[0001] Die Erfindung betrifft einen Gegenstand mit einem zur Erhöhung der Fälschungssicherheit
               einen optischen Effekt erzeugenden Oberflächenbereich, wobei der Oberflächenbereich
               mit dem optischen Effekt mindestens zwei in Abstand zueinander liegende Bildmuster
               aufweist und sich bei Änderung des Betrachtungswinkels die optische Wahrnehmung des
               durch die Überlagerung der Bildmuster erzeugten Gesamtbildes ändert, wobei ein erstes
               Bildmuster auf der Oberfläche einer Materialschicht angeordnet ist und die Bildmuster
               so aufeinander abgestimmt sind, dass sie Moirö-Interferenzen zeigen.
 
            [0002] Die Fälschungssicherheit von Verpackungen ist vor allem für die Pharmaindustrie von
               grosser Bedeutung. Grundsätzlich besteht jedoch auch in anderen Bereichen der Wunsch
               nach fälschungssicheren Verpackungen oder Produkten, insbesondere in der Konsumgüterindustrie,
               beispielsweise bei der Verpackung von Lebensmitteln, kosmetischen Artikeln, Kleidern,
               Software- und Musik CD's oder Wertpapieren. Der Gegenstand mit dem den optischen Effekt
               erzeugenden Oberflächenbereich kann eine Verpackung, ein Packstoff, ein Packhilfsmittel
               oder ein Produkt selbst sein, auf dem ein Oberflächenbereich in Form eines Sicherheitsteils,
               beispielsweise als Etikette, mit einem optischen Effekt ausgestattet ist.
 
            [0003] Eine fälschungssichere Verpackung oder ein Packhilfsmittel kann als Originalitätsgarantie
               dienen, die es dem Kunden ermöglicht zu erkennen, dass das von ihm erworbene Produkt
               tatsächlich vom gewünschten Produzenten hergestellt und verpackt worden ist. Ein fälschungssicheres
               Packhilfsmittel kann u.a. auch als Erstöffnungsgarantie eingesetzt werden, beispielsweise
               in Form einer Etikette, einer Banderole oder eines Siegelstreifens usw., die z.B.
               über einem Flaschenverschluss oder über dem Verschluss eines Weithalsglases, über
               der Naht zwischen einem Deckel und einem Behälter oder über dem Aufreissverschluss
               eines Beutels festgelegt worden sind. Beim Öffnen der entsprechenden Verpackung wird
               die Etikette, die Banderole oder der Siegelstreifen zerstört und damit angezeigt,
               dass eine Erstöffnung bereits erfolgt ist. Es ist auch möglich, Gegenstände in eine
               Umverpackung zu füllen oder einzuhüllen, wobei die Umverpackung charakteristische
               unverwechselbare und nicht kopierbare Merkmale aufweist, welche zeigen, dass das Verpacken
               des Inhalts bei einem bestimmten Lieferanten erfolgt ist.
 
            [0004] Bekannte fälschungssichere Verpackungen und Produkte sind auf ihrer Oberfläche mit
               Hologrammen versehen oder weisen Farbcodierungen oder unsichtbare Merkmale auf. Zur
               Erzielung einer hohen Fälschungssicherheit haben sich in der Praxis u.a. Hologramme
               bewährt. Beispiele sind Hologrammetiketten oder Deckelfolien mit integrierten Hologrammen.
               Die Erzeugung von individualisierten Hologrammen ist jedoch mit einem enormen Aufwand
               verbunden.
 
            [0005] Die 
US-A-4 662 653 offenbart einen Gegenstand mit einem Oberflächenbereich, der eine durchsichtige Materialschicht
               mit einem Bildmuster aufweist, die einseitig an eine spiegelnde Schicht grenzt. Das
               Spiegelbild des Bildmusters bildet ein zweites Bildmuster, wobei der Abstand zwischen
               diesen Bildmustern durch die Dicke der Materialschicht bestimmt ist. Bei einer Änderung
               des Betrachtungswinkels kommt es zu einer Veränderung in der optischen Wahrnehmung
               des durch die Überlagerung der Bildmuster erzeugten Gesamtbildes. Die Abstände zwischen
               den einzelnen Bildelementen bzw. zwischen Bildmuster und Reflexionsschicht sind so
               bemessen, dass die optische Erscheinung auf einer Lichtdiffraktion beruht.
 
            [0006] Auch die 
US-A-4 632 430 offenbart Gegenstände mit einem einen optischen Effekt erzeugenden Oberflächenbereich,
               wobei zwei Bildmuster durch eine durchsichtige Materialschicht in Abstand gehalten
               werden und sich bei Änderung des Betrachtungswinkels die optischen Wahrnehmung des
               durch die Überlagerung der Bildmuster erzeugten Gesamtbildes ändert. Dieser Effekt,
               der sich nur bei durchscheinendem Licht ergibt, beruht auf einer einfachen Überlagerung
               der Schattenbereiche der beiden Bildmuster.
 
            [0007] Ein aus der F-P-A-0 348 583 bekannter Gegenstand beinhaltet eine Basisfläche mit
               einem Linienmuster. Eine durchsichtige Folie ist mit einem zweiten Unienmuster versehen.
               Die durchsichtige Folie mit dem zweiten Linienmuster wird partiell an der Basisfläche
               befestigt, so dass sich bei Bewegung des Gegenstandes der Abstand zwischen der Basisfläche
               und der durchsichtigen Folie unterschiedlich stark verändert. Unter bestimmten Abstandsbedingungen
               ergeben sich für den Betrachter eine Art "dynamische" Moiré-Muster.
 
            [0008] In der 
WO-A-97/19820 ist ein Gegenstand offenbart, der an seiner Oberfläche einen optischen Effekt zeigt,
               der sich aus der Anordnung von zwei durch eine durchsichtige Materialschicht getrennten
               Bildmustern ergibt. Die an einem mikroskopischen Rasterbild durch Lichtdiffraktion
               entstehenden Beugungsmuster führen durch Überlagerung zu Moirä-Interferenzen.
 
            [0009] Aus der 
WO-A-98/15418 ist ein Wertpapier bekannt, das in gefalteter Form einen Oberflächenbereich mit einem
               optischen Effekt aufweist, der auf Moiré-Interferenzen zurückzuführen ist. Die beiden
               Bildmuster sind je auf einer transparenten Folie aufgebracht, wobei die beiden Bildmuster
               keinen festen Abstand zueinander aufweisen, sondern das eine Bildmuster vom andern
               losgelöst angeordnet ist. Der optische Effekt tritt deshalb erst beim Aufeinanderlegen
               der beiden Bildmuster während des Faltens des Papiers in Erscheinung.
 
            [0010] Aus der 
DE-A-31 20 653 sind sogenannte Moire-Dehnungsmessstreifen bekannt. Die beiden Bildmuster (Rasterfolien)
               sind nicht in festem Abstand zueinander gehalten, sondern voneinander losgelöst angeordnet.
 
            [0011] Die 
EP-A-1 089 883 offenbart einen Gegenstand mit einem zur Erhöhung der Fälschungssicherheit einen
               optischen Effekt erzeugenden Oberflächenbereich, wobei der Oberflächenbereich mit
               dem optischen Effekt mindestens zwei durch eine durchsichtige Materialschicht in festem
               Abstandgehaltene Bildmuster aufweist und sich bei Änderung des Betrachtungswinkels
               die optische Wahmehmung des durch die Überlagerung der Bildmuster erzeugten Gesamtbildes
               ändert, wobei der durch eine Dicke der durchsichtigen Materialschicht definierte Abstand
               zwischen den Bildmustern und die Distanz zwischen benachbarten, den Bildmustern zugrufideliegenden
               Bildelementen so aufeinander abgestimmt sind, dass die Bildmuster Moirä-Interforenzen
               zeigen.
 
            [0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zumindest ein Teil der Oberfläche von Gegenständen
               wie Verpackungen, Packstoffe, Packhilfsmittel oder Produkte selbst mit einem optischen
               Effekt auszustatten, der im Vergleich zu individualisierten Hologrammen kostengünstiger
               hergestellt werden kann und dessen Fälschungssicherheit grösser ist der aus der 
EP-A-1 089 883 bekannte optische Effekt auf der Grundlage der Erzeugung von Moire-Interferenzen
               durch Anordnung von Bildmustern auf beiden Seiten einer durchsichtigen Materialschicht.
 
            [0013] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt bei einem Gegenstand der eingangs
               genannten Art, dass das zweite Bildmuster durch holografische Kodierung virtuell in
               scheinbarem Abstand zum erstem Bildmuster liegt.
 
            [0014] Die holografische Kodierung des zweiten Bildmusters ist bevorzugt ein Präge- oder
               Aetzhologramm.
 
            [0015] Die Erfindung macht von dem aus der 
EP-A-1 089 883 bekannten Phänomen aufgrund eines dreidimensionalen Moiré-Musters Gebrauch. Moiré-Muster
               sind zweidimensionale Abbildungen, die sich durch Interferenz von zwei sich überlagernden
               Rastern ergeben. Durch Verschiebung von zwei unmittelbar aufeinanderliegenden Rastern
               wechselt auch die Moiré-Interferenz, was zu den bekannten wechselnden Hell-Dunkel-Erscheinungen
               führt. Bei einem dreidimensionalen Moiré-Muster wird das Wechseln der Moiré-Interferenz
               ohne mechanische Verschiebung der Raster erzeugt. Durch den gegenseitigen Abstand
               der Bildmuster entsteht eine räumliche Anordnung, die bei Änderung des Betrachtungswinkels
               zu wechselnden Moiré-Interferenzen führt.
 
            [0016] Der wesentliche Kern der Erfindung liegt in der Erzeugung eines dreidimensionalen
               Moire-Musters durch Überlagerung eines realen und eines virtuellen Bildmusters.
 
            [0017] Um den erfindungsgemässen Effekt zu erzeugen, sind die bereits von den Moiré-Mustern
               her bekannten Distanzen zwischen benachbarten Bildelementen einzuhalten. Die Bildmuster
               können aus einzelnen parallelen Linien bestehen, punktförmig aufgebaut sein oder auch
               eine Kombination von geraden und gekrümmten Linien oder anderen Bildmustern enthalten.
 
            [0018] Im einfachsten Fall ist das holografisch codierte virtuelle Bildmuster ein gleichförmiges
               Linienmuster aus einzelnen parallelen Linien mit gleicher Distanz zwischen benachbarten
               Linien und das reale Bildmuster ein an das virtuelle Linienmuster angepasstes, bevorzugt
               auf der Oberfläche der Materialschicht aufgedrucktes Muster. Der Vorteil dieser Anordnung
               liegt erstens darin, dass das holografisch codierte, gleichförmige Linienmuster immer
               gleich bleibt und somit die Kosten für die Erzeugung individualisierter Hologramme
               wegfallen, und zweitens passergenaue Hologramm-Moiréeffekte in das Druckbild integriert
               werden können. Mit dem gleichförmigen, virtuell vor oder hinter die Oberfläche codierten
               Linienhologramm und dem an die Linien angepassten Druckbild können quasi beliebige
               Moirébilder in der Form von Positiv-Negativ-Kippbildem erzeugt werden.
 
            [0019] Bei einer einfachen Anordnung sind das Linienhologramm und das an die Linien angepassten
               Druckbild im wesentlichen deckungsgleich in Abstand zueinander angeordnet. Es ist
               jedoch auch möglich, Bereiche eines Bildmusters gegenüber dem anderen Bildmuster beispielsweise
               um die halbe Distanz zwischen benachbarten Bildelementen zu verschieben oder mit einem
               anderen Bildmuster zu versehen, so dass sich bei Änderung des Betrachtungswinkels
               beispielsweise ein mehrfacher Hell-Dunkel-Wechsel ergibt. Selbstverständlich können
               Bildmuster auch eine Kombination von geraden und gekrümmten Linien oder anderen Bildelementen
               enthalten. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, Markennamen und dgl. Zeichen
               mit dreidimensionalem Moire-Effekt in den Packstoff einzubauen. Zur weiteren Erhöhung
               der Fälschungssicherheit kann beispielsweise eines der Bildmuster neben einem Linienraster
               noch eine zusätzliche Struktur enthalten.
 
            [0020] Eine andere Art zur Erhöhung der Fälschungssicherheit sowie zur versteckten Anordnung
               von Daten liegt darin, dass durch Kodierung zusätzlichen Informationen in den virtuellen
               Linien enthalten sind. Diese zusätzlichen Informationen können erst mit einer "Linse",
               d.h. mit einem regelmässigen Bildmuster, dekodiert werden. Derartige Linsen bestehen
               aus einem Gittermuster, dessen Gitterdimensionen auf die Rasterdimensionen der virtuellen
               Linien abgestimmt sind.
 
            [0021] Bei einer Variante ist das reale Bildmuster auf einer undurchsichtigen Folie, beispielsweise
               auf einer Aluminiumfolie, aufgebracht.
 
            [0022] Neben dem realen und dem virtuellen Bildmuster kann ein weiteres Bildmuster das Spiegelbild
               des realen Bildmusters sein. In diesem Fall grenzt die mit dem Druckbild versehene
               durchsichtige Materialschicht einseitig an eine spiegelnde Schicht, beispielsweise
               eine Aluminiumfolie mit Hochglanzobertläche.
 
            [0023] Die Bildmuster können monochrom oder mehrfarbig sein. Als zusätzliche Sicherheit
               können Farben eingesetzt werden, die den Moirö-Effekt erst im UV- oder IR-Licht erkennbar
               machen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass das reale Bildmuster in der Form
               einer Oberflächenstruktur mit höhenversetzten Strukturteilen ausgestaltet ist, z.B.
               als Präge- oder Ätzmuster.
 
            [0024] Präge- oder Ätzmuster sind beispielsweise zum Aufbringen eines Bildmusters auf einer
               Aluminiumfolie geeignet. Prägemuster können auch auf Kunststoff- bzw. Atuminium/Kunststoff-Laminatfotien
               durch Heiss- und/oder Kaltprägen aufgebracht werden. Folien bzw. Folienlaminate mit
               einem realen Bildmuster in Form einer Oberflächenstruktur eignen sich in besonderem
               Masse zur Herstellung von Tubenlaminaten zur Herstellung von beispielsweise Zahnpastatuben.
 
            [0025] Die Bildmuster können auch Grundmatrizes mit einzelnen Bildelementen umfassen, wobei
               einander zugehörige Bildelemente verschiedener Grundmatrizes zur Erzeugung lokal unterschiedlicher
               Hell-Dunkel-Kontraste bzw. Farben versetzt gegeneinander angeordnet sind. Bevorzugt
               bilden die Bildelemente Muster, die durch verschiedene Kombinationen von Überlagerungen
               definierte Hell-Dunkel-Kontraste bzw. Farben ergeben. Da diese Art Bildmuster zur
               Erzielung einer guten Bildwirkung eine extrem hohe Passergenauigkeit der übereinander
               liegenden Grundmatrizes erfordern, eignet sich diese Art von Bildmustern vor allem
               für Anwendungen, bei denen eine hohe Fälschungssicherheit gefordert wird.
 
            [0026] Die Herstellung des erfindungsgemässen Gegenstandes erfolgt nach bekannten Verfahren.
               Die Fälschungssicherheit wird dadurch noch erhöht, dass das Aufbringen des Druckbildes
               auf einer Maschine mit hochpräziser Druckmarkensteuerung erfolgen muss.
 
            [0027] Der erfindungsgemässe Gegenstand kann beispielsweise ein beliebiges Verpackungsmaterial
               in der Form eines Packstoffes oder Packhilfsmittels sein, welches eine durchsichtige
               Materialschicht aufweist, wobei zusätzlich erfindungsgemäss Bildmuster aufgebracht
               sind. Der Packstoff kann starr, halbstarr oder flexibel sein und kann ein Formkörper
               oder insbesondere ein folienförmiges Material darstellen. Beispiele für Formkörper
               sind geblasene, tief- und/oder streckgezogene oder getiefte Formkörper, wie Flaschen,
               Weithalsgefässe, Becher, Schalen oder Bodenteile von Durchdrückpackungen oder Blisterpackungen.
               Beispiele für folienförmige Materialien sind Metallfolien, wie Aluminium-, Stahl-,
               Kupfer-, Silber- oder Goldfolien. Weitere Beispiele für folienförmige Materialien
               sind Papiere, wie Seidenpapier mit einem Flächengewicht von 20 bis 30g/m
2 oder Hochweisspapier mit einem Flächengewicht von 40 bis 60g/m
2, Karton, Halbkarton oder dgl. Bedeutsam sind insbesondere kunststoffhaltige Folien,
               z.B. auf der Basis von Polyolefinen, wie Polyethylenen oder Palypropylenen, Polyamiden,
               Polyvinylchlorid, Polyestern, wie Polyalkylenterephthalaten und insbesondere Polyethylenterephthalat.
               Die kunststoffhaltigen Folien können Monofolien aus Kunststoffen, Laminate aus zwei
               oder mehreren Kunststofffolien, Laminate aus Metall- und Kunststofffolien, Laminate
               aus Papieren und Kunststofffolien oder Laminate aus Papieren und Metall- und Kunststofffolien
               sein. Die einzelnen Kunststofffolien können eine Dicken von beispielsweise 12 bis
               200µm und die Metallfolien von 12 bis 100 µm aufweisen. Die einzelnen Schichten der
               folienförmigen Materialien können mittels Klebstoffen, Kaschier klebern, Haftvermittlern
               und/oder durch Extrusionsbeschichten, Coextrusion oder Kaschieren usw. aneinander
               festgelegt werden. Als Kunststofffolien bevorzugt sind nicht orientierte oder axial
               oder biaxial orientierte Monofolien oder Laminate aus zwei oder mehreren nicht orientierten
               oder axial oder biaxial orientierten Folien aus Kunststoffen auf der Basis von Polyolefinen,
               wie Polyethylenen oder Polypropylenen, Polyamiden, Polyvinylchlorid, Polyestem, wie
               Polyalkylenterephthalaten und insbesondere Polyethylenterephthalat.
 
            [0028] Die vorstehend erwähnten Verpackungsmaterialien können die erfindungsgemässen Gegenstände
               in der Form von Packstoffen oder Packhilfsmittein bilden. Beispielsweise können aus
               folienförmigen Packstoffen durch Ausstanzen und Siegeln Beutel, Sachets, Einwickler,
               Taschen usw. hergestellt werden. Folien können durch Tief- und/oder Streckziehen zu
               Formpackungen oder Formkörpern, wie Bodenteilen von Durchdrück- oder Blisterpackungen
               oder zu Weithalsgefässen, Menuschalen, Gobelets, Bechern usw. verformt werden. Es
               können aus den Folien z.B. Tuben (Laminattuben) oder Deckel für Formpackungen hergestellt
               werden. Aus beispielsweise kartonhaltigen Substraten können Schachteln, wie Faltschachteln,
               hergestellt werden. Es ist auch möglich, z.B. Flaschen, aus Kunststoffen geblasen,
               oder vorgeformte Formpackungen als Substrate zu verwenden und die erfindungsgemässe
               Materialschicht darauf anzubringen. Verschlüsse, Öffnungen, Nähte, Nähte zwischen
               einem Bodenteil und dem dazugehörigen Deckel usw. können mit einem erfindungsgemässen
               Packhilfsmittel in Form einer Etikette, eines Siegelstreifens, einer Banderole, eines
               Garantiesiegels oder einer Überschliessung versehen werden. Diese letztgenannten Packhilfsmittel
               liegen in der Regel folienförmig vor und werden auf dem entsprechenden Behälter über
               der Öffnung und am angrenzenden Behälterteil fixiert, wie beispielsweise festgeklebt,
               angeschweisst, aufgebördelt oder aufgeschrumpft usw. Das Packhilfsmittel weist die
               erfindungsgemässe durchsichtige Materialschicht und die durch diese in Abstand gehaltenen
               Bildmuster auf. Der erfindungsgemässe Aufbau der Oberfläche bzw. eines Oberflächenbereichs
               des Gegenstandes führt zu der gezielt angestrebten optischen Erscheinung bei Änderung
               des Betrachtungswinkels. Eine Fälschung durch Fotokopieren und Verwendung der Fotokopie
               als Originalitäts- oder Herstellergarantie wäre sofort und leicht erkennbar, da eine
               Änderung des Betrachtungswinkels den bei erfindungsgemässem Aufbau auftretenden optischen
               Effekt nicht zeigt. Damit Packhilfsmittel, beispielsweise Siegelstreifen oder Banderolen,
               vom Verbraucher leicht gebrochen werden können, kann es zweckmässig sein, Anreisshilfen
               wie Schwächungen, Kerben oder Abreisszungen vorzusehen. Es können als Bestandteil
               von Packstoffen oder Packhilfsmitteln auch leicht einreissbare oder durchstossbare
               Folien, wie mit Füllstoffen angereicherte Kunststofffolien oder aus zwei schlecht
               verträglichen Kunststofffolien hergestellte Folien angewendet werden.
 
            [0029] Neben der bereits erwähnten Verwendung des erfindungsgemässen Gegenstandes in der
               Form einer Verpackung, eines Packstoffes oder eines Packhiffsmittels ist ein weiteres
               Anwendungsgebiet die fälschungssichere Herstellung von Wertpapieren, Eintrittskarten
               und dergleichen Dokumenten, wobei neben der fälschungssicheren Ausgestaltung auch
               dekorative Spezialeffekte erzeugt werden können.
 
            [0030] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
               Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
               schematisch in
               
               
                  - - Fig. 1
- eine Schrägsicht auf ein virtuell hinter die Oberfläche einer Materialschicht codiertes
                     Linienhologramm und ein an die Linien angepasstes Druckbild auf der Oberfläche der
                     Materialschicht.
 
            [0031] Fg.1 zeigt eine durchsichtige Materialschicht 10 mit einem auf die Oberfläche 11
               der Materialschicht 10 aufgedruckten realen Bildmuster 12 und einem in einem Abstand
               d zur Oberfläche 11 holografisch hinter die Oberfläche 11 codierten virtuellen Bildmuster
               14 auf einer zur Oberfläche 11 parallelen virtuellen Bildebene 22 in der Form eines
               aus einzelnen Linien 18 aufgebauten Rasters. Die Linien 18 des virtuellen Bildmusters
               14 ergeben aufgrund eines auf die Oberfläche 11 übertragenen Prägehologramms 20. Die
               Bildelemente 16 des realen Bildmusters 12 sind an die Linien 18 des virtuellen Bildmusters
               14 angepasst. Die Distanz a zwischen den einzelnen Rasterlinien 18 ist im vorliegenden
               Beispiel immer gleich und entspricht der Auflösung a. Für den dreidimensionalen Moiré-Effekt
               ist der Grenzwinkel α
o entscheidend; ist er zu gross, so sind für eine Beobachtung der wechselnden Moiré-Interferenzen
               grosse Winkeländerungen erforderlich, d.h. der Effekt ist nur schwach erkennbar. Der
               optimale Wert für den Grenzwinkel α
0 liegt beispielsweise bei 20°. Der Grenzwinkel α
o ist direkt vom Abstand d der beiden Bildmuster 12, 14 sowie von der Auflösung a abhängig,
               wobei folgende mathematische Beziehung gilt: 

 
            [0032] Aufgrund der mathematischen Beziehung zwischen dem Abstand d der beiden Bildmuster
               12, 14 und der Distanz a zwischen den einzelnen Rasterlinien 16, 18 kann der Abstand
               d der beiden Bildmuster 12, 14 zur Erzeugung eines Druckbildes mit optimaler Auflösung
               A auf einfache Weise ermittelt werden.
 
            [0033] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigte Ausführungsformen beschränkt, sondem umfasst
               vielmehr alle Gegenstände mit einer erfindungsgemäss ausgestalteten Materialschicht
               in zumindest einem Oberflächenbereich. Insbesondere können weitere Filme oder Folien
               die Materialschicht zu einem beliebigen Verpackungsmaterial ergänzen, oder die erfindungsgemässe
               Materialschicht kann direkt an einem Produkt angebracht werden.
 
          
         
            
            1. Gegenstand mit einem zur Erhöhung der Fälschungssicherheit einen optischen Effekt
               erzeugenden Oberflächenbereich, wobei der Oberflächenbereich mit dem optischen Effekt
               mindestens zwei in Abstand (d) zueinander liegende Bildmuster (12, 14) aufweist und
               sich bei Änderung des Betrachtungswinkels (α) die optische Wahmehmung des durch die
               Überlagerung der Bildmuster (12, 14) erzeugten Gesamtbildes ändert, wobei ein erstes
               Bildmuster (12) auf der Oberfläche (11) einer Materialschicht (10) angeordnet ist
               und die Bildmuster (12, 14) so aufeinander abgestimmt sind, dass sie Moird-Interferenzen
               zeigen,
               dadurch gekennzeichnet, dass
               das zweite Bildmuster (14) durch holografische Kodierung virtuell in scheinbarem Abstand
               (d) zum erstem Bildmuster (12) liegt.
 
            2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die holografische Kodierung des zweiten Bildmusters (14) ein Präge- oder Aetzhologramm
               (20) ist.
 
            3. Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das holografisch codierte zweite Bildmuster (14) ein gleichförmiges Linienmuster
               und das erste Bildmuster (12) ein an das gleichförmige Linienmuster des zweiten Bildmusters
               (14) angepasstes Muster ist.
 
            4. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bildmuster (12) auf die Oberfläche (11) der Materialschicht (10) aufgedruckt
               ist.
 
            5. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschicht (10) durchsichtig ist.
 
            6. Gegenstand nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an die durchsichtige Materialschicht (10) eine glänzende Aluminiumschicht, insbesondere
               eine Aluminiumfolie mit Hochglanzoberfläche, grenzt.
 
            7. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Bildmuster (12, 14) farbig ist.
 
            8. Gegenstand nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bildmuster (12) ein erst im UV- oder im IR-Licht sichtbares Farbendruckmuster
               ist.
 
            9. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bildmuster (12) in der Form einer Oberflächenstruktur mit höhenversetzten
               Strukturteilen ausgestattet ist.
 
            10. Gegenstand nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bildmuster (12) als Präge- oder Ätzmuster aufgebracht ist.
 
            11. Gegenstand nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bild muster (12) kalt- und/oder heissgeprägt ist.
 
            12. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Bereiche eines Bildmusters (14) zum anderen Bildmuster (12) insbesondere um die halbe
               Distanz (a) zwischen benachbarten Bildelementen (18) gegeneinander verschoben sind.
 
            13. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildmuster (12.14) Grundmatrizes mit einzelnen Bildelementen umfassen, wobei
               einander zugehörige Bildelemente verschiedener Grundmatrizes zur Erzeugung lokal unterschiedlicher
               Hell-Dunkel-Kontraste bzw. Farben versetzt gegeneinander angeordnet sind.
 
            14. Gegenstand nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildelemente Muster bilden, die durch verschiedene Kombinationen von Überlagerungen
               definierte Hell-Dunkel-Kontraste bzw. Farben ergeben.
 
            15. Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bildmuster (14) Informationen enthält, die erst nach Dekodierung mit einem
               Gittermuster, dessen Gitterdimensionen auf die Dimensionen der Bildmuster (12,14)
               abgestimmt sind, sichtbar werden.
 
            16. Verwendung eines Gegenstandes nach einem der Ansprüche 1 bis 15 in der Form einer
               Verpackung, eines Packstoffes, eines Packhilfsmittels, eines Wertpapiers, einer Eintrittskarte
               oder dgl. Dokumente mit fälschungssicherem und/oder optisch ansprechendem Oberflächenbereich.