[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdichtung von Rohr und Bodenstück bei nach dem Vorderladerprinzip
arbeitenden Mörsern.
[0002] Durch die Verschraubung von Rohr und Bodenstück wird eine axiale Vorspannkraft erzeugt,
die axiale Ringflächen zur Anlage und Abdichtung bringt. Dabei wird häufig ein zusätzlicher
Kupferring eingesetzt. Nach dem Vorderladerprinzip arbeitende Mörser werden zum Schießen
in der Regel auf den Boden abgesetzt. Je nach Bodenbeschaffenheit treten unterschiedliche
Rücklaufwege und Rücklaufbeschleunigungen auf. Bei sehr nachgiebigem Untergrund können
die vom Gewinde infolge der Rücklaufbeschleunigung zu übertragenden Kräfte so groß
werden, dass die Dichtflächen voneinander abheben. Dieses wird besonders durch die
relativ geringe axiale Nachgiebigkeit der Verschraubung begünstigt.
[0003] Die EP 0 178 284 A1, die eine Basis für den Anspruch 1 bildet, beschreibt insbesondere
einen Granatwerfer, wobei zwischen Bodenstück und Waffenrohr eine Abdichtung vorgesehen
ist. Die Abdichtung besteht u. a. aus einem elastischen metallischen Ring mit trapezförmigem
Querschnitt. Durch die ringförmige Dichtung wird gewährleistet, dass die Gase mit
Drucksteigerung eine höhere Abdichtung bewirken. Es wird vorgeschlagen, dass, um eine
gewisse Vorspannung des Ringes in der Geschosswaffe zu erreichen, die Schenkelbereiche
im unmontierten Zustand einen größeren Winkel miteinander einschließen, als im montierten.
Im Gebrauchsfall werden die beiden Schenkel derart belastet, dass sie zueinander parallel
liegen und keinen Winkel mehr einschließen. Die Dichtung wird also in einer Art gestaucht,
wenn die Gase auf diese angreifen.
[0004] Auch die US 5,305,679 beschreibt einen Mörser mit einem Trommelmagazin. Dieses weist
zylindrischen Aufnahmehülsen oder Mäntel für Munitionen auf. Die vordere Seite der
Mäntel fluchtet dabei mit dem Rohr und die andere hintere liegt auf einer Abschussplatte
auf. Jeder Mantel weist elastische Mittel auf, die beim Abschießen die Abdichtung
bezogen auf den Mantel und die Abschussplatte gewährleisten. Eine Verformung des Dichtringes
erfolgt auch hier erst mit dem Abschuss durch angreifende Gase.
[0005] Hier greift die Erfindung die Aufgabe auf, diesen Nachteil zu vermeiden.
[0006] Gelöst wird die Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
[0007] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, ein Dichtelement zwischen Rohr und Bodenstück
einzubinden, welches die axiale Relativbewegung zwischen Rohr und Bodenstück durch
elastische Verformung ausgleicht.
Dieses Dichtelement ist vorgespannt. Die Dichtwirkung wird durch diese Vorspannung,
unterstützt durch den Gasdruck, erzeugt.
[0008] Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen aufgezählt.
[0009] Abgedichtet wird durch einen Stahlring, dessen vorzugsweise U-förmige Querschnittsfläche
nach innen geöffnet ist. Die Schenkel werden beim Verschrauben von Rohr und Bodenstück
soweit axial vorgespannt, dass auch bei maximaler Relativbewegung zwischen Rohr und
Bodenstück eine zur Abdichtung ausreichende Pressung zwischen Dichtring und Rohr bzw.
Bodenstück eingestellt ist. Die Öffnung des Dichtringprofiles nach innen erhöht die
Dichtwirkung durch den im Dichtring wirkenden Gasdruck.
[0010] Alternativ kann das Dichtelement als ein L-förmig ausgebildeter Dichtring, gleichfalls
aus Stahl, mittels leichter Presspassung in das Rohr bzw. Bodenstück eingedrückt werden.
Über den inneren Schenkel wird dann beim Zusammenschrauben von Rohr und Bodenstück
die gasdichte Verbindung hergestellt. Beim Verschuß auftretende Längenänderungen zwischen
Rohr und Bodenstück werden über Dichtlippen des Ringes in X- und Y- Achse elastisch
aufgenommen.
[0011] Durch diese Dichtelemente werden eine Abdichtung zwischen Rohr und Bodenstück geschaffen,
wodurch Gasschlupf und damit verbundene Auswaschungen vermieden werden. Des Weiteren
wird dem Eindringen von Pulvergasen sowie starken Verschmutzungen vorgebeugt. Auch
wird eine Demontage erleichtert.
[0012] Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher erläutert werden.
[0013] Es zeigt
- Fig. 1
- in einer Ausschnittsdarstellung einen Dichtring zwischen einem Rohr und einem Bodenstück,
angebracht im Bodenstück,
- Fig. 2
- in einer weiteren Ausschnittsdarstellung den Dichtring wie in Fig. 1, angebracht im
Rohr,
- Fig. 3
- in einer Ausschnittsdarstellung einen weiteren Dichtring zwischen Rohr und Bodenstück.
[0014] In den Figuren sind mit 1 ein Rohr, mit 2 ein Bodenstück, mit 3 und 6 ein Dichtring
und mit 4 die Stirnflächen des Rohres 1 und des Bodenstückes 2 eines nicht näher dargestellten
Mörserrohres bezeichnet.
[0015] Das Rohr 1 und das Bodenstück 2 sind miteinander verschraubt.
Hierbei werden, wie in Fig. 1 bzw. Fig. 2 dargestellt, die Schenkel 3.1 eines Dichtringes
3 zusammengedrückt, wobei das Rohr 1 und das Bodenstück 2 über die Stirnflächen 4
miteinander verspannt sind. Wenn die Stirnfläche 4 bei Rücklaufbeschleunigung abheben,
erfolgt die Abdichtung zwischen den elastisch vorgespannten Schenkeln 3.1 des Dichtringes
3 und Rohr 1 bzw. Bodenstück 2. Der Gasdruck im Rohr 1, gegen den abgedichtet wird,
herrscht auch zwischen den Schenkeln 3.1 des Dichtringes 3 und unterstützt somit die
Dichtwirkung.
Fig. 1 zeigt die Variante, in der der Dichtring 3 in einer Nut 5 im Bodenstück 2 eingebracht
ist. In Fig. 2 befindet sich die Nut 5 im Rohr 1.
Fig. 3 zeigt einen weiteren Dichtring 6, der hier nicht U-förmig ausgeführt ist. Der
Dichtring 6 ist hier ein Winkelring, der beim Schuß elastisch verspannt wird. Dieser
Winkelring 6 befindet sich dabei zwischen den Stirnflächen 4 des Rohres 1 und des
Bodenstücks 2. Ein innerer Schenkel 6.1 weist einen Winkel von ca. 1° auf. Über diesen
inneren Schenkel 6.1 wird beim Zusammenschrauben von Rohr 1 und Bodenstück 2 die gasdichte
Verbindung hergestellt. Über Dichtlippen 6.2 werden Längenänderungen zwischen Rohr
1und Bodenstück 2 in X- und Y- Achse elastisch aufgenommen.
1. Mörserrohr mit einem Rohr und einem Bodenstück,
welche miteinander verschraubt sind und zwischen denen beim Schuss axiale Relativbewegungen auftreten,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein vorgespanntes Dichtelement (3, 6) zwischen Rohr (1) und Bodenstück (2) eingebunden
ist, welches die axiale Relativbewegung zwischen Rohr (1) und Bodenstück (2) durch
elastische Verformung seiner Schenkel (3.1, 6.2) während der Relativbewegung des Bodenstückes (2) zum Rohr
(1) ausgleicht.
2. Mörserrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (3) ein Stahlring ist, dessen U-förmige Querschnittsfläche nach
innen geöffnet ist, wobei die Schenkel (3.1) beim Verschrauben von Rohr (1) und Bodenstück
(2) soweit axail vorgespannt werden, dass auch bei maximaler Relativbewegung zwischen
Rohr (1) und Bodenstück (2) eine zur Abdichtung ausreichende Pressung zwischen Dichtring
(3) und Rohr (1) bzw. Bodenstück (2) eingestellt ist.
3. Mörserrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (6) ein L-förmig ausgebildeter Dichtring ist, der mittels leichter
Presspassung in das Rohr (1) bzw. Bodenstück (2) eindrückbar ist, wobei über den inneren
Schenkel (6.1) eine gasdichte Verbindung hergestellt wird und die beim Verschuss auftretende
Längenänderungen zwischen Rohr (1) und Bodenstück (2) über Dichtlippen (6.2) des Dichtringes
(6) in X- und Y- Achse elastisch aufgenommen werden.
1. Mortar barrel having a barrel and base piece
which are screwed to one another and between which axial relative movements occur during firing,
characterized in that
- a prestressed sealing element (3, 6) is included between the barrel (1) and the
base piece (2), and compensates for the axial relative movement between the barrel
(1) and the base piece (2) by elastic deformation of its limbs (3.1, 6.2) during relative movement of the base piece (2) with respect to the barrel (1).
2. Mortar barrel according to Claim 1, characterized in that the sealing element (3) is a steel ring whose U-shaped cross-sectional area is open
inwards, with the limbs (3.1) being axially prestressed when the barrel (1) and the
base piece (2) are screwed together, to such an extent that sufficient pressure for
sealing purposes is produced between the sealing ring (3) and the barrel (1) and base
piece (2) even in the event of the maximum relative movement between the barrel (1)
and the base piece (2).
3. Mortar barrel according to Claim 1, characterized in that the sealing element (6) is an L-shaped sealing ring, which can be pushed into the
barrel (1) and base piece (2) by means of a slight push fit, with a gas-tight connection
being produced via the inner limb (6.1), and with the length changes between the barrel
(1) and the base piece (2) which occur during firing being absorbed elastically on
the X and Y axes by means of sealing lips (6.2) on the sealing ring (6).
1. Canon à mortier avec un tube et un bloc-culasse, qui sont vissés l'un sur l'autre
et entre lesquels naissent des déplacements axiaux lors du tir,
caractérisé en ce que
- un élément d'étanchéité précontraint (3, 6) qui compense le déplacement axial entre
le tube (1) et le bloc-culasse (2) par une déformation élastique de ses branches (3.1,
6.2) pendant le déplacement relatif du bloc-culasse (2) vers le tube (1) est intégré
entre le tube (1) et le bloc-culasse (2).
2. Canon à mortier selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément d'étanchéité (3) est une bague en acier dont la surface de section transversale
en forme de U est ouverte vers l'intérieur, au vissage du tube (1) et du bloc-culasse
(2), les branches (3.1) étant précontraintes en direction axiale à un point tel que,
même dans le cas d'un déplacement relatif maximal entre le tube (1) et le bloc-culasse
(2), un serrage suffisant pour assurer l'étanchéité entre la bague d'étanchéité (3)
et le tube (1) ou le bloc-culasse (2) s'installe.
3. Canon à mortier selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément d'étanchéité (6) est une bague d'étanchéité conçue en forme de L, que l'on
peut presser dans le tube (1) ou le bloc-culasse (2) au moyen d'une légère adaptation
par serrage, une liaison étanche au gaz étant assurée par l'intermédiaire de la branche
intérieure (6.1) et la variation de longueur entre le tube (1) et le bloc-culasse
(2) apparaissant lors de la fermeture étant élastiquement absorbée dans l'axe X et
Y par des lèvres d'étanchéité (6.2) de la bague d'étanchéité (6).