[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem Kältemittelkreis,
der einen Kompressor, einen Kondensator, zumindest ein Kapillarrohr sowie zumindest
einen Verdampfer aufweist, und einer Steuereinrichtung zur Steuerung des Kältemittelstroms
durch den Kältemittelkreis.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Steuerung eines solchen Kühl-
und/oder Gefriergeräts, beim dem zumindest ein Betriebs- und/oder Umgebungsparameter
des Kühl- und/oder Gefriergeräts erfasst und in Abhängigkeit des erfassten Betriebs-
und/oder Umgebungsparameters der Kältemittelstrom durch den Kältemittelkreis gesteuert
wird.
[0003] Zur Steuerung des Kältemittelstroms durch den Kältemittelkreis von Kühl- und/oder
Gefriergeräten werden regelmäßig Ventile wie beispielsweise mono- oder bistabile Magnetventile,
thermostatische Ventile oder auch motorisch betriebene Ventile eingesetzt. Beispielsweise
zeigt die
DE 36 01 817 A1 eine Regelvorrichtung für den Kältemittelzustrom zum Verdampfer eines solchen Kältemittelkreises,
die ein von einem elektrischen Stellmotor betätigbares Expansionsventil aufweist.
Die
DE 33 24 590 C2 hingegen zeigt ein elektromagnetisches Schaltventil, mit Hilfe dessen der Kältemittelstrom
wahlweise zu einem Gefrierfachverdampfer oder einem Kühlfachverdampfer eines Kühl-
und/oder Gefriergeräts geleitet werden kann. Problematisch an solchen Ventilen zur
Steuerung des Kältemittelstroms ist zum einen der bewegte Ventilkörper. Dieser kann
zu Funktionssteuerungen oder unerwünschten Geräuschen führen. Weiterhin problematisch
sind an solchen Ventilen die zusätzlichen Verbindungsstellen, die durch den Einbau
der Ventile in den Kältemittelkreis bedingt sind. Diese sind zum einen kostenaufwendig
und bergen zudem ein potentielles Leckrisiko. Zudem ergeben sich durch die Ventile
relativ hohe Bauteilkosten.
[0004] Hier will die vorliegende Erfindung Abhilfe schaffen. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
ein verbessertes Kühl- und/oder Gefriergerät sowie ein verbessertes Verfahren zur
Steuerung eines solchen Kühl- und/oder Gefriergeräts zu schaffen, die Nachteile des
Standes der Technik vermeiden und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbilden. Vorzugsweise
soll mit einfachen Mitteln eine verbesserte Steuerung des Kältemittelstroms mit verringerter
Leckagegefahr erreicht werden, die geräuschfrei arbeitet.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch
1 gelöst. In verfahrenstechnischer Hinsicht wird die Aufgabe durch ein Verfahren gemäß
Anspruch 16 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0006] Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, den Kältemittelstrom dadurch zu steuern,
dass das Kapillarrohr mittels einer Heizvorrichtung beheizt wird und hierdurch das
durch das Kapillarrohr strömende Kältemittel zur Verdampfung zu bringen. Die Erfindung
beruht auf der Erkenntnis, dass in dem Kapillarrohr erzeugter Dampf den Durchfluß
des Kältemittels durch das Kapillarrohr deutlich vermindern bzw. gegebenenfalls komplett
unterbinden kann. Je stärker die in dem Kapillarrohr erzeugte Verdampfung ist, desto
geringer ist der verbleibende Kältemittelstrom durch das Kapillarrohr hindurch.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung kann die Steuerung des Kältemittelstroms gänzlich
auf Stromregel- und schaltventile verzichten. Die Steuerung des Kältemittelstroms
kann ausschließlich durch die Beheizung des Kapillarrohres bzw. mehrerer Kapillarrohre
und die Verdampfung des Kältemittels darin bewerkstelligt werden. Hierdurch entfallen
zusätzliche Verbindungsstellen im Kältemittelkreis, wie sie für den Einbau von Ventilen
erforderlich wären. Dementsprechend kann die Leckagegefahr verringert werden. Zudem
entfallen die bei Ventilen üblicherweise entstehenden Schaltgeräusche. Die Steuerung
des Kältemittelstroms kann gänzlich geräuschfrei durchgeführt werden. Zudem können
im Vergleich zu einer Ventillösung geringere Kosten erreicht werden, da die Heizvorrichtung
im Vergleich zu den relativ teuren Ventilen deutlich billiger ist.
[0008] In alternativer Weiterbildung der Erfindung kann die Steuerung des Kältemittelstroms
auch durch eine Kombination von Stromregel- und Schaltventilen einerseits und der
Beheizung des Kapillarrohres bzw. mehrerer Kapillarrohre andererseits erfolgen. Hierdurch
lässt sich ggf. eine größere Variabilität der Steuerungsmöglichkeiten erreichen. Die
zuvor beschriebene Ausführungsmöglichkeit unter gänzlichem Verzicht auf Steuerventile
besitzt jedoch deutliche Vorteile hinsichtlich der Kosten, der Leckagegefahr und der
Geräuschbildung.
[0009] Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Heizvorrichtung am stromabseitigen
Endabschnitt des jeweiligen Kapillarrohres angeordnet. Wird das Kapillarrohr an seinem
Ende unmittelbar vor der Einspritzstelle aufgeheizt, kann eine besonders effiziente
Steuerung des Kältemittelstroms erreicht werden.
[0010] In alternativer Ausführung der Erfindung ist die Heizvorrichtung am stromaufseitigen
Endabschnitt des jeweiligen Kapillarrohres angeordnet. Überraschenderweise lässt sich
bereits durch Aufheizung des Eintrittsabschnitts des Kapillarrohres der Kältemittelstrom
äußerst präzise steuern.
[0011] Die Heizvorrichtung selbst kann grundsätzlich verschieden ausgebildet sein. Nach
einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann eine Widerstandsheizung mit relativ
kleiner Leistung Verwendung finden, die auf dem jeweiligen Kapillarrohr sitzt.
[0012] Vorzugsweise kann die in das Kapillarrohr eingebrachte Heizleistung und/oder die
Temperatur des Kapillarrohres zumindest in mehreren Stufen, insbesondere stufenlos
verändert werden. Hierdurch ist gegebenenfalls eine stufenlose Steuerung des Kältemittelstroms
durch den Kältemittelkreis erreichbar. Wird das Kapillarrohr nur leicht über den Punkt
hinaus erhitzt, an dem eine Dampfbildung erfolgt, kann noch ein verbleibender Kältemittelstrom
durch das Kapillarrohr hindurchtreten. Wird hingegen das Kapillarrohr immer stärker
erhitzt und dementsprechend die Dampfbildung immer weiter verstärkt, kann immer weniger
Kältemittel durch das Kapillarrohr hindurchtreten.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung ist hierzu die Heizvorrichtung stufenlos temperatursteuerbar
ausgebildet und von der Steuereinrichtung, die hierzu einen Temperaturregler bzw.
-Steuerbaustein aufweisen kann, entsprechend ansteuerbar. Alternativ oder zusätzlich
kann auch vorgesehen sein, die Länge des beheizten Kapillarrohrabschnitts beispielsweise
durch Zuschalten weiterer Heizelemente zu verändern und hierdurch die Dampfbildung
zu beeinflussen.
[0014] Die Heizleistung der Heizvorrichtung kann in Abhängigkeit verschiedener Betriebsparameter
des Kühl - und/oder Gefriergeräts gesteuert werden. Vorzugsweise wird mittels zumindest
eines Temperaturfühlers eine Verdampfertemperatur, eine Kühlfachtemperatur, eine Gefrierfachtemperatur
und/oder die Umgebungstemperatur des Kühl- und/oder Gefriergeräts erfasst. Die Steuereinrichtung
steuert die Heizvorrichtung in Abhängigkeit der erfassten Temperatur an, um den Kältemittelstrom
entsprechend zu steuern. Alternativ oder zusätzlich kann als Betriebsparameter auch
die Einschaltdauer des Kompressors des Kältemittelkreises erfasst und die Heizvorrichtung
in Abhängigkeit der erfassten Einschaltdauer angesteuert werden.
[0015] Besonders vorteilhaft lässt sich die Steuerung des Kältemittelstroms durch Aufheizen
des Kapillarrohres und Dampferzeugung im Kapillarrohr bei Kühl- und/oder Gefriergeräten
mit unterschiedlichen Temperaturzonen einsetzen, insbesondere wenn für die entsprechenden
Temperaturzonen verschiedene Verdampfer vorgesehen sind. Beispielsweise kann das Gerät
einen Gefrierfachverdampfer sowie einen Kühlfachverdampfer aufweisen, die vorteilhafterweise
derart hintereinander geschaltet sind, dass das Kältemittel zunächst durch den Gefrierfachverdampfer
zirkuliert und sodann durch den Kühlfachverdampfer strömt.
[0016] Insbesondere ist bei der genannten Anordnung, bei der das Kältemittel zunächst durch
den Gefrierfachverdampfer und sodann durch den Kühlfachverdampfer strömt, nur ein
einziges Kapillarrohr mit einer diesem zugeordneten Heizvorrichtung vorgesehen. Durch
die Beheizung des stromauf des Gefrierfachverdampfers vorgesehenen Kapillarrohres
kann die in den Gefrierfachverdampfer eintretende Kältemittelmenge bei Bedarf reduziert
werden, wodurch ggf. die Kältemittelmenge vollständig im Gefrierfachverdampfer sozusagen
verbraucht wird und der nachgeschaltete Kühlteilverdampfer keine weitere Kühlung erfährt.
Bei einer solchen Minimallösung, die äußerst kostengünstig herzustellen ist, besteht
im Stand der Technik regelmäßig die Problematik, dass je nach Umgebungstemperatur
entweder das Gefrierfach nicht kalt genug oder der Kühlteil zu kalt betrieben wird.
Diese Problematik kann durch die Beheizung des dem Gefrierteilverdampfers vorgeschalteten
Kapillarrohres in einfacher Weise behoben werden.
[0017] Durch gezieltes Herbeiführen eines Kältemittelmangels und entsprechende Laufzeiten
kann eine gewünschte Temperaturdifferenz zwischen dem Kühlfach und dem Gefrierfach
hergestellt werden. Gegenüber der heutigen Winterschaltung mit Lampenschaltung bzw.
Heizung im Geräteinnenraum hat diese Lösung den Vorteil, dass kein Aufheizen des Innenraums
notwendig ist, wodurch energetische Vorteile entstehen und Nachteile für die eingelagerten
Lebensmittel vermieden werden.
[0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann der Kühlkreis auch
derart konfiguriert sein, dass das Kältemittel zunächst den Kühlteilverdampfer und
sodann den Gefrierteilverdampfer durchströmt. In diesem Falle sind vorteilhafterweise
zwei separate Kapillarrohre und jeweils zugehörige Heizvorrichtungen vorgesehen. Vorteilhafterweise
sind hierbei die beiden Kapillarrohre zueinander parallel geschaltet. Über das eine
Kapillarrohr, das unmittelbar dem Kühlteilverdampfer vorgeschaltet ist, bzw. der Beheizung
dieses Kapillarrohres, kann die in den Kühlteilverdampfer strömende Kältemittelmenge
in geeigneter Weise gesteuert werden, um die gewünschte Temperatur des Kühlteils zu
erreichen. Das aus dem Kühlteilverdampfer ausströmende Kältemittel wird sodann unmittelbar
in den Gefrierteilverdampfer geführt. Da die hierdurch erreichbare Kälteleistung für
den Gefrierteilverdampfer jedoch nicht ausreichend sein wird, kann über das parallel
geschaltete Kapillarrohr zusätzliches Kältemittel in den Gefrierteilverdampfer geführt
werden. Das genannte parallel geschaltete Kapillarrohr greift das Kältemittel stromauf
des anderen Kapillarrohres ab. Durch Beheizung des parallel geschalteten Kapillarrohres
kann hierbei die durch den Gefrierteilverdampfer strömende Kältemittelmenge fein justiert
werden.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Schnittansicht eines Kühl- und/oder Gefriergeräts, dessen Gefrierfach
mit einem Gefrierfachverdampfer und dessen Kühlfach mit einem Kühlfachverdampfer gekühlt
werden,
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung des Kältemittelkreises des Kühl- und/oder Gefriergeräts
aus Fig. 1, und
- Fig.3:
- eine schematische Darstellung eines Kältemittelkreises des Kühlund/oder Gefriergeräts
aus Fig. 1 nach einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung.
[0020] In der Fig. 1 ist ein Kühl- und/oder Gefriergerät 1 gezeichnet, dessen Gerätekorpus
2 von einer durchgehenden Gerätetür 3 verschließbar ist. Der Innenraum des Gerätekorpus
2 ist unterteilt in ein Gefrierfach 4 sowie ein Kühlfach 5, wobei in der gezeichneten
Ausführung das Gefrierfach 4 durch eine Innentür 6 verschließbar ist. In dem Kühlfach
5 sind in an sich bekannter Weise Abstellböden 7 sowie ein schubladenartiger Gemüseauszug
8 angeordnet.
[0021] Das Gefrierfach 4 wird von einem Gefrierfachverdampfer 9 gekühlt, der das Gefrierfach
4 auf fünf Seiten umschließen kann. Das Kühlfach 5 wird hingegen von einem Kühlfachverdampfer
10 gekühlt, der sich an der Rückwand des Kühlfachs 5 erstreckt.
[0022] Wie Fig. 2 zeigt, sind der Gefrierfachverdampfer 9 und der Kühlfachverdampfer 10
Teil eines Kältemittelkreises 11, der darüber hinaus einen Kompressor 12, einen Kondensator
13 sowie stromauf der beiden Verdampfer 9 und 10 ein Kapillarrohr 14 umfasst. In der
gezeichneten Ausführung ist dabei der Gefrierfachverdampfer 9 stromauf des Kühlfachverdampfers
10 angeordnet. Wie Fig. 2 zeigt, sind dabei die beiden Verdampfer 9 und 10 in Serie
hintereinander geschaltet, so dass das aus dem Gefrierteilverdampfer 9 ausströmende
Kältemittel in den Kühlteilverdampfer 10 geführt wird. Lediglich stromauf des stromauf
angeordneten Gefrierteilverdampfers 9 ist ein Kapillarrohr 14 vorgesehen.
[0023] Das Kapillarrohr 14 ist mit einer Heizvorrichtung 16 versehen, deren Heizelemente
jeweils den stromabseitigen Endabschnitt des jeweiligen Kapillarrohres 14 und 15 aufheizen
können. Nach der gezeichneten Ausführung nach Fig. 2 kann die Heizvorrichtung 16 vorteilhafterweise
auch am stromaufseitigen Ende des Kapillarrohres angeordnet sein, wodurch sich ein
sehr präzises Steuern des Kältemitteldurchtritts erreichen lässt. Die Heizvorrichtung
16 kann ein einfaches Widerstandsheizelement sein und ist vorteilhafterweise stufenlos
temperaturregelbar. Hierzu ist die Heizvorrichtung 16 von einem Temperatursteuerbaustein
einer elektronischen Steuereinrichtung 18 ansteuerbar, die im Übrigen auch den Betrieb
des Kompressors 12 steuert.
[0024] In der gezeichneten Ausführungsform strömt das aus dem Kondensator kommende Kältemittel
zunächst in das vor dem Gefrierfachverdampfer 9 angeordnete Kapillarrohr 14. Wird
dieses nicht beheizt, strömt das Kältemittel in üblicher Weise in den Gefrierfachverdampfer
9. Das aus dem Gefrierfachverdampfer 9 austretende Kältemittel strömt sodann zu dem
Kühlfachverdampfer 10. Wird hingegen das dem Gefrierfachverdampfer 9 vorgeschaltete
Kapillarrohr 14 durch die Heizvorrichtung 16 aufgeheizt und Dampf in dem Kapillarrohr
14 erzeugt, verringert sich der Kältemitteldurchtritt durch das Kapillarrohr 14 gegebenenfalls
gegen Null. Hierdurch kann ein Unterkühlen des Kühlteiles verhindert werden. Wird
die Kältemittelmenge durch Beheizen des Kapillarrohres 14 entsprechend verringert,
wird die verbleibende, in den Gefrierteilverdampfer 9 eintretende Kältemittelmenge
dort verdampft und sozusagen aufgebracht, so dass ein weiteres Abkühlen des Kühlteilverdampfers
10 verhindert bzw. entsprechend vermindert wird.
[0025] Wie Fig. 2 zeigt, kann die Steuereinrichtung 18 mit mehreren Temperaturfühlern 21
und 22 verbunden sein, die die Kühlfach-Verdampfertemperatur bzw. die Kühlfachtemperatur
und/oder die Umgebungstemperatur messen. In Abhängigkeit der erfassten Temperaturen
steuert die Steuereinrichtung 18 die Heizvorrichtung 16 sowie den Kompressor 12 an.
Vorteilhafterweise braucht die Steuereinrichtung 18 für die Ansteuerung der Heizvorrichtung
16 und damit die Steuerung des Kältemitteleintritts in den Gefrierteilverdampfer 9
neben der Kühlteilverdampfer- bzw. Kühlfachtemperatur, die von dem Temperaturfühler
21 erfasst wird, lediglich eine weitere Betriebs- oder Umgebungsgröße berücksichtigen.
Dies kann die Umgebungstemperatur sein, die, wie in Fig. 2 gezeichnet, mit einem Umgebungstemperaturfühler
22 erfasst werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann als zweite Betriebsgröße allerdings
auch die Gefrierteilverdampfer- bzw. Gefrierfachtemperatur herangezogen werden. In
diesem Falle würde die Steuereinrichtung 18 einen entsprechenden Gefrierteiltemperaturfühler
umfassen. Alternativ oder zusätzlich wäre es jedoch auch möglich, die Heizvorrichtung
16 in Abhängigkeit der relativen Einschaltdauer des Kompressors 12 anzusteuern.
[0026] Eine alternative Ausführungsform der Erfindung zeigt Fig. 3. Hier umfasst der Kältemittelkreis
11 ebenfalls die zueinander in Serie geschalteten Kühlfachverdampfer 10 und Gefrierfachverdampfer
9, wobei bei dieser Ausführung jedoch der Kühlfachverdampfer 10 stromauf des Gefrierfachverdampfers
9 angeordnet ist. Der Kältemittelkreis 11 umfasst selbstverständlich auch hier einen
Kompressor 12 und einen Kondensator 13.
[0027] Wie Fig. 3 zeigt, werden zur Steuerung des Kältemitteldurchflusses durch die beiden
Verdampfer 9 und 10 in dieser Ausführungsform zwei Kapillarrohre 14 und 15 sowie diesen
zugeordnete Heizvorrichtungen 16 und 17 verwendet. Das erste Kapillarrohr 14 ist unmittelbar
dem Kühlfachverdampfer 10 vorgeschaltet. Stromauf des genannten Kapillarrohres 14
verzweigt sich die Kältemittelleitung. An dem Verteilerpunkt 18 zweigt eine um den
Kühlfachverdampfer 10 herumführende Bypassleitung ab und führt zu dem parallel geschalteten
Kapillarrohr 15, dem die zweite Heizvorrichtung 17 zugeordnet ist. Das Kapillarrohr
15 mündet in den Gefrierfachverdampfer 9, wie Fig. 3 zeigt.
[0028] Bei dieser Konfiguration des Kühlmittelkreises 11 lässt sich eine präzise Steuerung
des gewünschten Temperaturunterschieds der beiden Verdampfer erreichen: Über die Beheizung
des Kapillarrohres 14 mit der Heizvorrichtung 16 lässt sich exakt der Kältemittelstrom
steuern, der in den Kühlfachverdampfer 10 eintreten soll. Der aus dem Kühlfachverdampfer
10 austretende Kältemittelstrom durchströmt sodann den Gefrierfachverdampfer 9. Reicht
dieser Kältemittelstrom zur Kühlung des Gefrierfachverdampfers 9 auf die gewünschte
Temperatur nicht aus, was regelmäßig der Fall sein wird, wird über das parallel geschaltete
Kapillarrohr 15 zusätzliches Kältemittel in den Gefrierfachverdampfer 9 geführt. Die
hierbei zugeführte Kältemittelmenge kann durch die Beheizung des Kapillarrohres 15
über die zweite Heizvorrichtung 17 exakt gesteuert werden.
[0029] Die beiden Heizvorrichtungen 16 und 17 werden auch hier von der Steuereinrichtung
18 angesteuert. Diese ist mit Temperaturfühlern 20 und 21 verbunden, mittels derer
die Temperaturen im Kühlfach und Gefrierfach bzw. der Kühlfach- und Gefrierfachverdampfer
erfasst werden.
1. Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem Kühlmittelkreis (11), der einen Kompressor (12),
einen Kondensator (13), zumindest ein Kapillarrohr (14, 15) sowie zumindest einen
Verdampfer (9, 10) aufweist, und einer Steuereinrichtung (16, 17, 18) zur Steuerung
des Kältemittelstroms durch den Kältemittelkreis (11),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung eine Heizvorrichtung (16, 17) zur Beheizung des zumindest einen
Kapillarrohres (14, 15) und Dampferzeugung in dem Kapillarrohr (14, 15) aufweist,
durch die der Kältemittelstrom durch den Kältemittelkreis (11) steuerbar ist.
2. Kühl- und/oder Gefriergerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Steuereinrichtung
(18) und/oder der Kältemittelkreis (11) frei von Stromregel- und- schaltventilen ausgebildet
ist.
3. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 1, wobei der Kältemittelkreis (11) zur Steuerung
des Kältemittelstroms zusätzlich zu den beheizbaren Kapillarrohren Stromregel- und/oder
-schaltventile aufweist.
4. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Heizvorrichtung
(16, 17) an einem stromabseitigen Endabschnitt des Kapillarrohres (14, 15) angeordnet
ist.
5. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Heizvorrichtung
(16, 17) an einem stromaufseitigen Einlassabschnitt des Kapillarrohres (14, 15) angeordnet
ist.
6. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Heizvorrichtung
(16, 17) vorzugsweise stufenlos temperatursteuerbar ausgebildet ist und die Steuereinrichtung
(18) zur Ansteuerung der Heizvorrichtung (16, 17) einen Temperatursteuerbaustein aufweist.
7. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest
ein Temperaturfühler (20, 21, 22) zur Erfassung einer Verdampfertemperatur, einer
Gefrierfachtemperatur, einer Kühlfachtemperatur und/oder einer Umgebungstemperatur
vorgesehen ist und die Steuereinrichtung (18) die Heizvorrichtung (16, 17) in Abhängigkeit
der erfassten Temperatur ansteuert.
8. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Betriebszeiterfassungseinrichtung
zur Erfassung der Betriebszeit des Kompressors (12) vorgesehen ist und die Steuereinrichtung
(18) die Heizvorrichtung (16, 17) in Abhängigkeit der erfassten Betriebszeiten des
Kompressors (12) ansteuert.
9. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mehrere
Verdampfer (9, 10), insbesondere ein Kühlfachverdampfer (10) und ein Gefrierfachverdampfer
(9), vorgesehen sind, die in Serie hintereinander geschaltet sind.
10. Kühl- und/oder Gefriergerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Gefrierfachverdampfer
(9) in dem Kältemittelkreis (11) stromauf des Kühlfachverdampfers (10) angeordnet
ist.
11. Kühl- und/oder Gefriergerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei dem Gefrierfachverdampfer
(9) und dem Kühlfachverdampfer (10) lediglich ein Kapillarrohr (14) zugeordnet ist,
das stromauf des Gefrierfachverdampfers (9) angeordnet ist und durch eine Heizvorrichtung
(16) beheizbar ist.
12. Kühl- und/oder Gefriergerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Steuereinrichtung
die Heizvorrichtung (16) des nur einen Kapillarrohres (14) in Abhängigkeit des Signals
eines Kühlfach- oder Kühlfachverdampfer-Temperatursensors (21) sowie nur einer weiteren
erfassten Betriebsgröße ansteuert, wobei die zusätzliche Betriebsgröße aus der folgenden
Gruppe ausgewählt ist: Gefrierfach- oder Gefrierfachverdampfertemperatur, Umgebungstemperatur
und relative Einschaltdauer des Kompressors (12).
13. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 9, wobei der Gefrierfachverdampfer (9) in
dem Kältemittelkreis (11) stromab des Kühlfachverdampfers (10) angeordnet ist.
14. Kühl- und/oder Gefriergerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei den beiden Verdampfern
(9, 10) zwei Kapillarrohre (14, 15) zugeordnet sind, die zueinander parallel geschaltet
sind und zustromseitig beide mit einem Verzweigungspunkt (18) verbunden sind, der
stromauf des Kühlfachverdampfers (10) und stromab des Kondensators (13) angeordnet
ist, wobei das eine Kapillarrohr (14) unmittelbar in den Kühlfachverdampfer (10) mündet
und das andere Kapillarrohr (15) unmittelbar in den Gefrierfachverdampfer (9) mündet.
15. Kühl- und/oder Gefriergerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei den beiden Kapillarrohren
(14, 15) jeweils eine Heizvorrichtung (16, 17) zugeordnet ist, wobei die Steuereinrichtung
(18) die beiden Heizvorrichtungen (16, 17) in Abhängigkeit der Signale eines Kühlfach-
oder Kühlfachverdampfer-Temperatursensors (21) und eines Gefrierfach- oder Gefrierfachverdampfer-Temperatursensors
(20) ansteuert.
16. Verfahren zur Steuerung eines Kühl- und/oder Gefriergeräts (1), das einen Kältemittelkreis
(11) mit einem Kompressor (12), einem Kondensator (13), einem Kapillarrohr (14, 15)
und einem Verdampfer (9, 10) aufweist, wobei zumindest ein Betriebs- und/oder Umgebungsparameter
des Kühl- und/oder Gefriergeräts (1) erfasst und in Abhängigkeit des erfassten Betriebs-
und/oder Umgebungsparameter der Kältemittelstrom durch den Kältemittelkreis (11) gesteuert
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kältemittelstrom durch den Kältemittelkreis (11) dadurch gesteuert wird, dass
das Kapillarrohr (14, 15) mit einer Heizvorrichtung (16, 17) aufgeheizt und durch
das Kapillarrohr (14, 15) strömendes Kältemittel in dem Kapillarrohr (14, 15) zur
Verdampfung gebracht wird.
17. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei als Betriebsparameter des Kühl-
und/oder Gefriergeräts (1) eine Verdampfertemperatur, eine Gefrierfachtemperatur,
eine Kühlfachtemperatur und/oder eine Umgebungstemperatur erfasst wird und die Heizleistung
und/oder die Heizdauer der Heizvorrichtung (16, 17) in Abhängigkeit der erfassten
Verdampfertemperatur, Kühlfachtemperatur, Gefrierfachtemperatur und/oder Umgebungstemperatur
gesteuert wird.
18. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei als Betriebsparameter
des Kühl- und/oder Gefriergeräts (1) eine Einschaltdauer des Kompressors (12) erfasst
wird und die Heizleistung und/oder die Heizdauer der Heizvorrichtung (16, 17) in Abhängigkeit
der erfassten Einschaltdauer des Kompressors (12) gesteuert wird.