[0001] Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem ein Rotorgehäuse
verschließenden Deckel, wobei eine Faserzuspeisung und ein Garnabzug durch einen im
Deckel angebrachten austauschbaren Kanalplattenadapter erfolgen, und wobei der Garnabzug
über eine Garnabzugsdüse und wenigstens ein nachgeordnetes und leicht austauschbares
Drallstauelement mit einer im Wesentlichen zentrischen Garnabzugsöffnung erfolgt.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner einen Kanalplattenadapter, ein Drallstauelement und
eine Garnabzugsdüse sowie eine separate Baugruppe aus diesen Bauteilen für eine derartige
Offenend-Spinnvorrichtung.
[0003] Es ist seit langem bekannt, in Offenend-Spinnvorrichtungen Spinnrotoren mit unterschiedlichen
Durchmessern einzusetzen. Um hierbei die Faserzuspeisung an die unterschiedlichen
Durchmesser anpassen zu können, sind Kanalplattenadapter bekannt, beispielsweise aus
der
DE 199 34 893 A1, die leicht in den Deckel des Rotorgehäuses einsetzbar sind und die einen Endbereich
eines Faserzuführkanals enthalten. Die Außenkontur des Kanalplattenadapters sowie
die Mündung des Faserzuführkanals sind jeweils an den zugehörigen Spinnrotor angepasst.
Außerdem erfolgt der Garnabzug durch eine im Kanalplattenadapter angebrachte Garnabzugsdüse.
[0004] Aus der
DE 199 34 893 A1, von der die Erfindung im Oberbegriff ausgeht, ist außerdem ein der Garnabzugsdüse
nachgeordnetes Drallstauelement bekannt. Das Drallstauelement besteht im Wesentlichen
aus einem kurzen Fadenabzugsrohr mit einer im Wesentlichen zentrischen Garnabzugsöffnung,
die sich zum Ende hin trichterförmig erweitert. In dem Bereich, in dem das umzulenkende
Garn die trichterförmige Garnabzugsöffnung des Drallstauelementes berührt, ist ein
Einsatz vorgesehen. Das Drallstauelement wird von einer Aufnahme im Deckel des Rotorgehäuses
aufgenommen und durch eine Klipsvorrichtung fixiert, wodurch es leicht austauschbar
ist. Hierdurch können je nach Erfordernis Drallstauelemente mit unterschiedlicher
Drallstau-Wirkung eingesetzt werden.
[0005] Die bekannte Ausführung hat dabei den Nachteil, dass der Abstand zwischen Garnabzugsdüse
und Drallstauelement nicht weiter verkürzt werden kann. Es hat sich gezeigt, dass
der Abstand zwischen der Umlenkung des Garnes an der Abzugsdüse und der nachfolgenden
Umlenkung an dem Drallstauelement die Qualität des ersponnenen Garnes beeinflusst,
und dass sich durch Verringerung dieses Abstandes Qualitätsverbesserungen beim Garn
erreichen lassen. Durch die Ausgestaltung des bekannten Drallstauelementes als Fadenabzugsrohr
und dessen Aufnahme in dem Deckel des Rotorgehäuses lässt sich jedoch keine ausreichende
Verkürzung dieses Abstandes erreichen.
[0006] Des Weiteren hat die bekannte Ausführung den Nachteil, dass sich der Kanalplattenadapter
mit Garnabzugsdüse und das Drallstauelement nicht gemeinsam austauschen lassen. In
der Praxis kommt es oftmals vor, das bei einem Partiewechsel ein Spinnrotor mit anderem
Durchmesser sowie ein dazugehöriger neuer Kanalplattenadapter in die Offenend-Spinnvorrichtung
eingesetzt werden soll. Hierbei lässt sich zwar der neu einzusetzende Kanalplattenadapter
bereits im Vorfeld mit der richtigen Garnabzugsdüse bestücken und dann zusammen damit
in die Offenend-Spinnvorrichtung einsetzen, allerdings muss das Drallstauelement immer
separat ausgewechselt werden. Dies führt insbesondere an modernen Offenend-Spinnmaschinen,
die über 250 Spinnpositionen aufweisen können, zu relativ hohen Stillstandszeiten
während einer Umrüstung.
[0007] Außerdem ist bei der bekannten Ausführung eine Garnabzugsdüse beschrieben, bei der
Mittel zum Befestigen der Garnabzugsdüse in einem Kanalplattenadapter vorgesehen sind,
die durch ein Einsetzen eines Drallstauelementes betätigt werden. In einer Ausnehmung
im Kanalplattenadapter ist ein elastisches Element angeordnet, welches die Garnabzugsdüse
umgreift und welches beim Einsetzen des Drallstauelementes in einen Deckel des Rotorgehäuses
dieses elastische Element verformt und dadurch die Garnabzugsdüse fixieren soll. Diese
Ausführung hat den Nachteil, dass sich die Garnabzugsdüse beim Einsetzen des Drallstauelementes
unbeabsichtigt verschieben kann und dann beim anschließenden Spinnvorgang nicht in
ihrer korrekten Position sitzt.
[0008] Aus der nicht gattungsgemäßen
DE 196 24 537 A1 ist ein Kanalplattenadapter für eine Verwendung mit Spinnrotoren von besonders kleinem
Durchmesser bekannt, der zwei unlösbar befestigte Einsätze als Garnabzugsdüse und
Drallstauelement aufweist. Hier ist zwar die Umrüstzeit bei einem Partiewechsel gering,
allerdings hat diese Ausführung den Nachteil, dass Garnabzugsdüse und Drallstauelement
am Kanalplattenadapter nicht leicht austauschbar sind. Für jede unterschiedliche Oberflächenstruktur
in Garnabzugsdüse und/oder Drallstauelement ist jedes Mal ein komplett neuer Kanalplattenadapter
erforderlich, was bei der Vielzahl der heute bekannten Oberflächenstrukturen, beispielsweise
mit Erhöhungen, Vertiefungen oder Kerben, einen unzumutbaren hohen Kostenaufwand darstellt,
da der gesamte Kanalplattenadapter ein aufwändig herzustellendes und damit teueres
Bauteil darstellt.
[0009] Die Offenend-Spinnvorrichtung der
DE 196 24 537 A1 hat außerdem den Nachteil, dass die Garnabzugsöffnung bereits im Drallstauelement
gekrümmt ist, der nachfolgende Garnabzug jedoch nicht in dieser Richtung weiter verläuft.
Dadurch muss das Garn beim Eintritt in ein dem Drallstauelement nachgeordnetes Fadenabzugsrohr
noch einmal über eine Kante umgelenkt werden. Dem Drallstauelement ist mit dem Fadenabzugsrohr
noch ein weiteres Führungselement nachgeordnet, was die Garneigenschaften nachteilig
beeinflussen kann. Außerdem wird ein Einfädeln eines Garnendes bei einem Anspinnvorgang
durch die mehrfachen Richtungsänderungen in der Garnabzugsöffnung erschwert.
[0010] Aus der ebenfalls nicht gattungsgemäßen
Deutschen Offenlegungsschrift DE 21 31 861 ist eine Offenend-Spinnvorrichtung ohne austauschbaren Kanalplattenadapter bekannt.
In dieser Offenend-Spinnvorrichtung ist ein Drallstauelement direkt in den Deckel
des Rotorgehäuses eingesetzt, welches eine sacklochartige Garnabzugsöffnung aufweist,
in dessen Endbereich der abzuziehende Faden um 90° umgelenkt wird. Diese Ausführung
hat den Nachteil, dass ein Einfädeln eines Garnendes bei einem Anspinnvorgang nach
einem Fadenbruch nur unter extremem Aufwand erfolgen kann und praktisch nicht automatisiert
durchgeführt werden kann.
[0011] Desweiteren ist aus der
Deutschen Offenlegungsschrift DE 21 31 861 eine Garnabzugsdüse bekannt, die als Mittel zum Befestigen ein Gewinde aufweist.
Die Garnabzugsdüse ist über das Gewinde mit einem Drallstauelement verbunden, welches
in einen ein Rotorgehäuse verschließenden Deckel der Offenend-Spinnvorrichtung eingesetzt
ist. Das Drallstauelement wird mit einem separaten Mittel zum Befestigen, das als
radial auf das Drallstauelement wirkender Gewindestift gestaltet ist, befestigt. Beim
Festziehen dieses Gewindestiftes kann bei nicht ganz exakter Führung des Drallstauelementes
dieses radial weggedrückt werden, wodurch die an dem Drallstauelement befestigte Garnabzugsdüse
in ihrer Position zum Spinnrotor verschoben wird. Eine in Bezug zur Achse des Spinnrotors
exzentrisch angeordnete Garnabzugsdüse kann Unregelmäßigkeiten im gesponnenen Garn
verursachen.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die bekannte Ausführung zu verbessern
und die genannten Nachteile zu vermeiden.
[0013] Die Aufgabe wird bei der Offenend-Spinnvorrichtung dadurch gelöst, dass das Drallstauelement
unmittelbar in den Kanalplattenadapter einsetzbar ist.
[0014] Bei dem Kanalplattenadapter, dem Drallstauelement, der Garnabzugsdüse und bei der
Baugruppe aus diesen Bauteilen wird die Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüchen gelöst.
[0015] Durch das leicht austauschbare Drallstauelement, das unmittelbar vom Kanalplattenadapter
aufgenommen wird, wird es zum einen möglich, sehr geringe Abstände zwischen der ersten
Garnumlenkung an der Garnabzugsdüse und der zweiten Garnumlenkung am Drallstauelement
zu realisieren. Es sind hierdurch minimale Abstände im Bereich von unter 10 mm bis
etwa 20 mm möglich, die eine sehr hohe Garnqualität ermöglichen. Desweiteren sind
durch eine entsprechend lange Ausführung des Drallstauelementes aber auch noch die
bekannten großen Abständen in Bereichen von 40 bis 80 mm ebenso möglich. Große Abstände
können erforderlich sein, wenn eine erhöhte Spinnstabilität gefordert wird.
[0016] Zum anderen ist es möglich, eine separat vormontierbare Baugruppe für die Faserzuspeisung
und den Garnabzug vorzusehen, bei der ein Kanalplattenadapter außerhalb der Offenend-Spinnvorrichtung
mit einer entsprechenden Garnabzugsdüse und einem entsprechenden Drallstauelement
fertig zusammengestellt wird. Vorzugsweise weist der Kanalplattenadapter einen Teil
eines Faserzuführkanals auf. Bei einem Partiewechsel an der Spinnmaschine wird die
vorhandene Baugruppe des Kanalplattenadapters gegen die bereits vormontierte neue
Baugruppe eines anderen Kanalplattenadapters ausgetauscht, und dadurch die Stillstandszeit
der Maschine beim Umrüsten minimiert.
[0017] Die Offenend-Spinnvorrichtung weist hierdurch eine extrem hohe Flexibilität auf,
die besonders im Hinblick auf immer breiter werdende Anwendungsgebiete heutzutage
besonders wichtig ist.
[0018] In Ausgestaltung der Erfindung ist der vorteilhaft, wenn die Baugruppe Mittel zum
Befestigen des Drallstauelementes und der Garnabzugsdüse aufweist.
[0019] Diese Mittel zum Befestigen sind besonders vorteilhaft ein Bajonettverschluss, können
aber auch ein Gewinde sein, welches dann vorzugsweise als Gewinde mit einer großen
Steigung und unter Umständen auch mehrgängig ausgebildet sein kann. Desweiteren kann
es vorteilhaft sein, dass die Aufnahme des Drallstauelementes im Wesentlichen zylindrisch
ist.
[0020] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass ein Mittel zum Befestigen,
beispielsweise ein Bajonettverschluss, gleichzeitig das Drallstauelement und die Garnabzugsdüse
im Kanalplattenadapter fixiert. Dabei kann zusätzlich vorgesehen sein, dass zwischen
der Garnabzugsdüse und dem Drallstauelement ein austauschbarer Wirbeleinsatz fixiert
wird. Hierdurch wird eine besonders einfache Austauschbarkeit von Garnabzugsdüse und
Dralleinsatz und gegebenenfalls Wirbeleinsatz gewährleistet, da nur eine Befestigung
gelöst werden muss. Es wird außerdem verhindert, dass sich die Garnabzugsdüse, die
sich während des Betriebes im Innern des Rotorgehäuses befindet und von außen nicht
sichtbar ist, unbemerkt in ihrer Position verschiebt oder gar löst, da sich in einem
solchen Fall unweigerlich auch das Drallstauelement ebenfalls lösen würde. Da sich
das Drallstauelement auf der Außenseite des Rotorgehäuses befindet, ist ein nicht
mehr ordnungsgemäß befestigtes Drallstauelement durch den Bediener sofort erkennbar.
Es wird so vermieden, dass die Offenend-Spinnvorrichtung unbemerkt Garn einer verminderten
Qualität erzeugt.
[0021] Es kann vorteilhaft sein, dass der Aufnahme des Drallstauelements ein Element zu
Verdrehsicherung, beispielsweise ein Vorsprung, Nocken oder Zapfen, der mit einer
entsprechenden Vertiefung, Nut oder Bohrung am Kanalplattenadapter zusammenwirkt,
zugeordnet ist. Bevorzugt ist das Element zu Verdrehsicherung im Bereich der im Wesentlichen
zylindrischen Aufnahme angeordnet. Das Drallstauelement bzw. wenigstens dessen Grundkörper
lässt sich so sehr günstig auch als Spritzgussteil herstellen.
[0022] Wenn die Mittel zum Befestigen der Garnabzugsdüse gleichzeitig Mittel zum Befestigen
des ebenfalls in den Kanalplattenadapter einsetzbaren Drallstauelementes sind, können
praktisch Garnabzugsdüse und Drallstauelement direkt miteinander verbunden werden
und befinden sich somit beide in einer definierten Position. Es kann vorgesehen sein,
dass die Mittel zum Befestigen gar nicht mehr direkt auf den Kanalplattenadapter wirken,
sondern dass vielmehr die Garnabzugsdüse und das Drallstauelement miteinander gegen
den Kanalplattenadapter verspannt werden. Es kann hierbei vorteilhaft sein, dass das
Mittel zum Befestigen formschlüssig ist, da hierdurch auf jeden Fall eine dauerhaft
wirksame Funktionsweise sichergestellt ist.
[0023] Es kann auch vorteilhaft sein, dass das Drallstauelement bzw. die Garnabzugsdüse
in axialer Richtung der Garnabzugsöffnung verschiebbar ist, und dass ein Federelement
vorgesehen ist, das das Drallstauelement bzw. die Garnabzugsdüse definiert in axialer
Richtung der Garnabzugsöffnung belastet. Insbesondere in Kombination mit Mitteln zum
Befestigen, die gleichzeitig das Drallstauelement und die Garnabzugsdüse fixieren,
lässt sich eine vorteilhafte Variante realisieren, bei der die Position der Stirnfläche
der Garnabzugsdüse durch Unterlegscheiben veränderbar ist, während trotzdem der Abstand
zwischen der ersten Garnumlenkung an der Garnabzugsdüse und der zweiten Garnumlenkung
am Drallstauelement konstant bleibt. In Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die
Mittel zum Befestigen durch eine Verschiebung des Drallstauelementes in axialer Richtung
der Garnabzugsöffnung entriegelbar sind.
[0024] Es ist vorteilhaft, wenn das Drallstauelement an der trichterförmigen Erweiterung
seiner Garnabzugsöffnung einen Umlenkradius zwischen 3 und 50 mm, vorzugsweise zwischen
6 und 28 mm, aufweist, wobei die unterschiedlichen Umlenkradien vorzugsweise so positioniert
werden, dass sich der freie Querschnitt der Garnabzugsöffnung nicht verändert. Vorteilhafterweise
ist der Umlenkradius an einem in einen Grundkörper des Drallstauelementes eingesetzten
Einsatz angebracht. Der Einsatz kann dabei segmentförmig sein und ähnlich wie aus
der
DE 199 34 893 A1 bekannt, lediglich den Bereich abdecken, in dem das Garn läuft. Der Einsatz kann
aber auch rotationssymmetrisch sein und den gesamten trichterförmigen Bereich des
Drallstauelementes abdecken. Derartige Einsätze sind leicht herstellbar und können
beispielsweise durch Einkleben auf einfache Weise in dem Grundkörper befestigt werden.
Außerdem kann es möglich sein, am Drallstauelement Einsätze zu verwenden, die ursprünglich
für Garnabzugsdüsen vorgesehen waren. Hierdurch lässt sich die Teilevielfalt bei den
Einsätzen reduzieren.
[0025] Der Bereich des das Garn aus der Rotorachsrichtung ablenkende Umlenkradius des Drallstauelementes
weist vorzugsweise eine verschleißfeste Oberfläche auf, die in an sich bekannter Weise
glatt oder mit Oberflächenstrukturen, wie beispielsweise Erhöhungen, Vertiefungen,
Rippen, Kerben oder Spiralen ausgebildet sein kann. Die unterschiedlichen Oberflächenstrukturen
können dazu dienen, die Drallstauwirkung zu verändern und an die jeweiligen Erfordernisse
für das zu erspinnende Garn anzupassen, so dass sich eine gute Spinnstabilität bei
der gewünschten Garnqualität erreichen lässt.
[0026] Wenn die Mittel zum Befestigen des Drallstauelementes bzw. der Garnabzugsdüse einen
Bajonettverschluss enthalten, dann ist der Begriff "Bajonettverschluss" so zu verstehen,
dass an der Garnabzugsdüse wenigstens ein Teil eines Bajonettverschlusses angebracht
ist, der mit einem zweiten an dem Drallstauelement angebrachten Teil zusammenwirken
kann. Diese Sichtweise ist analog der Verhältnisse bei einem als Gewinde gestalteten
Mittel zum Befestigen, da dabei selbstverständlich auch nur entweder ein Innengewinde
oder ein Außengewinde an dem Drallstauelementes bzw. der Garnabzugsdüse angebracht
ist.
[0027] Ein Kanalplattenadapter, der besonders gut für eine separat vormontierbare Baugruppe
für die Faserzuspeisung und den Garnabzug geeignet ist, enthält eine zylindrische
Führungsfläche für eine Garnabzugsdüse, die auf derselben Seite des Kanalplattenadapters
wie die Austrittsöffnung eines Faserkanals angeordnet ist. Außerdem enthält der Kanalplattenadapter
eine im Wesentlichen zylindrischen Aufnahme für ein Drallstauelement, die auf der
der zylindrischen Führungsfläche für eine Garnabzugsdüse gegenüberliegenden Seite
des Kanalplattenadapters angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Durchmesser der Aufnahme
für das Drallstauelement größer als der Durchmesser der Führungsfläche für die Garnabzugsdüse.
Hierdurch lässt sich der Kanalplattenadapter auch in Verbindung mit sehr kleinen Spinnrotoren
einsetzen.
[0028] Eine Garnabzugsdüse, die besonders gut für eine separat vormontierbare Baugruppe
für die Faserzuspeisung und den Garnabzug geeignet ist, enthält eine zylindrische
Führungsfläche, die zur Führung beim Einsetzen in den Kanalplattenadapter dient. Die
Garnabzugsdüse kann dabei einteilig sein, oder beispielsweise aus einer Düsenfassung
mit einem Düseneinsatz bestehen. Es ist eine ringförmige Anlagefläche an der Garnabzugsdüse
vorgesehen, die parallel zu der Stirnfläche der Garnabzugsdüse angeordnet ist und
mit der die Garnabzugsdüse am Kanalplattenadapter anliegt. Es ist dabei vorteilhaft,
wenn die Mittel zum Befestigen der Garnabzugsdüse an dem - in Garnabzugsrichtung gesehen
- stromabwärts gerichteten Ende der Garnabzugsdüse angebracht sind. Hierdurch lässt
sich eine besonders kompakte Bauweise erreichen. Es ist vorgesehen, dass die ringförmige
Anlagefläche im Bereich des der Stirnfläche zugewandten Endes der zylindrischen Führungsfläche
angeordnet ist, und dass die Mittel zum Befestigen im Bereich des der ringförmigen
Anlagefläche gegenüberliegenden Endes der zylindrischen Führungsfläche angeordnet
sind.
[0029] Die in den heute auf dem Markt erhältlichen Offenend-Spinnmaschinen eingesetzten
Garnabzugsdüsen weisen eine Länge von etwa 18 mm auf. Wie schon erwähnt, werden sie
durch Permanentmagnete in dem Kanalplattenadapter gehalten. Sind Mittel zum Befestigen
der Garnabzugsdüse vorgesehen, die gleichzeitig Mittel zum Befestigen des Drallstauelementes
sind, ist es vorteilhaft, dass die Länge der Garnabzugsdüse größer als 18 mm, vorzugsweise
19 bis 24 mm, ist. Hierunter soll die gesamte Länge der Garnabzugsdüse zu verstehen
sein, die auch die Mittel zum Befestigen mit umfasst. Durch eine derartige vergrößerte
Länge der Garnabzugsdüse lassen sich die Mittel zum Befestigen der Garnabzugsdüse
außerhalb des sehr beengten vorderen Bereiches des Kanalplattenadapters anbringen.
[0030] Es ist vorteilhaft, wenn das Drallstauelement bzw. die Garnabzugsdüse zu einem Großteil
aus einem gut wärmeleitfähigen Material, beispielsweise Aluminium oder dessen Legierungen,
besteht. Besonders vorteilhaft weist das Drallstauelement bzw. die Garnabzugsdüse
eine Wärmeleitfähigkeit von mehr als 150 W/mK (Watt pro Meter und Kelvin) auf. Durch
eine hohe Wärmeleitfähigkeit wird die durch die Umlenkung des Garnes entstehende Reibungswärme
gut abgeleitet und bei hohen Garnabzugsgeschwindigkeiten eine thermische Garnschädigung
vermieden.
[0031] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
einiger Ausführungsbeispiele.
[0032] Es zeigen:
- Figur 1
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Offenend-Spinnvorrichtung im Bereich
eines Kanalplattenadapters,
- Figur 2
- eine Ansicht ähnlich Figur 1 auf eine Variante des Kanalplattenadapters,
- Figur 3
- eine Ansicht ähnlich Figur 1 auf eine Variante mit einem zusätzlichen Wirbeleinsatz,
- Figur 4
- eine Teilansicht auf eine Variante eines Drallstauelementes nach Figur 2.
[0033] In Figur 1 ist ein Spinnrotor 1 einer Offenend-Spinnvorrichtung in einem durch einen
Deckel 2 verschlossenen Rotorgehäuse 3 dargestellt. Der Spinnrotor 1 besteht in bekannter
Weise aus einem Rotorteller 4 und einem Schaft 5, der in nicht dargestellter Weise
gelagert und angetrieben ist.
[0034] Bei Betrieb läuft der Rotorteller 4 in ebenfalls bekannter Weise in einer unter Unterdruck
stehenden Kammer 6 um, die durch das Rotorgehäuse 3 gebildet wird. Das Rotorgehäuse
3 ist bei Betrieb mit einem zu Wartungszwecken wegbewegbaren Deckel 2 verschlossen.
Eine Ringdichtung 7 sorgt dabei für die Abdichtung zwischen dem Deckel 2 und dem Rotorgehäuse
3.
[0035] An dem Deckel 2, der oftmals auch als Kanalplatte bezeichnet wird, ist als auswechselbarer
Fortsatz ein im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildeter Kanalplattenadapter
8 angeordnet, der teilweise in das Innere des Rotortellers 4 hineinragt. In diesem
Deckel 2 ist ein Teilstück 9 eines Faserzuführkanals 10 angeordnet, der sich von einer
nicht dargestellten Auflösewalze bis zum Rotorteller 4 erstreckt. Der Faserzuführkanal
10 ist gestrichelt dargestellt, da er nicht in der Zeichenebene verläuft. Mit dem
Pfeil A ist dabei die Fasertransportrichtung bezeichnet, wobei der Fasertransport
selbst in bekannter Weise mit Hilfe des installierten Unterdruckes erfolgt. Der dem
Rotorteller 4 zugewandte Endbereich des Faserzuführkanals 10 ist im Kanalplattenadapter
8 angeordnet. Seine Austrittsöffnung 11 ragt in das Innere des Rotortellers 4 hinein
und liegt einer Fasergleitfläche 12 des Rotortellers 4 in geringem Abstand gegenüber.
Ziel des Kanalplattenadapters 8 ist es, den Endbereich des Faserzuführkanals 10 mit
seiner Austrittsöffnung 11 insbesondere an unterschiedliche Durchmesser des Rotortellers
4 anzupassen. Der Kanalplattenadapter 8 ist dabei in nicht dargestellter, aber an
sich bekannter Weise leicht lösbar an dem Deckel 2 befestigt.
[0036] Die Fasergleitfläche 12 erweitert sich konisch zu einer Fasersammelrille 13, wohin
die auf die Fasergleitfläche 12 in bekannter Weise zugespeisten Fasern gleiten und
sich dort zu einem Faserring sammeln, von wo sie in bekannter Weise als strichpunktiert
dargestelltes Garn 14 abgezogen werden. Das ersponnene Garn 14 wird zunächst in einer
annähernd senkrecht zum Schaft 5 des Spinnrotors 1 liegenden Ebene abgezogen und anschließend
durch eine Garnabzugsdüse 115 in einen koaxial zum Schaft 5 liegenden Garnabzugskanal
16 umgelenkt. Nachfolgend wird das Garn 14 an einem Drallstauelement 117 nochmals
umgelenkt und Richtung B abgezogen und einem nicht dargestellten Abzugswalzenpaar
und einer nachgeordneten Aufspuleinrichtung zugeführt. Für die Garnqualität ist es
dabei vorteilhaft, wenn das Garn 14 nach dem Drallstauelement 117 nicht mehr durch
weitere feststehende Garnführungselemente umgelenkt wird. Insbesondere sollte kein
das Garn 14 umgebendes Abzugsröhrchen vorhanden sein. Vorteilhafterweise ist das Drallstauelement
117 das - in Abzugsrichtung B gesehen - letzte mit dem Deckel 2 verbundene Garnführungselement
für das Garn 14.
[0037] Der von einer Stirnfläche 18 der Garnabzugsdüse 115 in die Fasersammelrille 13 hineinragende
Schenkel des Garnes 14 läuft durch die Rotation des Spinnrotors 1 mit hoher Geschwindigkeit
kurbelartig in der genannten Normalebene um und erzeugt im Garn 14 eine echte Drehung.
Außerdem entsteht durch eine beim kurbelartigen Umlauf auftretende Abrollbewegung
des an der Garnabzugsdüse 115 anliegenden Garnes 14 ein Falschdraht in dem Garn 14.
Es ist nun Aufgabe des Drallstauelementes 117 eine möglichst hohe Drehung in dem Anfangsbereich
des Garnes 14 aufzustauen. Insbesondere in dem in die Fasersammelrille 13 ragenden
Ende des Garnes 14 ist eine möglichst hohe Drehung erforderlich, um eine gute Garnbildung
zu gewährleisten.
[0038] Die Garnabzugsdüse 115 für das Ausführungsbeispiel nach Figur 1 kann an sich beliebig
gestaltet sein. Bewährt hat sich jedoch eine Garnabzugsdüse 115 mit einer Düsenfassung
119, in die wenigstens ein Düseneinsatz 20 eingesetzt ist. Die Düsenfassung 119 ist
in den Kanalplattenadapter 8 hineingesteckt und wird durch wenigstens einen Permanentmagneten
21 gegen Herausrutschen gesichert. Der Düseneinsatz 20 kann dabei in an sich bekannter
Weise mit unterschiedlichen Strukturen und Oberflächen versehen sein. Außerdem kann
der Düseneinsatz 20 in nicht dargestellter Weise mehrteilig ausgebildet sein, so dass
beispielsweise noch ein Wirbeleinsatz vorgesehen ist.
[0039] Das Drallstauelement 117 weist eine im Wesentlichen zylindrische Aufnahme 22 auf,
die unmittelbar in den Kanalplattenadapter 8 einsetzbar ist. Des Weiteren sind am
Drallstauelement 117 Mittel 123 zum Befestigen des Drallstauelementes 117 vorgesehen.
Im dargestellten Fall ist das Mittel 123 zum Befestigen als Bajonettverschluss ausgestaltet.
Alternativ kann aber auch ein ein- oder mehrgängiges Gewinde an der Aufnahme 22 vorgesehen
sein.
[0040] Bei einem so genannten Bajonettverschluss ist ein Zapfen 124 an dem Drallstauelement
117 angebracht, der mit einer Nut 125 in dem Kanalplattenadapter 8 zusammenwirken
kann. Durch Drehung des Drallstauelementes 117 um seine Mittelachse kann der Zapfen
124 in eine zur Nut 125 korrespondierende Lage gebracht werden, in welcher das Drallstauelement
117 aus dem Kanalplattenadapter 8 entnehmbar ist. Das Einsetzen eines neuen Drallstauelementes
117 erfolgt in ungekehrter Reihenfolge, indem der Zapfen 124 in die Nut 125 eingeschoben
und anschließend verdreht wird. Der Vorteil des Bajonettverschlusses ist, dass das
Öffnen und Schließen einfach und schnell erfolgt, da das Drallstauelement 117 nur
um einen geringen Winkelbetrag verdreht werden braucht. In Ausgestaltung ist es dabei
möglich, zwei oder mehrere Zapfen 124 mit jeweils einer zugeordneten Nut 125 gleichmäßig
am Umfang der Aufnahme 22 des Drallstauelementes 117 verteilt anzubringen.
[0041] Das Drallstauelement 117 weist eine im Wesentlichen zentrische Garnabzugsöffnung
26 auf, die den Garnabzugskanal 16 koaxial fortsetzt. Die Garnabzugsöffnung 26 besitzt
zur Umlenkung des Garnes 14 eine trichterförmige Erweiterung 27 mit einem Umlenkradius
R. Es kann vorteilhaft sein, die Garnabzugsöffnung 26 und die trichterförmige Erweiterung
27 mit dem Umlenkradius R in einem Einsatz 28 anzuordnen, der in einem Grundkörper
129 des Drallstauelementes 117 eingesetzt ist. Der Einsatz 28 kann aus einem verschleißfesten
Werkstoff bestehen und ist vorteilhafterweise rotationssymmetrisch oder segmentförmig
ausgebildet. Es kann hier sogar vorteilhaft sein, einen gleich gestalteten Düseneinsatz
20 aus der Garnabzugsdüse 115 als Einsatz 28 für das Drallstauelement 117 zu verwenden.
Neben dieser mehrteiligen Ausführung des Drallstauelementes 117 kann in nicht dargestellter
Weise natürlich auch eine einteilige Ausführung vorgesehen sein.
[0042] Zur Veränderung der Eigenschaften des gesponnenen Garns 14 ist nun vorgesehen, dass
der Abstand X des Umlenkradius R von der Stirnfläche 18 der Garnabzugsdüse 115 variierbar
ist. Als Bezugspunkt soll dabei der Mittelpunkt des Umlenkradius R dienen. Es ist
dabei vorteilhaft, wenn sich der Umlenkradius R knickfrei an den Garnabzugskanal 16
anschließt. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Besonders vorteilhaft ist,
wenn das Drallstauelement 117 einen Umlenkradius R zwischen 3 und 50 mm, vorzugsweise
zwischen 6 und 28 mm, aufweist und wenn der Abstand X des Umlenkradius R von der Stirnfläche
18 zwischen 9 und 80 mm, vorzugsweise zwischen 18 und 42 mm, liegt.
[0043] In Figur 2 ist eine Variante dargestellt, bei der ein Mittel 223 zum Befestigen gleichzeitig
das Drallstauelement 217 und die Garnabzugsdüse 215 im Kanalplattenadapter 8 fixiert.
Das Mittel 223 zum Befestigen des Drallstauelementes 217 ist als ein mit der Garnabzugsdüse
215 zusammenwirkender Bajonettverschluss ausgebildet. Dabei ist an der Düsenfassung
219 der Garnabzugsdüse 215 ein Zapfen 224 vorgesehen, der zum Lösen der Verbindung
durch Verdrehen der Garnabzugsdüse 215 zu einer in dem Grundkörper 229 des Drallstauelementes
217 angebrachten Nut 225 positioniert werden kann. Alternativ kann das Mittel 223
zum Befestigen natürlich wieder als Gewinde ausgeführt sein, bei dem beispielsweise
in dem Drallstauelement 217 ein Innengewinde und an der Garnabzugsdüse 215 ein Außengewinde
vorgesehen wird.
[0044] Bei dieser Art der direkten Verbindung von Garnabzugsdüse 215 und Drallstauelement
217 ist es vorteilhaft, an einem der beiden Bauteile ein Element zur Verdrehsicherung
anzubringen. Wird dieses Element 30 zur Verdrehsicherung wie dargestellt im Bereich
der Aufnahme 22 an dem Drallstauelement 217 angebracht, so kann sich das Drallstauelement
217 beim Verdrehen der Garnabzugsdüse 215 zum Zwecke des Festziehens oder Lösens des
Mittels 223 zum Befestigen nicht mitdrehen, was die Handhabung bei Montage und Demontage
vereinfacht.
[0045] Damit die Garnabzugsdüse 215 drehbar und ebenfalls in axialer Richtung des Garnabzugskanals
16 verschiebbar ist, ist die Garnabzugsdüse 215 über eine zylindrische Führungsfläche
34 in dem Kanalplattenadapter 8 aufgenommen. Die Garnabzugsdüse 215 liegt mit einer
ringförmigen Anlagefläche 35, die koaxial zu der zylindrischen Führungsfläche 34 und
parallel zu der Stirnfläche 18 angeordnet ist, an dem Kanalplattenadapter 8 an. Die
zylindrische Führungsfläche 34 weist vorteilhaft einen Durchmesser zwischen 5 und
7 mm auf, damit der in den Spinnrotor 1 hineinragende Bereich des Kanalplattenadapters
8 möglichst klein ausgeführt werden kann und die Offenend-Spinnvorrichtung auch für
Spinnrotoren 1 kleinen Durchmessers geeignet ist.
[0046] Das Drallstauelement 217 ist ebenfalls in axialer Richtung der Garnabzugsöffnung
26 im Kanalplattenadapter 8 verschiebbar, jedoch wegen des Elementes 30 zur Verdrehsicherung
nicht verdrehbar. Es ist ein Federelement 36 vorgesehen, das das Drallstauelement
217 definiert in axialer Richtung der Garnabzugsöffnung 26 belastet und das Drallstauelement
217 in Garnabzugsrichtung B drückt. Das Federelement 36 kann beispielsweise eine Schraubenfeder
oder ein Gummielement sein.
[0047] Dadurch, dass das Drallstauelement 217 und die Garnabzugsdüse 215 über das Mittel
223 zum Befestigen verbunden sind, wird auch die Garnabzugsdüse 215 durch das Federelement
36 in Garnabzugsrichtung B belastet. Die Garnabzugsdüse 215 wird mit der ringförmigen
Anlagefläche 35 gegen den Kanalplattenadapter 8 gezogen und liegt dort sicher an.
[0048] Zur Veränderung der Lage der Stirnfläche 18 in Bezug auf die Fasersammelrille ist
es bekannt, im Bereich der ringförmigen Anlagefläche 35 Unterlegscheiben zwischen
Garnabzugsdüse 215 und Kanalplattenadapter 8 einzusetzen. Ein Vorteil der axialen
Verschiebbarkeit von Drallstauelement 217 und Garnabzugsdüse 215 ist, dass bei der
Verwendung von Unterlegscheiben der Abstand X von der Stirnfläche 18 der Garnabzugsdüse
215 zu dem Umlenkradius R des Drallstauelementes 217 konstant bleibt.
[0049] Auf Grund der beengten Platzverhältnisse im in den Spinnrotor 1 hineinragenden Bereich
des Kanalplattenadapters 8, in dem ja neben der Garnabzugsdüse 215 auch noch die Austrittsöffnung
11 sowie ein Teil des Faserzuführkanals 10 untergebracht werden müssen, ist es vorteilhaft,
dass die Mittel 223 zum Befestigen möglichst weit stromabwärts der Abzugsrichtung
B angeordnet sind. Der Abstand zwischen der ringförmigen Anlagefläche 35 und den Mitteln
223 zum Befestigen kann hierzu wenigstens 10 mm, vorzugsweise auch mehr als 15 mm,
betragen. Damit das Mittel 223 zum Befestigen der Garnabzugsdüse 215 nicht in dem
beengten Bereich des Kanalplattenadapters 8 liegt, ist es vorteilhaft, dass die Garnabzugsdüse
215 eine Länge L von mehr als 18 mm aufweist. Die Länge L wird dabei von der Stirnfläche
18 bis zum Ende der Garnabzugsdüse 215 im Bereich des Mittels 223 zum Befestigen der
Garnabzugsdüse 215 definiert.
[0050] Ebenfalls aus Platzgründen ist es vorteilhaft, dass das Drallstauelement 217 die
Garnabzugsdüse 215 wie dargestellt von außen umgreift. Die dem Spinnrotor 1 abgewandte
Seite des Kanalplattenadapters 8 muss ja nicht mehr in den Spinnrotor 1 hineinragen
und kann deshalb problemlos auch größer ausgelegt werden. Um eine stabile Verbindung
des Drallstauelement 217 mit der Garnabzugsdüse 215 durch die Mittel 223 zum Befestigen
zu erreichen, ist der Durchmesser der im Wesentlichen zylindrischen Aufnahme 22 vorteilhafterweise
etwa zwei- bis dreimal so groß wie der Durchmesser der zylindrischen Führungsfläche
34 ist.
[0051] In einer nicht dargestellten Variante kann vorgesehen sein, dass die Mittel 223 zum
Befestigen durch eine Verschiebung des Drallstauelementes 217 in axialer Richtung
der Garnabzugsöffnung 26 entriegelbar sind. Dabei können als Mittel 223 zum Befestigen
beispielsweise radial bewegliche Federzungen vorgesehen sein, die den Zapfen 224 umgreifen.
Die Federzungen können durch die axiale Verschiebung des Drallstauelementes 223 radial
nach außen bewegt werden und geben den Zapfen 224 frei. Hierzu kann den Federzungen
eine konische Fläche zugeordnet sein.
[0052] Bei der in Figur 3 dargestellten Ausführung ist zwischen der Garnabzugsdüse 315 und
dem Drallstauelement 317 ein austauschbarer Wirbeleinsatz 31 angeordnet, der einzeln
austauschbar ist und zwischen Garnabzugsdüse 315 und Drallstauelement 317 fixiert
wird, wenn Garnabzugsdüse 315 und Drallstauelement 317 durch das Mittel 323 zum Befestigen
mit dem Kanalplattenadapter 8 verbunden werden. Das Mittel 323 zum Befestigen ist
dabei analog zu Figur 2 als Bajonettverschluss mit wenigstens einem an der Düsenfassung
319 angebrachten Zapfen 324 und einer am Grundkörper 329 angebrachten Nut 325 ausgeführt
und verspannt das Drallstauelement 317 mit der Garnabzugsdüse 315. Dem Drallstauelement
317 ist ein Federelement 36 zugeordnet, das das Drallstauelement 317 definiert in
axialer Richtung der Garnabzugsöffnung 26 belastet und die Verwendung von Unterlegscheiben
an der ringförmigen Anlagefläche 35 der Garnabzugsdüse 315 ohne Veränderung des Abstandes
X gestattet. Auch hier kann das Mittel 323 zum Befestigen natürlich wieder ein Gewinde
sein.
[0053] Der Aufnahme 22 des Drallstauelementes 317 wieder ein Element 30 zur Verdrehsicherung
zugeordnet. Damit der Wirbeleinsatz 31 definiert zwischen der Garnabzugsdüse 315 und
dem Drallstauelement 317 fixiert ist, kann ein elastisches Element 32, beispielsweise
ein Gummiring in Form eines O-Ringes, vorgesehen sein. Des Weiteren können an dem
Grundkörper 329 Fortsätze 33 vorgesehen sein, an denen der Wirbeleinsatz 31 anliegt.
Hierdurch wird der Einsatz 28 des Drallstauelementes 317 nicht mit den Klemmkräften
belastet. In analoger Weise könnte der Wirbeleinsatz 31 auch unmittelbar an der Düsenfassung
319 abgestützt werden.
[0054] In Figur 4 ist eine Variante eines Drallstauelementes 217 gemäß Figur 2 in Seitenansicht
und Frontansicht dargestellt. Die Mittel 223 zum Befestigen und die Aufnahme 22 im
Kanalplattenadapter 8 erfolgen wie bei Figur 2 bereits beschrieben. Im Gegensatz zu
dem rotationssymmetrischen Einsatz 28 bei Figur 2 ist bei der Variante nach Figur
4 ein segmentförmiger Einsatz 428 in einem Grundkörper 229 des Drallstauelementes
217 vorgesehen. Der segmentförmige Einsatz 428 deckt im dargestellten Beispiel nur
die Hälfte der Garnabzugsöffnung 26 bzw. der trichterförmigen Erweiterung 27 ab. Die
Herstellung des Einsatzes 428 wird durch die geringere Größe günstiger. Je nach Lauf
des ersponnenen Garnes 14 kann der Einsatz 428 sogar noch ein kleineres Kreissegment
abdecken, beispielsweise nur einen Viertelkreis.
[0055] In Bezug auf die Figuren 2 bis 4 wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gleiche
Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen wie in der Figur 1 versehen sind und deshalb
auf die dortige Beschreibung verwiesen wird. Sämtliche Bauteile mit gleichem Bezugszeichen,
auch die mit anderer Ausgestaltung, haben in Bezug auf die Garnerzeugung dieselbe
Funktion, deshalb kann auf eine wiederholte Beschreibung verzichtet werden. Insbesondere
die Beschreibung zu den Merkmalen des Umlenkradius R und des Abstandes X gelten selbstverständlich
auch für die Ausführungsbeispiele nach Figur 2, 3 und 4.
[0056] Durch die in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiele der Drallstauelemente
117, 217, 317 lassen sich neben besonders variablen Abständen X - mit insbesondere
kleinen Abständen X von weniger als 25 mm - auch Baugruppen für die Faserzuspeisung
und den Garnabzug einer Offenend-Spinnvorrichtung realisieren, die bei nur sehr geringer
Maschinenstillstandszeit ausgewechselt werden können. Die Baugruppen bestehen im Wesentlichen
aus dem Kanalplattenadapter 8, in dem sämtliche für den Garnabzug in spinntechnologischer
Hinsicht wichtigen Bauteile, insbesondere Garnabzugsdüse 115, 215, 315 und Drallstauelement
117, 217, 317, vormontiert sein können.
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einem ein Rotorgehäuse (3) verschließenden Deckel (2),
wobei eine Faserzuspeisung und ein Garnabzug durch einen im Deckel (2) angebrachten
austauschbaren Kanalplattenadapter (8) erfolgen, und wobei der Garnabzug über eine
Garnabzugsdüse (115; 215; 315) und wenigstens ein nachgeordnetes und leicht austauschbares
Drallstauelement (117; 217; 317) mit einer im Wesentlichen zentrischen Garnabzugsöffnung
(26) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass Drallstauelement (117; 217; 317) unmittelbar in den Kanalplattenadapter (8) einsetzbar
ist.
2. Offenend-Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drallstauelement (117; 217; 317) das - in Abzugsrichtung (B) gesehen - letzte
mit dem Deckel (2) verbundene Garnführungselement ist.
3. Baugruppe für die Faserzuspeisung und den Garnabzug einer Offenend-Spinnvorrichtung
mit einem Kanalplattenadapter (8) und einer leicht austauschbaren Garnabzugsdüse (115;
215; 315), dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalplattenadapter (8) ein leicht austauschbares Drallstauelement (117; 217;
317) mit einer im Wesentlichen zentrischen Garnabzugsöffnung (26) enthält.
4. Baugruppe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (123; 223; 323; 21) zum Befestigen für das Drallstauelement (117; 217; 317)
und die Garnabzugsdüse (115; 215; 315) vorgesehen sind.
5. Baugruppe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (223; 323) zum Befestigen gleichzeitig das Drallstauelement (217; 317)
und die Garnabzugsdüse (215; 315) im Kanalplattenadapter (8) fixieren.
6. Baugruppe nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Drallstauelement (217; 317) in axialer Richtung der Garnabzugsöffnung (26) verschiebbar
ist, und dass ein Federelement (36) vorgesehen ist, das das Drallstauelement (217;
317) definiert in axialer Richtung der Garnabzugsöffnung (26) belastet.
7. Baugruppe nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (223) zum Befestigen durch eine Verschiebung des Drallstauelementes (217)
in axialer Richtung der Garnabzugsöffnung (26) entriegelbar sind.
8. Baugruppe nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Garnabzugsdüse zusammen mit dem Drallstauelement (217; 317) in axialer Richtung
der Garnabzugsöffnung (26) verschiebbar ist, wobei der Abstand (X) eines Umlenkradius
(R) des Drallstauelementes (217; 317) von der Stirnfläche (18) der Garnabzugsdüse
(215; 315) bei einer Verschiebung konstant bleibt.
9. Baugruppe nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (X) eines Umlenkradius (R) des Drallstauelementes (117; 217; 317) von
der Stirnfläche (18) der Garnabzugsdüse (115; 215; 315) zwischen 9 und 80 mm, vorzugsweise
zwischen 18 und 42 mm, liegt.
10. Baugruppe nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Garnabzugsdüse (315) und dem Drallstauelement (317) ein austauschbarer
Wirbeleinsatz (31) fixiert wird.
11. Kanalplattenadapter (8) für eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Faserzuführkanal
(10), der eine Austrittsöffnung (11) aufweist, und mit einer zylindrischen Führungsfläche
(34) für eine Garnabzugsdüse (115; 215; 315), die auf derselben Seite des Kanalplattenadapters
(8) wie die Austrittsöffnung (11) des Faserzuführkanals (10) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanalplattenadapter (8) eine im Wesentlichen zylindrische Aufnahme (22) für ein
Drallstauelement (117; 217; 317) aufweist, die auf der der zylindrischen Führungsfläche
(34) gegenüberliegenden Seite des Kanalplattenadapters (8) angeordnet ist.
12. Kanalplattenadapter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Element (30) zur Verdrehsicherung im Bereich der im Wesentlichen zylindrischen
Aufnahme (22) angeordnet ist.
13. Kanalplattenadapter nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der im Wesentlichen zylindrischen Aufnahme (22) größer als, insbesondere
etwa zwei- bis dreimal so groß wie, der Durchmesser der zylindrischen Führungsfläche
(34) ist.
14. Garnabzugsdüse zum Einsetzen in einen Kanalplattenadapter (8) einer Offenend-Spinnvorrichtung,
wobei leicht lösbare Mittel (223; 323) zum Befestigen an der Garnabzugsdüse (215;
315) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (223; 323) zum Befestigen der Garnabzugsdüse (215; 315) gleichzeitig Mittel
(223; 323) zum Befestigen eines ebenfalls in den Kanalplattenadapter (8) einsetzbaren
Drallstauelementes (217; 317) sind.
15. Garnabzugsdüse mit einer Stirnfläche (18) und einem senkrecht dazu angeordneten Garnabzugskanal
(16), mit einer ringförmigen Anlagefläche (35), die parallel zur Stirnfläche (18)
angeordnet ist, mit einer zylindrischen Führungsfläche (34), die konzentrisch zum
Garnabzugskanal (16) angeordnet ist, sowie mit Mitteln (223; 323) zum Befestigen,
dadurch gekennzeichnet, dass die ringförmige Anlagefläche (35) im Bereich des der Stirnfläche (16) zugewandten
Endes der zylindrischen Führungsfläche (34) angeordnet ist, und dass die Mittel (223;
323) zum Befestigen im Bereich des der ringförmigen Anlagefläche (35) gegenüberliegenden
Endes der zylindrischen Führungsfläche (34) angeordnet sind.
16. Garnabzugsdüse nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Garnabzugsdüse (215; 315) wenigstens einen in eine Düsenfassung (219; 319) eingesetzten
Düseneinsatz (20) aufweist, und dass die Mittel (223; 323) zum Befestigen der Garnabzugsdüse
(215; 315) an der Düsenfassung (219; 319) angeordnet sind.
17. Garnabzugsdüse nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (223; 323) zum Befestigen der Garnabzugsdüse (215; 315) ein Gewinde enthalten.
18. Garnabzugsdüse nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (223; 323) zum Befestigen wenigstens einen Zapfen (224; 324) eines Bajonettverschlusses
aufweist.
19. Garnabzugsdüse nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die zylindrische Führungsfläche (34) einen Durchmesser zwischen 5 und 7 mm aufweist.
20. Garnabzugsdüse nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der ringförmigen Anlagefläche (35) und den Mitteln (223; 323)
zum Befestigen wenigstens 10 mm, insbesondere wenigstens 15 mm, beträgt.
21. Garnabzugsdüse nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (L) der Garnabzugsdüse (215; 315) größer als 18 mm ist.
22. Drallstauelement (117; 217; 317) für den Garnabzug einer Offenend-Spinnvorrichtung
mit einer im Wesentlichen zentrischen Garnabzugsöffnung (26) und mit einer leicht
in die Offenend-Spinnvorrichtung einsetzbaren und herausnehmbaren Aufnahme (22), dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (22) unmittelbar in einen Kanalplattenadapter (8) der Offenend-Spinnvorrichtung
einsetzbar ist.
23. Drallstauelement (117; 217; 317) nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (22) im Wesentlichen zylindrisch ist.
24. Drallstauelement (217; 317) nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (22) ein Element (30) zur Verdrehsicherung enthält.
25. Drallstauelement (217) für den Garnabzug einer Offenend-Spinnvorrichtung, mit einer
im Wesentlichen zentrischen Garnabzugsöffnung (26) mit einer im Wesentlichen zylindrischen
Aufnahme (22) und mit einem Element zur Verdrehsicherung, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (30) zur Verdrehsicherung im Bereich der im Wesentlichen zylindrischen
Aufnahme (22) angeordnet ist.
26. Drallstauelement (117; 217; 317) nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (22) an einem Grundkörper (129; 229; 329) des Drallstauelementes (117;
217; 317) angebracht ist, der wenigstens einen Einsatz (28; 428) enthält.
27. Drallstauelement (117; 217; 317) nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (28) im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
28. Drallstauelement (117; 217; 317) nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (428) segmentförmig ausgebildet ist.
29. Drallstauelement (117; 217; 317) nach einem der Ansprüche 22 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass das Drallstauelement (117; 217; 317) einen Umlenkradius (R) zwischen 3 und 50 mm,
vorzugsweise zwischen 6 und 28 mm, aufweist.
30. Drallstauelement (117; 217; 317) nach einem der Ansprüche 23 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass die im Wesentlichen zylindrische Aufnahme (22) einen Durchmesser zwischen 15 und
25 mm, insbesondere von etwa 18 mm, aufweist.