[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Fußbodenpaneel mit einem Schichtaufbau.
[0002] Fußbodenpaneele, die aus Schichten aufgebaut sind, sogenannte Laminatfußböden, sind
in großer Zahl bekannt. Sie bestehen meist aus einem Kem aus einer druckfesten Holzwerkstoffplatte
(HDF oder MDF), einer Ausgleichsschicht, einer Schicht aus einem Dekorpapier und einer
oberen verschleißfesten Schicht, die meist aus einem ausgehärteten, äußerst widerstandsfähigen
Lack oder Harz besteht. Die Feuerfestigkeit dieser Fußbodenpaneele ist jedoch nur
unzureichend gegeben.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Fußbodenpaneel mit einer erhöhten
Widerstandsfähigkeit gegen Feuer zu schaffen.
[0004] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Durch die erfindungsgemäße feuerhemmende Schicht wird auf einfache Weise ein Fußbodenpaneel
mit einer verbesserten Feuerfestigkeit geschaffen.
[0006] Zweckmäßigerweise besteht die feuerhemmende Schicht aus einem nicht brennbaren Material,
unter Umständen kann jedoch auch ein schwer entflammbares Material eingesetzt werden.
[0007] Ein bevorzugtes Material für die feuerhemmende Schicht ist eine Fasermatte, insbesondere
eine Glasfasermatte. Die Glasfasermatte hat den weiteren Vorteil, dass sie die Schlagfestigkeit
des Fußbodenpaneels erhöht.
[0008] Wird die feuerhemmende Schicht mit einer Imprägnierung aus einem Bindemittel versehen,
so wird die Anbindung an benachbarte Schichten verbessert. Ein bevorzugtes Imprägnierungsmittel
ist Melaminharz, das üblicherweise zum Verbinden der Schichten von Fußbodenpaneelen
untereinander eingesetzt wird.
[0009] Die feuerhemmende Schicht wird im Schichtaufbau des Fußbodenpaneels möglichst weit
in Richtung auf die Oberseite angeordnet, da die Feuerbelastung in den überwiegenden
Fällen von dieser Seite her erfolgt. Eine bevorzugte Anordnung der feuerhemmenden
Schicht ist demnach zwischen einer Dekorschicht und einem Kern.
[0010] Die feuerhemmende Schicht sollte eine ausreichende Dicke aufweisen, um ihre feuerhemmende
Wirkung zu entfalten. Bevorzugt ist eine Dicke zwischen 0,01 und 3 mm.
[0011] Das erfindungsgemäße Fußbodenpaneel erfordert nur unwesentliche Änderungen im Herstellungsprozess,
da die erfindungsgemäß vorgesehene feuerhemmende Schicht problemlos zusammen mit anderen
Schichten zum Fußboden paneel verpresst werden kann.
[0012] Eine Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische, perspektivische Teildarstellung eines erfindungsgemäßen Fußbodenpaneels,
und
- Fig. 2
- das herausvergrößerte Detail A aus Fig. 1.
[0013] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäß ausgerüstetes Fußbodenpaneel 1. Die äußere Form
und Gestalt des Fußbodenpaneels ist beliebig, das Fußbodenpaneel 1 kann beispielsweise
als Brett oder Platte vorgesehen sein. Das erfindungsgemäße Fußbodenpaneel 1 ist im
dargestellten Ausführungsbeispiel als rechteckige Platte ausgebildet, die an wenigstens
zwei gegenüberliegenden Seiten mit einem mechanischen Verriegelungssystem 2 versehen
ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel enthält das Verriegelungssystem 2 ein erstes
Profil 2a und ein korrespondierendes zweites Profil 2b, die sich jeweils entlang gegenüberliegender
Längskanten des Fußbodenpaneels 1 erstrecken und so ausgebildet sind, dass das erste
Profil 2a eines Fußbodenpaneels und das zweite Profil 2b eines anliegenden, weiteren
Fußbodenpaneels miteinander auf geeignete Weise so verbunden werden können, dass die
Fußbodenpaneele 1 im Fußbodenverbund sowohl horizontal als auch vertikal verriegelt
sind. Derartige mechanische Verriegelungsprofile sind in großer Zahl bekannt; und
die Erfindung ist weder auf die spezielle Konstruktion der Verriegelungsprofile noch
auf die spezielle Konstruktion irgendwelcher Verbindungselemente zwischen den einzelnen
Fußbodenpaneelen 1 beschränkt. Vielmehr kann die Erfindung sowohl bei den dargestellten
mechanischen Verriegelungssystemen als auch bei Verriegelungssystemen ohne horizontale
Verriegelung, wie beispielsweise Nut- und Feder-Bretter, als auch bei Fußbodenpaneelen
oder - platten ohne irgendwelche Verriegelungssysteme an den Rändem ausgebildet sein.
Weiterhin können die Verriegelungssysteme, wie dargestellt, Profile an zwei gegenüberliegenden,
oder aber an allen Seiten des Fußbodenpaneels aufweisen.
[0014] Das Fußbodenpaneel 1 ist bevorzugt ein sogenanntes Laminat und enthält einen Schichtaufbau
3. Der Schichtaufbau 3 umfasst einen Kern 4, der bevorzugt eine Holzwerkstoffplatte
höherer Festigkeit, wie beispielsweise eine HDF- oder eine MDF-Platte. Der Kern kann
jedoch auch aus anderen zur Herstellung von Fußbodenpaneelen bekannten Materialien
bestehen. Der Schichtaufbau 3 enthält weiterhin eine Dekorschicht 5. Die Dekorschicht
5 besteht meist aus einer Schicht aus Papier oder anderem Material, die ein aufgedrucktes
oder anderweitig erzeugtes Dekor aufweist. Als Dekorschicht für das Fußbodenpaneel
1 der vorliegenden Erfindung kann jede im Stand der Technik bekannte Dekorschicht
vorgesehen sein. Die Dekorschicht 5 ist bevorzugt durch eine Schutzschicht 6 abgedeckt.
Als Schutzschicht 6 für das Fußbodenpaneel 1 der vorliegenden Erfindung kann jede
bekannte Schutzschicht für Fußbodenpaneele eingesetzt werden, wie z.B. eine widerstandsfähige
Lack- oder Harzbeschichtung.
[0015] Der Schichtaufbau 3 des erfindungsgemäßen Fußbodenpaneels 1 enthält weiterhin eine
feuerhemmende Schicht 7. Die feuerhemmende Schicht 7 besteht aus einem Material, das
geeignet ist, das Entflammen der feuerabgewandten Seite des Paneels zu hemmen, d.h.,
je nach Brandeinwirkung, entweder zu verhindern oder stark zu verzögern. Durch die
feuerhemmende Schicht 7 kann das Fußbodenpaneel 1 in eine höhere Brandschutzklasse
(z.B. nach DIN EN13051 -1) klassifiziert werden, als dies bei einem Fußbodenpaneel
ohne die Schicht 7 aber ansonsten mit gleichem Aufbau der Fall wäre. Bevorzugt besteht
die feuerhemmende Schicht 7 aus einem nicht brennbaren Material. Die feuerhemmende
Schicht 7 kann als Matte (Gewebe oder Vlies) aus Fasem, wie beispielsweise Glasfasern
vorliegen. Die Dicke der feuerhemmenden Schicht 7 kann an den speziellen Anwendungszweck
und/oder die gewünschte Brandschutzklassifikation und/oder die verwendeten Materialien
angepasst werden und liegt bevorzugt zwischen 0,01 und 3 mm, insbesondere bevorzugt
zwischen 0,05 bis 1 mm. Besonders bevorzugt wird als feuerhemmende Schicht 7 eine
Glasfasermatte mit den folgenden Merkmalen eingesetzt.
TABELLE 1
Produktmerkmale und Prüfungsverfahren |
Eigenschaft |
Bezugnahme auf Prüfungsverfahren |
Einheit |
Spezifikation (nominal) |
Flächengewicht |
ISO 536 |
g/m2 |
50 |
Glühverlust |
ISO 1887 |
% |
22 |
Zugfestigkeit |
md |
ISO 1924/2 |
N/50 mm |
>190 |
cmd |
|
N/50 MM |
>160 |
Luftporosität |
bei 100 Pa |
l/m2/S |
2000 |
[0016] Das Produkt besteht aus Glasfasern mit einer nominalen Länge von 6 mm und einem nominalen
Durchmesser von 10 bis 11 µm. Die Glasfasermatte ist mit Polyvinylalkohol gebunden.
[0017] Die feuerhemmende Schicht 7 wird im Schichtaufbau 3 möglichst weit oben, d.h. möglichst
nahe an der dem Raum, in dem das Fußbodenpaneel 1 verlegt wird, zugewandten Seite
des Fußbodenpaneels 1 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegt die feuerhemmende
Schicht 7 zwischen der Dekorschicht 5 und dem Kern 4; und ist vom Raum, in dem das
Fußbodenpaneel 1 verlegt werden soll, lediglich durch die Deckschicht 6 und die Dekorschicht
5, die beide relativ dünn sind, getrennt. Auf diese Weise wird der dicke, brennbare
Kern 4 optimal gegen einen Brand im Verlegungsraum abgeschirmt.
[0018] Die feuerhemmende Schicht 7 erstreckt sich über die gesamte Breite des Kems 4 und
endet jeweils an Stimseiten, dargestellt sind lediglich die gegenüberliegenden Stimseiten
4a, 4b, des Kems 4, die im fertigen Fußbodenbelag an entsprechende Stirnseiten der
benachbarten Fußbodenpaneele anstoßen, so dass sich eine lückenlos über den Fußbodenbelag
erstreckende, feuerhemmende Schicht 7 ausbildet.
[0019] In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiels kann das Fußbodenpaneel
1 einen abweichenden Schichtaufbau 3 aufweisen, wobei beispielsweise weitere Schichten
vorgesehen sein können. So können beispielsweise an der der Deckschicht 6 abgewandten
Seite des Kems, im Kern oder oberhalb des Kems eine Trittschall-Dämmschicht vorgesehen
sein. Es ist weiterhin denkbar, die feuerhemmende Schicht 7 als Dekorschicht und/oder
sogar als Deckschicht auszubilden.
[0020] Das Material für die feuerhemmende Schicht 7 sollte bevorzugt so ausgewählt werden,
dass die feuerhemmende Schicht möglichst wenig oder keine zusätzlichen Herstellungsschritte
erfordert. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die feuerhemmende Schicht
7, insbesondere wenn dafür eine Glasfasermatte eingesetzt wird, mit einer Imprägnierung
versehen wird. Die Imprägnierung kann beispielsweise Melaminharz enthalten, das beim
Herstellen von Fußboden paneelen als Imprägniermittel für die Dekorschicht verwendet
wird. Durch die Verwendung des gleichen Imprägnierungsmittels für Dekor- und feuerhemmende
Schicht ist es möglich, die feuerhemmende Schicht 7 zusammen beispielsweise mit der
Dekorschicht 5 durch Anwendung von Druck und/oder Wärme mit dem Kern 4 zu verpressen.
Dadurch wird kein zusätzlicher Befestigungsschritt zum Befestigen der feuerhemmenden
Schicht 7 im Schichtaufbau 3 erforderlich. Die Imprägnierung der Matte, insbesondere
der Glasfasermatte, mit Melamin oder einem anderen Mittel kann weiterhin zu einer
Erhöhung der Festigkeit (z.B. gegen Eindrücken durch größere punktförmig aufgebrachte
Lasten) führen. Es ist jedoch auch möglich, die feuerhemmende Schicht durch andere
Maßnamen, z.B. durch Verkleben, im Schichtaufbau zu befestigen.
1. Fußbodenpaneel (1), insbesondere Laminatfußbodenpaneel, mit einem Schichtaufbau (3),
gekennzeichnet durch eine im Schichtaufbau (3) vorgesehene feuerhemmende Schicht (7).
2. Fußbodenpaneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die feuerhemmende Schicht (7) nicht brennbares Material enthält.
3. Fußbodenpaneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die feuerhemmende Schicht (7) eine Fasermatte enthält.
4. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die feuerhemmende Schicht (7) eine Glasfasermatte enthält.
5. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die feuerhemmende Schicht (7) eine Imprägnierung enthält.
6. Fußbodenpaneel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Imprägnierung Melaminharz enthält.
7. Fußbodenpaneel nach einem de Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die feuerhemmende Schicht (7) zwischen einer Dekorschicht (5) und einem Kern (4)
angeordnet ist.
8. Fußbodenpaneel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die feuerhemmende Schicht (7) eine Dicke zwischen 0,01 und 3 mm aufweist.
9. Verfahren zum Herstellen eines Fußbodenpaneels (1) mit einem Schichtaufbau (3), bei
dessen Herstellung Schichten (4, 5) übereinandergelegt und unter Zugabe eines Bindemittels
verpresst werden, dadurch gekennzeichnet, dass in den Schichtaufbau (3) eine feuerhemmende Schicht (7) eingelegt und zusammen mit
den anderen Schichten (4, 5) verpresst wird.