(19)
(11) EP 1 788 185 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2007  Patentblatt  2007/21

(21) Anmeldenummer: 06124111.3

(22) Anmeldetag:  15.11.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 7/36(2006.01)
E06B 3/48(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK YU

(30) Priorität: 22.11.2005 DE 102005055898

(71) Anmelder: Etablissements Pettinger S.à.r.l.
6701 Grevenmacher (LU)

(72) Erfinder:
  • PETTINGER, Jean
    6950, OLINGEN (LU)

(74) Vertreter: Beissel, Jean et al
Office Ernest T. Freylinger S.A., 234, route d'Arlon, B.P. 48
8001 Strassen
8001 Strassen (LU)

   


(54) Sektionaltor mit Einklemmschutz


(57) Ein Sektionaltor umfasst mindestens ein erstes Paneelsegment und ein zweites Paneelsegment, die mittels Scharnieren gelenkig miteinander verbunden sind, wobei jedes Scharnier ein erstes Scharnierband und ein zweites Scharnierband aufweist, die mittels einer Schwenkachse miteinander verbunden sind. Das erste Scharnierband ist an dem ersten Paneelsegment und das zweite Scharnierband an dem zweiten Paneelsegment derart montiert, dass die Schwenkachse in vertikaler Richtung bezüglich der Fuge zwischen den beiden Paneelsegmenten versetzt ist so dass die Schwenkachse an der Innenseite des zweiten Paneelsegments angeordnet ist. Erfindungsgemäß weist das Sektionaltor ein Abdeckprofil auf, das seitlich von den Scharnieren an dem ersten Paneelsegment angeordnet ist und sich in Richtung des zweiten Paneelsegments im wesentlichen bis auf die Höhe der Schwenkachse erstreckt.




Beschreibung

Einleitung



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Deckengliedertor oder Sektionaltor mit Fingereinklemmschutz und insbesondere ein Sektionaltor, bei der eine Schwenkachse in vertikaler Richtung bezüglich der Fuge zwischen den Paneelsegmenten versetzt ist.

[0002] Es ist bekannt, dass bei Sektionaltoren bzw. Deckengliedertoren bei deren Schwenkung der Paneelsegmente gegeneinander an der Fuge zwischen benachbarten Paneelsegmenten eine Quetschfuge entsteht, die zu Abklemmungen von Fingern führen kann, wenn diese beim Verfahren des Tores in diese Fuge geraten. Es sind deshalb verschiedene Anstrengungen unternommen worden, diese Gefahr zu begrenzen.

[0003] In der EP-A-0 939 190 wird hierzu beispielsweise ein Sektionaltor, bestehend aus einzelnen gelenkig miteinander verbundenen Paneelsegmenten, vorgestellt wobei die einzelnen Paneelsegmente jeweils an ihrer oberen Stirnbreitseite einen konvex verlaufenden Querschnitt und an ihrer unteren Stirnbreitseite einen konkav verlaufenden Querschnitt aufweisen. Beim Übergang von der Schließlage in die Öffnungslage und umgekehrt durchlaufen die einzelnen Paneelsegmente eines Sektionaltores einen bogenförmigen Führungsbahnbereich, wobei insbesondere in dem Bogenbereich eine gewinkelte Stellung der Einzelpaneelsegmente zueinander erfolgt. Um für diesen Bahnabschnitt einen Zugriffsschutz zwischen den Paneelbreitseiten zu gewährleisten, weisen diese insbesondere konvex verlaufende Querschnitte an ihrer oberen Stirnbreitseite und konkav verlaufende Querschnitte an der unteren Stirnbreitseite auf. In gelenkiger Verbindung der Paneelsegmente wirkt somit jeweils eine konvex geformte Stirnbreitseite mit einer darunter liegenden konkav ausgebildeten Stirnbreitseite zusammen, so dass sich beim Durchlaufen des Bogens ein begrenzender Spalt zwischen den Stirnbreitseiten ergibt.

[0004] Eine solche Ausgestaltung der Paneelkanten macht aber erforderlich, dass die Schwenkachse der benachbarten Segmentpaneele in vertikaler Richtung gegenüber der Fuge zwischen den Paneelsegmenten versetzt ist. Insbesondere in dem Bereich, wo die Scharnierbänder angeordnet sind, ergeben sich durch diese Ausgestaltung bei dem Verfahren des Sektionaltores durch den bogenförmigen Bereich der Führungsbahn jedoch Öffnungen, die ebenfalls vor einem Zugriff zu sichern sind.

[0005] In der EP-A-0 939 190 wird daher vorgeschlagen, an dem jeweils längeren Scharnierband beiderseits Schutzelemente anzuformen, die seitlich von dem Scharnierband jeweils in einen an der Rückseite des Paneelsegments eingebrachten Schlitz eingreifen. Die seitlichen Schutzelemente überdecken bei gegeneinander verkippten Segmentpaneelen die zwischen dem längeren Scharnierband und der Innenseite des unteren Segmentpaneels entstehende Öffnung und verhindern so ein gefährliches Eingreifen hinter das Scharnierband. Nachteilig an dieser Lösung ist jedoch, das für jedes Scharnier an der Rückseite der Paneelsegmente an exakt vorgegebenen Stellen Schlitze ausgeführt werden müssen. Dies ist nur mit relativ großem maschinellen Aufwand zu erreichen und muss demnach passgenau für das jeweilige Tor ab Werk erfolgen.

Aufgabe der Erfindung



[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es folglich, ein Sektionaltor vorzuschlagen, das eine flexiblere Anordnung der Scharniere ermöglicht.

Allgemeine Beschreibung der Erfindung



[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Sektionaltor nach Anspruch 1.

[0008] Das erfindungsgemäße Sektionaltor umfasst mindestens ein erstes Paneelsegment und ein zweites Paneelsegment, die mittels Scharnieren gelenkig miteinander verbunden sind, wobei jedes Scharnier ein erstes Scharnierband und ein zweites Scharnierband aufweist, die mittels einer Schwenkachse miteinander verbunden sind. Das erste Scharnierband ist an dem ersten Paneelsegment und das zweite Scharnierband an dem zweiten Paneelsegment derart montiert, dass die Schwenkachse in vertikaler Richtung bezüglich der Fuge zwischen den beiden Paneelsegmenten versetzt ist so dass die Schwenkachse an der Innenseite des zweiten Paneelsegments angeordnet ist. Erfindungsgemäß weist das Sektionaltor ein Abdeckprofil auf, das seitlich von den Scharnieren an dem ersten Paneelsegment angeordnet ist und sich in Richtung des zweiten Paneelsegments im wesentlichen bis auf die Höhe der Schwenkachse erstreckt. Das Abdeckprofil kann beispielsweise in dem an das zweite Paneelsegment angrenzenden Bereich der Rückseite des ersten Paneelsegments angeordnet sein, z.B. an der Unterkante des ersten Paneelsegments, und erstreckt sich im wesentlichen parallel zu dem ersten Scharnierband. Bei einer Verkippung der beiden Paneelsegmente gegeneinender verhindert dieses Abdeckprofil, dass eine Person seitlich hinter das erste Scharnierband eingreift und hilft somit, Einklemmungen wirksam zu verhindern.

[0009] Es ist anzumerken, dass das Scharnier bei der vorgeschlagenen Lösung keine seitlichen Schutzelemente oder Schutzlappen aufweisen muss und somit an dem zweiten Paneelsegment keine besonderen baulichen Veränderungen vorzunehmen sind. Insbesondere müssen bei dem vorgeschlagenen Sektionaltor keine Schlitze in die Rückseite des zweiten Paneelsegments eingebracht werden, die einer flexiblen Anordnung der Scharniere an dem späteren Tor entgegenstehen.

[0010] Bei dem vorgeschlagenen Sektionaltor können die Paneelsegmente ab Werk in Standardgrößen geliefert und vor dem eigentlichen Einbau auf die für die jeweilige Toröffnung angepasste Länge gekürzt werden. Die Scharniere können dann zum Verbinden der Paneelsegmente flexibel an geeigneten Stellen angeordnet werden. Das vorgeschlagene Abdeckprofil, das als einfaches Abdeckblech ausgebildet sein kann, kann dann seinerseits flexibel auf eine für den jeweiligen Scharnierabstand passende Länge gekürzt und an den entsprechenden Paneelsegmenten montiert werden.

[0011] Weitere Ausführungen des Sektionaltores werden in den Unteransprüchen beschrieben. So kann das zweite Paneelsegment an der Innenseite beispielsweise eine Nut zur Aufnahme der Schwenkachse aufweisen und das Abdeckprofil sich im wesentlichen bis auf die Höhe derjenigen Begrenzungsfläche der Nut erstrecken, die dem ersten Paneelsegment abgewandt ist bzw. von diesem weiter entfernt ist, so dass die Nut im wesentlichen von dem Abdeckprofil abgedeckt wird. Alternativ ist auch eine Ausgestaltung ohne Nut möglich, bei der sich die Schwenkachse an der Rückseite des Paneelsegments nach hinten erstreckt.

[0012] Das Abdeckprofil kann aus einem formstabilen Material, wie z.B. einem Metall oder einem formstabilen Kunststoff, oder aus einem flexiblen Material, beispielsweise einem Elastomermaterial, gefertigt sein. Das Abdeckprofil kann einstückig an das erste Paneelsegment angeformt oder auf das erste Paneelsegment geklebt, genietet und/oder geschraubt sein.

[0013] An seiner dem zweiten Paneelselement zugewandeten Kante kann das Abdeckprofil je nach Ausgestaltung gekröpft sein so dass sich die Kante in die Nut hinein erstreckt. Alternativ oder zusätzlich kann das Abdeckprofil an seiner dem zweiten Paneelselement zugewandeten Kante eine Dichtlippe aufweisen, die sich an das zweite Paneelsegment anlegt.

[0014] In einer möglichen Ausgestaltung entspricht die Länge eines Abdeckprofils im wesentlichen dem Abstand zweier benachbarter Scharniere, so dass der Zwischenraum zwischen zwei Scharnieren von dem Abdeckprofil vollständig abgedeckt wird. An den seitlichen Rändern des Sektionaltors, d.h. außerhalb der beiden äußeren Scharnieren entspricht die Länge eines Abdeckprofils im wesentlichen dem Abstand zwischen einem äußeren Scharnier und einer Seitenfläche eines Paneelsegments. Um ein seitliches Eingreifen hinter dieses seitliche Abdeckprofil zu verhindern weist das Abdeckprofil bevorzugt an einer äußeren, der Seitenfläche des Paneelsegments zugeordneten Kante eine seitliche Abdecklasche auf, die die Seitenfläche des Paneelsegments im Bereich zwischen der Schwenkachse und der Fuge zwischen den beiden Paneelsegmenten überdeckt. Es ist anzumerken, dass bei einer Ausgestaltung, bei der die äußeren Scharniere bis unmittelbar an die Seitenflächen des Paneelsegments heranreichen, die seitliche Abdecklasche direkt an dem Scharnier angeordnet sein kann. Die seitliche Abdecklasche kann in diesem Fall beispielsweise an dem ersten Scharnierband des Scharniers angeformt oder geeignet an diesem montiert sein. Der Fachmann wird erkennen, dass die Abdecklaschen auch eine seitliche Führung für die einzelnen Paneelsegmente darstellen, die verhindert, dass zwei Paneelsegmente sich seitlich gegeneinander verschieben.

Detaillierte Beschreibung anhand der Figuren



[0015] Im folgenden wird eine Ausgestaltung der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren beschrieben. Es zeigen:

Fig.1: einen Schnitt durch ein Sektionaltor im Bereich einer Gelenkstelle zwischen zwei Paneelsegmenten;

Fig.2: eine Rückansicht des Sektionaltores nach Fig. 1.



[0016] Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Sektionaltor 10 im Bereich einer Gelenkstelle 12 zwischen zwei Paneelsegmenten14 und 16. Dabei weisen die Einzelpaneelsegmente 14 und 16 jeweils an ihrer oberen Stirnbreitseite einen konvex verlaufenden Querschnitt auf, wobei an der gegenüberliegenden unteren Stirnbreitseite ein konkav verlaufender Querschnitt angeordnet ist.

[0017] Die Paneelsegmente 14 und 16 sind mittels Scharnieren miteinander verbunden, wobei jedes Scharnier ein erstes, an dem ersten Paneelsegment 14 montiertes Scharnierband 18 und ein zweites, an dem ersten Paneelsegment 16 montiertes Scharnierband 20 aufweist, die mittels einer Schwenkachse 22 miteinander verbunden sind. An seiner Rückseite weist das zweite Paneelsegment 16 eine Aufnahmenut 24 für die Schwenkachse 22 des Scharniers auf.

[0018] Gemäss der vorliegenden Erfindung ist zwischen den einzelnen Scharnieren jeweils ein Abdeckprofil 28 vorgesehen, das seitlich von den Scharnieren an dem ersten Paneelsegment 14 angeordnet ist und sich in Richtung des zweiten Paneelsegments 16 im wesentlichen bis auf die Höhe der Schwenkachse 22 erstreckt.


Ansprüche

1. Sektionaltor mit mindestens einem ersten Paneelsegment und einem zweiten Paneelsegment, die mittels Scharnieren gelenkig miteinander verbunden sind, wobei jedes Scharnier ein erstes Scharnierband und ein zweites Scharnierband aufweist, die mittels einer Schwenkachse miteinander verbunden sind, wobei das erste Scharnierband an dem ersten Paneelsegment und das zweite Scharnierband an dem zweiten Paneelsegment derart montiert sind, dass die Schwenkachse in vertikaler Richtung bezüglich der Fuge zwischen den beiden Paneelsegmenten versetzt ist so dass die Schwenkachse an der Innenseite des zweiten Paneelsegments angeordnet ist, gekennzeichnet durch ein Abdeckprofil, das seitlich von den Scharnieren an dem ersten Paneelsegment angeordnet ist und sich in Richtung des zweiten Paneelsegments im wesentlichen bis auf die Höhe der Schwenkachse erstreckt.
 
2. Sektionaltor nach Anspruch 1, wobei das zweite Paneelsegment an der Innenseite eine Nut zur Aufnahme der Schwenkachse aufweist und wobei sich das Abdeckprofil sich im wesentlichen bis auf die Höhe derjenigen Begrenzungsfläche der Nut erstrecket, die dem ersten Paneelsegment abgewandt ist bzw. von diesem weiter entfernt.
 
3. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei das Abdeckprofil aus einem formstabilen und/oder einem flexiblen Material gefertigt ist.
 
4. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Abdeckprofil einstückig mit dem ersten Paneelsegment verbunden ist.
 
5. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Abdeckprofil auf das erste Paneelsegment geklebt, genietet und/oder geschraubt ist.
 
6. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei das Abdeckprofil an seiner dem zweiten Paneelselement zugewandeten Kante gekröpft ist so dass sich die Kante in die Nut hinein erstreckt.
 
7. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Abdeckprofil an seiner dem zweiten Paneelselement zugewandeten Kante eine Dichtlippe aufweist.
 
8. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Länge eines Abdeckprofils im wesentlichen dem Abstand zweier benachbarter Scharniere entspricht.
 
9. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Länge eines Abdeckprofils im wesentlichen dem Abstand zwischen einem äußeren Scharnier und einer Seitenfläche eines Paneelsegments entspricht.
 
10. Sektionaltor nach Anspruch 9, wobei das Abdeckprofil an einer äußeren, der Seitenfläche des Paneelsegments zugeordneten Kante eine seitliche Abdecklasche aufweist, die die Seitenfläche des Paneelsegments im Bereich zwischen der Schwenkachse und der Fuge zwischen den beiden Paneelsegmenten überdeckt.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente