[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einziehen eines Radlagers in eine Lagerbohrung
eines Lagergehäuses eines Achskörpers eines Kraftfahrzeuges bestehend aus einer Zugspindel
mit Zugmutter, einem Druckstück sowie einem am Lagergehäuse konzentrisch ansetzbaren
Stützkörper, wobei die Zugspindel beim Einziehvorgang das Druckstück, das Radlager
und den Stützkörper axial durchragt.
[0002] Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art sind beispielsweise aus der
DE 35 30 983 C1 sowie der
DE 37 30 017 C1 bekannt. Solche Vorrichtungen werden beispielsweise zum Einziehen von Radlagern verwendet.
Diesen Vorrichtungen ist gemeinsam, dass für das Einziehen ein Druckstück vorgesehen
ist, welches am Außenring eines einzuziehenden Radlagers ansetzbar ist. Des Weiteren
weisen solche Vorrichtungen einen Stützkörper auf, welcher am Lagergehäuse konzentrisch
zu dessen Längsmittelachse ansetzbar ist. Zum Einziehen des Radlagers kann eine Zugspindel
mit einer Zugmutter vorgesehen sein, wobei die Zugspindel beim Einziehvorgang das
Druckstück, das einzuziehende Radlager und den Stützkörper axial durchragt. Das heißt,
dass zum Einziehen der Stützkörper auf einer Seite des Lagergehäuses an diesem konzentrisch
zur Lagerbohrung des Lagergehäuses verlaufend angeordnet wird und zur Durchführung
der Zugspindel eine entsprechende zentrale Durchgangsbohrung aufweist. Das Radlager
wird auf der dem angesetzten Stützkörper gegenüberliegenden Seite des Lagergehäuses
an diesem angesetzt, wobei die Zugspindel auch dieses Radlager axial durchragt. Das
Druckstück, welches in seinem Durchmesser dem Außendurchmesser des Radlagers angepaßt
ist, wird nun stirnseitig auf das Radlager aufgesetzt, wobei auch dieses Druckstück
axial von der Zugspindel durchragt wird. Anschließend wird die Zugmutter auf die Zugspindel
aufgeschraubt und drückt beim Einziehvorgang gegen das Druckstück. Aufgrund des Eingriffes
der Zugspindel mit dem Stützkörper wird nun bei weiterem Anziehen der Zugmutter das
Radlager in die Lagerbohrung des Lagergehäuses eingezogen.
[0003] Dabei sind auch Lösungen bekannt, bei welchen ein Hydraulikzylinder mit einer Zugspindel
vorgesehen ist, welche entsprechend hydraulisch axial bewegbar ist und durch Aktivierung
des Hydraulikzylinders entsprechend das Radlager über das Druckstück in die Lagerbohrung
des Lagergehäuses eingezogen wird.
[0004] Üblicherweise ist insbesondere der Stützkörper konzentrisch zur Lagerbohrung am Lagegehäuse
ansetzbar, so dass im wesentlichen auch eine konzentrische Ausrichtung der Zugspindel
beim Einziehvorgang bewirkt wird.
[0005] Es sind auch Einsatzfälle bekannt, bei welchen die Lagerbohrung des Lagergehäuses
scharfkantig ausgebildet oder nur unzureichend entgratet ist. Eine solche scharfkantige
Ausbildung der Lagerbohrung ist insbesondere bei Lagergehäusen festzustellen, in deren
Lagerbohrung das Radlager nicht mit einem Sicherungsring gesichert ist, sondern rein
nur durch die Pressverbindung während des Einsatzes gehalten ist. Das heißt, dass
in diesen Fällen eine sehr enge Presspassung zwischen dem Radlager und der Lagerbohrung
vorgesehen ist, so dass das Radlager ein entsprechend großes Übermaß im Vergleich
zur Lagerbohrung aufweist und entsprechend nur schwer einzuziehen ist. In den genannten
Fällen ist häufig ein schräges Ansetzen des Radlagers an der Lagerbohrung zu beobachten,
so dass das Radlager zumindest zu Beginn des Einziehvorgangs schräg eingezogen wird
bzw. am Lagergehäuse verkantet. Dies führt einerseits zu erhöhten Einziehkräften und
andererseits zur Beschädigung des Lagergehäuses oder auch des Radlagers.
[0006] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art derart auszugestalten, dass ein solches Verkanten zumindest zu Beginn des Einziehvorgangs
sicher ausgeschlossen ist.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Stützkörper einen Führungszylinder
aufweist, auf welchem das Radlager beim Einziehvorgang gleitend geführt ist.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird eine Vorrichtung zur Verfügung gestellt,
mittels welcher ein Radlager konzentrisch zur Lagerbohrung des Lagergehäuses in dieses
eingezogen werden kann, ohne dass ein Verkanten des Lagergehäuses insbesondere zu
Beginn des Einziehvorgangs auftreten kann. Dabei ist zwischen den Führungszylinder
und dem Radlager bzw. dem Innenring des Radlagers ein möglichst geringes Spiel vorgesehen,
so dass das Radlager sicher konzentrisch und koaxial zur Lagerbohrung des Lagergehäuses
geführt wird. Durch diese Ausgestaltung wird eine Art Zwangsführung des Radlagers
erreicht und somit sichergestellt, dass das Radlager in seinem zu Beginn des Einziehvorgangs
angesetzten Zustand nicht verkanten kann, wodurch Beschädigungen des Radlagers oder
des Lagergehäuses im Bereich der Lagerbohrung sicher verhindert werden.
[0009] Des Weiteren kann gemäß Anspruch 2 vorgesehen sein, dass der Führungszylinder eine
axiale Länge aufweist, welche zumindest dem 1,5-fachen der axialen Länge des Radlagers
entspricht. Durch diese Ausgestaltung wird sichergestellt, dass das Radlager zumindest
mit einem Teil seiner axialen Länge zu Beginn des Einziehvorgangs mit dem Führungszylinder
in Eingriff steht und somit eine entsprechende koaxiale Ausrichtung sicher gewährleistet
ist.
[0010] Für eine weitere Verbesserung der Führung des Radlagers auf den Führungszylinder
des Stützkörpers kann gemäß Anspruch 3 vorgesehen sein, dass der Führungszylinder
in am Lagergehäuse angesetzten Zustand des Radlagers das Radlager und auch das Lagergehäuse
vollständig axial durchragt. Dies bedeutet, dass zu Beginn des Einziehvorgangs das
Radlager vollständig mit seiner gesamten axialen Länge auf dem Führungszylinder axial
verschiebbar geführt ist.
[0011] Weiter kann gemäß Anspruch 4 vorgesehen sein, dass das Druckstück, über welches das
Radlager in die Lagerbohrung des Lagergehäuses eingezogen wird einen Druckzylinder
bildet, dessen Außendurchmesser kleiner ausgebildet ist als der Außendurchmesser des
Radlagers und dass weiter der Druckzylinder eine axiale Länge aufweist, die wenigstens
so groß ist wie die Differenz zwischen der axialen Länge des Lagergehäuses und der
axialen Länge des Führungszylinders. Zu einem ist durch die Ausgestaltung des Außendurchmessers
des Druckstückes sichergestellt, dass ein Radlager auch versenkt in ein Lagergehäuse
einziehbar ist. Dementsprechend ist dessen Außendurchmesser vorzugsweise etwas geringer
ausgebildet als der Außendurchmesser des Radlagers und somit auch als der Innendurchmesser
der Lagerbohrung, in welche das Radlager einzuziehen ist. Durch die definierte axiale
Länge des Druckzylinders wird sichergestellt, dass auch der Einziehvorgang vollständig
durchgeführt werden kann. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die axiale Länge
des Druckzylinders zumindest so groß ist, wie die axiale Länge des nach dem Einziehvorgang
axial aus dem Radlager herausragenden Teils des Führungszylinders. Somit ist sichergestellt,
dass das Druckstück nicht mit dem Führungszylinder kollidieren kann und der Führungszylinder
somit vollständig mit seinem axial herausragenden Teil vom Druckzylinder des Druckstückes
aufgenommen wird.
[0012] Gemäß Anspruch 5 kann der Stützkörper ein zentrales Aufnahmegewinde aufweisen, in
welches wahlweise ein Stückadapter oder ein Hydraulikzylinder einsetzbar ist. Durch
diese Ausgestaltung des Stützkörpers kann einerseits, wie aus dem Stand der Technik
bekannt, eine normale Zugspindel mit Zugmutter eingesetzt werden, wobei in diesem
Falle der Einziehvorgang durch Anziehen der Zugmutter oder der Zugspindel bewirkt
wird. Bei äußerst hohen Einziehkräften kann aber alternativ auch ein Hydraulikzylinder
vorgesehen sein, welcher gegen den Stützadapter austauschbar mit dem Stützkörper in
Eingriff bringbar ist. Solche Hydraulikzylinder weisen eine Art Zugspindel auf, welche
im angesetzten Zustand ebenfalls das Lagergehäuse, das Radlager sowie das Druckstück
axial durchragen. Auf das aus dem Druckstück herausragende Ende der Zugspindel kann
wiederum eine Zugmutter aufgeschraubt sein und am Druckstück durch Axialverstellung
zur Anlage gebracht werden. Durch anschließendes Aktivieren des Hydraulikzylinders
wird die Zugspindel in Einziehrichtung gezogen, so dass automatisch über die Zugmutter
und das Druckstück das Radlager in die Lagerbohrung des das Lagergehäuses eingezogen
wird.
[0013] Gemäß Anspruch 6 kann weiter vorgesehen sein, dass der Stützadapter zur axialen Durchführung
der Zugspindel eine Durchgangsbohrung aufweist, welche zur Aufnahme eines Axialdrucklagers
zur axialen Abstützung der Zugspindel mit einer radial erweiterten Einsenkung versehen
ist. Durch diese Ausgestaltung ist eine konzentrische Ausrichtung der Zugspindel im
Stützadapter und somit auch relativ zur Lagerbohrung des Lagergehäuses sichergestellt.
Durch diese Ausgestaltung wird so des Weiteren die koaxiale Ausrichtung des Radlagers
beim Einziehvorgang weiter verbessert. Das Axialdrucklager dient zur Reduzierung der
Reibung, wodurch die Drehkräfte an der Zugspindel beim Anziehen insbesondere bei größeren
Axialkräfte erheblich reduziert werden.
[0014] Zur möglichst präzisen Ausrichtung des Stützkörpers dient auch die Ausgestaltung
gemäß Anspruch 7, wonach der Stützkörper mit einem Zentrieransatz versehen ist, mit
welchem der Stützkörper an der Lagerbohrung des Lagergehäuse zentriert und koaxial
ausgerichtet ansetzbar ist.
[0015] Gemäß Anspruch 8 kann weiterhin vorgesehen sein, dass der Führungszylinder und der
Stützkörper einstückig ausgebildet sind. Eine solche Ausgestaltung ist äußert kostengünstig
herstellbar.
[0016] Alternativ zur Ausgestaltung gemäß Anspruch 8 kann gemäß Anspruch 9 vorgesehen sein,
dass der Führungszylinder und der Stützkörper als separate Bauteile ausgebildet sind.
In diesem Falle können gemäß Anspruch 9 mehrere Führungszylinder und Stützkörper unterschiedlicher
Abmessungen vorgesehen sein, welche wahlweise miteinander koppelbar sind. Durch diese
Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung äußerst variabel einsetzbar und
dementsprechend in einfacher Weise an unterschiedlich dimensionierten Lagergehäuse
und Radlager anpassbar.
[0017] Alternativ oder ergänzend zur Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 betreffend des Axialdrucklagers
kann gemäß Anspruch 10 vorgesehen sein, dass das Druckstück zur axialen Abstützung
der Zugmutter mit einem Axialdrucklager versehen ist. Durch diese Ausgestaltung ist
das Radlager auch durch Anziehen der Zugmutter oder durch wahlweises Anziehen der
Zugspindel oder der Zugmutter in die Lagebohrung des Lagergehäuse einziehbar, wodurch
die Bedienbarkeit bei räumlich engen Verhältnissen verbessert wird.
[0018] Anhand der Zeichnung wird nachfolgend die Erfindung beispielhaft näher erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines Stützkörpers mit Führungszylinder im Vertikalschnitt;
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform eines Stützkörpers mit Führungszylinder, welche zweiteilig
ausgebildet sind im Vertikalschnitt;
- Fig. 3
- den Stützkörper mit seinem Führungszylinder aus Fig. 1 im Einsatz zu Beginn des Einziehvorgangs
eines Radlagers im Vertikalschnitt;
- Fig. 4
- die Darstellung aus Fig. 3 am Ende des Einziehvorgangs.
[0019] Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäßen Stützkörper 1, an
welchem ein Führungszylinder 2 einstückig angeformt ist. Dieser Führungszylinder 2
ist in seinem Durchmesser an den Innendurchmesser eines Innenringes 22 eines Radlagers
11 derart angepaßt, dass das Radlager 11 mit diesem Innenring 22 mit möglichst geringem
Spiel auf dem Führungszylinder 2 axial verschiebbar aufgenommen wird, wie insbesondere
aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht.
[0020] Des Weiteren ist aus Fig. 1 ersichtlich, dass der Stützkörper 1 einen wesentlich
größeren Durchmesser als der Führungszylinder 2 aufweist. Dabei ist der Stützkörper
1 ebenfalls zylindrisch ausgebildet und weist zum Führungszylinder 2 hin einen radial
verjüngten Zentrieransatz 3 auf, mit welchem der Stützkörper 1 konzentrisch an einer
Lagerbohrung 19 eines Lagergehäuses 20 einsetzbar ist, wie dies ebenfalls in den Fig.
3 und 4 beispielhaft dargestellt ist.
[0021] Des Weiteren ist aus Fig. 1 ersichtlich, dass der Führungszylinder 2 eine zentrale
Durchgangsbohrung 4 aufweist, welche in den Stützkörper 1 mündet und im Einsatz zur
Durchführung einer Zugspindel 13 vorgesehen ist (Fig. 3 und 4).
[0022] Im Bereich des Stützkörpers 1 ist anschließend an die Durchgangsbohrung 4 ein radial
erweiterter Abschnitt mit einem Aufnahmegewinde 5 vorgesehen, welches zur wahlweisen
Aufnahme eines Stützadapters 12 (Fig. 3 und 4) oder eines Hydraulikzylinders dient.
Des Weiteren ist der Führungszylinder 2 in seinem dem Stützkörper 1 gegenüberliegenden
Endbereich mit einem Zentrierkonus 6 versehen, durch welchen das Aufschieben des Radlagers
11 auf den Führungszylinder 2 erleichtert wird.
[0023] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Stützkörpers 1/1, welcher bei
diesem Ausführungsbeispiel als separates Bauteil ausgebildet ist. Dieser Stützkörper
1/1 weist ebenfalls einen Zentrieransatz 3 auf, welcher ebenfalls zum konzentrischen
Ansetzen des Stützkörpers 1 an einer Lagerbohrung 19 eines Lagergehäuses 20 dient.
Des Weiteren ist der Stützkörper 1/1 ebenfalls mit einem Aufnahmegewinde 5 versehen,
in welches wahlweise der Stützadapter 12 aus Fig. 3 und 4 oder ein Hydraulikzylinder
einschraubbar ist.
[0024] In seinem diesem Aufnahmegewinde 5 gegenüberliegenden Endbereich weist der Stützkörper
1/1 ein zweites koaxial zum Aufnahmegewinde 5 verlaufendes Innengewinde 7 auf, in
welches ein separater Führungszylinder 2/1 mit einem entsprechenden Außengewinde 8
eingeschraubt ist. Dieses Außengewinde 8 ist in seinem Außendurchmesser kleiner ausgebildet
als der Außendurchmesser des Führungszylinders 2/1, so dass der Führungszylinder 2/1
zum Stützkörper 1/1 hin einen ebenen, ringförmigen Absatz 9 bildet. Durch diesen Absatz
9 sowie durch das Innengewinde 7 in Verbindung mit dem Außengewinde 8 ist der Führungszylinder
2/1 mit seiner Durchgangsbohrung 4 konzentrisch zur Längsmittelachse 10 des Stützkörpers
1/1 und koaxial zum Stützkörper 1/1 an diesem feststehend und auswechselbar montierbar,
wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
[0025] Fig. 3 und 4 zeigen jeweils einen Vertikalschnitt des Stützkörpers 1 mit seinem Führungszylinder
2 aus Fig. 1 im Einsatz. Dabei ist in Fig. 3 der Beginn und in Fig. 4 das Ende des
Einziehvorgangs eines Radlagers 11 beispielhaft dargestellt.
[0026] Es ist erkennbar, dass in das Aufnahmegewinde 5 beim Ausführungsbeispiel der Fig.
3 und 4 ein Stützadapter 12 eingeschraubt ist. Dieser Stützadapter 12 dient zur konzentrischen
Aufnahme einer Zugspindel 13, wozu der Stützadapter 12 in einer entsprechenden zentralen
Durchgangsbohrung 14 versehen ist. Diese Durchgangsbohrung 14 ist in ihrem außenseitigen
Endbereich mit einer radial erweiterten Einsenkung 15 versehen, in welcher die Zugspindel
13 mit einem radial erweiterten, umlaufenden Stützsteg 16 passend aufgenommen wird.
Im Bereich dieses Stützsteges 16 weist die Zugspindel 13 außenseitig einen Antriebssechskant
17 auf, über welchen die Zugspindel 13 beim Einziehvorgang des Radlagers 11 drehend
fixierbar ist.
[0027] Weiter ist zur axialen Abstützung der Zugspindel 13 mit ihrem Stützsteg 16 in der
Einsenkung 5 ein Axialdrucklager 36 vorgesehen, welches in der Einsenkung 15 durch
einen Sicherungsring 36 gesichert ist.
[0028] Wie aus Fig. 3 weiter ersichtlich ist, durchragt die Zugspindel 13 die Durchgangsbohrung
4 sowohl des Stützkörpers 1 als auch des Führungszylinders 2 vollständig in axialer
Richtung. Der Stützkörper 1 ist mit seinem Zentrieransatz 3 in einem radial nach innen
gerichteten, umlaufenden Anschlagsteg 18 einer Lagerbohrung 19 eines Lagergehäuses
20 passend eingesetzt, so dass der Stützkörper 1 zusammen und der Führungszylinder
2 mit ihrer gemeinsamen Längsmittelachse 10 koaxial zur Lagerbohrung 19 des Lagergehäuses
20 ausgerichtet sind. Die Lagerbohrung 19 dient im Betrieb zur Aufnahme des Radlagers
11, welches zu Beginn des Einziehvorgangs dem Stützkörper 1 gegenüberliegend am Lagergehäuse
20 bzw. dessen Lagerbohrung 19 mit seinem äußeren Lagerring 21 angesetzt ist.
[0029] Des Weiteren ist aus Fig. 3 erkennbar, dass in diesem am Lagergehäuse 20 angesetzten
Zustand des Stützkörpers 1 der Führungszylinder 2 das Lagergehäuse 20 axial vollständig
durchragt und in den Innenring 22 des Radlagers 11 hineinragt. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist dabei die Länge des Führungszylinders 2 derart ausgebildet, dass das Radlager
11 diesem angesetzten Zustand am Lagergehäuse 20 vom Führungszylinder 2 vollständig
durchragt wird.
[0030] Weiter ist aus Fig. 3 ersichtlich, dass der Innenring 22 passend auf den Führungszylinder
2 aufgeschoben ist, wobei zwischen dem Innenring 22 des Radlagers 11 und dem Führungszylinder
2 nur ein äußerst geringes Spiel vorgesehen sein kann. Durch diese Ausgestaltung wird,
wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist, das gesamte Radlager 11 konzentrisch zur Längsmittelachse
10 des Stützkörpers 1 und damit auch gleichzeitig konzentrisch zur Lagerbohrung 19'
und koaxial zu dieser verlaufend ausgerichtet.
[0031] Zum Einziehen des Radlagers 11 in die Lagerbohrung 19 ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Druckstück 23 vorgesehen, welches einen zum Radlager 11 hin gerichteten Druckzylinder
24 aufweist, dessen Innendurchmesser etwa dem Außendurchmesser des Führungszylinders
2 entspricht. Damit ist der Führungszylinder 2 passend in den Druckzylinder 24 während
des Einziehvorgangs einschiebbar. Zur axialen Abstützung des Druckzylinders 24 am
Außenring 21 des Radlagers 11 weist der Druckzylinder 24 beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
einen axial vorstehenden, umlaufenden Drucksteg 25 auf. Durch diesen axial vorstehenden
Drucksteg 25 wird zwischen dem Radlager 11, insbesondere dessen Innenring 22, und
dem Druckzylinder 24 ein Freiraum 37 gebildet. Damit ist sicher ausgeschlossen, dass
beim Einziehvorgang der Druckzylinder 24 gegen den Innenring 22 des Radlagers 11 oder
eine stirnseitig angeordnete Lagerdichtung (in der Zeichnung nicht dargestellt) des
Radlagers 11 drückt, so dass eine Beschädigung des Radlagers 11 oder der Dichtung
sicher ausgeschlossen ist.
[0032] Des Weiteren ist aus der Zeichnung ersichtlich, dass die Zugspindel 13 auch das Druckstück
23 mit einem entsprechenden Gewindeabschnitt 26 vollständig durchragt, auf welchem
außenseitig eine Zugmutter 27 aufgeschraubt ist. Diese Zugmutter 27 wird in einer
außenseitigen Einsenkung 28 einer Durchgangsbohrung 29 des Druckstückes 23 konzentrisch
aufgenommen. Alternativ zum Axialdrucklager des Stützadapters 12 oder ergänzend hierzu
kann auch die Einsenkung 28, bei entsprechend dimensionierter Ausgestaltung, mit einem
Axialdrucklager versehen sein. Dadurch wird eine variable Bedienbarkeit der Vorrichtung
erreicht.
[0033] Es ist erkennbar, dass in diesem angesetzten Zustand das Radlager 11 konzentrisch
und koaxial zur Lagerbohrung 19 des Lagergehäuses 20 ausgerichtet ist und in dieser
Position axial verschiebbar durch den Führungszylinder 2 geführt wird. Damit ist ein
Verkanten zu Beginn des Einziehvorgangs des Radlagers 11 gegenüber dem Lagergehäuse
20 bzw. dessen Lagerbohrung 19 und auch während des gesamten Einziehvorganges sicher
ausgeschlossen.
[0034] Es ist leicht vorstellbar, dass beim dargestellten Ausführungsbeispiel durch Anziehen
der Zugspindel 13 über deren Antriebssechskant 17 und gleichzeitiges "Gegenhalten"
bzw. Arretieren der Zugmutter 27 das Radlager 11 in Richtung des Pfeiles 30 über das
Druckstück 23 in die Lagerbohrung 19 des Lagergehäuses 20 eingepresst bzw. eingezogen
wird. Ist in der Einsenkung 28 des Druckstückes 23 ebenfalls oder alternativ ein Axialdrucklager
vorgesehen, so kann zum Einziehen des Radlagers 11 auch die Zugmutter 27 eingesetzt
werden.
[0035] Den fertig eingezogenen bzw. eingepressten Zustand zeigt Fig. 4 im Vertikalschnitt.
Es ist erkennbar, dass beim Ausführungsbeispiel des dargestellten Lagergehäuses 20
das Radlager 11 in diesem fertig eingezogenen Zustand bis zu einem radial nach innen
vorstehenden Anschlagsteg 18 der Lagerbohrung 19 eingepresst ist. Weiter ist erkennbar,
dass der aus dem Lagergehäuse 20 nach rechts axial vorstehende Teil des Führungszylinders
2 vollständig im Druckstück 23 bzw. dessen Druckzylinder 24 aufgenommen wird.
[0036] Die axiale Länge des Druckzylinders 24 entspricht dabei wenigstens der Längendifferenz
zwischen der axialen Länge des Führungszylinders 2 und der axialen Länge des Lagergehäuses
20, so dass ein vollständiges Einziehen des Radlagers 11 in das Lagergehäuse 20 bzw.
dessen Lagerbohrung 19 sicher durchführbar ist, ohne dass der Führungszylinder 2 mit
dem Druckstück 23 kollidieren kann, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist.
[0037] Sind größere Kräfte beim Einziehen notwendig, so kann der Stützadapter 12 zusammen
mit der Zugspindel 13 entfernt werden und statt dessen ein Hydraulikzylinder in das
Aufnahmegewinde 5 des Stützkörpers 1 eingesetzt werden. Solche Hydraulikzylinder sind
allgemein aus dem Stand der Technik bekannt und sind für solche Aufgaben in der Regel
als sogenannte Hohlkolbenzylinder ausgebildet. Solche Hohlkolbenzylinder weisen eine
Art Zugspindel auf, welche im Druckkolben des Hydraulikzylinders über eine entsprechende
Gewindeverbindung axial verstellbar angeordnet sind. Dementsprechend kann der Hydraulikzylinder
mit seiner Zugspindel, wie in Fig. 3 und 4 für die Zugspindel 13 dargestellt, durch
den Stützkörper 1 sowie den Führungszylinder 2 vollständig hindurch gesteckt werden,
wobei hier ebenfalls die Zugmutter 27 auf das dann aus dem Druckstück 24 herausragenden
Ende dieser Zugspindel des Hydraulikzylinders aufschraubbar ist. Diese Zugmutter 27
wird dann, wie in Fig. 3 für die Zugspindel 13 dargestellt, außenseitig in der Einsenkung
28 des Druckstückes 23 zur Anlage gebracht. Durch anschließendes Aktivieren des Hydraulikzylinders
wird dann die Zugspindel in Richtung des Pfeiles 30 gezogen, wodurch das Radlager
11 in das Lagergehäuse 20 durch das ebenfalls verwendete Druckstück 23 eingezogen
wird.
[0038] Es ist erkennbar, dass durch die spezielle Ausgestaltung des Stützkörpers 1 sowie
des Stützkörpers 1/1 aus den Fig. 1 und 2, ein absolut koaxiales, verkantungsfreies
Einziehen eines Radlagers 11 in die Lagerbohrung 19 eines Lagergehäuses 20 durchführbar
ist. Dabei wird das Radlager 11 über dessen inneren Lagerring 22 absolut konzentrisch
und koaxial zur Lagerbohrung 19 des Lagergehäuses 20 geführt, so dass ein Verkanten
sicher ausgeschlossen ist.
1. Vorrichtung zum Einziehen eines Radlagers (11) in eine Lagerbohrung (19) eines Lagergehäuses
(20) eines Achskörpers eines Kraftfahrzeuges bestehend aus einer Zugspindel (13) mit
Zugmutter (27), einem Druckstück (23) sowie einem am Lagergehäuse (20) konzentrisch
ansetzbaren Stützkörper (1, 1/1), wobei die Zugspindel (13) beim Einziehvorgang das
Druckstück (23), das Radlager (11) und den Stützkörper (1, 1/1) axial durchragt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützkörper (1, 1/1) einen Führungszylinder (2, 2/1) aufweist, auf welchem das
Radlager (11) beim Einziehvorgang gleitend geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungszylinder (2, 2/1) eine axiale Länge aufweist, welche zumindest dem 1,5-fachen
der axialen Länge des Radlagers (11) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungszylinder (2, 2/1) in am Lagergehäuse (20) angesetzten Zustand des Stützkörpers
(1, 1/1) das Lagergehäuse (20) und das Radlager (11) vollständig axial durchragt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass Druckstück (23) eine Druckzylinder (24) bildet, dessen Außendurchmesser kleiner ausgebildet
ist als der Außendurchmesser des Radlagers (11) und,
dass der Druckzylinder (24) eine axial Länge aufweist, die wenigstens so groß ist,
wie die Längendifferenz zwischen der axialen Länge des Lagergehäuses (20) und der
axialen Länge des Führungszylinders (2, 2/1).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (1, 1/1) ein zentrales Aufnahmegewinde (5) aufweist, in welches wahlweise
ein Stützadapter (12) oder ein Hydraulikzylinder einsetzbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützadapter (12) zur axialen Durchführung der Zugspindel (13) eine Durchgangsbohrung
(14) aufweist, welche zur Aufnahme eines Axialdrucklagers (35) zur axialen Abstützung
der Zugspindel (13) mit einer radial erweiterten Einsenkung (15) versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (1, 1/1) einen Zentrieransatz (3) aufweist, mit welchem der Stützkörper
(1, 1/1) an der Lagerbohrung (19) des Lagergehäuses (20) zentriert ansetzbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungszylinder (2) und der Stützkörper (1) einstückig ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungszylinder (2/1) und der Stützkörper (1/1) als separate Bauteile ausgebildet
sind und,
dass mehrere Führungszylinder und Stützkörper unterschiedlicher Abmessungen vorgesehen
sind, welche wahlweise miteinander koppelbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckstück (23) zur axialen Abstützung der Zugmutter (27) mit einem Axialdrucklager
versehen ist.