[0001] Die Erfindung betrifft einen Schalldämpfer ausgebildet und bestimmt für einen Kompressor
oder eine Vakuumpumpe, insbesondere für einen nach dem Verdrängungsprinzip arbeitenden
Kompressor, oder für eine nach dem Verdrängungsprinzip arbeitende Vakuumpumpe, der
bzw. die einen Gasstrom, insbesondere einen Luftstrom verdichten, wobei der Schalldämpfer
einen Eintritt für den den Kompressor verlassenden Gasstrom und einen Austritt aufweist,
wobei innerhalb des Schalldämpfers eine Verzweigung vorgesehen ist, die einen Zuströmkanal
und zwei hiervon abzweigende Kanalabschnitte umfasst, wobei ein erster Kanalabschnitt
als weiterführende Hauptleitung für den Gasstrom und ein zweiter Kanalabschnitt als
endseitig verschlossener Abzweig ausgebildet ist. Weiter betrifft die Erfindung einen
mit einem derartigen Schalldämpfer ausgestatteten Kompressor sowie ein Verfahren zur
Reduzierung von Pulsationen in einem von einem Kompressor erzeugten Gasstrom.
[0002] Ein Schalldämpfer mit den vorstehend beschriebenen Merkmalen ist bereits aus der
EP 0 542 169 B1 bekannt. Generell stellt sich bei Kompressoren, insbesondere nach dem Verdrängungsprinzip
arbeitenden Kompressoren (z.B. Schraubenverdichter, Wälzkolbengebläse), das Problem,
dass aufgrund des diskontinuierlichen Ausschubvorgangs auf der Dtuck- bzw. Ausschubseite
des Kompressors sich in den stromab gelegenen Komponenten, wie beispielsweise Rohrleitungen,
Kühler, Behältex etc., Pulsationen ergeben, die im Wesentlichen zu zwei Hauptproblemen
führen:
Zum einen werden die angeschlossenen Komponenten aufgrund der Druckwechsel erheblich
belastet, was zu Materialschädigung durch Ermüdung (Dauerbrüche etc.) infolge zyklischer
Beanspruchung durch die primären Druckwechsel und/oder der hierdurch angeregten Schwingungen
führen kann.
Zum anderen erweist sich die ganz erhebliche Geräuschemission, die aus dem Druckwechsel
auch als Folge von Körperschalleinleitung, -weiterleitung und -abstrahlung entsteht,
als äußerst beeinträchtigend. Die vorgenannten Probleme sind besonders gravierend
bei trocken verdichtenden Schraubenkompressoren, bei denen zum Teil erhebliche Pulsationen
am Austritt der Verdichterstufen auftreten. Da die Ausschubvorgänge keine harmonischen,
d.h. sinus- bzw. kosinusförmige, sondern impulsartige Vorgänge sind, sind auch die
Harmonischen der Grundfrequenz in der Frequenzanalyse stark ausgeprägt, in einigen
Fällen sogar stärker als die Grundfrequenz.
[0003] Die Pulsationen mit relevanter Amplitude liegen in der Regel in einem weiten Frequenzbereich
von typischerweise 200 Hz bis 10 KHz. Infolge des tonalen Charakters der Pulsation
(Hauptausschubftequenz und deren Harmonische) sind die abgestrahlten Geräusche subjektiv
unangenehm.
[0004] Die Hauptausschubftequcnzen können innerhalb einer Kompressorbaureihe, die sich im
Wesentlichen aus identischen Baugruppen zusammensetzt, infolge verschiedener Einflüsse
erheblich variieren. Zum einen wird oftmals eine Drehzahlregelung zur Liefermengenanpassung,
beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Frequenzumrichters, vorgenommen. Weiterhin
werden einzelne Kompressoren oft mit uncerschiedlich aufgebauten Getriebeübersetzungen
im Antrieb der Verdichterstufen zur Leistungs-/Druck-Anpassung ausgeliefert. Schließlich
werden in einer Kompressorbaureihe einzelne Kompressoren im Betrieb an 50 Hz-Stromversorgungsnetze,
andere Kompressoren an 60 Hz-Stromversorgungsnetze angeschlossen.
[0005] Schmalbandig wirksame Dämpfungsverfahren mit geringer Dissipation sind unter den
vorbeschriebenen Randbedingungen deshalb wenig geeignet, weil entweder für einen Verdichter
eine Mehrzahl verschieden abgestimmter
[0006] Schalldätnpfer erforderlich ist, um eine gewisse breitbandige Wirkung zu erzielen
oder mehrere Schalldämpfctvarianten vorzuhalten sind, die dann an die einzelnen Verdichtetvarianten
bzw. deren späteres Einsatzumfeld angepasst sind. Auch dies ist allerdings nur möglich,
falls es sich nicht um einen Verdichter mit variabler Frequenz (z.B. Drehzahlregelung)
handelt.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen besonders effektiven,
insbesondere auch breitbandigen, Schalldämpfer für einen Kompressor oder eine Vakuumpumpe
sowie ein Verfahren zur Reduzierung von Pulsationen in einem von einem Kompressor
oder einer Vakuumpumpe erzeugten Gasstrom vorzuschlagen.
[0008] Diese Aufgabe wird in Vorrichtungstechnischer Hinsicht mit einem Schalldämpfer nach
den Merkmalen des Anspruches 1 und in verfahrenstechnischet Hinsicht durcli die Merkmale
des Anspruches 20 gelöst. Weiterhin wird ein Kompressor bzw. eine Vakuumpumpe beansprucht,
der bzw. die mit einem Schalldämpfer nach der Erfindung ausgestattet ist. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Abzweig eine axiale
Vorzugsrichtung A aufweist, die parallel zur Strömungsrichtung des Gasstroms im Zuströmkanal
ausgerichtet ist, derart, dass der Gasstrom zumindest im Wesentlichen frontal auf
den endseitig verschlossenen Abzweig trifft. Die Erfindung beruht demgemäß auf der
Überlegung, dass der schallbedingte Wechselfluss in der Gasströmung besonders gut
gedämpft wird, wenn ein endseitig verschlossener Abzweig so in die Hauptströmung des
Gasstroms gerichtet wird, dass der Gasstrom frontal auf den Abzweig gelenkt wird.
[0010] In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist die weiterführende Hauptleitung weiterhin
so auszubilden bzw. auszurichten, dass der Gasstrom in einer Richtung quer zum Gasstrom
im Zuströmkanal aus der Verzweigung austritt. Als weiterführende Hauptleitung ist
hier jegliche Konfiguration einer Strömungsführung zu verstehen, wie insbesondere
ein zwischen Zuströmkanal und Abzweig ausgebildeter 360°-Ringspalt bzw. Teilringspalt
von weniger als 360°, insbesondere auch ein abzweigendes Rohr mit kreisförmigen oder
mehreckigen Querschnitt, etc.
[0011] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung sind Abzweig und Zuströmkanal koaxial oder
zumindest im Wesentlichen koaxial zueinander ausgerichtet, d.h. die Projektion ihrer
Querschnitte ergibt keinen nennenswerten Versatz sondern liegen vielmehr im Wesentlichen
konzentrisch.
[0012] Besonders gute Schalldämpfungseigenschaften haben sich ergeben, wenn ein mit Ausnehmungen
versehenes Deckelement, insbesondere Lochblech, an oder im Abzweig dessen Innenquerschnitt
überdeckend angeordnet ist. In dieser Anordnung kann ein Teil des schallbedingten
Wechselflusses durch die Ausnehmungen in den durch das Deckelement verschlossenen
Bereich des Abzweigs eintreten. Es muss angenommen werden, dass die guten Schalldämpfungseigenschaften
auf einer Überlagerung von reflexionsbedingten, resonanzbedingten und dissipativen
Effekten beruht.
[0013] In einer fakultativ möglichen Ausgestaltung kann der Abzweig durch Innenwände in
Teilvolumina unterteilt sein, denen jeweils eine Teilmenge der Ausnehmungen und ein
entsprechender Abschnitt des Deckelements zugeordnet sind und die als weitgehend unabhängige
Dämpfungselemente, insbesondere als unabhängige Resonatoren, mit unterschiedlichen
Resonanzfrequenzen wirken. Auch die Erstreckung der Teilvolumina in Richtung des Gasstroms
im Zuströmkanal kann zur Erzielung unterschiedlicher Reflexionseigenschaften verschieden
groß sein.
[0014] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung ist das Dämpfungsverhalten des Schalldämpfers
über Anordnung und/oder Größe und/oder Form und/oder Anzahl der Ausnehmungen im Deckelement
oder die Dicke des Deckelements, insbesondere unter Berücksichtigung des Resonatotvolumens
bzw. der Resonator-Teilvolumina feineinstellbar. Insbesondere können hierdurch sowohl
Resonanzfrequenzen als auch Breitbandigkeit des Dämpfers eingestellt werden.
[0015] Die Parameter der Ausnehmungen werden so gewählt, dass es im Betrieb des Schalldämpfers
infolge der durch die Ausnehmungen hin- und hergepumpten Gasvolumina zu nennenswerten
dissipativen Effekten kommt, die dem Schalldämpfer die erwünschte Breitbandigkeit
verleihen. Die Anordnung der Ausnehmungen im Deckelelnent des Abzweigs, das mit geringem
Abstand, vorzugsweise weniger als λ/10 (λ bezeichnet die Wellenlänge der vorrangig
zu dämpfenden Frequenz, insbesondere einer Hauptausschubfrequenz der Kompressoranlage
bzw. der Vakuumpumpe in einem bevorzugten Arbeitsbereich), und im Wesentlichen parallel
zum Eintrittsquerschnitt angeordnet wird, bewirkt trotz der überlagerten Gasströmung
eine für die Dämpfungswirkung des Abzweigs vorteilhafte hohe akustische Admittanz
des Abzweigs.
[0016] Die Hauptabmessung eines den Abzweig beherbergenden Gehäuses in Richtung seiner Zylinderlängsachse
beträgt vorzugsweise λ/4 der Hauptausschubfrequenz der Kompressoranlage.
[0017] Vorzugsweise befinden sich im gesamten Strömungsweg keine ebenen Wände, die einen
Abstand von λ/2 oder ungeradzahligem Vielfachen davon parallel benachbart angeordnet
oder durch Strömungskanäle mit einer Länge von λ/2 oder ungeradzahlichem Vielfachen
davon verbunden sind und diese senkrecht abschließen, so dass die Ausbildung von stehenden
Wellen mit der Hauptausschubfrequenz der Kompressoranlage vermieden wird.
[0018] Die Anordnung des Austrittskanals als Teil der weiterführenden Hauptleitung erfolgt
vorzugsweise so, dass eine dem Austrittsquerschnitt benachbarte Kammerwandung des
Abzweigs in einem flachen Winkel (jedoch keinesfalls senkrecht) zur Längsachse des
Austrittskanals liegt, so dass keine reflektierenden Ebenen für stehende Wellen in
sich anschließenden Rohrleitungen gebildet werden. Die Anordnung des Austrittskanals
erfolgt also vorzugsweise tangential oder axial zur Kammerwandung des Abzweigs.
[0019] Vorzugsweise ist die Längsachse des Abzweigs exzentrisch zur Längsachse des Gehäuses
angeordnet, wobei der Versatz so gewählt ist, dass der Querschnitt eines Ringraumes,
der sich zwischen Abzweig und Gehäuse ausbildet, in Richtung auf den Austritt zunimmt.
[0020] Prinzipiell gibt es zwei denkbare Alternativen, um das Deckelement, vorzugsweise
im Wesentlichen orthogonal zur Vorzugsrichtung des Abzweigs anzuordnen, nämlich gemäß
einer ersten alternativen Ausgestaltung so, dass das Deckelement an dem dem Zuströmkanal
zugewandten Ende des Abzweigs angeordnet ist sowie in einer zweiten alternativen und
prinzipiell bevorzugten Ausgestaltung so, dass das Deckelement gegenüber dem dem Zuströmkanal
zugewandten Ende des Abzweigs in den Abzweig hineinversetzt angeordnet ist.
[0021] Bevorzugtermaßen ist der Abzweig als Resonatorkammer ausgebildet, d.h. das Schalldämpfungsverhalten
des Abzweigs beruht zumindest teilweise darauf, dass der Abzweig im Sinne eines Helmholtz-Resonators
vorzugsweise auf die Hauptausschubfrequenz abgestimmt ist. Im Falle einer in mehrere
Teilvolumina unterteilten Resonatorkammer können die Teilvolumina und die ihnen zugeordneten
Abschnitte des Deckelements und der Ausnehmungen auf mehrere unterschiedliche Resonanzfrequenzen,
vorzugsweise die Hauptausschubfrequenz und/oder deren Harmonische, abgestimmt werden.
[0022] Nach einem weiteren bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung wirkt der Abzweig
zumindest teilweise (auch) als λ/Viertel-Rohr.
[0023] Nach einem weiteren bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist innerhalb der
Verzweigung, insbesondere stromab des Abzweigs, weiterhin mindestens eine vom Gasstrom
zu passierende Engstelle ausgebildet. Die Engstelle wirkt dabei als Impedanzsprung
und kann damit die Schalldämpfungseigenschaften des erfindungsgemäßen Schalldämpfers
noch entscheidend verbessern.
[0024] Bevorzugtermaßen ist die Engstelle in der quer zum Zuströmkanal abgehenden Hauptleitung
ausgebildet. Der Schalldämpfer mit der erfindungsgemäßen Verzweigung kann in einem
im Wesentlichen flachzylindrischcn Gehäuse mit zwei Endflächen und einer dazwischen
angeordneten Mantelfläche ausgebildet sein, wobei an einer ersten Endfläche der Eintritt
und an der Mantelfläche der Austritt vorgesehen ist. Hierdurch wird ein besonders
kompakter und gleichzeitig robuster Schalldämpfer geschaffen, bei dem sich die erfindungsgemäß
aufgebaute Verzweigung besonders gut implementieren lässt.
[0025] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Abzweig einen topfförmigen
Grundkörper bzw. ist aus einem topfförmigen Grundkörper gebildet. Besonders bevorzugt
wird hierbei eine Ausgestaltung, bei der die zweite Endfläche des bevorzugtermaßen
flachzylindrisch ausgebildeten Gehäuses durch eine Endplatte des topfförmigen Grundkörpers
gebildet wird.
[0026] Versuche mit dem erfindungsgemäß aufgebauten Schalldämpfer haben ergeben, dass der
schallbedingte Wechselfluss des Gasstroms nicht nur im Schalldämpfer bzw. abstromseitig
des Schalldämpfers entscheidend reduziert wird, sondern diese Reduzierung des schallbedingten
Wechselflusses auch stromaufwärts des Schalldämpfers bis zum Kompressor zurückwirkt.
Zur Erzielung einer möglichst effektiven Rückwirkung sollte der Schalldämpfer direkt
am Auslass oder vermittels eines ausreichend kurzen Rohrabschnitts am Auslass des
Kompressors bzw. am Auslass der Vakuumpumpe angeschlossen werden. Demgemäß wird auch
ein Kompressor bzw. eine Vakuumpumpe, insbesondere ein nach dem Verdrängungsprinzip
arbeitender Kompressor bzw. ein nach dem Verdrängungsprinzip arbeitende Vakuumpumpe,
wie beispielsweise ein Schtaubenkomptessor oder eine Schraubenvakuumpumpe, als erfindungswesentlich
beansprucht, der bzw. die eine Kompressionskamtmer sowie einen Auslass und einen an
den Auslass angeschlossenen Schalldämpfer gemäß der Erfindung umfasst.
[0027] Die scheinbare Merkwürdigkeit, dass der Schalldämpfer auch eine starke Rückwirkung
auf den schallbedingten Wechselfluss im Auslass des Kompressors bzw. der Vakuumpumpe
selbst ausübt ist, folgendermaßen erklärbar. Der Kompressor bzw. die Verdichterstufe
des Kompressors oder der Vakuumpumpe wird fälschlicherweise intuitiv als unveränderliche
Pulsationsquelle betrachtet, weshalb der "Rückwirkungseffekt" zunächst verwundert.
Die Pulsationsquelle "Verdichterstufe" prägt dem Eintritt des Schalldämpfers jedoch
kein unveränderliches Druckverlaufsignal auf, sondern die Verdichterstufe stellt aufgrund
ihrer Ausschubkinematik eine "Schallschnelle-Quelle" dar (Analogie: bewegliche Wand,
bzw. zyklisch bewegter Kolben im Rohr, etc.). Der Druckverlauf am Auslass der Verdichrerstufe
bzw. des Kompressors oder der Vakuumpumpe kann somit durchaus durch einen geeigneten
Schalldämpfer positiv beeinflusst, d.h. in seiner Amplitude vetringert werden.
[0028] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird auch ein Verfahren zur
Reduzierung von Pulsationen in einem von einem Kompressor oder einer Vakuumpumpe,
insbesondere nach dem Verdrängungsprinzip arbeitend, wie beispielsweise ein Schraubenkompressor
oder eine Vakuumpumpe, erzeugten Gasstrom, beansprucht, wobei der Gasstrom durch einen
Eintritt in einen Schalldämpfer hinein und durch einen Austritt aus diesem herausgeführt
wird, wobei innerhalb des Schalldämpfers eine Verzweigung vorgesehen ist, die einen
Zuströmkanal und zwei hiervon abzweigende Kanalabschnitte umfasst, wobei ein erster
Kanalabschnitt als weiterführende Hauptleitung für den Gasstrom und ein zweiter Kanalabschnitt
als endseitig verschlossener Abzweig ausgebildet ist und sich das Verfahren durch
die folgenden Maßnahmen auszeichnet: Erzeugen und Ausnützen einer Gegenbeaufschlagung
des schallbedingten Wechselflusses durch ein Reflexions- und/oder Resonanzverhalten
im Abzweig, der mit einer axialen Vorzugsrichtung parallel zur Strömungsrichtung des
Gasstromes im Zuströmkanal ausgerichtet ist, um die Pulsationen im Gasstrom zu reduzieren.
Diese Gegenbeaufschlagung durch ein Reflexions- und/oder Resonanzverhalten kann zusätzlich
durch dissipative Maßnahmen, wie Erzeugen und Ausnutzen von dissipativen Dämpfungsvorgängen
im "Halsbereich" des Helmholtz-Resonators (entspricht beispielsweise dem o.g. Deckelement,
vorzugsweise in Form eines Lochblechs) unterstürzt werden.
[0029] In einer bevorzugten Ausgestaltung wird der Gasstrom weiterhin in unmittelbarer Nähe
zur im Abzweig erzeugten Gegenbeaufschlagung, insbesondere stromab davon durch eine
Engstelle geführt, um einen Impedanzsprung zu erzeugen.
[0030] Weiterhin wird der die Verzweigung verlassende Gasstrom vorzugsweise an einer solchen
Stelle aus der Verzweigung herausgeführt, in der reflexions- und resonanzbedingte
Auslöschung oder Reduzierung der Pulsation vorliegt, beispielsweise nahe der Ebene
des Zuströmquerschnitts.
[0031] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die nachstehenden
Zeichnungen näher erläutert.
[0032] Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Schraubenkompressors, an dessen Auslass ein Schalldämpfer
nach der Erfindung angeschlossen ist;
- Fig. 2
- eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers in einer Schnittansicht
entlang der Linie II-II in Fig. 3;
- Fig. 3
- der Schalldämpfer nach Fig. 2 in Draufsicht;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Schalldämpfers nach den Figuren 2 bzw. 3;
- Fig. 5
- eine Schnittäasicht des Schalldämpfers entlang der Linie V-V in Fig. 2;
- Fig. 6
- eine Explosionsansicht des Schalldämpfers nach den Figuren 2 bis 5;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht eines topfförmigea Grundkörpers als Bestandteil des Schalldämpfers
nach den Figuren 2 bis 6;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht des Schalldämpfers nach den Figuren 2 bis 7.
[0033] In Fig. 1 ist schematisch ein Schraubenkompressor 30 mit einem Einlasskanal 32, der
in eine Kompressionskammer 29 mündet, einer Kompressionskammer 29, einer darin gelagerten
Verdichterschraube 33 sowie einem Auslass 31 veranschaulicht. Unmittelbar an den Auslass
31 bzw. an ein Rohrstück 34 ist ein eifindungsgemäßer Schalldämpfer 11 angeschlossen.
Der Schalldämpfer 11 ist so ausgebildet, dass er nicht nur eine Schalldämpfung des
den Schalldämpfer 11 verlassenden Gasstroms, sondern auch eine Rückwirkung im zuströmenden
Gasstrom bewirkt, derart, dass die Pulsationen des Gasstroms auch im Auslass 31 der
Kompressionskammer 29 deutlich reduziert werden. Hierzu sollte der Schalldämpfer 11
entweder direkt an den Auslass 31 oder vermittels eines relativ kurzen Rohres bzw.
Rohrstücks 34 relativ nahe am Auslass 31 angeschlossen werden.
[0034] Eine konkret bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers 11
wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 8 näher erläutert. In Fig.
2 ist zunächst eine Schnittansicht des Schalldämpfers 11 entlang der Linie II-II in
Fig. 3 sowie in Fig. 3 eine Draufsicht auf den Schalldämpfer 11 dargestellt. Der Schalldämpfer
11 umfasst ein im Wesentlichen flachzylindrisches Gehäuse 20, das aus zwei voneinander
trennbaren Elementen, nämlich einem Gehäusegrundkörper 35 sowie einen hierin eingesetzten
topfförmigen Grundkörper 24 besteht. Das flachzylindrische Gehäuse 20 bildet zwei
Endflächen 21, 22 und eine dazwischen angeordnete Mantelfläche 23 aus. An einer ersten,
im Wesentlichen kreisförmigen Endfläche 21 ist zentral ein Eintritt 12 in Form einer
Öffnung für den zuströmenden Gasstrom ausgebildet; orthogonal zur Erstreckung der
Öffnung des Eintritts 12 in der ersten Endfläche 21 ist eine einen Austritt 13 definierende
Öffnung in der Mantelfläche 23 des Gehäuses 20 ausgebildet. Der Austritt 13 kann in
der Mantelfläche grundsätzlich beliebig orientiert sein, vorzugsweise auch tangential
bzw. "schräg axial"
[0035] Zwischen Eintritt 12 und Austritt 13 ist im Gehäuse 20 des Schalldämpfers 11 für
die Gasströmung eine Verzweigung 14 ausgebildet, wobei die Verzweigung 14 durch einen
Zuströmkanal15, einen Abzweig 17 sowie einer weiterführenden Hauptleitung 16 definiert
ist. Zuströmkanal 15 und weiterführende Hauptleitung 16 sind bei der hier vorliegenden
Ausführungsform des Schalldämpfers 11 innerhalb des flachzylindrischen Gehäuses 20
nur sehr kurz ausgebildet und werden in den jeweils angeschlossenen Leitungen fortgesetzt.
Der Abzweig 17 ist hingegen komplett innerhalb des Gehäuses 20 des Schalldämpfers
11 untergebracht und wird hier durch den bereits erwähnten topfförmigen Grundkörper
24 gebilder. Der topfförmige Grundkörper 24 wird (vgl. auch Fig. 6) bei der vorliegenden
Ausführungsform von einer der ersten Endfläche 21 gegenüberliegenden Seite in den
Gehäusegrundkörper 35 eingesetzt.
[0036] Das zweiteilig ausgebildete flachzylindrische Gehäuse 20 umfasst damit den Gehäusegrundkörper
35, der hier die Mantelfläche 23 sowie die erste Endfläche 21 ausbildet, sowie den
topfförmigen Grundkörper 24, der den im Inneren des Gehäuses 20 untergebrachten Abzweig
17 und bei der vorliegenden Ausführungsform gleichzeitig die das flachxylindrische
Gehäuse 20 abschließende zweite Endfläche 22 in Form einer mit Rippungen 49 versehenen
Endplatte 48 ausbildet,
[0037] Zwischen dem Gehäusegtundkörper 35 und dem topfförmigen Grundkörper 24 kann noch
ein umlaufendes Dichtelement 36 wirksam sein, um eine Abdichtung zwischen den beiden
Teilelementen des im Wesentlichen flachzylindrischen Gehäuses 20 zu bewirken. Der
den Abzweig 17 ausbildende topfförmige Grundkörper 24 kann mit dem Gehäusegrundkörper
35 dauerhaft verbunden, wie beispielsweise verschweißt oder verlötet sein; bevorzugt
wird eine lösbare Verbindung, wie insbesondere eine Verbindung über eine Mehrzahl
von Schrauben 37, die in Innengewindebohrungen 38 eingreifen, welche über eine Flanschfläche
39 verteilt am Gehäusegrundkörper 35 ausgebildet sind.
[0038] Der durch den topfförmigen Grundkörper 24 gebildete Abzweig 17 besitzt in der hier
bevorzugten Ausgestaltung wie das Gehäuse 20 ebenfalls eine zylindrische Grundform
und weist eine Öffnung 40 auf, die derart auf den Eintritt 12 gerichtet ist, dass
der Gasstrom aus dem Zuströmkanal 15 frontal auf die Öffnung 40 bzw. auf den Abzweig
17 trifft. Der Abzweig 17 bzw. der topfförmige Grundkörper 24 ist in der vorliegenden
Ausführungsform durch eine zylinderförmige Kammerwandung 41 begrenzt. An dem der Öffnung
40 gegenüberliegenden Ende ist eine Abschlussfläche 28 ausgebildet. Bei der vorliegenden
Ausführungsform wird die Abschlussfläche 28 durch eine Innenseite der Endplatte 48
gebildet, so dass die Endplatte 48 gleichzeitig einen Teil der äußeren Wand des Gehäuses
20 sowie auch die Abschlussfläche 28 als Teil des Abzweigs 17 ausbildet.
[0039] Schließlich ist innerhalb der Kammerwandung 41, den Querschnitt des Abzweigs 17 überdeckend
gegenüber der Öffnung 40 des Abzweigs 17 zur Abschlussfläche 23 hin zurückversetzt
ein Deckelement 19 angeordnet, das mit einer Mehrzahl von Ausnehmungen 18 (vgl. Fig.
3, 5 und 6) versehen ist. Das Deckelement 19 kann insbesondere als Lochblech ausgebildet
werden.
[0040] Das Deckelement 19 ist auf säulenförmigen Vorsprüngen 42 bis 45 über Schrauben 46
befestigt, die in den Innengewindebohrungen 47 in den säulenförmigen Vorsprüngen 42
bis 45 eingreifen. Dabei ist eine erste Art von säulenförmigen Vorsprüngen 42 bis
44 an der Innenseite der Kammerwandung 41 ausgebildet. Weiter ist ein zentraler säulenförmiger
Vorsprung 45 von der Kammerwandung 41 beabstandet im mittleren Bereich über der Abschlussfläche
28 vorstehend ausgebildet. Eine axiale Anpassung der Position des Deckelements 19
lässt sich durch unterschiedliche Bearbeitung der Vorsprünge 42 bis 45, insbesondere
durch matetialabtragende Verfahren leicht einstellen.
[0041] Im Abzweig 17, vorzugsweise auf der der Abschlussfläche 17 zugeordneten Seite des
Deckelements 19 kann in einer fakultativen Ausgestaltung auch eine Packung mit absorbierendem
Material (z.B. eine Mineralwollpackung, ein Sinterkörper aus Metall oder Keramik,
ein offenporiger Metallschaum, ein Keramikschaum, o.ä.) angebracht sein.
[0042] In Fig. 7 ist der topfförmige Grundkörper in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.
Der topfförmige Grundkörper umfasst die gleichzeitig die Endfläche 22 des Gehäuses
20 definierende Endplatte 48, die zur Erhöhung der Verwindungssteifigkeit mit Rippungen
49 versehen ist. An der Endplatte 48 einstückig angeformt ist die Kammerwandung 41,
welche die den eine Resonatorkammer 26 ausbildenden Abzweig 17 seitlich begrenzt.
[0043] Die Endplatte 48 umfasst an ihrem Außenumfang an der der Kammerwandung 41 zugewandten
Seite weiterhin noch eine Flanschfläche 50 mit Bohrungen 51, jeweils abgestimmt auf
die Flanschfläche 39 sowie die Innengewindebohrungen 38 am Gehäusegrundkörper 35.
In Fig, 8 ist noch eine Seitenansicht des Schalldämpfers 11 im zusammengesetzten Zustand
dargestellt.
[0044] Der topfförmige Grundkörper 24 ist bevorzugtermaßen so im Gehäuse positioniert, dass
seine Kammerwandung 41 den Austritt des Gasstroms durch die weiterführende Hauptleitung
16, insbesondere durch den Austritt 13, möglichst wenig behindert. Hierzu soll der
Gasstrom möglichst tangential oder axial an der Kammerwandung 41 vozbeigeführt werden,
um keine reflektierenden Ebenen für stehende Wellen in sich anschließenden Rohrleitungen
auszubilden.
[0045] Wie sich insbesondere aus Fig. 5 entnehmen lässt, ist der Abzweig 17 mit der ihn
begrenzenden Kammerwandung 41 hierzu koaxial, aber gleichzeitig leicht exzentrisch
innerhalb des Gehäuses 20 angeordnet, wobei ein verbleibender Ringraum 52 zwischen
Innenwand des Gehäusegrundkörpers 35 und der Kammerwandung 41 einen sich zum Austritt
13 hin erweiternden Querschnitt aufweist.
[0046] Die durch den Eintritt 12 in den Schalldämpfer 11 eintretende Gasströmung trifft
frontal auf den Abzweig 17, der eine effektive Dämpfung des schallbedingten Wechselflusses
bewirkt. Die Hauptströmung wird dabei abgelenkt und tritt durch eine Engstelle 27,
die hier als Ringspalt 53 zwischen der Stirnseite der Kammerwandung 41 und der dem
Eintritt 12 zugeordneten Innenseite des Gehäusegrundkörpers 35 ausgebildet wird, hindurch
und strömt über den Ringraum 52 in Richtung auf den Austritt 13 und anschließend aus
dem Schalldämpfer 11 aus. Der Ringspalt 53 liegt im Wesentlichen in der Ebene des
Zuströmkanals 15, in der reflexions- und resondanzbedingte Auslöschung bzw. Reduzierung
der Pulsation herrscht. Insofern wird durch das stirnseitige Ende der Kammerwandung
41, das Deckelement 19 des Abzweigs 17, den Ringspalt 53, den Eintritt 12 sowie zugeordneten
Abschnitten der Innenwandung des Gehäusegrundkörpers 35 ein Teilvolumen 54 gebildet.
Die Strömungsrichtung durch den Ringspalt 53 ist auf dem ganzen Umfang des Ringspalts
53 im Wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung im Eintritt 12. Somit erfolgt gemäß
der vorliegenden Ausführungsform im Ringspalt 53 eine Strömungsumlenkung um 90°. Die
durch den Ringspalt 53 definierte Engstelle 27 bewirkt einen Impedanzsprung für die
mit schallbedingtem Wechselfluss beaufschlagte Gasströmung.
[0047] Der eine Resonatorkammer 26 ausbildende Abzweig 17 ist im Sinne eines Helmholtz-Resonators
vorzugsweise auf die Hauptausschubfrequenz oder eine niedrige Harmonische der Hauptausschubfrequenz
det Kompressoranlage abgestimmt.
[0048] Der hier konkret beschriebene, bevorzugte Schalldämpfer zeichnet sich durch eine
Reihe von für die Verwendung in einem Kompressor günstigen Eigenschaften aus. Zunächst
wirkt der Schalldämpfer sehr breitbandig und erzielt eine gute Dämpfung der Pulsationen
im hier typischen Frequenzbereich von 200 Hz bis 10 KHz. Herkömmliche Schalldämpfungsmechanismen
mit breitbandiger Wirkung, wie beispielsweise Interferenzdätnpfung durch Reflexion
an aufeinanderfolgenden Querschnittsprüngen (Impedanzsprünge) oder Dämpfung durch
dissipative Schalldämpfer (z.B. Absorptions- oder Drosseldämpfer) sind zum Teil mit
erheblichen Nachteilen für die Anwendung in einer Kompressoranlage behaftet. Interferenzdämpfer,
die auf Impedanzsprüngen beruhen, müssen für eine gute Wirksamkeit erhebliche Querschnittsverhältnisse
aufweisen. Dies macht die Realisierung in Rohrleitung aufgrund der erforderlichen
Abmessungen schwierig. Drosseldämpfer verbieten sich aufgrund der Druckverluste.
[0049] Absorptionsdämpfer etfordern in der Regel Mindestschichtdicken der absorbierenden
Medien in der Größenordnung von λ/4, was im unteren Bereich des o.g. Frequenzbereichs
zu inakzeptablen Schichtdicken bzw. Bauvolumina führt. Zudem besteht die Gefahr, dass
die absorbierenden Materialien (z.B. Mineralwolle, poröse Strukturen) durch die Pulsationen
zerrüttet und ausgetragen werden. Ein weiteres Problem ist die fehlende Temperaturbeständigkeit
mancher absorbierender Materialien.
[0050] Der anhand der Figuren 2 bis 8 beschriebene Schalldämpfer überwindet die vorgenannten
Nachteile und zeichnet sich durch ein gutes Dämpfungsverhalten im fraglichen Frequenzbereich
aus. Darüber hinaus ergibt sich ein nur geringer Differenzdruck, so dass die sich
aufgrund des Differenzdrucks einstellende Verschlechterung des Verdichterwirkungsgrades
bei Einbau in eine Kompressoranlage bei der konkret vorgeschlagenen Ausführungsform
äu-ßerst gering ist. Die konkret beschriebene Ausführungsform des Schalldämpfers zeichnet
sich weiter durch eine kompakte Bauform aus, so dass sich der Schalldämpfer platzsparend
innerhalb einer Kompressoranlage unterbringen lässt und insbesondere lange Rohre vermieden
werden.
[0051] Ein weiterer Aspekt ist, dass der erfindungsgemäße Schalldämpfer in der bevorzugten
Ausführungsform drucktragend, d.h, eigenstabil ausgebildet ist. Die konkret vorgeschlagene
Bauform ist infolge der äußeren und inneren Konturen leicht als drucktragendes Gehäuse
(typischerweise mit wenigstens 11 bar belastbar) herstellbar. Weiterhin hat sich die
konkret vorgeschlagene Bauform auch als sehr temperaturbeständig erwiesen, so dass
Gastemperaturen bis wenigstens 250°C problemlos durchgeleitet werden können.
[0052] Der erfindungsgemäße Schalldämpfer zeichnet sich in einer bevorzugten, fakultativen
Ausgestaltung dadurch aus, dass auf absorbierende Materialien wie beispielsweise Mineralwolle
komplett verzichtet werden kann.
[0053] In der konkreten Ausführungsform ist beim zweiteiligen Gehäuse eine vergleichsweise
steife Bauweise erreicht, so dass die Eigenfrequenzen so hoch liegen, dass es im Wesentlichen
nicht zu einer Resonanzanregung infolge der Pulsationen des Gasstroms kommt.
[0054] Die kompakte Bauform des konkret bevorzugten Schalldämpfers erlaubt eine "steife"
Bauweise, welche zu hohen fiigenfrequetlzen und solchen Eigenformen führt, bei denen
die Biegewellenlängen der betreffenden Wandabschnitte der Außenkontur kleiner als
die Wellenlängen des Luftschalls bei besagten Eigenfrequenzen sind, wodurch sich ein
geringer Abstrahlgrad ergibt.
[0055] Bei der konkret beschriebenen Ausführungsform wird eine Schalldämpfung durch eine
Kombination mehrerer Schalldämpfungsprinzipien erzielt, nämlich konkret durch einen
Helmholtz-Resonator mit zusätzlicher Dissipation (Strömungsverluste im Lochblech),
ein λ/4-Rohr, einen Impedanzschalldämpfer und einen Abgriff der Hauptströmung aus
einem Bereich geringer Pulsationen infolge reflexions- und resonanzbedingter Auslöschung,
[0056] Es kann nicht mit letzter Sicherheit festgestellt werden, ob die sich in praktischen
Versuchen gezeigte gute Wirksamkeit des beschriebenen Schalldämpfers allein auf die
vorgenannten Effekte zurückgeführt werden kann. In weiten Bereichen gilt innerhalb
des beschriebenen Schalldämpfers sicherlich vorwiegend die lineare Akustik. Auch im
Auslass des Kompressors liegt die mittlere Austrittsgeschwindigkeit bei wenigen Prozent
der jeweiligen Schallgeschwindigkeit. In Anbetracht der starken Ungleichförmigkeit
des Ausschubvorgangs können jedoch auch nichtlineare Effekte nicht ausgeschlossen
werden.
[0057] Somit ist ein Teil der Wirksatnkeit des beschriebenen Schalldämpfers möglicherweise
nicht nur auf die beschriebenen Wirkmechanismen zurückzuführen, sondern auch darauf,
dass der schallbedingte Wechselfluss, d.h. der überlagerte Druck-Pulsationsanteil
durch ein dissipativ sehr wirksames Lochblech abgebaut wird, während die Hauptströmung
vor dem Lochblech von der Ausbreitungsrichtung der Pulsation abzweigt und dennoch
nur einen geringen Druckverlust erfährt, weil das Lochblech nicht von der Hauptströmung
durchströmt wird.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 11
- Schalldämpfer
- 12
- Eintritt
- 13
- Austritt
- 14
- Verzweigung
- 1 5
- Zuströmkanal
- 16
- Hauptleitung
- 17
- Abzweig
- 18
- Ausnchmung
- 19
- Deckelement
- 20
- Gehäuse
- 21
- Endfläche (erste)
- 22
- Endfläche (zweite)
- 23
- Mantelfläche
- 24
- topfförmiger Grundkörper
- 26
- Resonatorkammer
- 27
- Engstelle
- 28
- Abschlussfläche (Abzweig)
- 29
- Kompressionskammer
- 30
- Schraubenkompressor
- 31
- Auslass (Kompressor)
- 32
- Einlasskanal (Kompressor)
- 33
- Verdichterschraube
- 34
- Rohrstück
- 35
- Gehäusegrundkörper
- 36
- (umlaufendes) Dichtelement
- 37
- Schrauben (topfförmiger Grundkörper)
- 38
- Innengewindebohrung (Gehäusegrundkörpex)
- 39
- Flanschfläche
- 40
- Öffnung (Abzweig)
- 41
- Kammerwandung
- 42 bis 45
- säulenförmige Vorsprünge
- 46
- Schrauben (Deckelement)
- 47
- Innengewindebohrung (säulenförmige Vorsprünge)
- 48
- Endplatte (topfförmiger Grundkörper)
- 49
- Rippungen
- 50
- Flanschfläche
- 51
- Bohrungen
- 52
- Ringtaum
- 53
- Ringspalt
- 54
- Teilvolumen
1. Schalldämpfer ausgebildet und bestimmt für einen Kompressor oder eine Vakuumpumpe,
insbesondere für einen nach dem Verdrängungsprinzip arbeitenden Kompressor oder für
eine nach dem Verdrängungsprinzip arbeitende Vakuumpumpe, der bzw. die einen Gasstrom,
insbesondere einen Luftstrom verdichten,
wobei der Schalldämpfer einen Eintritt (12) für den den Kompressor verlassenden Gasstrom
und einen Austritt (13) aufweist,
wobei innerhalb des Schalldämpfers eine Verzweigung (14) vorgesehen ist, die einen
Zuströmkanal (15) und zwei hiervon abzweigende Kanalabschnitte (16, 17) umfasst,
wobei ein erster Kanalabschnitt als weiterführende Hauptleitung (16) für den Gasstrom
und ein zweiter Kanalabschnitt als endseitig verschlossener Abzweig (17) ausgebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abzweig (17) eine axiale Vorzugsrichtung (A) aufweist, die parallel zur Strömungsrichtung
des Gasstroms im Zuströmkanal (15) ausgerichtet ist, derart, dass der Gasstrom zumindest
im Wesentlichen frontal auf den endseitig verschlossenen Abzweig (17) trifft.
2. Schalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hauptleitung (16) so ausgebildet und ausgerichtet ist, dass der Gasstrom in einer
Richtung quer zum Gasstrom im Zuströmkanal (15) aus der Verzweigung (14) austritt.
3. Schalldämpfer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass Abzweig (17) und Zuströmkanal (15) koaxial oder zumindest im Wesentlichen koaxial
zueinander ausgerichtet angeordnet sind.
4. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein mit Ausnehmungen (18) versehenes Deckelement (19) an oder im Abzweig (17) dessen
Innenquerschnitt überdeckend angeordnet ist.
5. Schalldämpfer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abzweig (17) durch Innenwände in Teilvolumina unterteilt ist, denen jeweils eine
Teilmenge der Ausnehmungen (18) und ein entsprechender Abschnitt des Deckelements
(19) zugeordnet sind und die als weitgehend unabhängige Dämpfungselemente mit unterschiedlichen
Resonanzfrequenzen wirken.
6. Schalldämpfer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilvolumina des Abzweigs (17) Abschlussflächen (28) mit unterschiedlichem Abstand
zum Zuströmkanal (15) aufureisen und insbesondere zumindest teilweise als λ/4-Rohre
für unterschiedliche Frequenzen wirken.
7. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämpfungsverhalten des Schalldämpfers über Anordnung und/oder Größe und/oder
Form und/oder Anzahl der Ausnehmungen (18) im Deckelement (19) oder die Dicke des
Deckelements (19) feineinstellbar ist.
8. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Deckeletnent (19) an dem dem Zuströmkanal (15) zugewandten Ende des Abzweigs
(12) angeordnet ist.
9. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Deckelement (19) gegenüber dem dem Zuströmkanal (15) zugewandten Ende des Abzweigs
(17) in den Abzweig (17) hineinversetzt angeordnet ist.
10. Schalldämpfer nach Anspruch 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abzweig (17) eine Resonatorkammer (26) ausbildet.
11. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abzweig (17) zumindest teilweise als Helmholtz-Resonator wirkt.
12. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abzweig (17) zumindest teilweise als '>-/4-Rohr wirkt.
13. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb der Verzweigung (14), insbesondere sttomaab des Abzweigs (17), weiterhin
mindestens eine vom Gasstrom zu passierende Erlgstelle (27) ausgebildet ist.
14. Schalldämpfer nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Engstelle (27) in der quer zum Zuströmkanal (15) abgehenden Hauptleitung (16)
ausgebildet ist.
15. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der quer zum Gasstrom im Zuströmkanal (15) aus der Verzweigung (14) austretende Gasstrom
die Verzweigung (14) an einem Ort verlässt, an dem reflexions- oder resonanzbedingre
Auslöschung oder Reduzierung der Pulsation im Gasstrom hertscht.
16. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schalldämpfer (11) mit der Verzweigung (14) in einem im Wesentlichen flachzylindrischen
Gehäuse (20) mit zwei Endflächen (21, 22) und einer dazwischen angeordneten Mantelfläche
(23) ausgebildet ist,
wobei an einer ersten Endfläche (21) der Eintritt (12) und an der Mantelfläche (23)
der Austritt (13) angeordnet sind.
17. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abzweig (17) einen topfförmigen Grundkörper (24) umfasst oder aus diesem besteht.
18. Schalldämpfer nach Anspruch 16 und 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Endfläche (22) des Gehäuses (20) durch eine Endplatte (48) des topfförmigen
Grundkörpers (24) gebildet ist.
19. Kompressor oder Vakuumpumpe, insbesondere nach dem Verdrängungsprinzip arbeitend,
wie beispielsweise ein Schraubenkompressor oder eine Schraubenvakuumpumpe, unafassend
eine Kompressionskammer sowie einen Auslass, gekennzeichnet durch
einen an den Auslass angeschlossenen Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis
18.
20. Verfahren zur Reduzierung von Pulsationen in einem von einem Kompressor oder Vakuumpumpe,
insbesondere nach dem Verdrängungsprinzip arbeitend, wie beispielsweise ein Schraubenkompressor
oder eine Schraubenvakuumpumpe, erzeugten Gasstrom,
wobei der Gasstrom durch einen Eintritt (12) in einen Schalldämpfer (11) hinein und
durch einen Austritt (13) aus diesen herausgeführt wird,
wobei innerhalb des Schalldämpfers (11) eine Verzweigung (14) vorgesehen ist, die
einen Zuströmkanal (15) und zwei hiervon abzweigende Kanalabschnitte (16, 17) umfasst,
wobei ein erster Kanalabschnitt als weiterführende Hauptleitung (16) für den Gasstrom
und ein zweiter Kanalabschnitt als endseitig verschlossener Abzweig (17) ausgebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Gegenbeaufschlagung durch ein Reflexions- und/oder Resonanzschallverhalten im
Abzweig (17), der mit einer axialen Vorzugsrichtung (A) parallel zut Strömungsrichtung
des Gasstroms im Zuströmkanal (15) ausgerichtet ist, erzeugt und ausgenützt wird,
um die Pulsation im Gasstrom zu reduzieren.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gasstrom in unmittelbarer Nähe zur im Abzweig erzeugten Gegenbeaufschlagung,
insbesondere stromab davon, durch eine Engstelle (27) geführt ist zur Erzielung eines
Impedanzsprunges.