ebene III-III, der in Fig. 1 gezeigten Sanitärarmatur;
und
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Sanitärarmatur, die für eine Wandmontage vorgesehen ist.
[0009] Die in Fig. 1 in einem Längsschnitt gezeigte erfindungsgemässe Sanitärarmatur ist
für eine Auftischmontage ausgebildet. In ihrem unteren, einem Wasserzufluss 10 der
Sanitärarmatur zugewandten Endbereich, weist sie diesbezüglich eine Montagehülse 12
mit einem in Fig. 1 nicht gezeigtem Aussengewinde auf. Zur Montage der Santitärarmatur
wird die Montagehülse 12 durch eine entsprechende Durchführung in einer Unterlage,
beispielsweise in einem Waschtisch, geführt und mit einer auf das Aussengewinde der
Montagehülse 12 unterlagenseitig aufschraubbaren Überwurfmutter gesichert.
[0010] Der durch die Montagehülse 12 geführte, über Zuleitungsrohre realisierte Wasserzufluss
10 für Kaltwasser KW und/oder Warmwasser WW ist stromaufwärts mit einem entsprechenden
Rohrleitungssystem zur Wasserspeisung verbunden. Stromabwärts durchgreift der Wasserzufluss
10 eine oberhalb der Montagehülse 12 angeordnete Lagerplatte 14 und ist dichtend in
einen zuflussseitigen Durchlass 16 eines oberhalb der Lagerplatte 14 angeordneten
Armaturgrundkörpers 18 eingeführt. Dazu sind die Zuleitungsrohre des Wasserzufluss
10 in den bzw. die zuflussseitigen Durchlässe 16 eingelötet, eingeschweisst, eingeschraubt
oder eingeklebt.
[0011] Der zuflussseitige Durchlass 16 führt das Kaltwasser KW und/oder das Warmwasser WW
zum Eingang einer Steuerpatrone 20. Eine derartige Steuerpatrone 20 ist beispielsweise
in der CH-A-691134 beschrieben. Sie ermöglicht durch einen Handeingriff eines Benutzers
und/oder durch technische Stellmittel einerseits eine Steuerung eines Mischverhältnisses
von über den Wasserzufluss 10 zugeführten Kaltwasser KW und Warmwasser WW für eine
Bereitstellung von Mischwasser MW und andererseits eine Einstellung der Durchflussmenge
des durch die Sanitärarmatur abfliessenden Mischwassers MW. Durch die Steuerung des
Mischverhältnisses von Kaltwasser KW und Warmwasser WW wird die Temperatur des abfliessenden
Mischwassers MW bestimmt.
[0012] Die Steuerpatrone 20 ist dichtend auf einem gegenüberliegend dem Wasserzufluss 10
angeordneten Sitz 28 des Armaturgrundkörpers 18 aufgesetzt. Ausgangsseitig der Steuerpatrone
20 wird das Mischwasser MW durch einen abflussseitigen Durchlass 30 im Armaturgrundkörper
18 abgeführt. Somit kommunizieren strömungstechnisch jeweils zuflussseitige Durchlässe
16 des Armaturgrundkörpers 18 für Kaltwasser KW und Warmwasser WW eingangsseitig und
der abflussseitige Durchlass 30 des Armaturgrundkörpers 18 für Mischwasser MW ausgangsseitig
mit zugeordneten Eingängen und einem Ausgang der Steuerpatrone 20.
[0013] Die Steuerpatrone 20, der Armaturgrundkörper 18, die Lagerplatte 14 und die Montagehülse
12 sind in einer hohlzylinderförmigen Innenhülse 32 angeordnet und dabei gegeneinander
abgestützt bzw. in ihrer Lage zueinander fixiert. Konzentrisch bezüglich der Innenhülse
32 umschliesst eine ebenfalls zylinderförmige Armaturaussenhülse 36 die Innenhülse
32.
[0014] Die Armaturaussenhülse 36 ist in ihren freien Endbereichen jeweils mittels Gleitringen
38 verschwenkbar um die koaxial verlaufenden Zylinderachsen der Armaturaussenhülse
36 und der Innenhülse 32 aussen an der Innenhülse 32 gelagert. An der Armaturaussenhülse
36 ist ein von der Schwenkachse S wegweisender Auslaufstutzen 40 eines später detailliert
zu beschreibenden Wasserauslaufs 42 einteilig angeformt.
[0015] Im abflussseitigen Durchlass 30 des Armaturgrundkörpers 18 ist in einem stromabwärts
liegenden Endbereich eine zylinderförmige Lagerausnehmung 44 ausgebildet. In die Lagerausnehmung
44 greift ein zuflussseitiger Endbereich eines zuflussseitigen Rohrschenkels 46, der
an einem einteiligen Winkelrohrelement 48 ausgebildet ist, dreh- bzw. schwenkbar um
eine Schwenkachse S ein. Die Schwenkachse S ist durch die Zylinderachsen des zuflussseitigen
Rohrschenkels 46 und der Armaturaussenhülse 36 definiert. Sie fällt zusammen mit den
Zylinderachsen der Innenhülse 32 und Lagerausnehmung 44.
[0016] In der Lagerausnehmung 44 zwischen dem zuflussseitigen Endbereich des zuflussseitigen
Rohrschenkels 46 und dem Armaturgrundkörper 18 ist ein dynamisches Dichtelement in
Form eines Dichtungsrings 49 angeordnet. Der Dichtungsring 49 verhindert einen Austritt
von Mischwasser MW aus dem zuflussseitigen Rohrschenkel 46 in die Lagerausnehmung
44 und ist das einzige beim Verschwenken des zuflussseitigen Rohrschenkels 46 bzw.
des mit ihm verbundenen Wasserauslaufs 42 dynamisch beanspruchte Dichtelement.
[0017] Aufgrund dieses einzigen dynamischen Dichtelements kann der innere Aufbau der Sanitärarmatur
vereinfacht werden und eine kostengünstige Herstellung der Sanitärarmatur ist möglich.
Darüber hinaus ist bei der erfindungsgemässen Sanitärarmatur das einzige dynamische
Dichtelement innerhalb der Innenhülse 32 angeordnet, wodurch ein kleinerer Durchmesser
des dynamischen Dichtelements im Vergleich zu bekannten Sanitärarmaturen mit einem
Ringkanal ermöglicht wird. Da Dichtelemente mit kleineren Abmessungen innerhalb kleinerer
Toleranzen und mit geringeren Herstellungskosten gefertigt werden können, erhöht sich
die Lebensdauer und verringern sich ebenfalls die Herstellungskosten für die erfindungsgemässe
Sanitärarmatur.
[0018] An seinem der Lagerausnehmung 44 gegenüberliegenden Endbereich ist am zuflussseitigen
Rohrschenkel 46 ein Lagerzapfen 50 ausgeformt. Dieser zylinderförmige Lagerzapfen
50 greift drehbar in eine zentrisch bezüglich der Schwenkachse S angeordneten lagerartigen
Ausnehmung 52 der Lagerplatte 14 ein. Zugleich wird der zuflussseitige Rohrschenkel
46 durch die Lagerplatte 14 axial abgestützt. Dadurch ist somit der zuflussseitige
Rohrschenkel 46 und weiter das gesamte Winkelrohrelement 48 einerseits in der Lagerausnehmung
44 des Armaturgrundkörpers 18 und andererseits in der lagerartigen Ausnehmung 52 der
Lagerplatte 14 drehbar gelagert.
[0019] Das Mischwasser MW strömt vom zuflussseitigen Rohrschenkel 46 in einen von der Schwenkachse
S wegstehenden abflussseitigen Rohrschenkel 54 des Winkelrohrelements 48 ein. Die
koaxial zur Schwenkachse S verlaufende Zylinderachse des zuflussseitigen Rohrschenkels
46 bildet dabei mit der Zylinderachse des abflussseitigen Rohrschenkels 54 einen festen
Winkel zwischen 80° und 90°, vorzugsweise von 80°. Die beiden Rohrschenkel 46, 54
und darüber hinaus das ganze Winkelrohrelement 48 sind aus einem Kunststoff, vorzugsweise
aus Polyacetal (POM) gefertigt.
[0020] In den abflussseitigen Rohrschenkel 54 ist dichtend ein Verbindungsrohr 56 des Wasserauslaufs
42 bis zu einem Absatz 58 in den abflussseitigen Rohrschenkel 54 gefügt. Um einen
unerwünschten Austritt von Mischwasser MW in einem entsprechenden Fügebereich, in
welchem axial bezüglich ihrer Längsachsen der freie Endbereich des abflussseitigen
Rohrschenkels 54 den rohrschenkelseitigen Endbereich des Verbindungsrohres 56 hülsenartig
aufnimmt, zu verhindern, ist als statisches Dichtelement ein O-Ring 60 in einer Nut
im rohrschenkelseitigen Endbereich des Verbindungsrohres 56 angeordnet.
[0021] Das Verbindungsrohr 56 ist durch einen innen im Auslaufstutzen 40 ausgebildeten Führungsring
62 koaxial im Auslaufstutzen 40 geführt. Es mündet stromabwärts in einen Auslaufkanal
64 eines im freien Endbereich des Auslaufstutzens 40 gelagerten Auslaufendstücks 66.
Das Auslaufendstück 66 ist aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus Acrylbutadienstyrol
(ABS) gefertigt.
[0022] Das Auslaufendstück 66 ist drehbar um eine Drehachse D im Auslaufstutzen 40 gelagert.
Die Drehachse D ist dabei durch die koaxial verlaufenden Zylinderachsen des Verbindungsrohres
56 und des Auslaufstutzens 40 festgelegt.
[0023] Die drehbare Lagerung des Auslaufendstücks 66 wird durch einen passgenauen, längsseitigen
Einschub eines verbindungsrohrseitig am Auslaufendstück 66 ausgebildeten Rohransatzes
68 in den freien Endbereich des Auslaufstutzens 40 bewirkt. Neben der Verschwenkbarkeit
des Wasserauslaufs 42 bezüglich der Schwenkachse S wird durch die Drehbarkeit des
Auslaufendstücks 66 bezüglich der Drehachse D ein zusätzlicher Freiheitsgrad für ein
räumliches Ausrichten des ausfliessenden Mischwassers MW bereitgestellt.
[0024] Durch ein gleichzeitig passgenau-dichtendes Anliegen einer radial innenliegenden
Wandung 69 des Rohransatzes 68 am Verbindungsrohr 56, unterstützt durch einen radial
aussen in einer Nut 70 des Verbindungsrohrs 56 angeordnetes statisches Dichtelement
in Form eines weiteren O-Rings 72, wird das Verbindungsrohr 56 im Auslaufendstück
66 abgedichtet.
[0025] Wie in Fig. 2 gezeigt, kann ein Drehwinkel um die Drehachse D auf einen Bereich von
etwa -60° bis +60° und damit insgesamt von etwa 120° eingeschränkt werden. Dazu ist
eine Anschlagschraube 74 im freien Endbereich des Auslaufstutzens 40 eingeschraubt.
Eine nahezu halbseitig umlaufende, radial aussen am Rohransatz 68 ausgenommene weitere
Nut 76 ermöglicht ein Drehen des Auslaufendstücks 66 um die Drehachse D bis die in
die Nut 76 hineinreichende Anschlagschraube 74 durch einen Anschlag an jeweils endseitig
von der Nut 76 ausgebildeten Anschlagseiten 78 den Drehwinkel begrenzen.
[0026] Im Auslaufendstück 66 öffnet sich der Auslaufkanal 64 für das Mischwasser MW durch
eine rechtwinklig zur Drehachse D orientierte Wasserauslauföffnung 80. Die Wasserauslauföffnung
80 ist mit einem Innengewinde versehen, das mit einem Aussengewinde eines in die Wasserauslauföffnung
80 einschraubbaren Mundstücks 82 zusammenwirkt. In das in Fig. 1 nicht geschnitten
gezeigte Mundstück 82 können verschiedenartige Strahlformungs- bzw. Filterelemente
vor dem Auslauf des Mischwassers MW in die Umgebung eingesetzt sein.
[0027] Ein Filterelement in Form eines Legionellenfilters 84 ist unmittelbar bzw. nahe der
Wasserauslauföffnung 80 im Auslaufkanal 64 des Auslaufendstücks 66 austauschbar eingesetzt.
Durch den Legionellenfilter 84 in Form eines metallischen, mit einer Silberschicht
überzogenen Gitters, werden möglicherweise mit dem Mischwasser MW aus dem Verbindungsrohr
56 herangeführte Legionellen (stäbchenförmige, die Legionärskrankheit verursachende
Bakterien) abgetötet. Die Anordnung des Legionellenfilters 84 in unmittelbarer Nähe
der Wasserauslauföffnung 80 verhindert darüber hinaus eine Rückverkeimung von stromaufwärts
von der Wasserauslauföffnung 80 angeordneten wasserführenden Elementen.
[0028] Bezüglich der Drehachse D diametral gegenüberliegend der Wasserauslauföffnung 80
ist im Auslaufendstück 66 ein transparentes Fenster 86 angeordnet. Das transparente
Fenster 86, welches aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus Plexiglas (Polymethylacrylat)
gefertigt ist, gestattet einen Blick auf den im Auslaufkanal 64 angeordneten Legionellenfilter
84 und erlaubt dadurch eine optische Kontrolle des Zustandes des Legionellenfilters
84. Bei einer entsprechenden Verfärbung der Silberschicht des Legionellenfilters 84
kann das Auslaufendstück 66 nach einem Herausschrauben der Anschlagschraube 74 aus
dem Auslaufstutzen 40 gezogen und der im Auslaufkanal 64 eingeschobene und verbrauchte
Legionellenfilter 84 ausgewechselt werden.
[0029] Wie der Drehwinkel des Auslaufendstücks 66 um die Drehachse D ist auch ein Verschwenkungswinkel
des Wasserauslaufs 42 um die Schwenkachse S begrenzt. Dazu ist, wie in der Schnittdarstellung
in Fig. 3 gezeigt, ein Anschlagstift 88 radial durch die Innenhülse 32 hindurchgreifend
in den Armaturgrundkörper 18 eingesteckt. Radial innen an der Armaturaussenhülse 36
ausgeformte Anschläge 90 wirken mit dem in einen Raum zwischen der Armaturaussenhülse
36 und der Innenhülse 32 hineinstehenden Anschlagstift 88 zusammen und begrenzen den
Verschwenkungswinkel in einem Bereich von ca. -40° bis ca. +40°.
[0030] Wie insbesondere in Fig. 3 gezeigt, ist weder die Armaturaussenhülse 36 noch der
Auslaufstutzen 40 wasserführend. Aus diesem Grund kann vollständig auf der Armaturaussenhülse
36 zugeordnete dynamische Dichtelemente mit einem grossen Durchmesser verzichtet,
der Aufbau vereinfacht und somit die erfindungsgemässe Sanitärarmatur kostengünstig
hergestellt werden.
[0031] Die angeschnittene, hohlzylinderförmige Innenhülse 32 weist im Schnittbild von Fig.
3 eine halbkreisförmige, zur Schwenkachse S hin geöffnete und lediglich durch den
Anschlagstift 88 unterbrochene Kreisringhälfte auf. Verbindungsrohrseitig, gegenüberliegend
der angeschnittenen Kreisringhälfte, befindet sich eine Ausnehmung in der Innenhülse
32, welche für die Verschwenkbarkeit des abflussseitigen Rohrschenkels 54 des Winkelrohrelements
48 und des Verbindungsrohrs 56 notwendig ist.
[0032] Auch der Armaturgrundkörper 18, in dem kreisförmige Durchlässe des Wasserzuflusses
10 für Kaltwasser KW und Warmwasser WW gezeigt sind, ist aufgrund einer für die Verschwenkbarkeit
des Winkelrohrelements 48 und des Verbindungsrohrs 56 notwendigen, keilförmigen Ausnehmung
zur Schwenkachse S hin geöffnet. Dorthinein, in Richtung des Anschlagstifts 88 weist
das ebenfalls keilförmig angeschnittene Winkelrohrelement 48 mit seinem im Schnittbild
aussen rundlich zulaufenden zuflussseitigen Rohrschenkel 46. Durch das Zentrum eines
kreisförmigen Innenquerschnitts des Rohrschenkels 46 verläuft die Schwenkachse S.
[0033] Der durch das Zusammenwirken der Anschläge 90 mit dem Anschlagstift 88 begrenzte
Verschwenkungswinkel ist derart gewählt, dass es selbst bei maximalem Verschwenkungswinkel
zu keinem Kontakt zwischen dem Armaturgrundkörper 18 zugewandten Seitenflächen des
Winkelrohrelements 48 und dem Armaturgrundkörper 18 kommt. Dadurch werden tangential
bezüglich der Schwenkachse S auf den Armaturgrundkörper 18 und das Winkelrohrelement
48 wirkende Kräfte verhindert und entsprechend möglicherweise hervorgerufene Verformungen
bzw. Undichtheiten vermieden.
[0034] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Sanitärarmatur,
die für eine Wandmontage ausgebildet ist, gezeigt. Dabei ist ein Wandanschluss 92
für eine Durchführung des Wasserzuflusses 10 durch eine Wand, eine Befestigungsmutter
94 zur Befestigung des Armaturgrundkörpers 18 am Wasserzufluss 10 und das Mundstück
82 nicht geschnitten dargestellt.
[0035] Im Gegensatz zur in Fig. 1 bis Fig. 3 gezeigten erfindungsgemässen Sanitärarmatur
für eine Auftischmontage ist hier der Wasserzufluss 10 nahezu rechtwinklig zur Schwenkachse
S orientiert. Aus diesem Grund ist der Armaturgrundkörper 18 entsprechend abgewinkelt
und sowohl der zuflussseitige Durchlass 16 wie auch der Sitz 28 und die Längsachse
der Steuerpatrone 20 nahezu rechtwinklig bezüglich der Schwenkachse S angeordnet.
[0036] Wie der zuflussseitige Durchlass 46 des Armaturgrundkörpers 18, der gleichzeitig
ein Gehäuse der Sanitärarmatur bildet, ist auch der abflussseitige Durchlass 30 raumartig
aufgeweitet und führt Mischwasser MW von einer Strömungsrichtung ausgangsseitig der
Steuerpatrone 20, die entsprechend ebenfalls nahezu rechtwinklig zur Schwenkachse
S orientiert ist, in eine Strömungsrichtung parallel zur Schwenkachse S.
[0037] Am abflussseitigen Durchlass 30 des Armaturgrundkörpers 18 ist winkelrohrelementseitig
die Lagerausnehmung 44 ausgeformt. Der zuflussseitige Endbereich des zuflussseitigen
Rohrschenkels 46 greift in die Lagerausnehmung 44 drehbar ein. In der Lagerausnehmung
44 zwischen dem zuflussseitigen Endbereich des zuflussseitigen Rohrschenkels 46 und
dem Armaturgrundkörper 18 wirkt wiederum nur ein einziges dynamisches Dichtelement
in Form des Dichtungsrings 49.
[0038] Im Gegensatz zur in Fig. 1 bis Fig. 3 gezeigten Ausführungsform ist bei der Ausführungsform
in Fig. 4 die Lagerausnehmung 44 in Richtung der Schwenkachse S winkelrohrelementseitig
derart verlängert, dass der Armaturgrundkörper 18 das Winkelrohrelement 48 bis zu
dem der Lagerausnehmung 44 gegenüberliegenden Endbereich hülsenartig umfasst. Lediglich
für die freie Verschwenkbarkeit des zum Wasserauslauf 42 gehörigen Verbindungsrohres
56 ist eine entsprechende Ausnehmung im hülsenartigen Endbereich des Armaturgrundkörpers
18 ausgeformt. Der abflussseitige Rohrschenkel 54 des Winkelrohrelements 48 ist hier
nach innen zur Schwenkachse S hin und rechtwinklig zum zuflussseitigen Rohrschenkel
46 ausgerichtet.
[0039] Die Armaturaussenhülse 36 ist bei dieser Ausführungsform becherförmig ausgebildet
und weist einen Boden 96 auf, auf welchem eine rechtwinklig zur Schwenkachse S orientierte
Seitenfläche 98 des abflussseitigen Rohrschenkels 54 zur Anlage kommt. Die Armaturaussenhülse
36 ist über Gleitringe 38 zwischen der Armaturaussenhülse 36 und dem hülsenartigen
Endbereich des Armaturgrundkörpers 18 schwenkbar gelagert.
[0040] Eine Anschlagschraube 99 ist bei dieser Ausführungsform in die Armaturaussenhülse
36 eingeschraubt und reicht in eine am hülsenartigen Endbereich des Armaturgrundkörpers
18 ausgenommene Hülsennut 100 hinein. In Fig. 4 nicht gezeigte, sich umfangsseitig
gegenüberliegende Anschlagseiten der Hülsennut 100 begrenzen bei einem Anschlag der
Anschlagsschraube 99 an die Anschlagseiten der Hülsennut 100 den Verschwenkungswinkel.
[0041] Der von der Schwenkachse S rechtwinklig wegweisende Auslaufstutzen 40 ist auch bei
dieser Ausführung einstückig an der Armaturaussenhülse 36 angeformt. Das Verbindungsrohr
56 ist im Auslaufstutzen 40 ebenfalls mittels eines Führungsrings 62, der in Fig.
4 nicht gezeigt ist, geführt, stromaufwärts dichtend in den abflussseitigen Rohrschenkel
54 eingefügt und in seinem Endbereich stromabwärts dichtend vom Rohransatz 68 des
Auslaufendstücks 66 aufgenommen.
[0042] Das Auslaufendstück 66 ist identisch zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführung ausgestaltet
und auch hier drehbar um die Drehachse D, vorgegeben durch die Längsachse des Auslaufstutzens
40, im Auslaufstutzen 40 gelagert.
[0043] Selbstverständlich kann bei den beschriebenen Ausführungsformen alternativ das Auslaufendstück
66 auch drehfest am Auslaufstutzen 40 gelagert sein. Ebenso ist es natürlich auch
möglich, dass die Längsachsen des Auslaufendstücks 66 und des Auslaufstutzens 40 in
einem vorbestimmten Winkel zueinander ausgerichtet sein können.
[0044] Ebenso kann das Fenster 86 alternativ auch andersartig ausgeformt sein und der Legionellenfilter
84 durch einen andersartigen Filter ersetzt werden. Darüber hinaus ist es auch denkbar,
das Auslaufendstück 66 mit abstehenden Griffelementen, die ein Drehen des Auslaufendstücks
66 durch den Benutzer erleichtern, auszustatten.
1. Sanitärarmatur mit einer Steuerpatrone (20), die eingangsseitig mit einem Wasserzufluss
(10) und ausgangsseitig mit einem in einem Armaturgrundkörper (18) ausgeformten, eine
Lagerausnehmung (44) aufweisenden abflussseitigen Durchlass (30) verbunden ist,
einem strömungstechnisch mit dem abflussseitigen Durchlass (30) verbundenen, um eine
Schwenkachse (S) verschwenkbaren, einteiligen, mit wenigstens einem wasserführenden
Rohrschenkel (46,54) ausgestatteten Winkelrohrelement (48) und
einem strömungstechnisch mit dem Winkelrohrelement (48) verbundenen und zusammen mit
dem Winkelrohrelement (48) um die Schwenkachse (S) verschwenkbaren Wasserauslauf (42)
dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrschenkel (46) zuflussseitig am Winkelrohrelement (48) ausgebildet ist, wenigstens
nahezu parallel zur Schwenkachse (S) ausgerichtet ist, und mit seinem zuflussseitigen
Endbereich drehbar in die Lagerausnehmung (44) eingreift.
2. Sanitärarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Lagerausnehmung (44) zwischen dem zuflussseitigen Endbereich des zuflussseitigen
Rohrschenkels (46) und dem Armaturgrundkörper (18) ein dynamisches Dichtelement (49)
wirkt.
3. Sanitärarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Winkelrohrelement (48) einen zweiten, von der Schwenkachse (S) wegweisenden,
abflussseitigen Rohrschenkel (54) aufweist, ein Verbindungsrohr (56) des Wasserauslaufs
(42) mit dem abflussseitigen Rohrschenkel (54) dichtend axial gefügt ist und das Verbindungsrohr
(56) radial aussen in einem von der Schwenkachse (S) wegweisenden Auslaufstutzen (40)
geführt ist.
4. Sanitärarmatur nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserauslauf (42) in seinem freien Endbereich ein am Auslaufstutzen (40) angeordnetes
Auslaufendstück (66) mit einer Wasserauslauföffnung (80), die strömungstechnisch mit
dem Verbindungsrohr (56) verbunden ist, aufweist.
5. Sanitärarmatur nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslaufstutzen (40) einstückig an einer bezüglich der Schwenkachse (S) drehbaren
Armaturaussenhülse (36) ausgeformt ist, und dass der Auslaufstutzen (40) und die Armaturaussenhülse
(36) wasserführungsfrei sind.
6. Sanitärarmatur nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslaufstutzen (40) eine Drehachse (D) definiert, um die das Auslaufendstück
(66) drehbar ist.
7. Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass im Auslaufendstück (66) ein austauschbares Filterelement, vorzugsweise ein Legionellenfilter
(84), nahe der Wasserauslauföffnung (80) angeordnet ist, um eine Rückverkeimung zu
verhindern.
8. Sanitärarmatur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in das Auslaufendstück (66) ein vorzugsweise aus einem Kunststoff hergestelltes transparentes
Fenster (86) zur optischen Kontrolle des Filterelementes integriert ist.
9. Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Armaturgrundkörper (18) und eine Lagerplatte (14) in einer Innenhülse (32) angeordnet
sind und das Winkelrohrelement (48) einerseits in der Lagerausnehmung (44) des Armaturgrundkörpers
(18) und andererseits in der Lagerplatte (14) gelagert ist.
10. Sanitärarmatur nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerplatte (14) eine zentrisch bezüglich der Schwenkachse (S) angeordnete, lagerartige
Ausnehmung (52) aufweist, in der ein Lagerzapfen (50) des Winkelrohrelements (48)
drehbar lagert.
11. Sanitärarmatur mit einem Wasserauslauf (42) und einer Wasserauslauföffnung (80) an
seinem freien Endbereich, dadurch gekennzeichnet, dass in den Wasserauslauf (42) nahe der Wasserauslauföffnung (80) ein Filterelement, vorzugsweise
ein Legionellenfilter (84), zur Vermeidung einer Rückverkeimung austauschbar angeordnet
ist.
12. Sanitärarmatur nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserauslauf (42) einen Auslaufstutzen (40) umfasst, in dessen freien Endbereich
ein mit der Wasserauslauföffnung (80) ausgestattetes Auslaufendstück (66) gelagert
ist, in welches vorzugsweise ein transparentes Fenster (86) zur optischen Kontrolle
des Filterelements integriert und das um eine durch den Auslaufstutzen (40) definierte
Drehachse (D) drehbar ist, und dass das Filterelement austauschbar in dem Auslaufendstück
(66) angeordnet ist.