[0001] Die Erfindung betrifft einen Verriegelungszylinder gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0003] Bei bestimmten Einsatzfällen von mechanisch verriegelbaren Verriegelungszylindern
kann es erforderlich sein, dass bei verriegelter Spindel der Kolben relativ zu dem
Zylinder in Einfahrrichtung oder in Ausfahrrichtung durch äußere Kräfte bewegt werden
muss. Beispielsweise kann es erwünscht sein, dass bei einer Verriegelung nur auf Druck,
d. h. bei einer mechanischen Verriegelung des Kolbens relativ zu dem Zylinder in Einfahrrichtung,
dennoch der Kolben relativ zu dem Zylinder in Ausfahrrichtung herausgezogen bzw. mit
herausgezogen werden kann. Dies ist bei den vorerwähnten Verriegelungszylindern nicht
bzw. nicht ohne ein erhebliches Betriebsrisiko möglich.
[0004] Ferner ist es bei einem Einsatz der hydraulischen Elemente und Anschlusskonfigurationen,
wie insbesondere in der vorerwähnten Patentanmeldung mit dem amtlichen Aktenzeichen
103 56 596.5 beschrieben, in Verbindung mit bestimmten hydraulischen Schalt- und Leitungselementen
denkbar, dass es unter Last zu einer Bewegung des Kolbens relativ zu dem Zylinder
kommen kann, obwohl die Spindel mechanisch verriegelt ist. Dies würde ebenfalls ein
erhebliches Betriebsrisiko bedeuten.
[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, einen Verriegelungszylinder zur Verfügung
zu stellen, der auch bei speziellen Anforderungen hinsichtlich Einsatz und Funktion
sowie bei einfacher und platzsparender Konstruktion eine hohe Betriebssicherheit ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1, insbesondere dadurch gelöst,
dass ein den relativ zu dem Zylinder bewegbaren Verriegelungskörper enthaltender Sperrklinkenmechanismus
vorgesehen ist, mittels dessen eine mechanische Blockierung bzw. Verriegelung der
Spindel in einer ersten Drehrichtung um ihre Drehachse erreichbar ist, während bzw.
und wobei die Spindel in einer entgegengesetzten zweiten Drehrichtung um ihre Drehachse
bewegbar ist bzw. bleibt, um eine Bewegung des Kolbens längs des Zylinders zu ermöglichen.
[0007] In konkreter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der relativ zu dem Zylinder
bewegbare Verriegelungskörper mithilfe der Federkraft der Feder gegen eine den Gegenverriegelungskörper
begrenzende und um die Drehachse der Spindel umlaufende stufen- bzw. zahnförmige Steuerkante
angedrückt ist, wobei der relativ zu dem Zylinder bewegbare Verriegelungskörper und
die Stufe bzw. der Zahn derart aufeinander abgestimmt gestaltet sind, dass der relativ
zu dem Zylinder bewegbare Verriegelungskörper bei einer Drehung der Spindel in ihrer
ersten Drehrichtung an der Stufe bzw. an dem Zahn in seiner Verriegelungsstellung
einrasten bzw. anschlagen kann, um eine mechanische Verriegelung der Spindel zu bewirken
und wobei die Steuerkante bei einer Drehung der Spindel in ihrer entgegengesetzten,
zweiten Drehrichtung, im Wesentlichen ungehindert an dem relativ zu dem Zylinder beweglichen
Verriegelungskörper entlang laufen kann. Die Spindel ist also in dieser zweiten Drehrichtung
stets mechanisch entriegelt.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Gegen-Verriegelungskörper,
vorzugsweise der mit der Spindel drehfest verbundene Verriegelungskörper, wenigstens
eine nach außen offene Verriegelungsausnehmung aufweist, in die der mittels der Federkraft
der Feder beaufschlagte und relativ zu dem Zylinder bewegliche Verriegelungskörper
eingreifen kann.
[0009] Eine besonders einfache, platzsparende und kostengünstige sowie betriebssichere Konstruktion
kann erreicht werden, wenn die Verriegelungsausnehmung mit einer eine Steuerkante
enthaltenden Auslaufschräge, beispielsweise einer Rampe bzw. schiefen Ebene, für den
relativ zu dem Zylinder beweglichen Verriegelungskörper gestaltet ist.
[0010] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungsausnehmung in Umfangsrichtung
einen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Dadurch lässt sich eine derartige Verriegelungsausnehmung
besonders einfach und kostengünstig herstellen. Eine besonders platzsparende Konstruktion
in Verbindung mit vorteilhaften Möglichkeiten einer weiter verbesserten Betriebssicherheit
kann dadurch erreicht werden, dass die Verriegelungsausnehmung axial, also in Längsrichtung
des Zylinders, nach außen offen gestaltet ist.
[0011] Es ist ferner zweckmäßig, wenn die Verriegelungsausnehmung in einem lochscheibenförmigen
Ansatz versehen ist, der drehfest mit der Spindel verbunden ist.
[0012] Die Betriebssicherheit lässt sich weiter erhöhen, wenn mehrere Verriegelungsausnehmungen
in Umfangsrichtung bezogen auf die Drehachse der Spindel und beabstandet zueinander
angeordnet sind. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn wenigstens vier, vorzugsweise
wenigstens sechs Verriegelungsausnehmungen vorgesehen sind.
[0013] Von besonderem Vorteil ist es, wenn der relativ zu dem Zylinder bewegliche Verriegelungskörper
parallel zu der Drehachse der Spindel axial verschieblich an bzw. in einem Kopf des
Zylinders gelagert ist und in seiner Verriegelungsstellung in eine axial nach außen
offene Verriegelungsausnehmung bzw. in mehrere axial nach außen offene Verriegelungsausnehmungen
eingreift.
[0014] Eine besonders platzsparende, kostengünstige und betriebssichere Konstruktion kann
erreicht werden, wenn der relativ zu dem Zylinder bewegliche Verriegelungskörper als
Verriegelungsbolzen gestaltet ist. Der Verriegelungsbolzen kann vorteilhaft als Zylinderbolzen,
insbesondere als kreiszylindrischer Bolzen gestaltet sein.
[0015] Von besonderem Vorteil ist es ferner, wenn mehrere, vorzugsweise zwei relativ zu
dem Zylinder bewegliche Verriegelungskörper als separat bewegliche Verriegelungsbolzen
gestaltet sind. Dadurch kann ein Verklemmen oder Verkanten bei der Verriegelung vermieden
werden. Derartige Verriegelungsbolzen sind einfach und kostengünstig herstellbar und
beanspruchen nur einen minimalen Einbau- und Schaltraum, so dass der gewonnene Platz
vorteilhaft für andere Elemente und/oder Aufgaben genutzt werden kann oder ein insgesamt
kleinerer und leichterer Verriegelungszylinder bereitgestellt werden kann. Es werden
außerdem nur vergleichsweise kleine Ver- und Entriegelungskräfte benötigt. Dadurch
kann der Verriegelungszylinder im Bereich der Verriegelungseinheit insgesamt platzsparender
bzw. leichter ausgeführt werden. Auch lassen sich durch die vorgenannten Maßnahmen
deutlich reduzierte Ver- bzw. Entriegelungszeiten erreichen. Schließlich werden bei
einem Einsatz von separat beweglichen Verriegelungsbolzen keine umlaufenden Dichtungen
zwischen diesen und der Zylinderwand benötigt. Auf diese Weise kann also ein Verriegelungszylinder
bereitgestellt werden, der bei einfacher und platzsparender Verriegelungskonstruktion
eine hohe Betriebssicherheit ermöglicht und einen guten Wirkungsgrad aufweist.
[0016] In vorteilhafter Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass mehrere, vorzugsweise zwei
relativ zu dem Zylinder bewegliche Verriegelungskörper separat und unabhängig voneinander
beweglich sind.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der relativ zu
dem Zylinder bewegbare Verriegelungskörper mithilfe eines fluiden Arbeitsmittels entgegen
der Federkraft der Feder von seiner Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung
überführbar ist, in welcher die Spindel um ihre Drehachse drehbar ist. Auf diese Weise
können also die relativ zu dem Zylinder beweglichen Verriegelungskörper und damit
auch die Spindel hydraulisch entriegelt werden, so dass bei einer Beaufschlagung des
Kolbens mit fluidem Druckmittel, der Kolben unter gleichzeitiger Drehung der Spindel
relativ zu dem Zylinder bewegt werden kann.
[0018] Weitere Merkmale, Vorteile und Gesichtspunkte der Erfindung sind dem nachfolgenden
Beschreibungsteil entnehmbar, in dem ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben ist.
Es zeigen:
[0019]
- Fig. 1
- einen Längs-Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Verriegelungszylinder;
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt des Querschnitts gemäß Figur 1 im Bereich des dort rechts
dargestellten Verriegelungsbolzens;
- Fig. 3
- eine Teil-Ansicht auf den drehfest mit der Spindel verbundenen und lochscheibenförmig
ausgestalteten Ansatz, insbesondere zur Verdeutlichung der Zahl, Anordnung und Ausgestaltung
der Verriegelungsausnehmungen;
- Fig. 4
- einen Querschnitt in einer Abwicklung entlang der Schnittlinie A-B in Figur 3 zur
Verdeutlichung der Querschnittsgeometrie der Verriegelungsausnehmungen;
- Fig. 5
- einen hydraulischen Schaltplan gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung;
- Fig. 6
- eine der Ansicht in Figur 3 entsprechende Ansicht des die Verriegelungsausnehmungen
aufweisenden Lochscheibenteils.
[0020] Der in Figur 1 gezeigte Verriegelungszylinder 20 umfasst einen Zylinder 21 und einen
darin längs verschieblich gelagerten Kolben 22. Der Kolben 22 ist gegenüber der Zylinderinnenwand
durch eine Ringdichtung 68 abgedichtet und ist auf seinen in Richtung der Längsachse
29 des Zylinders 21 voneinander weg weisenden Seiten 44, 46 durch ein fluides Druckmittel,
vorzugsweise Öl, beaufschlagbar, um eine druckmittelunterstützte Bewegung des Kolbens
22 in einer auch als zweite Richtung oder Entriegelungsrichtung bezeichneten Einfahrrichtung
27 oder in einer auch als erste Richtung bezeichneten Ausfahrrichtung 28 zu ermöglichen.
[0021] Der Kolben 22 ist fest mit einer Kolbenstange 23 verbunden, die sich ausgehend von
seiner Stirnseite 44 koaxial zur Zylinderlängsachse 29 erstreckt. Der Zylinder 20
ist an seiner dem freien Ende 67 der Spindel 35 zugeordneten Seite durch einen die
Kolbenstange 23 aufnehmenden Deckel 30 abgeschlossen. Auf seiner anderen Seite ist
der Zylinder 21 fest mit einem stufenförmigen Ansatz 66 verbunden. Dieser ist wiederum
durch einen den Zylinderboden 53 bildenden Deckel bzw. Kopf 31 abgeschlossen.
[0022] Der Kolben 22 bildet einen Ansatz 32, der drehfest mit der Kolbenstange 23 verbunden
ist. Der Kolben 22 ist als ein rohrförmiger Hohlkörper gestaltet und weist ein auch
als Kolbengewinde bezeichnetes Innengewinde 34 auf. Dieses steht im Eingriff mit einem
auch als Spindelgewinde bezeichneten Außengewinde 36 einer Spindel 35, auf welcher
der Kolben 22 geführt ist. Das Innengewinde 34 des Kolbens 22 und das Außengewinde
36 der Spindel 35 sind vorzugsweise als achtgängige Trapez-Steilgewinde gestaltet,
die zusammen ein nicht selbsthemmendes Gewinde 37 ausbilden, das hier rechtsgängig
gestaltet ist.
[0023] Zur Befestigung des Verriegelungzylinders 20 weist die Kolbenstange 23 an ihrem freien
Ende ein hier mit einer Öse gestaltetes Befestigungselement 25 auf, und ein entsprechend
gestaltetes Befestigungselement 26 ist gegenüberliegend an dem Kopf 31 des Zylinders
21 befestigt.
[0024] Das Druckmittel ist über die Kanäle 48 und 49 auf beiden Seiten 44 und 46 des Kolbens
22 in eine erste Arbeitskammer 45 und in eine zweite Arbeitskammer 33 zuführbar, um
eine Bewegung des Kolbens 22 längs des Zylinders 21 in Einfahrrichtung 27 oder in
Ausfahrrichtung 28 erreichen zu können. Dabei ist die erste Arbeitskammer 45 gegenüber
der zweiten Arbeitskammer 33 über die Ringdichtung 68 des Kolbens 22 abgedichtet.
[0025] Im Bereich des von dem freien Ende 67 der Spindel 35 weg weisenden Endes 77 der Spindel
35 ist diese drehfest mit einem flanschförmigen Ansatz 65 verbunden. Dieser weist
im Bereich seines zylinderbodenseitigen Endes einen sich quer bzw. rechtwinklig zu
der Drehachse 43 der Spindel 35 erstreckenden, hier ringförmigen Wandteil 79 auf,
der als Lochscheibenteil 141 gestaltet ist. Dieser ist auf der zu dem freien Ende
67 der Spindel 35 hinweisenden Seite durch ein erstes Axiallager 120, hier in Form
eines ersten Ringlagers 127, das hier als Nadellager 138 ausgebildet ist, an einer
Stütz- und Anlagestufe des Zylinderansatzes 66 gelagert. Dieses als Wälzlager 137
gestaltete Ringlager 127 dient dazu, die in der Ausfahrrichtung 28 auf die Spindel
35 wirkenden Axialkräfte aufzunehmen. Um auch die in der Einfahrrichtung 27 entgegengesetzt
zu der Ausfahrrichtung 28 auf die Spindel 35 wirkenden Axialkräfte aufnehmen zu können,
sind zwei Maßnahmen getroffen:
Zur Aufnahme der während eines normalen Betriebs des Verriegelungszylinders 20 in
der ersten Richtung 28 auf die Spindel 35 wirkenden Betriebs-Axialkräfte, ist ein
zweites Axiallager 121 in Form eines zweiten Ringlagers 130 vorgesehen, das an dem
kopfseitigen Ende 77 der Spindel 35 angeordnet ist. Dieses Axiallager 121 ist ebenfalls
als ein Wälzlager 122 in Form eines Nadellagers 123 gestaltet. Es ist auf einem koaxial
zur Drehachse 43 der Spindel 35 fest mit der Spindel 35 verbundenen Stützkörper 124
in Form eines Zylinderbolzens 125 aufgenommen, der sich in Richtung des Zylinderbodens
bzw. Kopfes 31 des Zylinders 21 erstreckt und der koaxial zur Drehachse 43 Spindel
35 angeordnet ist.
[0026] An das Nadellager 123 schließt sich in Einfahrrichtung 27 ein Tellerfederpaket 135
an, das aus mehreren Tellerfedern 134, 136 besteht. Dabei sind die Tellerfedern 134
und die Tellerfedern 136 jeweils abwechselnd nacheinander vorzugsweise derart angeordnet,
dass jeweils der Federweg jeder Tellerfeder 134, 136 für eine federnde Lagerung der
Spindel 35 zur Verfügung steht. Die Tellerfedern 134, 136 sind hinsichtlich ihrer
Federkennlinien und Anordnung derart gewählt, dass im regulären Fahrbetrieb, wenn
der Kolben 22 in Einfahrrichtung 27 bewegt wird, die dabei über das nicht selbsthemmende
Gewinde 37 und die Spindel 35 übertragenen dynamischen resultierenden Kräfte aufgefangen,
d. h. kompensiert werden, so dass der Stützkörper 124 stets von dem Kopf 31 des Zylinderbodens
des Zylinders 21 abgehoben ist.
[0027] Wenn der Kolben 22 in entgegengesetzter Richtung, d. h. in Ausfahrrichtung 28 ausgefahren
wird, wirkt dabei auf die Spindel 35 eine resultierende Axialkraft in der Ausfahrrichtung
28, so dass auch bei dieser Kolbenbewegung der Stützkörper 124 stets von dem Kopf
31 abgehoben ist.
[0028] Nichts anderes gilt im Falle eines Haltens des Kolbens 22 in einer gewünschten Hubstellung.
Denn dann wird, wie nachfolgend noch näher erläutert wird, der Kolben 22 von Druckmittel,
das sich in den beiden Arbeitskammern 33 und 45 sowie mit diesen fluidverbundenen
Kanälen 49 und 48 befindet, "eingespannt" gehalten, so dass selbst unter zulässigen
hohen statischen Lasten, die von dem Verriegelungszylinder 20 gehalten bzw. bewegt
werden sollen, der Stützkörper 124 stets vom Kopf 31 des Zylinders 21 abgehoben ist.
In diesem Fall werden also die mithilfe des Verriegelungszylinders 20 zu haltende
statische Last und die diesbezüglich auf die Spindel 35 übertragenen Axialkräfte im
Wesentlichen über den Kolben 22 und das diesen beaufschlagende Druckmittel und über
die benachbarten Zylinderwandungen aufgenommen.
[0029] Wenn jedoch ein Schadenfall auftritt, also z. B. eine Leckage oder ein Bruch im Bereich
einer Druckmittelleitung auftritt, können in der Einfahrrichtung 27 wirkende Überlast-Axialkräfte
auftreten, die von dem kleinen Nadellager 123 nicht mehr ohne Zerstörung aufgenommen
werden können. Denn dieses zweite Nadellager 123 weist eine gegenüber der Tragfähigkeit
bzw. dem tragenden Durchmesser des ersten Nadellagers 138 kleinere Tragfähigkeit bzw.
einen kleineren tragenden Durchmesser auf, um den Anforderungen an eine möglichst
platzsparende Konstruktion des Verriegelungszylinders 20 im Verriegelungs- und Lagerbereich
zu genügen. Dem tragen die Tellerfedern 134 und 136 Rechnung, so dass bei Einwirkung
der Überlast-Axialkräfte eine Verschiebung der Spindel 35 in Einfahrrichtung 27 unter
gleichzeitigem Zusammendrücken der Tellerfedern 134, 136 auftritt, bis der Stützkörper
124 mit der an seinem freien Ende vorhandenen Stützfläche 129 auf der gegenüberliegenden
Stützfläche 131 des Kopfes 31 des Zylinders anliegt. Der Stützkörper 124 stützt sich
also dann dort ab, so dass die wirkenden Überlast-Axialkräfte dann von der Spindel
35 über den Stützkörper 124 auf den Kopf 131 des Zylinders 21 übergeleitet werden,
ohne dass das Nadellager 123 beschädigt würde.
[0030] Durch die Anordnung und die gewählten Federkennlinien der Tellerfedern 134, 136 ist
also eine bestimmte Kraft vorgegeben, die einer bestimmten Grenz-Axialkraft entspricht,
bei deren Unterschreiten der Stützkörper 124 abgehoben ist und bei deren Erreichen
bzw. Überschreiten eine Verschiebung der Spindel 35 zusammen mit dem Stützkörper 124
in Einfahrrichtung 27 auftritt, bis der Stützkörper 124 an dem Kopf 31 des Zylinders
21 anliegt.
[0031] Der flanschförmige Ansatz 65 ist an dem sich quer zur Drehachse 43 der Spindel 35
erstreckenden Wandteil 79 bzw. Lochscheibenteil 141 mit hier insgesamt sechs Verriegelungsausnehmungen
38.1 bis 38.6 versehen. Die Verriegelungsausnehmungen 38.1 bis 38.6 sind in jeweils
gleichen Winkelabständen zueinander auf einem gedachten Umfangskreis 78 derart angeordnet,
dass jeweils zwei Verriegelungsausnehmungen diametral zueinander angeordnet sind.
[0032] Die genaue Gestaltung und Anordnung der Verriegelungsausnehmungen 38.1 bis 38.6 ist
insbesondere in den Figuren 3 und 4 gezeigt. Die Verriegelungsausnehmungen 38; 38.1
bis 38.3 sind an dem von dem freien Ende 67 der Spindel 35 weg weisenden Ende des
mit der Spindel drehfest verbundenen und mit einem Lochscheibenteil 141 gestalteten
Ansatzes 65 vorgesehen. Jede Verriegelungsausnehmung 38.1 bis 38.6 weist in der in
Figur 4 gezeigten Schnittebene einen trapezförmigen Querschnitt 139 auf. Dabei ist
jede Verriegelungsausnehmung 38; 38.1 bis 38.6 in Einfahrrichtung 27 zum Zylinderboden
53 hin axial nach außen offen gestaltet und ist seitlich begrenzt durch einen mit
einer Kreisfläche 125 gebildeten Ausnehmungsgrund, die hier normal zu der Drehachse
43 der Spindel 35 angeordnet ist.
[0033] Ausgehend von diesem, mit einer Kreisfläche 125 gebildeten Ausnehmungsgrund wird
jede Verriegelungsausnehmung 38; 38.3 bis 38.6 einerseits durch eine etwa senkrecht
zu der Kreisfläche 125 axial nach außen verlaufende Wandung unter Ausbildung einer
Stufe 61 begrenzt und andererseits geht der Ausnehmungsgrund in eine als schiefe Ebene
bzw. Rampe gebildete Auslaufschräge 81 über. Dadurch nimmt die Tiefe der Verriegelungsausnehmungen
38 ausgehend von ihrem Ausnehmungsgrund dort kontinuierlich bis auf Null ab. Durch
diese Form und Anordnung der in Umfangsrichtung in gleichen Winkelabständen zueinander
angeordneten Verriegelungsausnehmungen 38.1 bis 38.6 ist eine stufen- bzw. zahnförmige
Steuerkante 78 ausgebildet, die in der Ansicht gemäß Figur 3 durch einen strichpunktierten
Kreis gekennzeichnet ist, der konzentrisch zu der Drehachse 43 der Spindel 35 angeordnet
ist. Ein Teil dieser Steuerkante 78 ist in dem Querschnitt gemäß Figur 4 gut erkennbar.
[0034] Jede Verriegelungsausnehmung 38; 38.1 bis 38.6 ist mit sich konisch nach innen verjüngenden
Wandteilen 70 gestaltet und dient zur Aufnahme von sich nach außen konisch verjüngenden
Wandteilen 72 von Verriegelungsbolzen 40; 40.1, 40.2. Dabei ist das die konisch verjüngenden
Wandteile 72 aufweisende freie Ende 57 der jeweiligen Verriegelungsbolzen 40 vorzugsweise
derart auf die Verriegelungsausnehmungen 38 im Bereich ihrer sich konisch verjüngenden
Wandteile 70 abgestimmt gestaltet, dass ein Durchströmspalt 71 für das Druckmittel
ausgebildet ist. Dieser Durchströmspalt 71 steht in Fluidverbindung mit einem Spalt
91, der im Bereich der radialen Ränder sowohl des flanschförmigen Ansatzes 65 als
auch des diesem gegenüber liegenden Teils des Kopfes 31 des Zylinders 21 angeordnet
ist. Dieser Spalt 91 steht in Fluidverbindung mit einem Schaltkanal 47, der wiederum
in Fluidverbindung mit Kanälen 48 und 49 bringbar ist, über die der Kolben 22 auf
seinen jeweiligen Seiten 44 und 46 mit Druckmittel beaufschlagbar ist.
[0035] Die Verriegelungsbolzen 40 sind im Bereich ihrer freien Enden 57 querschnittlich
geschlossen gestaltet. Jeder Verriegelungsbolzen 40 ist als ein vorzugsweise langgestreckter
Zylinderbolzen 69 rotationssymmetrisch zu seiner Längsachse 74 gestaltet. Jeder Verriegelungsbolzen
40 weist eine kreiszylindrische Außenkontur 50 und eine kreiszylindrische Innenkontur
auf, ist also als ein Rotations-Hohlkörper gestaltet. Jeder Verriegelungsbolzen 40
weist außerdem eine kreiszylindrische Ausnehmung 92 auf, die mit parallel zu der Längsachse
74 des jeweiligen Verriegelungsbolzens 40 begrenzenden Wandteilen gestaltet ist und
die zu dem dem Kopf 31 des Zylinders 21 gegenüber liegenden Ende 56 nach außen offen
ist. Diese Ausnehmung 92 dient zur Aufnahme und seitlichen Abstützung einer als Druckfeder
gestalteten Feder 39. Diese ist im montierten Zustand mit einem Federabschnitt 93
in der Ausnehmung 92 aufgenommen. Dabei stützt sich die Feder 39 mit einem ihrer Enden
95 an einer Innenfläche 94 einer sich radial nach innen erstreckenden Stütz- und Anlagefläche
60 des Verriegelungsbolzens 40 ab. Das andere Ende 96 der Feder 39 stützt sich an
einer Innenfläche einer entsprechenden Stütz- und Anlagestufe 76 des Kopfes 31 des
Zylinders 21 ab.
[0036] In einem axialen Abstand von der Innenfläche der Stütz- und Anlagestufe 76 und in
Ausfahrrichtung 28 versetzt, ist eine sich radial nach außen erstreckende Anschlag-
und Gegendichtfläche 98 für den Verriegelungsbolzen 40 vorgesehen, die senkrecht zu
den die Lagerausnehmung 75 begrenzenden Wandteilen angeordnet ist. Jeder Verriegelungsbolzen
40 weist an seinem kopf- bzw. federseitigen Ende 59 eine Ring-Stirnkante 99 auf, die
mit einer umlaufenden Ring-Dichtfläche 97 gestaltet ist und die in Entriegelungsrichtung
27 des jeweiligen Verriegelungsbolzens 40 weist. Diese Ring-Dichtfläche 97 liegt abdichtend
an der ebenfalls umlaufenden Anschlag- und Gegendichtfläche 98 des Kopfes 31 des Zylinders
21 an, wenn der jeweilige Verriegelungsbolzen 40 nach einer Beaufschlagung mit den
durch das Druckmittel in Entriegelungsrichtung 27 ausgeübten Druckkräften in seine
Entriegelungsstellung überführt worden ist. Unter den dann wirksamen Druckkräften
wird dort eine Abdichtung erreicht, so dass keine Leckage von Druckmittel entlang
den Außenflächen des jeweiligen Verriegelungsbolzens 40 auftritt. Außerdem begrenzt
die Anschlag- und Abdichtgegenfläche 96 vorteilhaft den jeweiligen Entriegelungshub
der Verriegelungsbolzen 40.
[0037] Jeder Verriegelungsbolzen 40 ist mit geringem Spiel in der eine zylindrische Innenkontur
98 aufweisenden Bohrung bzw. Lagerausnehmung 75 parallel zur Drehachse 43 der Spindel
35 verschieblich gelagert, kann also ausgehend von der in den Figuren 1 und 2 gezeigten
Verriegelungsstellung 41 mithilfe des Druckmittels in Ausfahr- bzw. Entriegelungsrichtung
28 entgegen den Federkräften der Feder 39 in seine Entriegelungsstellung verschoben
werden, bzw. kann umgekehrt nach Druckentlastung im Bereich seines freien Verriegelungsendes
57 von seiner Entriegelungsstellung automatisch, d. h. durch die von der jeweiligen
Feder 39 auf den jeweiligen Verriegelungsbolzen 40 ausgeübten Rückstell-Federkräfte,
wieder in seine Verriegelungsstellung 41 überführt werden. Die Lagerausnehmung 75
weist also einen Innendurchmesser auf, der geringfügig größer ist als der Außendurchmesser
des Verriegelungsbolzens 40.
[0038] Der Verriegelungsbolzen 40 weist an seinem freien Ende 57 eine senkrecht zu seiner
Längsachse 74 angeordnete Wirkfläche 58 auf, an der das fluide Druckmittel angreifen
kann, um den Verriegelungsbolzen 40 ausgehend von der in Figur 2 gezeigten Verriegelungsstellung
41 in eine Entriegelungsstellung zu überführen, in welche er außer Eingriff mit den
Verriegelungsausnehmungen 38.1 bis 38.6 steht, also eine Drehung der Spindel 35 in
ihre erste Drehrichtung 51 nicht mehr blockiert. Bei einer Bewegung der Verriegelungsbolzen
40 von ihrer Entriegelungsstellung in ihre Verriegelungsstellung 41 wird das sich
in den zugeordneten Verriegelungsausnehmungen 38 befindliche Öl über den Schaltkanal
47 in den Rücklaufkanal 87 verdrängt.
[0039] In den Figuren 5 ist ein hydraulischer Schaltplan veranschaulicht, wobei besonders
vorteilhafte Steuerungsmittel und -wege verwendet werden. Es ist ein als Lasthalte-Senkbrems-Mittel
150 bezeichnetes Lasthalte-Senkbrems-Ventil vorgesehen, das bewirkt, dass bei Beaufschlagung
des Kolbens 22 auf seiner zweiten Seite 44 mit dem in der zweiten Arbeitskammer 45
befindlichen Druckmittel unter Ausbildung eines Arbeitsdruckes, der eine Verschiebung
des Kolbens 22 in eine auch als zweite Richtung 27 bezeichnete Einfahrrichtung bewirkt,
gleichzeitig in der ersten Arbeitskammer 33 an der ersten Seite 46 des Kolbens 22
ein durch das in der ersten Arbeitskammer 33 befindliche Druckmittel ausgeübter Gegendruck
wirkt. Dieser Gegendruck ist kleiner ist als der Arbeitsdruck in der zweiten Arbeitskammer
45, so dass ein unkontrolliertes Voreilen des Kolbens 22 in die zweite Richtung 27
vermieden wird. Bei einer gewollten Druckentlastung am Rücklaufkanal 87 zum Zwecke
eines Haltens des Kolbens 22 in einer gewünschten Hubstellung, sperrt das Lasthalte-Senkbrems-Mittel
150 einen Rückfluss des Druckmittels aus der Arbeitskammer 33, so dass der Kolben
22 durch das in der Arbeitskammer 33 befindliche Druckmittel in der gewünschten Hubstellung
sicher gehalten ist.
[0040] Das Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150 weist einen Einlass 153, einen Auslass 154 und
einen Steueranschluss 155 für das Druckmittel auf, wobei der Einlass 153 mit der ersten
Arbeitskammer 33 über den Kanal 49 fluidverbunden ist. Der Steueranschluss 155 des
Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150 ist mit dem Rücklaufkanal 87 fluidverbunden. Mit dem
Einlass 153 und dem Auslass 154 des Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150 ist ein Rückströmsperrmittel
156 fluidverbunden, das eine Strömung des Druckmittels von dem Auslass 154 zu dem
Einlass 153 zulässt, aber in entgegengesetzter Richtung sperrt.
[0041] Von dem mit dem Auslass 154 des Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150 verbundenen Vorlaufkanal
86 zweigt ein in den Kanal 55 mündender Kanal ab, in dem ein in diese Richtung sperrendes
Rückschlagventil 82 angeordnet ist. Von dem mit dem Schaltkanal 47, dem Kanal 48 und
dem Schaltkanal 88 fluidverbundenen Rücklaufkanal 87 zweigt ein ebenfalls in den Kanal
55 mündender Kanal ab, in dem ebenfalls ein in diese Richtung sperrendes Rückschlagventil
83 angeordnet ist.
[0042] Der in den Figuren gezeigte Verriegelungszylinder 20 ist auf eine Verriegelung unter
Druck ausgelegt. Dies bedeutet, dass der Verriegelungszylinder 20 zum Bewegen bzw.
Anheben einer nicht näher in den Figuren gezeigten. Last in Ausfahrrichtung 27 eingesetzt
wird. Dabei wirken durch die zu bewegende bzw. anzuhebende Last auf die Kolbenstange
23 entgegen der Ausfahrrichtung 28 wirkende Druckkräfte. Soll die Kolbenstange 23
in irgendeiner beliebigen Hub- bzw. Ausfahrstellung unter Last in einer bestimmten
Position gehalten werden, ist die Kolbenstange 23 mit ihrem Kolben 22 in der gewünschten
Hub- bzw. Ausfahrstellung durch das Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150 in einer stabilen
Position relativ zu dem Zylinder 21 hydraulisch gesichert gehalten.
[0043] Zusätzlich zu der hydraulischen Sicherung mithilfe des Lasthalte-Senkbrems-Ventils
150 ist eine mechanische Sicherung des Verriegelungszylinders 20 über die Verriegelungseinheit
56 möglich. Diese zusätzliche mechanische Sicherung greift insbesondere dann, wenn
eine Leckage oder ein Versagen oder ein ähnlicher Schaden an dem hydraulischen System
auftritt. Denn dann greifen die Verriegelungsbolzen 40 in die Verriegelungsausnehmungen
38 ein und bei der besagten Beanspruchung auf Druck in Richtung der Einfahrrichtung
27 bedeutet dies, dass bedingt durch die Zwangskopplung zwischen dem Kolben 22 und
der Spindel 35 über das nicht selbsthemmende, hier rechtsgängige Gewinde 37, die Spindel
35 zu einer Rechtsdrehung in Drehrichtung 51 veranlaßt wird. Sollten also die Verriegelungsbolzen
40.1, 40.2 in der aktuellen Hub- bzw. Ausfahrstellung bedingt durch die Federkraft
der Feder 39 noch nicht in jeweils eine der Verriegelungsausnehmungen 38 hineinragen
und dort jeweils an den Stufen 61 anschlagen, wird die Spindel 35 in Drehrichtung
51 noch geringfügig weiter gedreht, bis die Verriegelungsbolzen 40.1, 40.2 in den
jeweiligen Verriegelungsausnehmungen 38 an den Stufen 61 anschlagen. Auf diese Weise
wird also eine unidirektionale Arretierung bzw. Blockierung der Spindel 35 und damit
des Kolbens 22 in der gegebenen Hub- bzw. Ausfahrstellung erreicht. Diese Eingriffs-
bzw. Blockierstellung der Zylinderbolzen 40 wird insbesondere in dem Moment erreicht,
in dem eine ungewollte, sich in dem Kanal 49 und damit auch in dem Schaltkanal 47
auswirkende Druckentlastung auftritt. Denn dann wird der jeweilige Verriegelungsbolzen
40 durch die mechanische Kraft der Druckfedern 39 gegen den sich drehenden flanschförmigen
Ansatz 65 gedrückt, bis der jeweilige Verriegelungsbolzen 40 in der nächstmöglichen
Verriegelungsausnehmung 38 an deren Stufe 61 einrastet und dadurch die weitere Drehbewegung
der Spindel, hier in die Drehrichtung 51 blockiert.
[0044] Bei einer Drehung der Spindel 35 in ihre zweite Drehrichtung 52 dreht sich der drehfest
mit der Spindel 35 verbundene und die Verriegelungsausnehmungen 38.1 bis 38.6 aufweisende
Ansatz 65 in gleicher Drehrichtung 52 mit, so dass auch die Steuerkante 78 eine entsprechende
Drehung erfährt. Die Steuerkante 78 wandert also in Drehrichtung 52 an den zylinderortsfesten,
jedoch in Axialrichtung parallel zu der Spindeldrehachse 43 beweglichen Verriegelungsbolzen
40 entlang. Dadurch vollziehen die Verriegelungsbolzen 40 im Zuge der Drehung in Drehrichtung
52 eine axiale Hin- und Herbewegung, während sie durch die Federkraft ihrer Federn
39 an der Steuerkante 78 angedrückt gehalten werden.
[0045] Im Unterschied dazu, d. h. wenn die Spindel 35 mit einer Kraft beaufschlagt wird,
welche eine Drehung der Spindel 35 in ihre entgegengesetzte, erste Drehrichtung 51
induziert wird, kann sich der mit dem Lochscheibenteil 141 versehene Ansatz 65 und
damit die Spindel 35 nur so lange in ihrer ersten Drehrichtung 51 drehen, bis die
sich leicht konisch verjüngenden Wandteile 72 an dem jeweiligen freien Ende 57 des
jeweiligen Verriegelungsbolzens 40 an den jeweiligen Stufen 61 der zugeordneten Verriegelungsausnehmungen
38 anschlagen, wodurch ein Verriegeln bzw. Blockieren der Spindel 35 in der besagten
Drehrichtung 51 erreicht wird.
[0046] Durch die vorbeschriebenen konstruktiven Maßnahmen ist also eine Art Sperrklinkenmechanismus
54 realisiert, mittels dessen eine mechanische Blockierung der Spindel 35 in einer
ersten Drehrichtung 51 um ihre Drehachse 43 erreichbar ist, während die Spindel 35
in ihrer entgegengesetzten zweiten Drehrichtung 52 um ihre Drehachse 43 im Wesentlichen
frei bewegbar ist bzw. bleibt, insbesondere um eine Bewegung des Kolbens 22 längs
des Zylinders 21, hier in Ausfahrrichtung 28, zu ermöglichen.
[0047] Es versteht sich, dass die Erfindung nicht nur bei auf Druck verriegelnden Verriegelungszylindern
einsetzbar ist, sondern selbstverständlich auch bei auf Zug verriegelnden Verriegelungszylindern.
Dann jedoch würde das Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150 nicht dem Vorlaufkanal 86 zugeordnet
sein, wie in Figur 5 gezeigt, sondern es würde dem Rücklaufkanal 87 zugeordnet. In
einem derartigen Fall wäre also der Auslass 154 des Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150
mit dem Rücklaufkanal 87 fluidverbunden und der Einlass 153 des Lasthalte-Senkbrems-Ventils
150 wäre mit dem in die zweite Arbeitskammer 45 mündenden Kanal 48 fluidverbunden.
Schließlich würde dann noch der Schaltkanal 47 nicht in den in die zweite Arbeitskammer
45 mündenden Kanal 48 münden, sondern der Schaltkanal 47 in den in die erste Arbeitskammer
33 mündenden Kanal 49. Die übrige Konstruktion könnte unverändert bleiben.
[0048] Nachfolgend wird die Arbeitsweise des Verriegelungszylinders 20 unter Verwendung
der in Figur 5 gezeigten Schaltung beschrieben:
Um beispielsweise eine Bewegung des Kolbens 22 und damit der Kolbenstange 23 relativ
zu dem Zylinder 22 in der Ausfahrrichtung 28 zu erreichen, wird der hier mit Vorlaufkanal
86 bezeichnete Kanal mit Druckmittel beaufschlagt, d. h. es wird mithilfe einer in
den Figuren nicht näher gezeigten Pumpe ein Druckmittel durch den Vorlaufkanal 86
zugeführt.
[0049] Das Druckmittel kann dann von dem Kanal 86 über die in diese Richtung durchgängige
Rückströmsperre 173 in den Kanal 49 fließen, der wiederum in die erste Arbeitskammer
33 einmündet. Dadurch wird der Kolben 22 auf seiner zweiten Seite 46 mit Druck beaufschlagt,
so dass eine Kraft in Ausfahrrichtung 28 auf den Kolben 22 wirkt. Bedingt durch die
Zwangskopplung des Kolbens 22 mit der Spindel 35 über das nicht selbsthemmende, hier
rechtsgängige Gewinde 37, wirkt gleichzeitig auf die Spindel 35 eine Kraft, die eine
Drehung der Spindel nach links, d. h. in ihre zweite Drehrichtung 52 induziert. Diese
Drehung der Spindel 35 in ihre zweite Drehrichtung 52 ist im Wesentlichen ungehindert
möglich, weil bei einer Drehung in dieser Drehrichtung 52 die Verriegelungsbolzen
40.1, 40.2 entgegen den Federkräften ihrer Federn 39 aufgrund der Auslaufschrägen
81 der Verriegelungsausnehmungen 38.1 bis 38.6 jeweils aus diesen Verriegelungsausnehmungen
38 herausgedrückt werden können. Dies wird also insbesondere durch die spezielle Gestaltung
des hier als Lochscheibenteil 141 ausgebildeten Ansatzes 65 mit der an den Verriegelungsbolzen
40.1 und 40.2 umlaufenden Steuerkante 78 ermöglicht.
[0050] Im Zuge der Bewegung des Kolbens 22 in seine Ausfahrrichtung 28 vollziehen also die
Verriegelungsbolzen 40 mehrfach eine Hin- und Herbewegung parallel zu der Längsachse
29 des Zylinders bzw. parallel zu der Drehachse 43 der Spindel 35, wobei sie jeweils
mit ihren freien Enden 57 zugeordneten Anlageflächen an der umlaufenden Steuerkante
78 des Lochscheibenteils 141 durch die Federkräfte der Federn 39 angedrückt gehalten
werden bzw. sind.
[0051] Um andererseits eine Bewegung des Kolbens 22 und damit der Kolbenstange 23 relativ
zu dem Zylinder 22 in der Einfahrrichtung 27 zu erreichen, wird der hier mit Rücklaufkanal
87 bezeichnete Kanal mit Druckmittel beaufschlagt, d. h. es wird mithilfe der in den
Figuren nicht näher gezeigten Pumpe durch den Rücklaufkanal 87 ein Druckmittel zugeführt.
Dadurch steigt der Druck in den nachgeordneten Kanälen, d. h. in dem Schaltkanal 88
für das Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150, in dem Schaltkanal 47 zur hydraulischen Betätigung
der Verriegelungsbolzen 40 sowie in dem in die zweite Arbeitskammer 45 mündenden Kanal
48 an.
[0052] Das Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150 ist federdruckbeaufschlagt derart eingestellt,
dass dieses erst ab einem bestimmten Druck öffnet, ab dem also das Druckmittel von
dem Einlass 153 zu dem Auslass 154 des Lasthalte-Senkbrems-Ventils 150 strömen kann.
Dies bedeutet, dass ein Druckanstieg an dem Rücklaufkanal 87 zunächst bewirkt, dass
Druckmittel über den Schaltkanal 47 in die Verriegelungsausnehmungen 38 strömt, wodurch
die etwaig darin eingreifenden Verriegelungsbolzen 40 in Ausfahrrichtung 28 gegen
die Federkräfte der Feder 39 zurückgedrückt werden, so dass also die Spindel 35 zunächst
entriegelt wird.
[0053] Im Zuge des in dem Rücklaufkanal 87 weiter ansteigenden Druckes öffnet das Lasthalte-Senkbrems-Ventil
150, wodurch eine Bewegung des Kolbens 22 in Einfahrrichtung 27 ermöglicht wird, weil
das sich in der ersten Arbeitskammer 33 befindliche Arbeitsmedium dann über den Kanal
49 durch das Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150 hindurch in den Vorlaufkanal 86 strömen
kann. Durch den vermittels dem Lasthalte-Senkbrems-Ventil 150 stets wirkenden Gegendruck
wird ein Voreilen des Kolbens 22 in Einfahrrichtung 27 mit Sicherheit vermieden.
1. Verriegelungszylinder (20) mit einem Zylinder (21) und einem Kolben (22), der mithilfe
eines vorzugsweise beiden Seiten (44, 46) des Kolbens (22) zuführbaren fluiden Druckmittels
parallel zur Längsachse (29) des Zylinders (21) bewegbar ist, und der mit einem Kolbengewinde
(34) versehen ist, das unter Ausbildung eines nicht selbsthemmenden Gewindes (37)
mit einem Spindelgewinde (36) einer mechanisch verriegelbaren Spindel (35) in Eingriff
steht, die um eine parallel zur Längsachse (29) des Zylinders (21) angeordnete Drehachse
(43) drehbar ist und die wenigstens einen ersten Verriegelungskörper (175) aufweist,
wobei wenigstens ein zweiter Verriegelungskörper (42; 42.1, 42.2) vorgesehen ist,
der mit dem Zylinder (21) verbunden ist und wobei wenigstens einer der Verriegelungskörper
(42; 42.1, 42.2) relativ zu dem Zylinder (21) bewegbar gelagert ist und mithilfe einer
Federkraft wenigstens einer Feder (39) von einer Entriegelungsstellung, in der die
Spindel (35) um ihre Drehachse (43) drehbar ist, in eine Verriegelungsstellung (41)
überführbar ist, in welcher er mit dem anderen, einen Gegen-Verriegelungskörper bildenden
Verriegelungskörper (175) in einem Verriegelungseingriff steht, so dass dann eine
Drehung der Spindel (35) um ihre Drehachse (43) in einer Drehrichtung (51) blockiert
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein den relativ zu dem Zylinder bewegbaren Verriegelungskörper (42; 42.1, 42.2) enthaltender
Sperrklinkenmechanismus (54) vorgesehen ist, mittels dessen eine mechanische Blockierung
der Spindel (35) in einer ersten Drehrichtung (51) um ihre Drehachse (43) erreichbar
ist, während die Spindel (35) in einer entgegengesetzten zweiten Drehrichtung (52)
um ihre Drehachse (43) bewegbar ist.
2. Verriegelungszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der relativ zu dem Zylinder bewegbare Verriegelungskörper (42; 42.1, 42.2) mithilfe
der Federkraft der Feder (39) gegen eine den Gegen-Verriegelungskörper (175) begrenzende
und um die Drehachse (43) der Spindel (35) umlaufende stufen- bzw. zahnförmige Steuerkante
(78) angedrückt ist, wobei der relativ zu dem Zylinder (21) bewegbare Verriegelungskörper
(42) und die Stufe (61) bzw. der Zahn derart aufeinander abgestimmt gestaltet sind,
dass der relativ zu dem Zylinder (21) bewegbare Verriegelungskörper (42) bei einer
Drehung der Spindel (35) in ihrer ersten Drehrichtung (51) an der Stufe (61) bzw.
an dem Zahn in seiner Verriegelungsstellung (41) einrasten bzw. anschlagen kann, um
eine mechanische Verriegelung der Spindel (35) zu bewirken, und wobei die Steuerkante
(78) bei einer Drehung der Spindel (35) in ihrer entgegengesetzten zweiten Drehrichtung
(52) im Wesentlichen ungehindert an dem relativ zu dem Zylinder (21) bewegbaren Verriegelungskörper
(42; 42.1, 42.2) entlang laufen kann.
3. Verriegelungszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegen-Verriegelungskörper (175), vorzugsweise der mit der Spindel (35) drehfest
verbundene Verriegelungskörper (175), wenigstens eine nach außen offene Verriegelungsausnehmung
(38; 38.1 bis 38.6) aufweist, in die der mittels der Federkraft der Feder (39) beaufschlagte
und relativ zu dem Zylinder (21) bewegliche Verriegelungskörper (42; 42.1, 42.2) eingreifen
kann.
4. Verriegelungszylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsausnehmung (38; 38.1 bis 38.6) mit einer eine Steuerkante (78) enthaltenden
Auslaufschräge (81; 81.1 bis 81.6) für den relativ zu dem Zylinder beweglichen Verriegelungskörper
(42; 42.1, 42.2) gestaltet ist.
5. Verriegelungszylinder nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsausnehmung (38; 38.1 bis 38.6) in Umfangsrichtung (142) einen trapezförmigen
Querschnitt (139) aufweist.
6. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsausnehmung (38; 38.1 bis 38.6) axial nach außen offen ist.
7. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsausnehmung (38; 38.1 bis 38.6) in einem lochscheibenförmigen Ansatz
(65) vorgesehen ist, der drehfest mit der Spindel (35) verbunden ist.
8. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Verriegelungsausnehmungen (38.1 bis 38.6) in Umfangsrichtung (142) bezogen
auf die Drehachse (43) der Spindel (35) und beabstandet zueinander angeordnet sind.
9. Verriegelungszylinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens vier, vorzugsweise wenigstens sechs Verriegelungsausnehmungen (38.1 bis
38.6) vorgesehen sind.
10. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der relativ zu dem Zylinder (21) bewegliche Verriegelungskörper (42; 42.1, 42.2)
parallel zu der Drehachse (43) der Spindel (39) axial verschieblich an einem Kopf
(31) des Zylinders (21) gelagert ist und in seiner Verriegelungsstellung (41) in eine
axial nach außen offene Verriegelungsausnehmung (38) bzw. in axial nach außen offene
Verriegelungsausnehmungen (38.1 bis 38.6) eingreift.
11. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der relativ zu dem Zylinder (21) bewegliche Verriegelungskörper (42; 42.1, 42.2)
als Verriegelungsbolzen (40; 40.1, 40.2) gestaltet ist.
12. Verriegelungszylinder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Verriegelungsbolzen (40; 40.1, 40.2) um einen Zylinderbolzen (69),
vorzugsweise einen kreiszylindrischen Bolzen (69) handelt.
13. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, vorzugsweise zwei relativ zu dem Zylinder (21) bewegliche Verriegelungskörper
(42.1, 42.2) als separat bewegliche Verriegelungsbolzen (40.1, 40.2) gestaltet sind.
14. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, vorzugsweise zwei relativ zu dem Zylinder (21) bewegliche Verriegelungskörper
(42.1, 42.2) separat und unabhängig voneinander beweglich sind.
15. Verriegelungszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der relativ zu dem Zylinder (21) bewegliche Verriegelungskörper (42; 42.1, 42.2)
mithilfe eines fluiden Arbeitsmittels entgegen der Federkraft der Feder (39) von seiner
Verriegelungsstellung (41) in eine Entriegelungsstellung überführbar ist, in welcher
die Spindel (35) um ihre Drehachse (43) drehbar ist.