[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb mehrerer
Stickmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Ein Betrieb mehrerer Stickmaschinen ist beispielsweise mit dem Gegenstand der
EP 1 160 369 B1 bekannt geworden. Bei dieser bekannten Anordnung besteht der Stickmaschinenverbund
aus zwei miteinander verbundenen Stickmaschinen, die mechanisch miteinander gekoppelt
sind.
[0003] Eine solche mechanische Kopplung ist grundsätzlich auch aus der
US 2,030,495 bekannt geworden.
[0004] Während bei der
EP 1 160 369 B1 die Antriebsmittel für die Gatter die beiden Gatter vertikal in der gleichen Richtung
und horizontal in einander entgegengesetzten Richtungen bewegen, werden bei der genannten
US 2,030,495 die Gatter in horizontaler Richtung gleichläufig und in vertikaler Richtung gegenläufig
betrieben. Nachteil der Anordnung von mechanischen Synchronisiermitteln zwischen den
einander zugeordneten Gattern einer Stickmaschine ist, dass die Gatter jeweils genau
synchron miteinander angesteuert werden müssen. Es ist beispielsweise deshalb nicht
möglich, auf dem einen Stickrahmen ein erstes Muster und auf dem gegenüberliegenden
Stickrahmen ein vom ersten Muster unterschiedliches, zweites Muster zu sticken.
[0005] Ferner besteht der Nachteil, dass bei einer fehlerbedingten Stillstandszeit auf dem
einen Gatter zwangsläufig auch der Betrieb auf dem anderen Gatter eingestellt werden
muss, weil die Gatter zwangsläufig mechanisch miteinander gekoppelt sind.
[0006] Weiterer Nachteil ist, dass die beiden Maschinenteile, die über eine mechanische
Synchronisierung gemeinsam synchronisiert werden, auch in ihrem Aufbau und in ihrer
Aufstellungsart genau synchron sein müssen. Dies schränkt den Verwendungszweck einer
doppelten Stickmaschine der eingangs genannten Art stark ein.
[0007] Nachteil ist auch, dass beim synchronen Start der gesamten Anordnung die elektrischen
Antriebsmittel mit ihrem doppelten Anlaufstrom in besonderer Weise das Netz belasten.
Dabei besteht die Gefahr der Netzüberlastung und eines einschaltbedingten Stromausfalles,
weil im Zeitpunkt des Einschaltens beider Antriebsmittel die höchste Netzbelastung
besteht.
[0008] Bei der
EP 1 160 369 B1 ist eine gemeinsame Steuerung für die Antriebsmotoren beider Stickmaschinen vorgesehen.
Aus der Sicht der Steuerung kann jedoch mit beiden Stickmaschinen lediglich ein einziges
Muster angefertigt werden. Die Steuerung hat deshalb nur die Aufgabe, ein einziges,
einheitliches Muster auf beiden Stickmaschinen anzufertigen.
[0009] Im gezeigten, bekannten Anwendungsfall sind die Maschinen mit ihren Nadelseiten gegeneinander
gestellt, und dazwischen liegt ein Bedienungsgang, so dass die beiden Maschinen von
der Mitte aus bedient werden können. Dies ist im übrigen auch aus der
US 2,030,495 bekannt, allerdings sind dort die Nadelseiten der Stickrahmen nicht einander zugewandt,
sondern entgegengesetzt angeordnet. Hierdurch bedingt sich auch die unterschiedliche
Bewegung der Gatter, wie eingangs beschrieben wurde.
[0010] Nachteilig hierbei ist demzufolge, dass die bekannte Steuerung nur ein einziges Muster
auf beiden Stickmaschinen anfertigen kann, was den Einsatzzweck der Stickmaschine
stark einschränkt.
[0011] Der Erfindung liegt deshalb ausgehend von der
EP 1 160 369 B1 die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren an einer Stickmaschinenanordnung, bestehend aus
zwei Stickmaschinen, so weiterzubilden, dass sie auf einfachere und kostengünstigere
Weise betrieben werden kann.
[0012] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt durch die technische Lehre des Anspruches
1.
[0013] Wesentlich ist, dass mit einer einzigen Steuerung Muster auf den Stickrahmen zeitlich
und maschinenseitig unabhängig voneinander angefertigt.
[0014] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der Vorteil, dass auf eine mechanische
Synchronisierung der beiden Stickmaschinen verzichtet wird und dass allein die gemeinsame
Steuerung, welche sich die beiden Stickmaschinen teilen, dafür sorgt, dass auf beiden
Stickmaschinen zwar dasselbe (oder ein unterschiedliches) Muster angefertigt werden
kann, jedoch auf jeden Fall ein synchrones Anfertigen dieses Musters vermieden wird.
[0015] Es hat sich nämlich herausgestellt, dass beim synchronen Start beider Stickmaschinen,
mit der Aufgabe, das gleiche Muster anzufertigen, der Nachteil einer hohen Netzüberlastung
besteht. Hier setzt die Erfindung ein, die eine Steuerung vorschlägt, die beim Einschalten
einer ersten Stickmaschine erst über ein Verzögerungsglied auch die zweite Stickmaschine
einschaltet, um ein synchrones Einschalten beider Stickmaschinen auf jeden Fall zu
vermeiden.
[0016] Die Zeitverzögerung in der Steuerung verhindert also, dass beim Start der ersten
Maschine die zweite Maschine zum gleichen Zeitpunkt gestartet werden kann. So ist
immer dafür gesorgt, dass die beiden Maschinen unabhängig voneinander anlaufen und
zwar mit einer solchen Zeitverzögerung, dass eine Netzüberlastung vermieden wird.
[0017] Damit besteht der wesentliche Vorteil, dass beim Auftreten einer Störung an der einen
Stickmaschine die andere Stickmaschine unabhängig davon weiterarbeiten kann, weil
erfindungsgemäß die mechanische Synchronisierung zwischen den beiden Stickmaschinen
entfällt.
[0018] Hierdurch wird die Produktionsleistung der Gesamtstickmaschine wesentlich gesteigert,
denn ein Fehlereintritt auf der einen Stickmaschine führt nicht zum Stillstand der
Fertigung auf der anderen Stickmaschine.
[0019] Es geht sogar soweit, dass die eine Stickmaschine vollkommen außer Betrieb genommen
werden kann und mit der gemeinsamen Steuerung nur noch die andere Stickmaschine gesteuert
wird, was in keiner Weise Einfluss auf den Produktionsablauf hat.
[0020] Beim Stand der Technik war dies nicht möglich, denn die mechanischen Synchronisiermittel
zwischen den beiden einander zugeordneten Stickmaschinen sorgen stets dafür, dass
beide gemeinsam und synchron betrieben werden mussten.
[0021] Die vorliegende Erfindung beansprucht als weiteren Erfindungsgegenstand - unabhängig
vom ersten Erfindungsgegenstand oder in Kombination mit dem ersten Erfindungsgegenstand
- eine weitere erfinderische Idee.
[0022] Nach einer weiteren Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung nach dem zweiten
Erfindungsgegenstand vor, dass die beiden Stickmaschinen auch verschiedene Muster
anfertigen können.
[0023] Um auch hier eine Netzüberlastung zu vermeiden, sieht auch dieser Erfindungsgegenstand
vor, dass beim Start der einen Maschine stets dafür gesorgt wird, dass nicht gleichzeitig
auch die andere Stickmaschine gestartet werden kann.
[0024] Hier ist es im Übrigen gleichgültig, ob die beiden Maschinen im gemeinsamen Betrieb
synchron arbeiten oder nicht, denn bei der Anfertigung unterschiedlicher Muster auf
dem einen und auf dem anderen Stickrahmen ist ohnedies ein Synchronbetrieb nicht zu
erwarten.
[0025] Bei beiden Erfindungsgegenständen besteht also der Vorteil, dass wenn die eine Maschine
stoppt, die andere Maschine unabhängig davon weiterlaufen kann.
[0026] Damit besteht auch der weitere Vorteil, dass man nicht zwangsläufig zwei identische
Stickmaschinen verwenden muss. Man ist sowohl in der Aufstellung dieser Stickmaschinen
völlig frei, als auch in der Wahl des Typs oder der Ausführung oder der Leistung der
beiden Stickmaschinen.
[0027] Es ist nicht mehr erforderlich, zwei gleich hohe oder zwei gleich lange Stickmaschinen
zu verwenden. Es können auch unterschiedliche Typen von Stickmaschinen von der gleichen,
gemeinsamen Steuerung versorgt werden.
[0028] Die gemeinsame Steuerung versorgt also die beiden Stickmaschinen autonom und unabhängig
voneinander mit entsprechenden Steuerungsbefehlen für die Antriebseinheiten, ohne
dass es zu einer mechanischen oder elektrischen Synchronisation kommt. Diese Synchronisation
wird auf jeden Fall beim Start vermieden, weil der Start der einen Stickmaschine verzögert
im Vergleich zum Start der anderen Stickmaschine stattfindet.
[0029] Die Stickmaschinen können auch unterschiedlich parametriert werden. Das bedeutet,
wenn man auf der einen Stickmaschine das gleiche Stoffmuster stickt wie auf der anderen
Maschine, können z. B. unterschiedliche Stoffe verwendet werden, unterschiedliche
Garne, und diese erfordern angepasste Einstellungen, die von der gemeinsamen Steuerung
zur Verfügung gestellt werden.
[0030] Wegen des Wegfalls der mechanischen Synchronisiermittel entstehen auch geringere
Kosten bei der Aufstellung und dem Betrieb der Gesamt-Stickmaschine, denn man hat
völlige Freiheit in der Aufstellung und dem Betrieb beider Stickmaschinen.
[0031] Im Prinzip beruht die Erfindung darauf, dass in einer einzigen Steuerung das gleiche
Steuerungsprogramm zweimal vom gleichen Computer abgewickelt wird. Es ist also nur
ein einziger Steuercomputer vorhanden, der jedoch zwei unterschiedliche Steuerprogramme
abarbeitet. Das eine Steuerprogramm wird über zugeordnete Steuerleitungen der rechten
Stickmaschine und das gleiche oder andersartige Steuerprogramm über entsprechende
Steuerleitungen der Steuerung der linken Stickmaschine zugeführt.
[0032] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Ausbildung zweier gleicher Steuerprogramme
beschränkt, denn mit dem gemeinsamen Computer können auch völlig unabhängige Steuerprogramme
verwaltet werden, die über die zugeordneten Steuerleitungen der rechten und der linken
Stickmaschine zugeteilt werden.
[0033] Die Steuerlogik im gemeinsamen Computer ist also zweifach vorhanden und wird getrennt
abgearbeitet.
[0034] Der beide Erfindungsgedanken verbindende gemeinsame Erfindungsgedanke liegt dem gemäß
darin, dass mit einer gemeinsamen Steuerung zwei asynchron arbeitende Steuerprogramme
abgearbeitet werden, von denen das eine Steuerprogramm der einen Stickmaschine und
das andere Steuerprogramm der anderen Stickmaschine zugeordnet wird.
[0035] Die Asynchronizität wird insbesondere beim Start hergestellt, weil beim Start verhindert
wird, dass beide Maschinen zur gleichen Zeit anlaufen und synchron arbeiten.
[0036] Bei der Verwirklichung der erfindungsgemäßen technischen Lehre ergibt sich der weitere
Vorteil, dass, weil jeder Stickmaschine getrennte Antriebsmittel zugeordnet sind,
die nicht miteinander synchronisiert sind, der Vorteil besteht, dass diese Antriebsmittel
auch verschieden angesteuert und demzufolge auch mit verschiedener Geschwindigkeit
laufen können.
[0037] Wenn beispielsweise auf der einen Stickmaschine ein Muster abgearbeitet wird, ist
es möglich, auf der anderen Stickmaschine ein andersartiges Muster mit höherer oder
niedrigerer Geschwindigkeit abzuarbeiten.
[0038] Insgesamt ergibt sich somit der Vorteil bei der Erfindung, dass eine einzige Steuerung
vorhanden ist, die asynchron unterschiedliche Stickmaschinen versorgt, was mit der
Ersparnis wesentlicher Herstellungskosten, Reparaturkosten und Wartungskosten verbunden
ist.
[0039] Es ergibt sich hierdurch auch eine erhöhte Flexibilität, weil mit einer einzigen
Bedieneinheit und einer einzigen Steuerung zwei Stickmaschinen unabhängig voneinander
angesteuert werden können. Dieser duale Betrieb war aus dem Stand der Technik noch
nicht bekannt.
[0040] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0041] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0042] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0043] Es zeigen:
- Figur 1:
- Stirnansicht einer dualen Stickmaschine in einer ersten Ausführungsform;
- Figur 2:
- die gleiche Darstellung einer dualen Stickmaschine in einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 3:
- das Steuerungskonzept der dualen Stickmaschine nach Figur 1 u. 2;
- Figur 4:
- die Draufsicht auf das Steuerungskonzept und die Anordnung der Stickmaschinen;
- Figur 5:
- eine Darstellung der Synchronisierung von zwei Stickmaschinen nach dem Stand der Technik;
- Figur 6:
- die Darstellung der Startsteuerung der dualen Stickmaschinen nach der Erfindung.
[0044] In den Figuren 1 und 2 ist allgemein ein Fundament 1 dargestellt, in dem versenkt
zwei Stickmaschinen 5, 6 angeordnet sind. Über zugeordnete Abstützwinkel 3 ist ein
Boden 4 eingezogen, auf dem die Bedienperson steht und die Maschinen bedient.
[0045] Das Fundament ist mit Seitenwänden 2 seitlich hochgezogen, um den Boden 4 zu befestigen.
[0046] Vertieft im Boden 4 ist die erfindungsgemäße Steuerung 14 für die Versorgung der
dualen Stickmaschinen 5, 6 angeordnet.
[0047] Jede Stickmaschine ist im Prinzip gleich ausgebildet und daher genügt es im Prinzip,
den Aufbau und die Funktion einer einzigen Stickmaschine 5, 6 zu erläutern, um damit
auch den Aufbau der anderen Stickmaschine zu erläutern.
[0048] Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht angewiesen. Die beiden Stickmaschinen 5, 6
können auch völlig andersartig sein. Nur im Ausführungsbeispiel ist hier dargestellt,
dass die Nadelseiten 11, 12 einander zugewandt sind. Hierauf ist die Erfindung nicht
beschränkt. Die Erfindung kann auch vorsehen, dass die Nadelseiten 11, 12 einander
entgegengesetzt sind oder dass es sich um völlig andersartige Stickmaschinen 5, 6
handelt.
[0049] Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist jedoch jede Stickmaschine 5, 6 jeweils einen
Stickrahmen 7, 8 auf, und es sind zugeordnete Stickwerkzeuge 9, 10 vorgesehen.
[0050] Für beide Stickmaschinen 5, 6 ist eine gemeinsame Bedieneinheit 13 für die gemeinsame,
duale Steuerung 14 vorgesehen.
[0051] Wichtig ist nun, dass die Stickwerkzeuge auf der Nadelseite jeweils eine Antriebseinheit
15, 16 bilden und ebenso die Stickwerkzeuge auf der Schiffchenseite eine davon getrennte
Antriebseinheit 17, 18.
[0052] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 1 zeigt, dass zwischen den beiden Stickmaschinen
aus Stabilitätsgründen eine mechanische Verbindungsbrücke 19 vorhanden ist, um die
Rahmen in ihrem oberen Bereich zu stabilisieren. Diese Verbindungsbrücke 19 hat keinerlei
sonstige Synchronisierungsaufgaben.
[0053] Anhand der Figuren 3 und 4 wird nun das neuartige Steuerkonzept mit einer dualen
Steuerung 14 dargestellt.
[0054] Wichtig ist, dass in einem gemeinsamen Computer zwei Steuerprogramme getrennt voneinander
abgearbeitet werden und die entsprechenden Steuerbefehle über Steuerleitungen 20,
21 den zugeordneten Antriebseinheiten 15-18 zugeführt werden.
[0055] Damit besteht der Vorteil, dass mit einer einzigen Steuerung 14 und einer einzigen
Bedieneinheit 13 die beiden Stickmaschinen 5, 6 getrennt voneinander angesteuert und
zur Herstellung unterschiedlicher Muster verwendet werden können.
[0056] Gemäß Figur 4 ist erkennbar, dass die Antriebseinheiten für den Betrieb der Stickwerkzeuge
auf der Nadelseite 15, 16 an unterschiedlichen Orten im Vergleich zu den Antriebseinheiten
für die Stickwerkzeuge auf der Schiffchenseite 17, 18 angeordnet sind.
[0057] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die Anordnung solcher Antriebseinheiten
15-18 beschränkt. Es können eine Vielzahl weiterer Motoren und eine Vielzahl weiterer
Steuerelemente vorgesehen sein.
[0058] Anhand der Figur 5 können im Vergleich zur Figur 6 die erfindungswesentlichen Merkmale
erläutert werden.
[0059] Beim Stand der Technik war - bedingt durch das mechanische Synchronisierprinzip vorgesehen,
dass die Gatterbewegung horizontal 32, 33 gegenläufig und die vertikalen Gatterbewegungen
34, 35 gleichläufig waren, weil dies durch mechanische Synchronisiermittel zwangsläufig
vorgegeben war.
[0060] Hierauf ist die Erfindung nicht angewiesen. Die Erfindung vermeidet die in der Beschreibungseinleitung
hiermit verbundenen Nachteile und verwendet stattdessen eine duale Steuerung 14, die
mit eine Zeitverzögerung zeitverzögerten Startbefehlen gemäß Figur 6 startet.
[0061] Wird demzufolge beispielsweise der Startknopf 36 für die Einschaltung der rechten
Stickmaschine 5 gedrückt, dann wird dieser Startbefehl über einen Startblock 27 und
eine Steuerleitung 28 der Steuerung 14 mitgeteilt.
[0062] Gleichzeitig wird dieser Startbefehl über die Signalleitung 31 dem Zeitverzögerungsglied
24 zugeführt, welches somit zeitverzögert verhindert, dass auch bei gleichzeitigem
Drücken des Startknopfes 37 die linke Stickmaschine 6 losläuft.
[0063] Somit sind beide Stickmaschinen 5, 6 stets asynchron beim Start geschaltet und können
auf keinen Fall gleichzeitig gestartet werden und somit synchron arbeiten, um eine
Netzüberlastung zu vermeiden.
[0064] In gleicher Weise geschieht dies beim Drücken des Startknopfes 37, dessen Startbefehl
ebenfalls zum Startblock 26 zugeführt wird, der über die Signalleitung 30 dem Zeitverzögerungsglied
25 der rechten Stickmaschine 5 zugeführt wird und verhindert, dass diese Stickmaschine
5 gleichzeitig mit der linken Stickmaschine 6 gestartet wird.
[0065] Das Drücken des Startknopfes 37 wird auch über die Steuerleitung 29 der dualen Steuerung
14 mitgeteilt.
[0066] Hierbei ist es dann völlig offen, in welcher Richtung sich die horizontalen Gatterbewegungen
32, 33 bewegen. Sie können unterschiedlich gegeneinander bewegt werden, und eine synchrone
Bewegung ist aufgrund des unterschiedlichen Starts der beiden Stickmaschinen 5, 6
ausgeschlossen. Dies führt auch zu erheblich geringeren Unwuchten, die auf das Fundament
wirken, weil gleichgerichtete Schwingungsbewegungen mit dem Merkmal der Erfindung
ausgeschlossen werden. Damit entstehen weniger Schwingungskräfte, die auf das Fundament
1 eingeleitet werden. Hierbei ist es im übrigen auch gleichgültig, wie sich die vertikalen
Gatterbewegungen 34, 35 gegeneinander bewegen. Auch hier ist ein synchroner Betrieb
ausgeschlossen, um unerwünschte, gleichgerichtete Schwingungen auf das Fundament 1
zu vermeiden.
[0067] In Figur 3 und 4 wird noch nachgetragen, dass die Steuerung 14 auch die Antriebseinheiten
22 und 23 für den Antrieb der jeweiligen Stickrahmen auf der rechten und linken Seite
versorgt.
Zeichnungslegende
[0068]
- 1
- Fundament
- 2
- Seitenwand
- 3
- Abstützwinkel
- 4
- Boden
- 5
- Stickmaschine (rechts)
- 6
- Stickmaschine (links)
- 7
- Stickrahmen
- 8
- Stickrahmen
- 9
- Stickwerkzeuge
- 10
- Stickwerkzeuge
- 11
- Nadelseite (rechts)
- 12
- Nadelseite (links)
- 13
- Bedieneinheit
- 14
- Steuerung
- 15
- Antriebseinheit (rechts) - Stickwerkzeuge Nadelseite
- 16
- Antriebseinheit (links)
- 17
- Antriebseinheit (rechts) - Stickwerkzeuge Schiffchenseite
- 18
- Antriebseinheit (links)
- 19
- Verbindungsbrücke
- 20
- Steuerleitungen (rechts)
- 21
- Steuerleitungen (links)
- 22
- Antriebseinheit (rechts) Stickrahmen
- 23
- Antriebseinheit (links) Stickrahmen
- 24
- Zeitverzögerungsglied
- 25
- Zeitverzögerungsglied
- 26
- Startblock
- 27
- Startblock
- 28
- Steuerleitung
- 29
- Steuerleitung
- 30
- Signalleitung
- 31
- Signalleitung
- 32
- Gatterbewegung horizontal
- 33
- Gatterbewegung horizontal
- 34
- Gatterbewegung vertikal
- 35
- Gatterbewegung vertikal
- 36
- Startknopf
- 37
- Startknopf
1. Verfahren zum Betrieb mehrerer Stickmaschinen (5, 6), wobei ein Stickmaschinenverbund
aus mindestens zwei Stickmaschinen (5, 6) gebildet ist, welche je einen Stickrahmen
(7, 8) mit den entsprechend zugeordneten Stickwerkzeugen (9, 10) aufweisen, und Antriebseinheiten
(15-17) zum Antrieb der Stickrahmen (7, 8) und der Stickwerkzeuge (9, 10), sowie eine
Steuerung (14) zur Ansteuerung der Stickrahmen (7, 8), dadurch gekennzeichnet, dass mit einer einzigen Steuerung (14) Muster auf den Stickrahmen (7, 8) zeitlich und
maschinenseitig unabhängig voneinander angefertigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Steuerung (14) eine duale Steuerung (14) bildet, welche mindestens zwei
unabhängig ablaufende Steuerprogramme zur Ansteuerung der Stickmaschinen (5,6) aufweist.
3. Verfahren nach dem Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei unabhängig ablaufenden Steuerprogramme der einen Steuerung (14)
gleiche und/oder unterschiedliche Programmschritte aufweisen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerbefehle des jeweiligen Steuerprogramms über Steuerleitungen (20, 21) der
zugeordneten Antriebseinheit (15-18) zugeführt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerprogramme der einen Steuerung (14) mit den gleichen und/oder unterschiedlichen
Programmschritten voneinander unterschiedliche Muster auf den Stickmaschinen (5, 6)
ausbilden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Steuerung (14) zusammen mit einer Bedieneinheit (13) die beiden voneinander
getrennt arbeitenden Stickmaschinen (5, 6) ansteuert.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Steuerprogramme der einen Steuerung (14) die Stickrahmen (7,
8) der jeweiligen Stickmaschine (5, 6) in horizontal und vertikal voneinander unabhängige
Gatterbewegungen (32-35) führt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Steuerprogramme der einen Steuerung (14) einen zeitverzögerten
Programmstart mittels einem Zeitverzögerungsglied (24, 25) ausführen, wodurch beim
gleichzeitigen Drücken der Startknöpfe (36, 37) ein zeitverzögerter Programmstart
der mindestens zwei voneinander unabhängig arbeitenden Steuerprogramme in der einen
Steuerung (14) ausgeführt ist, welcher einen asynchronen Start der Stickmaschinen
(5, 6) ausbildet.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der asynchrone Start der Stickmaschinen (5, 6) eine Netzüberlastung vermeidet.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der asynchrone Start der Stickmaschinen (5, 6) mittels deines zeitverzögerten Starts
der Steuerprogramme die horizontalen und vertikalen Gatterbewegungen (32-35) asynchron
ausbildet und eine wesentliche Verminderung von Unwuchten im Fundament (1) verursacht,
wobei gleichgerichtete Schwingungsbewegungen vermieden werden.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Betriebes mehrerer Stickmaschinen (5, 6) wobei ein
Stickmaschinenverbund aus mindestens zwei Stickmaschinen (5, 6) gebildet ist, welche
je einen Stickrahmen (7, 8) mit den entsprechend zugeordneten Stickwerkzeugen (9,
10) aufweisen, und Antriebseinheiten (15-17) zum Antrieb der Stickrahmen (7, 8) und
der Stickwerkzeuge (9, 10), sowie eine Steuerung (14) zur Ansteuerung der Stickrahmen
(7, 8), dadurch gekennzeichnet, dass der Stickmaschinenverbund aus den mindestens zwei angeordneten Stickmaschinen (5,
6) auf eine mechanische Kopplung der mindestens zwei Stickmaschinen (5, 6) verzichtet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Stickmaschinenverbund aus den mindestens zwei Stickmaschinen (5, 6) eine einzelne
duale Steuerung (14) und eine damit verbundene Bedieneinheit (13) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Stickmaschinen (5, 6) angeordneten Stickrahmen (7, 8) in horizontaler
und vertikaler Richtung bewegbar ausgebildet sind, wobei die Bewegung asynchron oder
synchron ausgeführt ist.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die asynchrone Bewegung der Stickrahmen (7, 8) der mindestens zwei Stickmaschinen
(5, 6) unterschiedliche Muster zeitgleich oder zeitversetzt ausbildet.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelseiten (11, 12) der im Maschinenverbund angeordneten Stickmaschinen (5,
6) einander zugewandt oder einander entgegengesetzt angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (14) eine erste, oder eine zweite oder alle im Maschinenverbund angeordneten
Stickmaschinen (5, 6) zeitversetzt ansteuert.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die im Maschinenverbund angeordneten Stickmaschinen (5, 6) gleicher und/oder unterschiedlicher
Bauartausführung und Leistung sind, welche gleiche und/oder unterschiedliche Stoffe
und Garne verwenden und gleiche und/oder unterschiedliche Muster ausbilden.
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die im Maschinenverbund angeordneten Stickmaschinen (5, 6) auf einem Fundament (1)
angeordnet sind, welches eine wesentlich verminderte Anzahl gleichgerichteter Schwingungsbewegungen
aufgrund eines zeitlich verzögerten Starts der im Maschinenverbund angeordneten Stickmaschinen
(5, 6) aufnimmt.