[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Folienelement, insbesondere ein eine Trennlinie
aufweisendes Folienelement, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
[0002] Gestanzte, geschlitzte oder anderweitig erzeugte Trennlinien dienen meist dazu, ein
Folienelement in zwei oder mehrere Funktionsbereiche zu unterteilen.
[0003] Vielfach beschrieben sind im Stand der Technik sogenannte Bügeletiketten, welche
dazu dienen, insbesondere im Bereich der Medizin, aber auch auf dem Gebiet der Drogeriewaren,
Behältnisse aufzuhängen und meist zugleich deren Inhalt zu kennzeichnen. Dabei handelt
es sich um als selbstklebende Etiketten ausgestaltete Folienelemente, welche eine
bügelförmige, vom restlichen Etikett über eine Trennlinie abgeteilte Aufhängelasche
aufweisen. Die Aufhängelasche läßt sich aus der Folienebene des restlichen, auf das
Behältnis, beispielsweise eine Infusionsflasche, aufgeklebten Etiketts herausziehen
und weiter über den Behälterboden ziehen. An der Aufhängelasche wird das Behältnis
überkopf aufgehängt.
[0004] Derartige Bügeletiketten sind u.a. aus den Druckschriften DE 39 07 862 A1, DE 91
01 464 U1, EP 0 356 574 A2 und EP 0 632 422 A1 bekannt.
[0005] Auch die aufrechte Aufhängung von Behältern mittels geeigneter Folienelemente ist
bekannt, beispielsweise aus der Gebrauchsmusterschrift DE 92 02 956 U1.
[0006] Mitunter werden Trennlinien auch aus anderen Gründen vorgesehen. In DE 103 07 250
A1 ist ein Folienelement beschrieben, welches eine Trennlinie aufweist, um Bereiche
des Folienelements unter Zugbelastung zu entkoppeln, und dadurch die Gefahr des Reißens
des belasteten Folienelements zu vermindern. Eine Trennlinie beendet im Falle von
Rißbildung quer zur Erstreckung der Trennlinie die weitere Rißausbreitung. Eine derart
die Rißgefahr vermindernde Trennlinie kann beispielsweise auch in der Aufhängelasche
eines oben beschriebenen Bügeletiketts vorgesehen werden.
[0007] Trennlinien können jedoch auch zu Problemen führen, insbesondere beim Verspenden
von Etiketten. Da in den entlang der Trennlinie voneinander entkoppelten Etikettenteilen
unterschiedliche Zugverhältnisse herrschen, können unerwünschte Verschiebungen oder
Falten in Aufhängelasche und/oder restlichem Etikett entstehen. Hierdurch können Schwierigkeiten
beim automatischen Abpacken oder in der Anwendung auftreten. Ferner kann Faltenbildung
den Eindruck minderer Qualität beim Endverbraucher hervorrufen, so daß entsprechend
fehlerhafte Etikettierung meist als Ausschußproduktion anzusehen ist.
[0008] Im Falle von Sicherheits-Trennlinien (zur Rißvermeidung) versucht man dieser Problematik
durch eine weitere, die Trennlinie überdeckende Folienlage zu begegnen. Dies erhöht
jedoch den Material- und Fertigungsaufwand erheblich und verteuert so zwangsläufig
das Endprodukt.
[0009] Bei Bügeletiketten besteht ferner die Möglichkeit, die Trennlinie durch kleine Kontaktstellen,
d.h. ungestanzte bzw. ungeschlitzte Abschnitte, zu unterbrechen, welche die Beweglichkeit
der Aufhängelasche relativ zum restlichen Etikett einschränken und somit die Gefahr
der Bildung von Verwerfungen vermindern. Beim Herausziehen der Aufhängelasche entstehen
so jedoch kleine Verletzungen an deren Rand, welche Ausgangspunkte von Rißbildung
sein können und somit die Reißfestigkeit der Aufhängelasche stark vermindern.
[0010] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Folienelement
mit einer Trennlinie zu schaffen, bei welchem die Gefahr der Bildung von Verwerfungen
aufgrund unterschiedlicher Belastungen zu beiden Seiten der Trennlinie vermindert
ist, zugleich aber die Nachteile herkömmlicher, oben im einzelnen angeführter Gegenmaßnahmen
zu vermeiden.
[0011] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Folienelement
nach Anspruch 1 gelöst.
[0012] Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Folienelements können gemäß
einem der Ansprüche 2-19 gestaltet sein.
[0013] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch ein
Verfahren zur Herstellung eines Folienelements nach Anspruch 20 gelöst.
[0014] Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens können gemäß einem
der Ansprüche 21-25 gestaltet sein.
[0015] Erfindungsgemäß wird eine Trennlinie mittels einer aufgedruckten, aufgesprühten,
aufgegossenen oder anderweitig in fließfähigem Zustand aufgebrachten Masse überbrückt,
welche nach Verfestigung durch einen Trocknungs- und/oder Vernetzungs- und/oder anderen
physikalischen und/oder chemischen Vorgang die Beweglichkeit der an der Trennlinie
benachbarten Teile relativ zueinander einschränkt. Auch nur eine Folienlage aufweisende
Folienelemente können so einfach und kostengünstig modifiziert werden, wodurch sie
sich wesentlich leichter verspenden lassen, insbesondere auf automatischen oder halbautomatischen
Spendemaschinen. Die Überbrückung kann vorteilhafterweise oberseitig erfolgen, ebenso
ist jedoch auch eine unterseitige oder anderweitig aufgebrachte Überbrückung möglich.
So kann bei einer selbstklebenden Ausführung die Überbrückungsschicht beispielsweise
auch zwischen einer Folienlage und der unterseitigen Klebstoffbeschichtung vorgesehen
sein.
[0016] Die Überbrückungsschicht kann neben der Überbrückung der Trennlinie weitere Funktionen
auf sich vereinigen, beispielsweise die Erhöhung der Stabilität und/oder die Verbesserung
der haptischen Eigenschaften eines Teils des Folienelements. So lassen sich flächig
überdruckte Aufhängelaschen erfindungsgemäßer Bügeletiketten aufgrund der versteifenden
Wirkung der Überdruckung besser greifen.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich insbesondere auch für die Herstellung ähnlich
wie nach dem Stand der Technik gestalteter Bügeletiketten einsetzen. Während die Eigenschaften
des fertigen Produkts erfindungsgemäß deutlich verbessert sind, können weiterhin u.a.
auch herkömmliche Folien oder Folienverbünde in üblichen Dickenbereichen von 23-165
µm, vorzugsweise 86-165µm, aus PE, PP, PBT oder PET als Ausgangsmaterialien dienen.
[0018] Oftmals läßt sich das erfindungsgemäße Vefahren auf herkömmlichen Produktionsstraßen,
ggf. mit geringen Modifikationen, ohne oder nur mit geringen Mehrkosten implementieren.
[0019] Auf dem Gebiet der Etikettentechnik übliche Ausstattungsvarianten, wie Belegabschnitte,
Echtheitsmerkmale, Sicherheitsanstanzungen und dergleichen mehr kommen ohne weiteres
auch für erfindungsgemäße Folienelemente in Frage.
[0020] Grundsätzlich kann jede im Rahmen der vorliegenden Anmeldung beschriebene bzw. angedeutete
Variante der Erfindung besonders vorteilhaft sein, je nach wirtschaftlichen und technischen
Bedingungen im Einzelfall. Soweit nichts gegenteiliges dargelegt ist, bzw. soweit
grundsätzlich technisch realisierbar, sind einzelne Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen
austauschbar oder miteinander kombinierbar.
[0021] Nachfolgend werden anhand der zugehörigen Zeichnungen Beispiele bevorzugter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Die Zeichnungen sind dabei rein schematische
und nicht maßstäbliche Darstellungen. Insbesondere sind Schichtdicken der dargestellten
Folienelemente aus Anschaulichkeitsgründen stark übertrieben dargestellt. Einander
entsprechende Elemente sind in den einzelnen Figuren jeweils, soweit sinnvoll, mit
denselben Bezugszeichen versehen.
- Fig. 1 a
- zeigt ein erfindungsgemäßes Folienelement in der Draufsicht, welches als selbstklebendes
Bügeletikett ausgeführt ist
- Fig. 1 b
- zeigt eine Schnittansicht des in Figur 1a dargestellten Folienelements; die Schnittebene
ist dabei in Fig. 1a als strichpunktierte Linie A-A', die Blickrichtung durch Pfeile
angedeutet.
- Fig. 2
- zeigt eine einfachere Ausführungsform eines ebenfalls als Bügeletikett ausgeführten
erfindungsgemäßen Folienelements in der Draufsicht.
- Fig. 3
- zeigt ein ebenfalls als Bügeletikett ausgeführtes erfindungsgemäßes Folienelement
in der Draufsicht, bei welchem die Überbrückungsschicht mehrfach unterbrochen ist
und so zusätzlich das Recken definierter Zonen im Bereich der Aufhängelasche ermöglicht.
- Fig. 4
- zeigt ein weiteres als Bügeletikett ausgeführtes erfindungsgemäßes Folienelement in
der Draufsicht, bei welchem die Überbrückungsschicht bis an den Rand der Aufhängelasche
heranreicht und somit ein leichteres Ergreifen der Aufhängelasche durch deren Versteifung
ermöglicht.
- Fig. 5
- zeigt ein weiteres als Bügeletikett ausgeführtes erfindungsgemäßes Folienelement in
der Draufsicht, bei welchem sich die Überbrückungsschicht über einen Großteil der
Aufhängelasche erstreckt und diese hierdurch verstärkt.
- Fig. 6
- zeigt ein ähnlich Fig. 5 ausgeführtes erfindungsgemäßes Folienelement, bei welchem
in der Aufhängelasche eine weitere Trennlinie als zusätzliche Sicherung gegen Reißen
vorgesehen ist.
- Fig. 7
- zeigt ein ähnlich Fig. 6 ausgeführtes erfindungsgemäßes Folienelement, bei welchem
die Überbrückungsschicht die in der Aufhängelasche als Sicherung gegen Reißen vorgesehene
Trennlinie überbrückt, nicht jedoch die Trennlinie, durch welche die Aufhängelasche
vom restlichen Etikett abgeteilt ist.
[0022] Das in Figuren 1a und 1 b dargestellte erfindungsgemäße, als Bügeletikett gestaltete
Folienelement weist eine Grundschicht 1 aus einer Kunststoffolie auf, aus welcher
die Aufhängelasche 2 herausziehbar ist. Hierfür ist die Aufhängelasche 2 mittels gestanzter
Trennlinien 3 von der restlichen Grundschicht 1 abgeteilt, und die unterseitige Haftklebstoffbeschichtung
4 im Bereich der Aufhängelasche 2 mit einem sogenannten Klebstoffkiller behandelt,
so daß sich hier eine nicht- bzw. schwachklebende Zone 5 ergibt, während die restliche
Grundschicht 1 über die Haftklebstoffbeschichtung 4 fest auf einem bestimmungsgemäßen
Behältnis haften kann. Anstelle des Einsatzes eines Klebstoffkillers lassen sich auch
andere an sich bekannte Maßnahmen ergreifen, um die Aufhängelasche 2 unterseitig ganz
oder überwiegend nicht- oder schwachklebend zu gestalten. Beispielsweise kann die
Haftklebstoffbeschichtung 4 im entsprechenden Bereich ausgespart, überdruckt oder
anderweitig überdeckt werden.
[0023] Die Beweglichkeit der Aufhängelasche 2 ist, um eine bessere Verspendbarkeit zu gewährleisten,
gegenüber der restlichen Grundschicht 1 durch die Überbrückungsschicht 6 eingeschränkt,
welche nach dem Stanzen der Trennlinien 3 mittels vorzugsweise doppeltem Siebdruck
über letztere hinweg auf die Grundschicht 1 aufgedruckt ist. Mit einer Dicke von 3
µm bis einigen zehn Mikrometern läßt sich die Aufhängelasche dennoch problemlos ohne
Einsatz von Hilfsmitteln aus der restlichen Grundschicht 1 herausziehen.
[0024] Um neben der Aufhängefunktion auch zur Kennzeichnung des Inhalts des Behältnisses
dienen zu können, auf welches das Folienelement bestimmungsgemäß aufgeklebt wird,
ist es mit einem Textaufdruck 7 versehen.
[0025] Fig. 2 zeigt eine einfach gestaltete Form eines Bügeletiketts, bei welchem ebenfalls
eine aufgedruckte Überbrückungsschicht 6 die Trennlinie 3 überbrückt, durch welche
die Aufhängelasche 2 definiert ist.
[0026] Fig. 3 zeigt ein ähnlich Fig. 2 gestaltetes Bügeletikett, wobei jedoch die Überbrückungsschicht
6 quer zur längsten Ausdehnung der Aufhängelasche 2 mehrfach unterbrochen ist und
bis an den der Trennlinie 3 gegenüberliegenden Rand der Aufhängelasche 2 heranreicht.
Diese Gestaltung gestattet es, die Aufhängelasche 2 definiert an den Stellen, wo die
Überbrückungsschicht 6 unterbrochen ist, durch Recken zu längen.
[0027] Das Recken kann vorzugsweise vor oder während, aber auch nach Anbringen des Folienelements
erfolgen. Die Aufhängelasche 2 wölbt sich hierdurch aus und wird dadurch besser greifbar.
Ferner ermöglicht die definierte Längung der Aufhängelasche 2 eine Anbringung des
Folienelements in größerer Entfernung vom Behälterboden, ohne daß Probleme beim Ziehen
der Aufhängelasche 2 über den Behälterbodenrand entstünden. Somit sinken zum einen
die Anforderungen an die Exaktheit der Positionierung des Folienelements auf dem Behälter,
zum anderen kann auch absichtlich eine gewisse Entfernung zwischen Behälterboden und
Folienelement vorgesehen werden, was u.a. aus ästhetischen Gründen wünschenswert ist.
Insgesamt wird die Stülpbarkeit der Aufhängelasche 2 über den Behälterboden durch
deren Längung stark verbessert.
[0028] Auch bei dem in Fig. 4 dargestellten Bügeletikett reicht die Überbrückungsschicht
6 bis an den der Trennlinie 3 gegenüberliegenden Rand der Aufhängelasche 2 heran.
Hierdurch wird die Aufhängelasche 2 verstärkt und erhält zum einen eine größere Reißfestigkeit,
zum anderen angenehmere haptische Eigenschaften.
[0029] Das in Fig. 5 dargestellte Folienelement ist als Bügeletikett mit besonders langer
Aufhängelasche 2 gestaltet, welche zwei laschenartige Ausbuchtungen 8 aufweist, durch
welche sie sich leichter greifen läßt. Da die Überbrückungsschicht 6, welche die Trennlinie
3 überbrückt, bis in die laschenartigen Ausbuchtungen 8 hineinreicht, sind diese relativ
steif und daher leicht zu greifen. Ferner bedeckt die Überbrückungsschicht 6 fast
die gesamte Aufhängelasche 2, wodurch diese höhere Stabilität gegen Reißen erhält.
Aufgrund der großen Länge der Trennlinie 3 macht sich deren Überbrückung gegenüber
herkömmlichen Etiketten gleichen Zuschnitts besonders positiv bemerkbar.
[0030] Weitere Sicherheit gegen Reißen erhält das, ansonsten ähnlich wie Fig. 5 ausgebildete,
in Fig. 6 dargestellte Etikett durch eine zusätzliche Stanzung oder Schlitzung 13
in der Aufhängelasche 2. Diese zusätzliche Trennlinie 13 verläuft in etwa parallel
zur Trennlinie 3 und wirkt Rißfortsetzung bzw. Rißbildung entgegen. Derartige zusätzliche
Trennlinien 13 können als Kraftverteilungselemente angesehen werden, welche Kräfte
entlang der Schwächung in unverletzte Materialregionen ableiten bzw. auf einen größeren
kraftaufnehmenden Flächenbereich verteilen können. Somit wird das lokal auftretende
Belastungsmaximum reduziert. Bei Rißbildung breitet sich der Riß lediglich bis zu
der zusätzlichen Trennlinie 13 aus, entlang derer Spannungsspitzen abgebaut werden,
wodurch die Belastung einzelner Materialsegmente reduziert wird. Als Folge erhöht
sich der zur Rißfortpflanzung erforderliche Kraftaufwand, und die Zugfestigkeit des
Folienelements im Bereich der Aufhängelasche 2 steigt. Ferner wirkt die zusätzliche
Trennlinie 13 als klar definierter Reißstopp, d.h. als vorherbestimmtes Rißende, wenn
sich ein Riß vom Rand der Anfaßlasche 2 her auszubreiten beginnen sollte.
[0031] Das in Fig. 7 dargestellte Folienelement ist ähnlich gestaltet wie in Fig. 6, die
Überbrückungsschicht 6 überbrückt hier jedoch nur die zusätzliche Trennlinie 13, nicht
jedoch die Trennlinie 3, welche die Aufhängelasche definiert.
[0032] Auch wenn die Überbrückungsschicht 6 in allen Figuren nur teilflächig ausgeführt
ist, kann die Grundschicht 1 erfindungsgemäß auch vollflächig mit der Überbrückungsschicht
6 beschichtet werden.
[0033] Grundsätzlich kann die Überbrückungsschicht 6 aus unterschiedlichsten Materialien
bestehen, neben gewöhnlicher Druckfarbe beispielsweise Blindenschriftfarbe oder anderen
herkömmlichen Relieffarben sowie unterschiedlichsten an sich vorbekannten verdruckbaren
Massen. Vorteilhaft können auch flexible, dünn aufgebrachte Gießharze, beispielsweise
aus Polyurethan, sein, welche besonders hohe Stabilität und besonders angenehme haptische
Eigenschaften bewirken. Besonders vorteilhaft ist auch eine Ausführung der Überbrückungsschicht
6 als Extrusionsbeschichtung, beispielsweise aus PE oder PP.
[0034] Bei mehrlagigen Folienaufbauten kann die Überbrückungsschicht 6 auch zwischen zwei
Folienlagen angeordnet sein.
[0035] Nachfolgend ist beispielhaft noch ein vorteilhafter Herstellungsablauf kurz beschrieben,
mit welchen sich erfindungsgemäße Folienelemente großtechnisch aus bahnförmig vorgelegtem
Ausgangsmaterial herstellen lassen.
[0036] Eine für die Bildung der Grundschicht 1 bestimmte Kunststoffolienbahn läuft im Haftverbund
mit einem Träger aus Abziehmaterial ein. Je nach beabsichtigter Anwendung kann die
Kunststoffolienbahn transparent oder opak sein. Der Haftverbund wird delaminiert,
worauf der Druck eines Klebstoffkillers zur Erzeugung nichthaftender Zonen 5 sowie
ggf. der Druck einer Steuermarke zur optisch gestützten Steuerung der darauffolgenden
Fertigungsschritte erfolgen kann. Alternativ kann der Druck der Steuermarke auch vor
der Delamination erfolgen. Nach neuerlicher Lamination der Kunststoffolienbahn mit
dem Träger kann eine Bedruckung mit Buntfarben erfolgen. Anschließend wird die Trennlinie
3 gestanzt, welche mit der Überbrückungsschicht 6 zumindest teilweise überdruckt wird.
Danach kann eine weiter Stanzung erfolgen. So bietet sich insbesondere dann an, die
Außenkontur des Folienelements nach Druck der Überbrückungsschicht 6 zu stanzen, wenn
letztere bis an den Rand des Folienelements heranreichen soll, wie in Figuren 3-7
dargestellt. Wird hier dagegen die Überbrückungsschicht 6 nach Stanzen der Außenkontur
gedruckt, so kann sich die Überbrückungsschicht 6 mitunter störend beim abschließenden
Gitterabzug auswirken.
[0037] Anstelle eines Folienverbundes kann die Kunststoffolie auch ohne Träger einlaufen
und ggf. inline mit der Haftklebstoffschicht 4 versehen werden.
[0038] Eine weitere vorteilhafte Variante sieht vor, daß die Überbrückungsschicht 6 zusammen
mit dem Klebstoffkiller gedruckt wird, oder daß der Klebstoffkiller selbst die Überbrückungsschicht
6 bildet. D.h. unter dem Bereich der Aufhängelasche 2 (voll- oder teilflächig) sowie
etwas über diesen hinausgehend und somit die Trennlinie 3 überbrückend wird die Klebstoffschicht
überdruckt. Hierdurch kann die Herstellung , gegenüber einem separaten Druck der Überbrückungsschicht
6 weiter verbilligt werden.
1. Folienelement, aufweisend eine Trennlinie (3), welche zumindest partiell mit mindestens
einer Überbrückungsschicht (6) überbrückt ist, welche aus einer in fließfähigem Zustand
aufgebrachten und anschließend verfestigten Masse besteht.
2. Folienelement gemäß Anspruch 1, wobei sich die Überbrückungsschicht (6) nur über einen
Teil der Fläche des Folienelements erstreckt.
3. Folienelement gemäß einem der Ansprüche 1-2, wobei die Masse aufgedruckt, aufgesprüht
oder aufgegossen ist.
4. Folienelement gemäß Anspruch 3, wobei die Masse zumindest teilweise aus Druckfarbe,
Lack, extrudierter Polymermasse oder Polyurethangußmasse besteht.
5. Folienelement gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Überbrückungsschicht
(6) eine Dicke von mindestens 3 Mikrometern aufweist.
6. Folienelement gemäß Anspruch 5, wobei die Überbrückungsschicht (6) eine Dicke von
mindestens 10 Mikrometern aufweist.
7. Folienelement gemäß Anspruch 6, wobei die Überbrückungsschicht (6) eine Dicke von
mindestens 20 Mikrometern aufweist.
8. Folienelement gemäß Anspruch 7, wobei die Überbrückungsschicht (6) eine Dicke von
mindestens 50 Mikrometern aufweist.
9. Folienelement gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Überbrückungsschicht
(6) eine Dicke von höchstens 2 Millimetern einnimmt.
10. Folienelement gemäß Anspruch 9 wobei die Überbrückungsschicht (6) eine Dicke von höchstens
100 Mikrometern einnimmt.
11. Folienelement gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Trennlinie (3) eine
Stanzlinie oder Schlitzung ist.
12. Folienelement gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Folienelement eine
Aufhängelasche (2) aufweist, welche durch die Trennlinie (3) definiert ist.
13. Folienelement gemäß Anspruch 12, wobei die Überbrückungsschicht (6) zumindest den
überwiegenden Teil der Aufhängelasche (2) bedeckt.
14. Folienelement gemäß einem der Ansprüche 12-13, wobei das Folienelement im Bereich
der Aufhängelasche (2) eine weitere Trennlinie (13) aufweist, welche zumindest partiell
durch die Überbrückungsschicht (6) überbrückt ist.
15. Folienelement gemäß einem der Ansprüche 12-14, wobei das Folienelement im Bereich
der Aufhängelasche (2) unterseitig zumindest teilweise nichtklebend oder schwachklebend
ist.
16. Folienelement gemäß Anspruch 15, wobei das Folienelement im Bereich der Aufhängelasche
(2) unterseitig zumindest überwiegend nichtklebend oder schwachklebend ist.
17. Folienelement gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, welches unterseitig zumindest
teilflächig selbstklebend ausgeführt ist.
18. Folienelement gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, welches nur eine Kunststoffolienlage
(1) besitzt.
19. Folienelement gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, welches mit Text- und/oder
Zeichen- und/oder Code-Information (7) versehen ist.
20. Verfahren zur Herstellung eines Folienelements, wobei
- eine Folie (1) oder ein Folienverbund vorgelegt wird,
- mindestens eine Trennlinie (3) in die Folie (1) bzw. den Folienverbund eingebracht
wird,
und
- die Trennlinie (3) zumindest partiell durch Aufbringen einer Masse in fließfähigem
Zustand überbrückt wird, welche nach dem Aufbringen verfestigt und eine Überbrückungsschicht
(6) bildet.
21. Verfahren gemäß Anspruch 20, wobei die Masse aufgedruckt, aufgesprüht oder aufgegossen
wird.
22. Verfahren gemäß einem der Ansprüchen 20-21, wobei die Trennlinie (3) geschlitzt oder
gestanzt wird.
23. Verfahren gemäß einem der Ansprüchen 20-22, wobei die Folie (1) bzw. der Folienverbund
bahnförmig vorgelegt wird.
24. Verfahren gemäß Anspruch 23, wobei das Folienelement nach Aufbringen der Masse (6)
so aus der Bahn ausgestanzt wird, daß die Stanzung durch die Überbrückungsschicht
(6) hindurch erfolgt, so daß die Überbrückungsschicht (6) bis an den Rand des Folienelements
heranreicht.
25. Verfahren gemäß einem der Ansprüchen 23-24, wobei das Verfahren kontinuierlich oder
quasikontinuierlich in als zumindest teilautomatisierter Prozeß durchgeführt wird.