[0001] Die Erfindung betrifft ein hydromechanisches Filterventil zur Filterung von Druckschwingungen
bestimmter Frequenz und/oder Amplituden eines Drucksignals, das in einer Steuer- oder
Druckleitung anliegt. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine LS-Steueranordnung.
[0002] Insbesondere bei Load-Sensing-Systemen (LS-Systeme) können in der LS-Leitung, über
die der höchste Lastdruck mehrerer Verbraucher abgegriffen und zu einem Pumpenregler
geführt wird, Druckschwingungen auftreten, die dann in Schwingungen des Pumpendrucks
resultieren. Es zeigte sich, dass insbesondere in der Mobilhydraulik die niederfrequenten
Schwingungen zu mechanischen Schwingungen von hydraulischen Verbrauchern führen können
und daher nicht akzeptabel sind.
[0003] Bei LS-Systemen können derartige Druckschwingungen durch Veränderung an den Ventilen
oder Pumpenreglern verringert werden, wobei beispielsweise die Federn der Individualdruckwaagen
des LS-Systems so ausgelegt werden, dass die unerwünschten Schwingungen verringert
werden. Es sind auch Lösungen bekannt, bei denen in der LS-Leitung ein Drosselrückschlagventil
oder ähnliches eingebaut wurde; es zeigte sich jedoch, dass derartige Lösungen eine
Verbesserung nur in bestimmten Arbeitspunkten ermöglichen, im Übrigen jedoch unwirksam
sind.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein hydromechanisches Filterventil
zu schaffen, mit dem unerwünschte Druckschwankungen zuverlässig beseitigt werden können.
Der Erfindung liegt des weiteren die Aufgabe zugrunde, eine LS-Steueranordnung zu
schaffen, bei der niederfrequente Schwankungen des Pumpendrucks mit geringem vorrichtungstechnischen
Aufwand minimiert sind.
[0005] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des hydraulischen Filterventils durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 und hinsichtlich der LS-Steueranordnung durch die Merkmale
des Patentanspruches 14 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß hat das hydromechanische Filterventil einen eine Verbindung zwischen
einem Zulauf und einem Ablauf auf- bzw. zusteuernden Ventilkörper, der mit zwei druckbeaufschlagten
Flächen ausgeführt ist, wobei eine in Drosselrichtung und die andere in Öffnungsrichtung
wirkt. Beide Flächen werden über eine jeweils vom Zulauf abzweigende Steuerleitung
mit dem Zulaufdruck beaufschlagt, wobei in der Steuerleitung, über die die in Drosselrichtung
wirksame Fläche mit Steueröl beaufschlagt wird, eine Ventileinrichtung vorgesehen
ist, die Steuersignale oder deren Anteile mit dem zu filternden Frequenzbereich nicht
oder mit stark verringerter Amplitude durchlässt. Dabei werden Signalanteile mit einer
Frequenz oberhalb einer Grenzfrequenz nicht oder nur abgeschwächt durchgelassen und
Signalanteile mit einer Frequenz unterhalb der Grenzfrequenz im Wesentlichen durchgelassen.
[0007] Demzufolge basiert die Erfindung darauf, dass das im Zulauf anliegende Drucksignal
zum einen an einer Steuerkante des Filterventils ansteht und gleichzeitig auf seine
beiden Steuerflächen geleitet wird, wobei in Öffnungsrichtung das Drucksignal im wesentlichen
unverändert wirksam ist, während in Drosselrichtung durch die in der Steuerleitung
angeordnete Ventileinrichtung nur Drucksignale wirken, die im zu filternden Frequenzbereich
oder darunter liegen. Das heißt, über die Ventileinrichtung in der Steuerleitung werden
Drucksignale mit einer relativ hohen Frequenz gesperrt, so dass diese praktisch als
Tiefpassfilter wirkt. Demzufolge wirken bei niedrigeren Frequenzen bzw. Druckanstiegsgeschwindigkeiten
bzw. Druckabbaugeschwindigkeiten auf beiden Seiten des Ventilkörpers die gleichen
Kräfte und dieser verbleibt in seiner Grundposition (minimaler Durchfluss bzw. maximaler
Durchfluss je nach Ausführung). Für den Fall, dass die Druckschwankungen relativ hochfrequent
sind, so werden diese über die Ventileinrichtung in der Steuerleitung gefiltert, dass
der relativ hochfrequente Anteil des Drucksignals nur auf die andere Steuerfläche
in Öffnungsrichtung wirkt - der Ventilkörper wird dann entsprechend in Öffnungsrichtung
verschoben und das hochfrequente Drucksignal durchgelassen. Vergleichsweise niederfrequente
Druckschwankungen werden über das Filterventil dagegen zuverlässig gesperrt. Durch
Einsatz eines derartigen hydromechanischen Filterventils in eine LS-Leitung einer
LS-Steueranordnung können Schwankungen des Pumpendrucks im schädlichen Bereich zuverlässig
verhindert werden.
[0008] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die als Tiefpassfilter wirksame,
in der Steuerleitung angeordnete Ventileinrichtung durch eine Filterdrossel und ein
dazu in Reihe geschaltetes Filtervolumen ausgeführt. Durch Auslegung des Drosseldurchmessers
und des Filtervolumens kann dabei der Frequenzgang dieses Tiefpassfilters an die vorliegenden
Betriebsbedingungen angepasst werden.
[0009] Um das Filterventil auch nach einem schnellen Druckanstieg noch für eine kurze Zeit
offen zu halten, kann in der anderen, zur in Öffnungsrichtung wirksamen Steuerfläche
führenden Steuerleitung ein Drosselrückschlagventil vorgesehen werden.
[0010] Der Ventilkörper des Filterventils wird vorzugsweise über eine Feder in Richtung
seiner Schließposition vorgespannt.
[0011] Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn das Filterventil mit negativer Überdeckung
ausgeführt ist, so dass der Ventilkörper niemals vollständig schließt, so dass sehr
langsame Druckänderungen, die nicht zu unerwünschten Schwingungen im System führen,
das Ventil passieren können. D.h., das erfindungsgemäße Filterventil ist nicht als
Hochpass sondern als Bandsperre ausgeführt, wobei sehr langsame Druckschwankungen
und hochfrequente Druckschwankungen durchgelassen werden, während ein dazwischen liegender
schädlicher Frequenzbereich gesperrt ist.
[0012] Dieser Frequenzbereich liegt bei LS-Steueranordnungen in der Mobiltechnik häufig
im Bereich zwischen 5 und 20 Hertz.
[0013] Die Ventileinrichtung hat vorzugsweise eine variable Filterdrossel, so dass die Drosselwirkung
mit stärker werdender Schwingung größer wird. In der Öffnungsstellung weist die Filterdrossel
einen großen Durchmesser auf. In der Drosselstellung hat diese einen kleinen Durchmesser.
Bei stärkeren Schwingungen bleibt daher der Schieber länger in einer Drosselstellung.
[0014] Entsprechend einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist der Ventilkörper des Filterventils
über eine Druckfeder in Öffnungsrichtung vorgespannt, so dass das Filterventil in
der Ruhestellung aufgesteuert ist und eine starke Androsselung jedes Drucksignals
vermieden wird und erst bei einer bestimmten Dynamik eine Androsselung vorgenommen
wird.
[0015] In dem Fall, in dem die LS-Steueranordnung zur Ansteuerung mehrerer Verbraucher vorgesehen
ist, wird vorzugsweise jeder einem Verbraucher zugeordneten Zumessblende eine Individualdruckwaage
zugeordnet. Das erfindungsgemäße Ventil wird jedoch nur einmal benötigt, in der LS-Leitung
zwischen Ventilblock und Pumpe. Es muss nicht jeder Ventilscheibe ein separates Filterventil
zugeordnet werden.
[0016] Die Pumpe zur Druckmittelversorgung der Verbraucher kann als Verstellpumpe oder als
Konstantpumpe mit Bypassdruckwaage ausgeführt sein.
[0017] Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0018] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Schaltbild einer LS-Steueranordnung mit einem ersten Ausführungsbeispiel
eines hydromechanischen Filterventils;
Figur 2 das hydromechanische Filterventil aus Figur 1;
Figur 3 Druckschwankungen des Pumpendrucks und des Lastdrucks bei einer herkömmlichen
LS-Steueranordnung;
Figur 4 Schwankungen des Pumpendrucks und des LS-Drucks bei einer erfindungsgemäßen
LS-Steueranordnung entsprechend Fig. 1;
Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel eines hydromechanischen Filterventils;
Fig. 6 ein drittes Ausführungsbeispiel eines hydromechanischen Filterventils;
Figur 7 Druckschwankungen des Pumpendrucks und des LS-Drucks bei einer herkömmlichen
LS-Steueranordnung;
Figur 8 Schwankungen des Pumpendrucks und des LS-Drucks bei einer erfindungsgemäßen
LS-Steueranordnung nach Fig. 6 bei geringer Schieberdämpfung; und
Figur 9 Schwankungen des Pumpendrucks und des LS-Drucks bei einer erfindungsgemäßen
LS-Steueranordnung nach Fig. 6 bei starker Schieberdämpfung.
[0019] Figur 1 zeigt ein Schaltschema einer LS-Steueranordnung 1 eines mobilen Arbeitsgerätes,
beispielsweise eines Traktors. Dieser hat eine Vielzahl von Verbrauchern 2, die über
einen Mobilsteuerblock mit jeweils einer nach Figur 1 ausgebildeten Ventilscheibe
von einer Verstellpumpe 4 mit Druckmittel versorgt werden. In der Darstellung gemäß
Figur 1 ist lediglich ein Verbraucher dargestellt, der beispielsweise ein Hubzylinder
2 eines Hubwerks ist. Die Bewegungsrichtung und -geschwindigkeit des Hydraulikzylinders
2 wird mittels eines proportional verstellbaren Wegeventils 6 eingestellt, dessen
Geschwindigkeitsteil eine Zumessblende 8 ausbildet, über die der Druckmittelvolumenstrom
zum Verbraucher 2 eingestellt wird. Der Hydraulikzylinder 2 ist beim dargestellten
Ausführungsbeispiel als Differentialzylinder ausgeführt und ist durch einen Kolben
10 in einen bodenseitigen Zylinderraum 12 und eine von einer Kolbenstange durchsetzten
Ringraum 14 unterteilt. Ein Arbeitsanschluss A des Wegeventils 6 ist über eine Vorlaufleitung
16 mit dem Zylinderraum 12 und ein Arbeitsanschluss B des Wegeventils 6 über eine
Rücklaufleitung 18 mit dem Ringraum 14 des Hydraulikzylinders 2 verbunden. Ein Druckanschluss
der Verstellpumpe 4 ist über eine Zulaufleitung 20 mit einem Eingangsanschluss P des
Wegeventils verbunden, dessen Tankanschluss T über eine Ablaufleitung 22 in einen
Tank 24 einmündet. In der Zulaufleitung 20 ist eine Individualdruckwaage 26 angeordnet,
die in Schließrichtung über eine Steuerleitung 28 vom Druck stromaufwärts der Zumessblende
8 und in Öffnungsrichtung vom Druck in einer LS-Leitung 30 beaufschlagt ist. Über
diese LS-Leitung 30 wird der Lastdruck des Verbrauchers 2 abgegriffen. Die Individualdruckwaage
26 ist des Weiteren in Öffnungsrichtung von der Kraft einer Feder 32 beaufschlagt.
Die Individualdruckwaage 26 bildet gemeinsam mit der Zumessblende 8 einen Stromregler
aus, über den der Druckabfall über der Zulaufmessblende 8 unabhängig vom Lastdruck
konstant gehalten werden kann. Derartige LS-Steueranordnungen mit vorgeschalteter
Druckwaage sind aus dem Stand der Technik bekannt, so dass weitere Ausführungen entbehrlich
sind.
[0020] Im Bereich zwischen der Individualdruckwaage 26 und dem proportional verstellbaren
Wegeventil 6 ist ein Rückschlagventil 31 vorgesehen, das in Richtung zum Wegeventil
6 öffnet. In der dargestellten federvorgespannten Grundposition (0) sind die Anschlüsse
P, A, B des Wegeventils 6 abgesperrt und die LS-Leitung 30 mit der Ablaufleitung 22
verbunden, so dass diese druckentlastet wird. Bei Verschieben des Wegeventils 6 in
eine seiner mit (a) gekennzeichneten Positionen wird der Druckanschluss P mit dem
Arbeitsanschluss B und der Arbeitsanschluss A mit dem Tankanschluss T verbunden, so
dass Druckmittel in Abhängigkeit von der Einstellung der Zumessblende 8 in den Ringraum
14 gefördert und aufgrund der Einfahrbewegung des Kolbens 10 aus dem Zylinderraum
12 zum Tank 24 hin verdrängt wird. Bei Einstellung des Wegeventils 6 in eine seiner
mit (b) gekennzeichneten Positionen wird entsprechend das Druckmittel über die Zumessblende
in den Zylinderraum 12 gefördert und aus dem Ringraum 14 zum Tank 24 hin verdrängt.
[0021] Die LS-Leitung 30 führt zu einem Pumpenregler 34, über den die Verstellpumpe 4 derart
geregelt wird, dass der Pumpendruck in der Zulaufleitung 20 stets über eine vorbestimmte
Druckdifferenz Δp über dem höchsten Lastdruck in der LS-Leitung 30 liegt (LS-System).
[0022] Wie bereits eingangs erwähnt, kann es insbesondere bei Anwendungen in der Mobilhydraulik
zu Druckschwankungen in der LS-Leitung 30 kommen, die in Druckschwankungen des Pumpendrucks
resultieren, wobei insbesondere die Frequenzen im Bereich zwischen 5 und 20 Hertz
schädlich sind und zu Unstetigkeiten in der Ansteuerung des oder der Verbraucher führen
können. Zur Minimierung derartiger unerwünschter Druckschwankungen ist in der LS-Leitung
ein hydromechanisches Filterventil 36 entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel
angeordnet, dessen Aufbau anhand Figur 2 erläutert wird.
[0023] Dieses Filterventil 36 ist als stetig verstellbares Ventil mit negativer Überdeckung
ausgeführt und über eine Druckfeder 38 in Richtung einer Grundposition (a) vorgespannt,
in der die Verbindung zwischen der Zulaufseite des Filterventils 36 und der Ablaufseite
(unten in Figur 2) noch etwas geöffnet ist, so dass Steueröl vom Pumpenregler 34 und
von diesem zurück zum Tank 24 strömen kann. Ein Schieber 40 des Filterventils 36 ist
mit zwei Steuerflächen 42, 44 ausgeführt, wobei die Steuerfläche 42 im Sinne einer
Verringerung des Durchströmungsquerschnittes und die Steuerfläche 44 im Sinne einer
Vergrößerung des Durchströmungsquerschnittes des Filterventils 36 wirksam ist. Vom
Zulauf des Filterventils 36 zweigt zu einem von der Steuerfläche 42 begrenzten Steuerraum
eine Steuerleitung 46 und zu einem von der Steuerfläche 44 begrenzten Steuerraum eine
Steuerleitung 48 ab, d.h. an der Steuerkante des Schiebers 40 und an den beiden Steuerflächen
42, 44 liegt im Prinzip der Zulaufdruck 30 an. In der der Steuerfläche 44 zugeordneten
Steuerleitung 48 ist ein Drosselrückschlagventil 50 angeordnet, das dafür sorgt, dass
das Filterventil 36 nach einem schnellen Druckanstieg noch kurze Zeit offen gehalten
wird, so dass noch etwas Steueröl zum Ablauf durchgelassen wird.
[0024] In der der Steuerfläche 42 zugeordneten Steuerleitung 46 sind eine Filterdrossel
52 und ein Filtervolumen 54 in Reihe zueinander angeordnet. Die Filterdrossel 52 und
das Filtervolumen 54 bilden zusammen ein Tiefpassfilter, dessen Frequenzgang u.a.
vom Durchmesser der Filterdrossel 52 und der Größe des Filtervolumens 54 abhängt.
Je kleiner der Durchmesser der Filterdrossel 52 und je größer das Volumen des Filtervolumens
54 ist, desto tiefer muss eine Frequenz sein, um auf die Federseite (Steuerfläche
42) des Filterventils 36 zu gelangen. D.h. durch die Filterdrossel 52 und das Filtervolumen
54 werden vergleichsweise hohe Frequenzen des LS-Signals ausgefiltert.
[0025] In Öffnungsrichtung wirkt auf den Schieber 40 des Filterventils 36 das LS-Signal
praktisch unverändert. In Schließrichtung wird das LS-Signal mit Hilfe der Filterdrossel
52 und des Filtervolumens 54 derart gefiltert, dass die hohen Frequenzen gesperrt
werden. Somit wirken bei tiefen Frequenzen auf beide Steuerflächen 42, 44 des Schiebers
im Wesentlichen die gleichen Kräfte, so dass dieser in seiner Ruhestellung (a) verbleibt.
In dem Fall, in dem die Frequenz relativ hoch ist, d.h., bei einem schnellen Druckanstieg,
wird dieses LS-Signal in der Steuerleitung 46 ausgefiltert oder verzögert weiter gegeben,
während es in der Steuerleitung 48 unverändert auf die Steuerfläche 44 aufgeprägt
wird, so dass der Schieber 40 in Öffnungsrichtung (b) in eine Regelposition verschoben
wird. Ein derartiges LS-Signal wird somit vom Filterventil 36 zum Pumpenregler 34
hin durchgelassen.
[0026] Die in Ruhestellung verbleibende negative Überdeckung stellt zusammen mit der hydraulischen
Kapazität auf der Ablaufseite des Filterventils 36 ein Tiefpassfilter dar. Durch die
Größe der negativen Überdeckung lässt sich bestimmen, welche Frequenzen das Filterventil
in jedem Fall passieren können. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass sich diese
Frequenz nicht mit der über die Filterdrossel 52 und das Filtervolumen 54 vorgegebenen
Sperrfrequenz überschneidet, da sonst das Filterventil 36 wirkungslos ist.
[0027] Das Filterventil 36 stellt somit ein Bandsperrfilter dar, das niedrige und höhere
Frequenzen passieren lässt, einen mittleren Frequenzbereich, beispielsweise 5 bis
20 Hertz, jedoch sperrt. Genau genommen wird ein bestimmter Bereich von Druckanstiegsgeschwindigkeiten
gesperrt. Sehr langsam und sehr schnell ansteigende Drucksignale werden wenig beeinflusst,
während ein bestimmter Bereich von Druckanstiegsgeschwindigkeiten vom Filterventil
36 gesperrt wird. Die Druckanstiegsgeschwindigkeit ergibt zusammen mit einer bestimmten
Amplitude eine Frequenz - insofern verhalten sich Druckanstiegsgeschwindigkeit und
Frequenz grundsätzlich proportional zueinander, wenn auch der Faktor von der Amplitude
abhängt. Bei den vorstehenden Ausführungen wird daher der Einfachheit halber von Frequenzen
gesprochen.
[0028] Im LS-System unerwünschte Frequenzen können durch das erfindungsgemäße Filterventil
gezielt ausgefiltert werden, ohne die Dynamik des Ansprechverhaltens beim Schalten
von Ventilen, die zur Steuerung der hydraulischen Verbraucher eingesetzt werden, zu
verschlechtern. Durch geeignete Auslegung der Filterdrossel 52 und des zugehörigen
Filtervolumens 54 lässt sich der gewünschte ausgefilterte Frequenzbereich in einfacher
Weise an die vorhandenen Betriebsbedingungen anpassen.
[0029] Die Druckunterschiede zwischen den beiden Steuerflächen 42, 44 können relativ gering
sein. Die in Öffnungsrichtung wirksamen Kräfte sind dementsprechend klein. Gleichzeitig
wirken an der Steuerkante des Filterventils 36 Strömungskräfte in schließender Richtung.
Wenn deren Anteil zu groß wird, kann das Filterventil nicht weit genug öffnen und
somit nicht bestimmungsgemäß arbeiten. Bei gegebener Druckdifferenz auf den Steuerflächen
42, 44 sollte der Schieberdurchmesser daher ein gewisses Mindestmaß nicht unterschreiten,
um die ordnungsgemäße Funktion zu gewährleisten. Gleichzeitig wird der Einfluss der
Schieberreibung auf die Ventilfunktion umso geringer, je größer dessen Durchmesser
ist. Eine Obergrenze für den Schieberdurchmesser ist dadurch gegeben, dass der Schieber
selbst bei seiner Bewegung Steueröl in Richtung einer Stirnseite verdrängt (abhängig
von der Bewegungsrichtung). Durch die Drosselventile 52, 50 führt diese Steuerölverdrängung
selbst zu einem Druckanstieg auf der entsprechenden Stirnseite und könnte damit die
Funktionsweise des Ventils verfälschen. Bei Anwendungen in der Mobilhydraulik hat
sich ein Schieberdurchmesser von etwa 8 mm als bevorzugtes Maß herausgestellt.
[0030] Die erfindungsgemäße Funktion wurde bereits in der Praxis geprüft. Figur 3 zeigt
den zeitabhängigen Verlauf des LS-Drucks und des Pumpendrucks (Druck in der Zulaufleitung
20) bei einem herkömmlichen System. Man sieht, dass aufgrund der Schwankungen des
Lastdrucks in der LS-Leitung 30 auch der Pumpendruck erheblichen Schwankungen unterworfen
ist, die zu mechanischen Schwingungen von hydraulischen Verbrauchern führen.
[0031] Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Filterventils 36 können die Druckschwankungen
in der LS-Leitung 30 gemäß Figur 4 auf ein Minimum reduziert werden, wobei lediglich
hochfrequente Schwingungen zum Pumpenregler 34 gelangen, die jedoch für die Funktion
der LS-Steueranordnung unschädlich sind. Entsprechend stellt sich in der Zulaufleitung
20 ein Pumpendruck ein, dessen Druckschwankungen eine wesentlich geringere Amplitude
der schädlichen Frequenz als beim Stand der Technik aufweisen - derartige Druckschwankungen
sind unschädlich und beeinträchtigen die Ansteuerung der Verbraucher 2 praktisch nicht.
[0032] Fig. 5 zeigt ein hydrodynamisches Filterventil 136 entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, das statt des Filterventils 36 in der LS-Steueranordnung
von Fig. 1 verwendbar ist. Dieses Filterventil 136 ist als stetig verstellbares Ventil
ausgeführt und über eine Druckfeder 138 in Richtung einer Ruhestellung (a) vorgespannt,
in der die Verbindung zwischen der Zulaufseite des Filterventils 136 und der Ablaufseite
(unten in Figur 5) geöffnet ist, so dass Steueröl vom Pumpenregler 34 und von diesem
zurück zum Tank 24 strömen kann. In der Drosselstellung (b) des Schiebers 140 kann
Druckmittel nur gedrosselt vom Pumpenregler und von diesem zurück zum Tank strömen.
Der Schieber 140 des Filterventils 136 ist mit zwei Steuerflächen 142, 144 ausgeführt,
wobei die Steuerfläche 142 im Sinne einer Vergrößerung des Durchströmungsquerschnittes
und die Steuerfläche 144 im Sinne einer Verringerung des Durchströmungsquerschnittes
des Filterventils 136 wirksam ist. Vom Zulauf des Filterventils 136 zweigt zu einem
von der Steuerfläche 142 begrenzten Steuerraum eine Steuerleitung 148 und zu einem
von der Steuerfläche 144 begrenzten Steuerraum eine Steuerleitung 146 ab, d.h. an
der Steuerkante des Schiebers 140 und an den beiden Steuerflächen 142, 144 liegt im
Prinzip der Zulaufdruck der LS-Leitung 30 an. An der Steuerfläche 142 wirkt der Druck
in der LS-Leitung 30 ohne Dämpfung oder Drosselung.
[0033] In der der Steuerfläche 144 zugeordneten Steuerleitung 146 sind eine Filterdrossel
152 und ein Filtervolumen 154 in Reihe zueinander angeordnet. Parallel zu der Filterdrossel
152 ist ein zur Steuerfläche 144 hin öffnendes Rückschlagventil 156 vorgesehen, in
dessen geöffneter Position Steueröl von der LS-Leitung 30 über das Filtervolumen 154
der Steuerfläche 144 zuleitbar ist. Die Filterdrossel 152 und das Rückschlagventil
156 bilden zusammen ein Drosselrückschlagventil. Die Filterdrossel 152 und das Filtervolumen
154 bilden zusammen ein Tiefpassfilter, dessen Frequenzgang vom Durchmesser der Filterdrossel
152 und der Größe des Filtervolumens 154 abhängt. Je kleiner der Durchmesser der Filterdrossel
152 und je größer das Volumen des Filtervolumens 154 ist, desto tiefer muss eine Frequenz
des LS-Drucks sein, damit sich dieser von der Steuerfläche 144 des Filterventils 136
zur LS-Leitung 30 hin abbaut. D.h. durch die Filterdrossel 152 und das Filtervolumen
154 wird ermöglicht, dass der Schieber 140 nur verzögert aus seiner Drosselstellung
(b) in seine Ruhestellung (a) zurückgelangt, so dass vergleichsweise hohe Frequenzen
des LS-Signals ausgefiltert werden können.
[0034] In Öffnungsrichtung wirkt auf den Schieber 140 des Filterventils 136 das LS-Signal
praktisch unverändert. In Drosselrichtung wird das Steueröl an der Steuerfläche 144
mit Hilfe der Filterdrossel 52 und des Filtervolumens 54 derart gefiltert, dass es
nur verzögert zur LS-Leitung 30 zurückgelangt, wodurch die vergleichsweise hohen Frequenzen
gesperrt werden. Somit wirken bei tiefen Frequenzen unterhalb einer unteren Grenzfrequenz
auf beide Steuerflächen 142, 144 des Schiebers im Wesentlichen die gleichen Kräfte,
so dass dieser in seiner Ruhestellung (a) verbleibt. Alle Signale der LS-Leitung 30
werden prinzipiell ungehindert durchgelassen, so dass die Dynamik nicht behindert
wird.
[0035] In dem Fall, in dem die Frequenz relativ hoch ist, d.h. oberhalb einer unteren Grenzfrequenz
liegt, wird bei ansteigendem Druck Steueröl zur Steuerfläche 142 über die Steuerleitung
148 und zur Steuerfläche 144 über das aufgesteuerte Rückschlagventil 156 geleitet,
so dass der Schieber 144 zunächst in der Ruhestellung (a) verbleibt. Bei schnellem
Druckabbau in dem durch die Steuerfläche 144 begrenzten Druckraum baut sich Steueröl
in dem durch die Steuerfläche 144 begrenzten Druckraum über das Filtervolumen 154
und die Filterdrossel 152 nur verzögert zur LS-Leitung 30 ab, während Steueröl in
der Steuerleitung 148 unverändert auf die Steuerfläche 142 wirkt. Im Ergebnis wird
der Schieber 140 entgegen der Kraft der Feder 138 in Drosselrichtung (b) in seine
Drosselposition verschoben. Ein LS-Signal mit relativ hohen Frequenzen in der LS-Leitung
30 wird somit vom Filterventil 136 zum Pumpenregler 34 hin nur gedrosselt weitergeleitet.
[0036] In Abhängigkeit vom Durchmesser der Filterdrossel 152 und der Größe des Filtervolumens
154 sowie in Abhängigkeit von der Frequenz und Amplitude der Schwingungen des Drucks
in der LS-Leitung 30 erfolgt ein Übergang zwischen der Ruhestellung (a) und der Drosselstellung
(b) nach einer bestimmten Anzahl an Schwingungen, bis die Drosselstellung vollständig
eingestellt ist und dadurch weitere Schwingungen in einem unerwünschten Frequenzbereich
verhindert werden.
[0037] Nach einem Abklingen der Schwingungen, die Frequenzanteile oberhalb der Grenzfrequenz
enthalten, in der LS-Leitung 30 wird der Schieber 140 mittels der Druckfeder 138 wieder
in die Ruhestellung (a) verschoben.
[0038] Bei Frequenzen des Drucks in der LS-Leitung 30, die unterhalb einer unteren Grenzfrequenz
liegen, haben die Filterdrossel 152 und das Filtervolumen 154 nur eine geringe oder
keine Wirkung. Somit hat das Filterventil 136 entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel
eine Bandsperrfilter-Wirkung. Zu den sonstigen Wirkungen und Vorteilen des Filterventils
136 entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel wird auf die Ausführungen zum ersten
Ausführungsbeispiel verwiesen.
[0039] Fig. 6 zeigt ein Filterventil 236 entsprechend dem dritten Ausführungsbeispiel, das
sich vom Filterventil 136 entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel durch eine
variable Androsselung des Steuerölvolumenstromes vom Filtervolumen 254 zur Steuerleitung
246 unterscheidet. Das hydrodynamische Filterventil 236 entsprechend dem dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist statt des Filterventils 36 in der LS-Steueranordnung
von Fig. 1 verwendbar und ist ebenfalls als stetig verstellbares Ventil ausgeführt
und ist über eine Druckfeder 238 in Richtung einer Ruhestellung (a) vorgespannt, in
der die Verbindung zwischen der Zulaufseite des Filterventils 236 und der Ablaufseite
(unten in Figur 6) geöffnet ist, so dass Steueröl vom Pumpenregler 34 und von diesem
zurück zum Tank 24 strömen kann. In der Drosselstellung (b) des Schiebers 240 kann
Druckmittel nur gedrosselt vom Pumpenregler und von diesem zurück zum Tank strömen.
Der Schieber 240 des Filterventils 236 ist mit zwei Steuerflächen 242, 244 ausgeführt,
wobei die Steuerfläche 242 im Sinne einer Vergrößerung des Durchströmungsquerschnittes
und die Steuerfläche 244 im Sinne einer Verringerung des Durchströmungsquerschnittes
des Filterventils 236 wirksam ist. Vom Zulauf des Filterventils 236 zweigt zu einem
von der Steuerfläche 242 begrenzten Steuerraum eine Steuerleitung 248 und zu einem
von der Steuerfläche 244 begrenzten Steuerraum eine Steuerleitung 246 ab, d.h. an
der Steuerkante des Schiebers 240 und an den beiden Steuerflächen 242, 244 liegt im
Prinzip der Zulaufdruck der LS-Leitung 30 an. An der Steuerfläche 242 wirkt der Druck
in der LS-Leitung 30 ohne Dämpfung oder Drosselung.
[0040] In der der Steuerfläche 244 zugeordneten Steuerleitung 246 sind ein Rückschlagventil
256 und ein Filtervolumen 254 in Reihe zueinander angeordnet. Zwischen dem Zulauf
des Filterventils 236 und dem Filtervolumen 254 ist eine variable Filterdrossel, die
über eine Steuerkante bestimmt ist und in Fig. 6 durch eine Filterdrossel 252a mit
großem Durchmesser und eine Filterdrossel 252b mit kleinem Durchmesser wiedergegeben
ist, vorgesehen. Die variable Filterdrossel 252a, 252b ist im Schieber 240 angeordnet
und wird in Abhängigkeit von der Stellung des Schiebers 240 geschaltet. Die Drossel
252a mit großem Durchmesser ist in der Ruhestellung (a) geschaltet; der Drosseldurchmesser
wird in der Drosselstellung (b) bis zur Drossel 252b mit kleinem Durchmesser verringert.
Das Rückschlagventil 256 öffnet zur Steuerfläche 244 hin, wobei in dessen geöffneter
Position der Druck in der LS-Leitung 30 über das Filtervolumen 254 an der Steuerfläche
144 anliegt. Die variable Filterdrossel 252a, 252b und das Filtervolumen 254 bilden
zusammen ein Tiefpassfilter, dessen Frequenzgang vom Durchmesser der variablen Filterdrossel
252a, 252b und somit von der Schieberposition des Filterventils sowie von der Größe
des Filtervolumens 254 abhängt.
[0041] In Öffnungsrichtung wirkt auf den Schieber 240 des Filterventils 236 das LS-Signal
praktisch unverändert. In Drosselrichtung wird das Steueröl an der Steuerfläche 244
mit Hilfe der Filterdrossel 252a mit großem Durchmesser und des Filtervolumens 254
derart gefiltert, dass es nur verzögert zur LS-Leitung 30 zurückgelangt, wodurch die
vergleichsweise hohen Frequenzen gesperrt werden. Somit wirken bei tiefen Frequenzen
unterhalb einer unteren Grenzfrequenz auf beide Steuerflächen 242, 244 des Schiebers
im Wesentlichen die gleichen Kräfte, so dass dieser in seiner Ruhestellung (a) verbleibt.
Alle Signale der LS-Leitung 30 werden prinzipiell ungehindert durchgelassen, so dass
die Dynamik nicht behindert wird.
[0042] Auch in dem Fall, in dem die Frequenz relativ hoch ist, d.h. oberhalb einer Grenzfrequenz
liegen, wird bei ansteigendem Druck Steueröl zur Steuerfläche 242 über die Steuerleitung
248 und zur Steuerfläche 244 über das aufgesteuerte Rückschlagventil 256 geleitet,
so dass der Schieber 240 zunächst in der Ruhestellung (a) verbleibt. Bei einem vergleichsweise
schnellen Druckabbau in der LS-Leitung 30 wird der Druck in dem durch die Steuerfläche
244 begrenzten Druckraum vergleichsweise langsam über die Filterdrossel 252a mit großem
Durchmesser abgebaut, während das Steueröl in der Steuerleitung 248 unverändert auf
die Steuerfläche 242 wirkt. Im Ergebnis wird der Schieber 240 entgegen der Kraft der
Feder 238 in Drosselrichtung in seine Drosselstellung (b) verschoben. Ein LS-Signal
mit relativ hohen Frequenzen in der LS-Leitung 30 wird somit vom Filterventil 136
zum Pumpenregler 34 hin nur gedrosselt weitergeleitet.
[0043] Bei höheren Frequenzen ist die Druckdifferenz über der Filterdrossel aufgrund der
schnelleren Druckänderung noch höher, so dass der Schieber 240 weiter in Drosselrichtung
verschoben wird. Dabei verringert die Steuerkante im Filterventil den Drosseldurchmesser,
so dass eine kleinere Filterdrossel wirksam ist. Es wird eine verbesserte Filterwirkung
erzielt.
[0044] Aufgrund des größeren Durchmessers der Filterdrossel 252a ist es möglich, dass eine
einmalige, schnelle Änderung des LS-Drucks mit geringerer Verzögerung als beim zweiten
Ausführungsbeispiel über das Filterventil 236 weitergeleitet wird. Schwingungen oberhalb
der Grenzfrequenz, bei denen ein mehrmals hintereinander erfolgendes Absinken des
Zulaufdrucks zum Filterventil 236 erfolgt, werden aufgrund der Filterdrossel 252b
mit kleinem Durchmesser durch das Filterventil 236 über einen längeren Zeitraum gedämpft.
Somit lässt sich mit einem Filterventil 236 entsprechend dem dritten Ausführungsbeispiel
eine bessere Differenzierung zwischen den Zuständen "Schwingungen" und "keine Schwingungen"
vornehmen.
[0045] Fig. 7 zeigt eine Simulation ohne Schwingungsdrossel, während die Fig. 8 und 9 Simulationen
mit einem Filterventil entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel zeigen. In Fig.
8 liegt eine Schieberdämpfung von 50 Ns/m vor, bei der noch störende niederfrequente
Schwingungen im LS-Druck und Pumpendruck vorhanden sind, während in Fig. 9 eine Schieberdämpfung
von 500 Ns/m vorhanden ist, wodurch störende niederfrequente Schwingungen nicht mehr
vorhanden sind.
[0046] Mit den Filterventilen 136, 236 entsprechend dem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel
kann eine hohe Dynamik bei der Meldung von LS-Drucksignalen zur Pumpe erzielt werden,
wobei ein stabiles Systemverhalten aufrechterhalten wird.
[0047] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführung der vorliegenden Erfindung ist eine Verstellpumpe
4 vorgesehen. Prinzipiell kann anstelle der Verstellpumpe 4 auch eine Konstantpumpe
mit Bypassdruckwaage eingesetzt werden, wobei der LS-Druck dann an der Eingangsdruckwaage
anliegt.
[0048] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführung ist die Individualdruckwaage in Öffnungsrichtung
vom Druck stromabwärts der Zumessblende 8 und in Schließrichtung vom Druck stromaufwärts
der Zumessblende 8 beaufschlagt und dem Wegeventil 6 vorgeschaltet. Selbstverständlich
kann dann das Filterventil 36 auch bei LUDV-Systemen (lastdruckunabhängiges Durchflussverhalten)
eingesetzt werden, bei denen die Individualdruckwaage der Zumessblende nachgeschaltet
ist und in Öffnungsrichtung vom höchsten Lastdruck der Verbraucher beaufschlagt ist.
Prinzipiell kann das Filterventil bei allen Hydrauliksystemen eingesetzt werden, bei
denen niederfrequente Schwingungen beseitigt werden sollen, solange es in einer Leitung
eingebaut wird, die nur der Weiterleitung von Drucksignalen dient. Durch die starke
Androsselung des Drucksignals im Falle unerwünschter Schwingungen kann es nicht in
Leitungen eingesetzt werden, durch die größere Volumenströme fließen. Das Ventil kann
also nur die Signal-, nicht die Leitungsübertragung beeinflussen.
[0049] Offenbart sind ein Filterventil zur Filterung von Druckschwankungen bestimmter Frequenz
und/oder Amplitude eines Drucksignals und eine mit einem derartigen Filterventil ausgeführte
LS-Steueranordnung. Das Filterventil hat einen Ventilkörper mit zwei entgegengesetzt
wirksamen Steuerflächen, die beide über eine Steuerleitung mit dem Zulaufdruck beaufschlagbar
sind. In der zur in Drosselrichtung wirksamen Steuerfläche führenden Steuerleitung
ist eine Ventileinrichtung mit Tiefpassfilter-Funktion angeordnet, über die höherfrequente
Steuersignale ausgefiltert werden können.
Bezugszeichenliste:
[0050]
- 1
- LS-Steueranordnung
- 2
- Hydraulikzylinder
- 4
- Verstellpumpe
- 6
- Wegeventil
- 8
- Zumessblende
- 10
- Kolben
- 12
- Zylinderraum
- 14
- Ringraum
- 16
- Vorlaufleitung
- 18
- Rücklaufleitung
- 20
- Zulaufleitung
- 22
- Ablaufleitung
- 24
- Tank
- 26
- Individualdruckwaage
- 28
- Steuerleitung
- 30
- LS-Leitung
- 31
- Rückschlagventil
- 32
- Feder
- 34
- Pumpenregler
- 36
- Filterventil
- 38
- Druckfeder
- 40
- Schieber
- 42
- Steuerfläche
- 44
- Steuerfläche
- 46
- Steuerleitung
- 48
- Steuerleitung
- 50
- Drosselrückschlagventil
- 52
- Filterdrossel
- 54
- Filtervolumen
- 136
- Filterventil
- 138
- Druckfeder
- 140
- Schieber
- 142
- Steuerfläche
- 144
- Steuerfläche
- 146
- Steuerleitung
- 148
- Steuerleitung
- 152
- Filterdrossel
- 154
- Filtervolumen
- 156
- Rückschlagventil
- 236
- Filterventil
- 238
- Druckfeder
- 240
- Schieber
- 242
- Steuerfläche
- 244
- Steuerfläche
- 246
- Steuerleitung
- 248
- Steuerleitung
- 251
- Drosselleitung
- 252a
- Filterdrossel
- 252b
- Filterdrossel
- 254
- Filtervolumen
- 256
- Rückschlagventil
1. Hydromechanisches Filterventil zur Filterung von Druckschwingungen bestimmter Frequenz
und/oder Amplitude mit einem zwei Steuerflächen (42, 44; 142, 144) aufweisenden Ventilkörper
(40; 140; 240), über den eine Verbindung zwischen einem Zulauf und einem Ablauf auf-
bzw. zusteuerbar ist, wobei eine Steuerfläche (42; 142) in Drosselrichtung und die
andere Steuerfläche (44; 144) in Öffnungsrichtung wirksam ist und beide Steuerflächen
(42, 44; 142, 144) über eine jeweils vom Zulauf abzweigende Steuerleitung (46, 48;
146, 146; 148, 246) mit dem Zulaufdruck beaufschlagbar sind, wobei in der zur in Drosselrichtung
wirksamen Steuerfläche (42; 142) führenden Steuerleitung (46; 146; 246) eine Ventileinrichtung
vorgesehen ist, die Steuersignalanteile mit einer Frequenz, die höher als eine Grenzfrequenz
ist, nicht oder nur abgeschwächt durchlässt und die für Steuersignalanteile mit niedrigerer
Frequenz durchlässig ist.
2. Filterventil nach Patentanspruch 1, wobei die Ventileinrichtung eine Filterdrossel
(52; 152; 252a, 252b) hat.
3. Filterventil nach Patentanspruch 2, wobei die Ventileinrichtung ein Filtervolumen
(54; 154; 254) hat.
4. Filterventil nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei dieses mit negativer
Überdeckung ausgeführt ist.
5. Filterventil nach Patentanspruch 2 und 3, wobei die Filterdrossel (52; 152; 252a,
252b) und das Filtervolumen (54; 154; 254) derart ausgelegt sind, dass Frequenzen
im Bereich zwischen 5 und 20 Hertz ausgefiltert werden.
6. Filterventil nach Patentanspruch 2 und 3, wobei die Filterdrossel (52; 152; 252a,
252b) und das Filtervolumen (54; 154; 254) in Reihe geschaltet sind.
7. Filterventil nach einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei die Filterdrossel (152) Teil
eines Drosselrückschlagventils (152, 156) ist.
8. Filterventil nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Ventileinrichtung
eine variable Filterdrossel (252a, 252b) hat.
9. Filterventil nach Anspruch 8, wobei die variable Filterdrossel (252a, 252b) in der
Öffnungsstellung (a) des Filterventils einen großen Durchmesser aufweist und in der
Drosselstellung (b) einen kleinen Durchmesser aufweist.
10. Filterventil nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, wobei der Ventilkörper (140,
240) des Filterventils (136, 236) in Öffnungsrichtung vorgespannt ist.
11. Filterventil nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, wobei in der Steuerleitung (48)
zur der Steuerfläche, die in öffnender Richtung wirkt, ein Drosselrückschlagventil
(50) angeordnet ist.
12. Filterventil nach einem der Patentansprüche 1 bis 6 und 10, wobei der Ventilkörper
(40) des Filterventils (36) über eine Druckfeder (38) in Drosselrichtung vorgespannt
ist.
13. Hydromechanisches Filterventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das als Bandsperrfilter
wirkt, über das ein Frequenzbereich nicht oder nur abgeschwächt durchgelassen wird.
14. LS-Steueranordnung mit einer verstellbaren Zumessblende (8) zur Einstellung eines
Druckmittelvolumenstromes zwischen einer Pumpe (4) und einem hydraulischen Verbraucher
(2), wobei der Pumpendruck in einer Zulaufleitung (20) in Abhängigkeit von einem über
eine LS-Leitung (30) abgegriffenen Lastdruck des Verbrauchers (2) einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass in der LS-Leitung (30) zwischen Ventilen und Pumpe ein Filterventil (36, 136, 236)
gemäß einem der vorhergehenden Patentansprüche angeordnet ist.
15. LS-Steueranordnung nach Patentanspruch 14, mit mehreren Verbrauchern (2), die jeweils
über eine Zumessblende (8) mit Druckmittel versorgbar sind und denen jeweils eine
Individualdruckwaage (26) zugeordnet ist.
16. LS-Steueranordnung nach Patentanspruch 14 oder 15, wobei die Pumpe eine Verstellpumpe
(4) oder eine Konstantpumpe mit Bypassdruckwaage ist.