Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Ventil zur Steuerung eines Einspritzventils einer Brennkraftmaschine
nach der Gattung des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Ventil ist beispielsweise durch die
DE 101 46 743 A1 bekannt geworden.
[0003] Bei bekannte Magnetventilen von Einspritzsystemen (Common Rail Injektoren) ist zwischen
Ventilgehäuse (Injektorkörper) und einem Ventilstück ein Hochdruck-Ringraum gebildet,
der über zwei Dichtstellen abgedichtet ist. Eine der Dichtstellen ist als harte Flachdichtung
ausgeführt, bei der die Vorspannkraft über eine Ventilstückschraube aufgebracht wird.
Die andere Dichtstelle kann aufgrund von Toleranzen nicht ebenfalls als harte Dichtstelle
ausgeführt werden, sondern ist durch eine Hochdruckdichtung und gegebenenfalls einen
Stützring abgedichtet.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die erfindungsgemäße Ventil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil, dass Hochdruckdichtung und Stützring durch eine druckunterstützte Abdichtung
am Ventilstück ersetzt werden. Durch die selbstverstärkende Abdichtung wird bei Steigerung
des Systemdrucks eine Erhöhung der Dichtkraft erreicht. Durch den Wegfall von Hochdruckdichtung
und Stützring werden Kosten eingespart, und die Gefahr der Fehlmontage reduziert sich.
[0005] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung sind
der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnungen
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Längsschnitt
durch das erfindungsgemäße Ventil.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0007] Das in der Figur gezeigte Ventil
1 dient zur Steuerung eines Einspritzventils einer Brennkraftmaschine und weist einen
Ringraum
2 auf, der über eine Kraftstoffleitung
3 an einen nicht gezeigten Kraftstoff-Hochdruckspeicher (CommonRail) angeschlossen
ist.
[0008] Der hochdruckseitige Ringraum 2 ist in einer gestuften Bohrung
4 des Ventilgehäuses
5 durch einen hülsenförmigen Führungsansatz
6 eines Ventilstücks
7 gebildet, welches mit einem Flansch
8 auf einem Absatz
9 der Bohrung dichtend aufliegt und am freien Ende
10 des Führungsansatzes 6 gegenüber dem Ventilgehäuse 5 abgedichtet ist. Das freie Ende
10 des Führungsansatzes 6 ist verformbar und auf einen konischen Vorsprung
11 des Ventilgehäuses 5 unter Aufweitung einer Führungsbohrung
12 des Ventilstücks 7 aufgeschoben. Durch eine Ventilspannschraube
13 ist der Flansch 8 gegen den Absatz 9 gedrückt.
[0009] Das Ventilstück 7 besteht aus Metall oder einer Metalllegierung und ist im Bereich
seines freien Endes 10 nicht durchgehärtet und in der Wandstärke verringert, so dass
das freie Ende 10 verformbar ist. Beim Montagevorgang wird das freie Ende 10 des Führungsansatzes
6 am konischen Vorsprung 11 durch Einpressen entsprechend umgeformt, wodurch eine
druckunterstützte Dichtung realisiert wird. Wird der Ringraum 2 mit Hochdruck beaufschlagt,
legt sich das freie Ende 10 des Führungsansatzes 6 wie eine Dichtlippe immer stärker
an den konischen Vorsprung 11 an, und die Dichtkraft wird erhöht. Wenn das freie Ende
10 durch den Einpressvorgang dabei irreversibel verformt wird, braucht die Verformung
des Ventilstücks 7 nicht durch die Ventilspannschraube 13 aufgebracht zu werden, was
zu einer Reduzierung der Dichtkraft zwischen Flansch 8 und Absatz 9 führen würde.
Durch die druckunterstützte Abdichtung wird bei Steigerung des Systemdrucks eine Erhöhung
der Dichtkraft erreicht. Vorteilhaft bilden dabei zusätzlich die durch die Drehbearbeitung
des Vorsprungs 11 gebildeten Drehrillen kleine Beißkanten, welche am freien Ende 10
angreifen und die Dichtwirkung unterstützen. Toleranzen werden durch das Einpressen
des Ventilstücks 7 über die Schrägstellung des freien Endes 10 aufgenommen und können
daher relativ grob toleriert werden.
[0010] Das Ende eines kolbenförmigen Ventil- oder Stellglieds
14 des Einspritzventils ist in der Führungsbohrung 12 des Ventilstückes 7 verschiebbar
geführt und begrenzt im Ventilstück 7 einen Steuerraum
15. Der Steuerraum 15 ist über eine Zulaufdrossel
16 mit dem Ringraum 2 verbunden und mündet über eine Ablaufdrossel
17 in eine Ventilsitzöffnung eines konischen Ventilsitzes
18, der auf der dem Führungsansatz 6 abgewandten Stirnseite des Ventilstücks 7 zum Zusammenwirken
mit einem Ventilschließglied
19 vorgesehen ist. Die Bohrungswand der Führungsbohrung 12 ist aufgrund ihrer Schleifbearbeitung
für das Ventil- oder Stellglied 14 von hoher Oberflächengüte. Der konische Vorsprung
11 des Ventilgehäuses 5 umgibt eine zum Ventilstück 7 offene Bohrung
20 des Ventilgehäuses 5, in der das Ventil- oder Stellglied 14 des Einspritzventils
angeordnet ist.
[0011] In der gezeigten geschlossenen Ventilstellung, in der das Ventilschließglied 19 am
Ventilsitz 18 anliegt und somit die Ventilsitzöffnung verschließt, ist der Steuerraum
15 mit Hochdruck beaufschlagt und dadurch das Ventil- oder Stellglied 14 des Einspritzventils
in seine untere Stellung verschoben. In der geöffneten Ventilstellung ist das Ventilschließglied
19 vom Ventilsitz 18 abgehoben und die Ventilsitzöffnung freigegeben, wodurch der
Steuerraum 15 druckentlastet wird und das Ventil- oder Stellglied 14 in seine obere
Stellung verschoben ist.
1. Ventil (1) zur Steuerung eines Einspritzventils einer Brennkraftmaschine mit einem
Ventilgehäuse (5), in dem ein Ventilstück (7) angeordnet ist, welches eine Führungsbohrung
(12) und einen Führungsansatz (6) aufweist, wobei das Ventilstück (7) auf Höhe des
Führungsansatzes (6) von einem hochdruckseitigen Ringraum (2) umgeben ist und der
Führungsansatz (6) des Ventilstücks (7) ein freies Ende (10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das freie Ende (10) des Führungsansatzes (6) nach außen verformbar ist und auf einem
konischen Vorsprung (11) des Ventilgehäuses (5) unter Aufweitung der Führungsbohrung
(12) des Ventilstücks (7) anliegt.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilstück (7) auf einem Absatz (9) einer Bohrung (4) dichtend aufliegt, wobei
das Ventilstück (7) in der Bohrung (4) angeordnet ist.
3. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der konische Vorsprung (11) des Ventilgehäuses (5) konzentrische Rillen aufweist,
die in das aufgeschobene freie Ende (10) des Führungsansatzes (6) dichtend eingreifen.
4. Ventil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilstück (7) aus Metall oder einer Metalllegierung besteht.
5. Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilstück (7) mit Ausnahme des freien Endes (10) des Führungsansatzes (6) gehärtet
ist.
6. Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsansatz (6) an seinem freien Ende (10) eine kleinere Wandstärke aufweist.
7. Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das auf den konischen Vorsprung (11) des Ventilgehäuses (5) aufgeschobene freie Ende
(10) des Führungsansatzes (6) irreversibel umgeformt ist.
8. Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuerraum (15) in der Führungsbohrung (12) des Ventilstücks (7) durch ein darin
verschiebbar geführtes Ventil- oder Stellglied (14) des Einspritzventils begrenzt
ist, wobei der Steuerraum (15) über eine Zulaufdrossel (16) mit dem Ringraum (2) verbunden
ist und über eine Ablaufdrossel (17) in eine Ventilsitzöffnung eines Ventilsitzes
(18) mündet, der auf der dem Führungsansatz (6) abgewandten Stirnseite des Ventilstücks
(7) zum Zusammenwirken mit einem beweglichen Ventilschließglied (19) vorgesehen ist.
9. Ventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der konische Vorsprung (11) des Ventilgehäuses (5) eine zum Ventilstück (7) offene
Bohrung (20) des Ventilgehäuses (5) umgibt, in der das Ventil- oder Stellglied (14)
des Einspritzventils angeordnet ist.