[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zum Beschicken einer Gießeinrichtung mit einer Gießschmelze.
[0002] Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise zum Beschicken von Kaltkammer-Druckgießmaschinen
mit Metallschmelzen verwendet, wie Aluminium- oder Magnesiumschmelzen. Die Gießschmelze,
d.h. das zu gießende Material, wird im Schmelztiegel erschmolzen und aus diesem chargenweise
in dosierter Menge über das Auslaufrohr zur Gießeinrichtung bzw. einer Schmelzezufuhröffnung
derselben befördert.
[0003] Bei einem herkömmlichen Typ von Beschickungsvorrichtung ist das Auslaufrohr als mehr
oder weniger geradliniges, schräg nach unten verlaufendes Rohrstück direkt an einer
Tiegelseitenwand aus dem Schmelztiegel herausgeführt. Bei einem weiteren herkömmlichen
Typ von Beschickungsvorrichtung ist das Auslaufrohr mit einem vertikal oder schräg
nach oben weisenden Steigabschnitt oberseitig aus dem Schmelztiegel herausgeführt.
Hierzu ist es bekannt, dass das Auslaufrohr allein von diesem Steigabschnitt gebildet
ist, d.h. dieser mit der endseitigen Auslassöffnung versehen ist, oder sich an diesen
ein im Wesentlichen horizontaler oder schräg nach unten weisender Rohrabschnitt anschließt,
der endseitig die Auslassöffnung aufweist. Stellvertretend seien zu diesem Stand der
Technik die Offenlegungsschriften
JP 08-033971 A,
JP 2002-144013 A,
DE 2 111 462 und
EP 1 486 277 A1 und die Patentschriften
DE 1 134 183 und
EP 0 817 691 B1 genannt.
[0004] Ein bekanntes Problem derartiger Beschickungsvorrichtungen sind unerwünschte Umgebungsgaseinflüsse,
denen die Gießschmelze an ihrer Oberfläche im Auslaufrohrbereich unterliegt. Als Abhilfe
ist es dazu bekannt, ein Schutzgas in den Auslaufrohrbereich einzubringen, z.B. ein
vor Oxidation eines Metallschmelzematerials schützendes, sauerstofffreies Schutzgas,
siehe auch hierzu die oben genannten Druckschriften.
[0005] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer Beschickungsvorrichtung
der eingangs genannten Art zugrunde, die mit relativ geringem Aufwand einen guten
Schutz der Gießschmelze im Auslaufrohrbereich ermöglicht.
[0006] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Beschickungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei dieser Beschickungsvorrichtung umfasst das
Auslaufrohr in Schmelzeförderrichtung anschließend an einen abwärts weisenden Rohrabschnitt
einen aufwärts weisenden Rohrabschnitt. Dies hat zur Folge, dass zwischen den einzelnen
chargenweisen Beschickungsvorgängen Gießschmelze mindestens in diesem Übergangsbereich
von abwärts weisendem und aufwärts weisendem Rohrabschnitt und gegebenenfalls im Wesentlichen
im gesamten Bereich des abwärts und des aufwärts weisenden Rohrabschnitt verbleibt.
Dadurch ist die Gießschmelze sowohl während eines Beschickungsvorgangs als auch zwischen
den einzelnen Beschickungsvorgängen nur mit vergleichsweise geringer Oberfläche einer
Gasumgebung ausgesetzt. Dies minimiert entsprechend etwaige unerwünschte Einflüsse
einer umgebenden Gasatmosphäre auf die Gießschmelze zusätzlich zu optionalen weiteren
Schutzmaßnahmen wie das Einbringen eines Schutzgases.
[0007] In einer Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 schließen der abwärts weisende
und der in Schmelzeförderrichtung folgende, aufwärts weisende Rohrabschnitt knickförmig
bzw. V-förmig oder bogenförmig bzw. U-förmig aneinander an. In beiden, konstruktiv
einfach zu realisierenden Fällen ergibt sich in gewünschter Weise ein siphonartiger
Bereich des Auslaufrohrs, in welchem Schmelzematerial zwischen den einzelnen Beschickungsvorgängen
verbleibt. Im anschließenden Beschickungsvorgang steht es sofort im Auslaufrohr zur
Verfügung und braucht nicht erst unter Verdrängung einer dort ansonsten befindlichen
Gasatmosphäre zugeführt werden, so dass die freie, der Gasatmosphäre ausgesetzte Oberfläche
des Schmelzematerials im Auslaufrohr gerade auch während des Beschickungsvorgangs
minimiert ist.
[0008] In einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 schließt sich an den aufwärts
weisenden Rohrabschnitt die Auslassöffnung des Auslaufrohrs an, d.h. die Gießschmelze
gelangt während des Beschickungsvorgangs direkt von diesem aufwärts weisenden Rohrabschnitt
in die Gießeinrichtung.
[0009] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 ist das Auslaufrohr
derart ausgebildet, dass seine Auslassöffnung auf oder über dem tiefsten Niveau der
Oberseite der Innenwand des Auslaufrohrs an seinem Übergang vom abwärts weisenden
zum anschließenden, aufwärts weisenden Rohrabschnitt liegt. Dies gewährleistet, dass
am und nach Ende eines Beschickungsvorgangs der aufwärts weisende Rohrabschnitt im
Wesentlichen vollständig mit Gießschmelze befüllt bleibt.
[0010] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 umfasst das Auslaufrohr
vor dem abwärts weisenden Rohrabschnitt einen Steigabschnitt, der von an sich herkömmlicher
Form sein kann, um die Gießschmelze nach oben aus dem Schmelztiegel herauszuführen.
Dem Steigabschnitt ist in ebenfalls an sich herkömmlicher Weise eine Dosierpumpeneinheit
zugeordnet. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist nach Anspruch 6 das Auslaufrohr
so ausgebildet, dass seine Auslassöffnung auf oder über dem Niveau des Übergangs vom
Steigabschnitt zum in Schmelzeförderrichtung anschließenden, abwärts weisenden Rohrabschnitt
liegt. Dies gewährleistet, dass das Auslaufrohr vom Steigabschnitt bis zu seiner Auslassöffnung
während und zwischen den Beschickungsvorgängen stets im Wesentlichen vollständig mit
Schmelzematerial befüllt bleibt.
[0011] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung und zu deren besserem Verständnis aufgenommene
herkömmliche Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht einer herkömmlichen Beschickungsvorrichtung im Stillstand,
- Fig. 2
- eine Ansicht entsprechend Fig. 1 während eines Beschickungsvorgangs,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung im
Stillstand und
- Fig. 4
- eine Ansicht entsprechend Fig. 3 während eines Beschickungsvorgangs.
[0012] Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen eine herkömmliche Vorrichtung zum Beschicken einer
Gießeinrichtung mit einer Gießschmelze 1, insbesondere einer Metallschmelze wie z.B.
Magnesium, die in einem Schmelztiegel 2 erschmolzen wird, wobei der Schmelzenpegel
1 a im Tiegel 2 auf einem gewünschten Niveau gehalten wird. In den Tiegel 2 ist von
oben eine Dosierpumpeneinheit 3 eingesetzt. Sie ist z.B. von einer in der oben erwähnten
EP 1 486 277 A1 beschriebenen Bauart, worauf für nähere Details verwiesen werden kann. Insbesondere
weist die Dosierpumpeneinheit 3 ein Pumpenrohr 4 auf, das an seinem in die Schmelze
1 eintauchenden unteren Bereich mit einem antreibbaren mechanischen Pumpteil 6 versehen
ist. Auf das aus dem Tiegel 2 herausragenden, oberen Ende des Pumpenrohrs 4 ist ein
zugehöriger Pumpenantriebsmotor 5 aufgesetzt, von dem sich eine Antriebswelle 7 zum
mechanischen Pumpteil 6 erstreckt.
[0013] Das Pumpenrohr 4 steht an seinem unteren Ende über ein U-förmiges Verbindungsrohr
8 mit einem Steigrohr 9 in Fluidverbindung, das sich parallel zum Pumpenrohr 4 ebenfalls
im Wesentlichen vertikal erstreckt. Das Steigrohr 9 bildet einen im Wesentlichen vertikalen
Steigabschnitt eines Auslaufrohrs, das des weiteren einen seitlich am Steigrohr 9
ausmündenden, geradlinig schräg nach unten verlaufenden Rohrabschnitt 10 umfasst.
Am unteren Ende dieses abwärts weisenden Rohrabschnitts 10 ist ein Auslaufhahn 11
angebracht, der die endseitige Auslassöffnung des Auslassrohrs bildet und zum Beschicken
einer Gießeinrichtung in geeigneter Weise über einer Befüllöffnung einer nicht gezeigten
Gießeinrichtung positioniert wird. Dazu ist das Auslaufrohr mit seinem Steigabschnitt
9 vorzugsweise drehbeweglich in einer Lagerung 12 gehalten, die in nicht weiter gezeigter
Weise an einem nicht gezeigten Deckel des Schmelztiegels 2 montiert werden kann. Das
Auslaufrohr ist im Wesentlichen auf seiner gesamten Länge außerhalb des Schmelztiegels
2 mit einer ausreichenden Wärmeisolierung 13 versehen, in die optional auch eine Beheizung,
wie durch elektrische Heizdrähte 14, integriert sein kann.
[0014] Um die Gießschmelze 1 während der Beschickungsvorgänge vor unerwünschten Einflüssen
der umgebenden Gasatmosphäre im Auslaufrohr 9, 10 zu schützen, kann das Auslaufrohr
9, 10 mit einem geeigneten, z.B. sauerstofffreien Schutzgas 15 befüllt werden, wozu
geeignete Einlass-/Auslassöffnungen 16, 17 an einer oberen Stirnseite des Steigrohrs
9 und/oder des Auslaufhahns 11 vorgesehen sind.
[0015] Bei dieser herkömmlichen Konstruktion ist das Auslaufrohr 9, 10 bei abgeschalteter
Dosierpumpeneinheit 3, d.h. zwischen zwei Beschickungsvorgängen, auf seiner gesamten
Länge vom Steigrohr 9 über dem Schmelzenpegel 1 a und dem abwärts weisenden Rohrabschnitt
10 bis zur endseitigen Auslassöffnung des Auslaufhahns 11 vom Schmelzenmaterial 1
entleert und mit Schutzgas 15 befüllt, wie aus Fig. 1 ersichtlich. Bei Aktivierung
eines Beschickungsvorgangs mit entsprechendem Anschalten der Dosierpumpeneinheit 3
wird die Schmelze 1 im Steigrohr 9 bis zum Abzweig des anschließenden, abwärts weisenden
Rohrabschnitts 10 nach oben gepumpt und läuft dann im abwärts weisenden Rohrabschnitt
10 nach unten, um über den Auslaufhahn 11 der Gießeinrichtung zugeführt zu werden,
wie in Fig. 2 durch entsprechende Strömungspfeile S veranschaulicht. Dabei verdrängt
die ausfließende Schmelze 1 entsprechend Schutzgas aus dem Auslaufrohr 9, 10, wobei
sie aufgrund dieser Konstruktion des Auslaufrohrs 9, 10 nicht den gesamten Querschnitt
des abwärts weisenden Rohrabschnitts 10, sondern nur einen unteren Teil desselben
ausfüllt. Folglich bleibt die Schmelze 1 während des Beschickungsvorgangs über die
ganze Länge des abwärts weisenden Rohrabschnitts 10 an seiner Oberfläche in Kontakt
mit der darüberliegenden Gasatmosphäre. Dieser große Oberflächenkontakt der Schmelze
1 zur umgebenden Gasatmosphäre kann zu unerwünschten Effekten selbst bei Verwendung
des Schutzgases 15 führen, z.B. aufgrund von Verunreinigungen oder Restsauerstoffanteilen
desselben.
[0016] Die Erfindung geht diese Problematik durch eine andersartige Auslaufrohrkonstruktion
an, wie dies anhand des in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiels deutlich
wird. Soweit die Beschickungsvorrichtung der Fig. 3 und 4 identische oder wenigstens
funktionell äquivalente Elemente aufweist wie das herkömmliche Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 und 2 sind diese zum leichteren Verständnis mit gleichen Bezugszeichen
versehen, und es kann insoweit auf die obigen Erläuterungen zu den Fig. 1 und 2 verwiesen
werden. Dies betrifft insbesondere die Gestaltung des Schmelztiegels 2 und der Dosierpumpeneinheit
3.
[0017] Die erfindungsgemäße Beschickungsvorrichtung der Fig. 3 und 4 weist eine Auslaufrohrgestaltung
auf, die sich aus dem Steigrohr 9 entsprechend der Beschickungsvorrichtung der Fig.
1 und 2, einem daraus seitlich ausmündenden, schräg nach unten verlaufenden Rohrabschnitt
10a und einem an letzteren in Schmelzeförderrichtung an einem Übergang 18 knickförmig
anschließenden, schräg nach oben verlaufenden Rohrabschnitt 10b zusammensetzt, dessen
austrittsseitiges Ende mit einem die endseitige Auslassöffnung des Auslaufrohrs bildenden
Auslaufhahn 11a versehen ist. Dabei ist die wärmeisolierende Rohrummantelung 13 nahtlos
vom abwärts weisenden Rohrabschnitt 10a zum aufwärts weisenden Rohrabschnitt 10b bis
dicht vor den Auslaufhahn 11a fortgesetzt. Je nach Bedarf kann eine Heizeinrichtung,
wie z.B. durch die elektrischen Heizdrähte 14, nur im Steigabschnitt 9, wie gezeigt,
oder alternativ oder zusätzlich im Bereich des abwärts weisenden Rohrabschnitts 10a
und/oder des aufwärts weisenden Rohrabschnitts 10b integriert in die Wärmeisolation
13 oder separat von dieser vorgesehen sein.
[0018] Durch diese Konstruktion des Auslaufrohrs 9, 10a, 10b bleiben der abwärts weisende
Rohrabschnitt 10a und der anschließende, aufwärts weisende Rohrabschnitt 10b sowohl
während der Beschickungsvorgänge als auch zwischen zwei Beschickungsvorgängen im Wesentlichen
vollständig, d.h. über ihren vollen Rohrquerschnitt und praktisch ihrer gesamten Länge,
mit der Schmelze 1 befüllt, wie in den Fig. 3 und 4 veranschaulicht.
[0019] Speziell ist die Auslaufrohrkonstruktion gemäß den Fig. 3 und 4 so gewählt, dass
sich das vom Auslaufhahn 11a definierte Niveau N
A der endseitigen Auslassöffnung des Auslaufrohrs auf oder über dem Niveau N
S des Übergangs vom Steigabschnitt 9 zum abwärts weisenden Rohrabschnitt 10a liegt,
wobei letzteres aufgrund des schräg abwärts gerichteten Verlaufs des Rohrabschnitts
10a über dem Niveau N
T der Oberseite der Rohrinnenwand am Übergang 18 vom abwärts weisenden Rohrabschnitt
10a zum aufwärts weisenden Rohrabschnitt 10b liegt. Dies hat zur Folge, dass zwischen
den Beschickungsvorgängen, d.h. bei abgeschalteter Dosierpumpeneinheit 3, wie in Fig.
3 gezeigt, die Schmelze 1 im abwärts weisenden Rohrabschnitt 10a und im aufwärts weisenden
Rohrabschnitt 10b bis zu einem Niveau N
M verbleibt, das dem Niveau N
S des Übergangs vom Steigabschnitt 9 zum abwärts weisenden Rohrabschnitt 10a entspricht.
Der abwärts weisende Rohrabschnitt 10a und der aufwärts weisende Rohrabschnitt 10b
bleiben bis zu diesem Schmelzeniveau N
M im Wesentlichen vollständig mit der Schmelze 1 befüllt, so dass die Schmelze 1 dort
nur mit einem relativ geringen Oberflächenanteil im Übergangsbereich von Steigabschnitt
9 und abwärts weisendem Rohrabschnitt 10a sowie im Auslaufhahnbereich einer darüberliegenden
Gasatmosphäre, z.B. Schutzgasatmosphäre, ausgesetzt ist.
[0020] Bei Aktivierung eines Beschickungsvorgangs wird dann, wie in Fig. 4 mit entsprechenden
Strömungspfeilen S veranschaulicht, Schmelze 1 aus dem Tiegel 2 über den mechanischen
Pumpteil 6 und den Umlenkbereich 8 nach oben in den Steigrohrabschnitt 9 gepumpt und
gelangt von dort in den abwärts weisenden Rohrabschnitt 10a zur bereits dort befindlichen
Schmelze 1. Sobald das Pumpniveau N
P, d.h. das gepumpte Schmelzeniveau N
M, im Steigabschnitt 9 das Auslaufniveau N
A erreicht hat, strömt die Schmelze 1 über den Auslaufhahn 11a in die nicht gezeigte
Gießeinrichtung ab. Wenn wie im gezeigten Beispiel der Fig. 3 und 4 das Auslaufniveau
N
A auf oder über dem Niveau der Oberseite der seitlichen Ausmündung aus dem Steigabschnitt
9 in den abwärts weisenden Rohrabschnitt 10a liegt, ist folglich der abwärts weisende
Rohrabschnitt 10a ebenso wie der aufwärts weisende Rohrabschnitt 10b während des Beschickungsvorgangs
vollständig mit Schmelze 1 gefüllt. Die Schmelze 1 hat dadurch während des Beschickungsvorgangs
nur mit dem Querschnitt des Steigabschnitts 9 und einer freien Oberfläche im Auslaufhahn
11a Kontakt zur darüberliegenden Gasatmosphäre. Dies bedeutet eine drastische Verringerung
der Kontaktfläche der Schmelze 1 mit der darüberliegenden Gasatmosphäre während der
chargenweisen Beschickungsvorgänge.
[0021] Es versteht sich, dass dieser gaskontaktreduzierende Effekt für die Schmelze nicht
nur beim konkreten Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4, sondern auch für weitere
entsprechende Ausführungsformen der Erfindung erzielt werden kann. So ist in modifizierten
Ausführungsformen der Erfindung anstelle des knickförmigen bzw. V-förmigen Übergangs
18 vom abwärts gerichteten Rohrabschnitt 10a zum aufwärts gerichteten Rohrabschnitt
10b ein U-förmiger bzw. bogenförmiger Übergang vorgesehen. In weiteren Ausführungsformen
der Erfindung ist der abwärts weisende Rohrabschnitt, an den sich der aufwärts weisende
Rohrabschnitt anschließt, unter Wegfall des Steigabschnitts direkt seitlich aus dem
Schmelztiegel herausgeführt.
[0022] Des weiteren beinhaltet die Erfindung Ausführungsformen, bei denen das Auslaufrohr
zusätzlich zum abwärts weisenden und anschließenden aufwärts weisenden Rohrabschnitt
noch einen oder mehrere andere, aufwärts und/oder abwärts gerichtete Rohrabschnitte
umfasst. Die Charakterisierungen "abwärts gerichtet" bzw. "aufwärts gerichtet" sind
dabei vorliegend so zu verstehen, dass sie sowohl die Möglichkeit eines vertikalen
als auch eines schrägen Verlaufs des betreffenden Rohrabschnitts umfassen. Wesentlich
ist jeweils, dass durch die Gestaltung des Auslaufrohrs mit dem abwärts weisenden
Rohrabschnitt und dem daran anschließenden, aufwärts weisenden Rohrabschnitt Schmelze
wenigstens im Übergangsbereich dieser beiden Rohrabschnitte auch zwischen den einzelnen
Beschickungsvorgängen verbleibt und dadurch die freie Oberfläche der Schmelze, an
der diese mit einer darüberliegenden Gasatmosphäre in Kontakt kommt, zu Beginn und
im Verlauf eines jeweiligen Beschickungsvorgangs vergleichsweise klein bleibt. Dies
verhindert von vornherein entsprechende Störeinflüsse durch die darüberliegende Gasatmosphäre
unabhängig davon, ob es sich um ein normales Umgebungsgas oder eine Schutzgasatmosphäre
handelt.
1. Vorrichtung zum Beschicken einer Gießeinrichtung mit einer Gießschmelze, insbesondere
einer Metallschmelze, mit
- einem Schmelztiegel (2) und
- einem aus dem Schmelztiegel herausführenden Auslaufrohr mit mehreren Rohrabschnitten
(9, 10a, 10b),
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Auslaufrohr in Schmelzeförderrichtung anschließend an einen abwärts weisenden
Rohrabschnitt (10a) einen aufwärts weisenden Rohrabschnitt (10b) umfasst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, dass der aufwärts weisende Rohrabschnitt und der abwärts weisende Rohrabschnitt in einer
V-förmigen oder U-förmigen Verbindung aneinander anschließen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass eine endseitige Auslassöffnung des Auslaufrohrs am Ende des aufwärts weisenden Rohrabschnitts
vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass das Niveau (NA) der endseitigen Auslassöffnung des Auslaufrohrs auf oder über dem tiefsten Niveau
(NT) einer Innenwandoberseite des Auslaufrohrs im Verbindungsbereich des abwärts weisenden
Rohrabschnitts zum aufwärts weisenden Rohrabschnitt liegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter dadurch gekennzeichnet, dass das Auslaufrohr einen Steigabschnitt (9) umfasst, der aus dem Schmelztiegel (1) nach
oben herausführt und eintrittsseitig an eine Dosierpumpeneinheit (3) angekoppelt ist,
wobei der abwärts weisende Rohrabschnitt (10a) aus dem Steigabschnitt ausmündet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass das Niveau (NA) einer endseitigen Auslassöffnung des Auslaufrohrs auf oder über dem Niveau (NS) des Auslaufrohrs am Übergang vom Steigabschnitt zum anschließenden, abwärts weisenden
Rohrabschnitt liegt.