[0001] Die Erfindung betrifft einen beheizbaren Spiegel, insbesondere zur Befestigung an
einer Wand, für einen Wohnraum, mit einer verspiegelten Vorderseite und einer Rückseite
umfassend eine flächige Widerstandsheizung zur Beheizung der verspiegelten Vorderseite.
[0002] In Badezimmern beschlagen nach dem Duschen oder Baden häufig kalte Spiegelflächen,
so dass diese Spiegelflächen ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Um dieses Beschlagen
zu vermeiden, ist es bekannt, die Spiegelflächen von hinten mittels flächiger Widerstandsheizungen
zu erwärmen, um die Temperatur des Spiegels über den Kondensationspunkt zu erhöhen.
[0003] Aus der Druckschrift
US 5,408,069 ist eine Widerstandsheizvorrichtung für flächige Elemente bekannt, bei der auf der
einen Seite der eigentlichen Heizschicht isolierende bzw. abschirmende und auf der
anderen Seite zwei isolierende bzw. reflektierende Schichten vorgesehen sind.
[0004] Auch offenbart die
US 5,380,981 eine elektrische Widerstandsheizvorrichtung für Spiegel, bei der mehrere Schichten
in einer bestimmten Reihenfolge aneinandergefügt sind.
[0005] EP 0 866 639 offenbart eine weitere mehrlagige Schichtstruktur für eine Widerstandsheizvorrichtung
für flächige Objekte.
[0006] Für eine Verwendbarkeit eines beheizbaren Spiegels an beliebigen Stellen in einem
Wohnraum müssen verschiedene Sicherheitsaspekte gleichzeitig berücksichtigt werden.
Während in einem Badezimmer vor allem die Berührungsschutzsicherheit, also Sicherheit
für Menschen gegen Stromschlag eine bedeutende Rolle spielt, ist in anderen Räumen
die Brandsicherheit durch geringe Oberflächentemperatur und geringe Temperatur der
Rückseite wichtig. In allen Fällen muss die Verbrennungssicherheit, also ein Schutz
für Menschen gegen Verbrennungen der Hautoberfläche, gewährleistet sein.
[0007] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen beheizbaren Spiegel anzugeben,
der einen Niederschlag von Dampf auf der Spiegelfläche wirksam verhindert, sicher
und zuverlässig im Betrieb in beliebigen Wohnräumen ist und insbesondere als Heizung
eingesetzt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Spiegel gemäß Hauptanspruch. Weitere vorteilhafte
Weiterbildungen und besondere Ausgestaltungen, die jeweils einzeln angewandt oder
beliebig miteinander kombiniert werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Der erfindungsgemäße beheizbare Spiegel, insbesondere zur Befestigung an einer Wand
in einem Wohnraum, mit einer verspiegelten Vorderseite und einer Rückseite umfasst
eine flächige Widerstandsheizung zur Beheizung der verspiegelten Vorderseite, wobei
die Heizleistung des Widerstandsheizers bezogen auf die gesamte verspiegelte Fläche
mindestens 0,07 Watt/cm
2 beträgt. Insbesondere beträgt die Heizleistung mindestens 0,09 Watt/cm
2, besonders bevorzugt mindestens 0,15 Watt/cm
2, insbesondere besonders bevorzugt mindestens 0,19 Watt/cm
2. Eine typische Ausführungsform kann daher z.B. 60 x 80 cm Spiegelfläche und eine
Heizleistung von 500 Watt aufweisen.
[0010] Durch die hohen Heizleistungen bezogen auf die verspiegelte Fläche wird einerseits
sichergestellt, dass ein Beschlagen des Spiegels selbst unter extrem humiden Bedingungen,
wie sie in einer Dusche oder einem Bad herrschen, wirksam verhindert wird. Bei Heizleistungen
von 0,09 Watt/cm
2 besser jedoch bei mindestens 0,12 Watt/cm
2 kann selbst ein kurzfristiges Beschlagen des Spiegels verhindert werden, wenn eine
Dampfwolke auf den Spiegel trifft. Andererseits eignet sich die Heizleistung des Spiegels
auch, die Temperatur in Wohnräumen zu erhöhen, also als Heizung zu wirken. Dabei ist
eine möglichst gleichmäßige Erwärmung der gesamten Spiegelfläche erwünscht, um optimale
Heizleistung mit geringen Spannungen im Spiegelglas zu verbinden und die Verbrennungssicherheit
für Menschen zu gewährleisten.
[0011] Der Spiegel wird vorzugsweise an der Wand befestigt, er kann jedoch auch auf z. B.
einem Waschtisch aufgestellt werden bzw. tragbar sein. Natürlich kann der Spiegel
auch mit Dekoration versehen oder bemalt sein, so dass seine Eigenschaft als Spiegel
in den Hintergrund tritt, er jedoch als Platz sparende und dekorative Heizung eingesetzt
werden kann.
[0012] In einer Weiterbildung beträgt die Gesamtheizleistung des beheizbaren Spiegels mindestens
800 Watt, insbesondere mindestens 1100 Watt, vorzugsweise mindestens 1300 Watt, insbesondere
bevorzugt mindestens 1500 Watt. Durch derartig hohe Heizleistungen erfolgt eine erhebliche
Wärmeabgabe an den Wohnraum, so dass der beheizbare Spiegel als ergänzende Heizung
für den Wohnraum eingesetzt werden kann. Vorzugsweise ersetzt der beheizbare Spiegel
eine weitere Wohnraumheizung. Insbesondere in engen Wohnräumen wird hierdurch Platz
gespart und ein Raumvorteil erzielt.
[0013] Die verspiegelte Fläche des Spiegels weist vorteilhafterweise eine Breite auf in
einem Bereich von 35 cm bis 130 cm, insbesondere in einem Bereich von 40 cm bis 60
cm, und weist eine Höhe auf in einem Bereich von 40 cm bis 180 cm, vorzugsweise in
einem Bereich von 50 cm bis 80 cm. Durch die hohe Gesamtheizleistung und die hohe
Heizleistungsdichte, d.h. Heizleistung bezogen auf die verspiegelte Fläche, kann der
beheizbare Spiegel als Raumheizung eingesetzt werden, sodass auf einen entsprechenden
Raumheizkörper verzichtet werden kann. Dieses ist insbesondere für kleine bzw. enge
Bäder bzw. Duschen vorteilhaft, wo das Raumangebot knapp ist. Wenn ein Heizkörper
eingespart werden kann, verfügt das Bad bzw. die Dusche über weiteren Raum bzw. mehr
Stellfläche. Der Spiegel übernimmt dann neben seiner eigentlichen Spiegelfunktion
die Funktion eines Heizkörpers. Die gleichen Vorteile lassen sich natürlich in anderen
Wohnräumen erzielen.
[0014] In einer Weiterbildung kann die Rückseite mittels Abstandsmittel um mindestens 2
cm, insbesondere um mindestens 3 cm, vorzugsweise um mindestens 4 cm, von einer Wand
beabstandet werden. Durch den so erzeugten Spalt zwischen der Rückseite des Spiegels
und der Wand wird Raum für Luftzirkulation geschaffen. Die Luftzirkulation stellt
sicher, dass die Temperatur an der Rückseite des Spiegels und damit an der Oberfläche
der Wand niedrig bleibt, z.B. kleiner als 45°C, insbesondere kleiner als 40°C. Der
Abstand zwischen der Rückseite des Spiegels und der Wand vermeidet eine Brandgefahr
wirksam. Der Spalt fördert eine Wärmekonvektion und ermöglicht somit eine verbesserte
Wärmeabgabe des beheizbaren Spiegels an die Umgebungsluft, der somit sowohl an seiner
verspiegelten Vorderseite als auch an der Rückseite von der vorbeiströmenden Umgebungsluft
gekühlt wird. Eine Wärmeabgabe an die Umgebungsluft wird verbessert, welches insbesondere
vorteilhaft ist, wenn der Spiegel auch als Raumheizung verwendet wird. Da eine Abstrahlung
der Heizleistung nach vom bevorzugt wird, ist die Rückseite der Widerstandsheizung
nicht nur elektrisch, sondern bevorzugt auch thermisch isoliert. Die Dimensionierung
der thermischen Isolierung und des Abstandes von der Wand in Verbindung mit der vorbeiströmenden
Umgebungsluft erlaubt die Einstellung einer gewünschten maximalen Temperatur der Rückseite
bei Dauerbetrieb, wodurch zuverlässige Brandsicherheit erreicht wird.
[0015] In einer besonderen Ausgestaltung ist von hinten um den Widerstandsheizer herum ein
hitzebeständiger, insbesondere metallischer, für Konvektionsluft durchlässiger Käfig
angeordnet. Der Käfig dient der Sicherheit vor Stromschlag, da er sämtliche elektrische
Komponenten, die in Europa üblicherweise mit einer Netzspannung von 230 Volt (in den
USA: 110V) betrieben werden, einschließt.
[0016] Der Käfig kann Löcher und/oder schlitzartige Öffnungen aufweisen. Vorteilhafterweise
sind die Löcher und/oder schlitzartigen Öffnungen so klein, dass z. B. kein menschlicher
Finger oder größeres Werkzeug hindurchpasst, insbesondere mit einer Dimension von
weniger als 8 mm, vorzugsweise weniger als 6 mm, besonders bevorzugt weniger als 4
mm. Durch diese Dimensionierung der Öffnungen wird ein Berühren mit den im Käfig eingeschlossenen
elektrischen Komponenten verhindert, wodurch weitestgehende Berührschutzsicherheit
erreicht wird.
[0017] In einer speziellen Ausgestaltung ragt mindestens ein Rand des Spiegels, insbesondere
der untere Rand und die seitlichen Ränder des Spiegels, um mindestens 2 cm, insbesondere
um mindestens 3 cm, vorzugsweise um mindestens 4 cm, besonders bevorzugt um mindestens
5 cm, über den Käfig hinaus. Durch den überstehenden Spiegel wird der dahinter befindliche
Käfig abgedeckt, so dass einerseits ein gewisser Spritzwasserschutz für die elektrischen
Komponenten im Käfig besteht, andererseits der Käfig für einen großen Betrachtungswinkel
nicht sichtbar ist.
[0018] Der Käfig ist vorteilhafterweise elektrisch leitend ausgestaltet und nach Möglichkeit
mit der Schutzerde verbunden. Die Erdung des Käfigs trägt zur weiteren Verringerung
des Risikos eines Stromschlags bei.
[0019] Der Käfig kann vorteilhafterweise als tragendes Element für den Spiegel ausgebildet
sein. Der Spiegel wird dann mit Hilfe des Käfigs gehalten, wobei der Käfig an der
Wand befestigt wird, z. B. mittels schlüssellochförmiger Öffnungen.
[0020] In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung weist der Spiegel mindestens einen
der folgenden Thermosensoren (a1) bis (a3) auf: (a1) einen ersten Thermostat zum Regeln
der Temperatur der Spiegeloberfläche, insbesondere auf einem Temperaturpunkt in einem
Bereich von 40°C bis 80°C, vorzugsweise auf einen Temperaturpunkt in einem Bereich
von 50°C bis 70°C; (a2) einen zweiten Thermostat zum Regeln der Raumtemperatur, der
insbesondere an einem unteren Ende des Spiegels angeordnet ist; (a3) einen Thermoschalter
zum Schutz gegen Überhitzung, insbesondere einen reversiblen Thermoschalter, der bei
überhöhten Temperaturen, insbesondere bei Temperaturen von z. B. über 85°C, die Stromzufuhr
für den Widerstandsheizer unterbricht und vorzugsweise an einem oberen Ende des Spiegels
angeordnet ist.
[0021] Durch die Anordnung des Thermoschalters an einem oberen Ende des Spiegels wird sichergestellt,
dass der Thermoschalter die höchste durch den beheizbaren Spiegel erzeugte Temperatur
ermittelt. Durch den ersten Thermostaten wird ein Beschlagen der verspiegelten Fläche
verhindert. Bei höheren Temperaturen sorgt die Regelung der Temperatur für eine angenehme
Wärme vor dem Spiegel.
[0022] Mit Hilfe des zweiten Thermostaten kann die Raumtemperatur geregelt werden.
Hiervor ist vorteilhafterweise der zweite Thermostat an einem unteren Ende des Spiegels
angeordnet, um die Temperatur der durch Konvektion frisch hinzugefügten kalten Umgebungsluft
zu ermitteln.
[0023] Die Thermosensoren sind z. B. als Bimetallschalter ausgestaltet. Es hat sich gezeigt
dass die Kombination der Merkmale (a1), d.h. erster Thermostat, und (a3), d.h. Sicherheitsthermoschalter,
für einen beheizbaren Spiegel besonders vorteilhaft ist, um dem Restrisiko einer Brandentstehung
entgegenzuwirken.
[0024] Vorteilhafterweise weist der Spiegel eine Reflektivität auf, die für Lichtwellen
in einem Bereich von 400 nm bis 700 nm über 60 %, insbesondere über 70 %, vorzugsweise
über 80 % liegt. In diesen Lichtwellenlängenbereich liegt sichtbares Licht und die
hohe Reflektivität sorgt für eine hinreichend gute Verspiegelung. Für Wellenlängen
in einem Bereich von 8 µm bis 12 µm ist die Reflektivität kleiner als 50 %, insbesondere
kleiner als 40 %, vorzugsweise kleiner als 30 %. In dem Wellenlängenbereich von 8
µm bis 12 µm liegt das Maximum der thermischen Strahlung bei Raumtemperatur und der
geringe Grad an Reflektivität der Verspiegelung bewirkt eine gute Wärmedurchlässigkeit
des Spiegels.
[0025] Eine Verspiegelung kann durch Bedampfung mit Metallen, insbesondere Aluminium, erfolgen.
Für geringe Reflektivitäten für thermische Infrarotstrahlung sind Verspiegelungen
mit Halbleiterbedampfungen, z.B. Bedampfungen mit Silizium, vorteilhaft. Eine verringerte
Reflektivität für thermische Infrarotstrahlung verringert die durch den Spiegel bewirkte
Wärmeflussbarriere und ermöglicht somit eine bessere Wärmeabgabe über die Vorderseite.
[0026] Die Widerstandsheizung ist vorteilhafterweise durch mindestens zwei elektrisch isolierende
Schichten von anderen Bauteilen und der Umgebung getrennt. Die zwei, vorteilhafterweise
drei, Schichten sorgen für eine hohe Sicherheit gegenüber Stromschlag.
[0027] Mit Hilfe des beheizbaren Spiegels und einer entsprechenden Regelung kann die Umgebung
durch Konvektions- und/oder Abstrahlungswärme temperiert werden.
[0028] In einer speziellen Weiterbildung weist der beheizbare Spiegel einen Sensor zur Bestimmung
der relativen Luftfeuchtigkeit und/oder zur Feststellung von an der Vorderseite des
Spiegels gebildetem Kondenswasser auf. Anhand des Sensorsignals kann zur Vermeidung
eines Beschlagens des Spiegels die erforderliche Oberflächentemperatur des Spiegels
geregelt werden. Voreilhafterweise weist der Spiegel einen optischen Sensor auf, der
von der Rückseite des Spiegels prüft, ob die Vorderseite des Spiegels beschlagen ist.
Hierfür ist die Verspiegelung im Bereich des Sensors unterbrochen, so dass der Spiegel
in diesem Bereich für Licht (teil-) durchlässig ist und der Sensor von hinten auf
der Vorderseite des Spiegels gebildetes Kondenswasser erkennen kann.
[0029] Als zusätzliche Sicherheitseinrichtung kann der Stecker der elektrischen Zuleitung
des Spiegels mit einem integrierten Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) ausgestattet
sein. Dieser Schalter dient gleichzeitig dem Ein- und Ausschalten der Heizung, was
die Funktionssicherheit der Mechanik des Fehlerstromschutzschalters erhält, da er
regelmäßig betätigt wird. Der Fehlerstromschutzschalter sollte bevorzugt eine Ansprechschwelle
von 30 mA (Stromstärke des Fehlerstroms) haben.
[0030] Außerdem kann die elektrische Zuleitung des Spiegels noch zusätzliche elektrische
Adern außer den für die Heizung und gegebenenfalls die Sicherheit erforderlichen Adern
aufweisen, um beispielsweise eine unabhängige Beleuchtung oder eine Steckdose anschließen
zu können.
[0031] Weitere Vorteile und Besonderheiten der Erfindung werden anhand der folgenden Zeichnung
erläutert. Hierbei soll die Zeichnung die Erfindung nicht einschränken, sondern diese
nur exemplarisch illustrieren.
[0032] Die Figur zeigt schematisch einen erfindungsgemäßen beheizbaren Spiegel vor einer
Wand von der Seite im Querschnitt. Der Spiegel 1 weist eine Vorderseite 3, die aus
einer Glasplatte besteht, und eine Rückseite 4 auf, wobei die Rückseite 4 eine Verspiegelung
22 aufweist. Der Spiegel 1 ist mit Hilfe von Haltemitteln 23 an einer Wand 2 befestigt.
Der Spiegel 1 wird in einem Abstand von ca. 4 cm von der Wand 2 mit Hilfe eines Käfigs
7 gehalten. Der Käfig 7 wird mit Hilfe der Haltemittel 23 an der Wand befestigt. Der
Käfig 7 weist Löcher, die kleiner als 4 mm sind, bzw. schlitzförmige Öffnungen 9 derart
auf, dass ein Berührungsschutz gewährleistet ist. Der Spiegel 1 wird mit Hilfe einer
Widerstandsheizung 5 beheizt. Die Stromzufuhr für die Widerstandsheizung 5 wird von
einer Regelungseinheit 11, die mit dem Widerstandsheizer 5 elektrisch verbunden ist,
in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur und der Temperatur der Spiegeloberfläche
geregelt. Hierzu wird die Temperatur der Umgebung mit Hilfe eines zweiten Thermostats
15 am unteren Rand 10 des Spiegels 1 gemessen. Ein Thermoschalter 16 schaltet die
Stromzufuhr für den Widerstandsheizer 5 ab, wenn die Temperatur an einem oberen Rand
12 des Spiegels z. B. 85°C übersteigt. Der Spiegel 1 wird mit Hilfe eines Auslegers
13 an dem Käfig 7 befestigt. Die Ränder 10, 17 des Spiegels 1, insbesondere der obere
Rand 17 und der untere Rand 10 erstrecken sich über den Käfig 7. Hierdurch werden
die elektrischen Komponenten zusätzlich geschützt und das Risiko eines Stromschlags
weiter verringert. Der Käfig 7 wird vorzugsweise mit einigem Abstand von den Rändern
10, 17 des Spiegels 1 mit diesem verbunden, wobei die Verbindung so ausgestaltet sein
muss, dass Relativdehnungen in der Größenordnung von 4 mm zwischen Spiegel 1 und Käfig
7 ermöglicht werden. Dadurch werden Spannungen und Schäden in dem Spiegel 1 bei unterschiedlichen
Wärmedehnungen der Bauteile verhindert. In dem Käfig 7 ist die Widerstandsheizung
5 angeordnet. Die Widerstandsheizung 5 ist von zwei Schichten 18, 19, nämlich einer
ersten elektrisch isolierenden Schicht 18 und einer zweiten elektrisch isolierenden
Schicht 19, umgeben. Die beiden Schichten 18, 19 dienen dazu, für eine zuverlässige
und beständige Isolation zu sorgen. Neben der Regelung der Stromzufuhr in Abhängigkeit
von den jeweiligen Temperaturen kann auch eine Temperaturregelung der Temperatur der
Spiegeloberfläche bzw. der Vorderseite 3 über einen Sensor 20 zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit
erfolgen. Sobald die relative Luftfeuchtigkeit einen vorgegebenen Wert überschreitet,
insbesondere eine relative Luftfeuchtigkeit von mehr als 95 %, vorzugsweise mehr als
98 % erreicht wird, wird der Spiegel 1 erwärmt. Vorteilhafterweise wird die Temperatur
der Oberfläche des Spiegels 1 in Abhängigkeit der relativen Luftfeuchtigkeit geregelt.
Die jeweiligen Sensoren 14, 16, 15, 20 sind über elektrische Verbindungsleitungen
21 mit der Regelungseinheit 11 verbunden.
[0033] Der erfindungsgemäße beheizbare Spiegel 1, insbesondere zur Befestigung an einer
Wand 2 in einem Wohnraum, mit einer verspiegelten Vorderseite 3 und einer Rückseite
4 umfasst eine flächige Widerstandsheizung 5 zur Beheizung der verspiegelten Vorderseite
3, wobei die Heizleistung der Widerstandsheizung 5 bezogen auf die verspiegelte Fläche
mindestens 0,07 Watt/cm
2 beträgt.
[0034] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Beschlagen des Spiegels 1 durch
Wasserdampf zuverlässig auf sichere Weise vermieden werden kann und gleichzeitig eine
Temperierung des Wohnraums ermöglicht wird, wodurch auf weitere Heizkörper in dem
Wohnraum eventuell verzichtet werden kann. Hierdurch wird eine Platzersparnis erzielt.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Spiegel
- 2
- Wand
- 3
- Vorderseite
- 4
- Rückseite
- 5
- Widerstandsheizung
- 6
- Abstandsmittel
- 7
- Käfig
- 8
- Löcher
- 9
- Öffnungen
- 10
- untere Rand
- 11
- Regelungseinheit
- 12
- oberer Rand
- 13
- Ausleger
- 14
- erster Thermostat
- 15
- zweiter Thermostat
- 16
- Thermoschalter
- 17
- oberes Ende
- 18
- erste elektrisch isolierende Schicht
- 19
- zweite elektrisch isolierende Schicht
- 20
- Sensor
- 21
- elektrische Verbindungsleitungen
- 22
- Verspiegelung
- 23
- Haltemittel
1. Beheizbarer Spiegel (1), insbesondere zur Befestigung an einer Wand (2) in einem Wohnraum,
mit einer verspiegelten Vorderseite (3) und einer Rückseite (4) umfassend eine flächige
Widerstandsheizung (5) zur Beheizung der verspiegelten Vorderseite (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Heizleistung des Widerstandsheizers (5) bezogen auf die gesamte verspiegelte
Fläche mindestens 0,07 W/cm2 beträgt.
2. Beheizbarer Spiegel (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Gesamtheizleistung von mindestens 700 W, insbesondere von mindestens 1100W,
vorzugsweise von mindestens 1300W, insbesondere bevorzugt von mindestens 1500W.
3. Beheizbarer Spiegel (1) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Abstandsmittel (6), mit denen die Rückseite (4) um mindestens 2 cm, insbesondere
um mindestens 3 cm, vorzugsweise um mindestens 4 cm, von einer Wand (2) beabstandet
werden kann.
4. Beheizbarer Spiegel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen hitzebeständigen, insbesondere metallischen, für Konvektionsluft durchlässigen
Käfig (7), der von hinten mit Abstand um die Widerstandsheizung (5) herum angeordnet
ist.
5. Beheizbarer Spiegel (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (7) Löcher (8) und/oder schlitzartige Öffnungen (9) ausweist, die so klein
sind, dass ein Berührungsschutz für Menschen gewährleistet ist, insbesondere mit einer
Dimension von weniger als 8 mm, vorzugsweise von weniger als 6mm, besonders bevorzugt
von weniger als 4 mm.
6. Beheizbarer Spiegel (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Rand (10, 12) des Spiegels (1), insbesondere der untere Rand (10)
und die seitlichen Ränder des Spiegels (1), um mindestens 2 cm, insbesondere um mindestens
3 cm, vorzugsweise um mindestens 4 cm, besonders bevorzugt um mindestens 5 cm, über
den Käfig (7) hinausragt.
7. Beheizbarer Spiegel (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (7) elektrisch leitend und mit der Schutzerde verbindbar ist.
8. Beheizbarer Spiegel (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (7) als tragendes Element für den Spiegel (1) ausgebildet ist.
9. Beheizbarer Spiegel (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (7) so mit dem Spiegel (1) verschraubt ist, das eine Relativdehnung zwischen
Käfig (7) und Spiegel (1) nicht behindert wird, insbesondere eine relative Verschiebung
von 0,1 bis 1 %, vorzugsweise 0,2 bis 0,6 %, des Abstandes zwischen den Befestigungspunkten
zugelassen wird.
10. Beheizbarer Spiegel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spiegel (1) mindestens einen der folgenden Thermosensoren (a1) bis (a3) aufweist:
(a1) einen ersten Thermostat (14) zum Regeln der Temperatur der Spiegeloberfläche,
insbesondere auf einen Temperaturpunkt in einem Bereich von 40°C bis 80°C, vorzugsweise
auf einen Temperaturpunkt in einem Bereich von 50°C bis 70°C;
(a2) einen zweiten Thermostat (15) zum Regelen der Raumtemperatur, der insbesondere
an einem unteren Ende des Spiegels (1) angeordnet ist;
(a3) einen Thermoschalter (16) zum Schutz gegen Überhitzung, insbesondere ein reversibeler
Thermoschalter, der bei überhöhten Temperaturen, insbesondere bei Temperaturen von
über 85°C, die Stromzufuhr für den Widerstandsheizer (5) unterbricht und vorzugsweise
an einem oberen Ende (17) des Spiegels (1) angeordnet ist.
11. Beheizbarer Spiegel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spiegel (1) eine Reflektivität aufweist, die für Lichtwellenlängen in einem Bereich
von 400 nm bis 750 nm über 60%, insbesondere über 70%, vorzugsweise über 80%, liegt
und für Wellenlängen in einem Bereich von 8 µm bis 12 µm kleiner als 50%, insbesondere
kleiner als 40 %, vorzugsweise kleiner als 30%, ist.
12. Beheizbarer Spiegel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerstandsheizung durch zwei elektrisch isolierende Schichten (18, 19) von anderen
Bauteilen und der Umgebung getrennt ist.
13. Beheizbarer Spiegel (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spiegel (1) die Umgebung durch Konvektions- und/oder Abstrahlungswärme temperieren
kann.
14. Beheizbarer Spiegel (1), gekennzeichnet, durch einen Sensor (20) zur Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit und/oder zur Feststellung
von an der Vorderseite (3) des Spiegels (1) gebildetem Kondenswasser.
15. Beheizbarer Spiegel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Stecker an der elektrischen Zuleitung mit eingebautem Fehlerstromschutzschalter,
der gleichzeitig zum Ein- und Ausschalten der Heizung dient.
16. Beheizbarer Spiegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Zuleitung zum Spiegel mindestens eine zusätzliche Ader zur Versorgung
einer Beleuchtung unabhängig von der Heizung aufweist.