[0001] Die Erfindung betrifft einen Flansch für einen Bodenablauf sowie ein Montageset mit
einem derartigen Flansch.
[0002] Es ist bekannt, zur Gebäudeentwässerung, beispielsweise zur Entwässerung von Bädern,
Bodenabläufe zu verwenden. Derartige Bodenabläufe werden von der Anmelderin auf den
Markt gebracht und weisen einen Ablaufkörper auf, der in eine Kernbohrung im Boden
bzw. der Decke eingesetzt und mit dem Abwassersystem verbunden wird. Auf der Einlaufseite
umfasst der Ablaufkörper einen mit einer Dichtungsbahn verbundenen Flansch, der einteilig
mit dem Ablaufkörper ausgebildet ist und im montierten Zustand auf dem Boden bzw.
der Betondecke aufliegt. Zur Abdichtung im Dünnbettverfahren werden Ablaufkörper verwendet,
die ein Aufsatzstück mit integrierter Dichtmanschette aufweisen.
[0003] Auch wenn sich diese bekannten Bodenabläufe bisher hervorragend bewährt haben, besteht
Raum für Verbesserungen, insbesondere im Hinblick auf eine Vereinfachung der Herstellung
und der Montage der Bodenabläufe.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flansch und ein Montageset jeweils
für einen Bodenablauf anzugeben, mit deren Hilfe die Produktion von Bodenabläufen
sowie deren Montage vereinfacht werden kann.
[0005] Im Hinblick auf den Flansch wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des Anspruchs 1 und im Hinblick auf das Montageset durch den Gegenstand des Anspruchs
8 gelöst.
[0006] Der Kern der Erfindung besteht somit darin, den Flansch mit einer Anschlussöffnung
zu versehen, mit deren Hilfe der Flansch mit dem Bodenablauf verbunden werden kann.
Zum Abdichten des Flansches gegen den Bodenablauf umfasst der Flansch ein der Anschlussöffnung
zugeordnetes Dichtmittel sowie ein flächiges Dichtmittel, das sich über eine Außenbegrenzung
des Flansches hinaus erstreckt und zur Bodenabdichtung dient.
[0007] Die Erfindung hat den Vorteil, dass der Flansch und die übrigen Bauteile des Bodenablaufes
getrennt hergestellt und gelagert werden können. Erst bei der Montage werden der Flansch
und das Aufsatzstück bzw. der Ablaufkörper miteinander verbunden. Dabei wird insbesondere
die Fertigung des Flansches vereinfacht, da dieser nicht, wie bisher, integral mit
dem Bodenablauf ausgebildet ist, sondern separat von den übrigen Bauteilen des Bodenablaufes
hergestellt werden kann. Dadurch ist es möglich, die Geometrie des Flansches zu vereinfachen
und somit Produktionskosten zu sparen.
[0008] Durch die Möglichkeit, den Flansch nachträglich an bestehende Bodenabläufe, aber
auch an zukünftige Bodenabläufe anschließen zu können, wird nicht nur erreicht, dass
bereits bestehende Bodenabläufe nachgerüstet werden können. Überdies wird auch die
Lagerhaltung und Disposition der Flansche erheblich verbessert, da die Produktion
auf unterschiedliche Gegebenheiten bzw. Anforderungen abgestimmt werden kann.
[0009] Die Montage des Flansches erfolgt durch einfache Handgriffe, die schnell und sicher
ausgeführt werden können, so dass die Montagefreundlichkeit insgesamt verbessert wird.
[0010] Vorzugsweise umfasst der Flansch eine Ringscheibe, insbesondere aus Kunststoff, einen
Dichtring, der am Innenumfang der Ringscheibe angeordnet und die Anschlussöffnung
begrenzt, und eine Dichtmanschette, insbesondere aus einem Gewebevlies, die sich über
den Außenumfang der Ringscheibe hinaus erstreckt. Diese Ausführungsform des Flansches
ist besonders zur Verwendung im Zusammenhang mit einem für das Dünnbettverfahren vorgesehenen
Bodenablauf geeignet und kann auf einfache Weise mit dem Aufsatzstück eines Bodenablaufes
verbunden werden.
[0011] Der Dichtring und die Dichtmanschette können dabei an der Ringscheibe durch Anspritzen
angeformt sein, woraus sich eine weitere Vereinfachung der Herstellung des Flansches
ergibt.
[0012] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der Flansch
ein erstes Flanschteil, einen Dichtring, der am ersten Flanschteil angeordnet ist
und die Anschlussöffnung begrenzt, ein zweites Flanschteil, das mit dem ersten Flanschteil
verbindbar ist, und eine Dichtbahn, insbesondere eine Dichtfolie, die zwischen dem
ersten Flanschteil und dem zweiten Flanschteil, insbesondere durch Pressung, gehalten
und sich über eine Außenbegrenzung jeweils des ersten und zweiten Flanschteiles hinaus
erstreckt.
[0013] Ein auf diese Weise ausgebildeter Flansch ist besonders geeignet, um als Pressdichtungsflansch
mit dem Ablaufkörper eines Bodenablaufes verbunden zu werden. Im Vergleich zu herkömmlichen
Flanschen, die einteilig mit dem Ablaufkörper verbunden sind, bietet der Flansch nach
dieser bevorzugten Ausführungsform den Vorteil, dass die einzelnen Bauteile des Flansches,
insbesondere die Dichtbahn, vormontiert werden können und erst bei der Montage des
Bodenablaufes mit diesem verbunden werden.
[0014] Dabei kann der erste Flansch eine im Wesentlichen flache Ringscheibe zur Anlage mit
der Dichtbahn, insbesondere der Dichtfolie, und eine am Innenumfang der Ringscheibe
angeordnete Ringnut zur Aufnahme des Dichtrings aufweisen. Diese Ausführung des Flansches
ist besonders kompakt, da die beiden Dichtmittel, nämlich der Dichtring und die Dichtfolie,
nahe beieinander angeordnet sind.
[0015] Vorzugsweise umfasst das zweite Flanschteil eine im Wesentlichen parallel zum ersten
Flanschteil angeordnete Ringscheibe mit einem radial außen angeordneten Wellabschnitt
und einem radial innen angeordneten Flachabschnitt. Mit Hilfe eines so ausgebildeten
zweiten Flanschteiles ist es auf einfache Weise möglich, das Dichtband zwischen dem
zweiten und dem ersten Flanschteil mit einer Presskraft zu beaufschlagen, die über
den radial außen angeordneten Wellabschnitt aufgebracht wird.
[0016] Dabei kann eine Stirnfläche des Flachabschnittes an einer radialen Außenwand der
Ringnut abgestützt sein. Dies führt zu dem Vorteil, dass das zweite Flanschteil, insbesondere
der Flachabschnitt des zweiten Flanschteiles, direkt am ersten Flanschteil, d.h. an
der radialen Außenwand der Ringnut des ersten Flanschteiles, abgestützt sein kann,
woraus sich eine robuste Bauweise des Flansches ergibt.
[0017] Im Hinblick auf das Montageset hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass das Aufsatzstück
wenigstens eine, insbesondere vier Sickerbohrungen in einer Umfangswandung desselben
aufweist, wobei die Sickerbohrungen im installierten Zustand oberhalb des Flansches
angeordnet sind. Damit wird erreicht, dass Wasser, das eventuell durch den Boden sickert,
über die Sickerbohrungen in den Bodenablauf geführt wird und nicht in eine tiefer
angeordnete Dämmung eindringen kann.
[0018] Das Aufsatzstück kann zur Abdichtung im Dünnbettverfahren höhenverstellbar angeordnet
sein. Damit wird eine optimale Anpassung des Bodenablaufes an den Bodenbelag, insbesondere
an die Fliesenhöhe, erreicht.
[0019] Eine verbesserte Abdichtung des Bodenablaufes wird erreicht, wenn der Ablaufkörper
eine der Anschlussöffnung des Flansches angepasste Dichtfläche aufweist.
[0020] Vorzugsweise weist der Ablaufkörper des Montagesets ein im Querschnitt umgekehrt
T-förmiges Ringprofil auf, wobei die Dichtfläche am vertikalen Schenkel des Ringprofiles
ausgebildet ist und ein radial nach außen erstreckter horizontaler Schenkelabschnitt
eine Auflagefläche für die Ringnut des Flansches bildet. Diese Ausführungsform gestattet
eine sichere Lagerung des Flansches verbunden mit einer wirkungsvollen Abdichtung,
da die Dichtfläche und die Auflagefläche in ein Bauteil, nämlich das umgekehrte T-förmige
Ringprofil, integriert sind.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen
- Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung im montierten
Zustand mit einem Dünnbettflansch; und
- Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung im montierten
Zustand mit einem Pressdichtungsflansch.
[0022] Fig. 1 zeigt einen Flansch 1 mit seinen wesentlichen Bestandteilen, wie er hauptsächlich
bei Bodenabläufen zum Einsatz kommt, die im Dünnbettverfahren verlegt werden. Zum
besseren Verständnis der Funktionsweise des Flansches 1 ist dieser im montierten Zustand
im Zusammenhang mit dem Aufsatzstück 31 eines Bodenablaufes dargestellt. Es versteht
sich, dass die Erfindung sowohl den Flansch 1 an sich, d.h. ohne das zugehörige Aufsatzstück
31, als auch den Flansch 1 zusammen mit den übrigen Bauteilen des Bodenablaufes umfasst.
[0023] Der in Fig. 1 dargestellte Flansch 1 umfasst eine Ringscheibe 15, die aus Kunststoff
hergestellt ist und eine konzentrisch angeordnete, dem Durchmesser des Aufsatzstückes
31 angepasste Anschlussöffnung 10 aufweist. Der Anschlussöffnung 10 ist ein Dichtmittel
11 zugeordnet, das vorliegend als Dichtring 16 ausgeführt ist, der am Innenumfang
der Ringscheibe 15 vorgesehen ist. Dabei begrenzt eine Innenfläche des Dichtringes
16 die Anschlussöffnung 10. Der Dichtring 16 kann durch Anspritzen an der Ringscheibe
15 angeformt sein. Es ist auch möglich, ein anderes Dichtmittel der Anschlussöffnung
10 zuzuordnen, um zu erreichen, dass der Flansch entgegen dem Bodenablauf, bzw. entgegen
das Aufsatzstück 31 abgedichtet ist. Gegebenenfalls könnte es genügen, wenn eine Innenfläche
der Ringscheibe 15 als Dichtfläche bearbeitet ist und am Aufsatzstück 31 dichtend
anliegt.
[0024] Der Flansch weist ferner ein flächiges Dichtmittel 13 auf, das über eine Außenbegrenzung
des Flansches 1 sich hinauserstreckend angeordnet ist. Das flächige Dichtmittel 13
ist vorliegend als Dichtmanschette 17 ausgeführt, die aus einem wasserundurchlässigen
Gewebevlies hergestellt ist. Die Dichtmanschette 17 überlappt den Außenumfang 15B
der Ringscheibe 15 derart, dass ein Innenrand der Dichtmanschette 17 mit der Ringscheibe
15 im Bereich des Außenumfangs 15B verbunden, beispielsweise verklebt werden kann.
Die Dichtmanschette 17 kann an der Ringscheibe 15 auch durch Anspritzen angeformt
sein. Der überwiegende Teil der Dichtmanschette 17 ragt dabei über den Außenumfang
15B der Ringscheibe 15 hinaus und kann im Dünnbettverfahren mit einer Streich-, Spritz-oder
rollbaren Flüssigfolie verbunden werden.
[0025] Um durchsickerndes Wasser in den Bodenablauf abzuleiten, werden vor Ort oder werkseitig
mehrere Sickerbohrungen 32, insbesondere vier Sickerbohrungen 32 in das Aufsatzstück
31, insbesondere in eine Umfangswandung 33 desselben eingebracht.
[0026] Das Aufsatzstück 31 ist höhenverstellbar und kann somit an bestimmte Fliesenstärken
angepasst werden. Dazu ist seitlich am Aufsatzstück 31 angrenzend an die Umfangswandung
33 einen Lippendichtung 33A mit einer Doppellippe vorgesehen. Die Lippendichtung 33A
ist durch einen Ringsteg 33B gehalten, der in Umfangsrichtung und konzentrisch zum
Aufsatzstück 31 am Ablaufkörper 30 vorgesehen ist.
[0027] Das Aufsatzstück 31 ist aus Kunststoff gefertigt und kann einen Außendurchmesser
von 125 mm aufweisen. Der Innendurchmesser des Dichtrings 16 ist entsprechend angepasst.
[0028] Bei der Montage des in Fig. 1 dargestellten Bodenablaufes wird vor Ort der separat
gelieferte Flansch 1 mit dem Aufsatzstück 31 verbunden derart, dass die Umfangswandung
33 des Aufsatzstückes 31 in die durch den Dichtring 16 und die Ringscheibe 15 gebildete
Anschlussöffnung 10 gesteckt wird. Auf diese Weise wird der Flansch 1 am Aufsatzstück
31 angeschlossen und bildet zusammen mit diesem und dem Ablaufkörper 30, sowie den
im Ablaufkörper 30 angeordneten weiteren Bauteilen, wie einem Brand- und Geruchsglockenverschluss,
den Bodenablauf.
[0029] Zum Einbau wird der Bodenablauf, insbesondere der Ablaufkörper 30, in eine Kernbohrung
in einer Geschossdecke eingesetzt. Zwischen dem Estrich und der Geschossdecke wird
eine Dämmschicht vorgesehen, die jeweils durch eine Folie von der Decke bzw. dem Estrich
getrennt ist. Die Dichtmanschette 17 des Flansches 1 liegt auf dem Estrich auf und
wird im Dünnbettverfahren mit einer Flüssigfolie verbunden. Auf den Estrich bzw. die
Dichtmanschette werden dann Bodenfliesen geklebt.
[0030] Der in Fig. 1 gezeigte Flansch 1 umfassend die Ringscheibe 15, den Dichtring 16 und
die Dichtmanschette 17 kann separat angeboten und vertrieben werden. Es ist gleichfalls
möglich, diesen Flansch als Montageset zusammen mit einem passenden Aufsatzstück 31
und einem Ablaufkörper anzubieten.
[0031] Fig. 2 stellt ein zweites Ausführungsbeispiels eines Flansches 1 dar, der mit einem
Ablaufkörper 30 verbunden werden kann. Der Flansch 1 weist ein erstes Flanschteil
18 auf, das eine im Wesentlichen flache Ringscheibe 22 zur Anlage mit dem flächigen
Dichtmittel 14 aufweist, das sich zur Bodenabdichtung über die Außenbegrenzung des
ersten Flanschteiles 18 hinaus erstreckt. Das flächige Dichtmittel 18 ist vorliegend
als Dichtbahn, insbesondere als Dichtfolie 21 ausgebildet, die den im montierten Zustand
darunter liegenden Fußbodenaufbau vor Eindringen von Wasser schützt. Das erste Flanschteil
18 weist einen Dichtring 19 auf, dessen Innenfläche die Anschlussöffnung 10 begrenzt.
Der Dichtring 19 ist in einer Ringnut 23 angeordnet, die einteilig mit der Ringscheibe
22 des ersten Flanschteiles 18 verbunden ist. Die Ringnut 23 ist dabei so angeordnet,
dass diese in radialer Richtung nach innen geöffnet ist, so dass der darin angeordnete
Dichtring 19 in Anlage mit einer entsprechend angeordneten Dichtfläche 34 gebracht
werden kann. Vorliegend ist die Ringnut im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet.
Andere Querschnittsformen bzw. Profilformen sind ebenfalls möglich, die eine Halterung
des Dichtringes 19 gestatten. Die Ringscheibe 22 des ersten Flanschteiles 18 ist außermittig
mit der Ringnut 23 verbunden derart, dass der sich daraus ergebende größere Abschnitt
oberhalb der Ringscheibe 22 angeordnet ist. In diesem Bereich ist das zweite Flanschteil
20 angeordnet und mit dem ersten Flanschteil 18 verbunden, beispielsweise verschraubt.
[0032] Das zweite Flanschteil ist dabei als eine im Wesentlichen parallel zum ersten Flanschteil
18 angeordnete Ringscheibe 24 ausgebildet. Die Ringscheibe 24 umfasst einen radial
außen angeordneten Wellabschnitt 24A und einen radial innen angeordneten Flachabschnitt
24B. Der Flachabschnitt 24B dient zur Verbindung des zweiten Flanschteiles 20 mit
dem ersten Flanschteil 18. Der Wellabschnitt 24A gestattet die Aufbringung einer Presskraft
auf die zwischen dem ersten und dem zweiten Flanschteil 18, 20 angeordnete Dichtfolie
21. Insbesondere ist in Fig. 2 zu erkennen, dass der Flachabschnitt 24B aufgrund der
axialen Erstreckung des Wellabschnittes 24A von der Ringscheibe 22 des ersten Flanschteiles
18 sowie von der Dichtfolie 21 beabstandet ist. Auf diese Weise kann das zweite Flanschteil
20 gegen das erste Flanschteil 18 vorgespannt werden, so dass der Wellabschnitt 24A,
insbesondere die in Anlage mit der Dichtfolie 21 befindlichen Wellentäler des Wellabschnittes
24A eine bestimmte Presskraft auf die Dichtfolie 21 ausüben.
[0033] Zur Führung des zweiten Flanschteiles 20 ist eine Stirnfläche 24C des Flachabschnittes
24B an einer radialen Außenwand 23A der Ringnut 23 abgestützt. Zu diesem Zweck sind
die Abmaße des zweiten Flanschteiles 20, insbesondere die axiale Erstreckung des Wellabschnittes
24A und die Höhe der Ringnut 23, insbesondere der radialen Außenwand 23A, die oberhalb
der Ringscheibe 22 des ersten Flanschteiles 18 erstreckt ist, entsprechend angepasst.
Diese Anordnung ermöglicht die Vormontage der einzelnen Bauteile des Flansches, insbesondere
des ersten Flanschteiles 18, des zweiten Flanschteiles 20 und der dazwischen eingespannten
Dichtfolie 21.
[0034] Der zugehörige Ablaufkörper 30, der getrennt vom Flansch 1 herstellbar ist, weist
ein im Querschnitt umgekehrt T-förmiges Ringprofil 35 auf (im montierten Zustand),
das umfangsseitig an einer Außenwandung 30A des Ablaufkörpers 30 vorgesehen ist. Das
Ringprofil 35 weist einen vertikalen Schenkel 35A auf, der konzentrisch und parallel
zur Außenwand 30A des Ablaufkörpers 30 angeordnet ist. Der vertikale Schenkel 35A
ist mit zwei horizontalen Schenkelabschnitten 35B, 35C verbunden, von denen ein Schenkelabschnitt
35B radial nach außen erstreckt ist und ein weiterer horizontaler Schenkelabschnitt
35C radial nach innen erstreckt ist (bezogen auf den vertikalen Schenkel 35A). Die
mit dem Dichtring 19 zusammenwirkende Dichtfläche 34 ist an der radialen Außenseite
des vertikalen Schenkels 35A ausgebildet und entsprechend bearbeitet. Der radial nach
außen erstreckte horizontale Schenkelabschnitt 35B bildet eine Auflagefläche, auf
der die Ringnut 23 des Flansches 1 axial gelagert ist. Die radiale Lagerung des Flansches
1 erfolgt mittels des vertikalen Schenkels 35A. Der weitere horizontale Schenkelabschnitt
35C, der, vom vertikalen Schenkel 35A aus gesehen, radial nach innen erstreckt ist,
bildet zusammen mit dem vertikalen Schenkel 35A und der Außenwand 30A des Ablaufkörpers
30 einen Ringspalt. Dieser Ringspalt ist von einer Ringplatte 36 überdeckt, die auf
der Oberseite der Ringnut 23 aufliegt und mit dieser bündig abschließt.
[0035] Das erste Flanschteil 18 kann als mit dem Ablaufkörper 30 verbindbarer Festflansch
angesehen werden, wobei das zweite Flanschteil 20 den zugehörigen Losflansch bildet.
Das zweite Flanschteil 20 kann aus VA oder Kunststoff hergestellt sein. Die Anzahl
der Wellungen des Wellabschnittes 24A des zweiten Flanschteiles sind beispielhaft
zu verstehen. Eine besonders stabile Halterung der Dichtfolie wird erreicht, wenn
drei Wellungen ausgebildet sind, so dass das zweite Flanschteil 20 die Dichtfolie
21 an drei Stellen berührt.
[0036] Der Ablaufkörper 30 kann, wie vorliegend einteilig, aber auch zweiteilig ausgebildet
sein.
[0037] Ferner ist es denkbar, die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele
zu kombinieren, wobei das Aufsatzstück des sich daraus ergebenden zweiteiligen Bodenablaufes
mit dem Dünnbettflansch und der Ablaufkörper mit dem Pressdichtungsflansch vor Ort
verbunden wird.
[0038] Der Pressdichtungsflansch wäre dann zwischen der Rohbetondecke und dem darauf vorgesehenen
Gefälleestrich sowie einer Wärmedämmung angeordnet. Der Dünnbettflansch hingegen wäre
zwischen einem auf der Wärmedämmung aufgebrachten Mörtelbett und den Bodenfliesen
angeordnet.
[0039] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist zu beachten, dass der Pressdichtungsflansch
separat hergestellt wird und entsprechend separat vertrieben werden kann. Außerdem
ist es möglich, den Flansch 1 zusammen mit den übrigen Bauteilen des Bodenablaufes,
insbesondere dem Ablaufkörper, im Rahmen eines Montagesets anzubieten.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Flansch
- 10
- Anschlussöffnung
- 11
- Dichtmittel
- 13
- Dichtmittel
- 15
- Ringscheibe
- 15B
- Außenumfang der Ringscheibe 15
- 16
- Dichtring
- 17
- Dichtmanschette
- 18
- erstes Flanschteil
- 19
- Dichtring
- 20
- zweites Flanschteil
- 21
- Dichtfolie
- 22
- Ringscheibe des ersten Flanschteils
- 23
- Ringnut
- 24
- Ringscheibe des zweiten Flanschteils
- 24A
- Wellabschnitt
- 24B
- Flachabschnitt
- 24C
- Stirnfläche
- 30
- Ablaufkörper
- 30A
- Außenwand des Ablaufkörpers
- 31
- Aufsatzstück
- 32
- Sickerbohrungen
- 33
- Umfangswandung
- 33A
- Lippendichtung
- 33B
- Ringsteg
- 34
- Dichtfläche
- 35
- Ringprofil
- 35A
- vertikaler Schenkel
- 35B
- horizontaler Schenkelabschnitt
- 35C
- horizontaler Schenkelabschnitt
- 36
- Ringplatte
1. Flansch für einen Bodenablauf mit
einer Anschlussöffnung (10) zum Verbinden des Flansches (1) mit dem Bodenablauf,
einem der Anschlussöffnung (10) zugeordneten Dichtmittel (11; 12) zum Abdichten des
Flansches (1) gegen den Bodenablauf und
einem flächigen Dichtmittel (13; 14) zur Bodenabdichtung, das sich über eine Außenbegrenzung
des Flansches (1) hinaus erstreckt.
2. Flansch nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Ringscheibe (15), insbesondere aus Kunststoff,
einen Dichtring (16), der am Innenumfang (15a) der Ringscheibe (15) angeordnet ist
und die Anschlussöffnung (10) begrenzt, und
eine Dichtmanschette (17), insbesondere aus einem Gewebevlies, die sich über den Außenumfang
(15b) der Ringscheibe (15) hinaus erstreckt.
3. Flansch nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dichtring (16) und die Dichtmanschette (17) an der Ringscheibe (15) durch Anspritzen
angeformt sind.
4. Flansch nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
ein erstes Flanschteil (18),
einen Dichtring (19), der am ersten Flanschteil (18) angeordnet ist und die Anschlussöffnung
(10) begrenzt,
ein zweites Flanschteil (20), das mit dem ersten Flanschteil (18) verbindbar ist,
und
eine Dichtbahn, insbesondere eine Dichtfolie (21), die zwischen dem ersten Flanschteil
(18) und dem zweiten Flanschteil (20), insbesondere durch Pressung, gehalten ist und sich über eine Außenbegrenzung jeweils des ersten und
zweiten Flanschteiles (18, 20) hinaus erstreckt.
5. Flansch nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Flanschteil (18) eine im Wesentlichen flache Ringscheibe (22) zur Anlage
mit der Dichtbahn, insbesondere der Dichtfolie (21), und eine am Innenumfang (22a)
der Ringscheibe (22) angeordnete Ringnut (23) zur Aufnahme des Dichtrings (19) aufweist.
6. Flansch nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Flanschteil (20) eine im Wesentlichen parallel zum ersten Flanschteil (18)
angeordnete Ringscheibe (24) mit einem radial außen angeordneten Wellabschnitt (24a)
und einem radial innen angeordneten Flachabschnitt (24b) umfasst.
7. Flansch nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Stirnfläche (24c) des Flachabschnittes (24b) an einer radialen Außenwand (23a)
der Ringnut (23) abgestützt ist.
8. Montageset für einen Bodenablauf mit einem Flansch (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 7, einem Ablaufkörper (30) und ggf. einem Aufsatzstück (31) für den Ablaufkörper
(30).
9. Montageset nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Aufsatzstück (31) wenigstens eine, insbesondere vier Sickerbohrungen (32) in einer
Umfangswandung (33) aufweist, wobei die Sickerbohrungen (32) im installierten Zustand
oberhalb des Flansches (1) angeordnet sind.
10. Montageset nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Aufsatzstück (31) zur Abdichtung im Dünnbettverfahren höhenverstellbar angeordnet
ist.
11. Montageset nach Anspruch nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ablaufkörper (30) eine der Anschlussöffnung (10) des Flansches (1) angepasste
Dichtfläche (34) aufweist.
12. Montageset nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ablaufkörper (30) ein im Querschnitt umgekehrt T-förmiges Ringprofil (35) aufweist,
wobei die Dichtfläche (34) am vertikalen Schenkel (35a) des Ringprofiles (35) ausgebildet
ist und ein radial nach außen erstreckter horizontaler Schenkelabschnitt (35b) eine
Auflagefläche für die Ringnut (23) des Flansches bildet.