[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Richten eines Profils das einen
Steg und mindestens einen Flansch aufweist gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (siehe
z.B. EP-A-0753360) insbesondere zum Richten von Doppel-T- oder U-Trägern, mit Hilfe
von Richtwerkzeugen.
[0002] Profilstahl erfährt nach dem Warmwalzen beim Abkühlvorgang häufig Verformungen bzw.
Verwerfungen. Um hierdurch hervorgerufene Abweichungen von der gewünschten Profilform
zu beseitigen und dem Träger die gewünschte Geradheit zu verleihen, werden die Profile
nach dem Warmwalzen und Abkühlen gerichtet. Da die Verformungen bei der Abkühlung
auftreten, ist es bislang nicht zufriedenstellend möglich, die Profile noch im warmen
Zustand zu richten. Zwar können während des Richtvorganges der warmen Profile normgerechte
Ergebnisse erzielt werden, nach dem endgültigen Abkühlen federn die Profile jedoch
teilweise zurück in eine gekrümmte, nicht normgerechte Form.
[0003] Im Stand der Technik wird daher gefordert, daß das Profil auf niedrige Temperaturen
abgekühlt wird (siehe beispielsweise DE 24 56 782 und US 5,060,498). Die Profile werden
hierzu in Kühlbetten oder Kühlgruben abgekühlt. Dies führt in nachteiliger Weise zu
zeitlichen Verzögerungen, die teilweise zu einem zeitweiligen Produktionsstillstand
führen.
[0004] Sofern im Stand der Technik Profile bei höheren Temperaturen gerichtet werden, wird
das Profil differenziell abgekühlt oder erwärmt, um im Steg Druckspannungen zu erzeugen
(siehe DE 35 01 522 C1; DE 36 38 816 C1). Nach dem Richten gleicht sich die Temperatur
des Steges an die der Flansche an, wobei die Längszugspannungen abgebaut werden sollen.
Diese Verfahren sind jedoch durch die dort vorgesehene Erzeugung von genau einzustellenden
Temperaturgradienten in den Profilen zeit- und energieaufwendig. Des weiteren können
Verformungen des Profils durch Schrumpfung des Steges beim endgültigen Abkühlen auftreten,
die wiederum dazu führen, daß die auf Raumtemperatur abgekühlten Schienen nicht den
Normanforderungen entsprechen. Daher sind auch diese Verfahren nicht zufriedenstellend.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Verfügung
zu stellen, welches es ermöglicht, Profile im warmen Zustand zu richten.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch den Gegenstand der Hauptansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
[0007] Das erfindungsgemäße Richtverfahren baut auf dem Grundgedanken auf, die Profile bei
Profiltemperaturen von >70°C zu richten und zwar derart, daß die Richtkraft unmittelbar
in den Flansch des Profils eingeleitet wird. Dadurch werden Eigenspannungen im Profil
vermieden, die andernfalls beim Abkühlen Verformungen des Profils erzeugen.
[0008] Dabei wird die Richtkraft bevorzugt in die Schmalseite des Flansches eingeleitet,
also bei einem Profil mit vertikal ausgerichteten Flansch von oben oder unten. Erfindungsgemäß
muß eine Richtkraft jedoch nicht nur in einer Richtung und an einer Stelle eingeleitet
werden. Im Rahmen der Erfindung können Richtkräfte, beispielsweise über kammartige
Walzen, sowohl in die seitliche "Hauptfläche" des Flansches als auch die Schmalseite
des Flansches eingeleitet werden, genauso wie sie nur in die seitliche "Hauptfläche"
eingeleitet werden können.
[0009] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die im Stand der Technik beobachtete
Formveränderung von warmgerichteten Profilen nach dem Abkühlen in dem differentiellen
Wärmemengen-Inhalt des noch warmen Profils liegt. Im Übergangsbereich von Steg zu
Flansch (Stegwurzel) befindet sich eine hohe Massenkonzentration mit geringer Oberfläche,
die im Vergleich zu den angrenzenden Massen langsamer abkühlt. Folglich weist sie
eine höhere Temperatur als der Rest des Profils auf. Umformende Einwirkungen in den
weiteren Abkühlvorgang verändern die Temperatur und können temperaturabhängige Spannungsverteilungen
erzeugen. Beim konventionellen Richten, bei welchem die Richtscheiben den Steg im
Bereich der Stegwurzeln erfassen, zwingen die Richtscheiben dem Steg die durch die
Richtscheibenanstellung vorgegebenen Wechselbiegungen auf, dessen Hin- und Herbewegungen
auf den Flansch übertragen werden und schließlich mit den reduzierten Anstellungsvorgaben
in Durchlaufrichtung das erwünschte gerade Profil erzeugen.
[0010] Beim Warmrichten bedingt die höhere Temperatur des Stegwurzelbereichs eine spezifische
Fließspannung des Werkstoffs, die durch eine angepaßte Anstellung für den Warmrichtvorgang
(mit der konventionellen Richttechnik) berücksichtigt wird. Das konventionelle Richten
erzeugt in den Profilen Eigenspannungsverteilungen, die sich von denen des Ausgangszustandes
unterscheiden. Besonders im Stegwurzelbereich treten Eigenspannungsspitzen auf mit
Werten, die im Bereich der Fließspannung und darüber liegen können.
[0011] Sofern mit den konventionellen Richtverfahren Profile im warmen Zustand gerichtet
werden, werden immer im gewissen Maße Eigenspannungen erzeugt. Die nachfolgende Abkühlung
ändert die Spannungsverteilung und die Spannungswerte, was die im Stand der Technik
bekannten und beobachteten Verwerfungen des gerichteten Profils zur Folge hat.
[0012] Um gerade Profile bei höheren Temperaturen zu erzeugen und dieses gerade Profil auch
noch nach dem Abkühlen zu erhalten, werden gemäß der Lehre der Erfindung beim Richten
in dem Übergangsbereich zwischen Steg und Flansch und im Steg selber durch die Einleitung
der Richtkraft in den Flansch keine Eigenspannungen erzeugt, die die nachteilige Beeinflussung
der Produkteigenschaften und der Geradheit der Profile zur Folge haben. Durch die
Krafteinleitung in den Flansch wird vielmehr der unproblematische Spannungszustand
im Steg und in den Stegwurzeln beibehalten, und der Eigenspannungszustand im Flansch
wird nur unwesentlich verändert. Deshalb ist eine nachteilige, abkühlungsbedingte
Änderung des Spannungszustandes im erkalteten Profil nicht zu erwarten.
[0013] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Profile
noch im warmen Zustand im Anschluß an das Warmwalzverfahren weiter zu bearbeiten.
Dies führt zu einer erheblichen Zeitersparnis und vermeidet Produktionsstillstände.
Des weiteren ist die Bearbeitung des noch warmen Stahls mit weniger Kraftaufwand möglich,
so dass auch auf diese Weise Energie eingespart werden kann.
[0014] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Profile mit einem Steg und mindestens
einem Flansch gerichtet. Derartige Profile sind insbesondere T-Träger, Doppel-T-Träger,
U-Profile und L-förmige Profilschenkel, wobei der Flansch bei allen Profiltypen vorzugsweise
im Winkel von 90° zum Steg steht, obwohl auch andere Ausrichtungen ohne weiteres möglich
sind.
[0015] Die Profile werden bei Profiltemperaturen von über 70°C gerichtet, besonders bevorzugt
bei Temperaturen von über 100°C. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht jedoch
auch das Richten bei höheren Temperaturen, so beispielsweise auch bei ca. 200°C und
mehr. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten zur Ermittlung und Festlegung der Profiltemperatur.
Dieser Begriff ist daher weit zu verstehen. Der Begriff Profiltemperatur kann beispielsweise
die Stegwurzel-Oberflächentemperatur sowie die Temperatur in der Stegwurzel beinhalten.
Ferner kann er auch die Oberflächentemperatur des Steges sowie der Trägerkanten bzw.
die Temperatur in diesen Profilelementen umfassen. Ferner kann die Profiltemperatur
auch durch Einbeziehung der Temperatur mehrerer dieser Profilelemente festgelegt werden.
So kann die Profiltemperatur beispielsweise durch Messung des Temperaturverlaufs im
gesamten Profil oder durch Messung der Temperatur in einigen der Profilelemente festgelegt
werden. Ein häufig eingesetztes Verfahren zur Festlegung der Profiltemperatur ist
beispielsweise das Temperatur-Scanning. Dabei wird mittels eines beweglich angeordneten
Temperaturmessgerät über die Trägerkante, die Stegwurzel, den Steg und wieder die
andere Stegwurzel und andere Trägerkante die Temperatur erfaßt. Aus dem gemessenen
Temperaturverlauf wird die Profiltemperatur bestimmt, wobei die Temperaturen in den
Stegwurzeln stärker gewichtet werden können. Als Profiltemperatur kann deshalb erfindungsgemäß
auch das Ergebnis eines solchen Temperatur-Scannings verstanden werden.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Richtkräfte über eine Mantelfläche des Richtwerkzeugs in den Flansch eingeleitet,
die winkelig in bezug auf die Obefläche des Flansches steht, auf die dieses Richtwerkzeug
einwirkt. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise in der DE 195 25 513 A1 beschrieben.
[0017] Beispielsweise sind die Richtwerkzeuge, insbesondere Richtscheiben, zumindest teilweise
kegelstumpfförmig ausgebildet und übertragen die Richtkraft mit ihrer konischen Mantelfläche
auf den Flansch. Die Richtwerkzeuge können oberhalb und/oder unterhalb des Richtgutes
angeordnet sein.
[0018] Der Neigungswinkel der wirksamen Mantelfläche liegt vorzugsweise in der Größenordnung
des Reibungswinkels zwischen Mantelfläche und Oberfläche, auf die das Richtwerkzeug
einwirkt; er ergibt sich dann aus der folgenden Gleichung:
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=2007/21/DOC/EPNWB1/EP04740428NWB1/imgb0001)
und gewährt eine Minimierung der Flanschkantenaufstauchung. Bei richtig bemessenem
Reibungswinkel der Mantelflügel werden im Flansch Querspannungen erzeugt, die den
in der Kontaktfläche wirkenden Reibschubspannung entgegen wirken und so ein Flanschkantenaufstauchen
verhindern. Der Neigungswinkel beträgt vorzugsweise 5°.
[0019] Vorzugsweise liegt der Schnittpunkt der Mantellinien der antriebsfernen Richtscheibe
antriebsfern und der Schnittpunkt der antriebsnahen Richtscheibe antriebsnah.
[0020] Um je nach Richtkraft Ausbiegungen des Flansches in der Horizontalen, bezogen auf
die Richtposition, zu vermeiden, weisen die Richtscheiben vorzugsweise flanschstützende
Flächen auf, die sich auf der Stegseite und/oder der stegabgewandten Seite des Flansches
befinden. Demnach besitzen die als Richtscheiben ausgebildeten Richtwerkzeuge vorzugsweise
einen U-förmigen oder T-förmigen axialen Querschnitt. Die flanschstützenden Flächen
greifen jeweils abwechselnd außen und innen am Flansch an.
[0021] Um mit einem Richtrollenpaar gleichzeitig Flansch oder Schenkelprofile unterschiedlicher
Abmessung ohne Richtscheibenwechsel richten zu können, eigenen sich Richtscheiben
mit einem kammerartigen axialen Querschnitt.
[0022] Eine derartige Richtscheibe besteht dann, vorzugsweise einstückig, aus einzelnen
Scheiben zwischen denen sich die erfindungsgemäß gegenüber der Horizontalen geneigten
wirksamen Mantelflächen befinden und deren seitlichen Flächen den Flansch oder Steg
in der Richtposition ein- oder beidseitig abstützen.
[0023] Nicht alle Richtwerkzeuge müssen mit der wirksamen Mantelfläche versehen sein. So
können nur einlaufseitig Richtwerkzeuge mit winkelig in bezug auf die Richtachse verlaufender
wirksamer Mantelfläche angeordnet sein. Im Extremfall genügt jeweils ein entsprechend
ausgestaltetes Richtwerkzeug bzw. Werkzeugpaar oberhalb und unterhalb des Richtgutes
in gegenseitiger Nachbarschaft. Unterhalb des Richtgutes können auch nur im Auslaufbereich
derartig ausgestaltete Richtwerkzeuge angeordnet sein.
[0024] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mantel- bzw. Schrägflächen erlauben
ein Höchstmaß an Richtgenauigkeit beim Richten der warmen Profile. Sie vermeiden insbesondere
das Entstehen von Flanschaufstauchungen und nach außen gerichteter Ausbauchungen im
Bereich der Flanschkanten und bewahren den vom Warmwalzen der Profile herrührenden
günstigen Eigenspannungszustand des ungerichteten Profils.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert. Die Zeichnungen
zeigen in
- Fig. 1
- die schematische Darstellung einer mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt eingesetzten
Richtvorrichtung mit einem oberen Richtscheibenpaar teilweise in einem axialen Längsschnitt,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung eines Teils der beiden Richtscheiben,
- Fig. 3
- eine Richtvorrichtung mit außenseitiger Flanschführung,
- Fig. 4
- die vergrößerte Darstellung eines Teils der beiden Richtscheiben,
- Fig. 5
- einen axialen Längsschnitt durch eine Richtrolle zum flanschgestützten Richten bei
unterschiedlichen Trägerabmessungen,
- Fig. 6
- einen Teil der Richtrolle nach Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Richtbuchse mit zylindrischem Mittelteil in einem axialen Längsschnitt,
- Fig. 8
- einen Teil der Richtbuchse nach Fig. 7 in vergrößerter Darstellung und
- Fig. 9
- eine zylindrische Richtbuchse.
[0026] Die Richtvorrichtung besteht aus einem in seinen Einzelteilen nicht näher dargestellten
Antrieb 1, mit dem eine Welle 2 verbunden ist, auf der zwei Richtscheiben 3,4 oberhalb
eines Doppel-T-Trägers 5 angeordnet sind. Dieser weist einen Steg 5a sowie zwei Flansche
5b und 5c auf. Die Richtscheiben 3,4 besitzen - in axialer Richtung - einen T-förmigen
Querschnitt und bestehen aus einem jeweils an der Innenseite der beiden Flansche angreifenden,
den Steg des Flansches jedoch nicht berührenden kreisscheibenförmigen Teil 6, der
in einen kegelstumpfförmigen Ansatz 7 übergeht. Die kegelstumpfförmigen Ansätze 7
sind mit ihren Kleindurchmessertlächen 8 jeweils nach außen gerichtet und stehen über
ihre Mantelflächen in kraftschlüssiger Verbindung mit den Flanschkanten. Dabei verläuft
die Mantelfläche bzw. -linie 9 unter einem Winkel p in bezug auf die Oberfläche der
Schmalseite des Flansches oder auf die Horizontale bzw. die Distanzbuchsen 10. Die
Distanzbuchsen 10 dienen zum Einstellen des Abstandes der Richtscheiben auf die Profilhöhe
(Flanschabstand) des zu richtenden Trägers. Dementsprechend ergibt sich zwischen der
Mantellinie 9 und der Schmalseitenfläche der Flansche der Einschlußwinkel p. Die Höhe
Z der kegelstumpfförmigen Ansätze ist so bemessen, dass die Schmalseiten der Flansche
über ihre ganze Höhe abgestützt sind.
[0027] Die Richtscheiben 11, 12 der Fig. 3 und 4 sind in prinzipiell gleicher Weise wie
im Falle der Fig. 1, 2 angeordnet und aufgebaut; sie stützen die Flansche jedoch außenseitig
ab und besitzen konische Ansatzflächen 7, deren Großdurchmesserflächen 13 nach innen
weisen bzw. einander zugekehrt sind. Auf diese Weise ergibt sich zwischen den Mantelflächen
bzw. -linien 9 und der Horizontalen bzw. den Schmalseiten der Trägerflansche jeweils
der gleiche Einschlußwinkel wie bei den Richtscheiben 3,4 der Fig. 1, 2.
[0028] Die Richtrollen 15,16 nach den Fig. 5, 6 bestehen aus mehreren, vorzugsweise einstückig
miteinander verbundenen flanschstützenden Einzelscheiben 17,18,19,20, zwischen denen
sich jeweils ein kegelstumpfförmiger Übergang 21,22,23 befindet. Auf diese Weise ergeben
sich zwischen den Scheiben 16 bis 20 Rillen 24,25,26 zur Aufnahme der Flansche von
Trägern mit unterschiedlichen Abmessungen. Die Mantellinien der kegelstumpfförmigen
Übergänge 21,22,23 ergeben mit den ihnen gegenüberliegenden Schmalseiten der Flansche
wiederum den bereits erörterten erfindungsgemäßen Einschlußwinkel p.
[0029] Die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Warmrichten geeignete
Richtvorrichtung braucht nicht zur Gänze mit den winkeligen Richtwerkzeugen (Richtscheiben
oder -buchsen) ausgestattet zu sein; vielmehr reicht es aus, wenn diese im Bereich
der größten Biegungsamplituden, also einlaufseitig, angeordnet sind, die ohne die
erfindungsgemäßen Richtwerkzeug auch zu den größten Aufstauchungen bzw. Maßabweichungen
führen würden. Andererseits können aber auch sämtliche oberen Richtwerkzeuge als Scheiben
oder Mehrscheibenrollen ausgebildet sein, wenn beim Richten mit großer Teilung (Abstand
zweier benachbarter Richtachsen) und dementsprechend kleinen Richtkräften unterhalb
des Richtgutes zylindrische Richtbuchsen 28 angeordnet sein können, die von Flansch
zu Flansch reichen.
[0030] In den Fig. 7 bis 9 sind weitere Varianten der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzbaren Vorrichtungen dargestellt. Gleiche Elemente sind mit gleichen Bezugsziffern
gekennzeichnet.
[0031] Die dargestellten Vorrichtungen erlauben die unmittelbare Krafteinleitung in den
Flansch eines Profils, wobei dadurch auch das Richten von warmen Profilen, die eine
Temperatur oberhalb von 70° aufweisen, möglich ist.
1. Verfahren zum Richten eines Profils, das einen Steg und mindestens einen Flansch aufweist,
mittels eines Richtwerkzeuges, bei dem die Richtkraft unmittelbar in den Flansch eingeleitet
wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Profil im warmen Zustand bei einer Profiltemperatur > 70°C gerichtet wird.
2. Verfahren zum Herstellen eines normgerechten Profils, bei welchem
- durch Warmwalzen die gewünschte Profilform erzeugt wird, und bei welchem das Profil
mittels eines Verfahrens gemäß Anspruch 1 gerichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil bei Profiltemperaturen von über 100° C gerichtet wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtkraft über eine Mantelfläche des Richtwerkzeugs ausgeübt wird, die winkelig
in bezug auf die Oberfläche des Flansches verläuft, auf die das Richtwerkzeug einwirkt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtkräfte in die Schmalseite des Flansches eingeleitet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil ohne weitere Erwärmungsschritte nach dem Warmwalzen im warmen Zustand
gerichtet wird.
7. Verwendung einer Vorrichtung zum Richten eines Profils, das einen Steg und mindestens
einen Flansch aufweist, mit einem Richtwerkzeug, das die Richtkraft unmittelbar in
den Flansch des Profils einleitet, zum Richten von Profilen bei Profiltemperaturen
von >70°C.
8. Verwendung nach Anspruch 7, wobei das Richtwerkzeug oberhalb des Richtguts angeordnet
ist.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Mantelfläche des Richtwerkzeugs winkelig in bezug auf die Oberfläche
des Flanschs verläuft, auf die das Richtwerkzeug einwirkt.
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungungswinkel p der wirksamen Mantelfläche in der Größenordnung des Reibungswinkels
zwischen Richtwerkzeug und Oberfläche des Flanschs liegt, auf die das Richtwerkzeug
einwirkt.
1. Method for levelling a profile, which has a web and at least one flange, by means
of a dressing tool, wherein the levelling force is applied directly to the flange,
characterized in that the profile is levelled in the hot state at a profile temperature >70°C.
2. Method for manufacturing a standard profile, wherein the desired profile is produced
by hot-rolling and wherein the profile is levelled by a method according to claim
1.
3. Method according to claim 1 or 2, characterized in that the profile is levelled at profile temperatures of above 10a°C.
4. Method according to one or more of claims 1 to 3, characterized in that the levelling force is exerted over a lateral face of the dressing tool, which runs
at an angle relative to the surface of the flange, on which the dressing tool acts.
5. Method according to one or more of claims 1 to 4, characterized in that the levelling forces are applied to the narrow side of the flange.
6. Method according to any one of claims 1 to 5, characterized in that the profile, without further heating steps, is levelled in the hot state after hot-rolling.
7. Use of a device for levelling a profile, which has a web and at least one flange,
with a dressing tool, which applies the levelling force directly to the flange of
the profile, for levelling profiles at profile temperatures of >70°C.
8. Use according to claim 7, wherein the dressing tool is placed above the profile being
levelled.
9. Use according to either of claims 7 or 8, characterized in that the effective lateral face of the dressing tool runs at an angle relative to the
surface of the flange, on which the dressing tool acts.
10. Use according to claim 9, characterized in that the angle of inclination p of the effective lateral face lies in the order of magnitude
of the friction angle between the dressing tool and the surface of the flange, on
which the dressing tool acts.
1. Procédé pour dresser un profilé comprenant une âme et au moins une aile, au moyen
d'un outil de dressage dans lequel la force de dressage est directement induite dans
l'aile, caractérisé par le fait
que ledit profilé est dressé à l'état chaud, à une température de profilage >70°C.
2. Procédé pour fabriquer un profilé à normalisation conforme, dans lequel la forme profilée
souhaitée est produite par laminage à chaud, et dans lequel le profilé est dressé
au moyen d'un procédé conforme à la revendication 1.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé par le fait que le profilé est dressé à des températures de profilage excédant 100°C.
4. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 3, caractérisé par le fait que la force de dressage est appliquée par l'intermédiaire d'une surface de l'enveloppe
de l'outil de dressage qui s'étend en décrivant un angle par rapport à la surface
de l'aile sur laquelle ledit outil de dressage exerce son action.
5. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 4, caractérisé par le fait que les forces de dressage sont induites dans le côté étroit de l'aile.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé par le fait que le profilé est dressé à l'état chaud, sans étapes de chauffage supplémentaires à
l'issue du laminage à chaud.
7. Utilisation d'un dispositif de dressage d'un profilé comprenant une âme et au moins
une aile, à l'aide d'un outil de dressage qui induit directement la force de dressage
dans l'aile du profilé, en vue du dressage de profilés à des températures de profilage
> 70°C.
8. Utilisation selon la revendication 7, dans laquelle l'outil de dressage est placé
au-dessus de l'objet à dresser.
9. Utilisation selon l'une des revendications 7 ou 8, caractérisée par le fait que la surface opérante de l'enveloppe de l'outil de dressage s'étend en décrivant un
angle par rapport à la surface de l'aile sur laquelle ledit outil de dressage exerce
son action.
10. Utilisation selon la revendication 9, caractérisée par le fait que l'angle d'inclinaison p de la surface opérante de l'enveloppe est de l'ordre de grandeur
de l'angle de frottement entre l'outil de dressage et la surface de l'aile sur laquelle
ledit outil de dressage exerce son action.