(19)
(11) EP 1 767 679 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.03.2007  Patentblatt  2007/13

(21) Anmeldenummer: 05020630.9

(22) Anmeldetag:  22.09.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 35/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(71) Anmelder: Groz-Beckert KG
72458 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Stingel, Uwe
    72469 Messstetten (DE)
  • Jürgens, Eric
    72406 Bisingen (DE)

(74) Vertreter: Rüger, Barthelt & Abel Patentanwälte 
Webergasse 3
73728 Esslingen
73728 Esslingen (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
 


(54) Strickwerkzeug


(57) Ein Strickwerkzeug (5), das sowohl zur Ausbildung großer als auch zur Ausbildung kleiner Maschen geeignet ist, weist zwei koaxial zueinander angeordnete Nadeln (6,7) auf, deren Haken (14,15) gleich orientiert sind. Der Haken (14) der größeren Nadel (6) ist mittig zweigeteilt und besteht aus Hakenhälften (14a,14b). Die feinere Nadel (7) kann unter Spreizung der beiden Hakenhälften (14a,14b) voneinander zwischen diesen hindurch ausgetrieben werden. Zum wahlweisen Schließen der Haken (14,15) ist ein Schieber (12) vorgesehen, der sowohl mit der Spitze der feinen Nadel (7) wie auch der Spitze der groberen Nadel (6) in Eingriff gebracht werden kann. Um den Schieber (12) auf die unterschiedlichen Positionen der Hakenspitzen bezüglich des Nadelrückens zu heben bzw. zu senken, kann eine Steuerkulisse (31) vorgesehen sein. Diese kann an der groben und feinen Nadel (7) ausgebildet sein.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Strickwerkzeug, das sich insbesondere für Flachstrickmaschinen, prinzipiell aber auch für andere maschenbildende Einrichtungen und Maschinen eignet.

[0002] Zur Erzeugung nicht uniformer Gestricke wird es häufig gewünscht, während des Strickvorgangs die Größe einzelner Maschen bzw. Maschenreihen zu ändern. Dies kann zur Mustererzeugung oder zur Erzielung anderer optischer und/oder modischer Effekte gewünscht sein.

[0003] Idealerweise werden zur Bildung großer Maschen Strickwerkzeuge mit groben Haken und zur Bildung kleiner Maschen Strickwerkzeuge mit feinen Haken eingesetzt.
Es wäre nun nahe liegend, Strickmaschinen mit Strickwerkzeugen zu bestücken, welche für die gewünschte Maschengröße die ideale Hakenform und Hakengröße aufweisen. Dies hätte den großen Nachteil, dass die Bildung der Maschengröße ganz von den einzelnen Bestückungspositionen der Nadeln abhängt und somit die Musterungsmöglichkeit erheblich eingeschränkt wird. Mit einer Strickmaschinennadel, die ausgelegt ist für die Bildung von kleinen Maschen, ist es nicht möglich, große Maschen zu bilden, wobei die Verhältnisse zwischen Maschenkopf, Maschenfuß und Maschenschenkel anteilmäßig vergrößert werden. Dies führt zu qualitativ minderwertiger Ware. Deshalb werden Strickmaschinen gewöhnlich mit einheitlichen Werkzeugen bestückt, d.h. die maschenbildenden Teile der Stickwerkzeuge sind identisch. Dabei wird ein Kompromiss bei der Bestückung der Strickmaschinen mit Nadeln eingegangen. Die gewählte Hakengröße liegt zwischen der Idealabmessung für große Maschen und der Idealabmessung für kleine Maschen, d.h. eine mittlere Hakengröße wird verwendet. Auch dies führt zu Gestricken, die Maschen enthalten, deren Aufbau (Maschenkopf, Maschenfuß, Maschenschenkel) nicht der Idealvorstellung eines qualitativ hochwertigen Gestricks entspricht.

[0004] Zusätzlich bedeutet die Verwendung eines einheitlichen maschenbildenden Teils eines Strickwerkzeuges für große und kleine Maschen Einschränkungen in der Variation der Bildung von Maschengrößen, der Auswahl der Garne und der Garnstärke.

[0005] Des Weiteren ist es möglich, zur Bildung unterschiedlicher Maschengrößen einzelne Nadeln gezielt nicht auszutreiben, d.h. an dem Maschenbildungsprozess nicht teilnehmen zu lassen. Es entstehen dadurch unsymmetrische Maschen und somit unsymmetrische Gestricke. Beispielsweise weisen solche Maschen dann einen Maschenfuß auf, der größer ist als der Maschenkopf, was eine Einschränkung hinsichtlich der Gestaltung des Erscheinungsbilds des entstehenden Gestricks bedeutet.

[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Strickwerkzeug anzugeben, mit dem eine variablere Gestaltung von Gestricken möglich ist.

[0007] Diese Aufgabe wird mit dem Strickwerkzeug nach Anspruch 1 gelöst:

[0008] Das erfindungsgemäße Strickwerkzeug weist eine erste Nadel, eine zweite Nadel, jeweils mit einem Haken, und einem Schließelement auf, das sowohl dem Haken der ersten Nadel als auch dem Haken der zweiten Nadel zugeordnet ist und somit dazu dienen kann, die Haken der beiden Nadeln wahlweise zu schließen oder freizugeben. Die Haken der beiden Nadeln sind in gleicher Richtung orientiert, d.h. in gleicher Richtung und mit gleichem Richtungssinn gebogen. Sie können dadurch Maschen mit einem daran hängenden Gestrick übernehmen, ohne dass es besonderer zusätzlicher Maßnahmen dazu bedürfte, die Maschen in dem Hakeninnenraum zu halten.

[0009] Vorzugsweise weisen die beiden Nadeln eine unterschiedliche Größe auf. Dadurch kann die erste größere Nadel zur Erzeugung größerer Maschen und die zweite kleinere oder feinere Nadel zur Erzeugung kleinerer Maschen genutzt werden. Die erzeugten Maschen können dann jeweils symmetrisch sein, d.h. ungefähr einen gleich großen Maschenkopf und Maschenfuß aufweisen. Dies erweitert die Möglichkeiten der Gestrickgestaltung gegenüber herkömmlichen Maschenbildungssystemen. Zusätzlich ist es möglich, eine größere Variation an unterschiedlich dicken Garne und Garnarten zu verwenden. Große Nadeln können dicke Garne und so genannte Effektgarne verarbeiten, kleine Nadeln können feine Garne verarbeiten.
Vorzugsweise weist die erste größere Nadel einen Aufnahmeraum für die zweite kleinere Nadel auf. Vorzugsweise weist der zwischen zwei Seitenwänden der größeren Nadel ausgebildete Aufnahmeraum eine Höhe auf, die größer ist als die Höhe der kleineren Nadel, so dass die Seitenwände die kleinere Nadel überragen. Vorzugsweise ist die Höhe der Seitenwände zumindest so groß wie die Höhe der kleineren Nadel. Die Höhe wird dabei quer zu der Bewegungsrichtung des Strickwerkzeuges, senkrecht zu dem Boden des Aufnahmeraums und parallel zu seinen Wänden gemessen.

[0010] Die kleinere Nadel kann dann, insbesondere wenn sie zu der größeren Nadel mittig angeordnet ist, kleinere Maschen an der gleichen Stelle erzeugen, an der ansonsten die größere Nadel größere Maschen erzeugt. Dies kommt einem meist vorliegenden Wunsch bei der Gestaltung von Gestricken entgegen. Des Weiteren ist es möglich, dass das kombinierte, die beiden Nadeln umfassende Strickwerkzeug mit einem anderen, beispielsweise gegenüber liegend angeordneten Strickwerkzeug, beispielsweise einer einfachen Maschinenstricknadel zusammenwirkt. Die Zusammenwirkung, d.h. Maschenübergabe oder - übernahme kann dann sowohl mit der ersten großen Nadel des Strickwerkzeugs als auch alternativ mit der zweiten kleineren Nadel des Strickwerkzeuges erfolgen. Ein Querversatz zweier entsprechender, einander gegenüber liegender Nadelbetten gegeneinander ist dann nicht erforderlich.

[0011] Das erfindungsgemäße Strickwerkzeug kann dabei mit einfachen Nadeln zusammenwirken, deren Größe der Größe der größeren Nadel des kombinierten Strickwerkzeugs entspricht. Das erfindungsgemäße Strickwerkzeug kann außerdem mit einfachen Nadeln zusammenwirken, deren Größe der Größe der kleineren Nadel des kombinierten Strickwerkzeugs entspricht. Des Weiteren kann das kombinierte Strickwerkzeug mit einer einfachen Nadel zusammenwirken, deren Größe sowohl von der Größe der größeren Nadel als auch von der Größe der kleineren Nadel des kombinierten Strickwerkzeugs abweicht. Mit allen genannten Kombinationen werden jeweils spezifische Gestrickformen erzeugt, die fallweise gewünscht sein können.

[0012] Des Weiteren kann das erfindungsgemäße Strickwerkzeug mit einem Strickwerkzeug zusammenwirken, das ebenfalls als kombiniertes Strickwerkzeug ausgebildet ist und eine größere und eine kleinere Nadel umfasst. Die größeren Nadeln der beiden zusammenwirkenden kombinierten Strickwerkzeuge können eine gleiche oder auch eine voneinander abweichende Größe aufweisen. Auch die kleineren Nadeln der beiden kombinierten Strickwerkzeuge können untereinander gleich groß sein oder auch eine voneinander abweichende Größe aufweisen.

[0013] Um nicht nur die Größe der erzeugten Maschen sondern auch deren Anzahl innerhalb einer Maschenreihe in einem Gestrickstück während des Strickvorgangs ändern zu können, ist es vorteilhaft, wenn in einem Nadelbett erfindungsgemäße Strickwerkzeuge und einfache Nadeln gemischt angeordnet sind. Die einfachen Nadeln können dabei eine Größe haben, die mit der größeren der beiden Nadeln des kombinierten Strickwerkzeugs übereinstimmt. Sie können außerdem eine Größe haben, die weder mit der Größe der größeren Nadel noch mit der Größe der kleineren Nadel des kombinierten Strickwerkzeugs übereinstimmt. Vorzugsweise weisen sie eine Größe auf, die mit der Größe der kleineren Nadel des kombinierten Strickwerkzeugs übereinstimmt. Weiterhin vorzugsweise sind erfindungsgemäße kombinierte Strickwerkzeuge jeweils mit einfachen Nadeln abwechselnd angeordnet.

[0014] Die einzelnen Nadeln des erfindungsgemäßen Werkzeuges, d.h. die große und die kleine Nadel, können als einfache Nadeln separat verwendet werden. So kann z.B. die kleinere Nadel mit dem gleichen Schieber als separates Strickwerkzeug in einem Kanal als einfache Nadel Anwendung finden. Bei der Verwendung der großen Nadel als einfache Nadel (ohne zusätzliche kleine Nadel) ist ein angepasster Schieber notwendig.

[0015] Die erste größere Nadel weist vorzugsweise einen Haken auf, der entlang einer zu den Flachseiten der größeren Nadel mittig und parallel gedachten Teilungsebene geteilt ist. Die beiden Hakenhälften sind dann von Federschenkeln getragen. Vorzugsweise sind diese so ausgebildet, dass sich die Hakenhälften berühren und flach aneinander anliegen. Die feinere Nadel kann die beiden Federschenkel und Hakenhälften auseinander drängen und somit zwischen diesen durchstechen. Gleiches gilt für das Schließglied, das vorzugsweise als Schieber ausgebildet ist. Die Hakenhälften werden dadurch von der feineren Nadel und/oder dem Schieber gespreizt. Dazu ist es insbesondere zweckmäßig, wenn der Aufnahmeraum für die feinere Nadel mit dem Haken der größeren Nadel fluchtet.

[0016] Sowohl die beiden Nadeln als auch der Schieber sind jeweils mit einer eigenen Antriebseinrichtung versehen. Diese kann durch einen Fuß oder eine Kupplungseinrichtung gebildet sein. Ein Fuß wird beispielsweise durch einen seitlich von dem jeweiligen Element weg stehenden Fortsatz gebildet, der mit einem Schloss einer Strickmaschine in Eingriff steht. Damit können die gewünschten Bewegungen der Nadeln und des Schiebers erzeugt werden. Die dazu alternativ oder ergänzend vorzusehende Kupplungseinrichtung kuppelt das betreffende Element beispielsweise mit einem Kupplungsteil, das in einem Nadelkanal verschiebbar gelagert ist und seinerseits mit einer geeigneten Antriebseinrichtung, beispielsweise einem Strickschloss, in Eingriff steht. Des Weiteren ist es möglich, die Nadeln direkt mit geeigneten Antrieben anzutreiben, so dass sie die gewünschte hin- und hergehende Bewegung ausführen.

[0017] Sowohl an der ersten als auch an der zweiten Nadel als auch an dem Schließglied können Maschenstützeinrichtungen vorgesehen sein. Diese werden beispielsweise durch entsprechende von dem jeweiligen Element quer zur Bewegungsrichtung weg ragende Vorsprünge gebildet. Das als Schieber ausgebildete Schließglied kann z.B. an der zweiten Nadel verschiebbar gelagert und dazu von einem in der kleineren Nadel ausgebildeten Kanal aufgenommen sein. Es ist auch möglich, den Schieber an der größeren Nadel zu lagern. Vorzugsweise weist der Schieber eine mit der Breite der kleineren Nadel übereinstimmende Breite auf. Die Breiten können jedoch auch voneinander abweichen.

[0018] Der Schieber wirkt vorzugsweise sowohl mit dem Haken der ersten Nadel als auch mit dem Haken der zweiten Nadel zusammen. Dazu wird bevorzugt, ihn nicht nur in Längsrichtung sondern auch in Querrichtung bzw. in Vertikalrichtung zu bewegen. Unter "Vertikalrichtung" wird hier eine in einem Winkel zu der Nadellängsrichtung stehende Richtung verstanden. Die Bewegung in Vertikalrichtung dient dazu, die Spitze des Schiebers auf die unterschiedlichen Positionen der beiden Haken der beiden Nadeln zu positionieren. Die Quer- bzw. Vertikalbewegung kann durch eine geeignete, an der größeren und/oder der kleineren Nadel ausgebildete Kulisse bewirkt werden. Vorzugsweise weist die größere Nadel an ihrer Spitze eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Endes des Schiebers auf. Auch der Haken der kleineren Nadel kann mit einer entsprechenden Ausnehmung versehen sein, in die das Schieberende passt. Alternativ kann der Schieber so ausgebildet sein, dass er die kleinere Nadel übergreift, um deren Hakeninnenraum zu schließen.

[0019] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, der Beschreibung oder Ansprüchen.

[0020] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
Figur 1
zwei Nadelbetten einer Strickeinrichtung nach Art einer Flachbettstrickmaschine in schematisierter Seitenansicht,
Figur 2
ein Nadelbett der Strickeinrichtung nach Figur 1 in einer schematisierten ausschnittsweisen Draufsicht in einem anderen Maßstab,
Figuren 3 bis 6
ein Strickwerkzeug gemäß Figur 1 und 2 in schematisierten Seitenansichten und Draufsichten in unterschiedlichen Positionen beim Stricken mit der vorhandenen größeren Nadel,
Figuren 7 bis 10
das kombinierte Strickwerkzeug nach den Figuren 1 bis 2 in Seitenansichten und Draufsichten und in verschiedenen Betriebspositionen beim Stricken mit der vorhandenen feineren Nadel,
Figuren 11 bis 15
das kombinierte Strickwerkzeug nach den Figuren 1 bis 10 in Seitenansichten und Draufsichten in verschiedenen Arbeitspositionen zur Übergabe einer Masche von der feinen Nadel auf die grobe Nadel innerhalb eines kombinierten Strickwerkzeuges,
Figuren 16 bis 20
das kombinierte Strickwerkzeug nach den Figuren 1 bis 15 in Seitenansichten und Draufsichten in verschiedenen Arbeitspositionen zur Übergabe der Masche von der groben Nadel auf die feine Nadel innerhalb eines kombinierten Strickwerkzeuges und
Figuren 21 bis 25
die kombinierten Strickwerkzeuge nach den Figuren 1 bis 20 in Seitenansicht in verschiedenen Arbeitspositionen zur Übergabe der Masche von der groben Nadel des einen Nadelbettes auf die feine Nadel des gegenüber liegenden Nadelbettes.


[0021] In Figur 1 ist eine Strickeinrichtung 1 mit zwei Nadelbetten 2, 3 schematisch veranschaulicht, in denen Strickwerkzeuge 4, 5 jeweils längs verschiebbar gehalten sind. Während das Strickwerkzeug 4 eine einfache herkömmliche Schiebernadel oder eine sonstige herkömmliche Nadel oder die feine Nadel des kombinierten Strickwerkzeuges 5 ist, handelt es sich bei dem Strickwerkzeug 5 um ein kombiniertes Strickwerkzeug, das sowohl eine erste große oder grobe Nadel 6 als auch eine zweite kleine oder feine Nadel 7 enthält. Beide Strickwerkzeuge 4, 5 wirken zur Ausbildung eines Gestricks zusammen. Dabei kann auch das Strickwerkzeug 4 als kombiniertes Strickwerkzeug entsprechend dem Strickwerkzeug 5 ausgebildet sein.

[0022] Figur 2 veranschaulicht das Nadelbett 3 in einer Draufsicht. Es enthält mehrere zueinander parallele Nadelkanäle 8, 9, 8', 9'. Die zueinander parallelen Nadelkanäle 8, 9, 8', 9' können jeweils abwechselnd eine größere und eine kleinere Breite aufweisen, die jeweils zwischen den Nadelkanalwänden zu messen ist. Es ergibt sich eine vorzugsweise gleichmäßige, durch die strichpunktierte Linie 10 angedeutete Teilung.

[0023] In den schmaleren Nadelkanälen 8, 8' sitzen vorzugsweise einfache, herkömmliche Schiebernadeln relativ feiner Teilung. Sie können beispielsweise die Feinheit E10 aufweisen. Ihre auch als Nadeldicke bezeichnete Breite beträgt dann 0,9 mm. Es kann dazu die feine Nadel 7 nebst Schieber 12 verwendet werden.

[0024] Dagegen sind die in den breiteren Nadelkanälen 9, 9' gelagerten Strickwerkzeuge 5 neuartige Strickwerkzeuge, zu denen außer den beiden bereits erwähnten Nadeln 6, 7 noch ein Schließglied beispielsweise in Form eines Schiebers 12 gehört. Die Nadeln 6, 7 und der Schieber 12 sind gegeneinander in Längsrichtung der Linie 10, d.h. in Nadelkanallängsrichtung verschiebbar gelagert. Beide Nadeln 6, 7 weisen jeweils einen Haken 14, 15 auf. Entspricht die zweite kleinere Nadel 7 der Feinheit E10 (Nadeldicke = 0,9 mm) weist diese eine Hakenhöhe von z.B. 1,9 mm auf. Die Hakenhöhe ist senkrecht zu dem Boden des Nadelkanals 9 bzw. zu dem Nadelrücken zu messen. Die grobe Nadel 6 weist beispielsweise eine Feinheit E5 und somit eine Nadeldicke von 1,6 mm und eine Hakenhöhe von 3,2 mm auf.

[0025] Der prinzipielle Aufbau des Strickwerkzeugs 5 geht des Weiteren aus Figur 3 hervor, in deren oberen Hälfte eine Prinzipskizze des Strickwerkzeugs 5 in Seitenansicht und in deren unteren Hälfte eine Draufsicht auf das Strickwerkzeug 5 dargestellt ist. In der Seitenansicht ist zur Verbesserung der Klarheit auch die in einer Ausnehmung der größeren Nadel 6 aufgenommene kleinere Nadel 7 in durchgezogenen Linien dargestellt, d.h. die erste Nadel 6 ist gewissermaßen durchsichtig. Insoweit ist Figur 3 vollkommen schematisch.

[0026] Wie ersichtlich, sind beide Haken 14, 15 in gleicher Richtung, d.h. innerhalb der Zeichenebene oder, mit anderen Worten, parallel zu den Flachseiten der Nadeln 6, 7 gekrümmt. Die Krümmung weist außerdem den gleichen Richtungssinn, in Figur 3 in Uhrzeigerrichtung, auf. Die Haken 14, 15 weisen jeweils eine Spitze 16, 17 auf, die in die gleiche Richtung zeigen. Zumindest der Haken 14, vorzugsweise auch der Haken 15 weist an seinem von dem Nadelrücken abgewandten Ende eine rinnen- oder nutartige Ausnehmung auf, die fachmännisch auch als Zasche 18 bezeichnet wird. Die Zasche dient der Aufnahme des zugespitzten Endes 19 des Schiebers 12.

[0027] Sowohl die Nadel 6 als auch die Nadel 7 weisen im Anschluss an den Haken 14, 15 einen Schaftanstieg auf und gehen dann in einen Nadelschaft 21, 22 über. Jeder Schaft 21, 22 trägt als Antriebseinrichtung zur Bewirkung einer längs gerichteten Antriebsbewegung einen Fuß 23, 24. Ebenso ist der Schieber 12 mit einem Fuß 25 versehen. Genau genommen, ist der Fuß 25 an einem Aufnahmeelement 26 ausgebildet, an dem der Schieber 12 gehalten ist.

[0028] Die kleine Nadel 7 gleitet in dem aus Figur 3 ersichtlichen schlitzartigen, sich längs durch die große Nadel 6 erstreckenden Aufnahmeraum und ist somit zwischen seitlichen Schenkeln 27, 28 der großen Nadel 6 gehalten. Sie weist ihrerseits wiederum einen Schlitz 29 auf, in dem der Schieber 12 längs verschiebbar gelagert ist. Der Schlitz 29 weist einen Schlitzboden 30 auf, der in der oberen Seitenansicht der Figur 3 gestrichelt veranschaulicht ist. Der Schlitzboden 30 ist im Wesentlichen eben. An seinem vorderen, dem Haken 15 zugewandten Ende weist er eine Erhebung, beispielsweise in Form einer Rampe 31 auf, an der ein Vorsprung 32 des Schiebers 12 gleitet, um den Schieber 12 vertikal oder schräg zur Längsbewegung, d.h. von dem Nadelrücken weg und an diesen heran zu bewegen. Dies dient dazu, mit dem Ende 19 des Schiebers 12 entweder den Haken 15 oder den Haken 14 zu schließen.

[0029] Von den Schenkeln 27, 28 erstrecken sich Federschenkel 33, 34 zu dem Haken 14. Am Beginn der Federschenkel 14 ist zumindest an einem der beiden Federschenkel 33, 34, vorzugsweise an beiden, jeweils eine Maschenstütze 35 in Form eines bezüglich des Nadelrückens nach oben weg ragenden Fortsatzes, im Ausführungsbeispiel ein hakenartiger Fortsatz, ausgebildet.

[0030] Die Federschenkel 33, 34 sind, wie die Draufsicht der Figur 3 veranschaulicht, aufeinander zu gebogen und gehen in Hakenhälften 14a, 14b über. Diese liegen entlang einer gedachten Teilungsebene aneinander an, die auf dem Nadelrücken senkrecht steht und mittig zu der Nadel 6 wie auch der Nadel 7 angeordnet ist. Die gedachte Teilungsebene liegt somit in Figur 3 oben parallel zu der Zeichenebene und sie steht in Figur 3 unten senkrecht auf der Zeichenebene. Wie ersichtlich, weist der Haken 14 eine Breite auf, die etwas größer ist als die Breite des Hakens 15. Die Breite wird dabei jeweils zwischen den voneinander weg weisenden Seitenflächen gemessen. Die Hakenhälften 14a, 14b sind durch die Federschenkel 33, 34 federnd aneinander gehalten und deckungsgleich ausgebildet.

[0031] Weitere Einzelheiten des Strickwerkzeugs 5 ergeben sich aus der nachfolgenden Funktionsbeschreibung, die auch zur Bemessung der Dimensionen und Einzelheiten der ersten Nadel 6, der zweiten Nadel 7 und des Schiebers 12 heranzuziehen ist:

[0032] In einer ersten Betriebsart wird nur die erste Nadel 6 zur Herstellung eines Gestricks verwendet. Dieser Vorgang ist in den Figuren 3 bis 6 veranschaulicht. In Figur 3 trägt der Haken 14 eine Masche, an der ein Gestrick hängt. Der Schieber 12 kann den Hakeninnenraum schließen, d.h. mit seinem Ende 19 in der Zasche 18 liegen oder auch beginnen, den Hakeninnenraum freizugeben. Die Nadel 7 befindet sich im Wesentlichen in dem Aufnahmeraum der Nadel 6.

[0033] Zur Ausbildung einer weiteren Masche wird nun die erste Nadel 6 bis in ihre Fadeneinlegestellung ausgetrieben. Dabei gleitet die bestehende Masche 36 über den Backenanstieg gegebenenfalls bis zu der Maschenstütze 35. Der Schieber 12 und die Nadel 7 sind dabei vollständig oder wenigstens nahezu vollständig von dem Aufnahmeraum der Nadel 6 aufgenommen. In den Haken 14 wird nun ein Faden eingelegt, der zunächst eine Schleife 37 bildet. Figur 4 veranschaulicht dies.

[0034] Ist die Schleife 37 gebildet wird der Haken 14 geschlossen, indem der Schieber 12 durch entsprechende Verschiebung seines Fußes 25 an den Haken 14 herangeschoben wird bis sein Ende 19 in die Zasche 18 findet. Dabei bleibt die Nadel 7 in rückgezogener Stellung in dem Aufnahmeraum (Figur 5).

[0035] Wird die große Nadel 6 nunmehr mit Schieber 12 in Geschlossenstellung in die in Figur 6 veranschaulichte Position zurückgezogen, gleitet die Masche 36 von dem Haken 14 über die Schleife 37 ab. Es wird eine neue Masche 36 gebildet. Somit entsteht die Ausgangsposition für den sich gemäß Figur 3 nun wiederholenden Strickvorgang.

[0036] Bei dem im Zusammenhang mit Figur 6 beschriebenen so genannten Abschlagvorgang, kann die kleine Nadel 6 so weit ausgetrieben werden, dass ihr Haken 15 in dem Hakeninnenraum des Hakens 14 steht. Dadurch kann der Schieber 12 eine Abstützung erfahren, was insgesamt der Belastbarkeit zugute kommt. Entsprechend kann der Haken 15 an seiner dem Schieber 12 zugewandten Oberseite eine Abstützfläche aufweisen.

[0037] In einer zweiten Betriebsart wird nur die zweite Nadel 7 des Strickwerkzeugs 5 zur Maschenbildung genutzt. Der Vorgang ist in den Figuren 7 bis 10 veranschaulicht. In allen Strickpositionen bleibt die grobe Nadel 6, indem ihr Fuß 23 nicht bewegt wird, in der gleichen zurückgezogenen Position. Während des gesamten Vorgangs sind die Hakenhälften 14a, 14b durch die zwischen ihnen hindurch geschobene zweite Nadel 7 und den Schieber 12 voneinander gespreizt. Der Schieber 12 wird an keiner Stelle über den Haken 15 hinaus ausgetrieben. Somit bleibt sein Vorsprung 32 immer unterhalb der Rampe 31, d.h. das Ende 19 wird nie über die Spitze 17 hinaus angehoben.

[0038] Der Strickvorgang beginnt mit der Position gemäß Figur 7. Die Nadel 7 befindet sich in zurückgezogener Position, wobei die Nadel 6 jedoch noch weiter zurückgezogen ist. In dem Haken 15 liegt eine alte Masche 38.

[0039] Zur Aufnahme eines neuen Fadens wird die Nadel 7 nun bis zu ihrer Fadeneinlegestellung ausgetrieben. Der Schieber 12 ist dabei so weit zurückgezogen, dass die alte Masche 38 den Schaftanstieg der Nadel 7 hinaufgleiten kann. Figur 8 veranschaulicht, wie sich der Schieber 12 bereits wieder zu schließen beginnt und dabei mit seinem Rücken die Masche 38 übernimmt. In den Haken 15 wird dabei ein neuer Faden eingelegt, der nunmehr eine Schleife 39 bildet. Ist der Haken 15 geschlossen, indem das Ende 19 des Schiebers 12 in der Zasche 18 liegt, können der Schieber 12 und die Nadel 7 synchron rückwärts bewegt (zurückgezogen) werden, wodurch nun die alte Masche 38 über die Schleife 39 gestreift wird, die nunmehr die neue alte Masche bildet, womit der Vorgang wieder beginnend bei Figur 7 fortsetzt.

[0040] Um sicherzustellen, dass das Ende 19 des Schiebers 12 sicher in der Zasche 18 gehalten bleibt, kann das Aufnahmeelement 26 den Schieber 12 federnd gegen den Schlitzboden 30 vorspannen. Eine entsprechende Federwirkung gestattet auch die Schiebervertikalbewegung, wenn dieser die Rampe 31 entlang fährt.

[0041] Die Figuren 11 bis 15 veranschaulichen eine dritte Betriebsart, in der eine Masche 40 von der feinen Nadel 7 auf die grobe Nadel 6 übergeben wird. Dazu befindet sich die grobe Nadel 6 zunächst in maximal zurückgezogener Position, d.h. in Grundstellung. Die Nadel 7 ist lediglich geringfügig ausgetrieben. Der Schieber 12 ist zurückgezogen.

[0042] Wie Figur 12 veranschaulicht, wird zunächst die Nadel 7 so weit ausgetrieben, dass die Masche 40 auf den Schaftanstieg gleitet. Der Schieber 12 wird dabei mitausgetrieben, wobei sein Ende 19 jedoch von dem Schaftanstieg verdeckt ist. Wie aus Figur 12 ersichtlich, wird er nun weiter ausgetrieben, um die Masche 40 zu übernehmen. Der Schieber 12 befindet sich dabei in einer unteren Position auf Höhe des Hakens 15.

[0043] Im nächsten Schritt wird die feine Nadel 7 zurückgezogen und die grobe Nadel 6 ausgetrieben. Dadurch wird die Rampe 31 unter dem Vorsprung 32 des Schiebers 12 hindurch gezogen, wodurch dieser auf die Höhe der Spitze 16 des Hakens 14 angehoben wird. Zugleich wird der Haken 14 mit der Nadel 6 in Austriebsrichtung bewegt, bis er an das Ende 19 des Schiebers 12 anschließt. Bei der Austriebsbewegung der groben Nadel 6 ist es notwendig, dass die Masche 40, welche die feine Nadel 7 umschließt, aufgeweitet wird um über den breiteren Haken 14 der groben Nadel 6 zu gelangen. Dazu können Übergabemittel (nicht dargestellt) in Form von Abschrägungen an dem Haken 14 oder Aussparungen in Form von Nuten an der feinen Nadel 7 oder anderweitig geformte Übergabemittel vorgesehen sein. Dabei finden die Hakenhälften 14a, 14b zusammen, die nun nicht mehr von der Nadel 7 gespreizt werden (Figur 13).

[0044] Zur Übertragung der Masche 40 in den Innenraum des Hakens 14 werden nun der Schieber 12 und außerdem die Nadel 7 weitest möglich zurückgezogen, wodurch sie gemeinsam vollständig in den Aufnahmeraum der Nadel 6 eintreten. Die Masche 40 fällt dabei in den Haken 14. Die Nadel 6 kann, wie Figur 15 veranschaulicht, nun in Grundstellung zurückgezogen werden. Dieser Zustand kann als Ausgangspunkt für den Weiterbetrieb in der ersten Betriebsart (Stricken mit grober Nadel 6) genommen werden.

[0045] In einer vierten, in den Figuren 16 bis 20 veranschaulichten, Betriebsart wird eine Masche 40 von der großen Nadel 6 auf die kleine Nadel 7 übertragen. Dabei wird gemäß Figur 16 zunächst von einer in dem Haken 14 eingeschlossenen Masche 40 ausgegangen. Das Ende 19 des Schiebers 12 schließt den Haken 14. Die Nadel 7 ist weitgehend oder vollständig in den Aufnahmeraum der Nadel 6 zurückgezogen. Es wird nun zunächst der Haken 14 geöffnet, indem die Nadel 6 weitaus weiter ausgetrieben wird, als der Schieber 12 und die Nadel 7. Dadurch verschwindet der Schieber 12 hinter dem Backen- oder Schaftanstieg der Nadel 6. Die Masche 40 kann gegebenenfalls bis zu der Maschenstütze 35 auf den Schaft der Nadel 6 gleiten. Die Masche 40 gelangt dabei zugleich über das Ende 19 des Schiebers 12 (Figur 17). Wird nun der Schieber 12 bei ruhender Nadel 7 ausgetrieben, läuft der Vorsprung 32 an der Rampe 31 entlang, wodurch der Schieber 12 zugleich von seiner Tiefenposition auf der Höhe des Hakens 15 zu seiner hohen Position auf Höhe des Hakens 14 gehoben wird. Er übernimmt die Masche 40. Durch Zurückziehen der Nadel 6 wird der Haken 14 durch die Masche 40 hindurch aus dieser heraus bewegt. Der Übergang von Figur 18 zu Figur 19 veranschaulichte diese Bewegung der Nadel 6 in ihre Grundstellung. Zugleich wird die Nadel 7 weiter ausgetrieben und der Schieber 12 zurückgezogen. Die Masche 40 fällt dadurch in den offenen Hakenraum des Hakens 15. Der Schieber 12 kehrt in seine niedere Position zurück. Wird nun die Nadel 7 zurückgezogen, wird die in Figur 20 veranschaulichte Position mit geschlossenem Haken 15 erreicht, in dessen Innenraum die Masche 40 eingeschlossen ist. Diese Position kann als Ausgangsposition für die zweite Betriebsart gemäß Figur 7 (Stricken mit kleiner Nadel 7) genommen werden.

[0046] Somit kann mit dem Nadelbett 2 wahlweise mit den Nadeln 7 und 11 sowie den Nadeln 6 und ggfs. auch mit den Nadeln 6 und 11 gestrickt werden. Es sind viele Variationen zur Gestaltung unterschiedlicher Gestricke möglich.

[0047] In einer fünften, in den Figuren 21 bis 25 veranschaulichten Betriebsart, wird eine Masche 40 von der übergebenden groben Nadel 6 des kombinierten Strickwerkzeuges 5 auf die übernehmende feine Nadel 7' des kombinierten Strickwerkzeuges 5', das sich im gegenüberliegenden Nadelbett befindet, übergeben. Dabei wird gemäß Figur 21 zunächst von einer in dem Haken 14 eingeschlossenen Masche 40 ausgegangen. Die grobe Nadel 6 des kombinierten Strickwerkzeuges 5 geht in Umhängeposition, wobei die Masche 40 durch die Maschenstütze 35 für den Umhängevorgang vorgehalten wird (Figur 22). Anschließend treibt die feine Nadel 7' des kombinierten Strickwerkzeuges 5' aus und sticht zwischen die Federschenkel 33, 34 des kombinierten Strickwerkzeuges 5 und die vorgehaltene Masche 40 hindurch (Figur 23). Nun zieht sich die grobe Nadel 6 des kombinierten Strickwerkzeuges 5 so weit zurück, dass die Masche 40 auf die Maschenstütze 35' der sich weiterhin im Austrieb befindlichen feinen Nadel 7' des gegenüber liegenden Nadelbettes übergeben wird (Figur 24). In diesem Zustand umschlingt die Masche 40 sowohl die feine Nadel 7' wie auch die grobe Nadel 6. Danach zieht sich die grobe Nadel 6 des kombinierten Strickwerkzeuges 5 in ihre Ausgangsstellung zurück, wodurch die zu übergebende Masche 40 nun ausschließlich die feine Nadel 7' des kombinierten Strickwerkzeuges 5' umschließt. Die feine Nadel 7' des übernehmenden kombinierten Strickwerkzeuges 5' zieht sich nun in ihre Grundstellung zurück und die übernommene Masche 40 liegt nun in dem Haken 15' der feinen Nadel 7' des übernehmenden kombinierten Strickwerkzeuges 5' (Figur 25)

[0048] Bei einer alternativen Ausführungsform laufen in dem Schlitz der ersten groben Nadel 6 sowohl die feine Nadel 7 als auch der Schieber 12, wobei dessen Spitze zweigeteilt ist und die zweite Nadel 7 umschließt. Zur Steuerung der vertikalen Bewegung, d.h. der Höhenausgleichsbewegung, des Endes des Schiebers, weist der Schlitz der ersten Nadel 6 z.B. an seinen Seitenwänden eine Steuerkulisse auf, die nur für den Schieber 12 nicht aber für die feine Nadel 7 wirksam ist. Die Funktion dieser Ausführungsform entspricht weitgehend der Funktion der vorbeschriebenen Ausführungsform.

[0049] Ein Strickwerkzeug, das sowohl zur Ausbildung großer als auch zur Ausbildung kleiner Maschen geeignet ist, weist zwei koaxial zueinander angeordnete Nadeln 6, 7 auf, deren Haken 14, 15 gleich orientiert sind. Der Haken 14 der größeren Nadel 6 ist mittig zweigeteilt und besteht aus Hakenhälften 14a, 14b. Die feinere Nadel 7 kann unter Spreizung der beiden Hakenhälften 14a, 14b voneinander zwischen diesen hindurch ausgetrieben werden. Zum wahlweisen Schließen der Haken 14, 15 ist ein Schieber 12 vorgesehen, der sowohl mit der Spitze der feinen Nadel wie auch der Spitze der groberen Nadel in Eingriff gebracht werden kann. Um den Schieber auf die unterschiedlichen Positionen der Hakenspitzen bezüglich des Nadelrückens zu heben bzw. zu senken, kann eine Steuerkulisse vorgesehen sein. Diese kann an der groben und an der feinen Nadel 7 ausgebildet sein.

Bezugszeichenliste:



[0050] 
1
Strickeinrichtung
2, 3
Nadelbetten
4, 5, 5'
Strickwerkzeuge
6, 6'
Erste Nadel
7, 7'
Zweite Nadel
8, 9, 8', 9'
Nadelkanäle
10
Linie
11
Nadel
12
Schieber
14, 14a, 14b, 15, 15'
Haken
16, 17
Spitze
18
Zasche
19
Ende
21, 22
Nadelschaft
23, 24, 25
Fuß
26 .
Aufnahmeelement
27, 28
Schenkel
29
Schlitz
30
Schlitzboden
31
Rampe
32
Vorsprung
33, 34
Federschenkel
35, 35'
Maschenstütze
36
Masche
37
Schleife
38
Masche
39
Schleife
40
Masche



Ansprüche

1. Strickwerkzeug (5)
mit einer ersten Nadel (6), die einen Haken (14) aufweist,
mit einer zweiten Nadel (7), die einen Haken (15) aufweist,
wobei beide Haken (14, 15) gleich orientiert sind, und
mit einem Hakenschließelement (12),
wobei die Nadeln (6, 7) und das Schließelement (12) gegeneinander translatorisch beweglich angeordnet sind.
 
2. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Nadel (6) größer als die zweite Nadel (7) ist.
 
3. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Nadel (6) einen Aufnahmeraum für die zweite Nadel (7) aufweist.
 
4. Strickwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Nadel (7) in den Aufnahmeraum einziehbar ist.
 
5. Strickwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum in der ersten Nadel (6) mittig angeordnet ist.
 
6. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (14) der ersten Nadel (6) geteilt und der Haken (15) der zweite Nadel (7) vorzugsweise ungeteilt ausgebildet ist.
 
7. Strickwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der geteilte Haken (14) zwei Hakenhälften (14a, 14b) aufweist, die von Federschenkeln (33, 34) getragen werden.
 
8. Strickwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenhälften (14a, 14b) entlang einer Teilungsfläche aneinander anliegend gehalten sind.
 
9. Strickwerkzeug nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenhälften (14a, 14b) von den Federschenkeln (33, 34) spreizbar gehalten sind.
 
10. Strickwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federschenkel (33, 34) von einem Nadelkörper ausgehen, an dem sie in fester Relation zueinander gehalten sind.
 
11. Strickwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum mit dem Haken (14) fluchtet.
 
12. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Nadel (6) einen mit einem Radius gebogenen Haken (14) aufweist und dass die zweite Nadel (7) einen mit einem Radius gebogenen Haken (15) aufweist, und dass der Radius des Hakens (14) der ersten Nadel (6) größer ist als der Radius des Hakens (15) der zweiten Nadel (7).
 
13. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Nadel (6) einen Haken (14) mit einer Breite aufweist und dass die zweite Nadel (7) einen Haken (15) mit in gleicher Richtung gemessener Breite aufweist, und dass die Breite des Hakens (14) der ersten Nadel (6) größer ist als Breite des Hakens (15) der kleineren Nadel (7).
 
14. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadeln (6, 7) aneinander verschiebbar gelagert sind.
 
15. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (12) ein Schieber ist.
 
16. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Nadel (6), die zweite Nadel (7) und das Schließelement (12) jeweils individuell mit einer Antriebseinrichtung (23, 24, 25) in Verbindung stehen.
 
17. Strickwerkzeug nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (23, 24, 25) jeweils ein Fuß ist, der dazu eingerichtet ist, mit einer Schlosskurve eines Maschinenschlosses einer Strickmaschine in Eingriff zu kommen.
 
18. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Nadel (6) eine Maschenstützeinrichtung (35) vorgesehen ist.
 
19. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der zweiten Nadel (7) eine Maschenstützeinrichtung vorgesehen ist.
 
20. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Schließelement (12) eine Maschenstützeinrichtung vorgesehen ist.
 
21. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (12) als Schieber ausgebildet ist und dass der Schieber mit einer Steuerkurve (31) zur Bewirkung einer Vertikalbewegung in Berührung gehalten ist.
 
22. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve an der zweiten Nadel (7) ausgebildet ist.
 
23. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (12) als Schieber ausgebildet ist und dass der Schieber durch den Haken (14) der ersten Nadel (6) hindurch austreibbar ist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


1. Strickwerkzeug (5)
mit einer ersten Nadel (6), die einen Haken (14) aufweist,
mit einer zweiten Nadel (7), die einen Haken (15) aufweist,

- wobei beide Haken (14, 15) gleich orientiert sind, und wobei

- die erste Nadel (6) einen Aufnahmeraum für die zweite Nadel (7) aufweist

mit einem Hakenschließelement (12),

- wobei die Nadeln (6, 7) und das Schließelement (12) gegeneinander translatorisch beweglich angeordnet sind.


 
2. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Nadel (6) größer als die zweite Nadel (7) ist.
 
3. Strickwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Nadel (7) in den Aufnahmeraum einziehbar ist.
 
4. Strickwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum in der ersten Nadel (6) mittig angeordnet ist.
 
5. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (14) der ersten Nadel (6) geteilt und der Haken (15) der zweite Nadel (7) vorzugsweise ungeteilt ausgebildet ist.
 
6. Strickwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der geteilte Haken (14) zwei Hakenhälften (14a, 14b) aufweist, die von Federschenkeln (33, 34) getragen werden.
 
7. Strickwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenhälften (14a, 14b) entlang einer Teilungsfläche aneinander anliegend gehalten sind.
 
8. Strickwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenhälften (14a, 14b) von den Federschenkeln (33, 34) spreizbar gehalten sind.
 
9. Strickwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federschenkel (33, 34) von einem Nadelkörper ausgehen, an dem sie in fester Relation zueinander gehalten sind.
 
10. Strickwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum mit dem Haken (14) fluchtet.
 
11. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Nadel (6) einen mit einem Radius gebogenen Haken (14) aufweist und dass die zweite Nadel (7) einen mit einem Radius gebogenen Haken (15) aufweist, und dass der Radius des Hakens (14) der ersten Nadel (6) größer ist als der Radius des Hakens (15) der zweiten Nadel (7).
 
12. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Nadel (6) einen Haken (14) mit einer Breite aufweist und dass die zweite Nadel (7) einen Haken (15) mit in gleicher Richtung gemessener Breite aufweist, und dass die Breite des Hakens (14) der ersten Nadel (6) größer ist als Breite des Hakens (15) der kleineren Nadel (7).
 
13. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadeln (6, 7) aneinander verschiebbar gelagert sind.
 
14. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (12) ein Schieber ist.
 
15. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Nadel (6), die zweite Nadel (7) und das Schließelement (12) jeweils individuell mit einer Antriebseinrichtung (23, 24, 25) in Verbindung stehen.
 
16. Strickwerkzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (23, 24, 25) jeweils ein Fuß ist, der dazu eingerichtet ist, mit einer Schlosskurve eines Maschinenschlosses einer Strickmaschine in Eingriff zu kommen.
 
17. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Nadel (6) eine Maschenstützeinrichtung (35) vorgesehen ist.
 
18. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der zweiten Nadel (7) eine Maschenstützeinrichtung vorgesehen ist.
 
19. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Schließelement (12) eine Maschenstützeinrichtung vorgesehen ist.
 
20. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (12) als Schieber ausgebildet ist und dass der Schieber mit einer Steuerkurve (31) zur Bewirkung einer Vertikalbewegung in Berührung gehalten ist.
 
21. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkurve an der zweiten Nadel (7) ausgebildet ist.
 
22. Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (12) als Schieber ausgebildet ist und dass der Schieber durch den Haken (14) der ersten Nadel (6) hindurch austreibbar ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht