Einleitung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Deckengliedertor oder Sektionaltor
mit Fingereinklemmschutz und insbesondere ein Sektionaltor, bei der eine Schwenkachse
in vertikaler Richtung bezüglich der Fuge zwischen den Paneelsegmenten versetzt ist.
[0002] Es ist bekannt, dass bei Sektionaltoren bzw. Deckengliedertoren bei deren Schwenkung
der Paneelsegmente gegeneinander an der Fuge zwischen benachbarten Paneelsegmenten
eine Quetschfuge entsteht, die zu Abklemmungen von Fingern führen kann, wenn diese
beim Verfahren des Tores in diese Fuge geraten. Es sind deshalb verschiedene Anstrengungen
unternommen worden, diese Gefahr zu begrenzen.
[0003] In der
EP-A-0 939 190 wird hierzu beispielsweise ein Sektionaltor, bestehend aus einzelnen gelenkig miteinander
verbundenen Paneelsegmenten, vorgestellt wobei die einzelnen Paneelsegmente jeweils
an ihrer oberen Stirnbreitseite einen konvex verlaufenden Querschnitt und an ihrer
unteren Stirnbreitseite einen konkav verlaufenden Querschnitt aufweisen. Beim Übergang
von der Schließlage in die Öffnungslage und umgekehrt durchlaufen die einzelnen Paneelsegmente
eines Sektionaltores einen bogenförmigen Führungsbahnbereich, wobei insbesondere in
dem Bogenbereich eine gewinkelte Stellung der Einzelpaneelsegmente zueinander erfolgt.
Um für diesen Bahnabschnitt einen Zugriffsschutz zwischen den Paneelbreitseiten zu
gewährleisten, weisen diese insbesondere konvex verlaufende Querschnitte an ihrer
oberen Stirnbreitseite und konkav verlaufende Querschnitte an der unteren Stirnbreitseite
auf. In gelenkiger Verbindung der Paneelsegmente wirkt somit jeweils eine konvex geformte
Stirnbreitseite mit einer darunter liegenden konkav ausgebildeten Stirnbreitseite
zusammen, so dass sich beim Durchlaufen des Bogens ein begrenzender Spalt zwischen
den Stirnbreitseiten ergibt.
[0004] Eine solche Ausgestaltung der Paneelkanten macht aber erforderlich, dass die Schwenkachse
der benachbarten Segmentpaneele in vertikaler Richtung gegenüber der Fuge zwischen
den Paneelsegmenten versetzt ist. Insbesondere in dem Bereich, wo die Scharnierbänder
angeordnet sind, ergeben sich durch diese Ausgestaltung bei dem Verfahren des Sektionaltores
durch den bogenförmigen Bereich der Führungsbahn jedoch Öffnungen, die ebenfalls vor
einem Zugriff zu sichern sind.
[0005] In der
EP-A-0 939 190 wird daher vorgeschlagen, an dem jeweils längeren Scharnierband beiderseits Schutzelemente
anzuformen, die seitlich von dem Scharnierband jeweils in einen an der Rückseite des
Paneelsegments eingebrachten Schlitz eingreifen. Die seitlichen Schutzelemente überdecken
bei gegeneinander verkippten Segmentpaneelen die zwischen dem längeren Scharnierband
und der Innenseite des unteren Segmentpaneels entstehende Öffnung und verhindern so
ein gefährliches Eingreifen hinter das Scharnierband. Nachteilig an dieser Lösung
ist jedoch, das für jedes Scharnier an der Rückseite der Paneelsegmente an exakt vorgegebenen
Stellen Schlitze ausgeführt werden müssen. Dies ist nur mit relativ großem maschinellen
Aufwand zu erreichen und muss demnach passgenau für das jeweilige Tor ab Werk erfolgen.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es folglich, ein Sektionaltor vorzuschlagen,
das eine flexiblere Anordnung der Scharniere ermöglicht.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Sektionaltor nach Anspruch 1.
[0008] Das erfindungsgemäße Sektionaltor umfasst mindestens ein erstes Paneelsegment und
ein zweites Paneelsegment, die mittels Scharnieren gelenkig miteinander verbunden
sind, wobei jedes Scharnier ein erstes Scharnierband und ein zweites Scharnierband
aufweist, die mittels einer Schwenkachse miteinander verbunden sind. Das erste Scharnierband
ist an dem ersten Paneelsegment und das zweite Scharnierband an dem zweiten Paneelsegment
derart montiert, dass die Schwenkachse in vertikaler Richtung bezüglich der Fuge zwischen
den beiden Paneelsegmenten versetzt ist so dass die Schwenkachse an der Innenseite
des zweiten Paneelsegments angeordnet ist. Erfindungsgemäß weist das Sektionaltor
ein Abdeckprofil auf, das seitlich von den Scharnieren an dem ersten Paneelsegment
angeordnet ist und sich in Richtung des zweiten Paneelsegments im wesentlichen bis
auf die Höhe der Schwenkachse erstreckt. Das Abdeckprofil kann beispielsweise in dem
an das zweite Paneelsegment angrenzenden Bereich der Rückseite des ersten Paneelsegments
angeordnet sein, z.B. an der Unterkante des ersten Paneelsegments, und erstreckt sich
im wesentlichen parallel zu dem ersten Scharnierband. Bei einer Verkippung der beiden
Paneelsegmente gegeneinender verhindert dieses Abdeckprofil, dass eine Person seitlich
hinter das erste Scharnierband eingreift und hilft somit, Einklemmungen wirksam zu
verhindern.
[0009] Es ist anzumerken, dass das Scharnier bei der vorgeschlagenen Lösung keine seitlichen
Schutzelemente oder Schutzlappen aufweisen muss und somit an dem zweiten Paneelsegment
keine besonderen baulichen Veränderungen vorzunehmen sind. Insbesondere müssen bei
dem vorgeschlagenen Sektionaltor keine Schlitze in die Rückseite des zweiten Paneelsegments
eingebracht werden, die einer flexiblen Anordnung der Scharniere an dem späteren Tor
entgegenstehen.
[0010] Bei dem vorgeschlagenen Sektionaltor können die Paneelsegmente ab Werk in Standardgrößen
geliefert und vor dem eigentlichen Einbau auf die für die jeweilige Toröffnung angepasste
Länge gekürzt werden. Die Scharniere können dann zum Verbinden der Paneelsegmente
flexibel an geeigneten Stellen angeordnet werden. Das vorgeschlagene Abdeckprofil,
das als einfaches Abdeckblech ausgebildet sein kann, kann dann seinerseits flexibel
auf eine für den jeweiligen Scharnierabstand passende Länge gekürzt und an den entsprechenden
Paneelsegmenten montiert werden.
[0011] Weitere Ausführungen des Sektionaltores werden in den Unteransprüchen beschrieben.
So kann das zweite Paneelsegment an der Innenseite beispielsweise eine Nut zur Aufnahme
der Schwenkachse aufweisen und das Abdeckprofil sich im wesentlichen bis auf die Höhe
derjenigen Begrenzungsfläche der Nut erstrecken, die dem ersten Paneelsegment abgewandt
ist bzw. von diesem weiter entfernt ist, so dass die Nut im wesentlichen von dem Abdeckprofil
abgedeckt wird. Alternativ ist auch eine Ausgestaltung ohne Nut möglich, bei der sich
die Schwenkachse an der Rückseite des Paneelsegments nach hinten erstreckt.
[0012] Das Abdeckprofil kann aus einem formstabilen Material, wie z.B. einem Metall oder
einem formstabilen Kunststoff, oder aus einem flexiblen Material, beispielsweise einem
Elastomermaterial, gefertigt sein. Das Abdeckprofil kann einstückig an das erste Paneelsegment
angeformt oder auf das erste Paneelsegment geklebt, genietet und/oder geschraubt sein.
[0013] An seiner dem zweiten Paneelselement zugewandeten Kante kann das Abdeckprofil je
nach Ausgestaltung gekröpft sein so dass sich die Kante in die Nut hinein erstreckt.
Alternativ oder zusätzlich kann das Abdeckprofil an seiner dem zweiten Paneelselement
zugewandeten Kante eine Dichtlippe aufweisen, die sich an das zweite Paneelsegment
anlegt.
[0014] In einer möglichen Ausgestaltung entspricht die Länge eines Abdeckprofils im wesentlichen
dem Abstand zweier benachbarter Scharniere, so dass der Zwischenraum zwischen zwei
Scharnieren von dem Abdeckprofil vollständig abgedeckt wird. An den seitlichen Rändern
des Sektionaltors, d.h. außerhalb der beiden äußeren Scharnieren entspricht die Länge
eines Abdeckprofils im wesentlichen dem Abstand zwischen einem äußeren Scharnier und
einer Seitenfläche eines Paneelsegments. Um ein seitliches Eingreifen hinter dieses
seitliche Abdeckprofil zu verhindern weist das Abdeckprofil bevorzugt an einer äußeren,
der Seitenfläche des Paneelsegments zugeordneten Kante eine seitliche Abdecklasche
auf, die die Seitenfläche des Paneelsegments im Bereich zwischen der Schwenkachse
und der Fuge zwischen den beiden Paneelsegmenten überdeckt. Es ist anzumerken, dass
bei einer Ausgestaltung, bei der die äußeren Scharniere bis unmittelbar an die Seitenflächen
des Paneelsegments heranreichen, die seitliche Abdecklasche direkt an dem Scharnier
angeordnet sein kann. Die seitliche Abdecklasche kann in diesem Fall beispielsweise
an dem ersten Scharnierband des Scharniers angeformt oder geeignet an diesem montiert
sein. Der Fachmann wird erkennen, dass die Abdecklaschen auch eine seitliche Führung
für die einzelnen Paneelsegmente darstellen, die verhindert, dass zwei Paneelsegmente
sich seitlich gegeneinander verschieben.
Detaillierte Beschreibung anhand der Figuren
[0015] Im folgenden wird eine Ausgestaltung der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren
beschrieben. Es zeigen:
Fig.1: einen Schnitt durch ein Sektionaltor im Bereich einer Gelenkstelle zwischen
zwei Paneelsegmenten;
Fig.2: eine Rückansicht des Sektionaltores nach Fig. 1.
[0016] Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Sektionaltor 10 im Bereich einer Gelenkstelle
12 zwischen zwei Paneelsegmenten14 und 16. Dabei weisen die Einzelpaneelsegmente 14
und 16 jeweils an ihrer oberen Stirnbreitseite einen konvex verlaufenden Querschnitt
auf, wobei an der gegenüberliegenden unteren Stirnbreitseite ein konkav verlaufender
Querschnitt angeordnet ist.
[0017] Die Paneelsegmente 14 und 16 sind mittels Scharnieren miteinander verbunden, wobei
jedes Scharnier ein erstes, an dem ersten Paneelsegment 14 montiertes Scharnierband
18 und ein zweites, an dem ersten Paneelsegment 16 montiertes Scharnierband 20 aufweist,
die mittels einer Schwenkachse 22 miteinander verbunden sind. An seiner Rückseite
weist das zweite Paneelsegment 16 eine Aufnahmenut 24 für die Schwenkachse 22 des
Scharniers auf.
[0018] Gemäss der vorliegenden Erfindung ist zwischen den einzelnen Scharnieren jeweils
ein Abdeckprofil 28 vorgesehen, das seitlich von den Scharnieren an dem ersten Paneelsegment
14 angeordnet ist und sich in Richtung des zweiten Paneelsegments 16 im wesentlichen
bis auf die Höhe der Schwenkachse 22 erstreckt.
1. Sektionaltor mit mindestens einem ersten Paneelsegment und einem zweiten Paneelsegment,
die mittels Scharnieren gelenkig miteinander verbunden sind, wobei jedes Scharnier
ein erstes Scharnierband und ein zweites Scharnierband aufweist, die mittels einer
Schwenkachse miteinander verbunden sind, wobei das erste Scharnierband an dem ersten
Paneelsegment und das zweite Scharnierband an dem zweiten Paneelsegment derart montiert
sind, dass die Schwenkachse in vertikaler Richtung bezüglich der Fuge zwischen den
beiden Paneelsegmenten versetzt ist so dass die Schwenkachse an der Innenseite des
zweiten Paneelsegments angeordnet ist, gekennzeichnet durch ein Abdeckprofil, das seitlich von den Scharnieren an dem ersten Paneelsegment angeordnet
ist und sich in Richtung des zweiten Paneelsegments im wesentlichen bis auf die Höhe
der Schwenkachse erstreckt.
2. Sektionaltor nach Anspruch 1, wobei das zweite Paneelsegment an der Innenseite eine
Nut zur Aufnahme der Schwenkachse aufweist und wobei sich das Abdeckprofil sich im
wesentlichen bis auf die Höhe derjenigen Begrenzungsfläche der Nut erstrecket, die
dem ersten Paneelsegment abgewandt ist bzw. von diesem weiter entfernt.
3. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei das Abdeckprofil aus einem formstabilen
und/oder einem flexiblen Material gefertigt ist.
4. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Abdeckprofil einstückig mit
dem ersten Paneelsegment verbunden ist.
5. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Abdeckprofil auf das erste
Paneelsegment geklebt, genietet und/oder geschraubt ist.
6. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei das Abdeckprofil an seiner dem
zweiten Paneelselement zugewandeten Kante gekröpft ist so dass sich die Kante in die
Nut hinein erstreckt.
7. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Abdeckprofil an seiner dem
zweiten Paneelselement zugewandeten Kante eine Dichtlippe aufweist.
8. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Länge eines Abdeckprofils
im wesentlichen dem Abstand zweier benachbarter Scharniere entspricht.
9. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Länge eines Abdeckprofils
im wesentlichen dem Abstand zwischen einem äußeren Scharnier und einer Seitenfläche
eines Paneelsegments entspricht.
10. Sektionaltor nach Anspruch 9, wobei das Abdeckprofil an einer äußeren, der Seitenfläche
des Paneelsegments zugeordneten Kante eine seitliche Abdecklasche aufweist, die die
Seitenfläche des Paneelsegments im Bereich zwischen der Schwenkachse und der Fuge
zwischen den beiden Paneelsegmenten überdeckt.