(19)
(11) EP 1 474 350 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
04.04.2007  Patentblatt  2007/14

(21) Anmeldenummer: 03700307.6

(22) Anmeldetag:  04.02.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66B 1/24(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/CH2003/000084
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2003/068652 (21.08.2003 Gazette  2003/34)

(54)

STEUERVORRICHTUNG FÜR EINEN HYDRAULISCHEN AUFZUG

CONTROL DEVICE FOR A HYDRAULIC LIFT

DISPOSITIF DE COMMANDE POUR ELEVATEUR HYDRAULIQUE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR

(30) Priorität: 15.02.2002 CH 261022002

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
10.11.2004  Patentblatt  2004/46

(73) Patentinhaber: Bucher Hydraulics AG
6345 Neuheim/Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • MOSER, Daniel
    CH-6313 Menzingen (CH)

(74) Vertreter: Müller, Hans-Jürgen 
Müller Schupfner Patentanwälte Bavariaring 11
80336 München
80336 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 19 601 724
US-A- 6 142 259
US-A- 5 635 689
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung für einen hydraulischen Aufzug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Eine Steuervorrichtung für einen hydraulischen Aufzug ist aus der WO 98/34868 A1 und der daraus hervorgegangenen US-A-6,142,259 bekannt. Von der Steuervorrichtung sind über einen Frequenzumrichter der die Hydraulikpumpe antreibende Motor und eine Ventileinheit ansteuerbar. Diese Steuervorrichtung ist in der Lage, die Bewegung der Kabine zu regeln. Die Steuervorrichtung ist so beschaffen, daß entweder auf die Steuerventileinheit oder auf das Stromversorgungsteil für den Motor der Hydraulikpumpe regelnd eingewirkt wird. In jenen Phasen des Betriebs, in denen auf die Steuerventileinheit nicht regelnd eingewirkt wird, wird der Gesamtenergieaufwand niedriger, weil in der Steuerventileinheit keine zuvor von der Einheit aus Pumpe und Motor aufgebrachte Energie wieder vernichtet wird. Der Gesamtenergieaufwand ist also geringer. Dabei ist es aber erforderlich, daß sich die Kabine im Anschluß an die Normalfahrt der nächsten Haltestation mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit, der sogenannten Schleichfahrt, nähert.

    [0003] Aus EP 0 643 006 A1 ist eine Steuervorrichtung bekannt, die eine genaue Direkteinfahrt ermöglicht, also auf die Schleichfahrt verzichtet. Die Steuervorrichtung wirkt auf eine Ventilanordnung. Während der Beschleunigung und der Fahrt mit Nenngeschwindigkeit wird die Fahrt der Kabine nicht geregelt, sondern lediglich gesteuert. Bei Annäherung an die vorgesehene Halteposition wird die Kabine in der Verzögerungsphase nach einem bestimmten Algorithmus wegabhängig gesteuert. Auch hierbei wirkt der erzeugte Stellbefehl auf die Regelventilanordnung, die zwei Drosselventile enthält. Der Energiebedarf einen solchen Antrieb ist somit höher als beim Gegenstand der WO 98/34868 A1, weil die von einer Pumpe mittels eines Motors erzeugte hydraulische Energie in diesen Drosselventilen teilweise wieder nutzlos vernichtet wird.

    [0004] Aus DE-A1-196 01 724 ist ein hydraulischer Aufzug bekannt, dessen Steuereinrichtung für den Arbeitszylinder einen Positionsregler, einen Druckregler und einen Geschwindigkeitsregler aufweist. Der Positionsregler wirkt einerseits direkt auf eine Verstellpumpe und andererseits auf den Geschwindigkeits- und den Druckregler, die aber beide auch von anderen Elementen der Steuereinrichtung beaufschlagt werden, so daß sich ein komplexer Steueralgorithmus ergibt. Je nach Betriebszustand wirkt der Druckregler oder der Geschwindigkeitsregler auf ein Proportionalventil, das für die

    [0005] Steuerung des Flusses des Hydrauliköls bedeutsam ist. Im Moment des Umschaltens sind Unstetigkeiten der Regelung nicht auszuschließen. Der Fluß des Hydrauliköls wird außerdem durch die Verstellpumpe beeinflußt.

    [0006] Hydraulische Aufzüge können durch verschiedene Umstände den Nachteil zeigen, daß das hydraulische System zu Schwingungen neigt, die sich in unangenehmer Weise für den Benutzer solcher Aufzüge als Vibrationen bemerkbar machen können. Solche Schwingungen können beispielsweise durch Reibungsänderungen im hydraulischen System entstehen, die dann durch die Kompressibilität des Hydrauliköls oder durch Resonanzen noch verstärkt werden können.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung zu schaffen, die diese Nachteile beseitigt.

    [0008] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

    [0009] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0010] Es zeigen:
    Fig. 1
    ein hydraulisches Schema eines Aufzugs,
    Fig. 2
    ein Schema eines Steuer- und Regelgeräts und
    Fig. 3
    ein solches Schema mit vorteilhaften Ausgestaltungen.


    [0011] In der Fig. 1 ist mit der Bezugszahl 1 eine Kabine eines Aufzugs bezeichnet, die von einem hydraulischen Antrieb 2 bewegbar ist. Die Kraftübertragung vom hydraulischen Antrieb 2 auf die Kabine 1 erfolgt in bekannter Weise mittels eines Seiles 3, das über eine am hydraulischen Antrieb 2 befestigte Rolle 5 umgelenkt wird. Das eine Ende des Seiles 3 ist an einem Gebäudeteil 4 befestigt, kann aber auch an den nicht dargestellten Führungsschienen für die Kabine 1 befestigt sein. Bekannte abweichende Anordnungen von Seil 3 und Rollen 5 sind möglich, ebenso anders gestaltete hydraulische Antriebe, so etwa Zug- und Druckzylinder. Diesbezüglich zeigt die Fig. 1 lediglich ein Beispiel. Auch der direkte Antrieb der Kabine 1 durch den hydraulischen Antrieb, wie beispielsweise in WO 98/34868 A1 gezeigt, ist möglich.

    [0012] Der hydraulische Antrieb 2 besteht aus einem Zylinder 6, in dem ein an einer Kolbenstange 7 befestigter Kolben 8 bewegbar ist. Das dem Kolben 8 gegenüber liegende Ende der Kolbenstange 7 trägt die Rolle 5. Der Innenraum des Zylinders 6 wird durch den Kolben 8 unterteilt in einen ersten Druckraum 9 und einen zweiten Druckraum 10. Der Antrieb 2 des dargestellten Ausführungsbeispiels ist ein sogenannter Plungerzylinder, bei dem die beiden Druckräume 9 und 10 verbunden sind. Am Kolben 8 ist also keine Dichtung gegen die Innenwand des Zylinders 6 vorhanden. An der Stelle, wo die Kolbenstange 7 aus dem hydraulischen Antrieb 2 heraustritt, befindet sich eine Dichtung, so daß der Druckraum 10 abgedichtet ist. Bei dieser Zylinderbauart entspricht der hydraulisch wirksame Querschnitt dem Querschnitt der Kolbenstange 7.

    [0013] An den ersten Druckraum 9 ist eine Zylinderleitung 11 angeschlossen, die diesen Druckraum 9 mit einem Zylinderleitungs-Absperrventil 12 verbindet. Dieses Zylinderleitungs-Absperrventil 12 ist ein elektrisch ansteuerbares AUF-ZU-Ventil, also beispielsweise ein Magnetventil. Das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 ist andererseits mit einer Pumpe 13 verbunden, die von einem elektrischen Motor 14 angetrieben wird. Am anderen Anschluß der Pumpe 13 ist ein Speicherleitungs-Absperrventil 15 angeschlossen, das ebenfalls ein elektrisch ansteuerbares AUF-ZU-Ventil ist. An dieses Speicherleitungs-Absperrventil 15 schließt sich eine Speicherleitung 16 an, die zu einem Druckspeicher 17 führt, der aus mindestens einem Druckspeicher 17.1 besteht. Dargestellt ist ein weiterer Druckspeicher 17.2, der parallel zum ersten Druckspeicher 17.1 angeschlossen ist. Die Zahl der im Druckspeicher 17 enthaltenen Druckspeicher 17.1, 17.2, 17.n richtet sich beispielsweise nach dem benötigten Speichervolumen, das mit dem von der Kabine 1 zurückzulegenden maximalen Weg zusammenhängt. Je größer der maximal mögliche Weg ist, desto mehr Druckspeicher 17.1, 17.2, 17.n sind im Druckspeicher 17 enthalten. Als Druckspeicher 17 kommen sowohl Blasenspeicher als auch Kolbenspeicher in Betracht.

    [0014] Ein Zweig der Speicherleitung 16 führt zu einer Ladepumpe 18, die vom einem Elektromotor 19 angetrieben wird. Die Ladepumpe 18 ist außerdem über eine Tankleitung 20 mit einem Tank 21 verbunden. Mittels der Ladepumpe 18 ist Hydrauliköl vom Tank 21 in den Druckspeicher 17 förderbar. Vorteilhaft wird der die Ladepumpe 18 antreibende Elektromotor 19 durch einen Druckschalter 22 automatisch gesteuert. Der Druckschalter 22 liegt an der Speicherleitung 16 an, erfaßt also deren Druck, der mit Ps bezeichnet ist. Sinkt der Druck PS unter einen vorgegebenen unteren Wert, so schaltet der Druckschalter 22 den Elektromotor 19 ein, so daß dann die Ladepumpe 18 Hydrauliköl vom Tank 21 in den Druckspeicher 17 fördert, wodurch der Druck PS so lange erhöht wird, bis der Druck PS einen vorgegebenen oberen Wert erreicht, wonach dann die Ladepumpe 18 wieder ausgeschaltet wird. Die Ladepumpe 18 muß also nur dann laufen, wenn der Druck PS im Druckspeicher 17 zu klein ist. Der Druck PS kann einerseits wegen unvermeidlicher Leckverluste über die Ladepumpe 18 absinken, andererseits durch Absinken der Temperatur des Hydrauliköls durch Umgebungseinflüsse. Steigt durch solche Umgebungseinflüsse die Temperatur des Hydrauliköls an, so steigt der Druck PS an. Da ein solcher Temperaturanstieg nie sehr schnell geschieht, wäre es aus diesem Grund nicht zwingend, zwischen dem Druckspeicher 17 und dem Tank 21 ein Überdruckventil vorzusehen, durch das Hydrauliköl bei steigendem Druck PS in den Tank 20 abgelassen werden kann. Die Leckageverluste der Ladepumpe 18 reichen an sich aus, um den Druck PS nicht zu stark ansteigen zu lassen. Gleichwohl kann aus Sicherheitsgründen ein solches Überdruckventil vorhanden sein. Vorteilhaft ist zwischen Ladepumpe 18 und Druckspeicher 17 ein Rückschlagventil 23 angeordnet. Durch dieses Rückschlagventil 23 wird ein Leckageverlust durch die Ladepumpe 18 verhindert. Dann ist das schon erwähnte Überdruckventil auf jeden Fall nötig. Nicht gezeichnet und beschrieben sind weitere sicherheitsrelevante Anlagenteile wie Rohrbruchsicherung und Notablaß, weil solche Elemente nicht relevant im Hinblick auf das Wesen der Erfindung sind.

    [0015] Die vorgegebenen Werte, bei denen der Druckschalter 22 den Elektromotor 19 ein- bzw. ausschaltet, können durch ein Steuer- und Regelgerät 25 veränderbar sein.

    [0016] In der Zylinderleitung 11 herrscht ein Druck PZ, der dem Druck im ersten Druckraum 9 des hydraulischen Antriebs 2 entspricht. Dieser Druck korreliert mit der Last der Kabine 1.

    [0017] Weil die Pumpe 13 zwischen der Zylinderleitung 11 und der Speicherleitung 16 angeordnet ist, wirkt dann, wenn sich beim Betrieb des Aufzugs das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 in der Stellung "AUF" befindet, auf die Pumpe 13 einerseits unmittelbar der Druck PZ in der Zylinderleitung 11 und somit im hydraulischen Antrieb 2 und, wenn sich beim Betrieb des Aufzugs auch das Speicherleitungs-Absperrventil 15 in der Stellung "AUF" befindet, andererseits unmittelbar der Druck PS in der Speicherleitung 16 und somit im Druckspeicher 17. Gegenüber dem vorbekannten Stand der Technik sind also Regelventile zur Regelung der Geschwindigkeit nicht erforderlich. Die hydraulische Schaltung ist also gegenüber diesem Stand der Technik vereinfacht. Die zum Betrieb der Pumpe 13 nötige elektrische Antriebsenergie für den die Pumpe 13 antreibenden Motor 14 korreliert demgemäß mit der Druckdifferenz PZ - PS, wenn die Pumpe 13 Hydrauliköl vom Druckspeicher 17 in den hydraulischen Antrieb 2 fördert, bzw. mit der Druckdifferenz PS - PZ, wenn die Pumpe 13 Hydrauliköl vom hydraulischen Antrieb 2 zum Druckspeicher 17 fördert. Die Druckdifferenz PS - PZ bzw. PZ - PS kann durchaus negativ sein, so daß dann die Pumpe 13 durch die Druckdifferenz ihrerseits angetrieben wird. Dadurch kann der Motor 14 als Generator wirken, wie dies schon bekannt ist. Damit eine solche Energierückgewinnung vorteilhaft möglich ist, wird der Motor 14 in bekannter Weise durch einen Leistungssteller 24 betrieben, der beispielsweise ein Frequenzumrichter ist. Der Leistungssteller 24 wird vom Steuer- und Regelgerät 25 angesteuert, welches seinerseits von einer hier nicht dargestellten Aufzugssteuerung Befehle erhält. Dargestellt ist lediglich eine Steuerleitung 26, über die die Befehle von den Bedientableaus der Aufzugsanlage an das Steuer- und Regelgerät 25 übermittelt werden.

    [0018] Steht die Kabine 1 des Aufzugs still, so sind das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und das Speicherleitungs-Absperrventil 15, beide ansteuerbar vom Steuer- und Regelgerät 25, geschlossen. Sie sind also beim Stillstand der Kabine 1 nicht angesteuert.

    [0019] Soll sich die Kabine 1 abwärts bewegen, so werden durch das Steuer- und Regelgerät 25 das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und das Speicherleitungs-Absperrventil 15 geöffnet und der Motor 14 in seiner ersten Drehrichtung betrieben, daß die Pumpe 13 Hydrauliköl vom Druckraum 9 in den Druckspeicher 17 fördert. Dabei wirkt über der Pumpe 13 die Druckdifferenz PS - PZ. Das bedeutet gleichzeitig, daß elektrische Energie für den Betrieb des Motors 14 nur so lange aufgewendet werden muß, solange der Druck PZ kleiner ist als der Druck PS. Weil ein Regelventil verzichtbar ist, entsteht auch ein entsprechender Druckverlust nicht. Dies wirkt sich positiv auf den Gesamtwirkungsgrad aus, ermöglicht also einen energiesparenden Betrieb des Aufzugs.

    [0020] Soll sich die Kabine 1 aufwärts bewegen, so werden durch das Steuer- und Regelgerät 25 das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und das Speicherleitungs-Absperrventil 15 ebenfalls geöffnet und der Motor 14 in seiner zweiten Drehrichtung betrieben, daß die Pumpe 13 Hydrauliköl vom Druckspeicher 17 in den Druckraum 9 fördert. Dabei wirkt über der Pumpe 13 die Druckdifferenz PZ - PS. Das bedeutet gleichzeitig, daß elektrische Energie für den Betrieb des Motors 14 nur so lange aufgewendet werden muß, solange der Druck PS kleiner ist als der Druck PZ.

    [0021] Da grundsätzlich nur eine der jeweiligen Druckdifferenz PS - PZ bzw.

    [0022] PZ - PS entsprechende elektrische Antriebsleistung aufgewendet werden muß, kann der elektrische Anschlußwert für den Motor 14 sehr viel kleiner sein als bei herkömmlichen hydraulischen Schaltungen. Folglich ist auch der zum Betrieb der Pumpe 13 nötige Motor 14 auf eine kleinere Nennleistung auszulegen. Damit entstehen Kostenvorteile für den Motor 14 selbst, bei Anschlußwert-Tarifierung durch den kleineren Anschlußwert und bei Leistungs-Tarifierung durch den kleineren Verbrauch an elektrischer Energie. Es wird auch vermieden, daß einmal mittels einer Pumpe auf hohen Druck gebrachtes Hydrauliköl wieder in Richtung Tank 21 entspannt wird und dabei seine potentielle Energie nutzlos abgibt bzw. verliert.

    [0023] Vorteilhaft ist weiter, daß der Tank 21 klein bemessen sein kann. Er dient eigentlich nur dazu, eine Differenzmenge an Hydrauliköl aufzunehmen, die den Leckageverlusten entspricht. Diese Leckageverluste können durch eine Leckageleitung 30 in den Tank 21 abfließen.

    [0024] Der Druck PZ in der Zylinderleitung 11 ist mit Hilfe eines Lastdrucksensors 31 erfaßbar. Er wird an das Steuer- und Regelgerät 25 übermittelt. Der schon erwähnte Druckschalter 22 wertet den Druck PS in der Speicherleitung 16 aus. Der Druckschalter 22 enthält auch die Funktionalität eines Drucksensors. Der so von ihm ermittelte Druck in der Speicherleitung 16 wird ebenfalls an das Steuer- und Regelgerät 25 übermittelt. Somit kennt das Steuer- und Regelgerät 25 die beiden Drücke PZ und PS und ist so in der Lage, diese Drücke bei der Steuerung bzw. Regelung des Aufzugs zu berücksichtigen.

    [0025] Die beschriebene hydraulische Schaltung hat den bemerkenswerten Vorteil, daß zum Betrieb des hydraulischen Aufzugs kein proportional vorsteuerbares Ventil erforderlich ist. Bei vielen herkömmlichen hydraulischen Aufzugsanlagen sind getrennte vorsteuerbare Ventile für die Aufwärts- und die Abwärtsfahrt vorhanden. Dieser Aufwand wird durch diese Lösung vermieden. Die Steuer- bzw. Regelkette ist damit auch sehr einfach und übersichtlich, weil nur mittels eines einzigen Elements, nämlich mittels des Motors 14, die Geschwindigkeit der Kabine 1 gesteuert bzw. geregelt wird.

    [0026] Es wurde erwähnt, daß beim Betrieb des Aufzugs, nämlich bei der Fahrt der Kabine 1, das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und das Speicherleitungs-Absperrventil 15 geöffnet sein müssen. Soll also die Kabine 1 aus dem Stillstand bewegt werden, müssen das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und das Speicherleitungs-Absperrventil 15 geöffnet werden. Diese Betriebssituation, also das Öffnen des Zylinderleitungs-Abspemrentils 12 und des Speicherleitungs-Absperrventils 15, ist hinsichtlich der Druckverhältnisse kritisch und verlangt nach besonderen Maßnahmen zur Steuerung. Die Gründe dafür werden nachfolgend erläutert.

    [0027] Beim Stillstand der Kabine 1 sind zunächst das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und das Speicherleitungs-Abspementil 15 geschlossen. Am Zylinderleitungs-Abspemrentil 12 liegt auf der dem Antrieb 2 zugewandten Seite der Druck PZ an, am Speicherleitungs-Absperrventil 15 auf der dem Druckspeicher 17 zugewandten Seite der Druck PS. Der Druck an den jeweils anderen Anschlüssen, also an jenen, die der Pumpe 13 zugewandt sind, ist nicht eindeutig festgelegt. Nach einem längeren Stillstand der Kabine 1 hat sich der Druck wegen der Leckverluste der Pumpe 13 abgebaut. Einerseits hat sich eine zuvor vorhandene Druckdifferenz zwischen den beiden Seiten der Pumpe 13 abgebaut, so daß an den der Pumpe 13 zugewandten Anschlüssen des Zylinderleitungs-Absperrventils 12 und des Speicherleitungs-Absperrventils 15 der gleiche Druck herrscht. Andererseits hat sich der Druck wegen des über die Leckageleitung 30 in den Tank 21 abfließenden Hydrauliköls vermindert, im Extremfall annähernd vollständig, so daß innerhalb der Pumpe 13 und an deren beiden Anschlüssen zum Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und zum Speicherleitungs-Absperrventil 15 nur ein Druck herrscht, der kaum verschieden ist vom atmosphärischen Druck.

    [0028] Daraus folgt nun, daß beim Öffnen des Zylinderleitungs-Absperrventils 12 und des Speicherleitungs-Absperrventils 15 schlagartige Druckänderungen auftreten, die sich auch durch Geräusche unangenehm bemerkbar machen. Die schlagartigen Druckänderungen belasten außerdem die Pumpe 13 ganz erheblich, was nachteilig für deren Betrieb und Lebensdauer sein kann. Durch das nachfolgend geschilderte Steuerungsverfahren werden die dadurch hervorgerufenen Probleme beseitigt und ein komfortabler Betrieb ermöglicht. Die vorhandenen Mittel wie Pumpe 13, Motor 14, Druckschalter 22, Leistungssteller 24 und das Steuer- und Regelgerät 25 werden auch dazu benutzt, die schlagartigen Druckänderungen zu vermeiden. Das ist jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung und wird deshalb hier nicht in allen Einzelheiten beschrieben.

    [0029] Im Ausgangszustand bei Stillstand der Kabine 1 sind, wie schon erwähnt, das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und das Speicherleitungs-Absperrventil 15 geschlossen und der elektrische Motor 14 der Pumpe 13 steht still. Soll sich die Kabine 1 in Bewegung setzen, so wird in einem ersten Verfahrensschritt der elektrische Motor 14 der Pumpe 13 so angesteuert, daß er am pumpenseitigen Anschluß des Speicherleitungs-Absperrventils 15 einen Druck aufbaut. Dieser Druckaufbau geschieht dadurch, daß Motor 14 und Pumpe 13 langsam in jener Drehrichtung drehen, daß Hydrauliköl in Richtung zum Speicherleitungs-Absperrventil 15 gefördert wird. Die geförderte Menge an Hydrauliköl ist allerdings minimal, weil das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und das Speicherleitungs-Absperrventil 15 geschlossen sind. Gleichwohl erfolgt der gewünschte Druckaufbau. Der Antrieb des Motors 14 erfolgt dabei nur sehr kurze Zeit. Diese Zeitdauer wird als erste Ausgleichszeit tA1 bezeichnet. Es hat sich gezeigt, daß etwa 100 bis 300 msec Laufzeit bei einer reduzierten Drehzahl nred ausreichen, um einen Druck aufzubauen, der etwa dem Druck PS in der Speicherleitung 16 entspricht. Wenn nun in einem zweiten Verfahrensschritt das Speicherleitungs-Absperrventil 15 geöffnet wird, entsteht keine schlagartige Druckänderung, so daß das zuvor geschilderte Problem beim Öffnen des Speicherleitungs-Absperrventils 15 nicht existiert.

    [0030] Nach dem Ablauf der Ausgleichszeit tA1 steht der Motor 14 und damit auch die Pumpe 13 wieder still. In einem dritten Verfahrensschritt, der mit dem Ablauf der Ausgleichszeit tA1 beginnt, bleibt der Motor 14 magnetisiert, was durch entsprechende Ansteuerung des Leistungsstellers 24 durch das Steuer- und Regelgerät 25 erreicht wird. Die Pumpe 13 ist dadurch in der Lage, Drehmoment aufzunehmen, ohne daß sie sich zu drehen beginnt. In dem Moment steht nämlich auf der dem Speicherleitungs-Absperrventil 15 zugewandten Seite der Pumpe 13 der Druck PS in der Speicherleitung 16 an, während auf der dem Zylinderleitungs-Absperrventil 12 zugewandten Seite der Pumpe 13 ein mehr oder weniger undefinierte Druck herrscht, der im ursprünglichen Ausgangszustand kaum verschieden war vom atmosphärischen Druck und dann durch den Lauf der Motors 14 für die Dauer der Ausgleichszeit tA1 noch in unbestimmter Weise vermindert worden ist.

    [0031] Die Zeitdauer, während der der Motor 14 magnetisiert bleibt, ohne daß er sich dreht, wird als zweite Ausgleichszeit tA2 bezeichnet. Während dieser Ausgleichszeit tA2 kann sich nun die Druckdifferenz zwischen den beiden Seiten der Pumpe 13 abbauen, was eine Folge der internen Leckverluste innerhalb der Pumpe 13 ist. Es hat sich gezeigt, daß diese zweite Ausgleichszeit tA2 etwa 200 msec betragen sollte. Am Ende der zweiten Ausgleichszeit tA2 entspricht nun der Druck auf der der Pumpe 13 zugewandten Seite des Zylinderleitungs-Absperrventils 12 etwa dem Druck PS in der Speicherleitung 16, während auf der anderen Seite des Zylinderleitungs-Absperrventils 12 der Druck Pz in der Zylinderleitung 11 herrscht. Da die Drücke PS und PZ die gleiche Größenordnung haben, kann nun das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 geöffnet werden, ohne daß es zu einer schlagartigen Druckänderung einer solchen Größe kommt, daß Probleme durch Druckschläge und Geräusche entstehen. Druckschläge könnten auch Vibrationen auslösen.

    [0032] Nun sind also das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und das Speicherleitungs-Absperrventil 15 geöffnet. Durch Ansteuerung des Motors 14 der Pumpe 13 über den Leistungssteller 24 kann nun, allenfalls nach einer weiteren Ausgleichszeit tA3, die Fahrt der Kabine 1 beginnen. Die Ausgleichszeit tA3 kann etwa 200 msec betragen, ist aber nicht wirklich erforderlich.

    [0033] In der Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßes Schema des Steuer- und Regelgeräts 25 gezeigt. Es sei schon hier betont, daß diese erfindungsgemäße Ausgestaltung zwar im Hinblick auf die hydraulische Schaltung der Fig. 1 bestens geeignet ist, aber nicht auf die Anwendung zusammen mit dieser hydraulischen Schaltung beschränkt ist. Vielmehr läßt sich das erfindungsgemäße Steuer- und Regelgerät 25 bei allen denkbaren hydraulischen Schaltungen anwenden. Erfolgt die Bewegungssteuerung der Kabine 1 ohne Mitwirkung eines Regelventils allein durch den Betrieb der Pumpe 13, dann wird vom Steuer- und Regelgerät 25 allein der Leistungssteller 24 angesteuert.

    [0034] Im Falle eines hydraulischen Aufzugs nach dem Schema der Fig. 1 erfolgt die Bewegungssteuerung der Kabine 1 durch den Betrieb der Pumpe 13, welche mittels des elektrischen Motors 14 angetrieben wird, der seinerseits vom Leistungssteller 24 betrieben wird. Das Steuer- und Regelgerät 25 erzeugt also Stellbefehle für diesen Leistungssteller 24, womit dann allein die Steuerung bzw. Regelung der Fahrt der Kabine 1 erfolgt.

    [0035] An das Steuer- und Regelgerät 25 liefert die zuvor schon erwähnte Aufzugssteuerung, die hier nun mit der Bezugszahl 40 versehen ist, über die Steuerleitung 26 eine Information über das Fahrtziel. Gleichzeitig erhält das Steuer- und Regelgerät 25 die Information über die Ist-Position der Kabine 1 (Fig. 1), und zwar von einem Positionsgeber 41. Dieser ist vorteilhaft ein Inkrementalgeber hoher Auflösung, beispielsweise ein Absolutwertencoder mit 0,25 mm Schrittweite. Darüber hinaus erhält das Steuer- und Regelgerät 25 Informationen vom Lastdrucksensor 31.

    [0036] Bestandteil des Steuer- und Regelgeräts 25 ist weiterhin ein Fahrkurven-Generator 45 und ein Geschwindigkeitsgeber 46. Der Geschwindigkeitsgeber 46 berechnet in bekannter Weise aus der zeitlichen Änderung der Position der Kabine 1 die Geschwindigkeit der Kabine 1. Der Fahrkurven-Generator 45, der gleichzeitig die Regelungskontrolle beinhaltet, generiert aus dem von der Aufzugssteuerung 40 gelieferten Fahrtziel einen Sollwert für die zu erreichende Position.

    [0037] Ausgangsseitig ist an das Steuer- und Regelgerät 25 der Leistungsteller 24 angeschlossen, der über den elektrischen Motor 14 (Fig. 1) auf die Pumpe 13 (Fig. 1) wirkt. Damit wird, wie schon beschrieben wurde, die Fahrt der Kabine 1 (Fig. 1) gesteuert. Daneben steuert im Falle eines hydraulischen Aufzugs gemäß dem hydraulischen Schema der Fig. 1 das Steuer- und Regelgerät 25 auch die beiden Schaltventile an, nämlich das Zylinderleitungs-Absperrventil 12 und das Speicherleitungs-Absperrventil 15.

    [0038] Das Steuer- und Regelgerät 25 enthält einen ersten Regler 42, der die Regelung der Fahrt der Kabine 1 (Fig. 1) vornimmt, also deren Position und Geschwindigkeit regelt. Der Regler 42 kann aus zwei einzelnen Teilreglern 42.1 und 42.2 bestehen, von denen der erste Teilregler 42.1 die Regelung der Position der Kabine 1 vornimmt, wozu ihm vom Positionsgeber 41 ein aktueller Positions-Istwert PosIst und vom Fahrkurven-Generator 45 ein Positions-Sollwert PosSoll zur Verfügung stehen. Der zweite Teilregler 42.2 regelt die Geschwindigkeit der Kabine 1. Ihm stehen dazu das Ausgangssignal des ersten Teilreglers 42.1, ein vom Geschwindigkeitsgeber 46 stammender Wert der Istgeschwindigkeit vIst, sowie der Wert der Sollgeschwindigkeit vSoll zur Verfügung, der vom Fahrkurven-Generator 45 vorgegeben wird. Der Regler 42 liefert einen Stellbefehl für den Leistungssteller 24.

    [0039] Erfindungsgemäß ist zwischen den Ausgang des Reglers 42 und den Leistungsteller 24 ein Druckregler 43 geschaltet, an dessen einem Eingang der Stellbefehl des Regler 42 anliegt, an dessen zweitem Eingang das Signal des Lastdrucksensors 31, der den aktuellen Wert des Druckes PZ in der Zylinderleitung 11 (Fig. 1) liefert, anliegt, und an dessen drittem Eingang der Wert der Sollbeschleunigung bSoll ansteht, der vom Fahrkurven-Generator 45 stammt. Der Druckregler 43 erzeugt einen Stellbefehl für den Leistungssteller 24. Steigt der Druck PZ in der Zylinderleitung 1 an, aus welchen Gründen auch immer, so wird dieser Druckanstieg vom Druckregler 43 in der Weise ausgeregelt, daß der Stellbefehl für den Leistungssteller 24 so verändert wird, daß die Drehzahl des Motors 14 genau so weit sinkt, daß der Druckanstieg kompensiert wird. Entsprechend verändert der Druckregler 43 den Stellbefehl für den Leistungssteller 24 so, daß bei einem Druckabfall die Drehzahl des Motors 14 genau so weit steigt, daß der Druckabfall kompensiert wird.

    [0040] Auf diese Weise werden alle Veränderungen des Druckes PZ in der Zylinderleitung 11 während einer Fahrt der Kabine 1 ausgeregelt und beispielsweise durch Reibungsänderungen im hydraulischen System entstehende Schwingungen werden somit verhindert. Auch Resonanzschwingungen können so nicht auftreten. Während einer Fahrt ändert sich die Belastung der Kabine 1 natürlich nicht, so daß es sich bei den Veränderungen des Druckes PZ in der Zylinderleitung 11 um dynamische Druckänderungen handelt, die auszuregeln sind, soweit es sich um Abweichungen vom Sollwert handelt. Auf diese Weise wird das Auftreten von Schwingungen verhindert, wodurch der Fahrkomfort gesteigert wird.

    [0041] Die Erfindung wurde hier im wesentlichen anhand des hydraulischen Schemas nach der Fig. 1 beschrieben. Es wurde aber schon erwähnt, daß die Erfindung nicht darauf beschränkt ist, denn sie läßt sich in gleicher Weise auch bei anderen hydraulischen Schaltungen anwenden.

    [0042] In der Fig. 3 ist ein detailliertes Schema des Steuer- und Regelgeräts 25 gezeigt, in dem die gleichen Elemente wie in der Fig. 2 gezeigt sind, und darüber hinaus eine Reihe von vorteilhaften Ausgestaltungen dargestellt sind. Der grundsätzliche Aufbau mit dem Regler 42 und dem nachgeschalteten Druckregler 43 ist gleich.

    [0043] Der Regler 42 erzeugt aus den Eingangswerten Positions-Istwert PosIst, Positions-Sollwert PosSoll, Istgeschwindigkeit vIst und Sollgeschwindigkeit vSoll in hier nicht näher angegebener Weise einen Stellbefehl für den Leistungsteller 24, der aber, wie schon erwähnt, nicht direkt dem Leistungssteller 24, sondern dem Druckregler 43 zugeführt wird.

    [0044] Der Regler 42 ist ein PID-Regler, der parametrierbar ist, was in der Fig. 3 durch einen mit einem Pfeil Para angedeutet ist. Der bzw. die Parameter stammt bzw. stammen vom Fahrkurven-Generator 45, wo dieser Wert bzw. diese Werte abgelegt sind. Das ist am Fahrkurven-Generator 45 durch einen nach außen zeigenden Pfeil Para angedeutet.

    [0045] Erfindungsgemäß gelangt das Ausgangssignal des Reglers 42 nicht unmittelbar auf den Eingang des Leistungsstellers 24, sondern wird dem Druckregler 43 als Eingangssignal zugeführt. Am zweiten Eingang des Druckreglers 43 steht das Signal des Lastdrucksensors 31 an. Dieser Druck ist ein Maß für den Istwert der Beschleunigung.

    [0046] Der Druckregler 43 ist ebenfalls ein parametrierbarer PID-Regler. An seinen "+"-Eingang gelangt der genannte Stellbefehl und an seinen "-"-Eingang der Lastdruck-Istwert pIst, der vom Lastdrucksensor 31 stammt und dem schon erwähnten Druck PZ entspricht. Aus der Regelabweichung zwischen der Lastdruck-Istwert PIst und dem Stellbefehl generiert der Druckregler 43 ein Stellsignal für den am Ausgang des Steuer- und Regelgeräts 25 angeschlossenen Leistungssteller 24, der die Drehzahl des Motors 14 (Fig. 1) regelt.

    [0047] Der Stellbefehl des Reglers 42 gelangt nach einer vorteilhaften Ausgestaltung nicht direkt auf den "+"-Eingang des nachgeschalteten Druckreglers 43, sondern auf eine Vorsteuerstufe, nämlich auf ein Druckregler-Steuerglied 52. Dieses Druckregler-Steuerglied 52 ist aus einem Multiplizierer 52M und einem Summierer 52S gebildet. Dem Multiplizierer 52M wird die Sollbeschleunigung bSoll zugeführt, die vom Fahrkurven-Generator 45 geliefert wird. Im Multiplizierer 52M wird die Sollbeschleunigung bSoll mit einem Parameter multipliziert. Die so korrigierte Sollbeschleunigung bSoll wird dann im Summierer 52S zum vom Regler 42 stammenden Stellbefehl addiert.

    [0048] Auf diese Weise wird ein korrigierter Stellbefehl generiert, der auf den "+"-Eingang des nachgeschalteten Druckreglers 43 gelangt. Durch das Druckregler-Steuerglied 52 erfolgt eine Vorsteuerung.

    [0049] Der Vorteil dieser Maßnahme, den Stellbefehl des Reglers 42 zu korrigieren, besteht nun darin, daß der das Verhalten des Druckreglers 43 beeinflussende Sollwert durch eine Vorsteuerung beeinflußt ist. Ziel ist es dabei, den durch die Vorsteuerung gebildeten Sollwert so zu gestalten, daß der Druckregler 43 eine kleinere Regeldifferenz bewältigen muß. Daraus folgt dann, daß der Druckregler 43 mit einem größeren Proportionalanteil und einem kleineren Integralanteil regeln kann, wodurch er einerseits schneller reagiert und außerdem die Neigung zu Über- und Unterschwingen deutlich reduziert wird. Somit wird die Regelstabilität verbessert. Diese Maßnahme ist deshalb besonders vorteilhaft, weil es sich hier um eine Regelkette handelt. Bei zwei oder mehr hintereinander geschalteten Reglern ist die Gefahr der Instabilität sehr viel größer.

    [0050] Analog zur vorherigen Regelstufe erfolgt vorteilhaft auch eine Vorsteuerung für den Leistungssteller 24, der funktionell gleichzeitig ein Drehzahlregler für den Motor 14 (Fig. 1) ist. Deshalb ist an den Ausgang des Druckreglers 43 ein Drehzahlregler-Steuerglied 53 angeschlossen, der wiederum aus einem Multiplizierer 53M und einem Summierer 53S besteht. Auch hier ist der Multiplizierer 53M parametrierbar. Auch in diesem Fall hat die Vorsteuerung die zuvor beschriebene vorteilhafte Wirkung.

    [0051] Zuvor wurde beschrieben, daß das Signal am "-"-Eingang des Druckreglers 43 vom Lastdrucksensor 31 stammt. Das kann unmittelbar so sein. Vorteilhaft ist es aber, zwischen den Lastdrucksensor 31 und den "-"-Eingang des Druckreglers 43 ein Last-Korrekturglied 54 zu schalten. Dieses Last-Korrekturglied 54 enthält einen Speicher 55 und ein Summierglied 56. Das Signal des Lastdrucksensors 31, der Lastdruck-Istwert pIst, gelangt auf einen Eingang des Speichers 55 und außerdem auf einen ersten Eingang des Summierglieds 56. Der im Speicher 55 abgelegte Wert eines Bezugs-Lastdruckes pIst0 gelangt auf einen zweiten Eingang des Summierglieds 56. Dieser zweite Eingang ist ein invertierender Eingang, was zur Folge hat, daß im Summierglied 56 die Differenz pIst - PIst0 gebildet wird. Diese die Differenz pIst - pIst0 gelangt auf den "-"-Eingang des Druckreglers 43.

    [0052] Dieses Last-Korrekturglied 54 ermöglicht eine ganz bedeutende Verbesserung des Regelverhaltens des Druckreglers 43. Dies geschieht dadurch, daß vor Beginn der einer Fahrt der Kabine 1 (Fig. 1), beispielsweise im Moment des Schließens der Türen, der in diesem Moment herrschende Lastdruck pIst als Bezugs-Lastdruck pIst0 im Speicher 55 gespeichert wird. Ändert sich anschließend, also während der Fahrt der Kabine 1 (Fig. 1), der Lastdruck pIst, so gelangt auf den "-"-Eingang des Druckreglers 43 statt des Lastdruckes pIst die Differenz pIst - pIst0. Der Druckregler 43 muß also nicht auf den großen Druck pIst regeln, sondern auf die sehr viel kleinere Differenz pIst - pIst0. Das ist insofern von enormer Bedeutung, weil moderne hydraulische Aufzüge durchaus im Drücken im Bereich von 80 bis 200 bar betrieben werden. Der Druckregler 43 muß also nicht kleine Differenzen eines hohen Wertes ausregeln, sondern immer nur die sehr viel kleinere Differenz pIst- pIst0.Weil der Bezugs-Lastdruck pIst0 vor Beginn einer Fahrt der Kabine 1 (Fig. 1) ermittelt wird und sich nach Beginn der Fahrt die Beladung der Kabine 1 nicht mehr ändert, werden mit dem Regeln der viel kleineren Differenz pIst - pIst0 allein die während der Fahrt durch dynamische Vorgänge wie Beschleunigung und Verzögerung und Reibungsänderungen hervorgerufenen Druckänderungen ausgeregelt. Deshalb läßt sich auch der Druckregler 43 gänzlich anders, nämlich viel günstiger, parametrieren, indem der Proportionalanteil größer und der Integralanteil kleiner gewählt wird. Das führt nicht nur zu einer schnelleren Ausregelung, sondern bedeutet vor allem eine Steigerung des Fahrkomforts.

    [0053] Die Erfindung wurde hier anhand des hydraulischen Schemas nach der Fig. 1 beschrieben. Die Erfindung ist aber nicht darauf beschränkt, denn sie läßt sich in gleicher Weise auch bei anderen hydraulischen Schaltungen anwenden.


    Ansprüche

    1. Steuervorrichtung für einen hydraulischen Aufzug, mit der die Bewegung einer Kabine (1) durch den Fluß von Hydrauliköl durch eine Zylinderleitung (11) von und zu einem hydraulischen Antrieb (2) steuerbar ist, wobei der Fluß von Hydrauliköl mittels einer Pumpe (13) erzeugbar ist, welche von einem Motor (14) antreibbar ist, der aufgrund von Signalen eines Steuer- und Regelgeräts (25) unter Berücksichtigung von in einem Fahrkurven-Generator (45) abgelegten Daten von einem Leistungssteller (24) betrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung ein Steuer- und Regelgerät (25) aufweist, das einen ersten Regler (42) und einem diesem nachgeschalteten Druckregler (43) enthält, dessen Stellbefehl dem Leistungssteller (24) zuführbar ist.
     
    2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckregler (43) ein PID-Regler ist, dessen "+"-Eingang ein Stellbefehl des ersten Reglers (42) zuführbar ist und dessen "-"-Eingang das Signal eines Lastdrucksensors (31) zuführbar ist.
     
    3. Steuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ausgang des ersten Reglers (42) und einem Eingang des Druckreglers (43) ein Druckregler-Steuerglied (52) angeordnet ist, das den Druckregler (43) vorsteuert.
     
    4. Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckregler-Steuerglied (52) aus einem Multiplizierer (52M) und einem Summierer (52S) besteht, wobei der Multiplizierer (52M) eine Sollbeschleunigung bSoll mit einem vom Fahrkurven-Generator (45) vorbestimmten Parameter multipliziert und der Summierer (52S) das Produkt aus Sollbeschleunigung bSoll und einem Parameter zum vom ersten Regler (42) generierten Stellbefehl addiert und diese Summe einem "+"-Eingang des Druckreglers (43) zuführt.
     
    5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ausgang des Druckreglers (43) und dem Eingang des Leistungsstellers (24) ein Drehzahlregler-Steuerglied (53) angeordnet ist, das den Leistungssteller (24) vorsteuert.
     
    6. Steuervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehzahlregler-Steuerglied (53) aus einem Multiplizierer (53M) und einem Summierer (53S) besteht, wobei der Multiplizierer (53M) eine Sollgeschwindigkeit vSoll mit einem vom Fahrkurven-Generator (45) vorbestimmten Parameter multipliziert und der Summierer (53S) das Produkt aus Sollgeschwindigkeit vSoll und einem Parameter zum vom Druckregler (43) generierten Stellbefehl addiert und diese Summe dem Leistungssteller (24) zuführt.
     
    7. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuer- und Regelgerät (25) ein Last-Korrekturglied (54) aufweist, das zwischen einem Anschluß für den Lastdrucksensor (31) und einem "-"-Eingang des Druckreglers (43) angeordnet ist.
     
    8. Steuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Last-Korrekturglied (54) aus einem Speicher (55) und einem Summierglied (56) besteht, wobei das Signal des Lastdrucksensors (31), der Lastdruck-Istwert pIst, auf einen Eingang des Speichers (55) und auf einen ersten Eingang des Summierglieds (56) gelangt, ein im Speicher (55) abgelegter Wert eines Bezugs-Lastdruckes pIst0 auf einen zweiten Eingang des Summierglieds (56) gelangt, wobei der zweite Eingang des Summierglieds (56) ein invertierender Eingang ist, und daß das Ausgangssignal des Summierglieds (56) dem einem "-"-Eingang des Druckreglers (43) zugeführt wird.
     
    9. Steuervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Bezugs-Lastdruckes pIst0 im Speicher (55) jener Lastdruck-Istwert pIst ablegbar ist, der vor Beginn einer Fahrt der Kabine (1) vom Lastdrucksensor (31) ermittelbar ist.
     


    Claims

    1. Control device for a hydraulic lift, by means of which the movement of a car (1) can be controlled by the flow of hydraulic oil to and from a hydraulic drive (2) through a cylinder line (11), in which the flow of hydraulic oil can be generated by means of a pump (13) which can be driven by a motor (14) operated by a power controller (24) on the basis of signals from a control unit (25) taking account of data stored in an operating curve generator (45), characterised in that the control device has a control unit (25) containing a first controller (42) and a downstream pressure controller (43), the control command of which can be fed to the power controller (24).
     
    2. Control device according to claim 1, characterised in that the pressure controller (43) is a PID controller, the "+" input of which can receive a control command from the first controller (42) and the "-" input of which can receive the signal from a load pressure sensor (31).
     
    3. Control device according to claim 2, characterised in that a pressure controller control element (52) which pilots the pressure controller (43) is arranged between the output of the first controller (42) and an input of the pressure controller (43).
     
    4. Control device according to claim 3, characterised in that the pressure controller control element (52) consists of a multiplier (52M) and a summer (52S), the multiplier (52M) multiplying a setpoint acceleration bsetpoint with a parameter predetermined by the operating curve generator (45) and the summer (52S) adding the product of the setpoint acceleration bsetpoint and a parameter to the control command generated by the first controller (42) and feeding this sum to a "+" input of the pressure controller (43).
     
    5. Control device according to one of claims 2 to 4, characterised in that a speed controller control element (53) which pilots the power controller (24) is arranged between the output of the pressure controller (43) and the input of the power controller (24).
     
    6. Control device according to claim 5, characterised in that the speed controller control element (53) consists of a multiplier (53M) and a summer (53S), the multiplier (53M) multiplying a setpoint speed Vsetpoint with a parameter predetermined by the operating curve generator (45) and the summer (53S) adding the product of the setpoint speed Vsetpoint and a parameter to the control command generated by the pressure controller (43) and feeding this sum to the power controller (24).
     
    7. Control device according to one of claims 2 to 6, characterised in that the control unit (25) has a load correcting element (54) arranged between a connection for the load pressure sensor (31) and a "-" input of the pressure controller (43).
     
    8. Control device according to claim 7, characterised in that the load correcting element (54) consists of a memory (55) and a summing element (56), the signal from the load pressure sensor (31), namely the actual load pressure pactual, being received at an input of the memory (55) and at a first input of the summing element (56), and a value for a reference load pressure pactual0 stored in the memory (55) being received at a second input of the summing element (56), the second input of the summing element (56) being an inverting input, and that the output signal of the summing element (56) is fed to a "-" input of the pressure controller (43).
     
    9. Control device according to claim 8, characterised in that the said actual load pressure pactual which can be determined by the load pressure sensor (31) before the start of travel of the car (1) can be stored in the memory (55) as a reference load pressure pactual0.
     


    Revendications

    1. Dispositif de commande pour un ascenseur hydraulique avec lequel le mouvement d'une cabine (1) peut être commandé par le flux d'huile hydraulique à travers une conduite de cylindre (11) depuis et vers un entraînement hydraulique (2), le flux d'huile hydraulique pouvant être généré au moyen d'une pompe (13) qui peut être entraînée par un moteur (14) qui est actionné par un actionneur de puissance (24) sur la base de signaux d'un appareil de commande et de régulation (25) en tenant compte de données enregistrées dans un générateur de courbes de déplacement (45), caractérisé par le fait que le dispositif de commande présente un appareil de commande et de régulation (25) qui contient un premier régulateur (42) et un régulateur de pression (43) placé en aval de celui-ci, dont l'ordre de positionnement peut être amené à l'actionneur de puissance (24).
     
    2. Dispositif de commande selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le régulateur de pression (43) est un régulateur PID à l'entrée « + » duquel peut être amené un ordre de positionnement du premier régulateur (42) et à l'entrée « - » duquel peut être amené le signal d'un capteur de pression de charge (31).
     
    3. Dispositif de commande selon la revendication 2, caractérisé par le fait qu'un organe de commande de régulateur de pression (52) qui pilote le régulateur de pression (43) est disposé entre la sortie du premier régulateur (42) et une entrée du régulateur de pression (43).
     
    4. Dispositif de commande selon la revendication 3, caractérisé par le fait que l'organe de commande de régulateur de pression (52) se compose d'un multiplicateur (52M) et d'un additionneur (52S), le multiplicateur (52M) multipliant une accélération de consigne bSoll par un paramètre prédéterminé par le générateur de courbes de déplacement (45) et l'additionneur (52S) additionnant le produit de l'accélération de consigne bSoll et d'un paramètre à l'ordre de positionnement généré par le premier régulateur (42) et amenant cette somme à une entrée « + » du régulateur de pression (43).
     
    5. Dispositif de commande selon l'une des revendications 2 à 4, caractérisé par le fait qu'un organe de commande de régulateur de vitesse (53) qui pilote l'actionneur de puissance (24) est disposé entre la sortie du régulateur de pression (43) et l'entrée de l'actionneur de puissance (24).
     
    6. Dispositif de commande selon la revendication 5, caractérisé par le fait que l'organe de commande de régulateur de vitesse (53) se compose d'un multiplicateur (53M) et d'un additionneur (53S), le multiplicateur (53M) multipliant une vitesse de consigne vSoll par un paramètre prédéterminé par le générateur de courbes de déplacement (45) et l'additionneur (53S) additionnant le produit de la vitesse de consigne vSoll et d'un paramètre à l'ordre de positionnement généré par le régulateur de pression (43) et amenant cette somme à l'actionneur de puissance (24).
     
    7. Dispositif de commande selon l'une des revendications 2 à 6, caractérisé par le fait que l'appareil de commande et de régulation (25) présente un organe de correction de charge (54) qui est disposé entre une connexion pour le capteur de pression de charge (31) et une entrée « - » du régulateur de pression (43).
     
    8. Dispositif de commande selon la revendication 7, caractérisé par le fait que l'organe de correction de charge (54) se compose d'une mémoire (55) et d'un additionneur (56), le signal du capteur de pression de charge (31), la valeur réelle de pression de charge pIst, arrivant à une entrée de la mémoire (55) et à une première entrée de l'additionneur (56), une valeur d'une pression de charge de référence pIst0 enregistrée dans la mémoire (55) arrivant à une deuxième entrée de l'additionneur (56), la deuxième entrée de l'additionneur (56) étant une entrée inverseuse, et que le signal de sortie de l'additionneur (56) est amené à l'entrée « - » du régulateur de pression (43).
     
    9. Dispositif de commande selon la revendication 8, caractérisé par le fait que l'on peut enregistrer en tant que pression de charge de référence PIst0 dans la mémoire (55) la valeur réelle de pression de charge pIst qui peut être déterminée par le capteur de pression de charge (31) avant le début d'un déplacement de la cabine (1).
     




    Zeichnung