(19)
(11) EP 1 721 708 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.11.2006  Patentblatt  2006/46

(21) Anmeldenummer: 06007938.1

(22) Anmeldetag:  15.04.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25B 27/073(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 28.04.2005 DE 202005006802 U

(71) Anmelder: Klann Spezial-Werkzeugbau GmbH
78166 Donaueschingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Klann, Horst
    78052 Villingen-Schwenningen (DE)

(74) Vertreter: Neymeyer, Franz 
Neymeyer & Partner GbR, Haselweg 20
78052 Villingen-Schwenningen
78052 Villingen-Schwenningen (DE)

   


(54) Vorrichtung mit einer Zugspindel zum Einziehen eines Radlagers


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einziehen eines Radlagers (11) in eine Lagerbohrung (19) eines Lagergehäuses (20) eines Achskörpers eines Kraftfahrzeuges bestehend aus einer Zugspindel (13) mit Zugmutter (27), einem Druckstück (23) sowie einem am Lagergehäuse (20) konzentrisch ansetzbaren Stützkörper (1, 1/1), wobei die Zugspindel (13) beim Einziehvorgang das Druckstück (23), das Radlager (11) und den Stützkörper (1, 1/1) axial durchragt. Um beim Einziehen ein Verkanten des Radlager (11) möglichst zu vermeiden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Stützkörper (1, 1/1) einen Führungszylinder (2, 2/1) aufweist, auf welchem das Radlager (11) beim Einziehvorgang gleitend geführt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einziehen eines Radlagers in eine Lagerbohrung eines Lagergehäuses eines Achskörpers eines Kraftfahrzeuges bestehend aus einer Zugspindel mit Zugmutter, einem Druckstück sowie einem am Lagergehäuse konzentrisch ansetzbaren Stützkörper, wobei die Zugspindel beim Einziehvorgang das Druckstück, das Radlager und den Stützkörper axial durchragt.

[0002] Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art sind beispielsweise aus der DE 35 30 983 C1 sowie der DE 37 30 017 C1 bekannt. Solche Vorrichtungen werden beispielsweise zum Einziehen von Radlagern verwendet. Diesen Vorrichtungen ist gemeinsam, dass für das Einziehen ein Druckstück vorgesehen ist, welches am Außenring eines einzuziehenden Radlagers ansetzbar ist. Des Weiteren weisen solche Vorrichtungen einen Stützkörper auf, welcher am Lagergehäuse konzentrisch zu dessen Längsmittelachse ansetzbar ist. Zum Einziehen des Radlagers kann eine Zugspindel mit einer Zugmutter vorgesehen sein, wobei die Zugspindel beim Einziehvorgang das Druckstück, das einzuziehende Radlager und den Stützkörper axial durchragt. Das heißt, dass zum Einziehen der Stützkörper auf einer Seite des Lagergehäuses an diesem konzentrisch zur Lagerbohrung des Lagergehäuses verlaufend angeordnet wird und zur Durchführung der Zugspindel eine entsprechende zentrale Durchgangsbohrung aufweist. Das Radlager wird auf der dem angesetzten Stützkörper gegenüberliegenden Seite des Lagergehäuses an diesem angesetzt, wobei die Zugspindel auch dieses Radlager axial durchragt. Das Druckstück, welches in seinem Durchmesser dem Außendurchmesser des Radlagers angepaßt ist, wird nun stirnseitig auf das Radlager aufgesetzt, wobei auch dieses Druckstück axial von der Zugspindel durchragt wird. Anschließend wird die Zugmutter auf die Zugspindel aufgeschraubt und drückt beim Einziehvorgang gegen das Druckstück. Aufgrund des Eingriffes der Zugspindel mit dem Stützkörper wird nun bei weiterem Anziehen der Zugmutter das Radlager in die Lagerbohrung des Lagergehäuses eingezogen.

[0003] Dabei sind auch Lösungen bekannt, bei welchen ein Hydraulikzylinder mit einer Zugspindel vorgesehen ist, welche entsprechend hydraulisch axial bewegbar ist und durch Aktivierung des Hydraulikzylinders entsprechend das Radlager über das Druckstück in die Lagerbohrung des Lagergehäuses eingezogen wird.

[0004] Üblicherweise ist insbesondere der Stützkörper konzentrisch zur Lagerbohrung am Lagegehäuse ansetzbar, so dass im wesentlichen auch eine konzentrische Ausrichtung der Zugspindel beim Einziehvorgang bewirkt wird.

[0005] Es sind auch Einsatzfälle bekannt, bei welchen die Lagerbohrung des Lagergehäuses scharfkantig ausgebildet oder nur unzureichend entgratet ist. Eine solche scharfkantige Ausbildung der Lagerbohrung ist insbesondere bei Lagergehäusen festzustellen, in deren Lagerbohrung das Radlager nicht mit einem Sicherungsring gesichert ist, sondern rein nur durch die Pressverbindung während des Einsatzes gehalten ist. Das heißt, dass in diesen Fällen eine sehr enge Presspassung zwischen dem Radlager und der Lagerbohrung vorgesehen ist, so dass das Radlager ein entsprechend großes Übermaß im Vergleich zur Lagerbohrung aufweist und entsprechend nur schwer einzuziehen ist. In den genannten Fällen ist häufig ein schräges Ansetzen des Radlagers an der Lagerbohrung zu beobachten, so dass das Radlager zumindest zu Beginn des Einziehvorgangs schräg eingezogen wird bzw. am Lagergehäuse verkantet. Dies führt einerseits zu erhöhten Einziehkräften und andererseits zur Beschädigung des Lagergehäuses oder auch des Radlagers.

[0006] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art derart auszugestalten, dass ein solches Verkanten zumindest zu Beginn des Einziehvorgangs sicher ausgeschlossen ist.

[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Stützkörper einen Führungszylinder aufweist, auf welchem das Radlager beim Einziehvorgang gleitend geführt ist.

[0008] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt, mittels welcher ein Radlager konzentrisch zur Lagerbohrung des Lagergehäuses in dieses eingezogen werden kann, ohne dass ein Verkanten des Lagergehäuses insbesondere zu Beginn des Einziehvorgangs auftreten kann. Dabei ist zwischen den Führungszylinder und dem Radlager bzw. dem Innenring des Radlagers ein möglichst geringes Spiel vorgesehen, so dass das Radlager sicher konzentrisch und koaxial zur Lagerbohrung des Lagergehäuses geführt wird. Durch diese Ausgestaltung wird eine Art Zwangsführung des Radlagers erreicht und somit sichergestellt, dass das Radlager in seinem zu Beginn des Einziehvorgangs angesetzten Zustand nicht verkanten kann, wodurch Beschädigungen des Radlagers oder des Lagergehäuses im Bereich der Lagerbohrung sicher verhindert werden.

[0009] Des Weiteren kann gemäß Anspruch 2 vorgesehen sein, dass der Führungszylinder eine axiale Länge aufweist, welche zumindest dem 1,5-fachen der axialen Länge des Radlagers entspricht. Durch diese Ausgestaltung wird sichergestellt, dass das Radlager zumindest mit einem Teil seiner axialen Länge zu Beginn des Einziehvorgangs mit dem Führungszylinder in Eingriff steht und somit eine entsprechende koaxiale Ausrichtung sicher gewährleistet ist.

[0010] Für eine weitere Verbesserung der Führung des Radlagers auf den Führungszylinder des Stützkörpers kann gemäß Anspruch 3 vorgesehen sein, dass der Führungszylinder in am Lagergehäuse angesetzten Zustand des Radlagers das Radlager und auch das Lagergehäuse vollständig axial durchragt. Dies bedeutet, dass zu Beginn des Einziehvorgangs das Radlager vollständig mit seiner gesamten axialen Länge auf dem Führungszylinder axial verschiebbar geführt ist.

[0011] Weiter kann gemäß Anspruch 4 vorgesehen sein, dass das Druckstück, über welches das Radlager in die Lagerbohrung des Lagergehäuses eingezogen wird einen Druckzylinder bildet, dessen Außendurchmesser kleiner ausgebildet ist als der Außendurchmesser des Radlagers und dass weiter der Druckzylinder eine axiale Länge aufweist, die wenigstens so groß ist wie die Differenz zwischen der axialen Länge des Lagergehäuses und der axialen Länge des Führungszylinders. Zu einem ist durch die Ausgestaltung des Außendurchmessers des Druckstückes sichergestellt, dass ein Radlager auch versenkt in ein Lagergehäuse einziehbar ist. Dementsprechend ist dessen Außendurchmesser vorzugsweise etwas geringer ausgebildet als der Außendurchmesser des Radlagers und somit auch als der Innendurchmesser der Lagerbohrung, in welche das Radlager einzuziehen ist. Durch die definierte axiale Länge des Druckzylinders wird sichergestellt, dass auch der Einziehvorgang vollständig durchgeführt werden kann. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die axiale Länge des Druckzylinders zumindest so groß ist, wie die axiale Länge des nach dem Einziehvorgang axial aus dem Radlager herausragenden Teils des Führungszylinders. Somit ist sichergestellt, dass das Druckstück nicht mit dem Führungszylinder kollidieren kann und der Führungszylinder somit vollständig mit seinem axial herausragenden Teil vom Druckzylinder des Druckstückes aufgenommen wird.

[0012] Gemäß Anspruch 5 kann der Stützkörper ein zentrales Aufnahmegewinde aufweisen, in welches wahlweise ein Stückadapter oder ein Hydraulikzylinder einsetzbar ist. Durch diese Ausgestaltung des Stützkörpers kann einerseits, wie aus dem Stand der Technik bekannt, eine normale Zugspindel mit Zugmutter eingesetzt werden, wobei in diesem Falle der Einziehvorgang durch Anziehen der Zugmutter oder der Zugspindel bewirkt wird. Bei äußerst hohen Einziehkräften kann aber alternativ auch ein Hydraulikzylinder vorgesehen sein, welcher gegen den Stützadapter austauschbar mit dem Stützkörper in Eingriff bringbar ist. Solche Hydraulikzylinder weisen eine Art Zugspindel auf, welche im angesetzten Zustand ebenfalls das Lagergehäuse, das Radlager sowie das Druckstück axial durchragen. Auf das aus dem Druckstück herausragende Ende der Zugspindel kann wiederum eine Zugmutter aufgeschraubt sein und am Druckstück durch Axialverstellung zur Anlage gebracht werden. Durch anschließendes Aktivieren des Hydraulikzylinders wird die Zugspindel in Einziehrichtung gezogen, so dass automatisch über die Zugmutter und das Druckstück das Radlager in die Lagerbohrung des das Lagergehäuses eingezogen wird.

[0013] Gemäß Anspruch 6 kann weiter vorgesehen sein, dass der Stützadapter zur axialen Durchführung der Zugspindel eine Durchgangsbohrung aufweist, welche zur Aufnahme eines Axialdrucklagers zur axialen Abstützung der Zugspindel mit einer radial erweiterten Einsenkung versehen ist. Durch diese Ausgestaltung ist eine konzentrische Ausrichtung der Zugspindel im Stützadapter und somit auch relativ zur Lagerbohrung des Lagergehäuses sichergestellt. Durch diese Ausgestaltung wird so des Weiteren die koaxiale Ausrichtung des Radlagers beim Einziehvorgang weiter verbessert. Das Axialdrucklager dient zur Reduzierung der Reibung, wodurch die Drehkräfte an der Zugspindel beim Anziehen insbesondere bei größeren Axialkräfte erheblich reduziert werden.

[0014] Zur möglichst präzisen Ausrichtung des Stützkörpers dient auch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 7, wonach der Stützkörper mit einem Zentrieransatz versehen ist, mit welchem der Stützkörper an der Lagerbohrung des Lagergehäuse zentriert und koaxial ausgerichtet ansetzbar ist.

[0015] Gemäß Anspruch 8 kann weiterhin vorgesehen sein, dass der Führungszylinder und der Stützkörper einstückig ausgebildet sind. Eine solche Ausgestaltung ist äußert kostengünstig herstellbar.

[0016] Alternativ zur Ausgestaltung gemäß Anspruch 8 kann gemäß Anspruch 9 vorgesehen sein, dass der Führungszylinder und der Stützkörper als separate Bauteile ausgebildet sind. In diesem Falle können gemäß Anspruch 9 mehrere Führungszylinder und Stützkörper unterschiedlicher Abmessungen vorgesehen sein, welche wahlweise miteinander koppelbar sind. Durch diese Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung äußerst variabel einsetzbar und dementsprechend in einfacher Weise an unterschiedlich dimensionierten Lagergehäuse und Radlager anpassbar.

[0017] Alternativ oder ergänzend zur Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 betreffend des Axialdrucklagers kann gemäß Anspruch 10 vorgesehen sein, dass das Druckstück zur axialen Abstützung der Zugmutter mit einem Axialdrucklager versehen ist. Durch diese Ausgestaltung ist das Radlager auch durch Anziehen der Zugmutter oder durch wahlweises Anziehen der Zugspindel oder der Zugmutter in die Lagebohrung des Lagergehäuse einziehbar, wodurch die Bedienbarkeit bei räumlich engen Verhältnissen verbessert wird.

[0018] Anhand der Zeichnung wird nachfolgend die Erfindung beispielhaft näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
eine erste Ausführungsform eines Stützkörpers mit Führungszylinder im Vertikalschnitt;
Fig. 2
eine zweite Ausführungsform eines Stützkörpers mit Führungszylinder, welche zweiteilig ausgebildet sind im Vertikalschnitt;
Fig. 3
den Stützkörper mit seinem Führungszylinder aus Fig. 1 im Einsatz zu Beginn des Einziehvorgangs eines Radlagers im Vertikalschnitt;
Fig. 4
die Darstellung aus Fig. 3 am Ende des Einziehvorgangs.


[0019] Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäßen Stützkörper 1, an welchem ein Führungszylinder 2 einstückig angeformt ist. Dieser Führungszylinder 2 ist in seinem Durchmesser an den Innendurchmesser eines Innenringes 22 eines Radlagers 11 derart angepaßt, dass das Radlager 11 mit diesem Innenring 22 mit möglichst geringem Spiel auf dem Führungszylinder 2 axial verschiebbar aufgenommen wird, wie insbesondere aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht.

[0020] Des Weiteren ist aus Fig. 1 ersichtlich, dass der Stützkörper 1 einen wesentlich größeren Durchmesser als der Führungszylinder 2 aufweist. Dabei ist der Stützkörper 1 ebenfalls zylindrisch ausgebildet und weist zum Führungszylinder 2 hin einen radial verjüngten Zentrieransatz 3 auf, mit welchem der Stützkörper 1 konzentrisch an einer Lagerbohrung 19 eines Lagergehäuses 20 einsetzbar ist, wie dies ebenfalls in den Fig. 3 und 4 beispielhaft dargestellt ist.

[0021] Des Weiteren ist aus Fig. 1 ersichtlich, dass der Führungszylinder 2 eine zentrale Durchgangsbohrung 4 aufweist, welche in den Stützkörper 1 mündet und im Einsatz zur Durchführung einer Zugspindel 13 vorgesehen ist (Fig. 3 und 4).

[0022] Im Bereich des Stützkörpers 1 ist anschließend an die Durchgangsbohrung 4 ein radial erweiterter Abschnitt mit einem Aufnahmegewinde 5 vorgesehen, welches zur wahlweisen Aufnahme eines Stützadapters 12 (Fig. 3 und 4) oder eines Hydraulikzylinders dient. Des Weiteren ist der Führungszylinder 2 in seinem dem Stützkörper 1 gegenüberliegenden Endbereich mit einem Zentrierkonus 6 versehen, durch welchen das Aufschieben des Radlagers 11 auf den Führungszylinder 2 erleichtert wird.

[0023] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Stützkörpers 1/1, welcher bei diesem Ausführungsbeispiel als separates Bauteil ausgebildet ist. Dieser Stützkörper 1/1 weist ebenfalls einen Zentrieransatz 3 auf, welcher ebenfalls zum konzentrischen Ansetzen des Stützkörpers 1 an einer Lagerbohrung 19 eines Lagergehäuses 20 dient. Des Weiteren ist der Stützkörper 1/1 ebenfalls mit einem Aufnahmegewinde 5 versehen, in welches wahlweise der Stützadapter 12 aus Fig. 3 und 4 oder ein Hydraulikzylinder einschraubbar ist.

[0024] In seinem diesem Aufnahmegewinde 5 gegenüberliegenden Endbereich weist der Stützkörper 1/1 ein zweites koaxial zum Aufnahmegewinde 5 verlaufendes Innengewinde 7 auf, in welches ein separater Führungszylinder 2/1 mit einem entsprechenden Außengewinde 8 eingeschraubt ist. Dieses Außengewinde 8 ist in seinem Außendurchmesser kleiner ausgebildet als der Außendurchmesser des Führungszylinders 2/1, so dass der Führungszylinder 2/1 zum Stützkörper 1/1 hin einen ebenen, ringförmigen Absatz 9 bildet. Durch diesen Absatz 9 sowie durch das Innengewinde 7 in Verbindung mit dem Außengewinde 8 ist der Führungszylinder 2/1 mit seiner Durchgangsbohrung 4 konzentrisch zur Längsmittelachse 10 des Stützkörpers 1/1 und koaxial zum Stützkörper 1/1 an diesem feststehend und auswechselbar montierbar, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.

[0025] Fig. 3 und 4 zeigen jeweils einen Vertikalschnitt des Stützkörpers 1 mit seinem Führungszylinder 2 aus Fig. 1 im Einsatz. Dabei ist in Fig. 3 der Beginn und in Fig. 4 das Ende des Einziehvorgangs eines Radlagers 11 beispielhaft dargestellt.

[0026] Es ist erkennbar, dass in das Aufnahmegewinde 5 beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 ein Stützadapter 12 eingeschraubt ist. Dieser Stützadapter 12 dient zur konzentrischen Aufnahme einer Zugspindel 13, wozu der Stützadapter 12 in einer entsprechenden zentralen Durchgangsbohrung 14 versehen ist. Diese Durchgangsbohrung 14 ist in ihrem außenseitigen Endbereich mit einer radial erweiterten Einsenkung 15 versehen, in welcher die Zugspindel 13 mit einem radial erweiterten, umlaufenden Stützsteg 16 passend aufgenommen wird. Im Bereich dieses Stützsteges 16 weist die Zugspindel 13 außenseitig einen Antriebssechskant 17 auf, über welchen die Zugspindel 13 beim Einziehvorgang des Radlagers 11 drehend fixierbar ist.

[0027] Weiter ist zur axialen Abstützung der Zugspindel 13 mit ihrem Stützsteg 16 in der Einsenkung 5 ein Axialdrucklager 36 vorgesehen, welches in der Einsenkung 15 durch einen Sicherungsring 36 gesichert ist.

[0028] Wie aus Fig. 3 weiter ersichtlich ist, durchragt die Zugspindel 13 die Durchgangsbohrung 4 sowohl des Stützkörpers 1 als auch des Führungszylinders 2 vollständig in axialer Richtung. Der Stützkörper 1 ist mit seinem Zentrieransatz 3 in einem radial nach innen gerichteten, umlaufenden Anschlagsteg 18 einer Lagerbohrung 19 eines Lagergehäuses 20 passend eingesetzt, so dass der Stützkörper 1 zusammen und der Führungszylinder 2 mit ihrer gemeinsamen Längsmittelachse 10 koaxial zur Lagerbohrung 19 des Lagergehäuses 20 ausgerichtet sind. Die Lagerbohrung 19 dient im Betrieb zur Aufnahme des Radlagers 11, welches zu Beginn des Einziehvorgangs dem Stützkörper 1 gegenüberliegend am Lagergehäuse 20 bzw. dessen Lagerbohrung 19 mit seinem äußeren Lagerring 21 angesetzt ist.

[0029] Des Weiteren ist aus Fig. 3 erkennbar, dass in diesem am Lagergehäuse 20 angesetzten Zustand des Stützkörpers 1 der Führungszylinder 2 das Lagergehäuse 20 axial vollständig durchragt und in den Innenring 22 des Radlagers 11 hineinragt. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist dabei die Länge des Führungszylinders 2 derart ausgebildet, dass das Radlager 11 diesem angesetzten Zustand am Lagergehäuse 20 vom Führungszylinder 2 vollständig durchragt wird.

[0030] Weiter ist aus Fig. 3 ersichtlich, dass der Innenring 22 passend auf den Führungszylinder 2 aufgeschoben ist, wobei zwischen dem Innenring 22 des Radlagers 11 und dem Führungszylinder 2 nur ein äußerst geringes Spiel vorgesehen sein kann. Durch diese Ausgestaltung wird, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist, das gesamte Radlager 11 konzentrisch zur Längsmittelachse 10 des Stützkörpers 1 und damit auch gleichzeitig konzentrisch zur Lagerbohrung 19' und koaxial zu dieser verlaufend ausgerichtet.

[0031] Zum Einziehen des Radlagers 11 in die Lagerbohrung 19 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Druckstück 23 vorgesehen, welches einen zum Radlager 11 hin gerichteten Druckzylinder 24 aufweist, dessen Innendurchmesser etwa dem Außendurchmesser des Führungszylinders 2 entspricht. Damit ist der Führungszylinder 2 passend in den Druckzylinder 24 während des Einziehvorgangs einschiebbar. Zur axialen Abstützung des Druckzylinders 24 am Außenring 21 des Radlagers 11 weist der Druckzylinder 24 beim vorliegenden Ausführungsbeispiel einen axial vorstehenden, umlaufenden Drucksteg 25 auf. Durch diesen axial vorstehenden Drucksteg 25 wird zwischen dem Radlager 11, insbesondere dessen Innenring 22, und dem Druckzylinder 24 ein Freiraum 37 gebildet. Damit ist sicher ausgeschlossen, dass beim Einziehvorgang der Druckzylinder 24 gegen den Innenring 22 des Radlagers 11 oder eine stirnseitig angeordnete Lagerdichtung (in der Zeichnung nicht dargestellt) des Radlagers 11 drückt, so dass eine Beschädigung des Radlagers 11 oder der Dichtung sicher ausgeschlossen ist.

[0032] Des Weiteren ist aus der Zeichnung ersichtlich, dass die Zugspindel 13 auch das Druckstück 23 mit einem entsprechenden Gewindeabschnitt 26 vollständig durchragt, auf welchem außenseitig eine Zugmutter 27 aufgeschraubt ist. Diese Zugmutter 27 wird in einer außenseitigen Einsenkung 28 einer Durchgangsbohrung 29 des Druckstückes 23 konzentrisch aufgenommen. Alternativ zum Axialdrucklager des Stützadapters 12 oder ergänzend hierzu kann auch die Einsenkung 28, bei entsprechend dimensionierter Ausgestaltung, mit einem Axialdrucklager versehen sein. Dadurch wird eine variable Bedienbarkeit der Vorrichtung erreicht.

[0033] Es ist erkennbar, dass in diesem angesetzten Zustand das Radlager 11 konzentrisch und koaxial zur Lagerbohrung 19 des Lagergehäuses 20 ausgerichtet ist und in dieser Position axial verschiebbar durch den Führungszylinder 2 geführt wird. Damit ist ein Verkanten zu Beginn des Einziehvorgangs des Radlagers 11 gegenüber dem Lagergehäuse 20 bzw. dessen Lagerbohrung 19 und auch während des gesamten Einziehvorganges sicher ausgeschlossen.

[0034] Es ist leicht vorstellbar, dass beim dargestellten Ausführungsbeispiel durch Anziehen der Zugspindel 13 über deren Antriebssechskant 17 und gleichzeitiges "Gegenhalten" bzw. Arretieren der Zugmutter 27 das Radlager 11 in Richtung des Pfeiles 30 über das Druckstück 23 in die Lagerbohrung 19 des Lagergehäuses 20 eingepresst bzw. eingezogen wird. Ist in der Einsenkung 28 des Druckstückes 23 ebenfalls oder alternativ ein Axialdrucklager vorgesehen, so kann zum Einziehen des Radlagers 11 auch die Zugmutter 27 eingesetzt werden.

[0035] Den fertig eingezogenen bzw. eingepressten Zustand zeigt Fig. 4 im Vertikalschnitt. Es ist erkennbar, dass beim Ausführungsbeispiel des dargestellten Lagergehäuses 20 das Radlager 11 in diesem fertig eingezogenen Zustand bis zu einem radial nach innen vorstehenden Anschlagsteg 18 der Lagerbohrung 19 eingepresst ist. Weiter ist erkennbar, dass der aus dem Lagergehäuse 20 nach rechts axial vorstehende Teil des Führungszylinders 2 vollständig im Druckstück 23 bzw. dessen Druckzylinder 24 aufgenommen wird.

[0036] Die axiale Länge des Druckzylinders 24 entspricht dabei wenigstens der Längendifferenz zwischen der axialen Länge des Führungszylinders 2 und der axialen Länge des Lagergehäuses 20, so dass ein vollständiges Einziehen des Radlagers 11 in das Lagergehäuse 20 bzw. dessen Lagerbohrung 19 sicher durchführbar ist, ohne dass der Führungszylinder 2 mit dem Druckstück 23 kollidieren kann, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist.

[0037] Sind größere Kräfte beim Einziehen notwendig, so kann der Stützadapter 12 zusammen mit der Zugspindel 13 entfernt werden und statt dessen ein Hydraulikzylinder in das Aufnahmegewinde 5 des Stützkörpers 1 eingesetzt werden. Solche Hydraulikzylinder sind allgemein aus dem Stand der Technik bekannt und sind für solche Aufgaben in der Regel als sogenannte Hohlkolbenzylinder ausgebildet. Solche Hohlkolbenzylinder weisen eine Art Zugspindel auf, welche im Druckkolben des Hydraulikzylinders über eine entsprechende Gewindeverbindung axial verstellbar angeordnet sind. Dementsprechend kann der Hydraulikzylinder mit seiner Zugspindel, wie in Fig. 3 und 4 für die Zugspindel 13 dargestellt, durch den Stützkörper 1 sowie den Führungszylinder 2 vollständig hindurch gesteckt werden, wobei hier ebenfalls die Zugmutter 27 auf das dann aus dem Druckstück 24 herausragenden Ende dieser Zugspindel des Hydraulikzylinders aufschraubbar ist. Diese Zugmutter 27 wird dann, wie in Fig. 3 für die Zugspindel 13 dargestellt, außenseitig in der Einsenkung 28 des Druckstückes 23 zur Anlage gebracht. Durch anschließendes Aktivieren des Hydraulikzylinders wird dann die Zugspindel in Richtung des Pfeiles 30 gezogen, wodurch das Radlager 11 in das Lagergehäuse 20 durch das ebenfalls verwendete Druckstück 23 eingezogen wird.

[0038] Es ist erkennbar, dass durch die spezielle Ausgestaltung des Stützkörpers 1 sowie des Stützkörpers 1/1 aus den Fig. 1 und 2, ein absolut koaxiales, verkantungsfreies Einziehen eines Radlagers 11 in die Lagerbohrung 19 eines Lagergehäuses 20 durchführbar ist. Dabei wird das Radlager 11 über dessen inneren Lagerring 22 absolut konzentrisch und koaxial zur Lagerbohrung 19 des Lagergehäuses 20 geführt, so dass ein Verkanten sicher ausgeschlossen ist.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Einziehen eines Radlagers (11) in eine Lagerbohrung (19) eines Lagergehäuses (20) eines Achskörpers eines Kraftfahrzeuges bestehend aus einer Zugspindel (13) mit Zugmutter (27), einem Druckstück (23) sowie einem am Lagergehäuse (20) konzentrisch ansetzbaren Stützkörper (1, 1/1), wobei die Zugspindel (13) beim Einziehvorgang das Druckstück (23), das Radlager (11) und den Stützkörper (1, 1/1) axial durchragt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützkörper (1, 1/1) einen Führungszylinder (2, 2/1) aufweist, auf welchem das Radlager (11) beim Einziehvorgang gleitend geführt ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungszylinder (2, 2/1) eine axiale Länge aufweist, welche zumindest dem 1,5-fachen der axialen Länge des Radlagers (11) entspricht.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungszylinder (2, 2/1) in am Lagergehäuse (20) angesetzten Zustand des Stützkörpers (1, 1/1) das Lagergehäuse (20) und das Radlager (11) vollständig axial durchragt.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass Druckstück (23) eine Druckzylinder (24) bildet, dessen Außendurchmesser kleiner ausgebildet ist als der Außendurchmesser des Radlagers (11) und,
dass der Druckzylinder (24) eine axial Länge aufweist, die wenigstens so groß ist, wie die Längendifferenz zwischen der axialen Länge des Lagergehäuses (20) und der axialen Länge des Führungszylinders (2, 2/1).
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (1, 1/1) ein zentrales Aufnahmegewinde (5) aufweist, in welches wahlweise ein Stützadapter (12) oder ein Hydraulikzylinder einsetzbar ist.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützadapter (12) zur axialen Durchführung der Zugspindel (13) eine Durchgangsbohrung (14) aufweist, welche zur Aufnahme eines Axialdrucklagers (35) zur axialen Abstützung der Zugspindel (13) mit einer radial erweiterten Einsenkung (15) versehen ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (1, 1/1) einen Zentrieransatz (3) aufweist, mit welchem der Stützkörper (1, 1/1) an der Lagerbohrung (19) des Lagergehäuses (20) zentriert ansetzbar ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungszylinder (2) und der Stützkörper (1) einstückig ausgebildet sind.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungszylinder (2/1) und der Stützkörper (1/1) als separate Bauteile ausgebildet sind und,
dass mehrere Führungszylinder und Stützkörper unterschiedlicher Abmessungen vorgesehen sind, welche wahlweise miteinander koppelbar sind.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckstück (23) zur axialen Abstützung der Zugmutter (27) mit einem Axialdrucklager versehen ist.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente