[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Sprengvorrichtung gemäss Anspruch
1, einen Behälter nach Anspruch 17 und einen Formkörper gemäss Anspruch 18.
[0002] Sprengvorrichtungen lassen sich grob in zwei Arten einteilen. Zum einen jene Sprengvorrichtung,
die für einen ganz bestimmten Zweck vorgesehen sind und sich auch lediglich für diesen
Zweck eignen. Zum anderen die Sprengvorrichtungen, welche vielfältiger eingesetzt
werden sollen und daher im konkreten Anwendungsfall den konkreten Umständen angepasst
werden müssen. Besonders letztere sind mit verschiedenen Nachteilen behaftet, insbesondere
was das Erreichen der angestrebten Sprengwirkung betrifft.
[0003] Beispiele für Sprengvorrichtungen mit einem bestimmten Zweck sind Trichtersprengladungen
und Richtladungen.
[0004] Trichtersprengladungen bestehen aus einer sogenannten Hohlladung, welche es erlaubt,
das für die eigentliche Sprengladung erforderliche Sprengloch im Untergrund vorzubereiten.
Dieses zylinderförmige Sprengloch wird anschliessend mit der eigentlichen Sprengladung
versehen und zur Detonation gebracht. Trichtersprengladungen sind zur schnellen Schaffung
von Hindernissen im Gelände bestimmt.
[0005] Richtladungen sind Sprengvorrichtungen, welche die gerichtete Detonation von Splitterladungen
ermöglichen. Um dies zu erreichen, wird beispielsweise auf eine Stahlplatte eine Schicht
aus Sprengstoff aufgebracht, auf die eine weitere Schicht, z.B. aus Kunststoff, mit
eingebetteten Stahlsplittern oder -kugeln aufgebracht ist. Die Detonation bewirkt,
dass die Stahlsplitter gerichtet verschossen werden. Die Ladungsstärke der Richtladung
ist meistens fest vorgegeben und kann nicht variiert werden.
[0006] Für Zwecke, für die keine spezialisierten Sprengvorrichtungen zur Verfügung stehen,
beispielsweise wie die oben genannten, müssen improvisierte Sprengladungen eingesetzt
werden. Dies trifft im militärischen Bereich sehr oft zu. Dabei werden z.B. Sprengstoffe
wie Trotyl oder Plastit verwendet, je nach Situation und angestrebtem Ziel in unterschiedlichen
Mengen. Trotyl ist ein fester Sprengstoff, wogegen Plastit in gewissen Grenzen, die
auch von der Umgebungstemperatur abhängen, verformbar ist. In der Regel wird daher
die Sprengladung aus mehreren Sprengstoffkörpern zusammengesetzt sein. Dies kann beispielsweise
dadurch bewerkstelligt werden, dass die benötigte Menge Trotyl mittels Klebeband auf
einem Brett befestigt und anschliessend mit einem Zünder zur Detonation gebracht wird.
Dies bringt jedoch offensichtlich eine Reihe von Nachteilen mit sich. Die Sprengvorrichtung
muss umständlich an Ort und Stelle zusammengebastelt werden. Da dies oft unter Zeitdruck
erfolgt, ist dieses Vorgehen sehr fehleranfällig. So kommt es vor, dass nicht die
ganze Sprengladung detoniert, weil die einzelnen Sprengstoffkörper (z.B. aus Trotyl)
nicht eng und fest genug aneinander befestigt sind. Damit wird die angestrebte Sprengwirkung
nur mangelhaft oder gar nicht erreicht.
[0007] Auch wird bei improvisierten Sprengladungen oft der ungeschützte Zünder beschädigt,
womit letztlich die ganze Sprengvorrichtung unbrauchbar wird.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sprengvorrichtung zur Verfügung zu
stellen, die einfach handhabbar, in kürzester Zeit einsetzbar ist, in ihrer Stärke
angepasst werden kann und eine zuverlässige Detonation der gesamten Sprengladung gewährleistet.
Die Sprengvorrichtung soll sowohl im Gelände als auch in Gebäuden einsetzbar sein.
[0009] Die Aufgabe wird durch eine Sprengvorrichtung gelöst, welche die in Anspruch 1 angegebenen
Merkmale aufweist. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0010] Eine erfindungsgemässe Sprengvorrichtung weist die Merkmale gemäss Anspruch 1 auf.
Ein vorgegebenes Verhältnis der Kantenlängen eines der quaderförmigen, Sprengstoff
enthaltenden Formkörper von 1:2:4 und die davon abhängigen Dimensionen eines Innenraumes
eines Behälters haben zur Folge, dass die Formkörper genau passend im Behälter angeordnet
werden können. Der Innenraum des Behälters weist einen quadratischen Grundriss auf,
mit einer Seitenlänge entsprechend der längsten Kantenlänge des Formkörpers. Entspricht
die Höhe des Innenraumes der kleinsten Kantenlänge eines Formkörpers, können zwei
der Formkörper in diesem Innenraum platziert werden. Sie können dabei entweder längs
oder quer angeordnet werden. Entspricht die Höhe des Innenraumes dem doppelten der
kleinsten Kantenlänge des Formkörpers, können vier Formkörper im Innenraum des Behälters
platziert werden. Die Formkörper können hochkant nebeneinander platziert werden oder
es können zwei Formkörper nebeneinander und die beiden anderen Formkörper darauf angeordnet
werden. Diese Platzierung kann sowohl längs als auch quer sein. Entspricht die Höhe
des Innenraumes dem Vierfachen der kleinsten Kantenlänge des Formkörpers, finden acht
Formkörper im Innenraum Platz. Diese können je zwei Formkörper nebeneinander in vier
Schichten, je vier Formkörper nebeneinander in zwei Schichten oder alle acht Formkörper
auf ihrer kleinsten Seite stehend nebeneinander platziert werden. Diese verschiedenen
Möglichkeiten der Anordnung können benutzt werden, ohne dass die Funktionstüchtigkeit
der Sprengvorrichtung in Frage gestellt wäre, weil beispielsweise alle Zündlöcher
der Formkörper unzugänglich sind.
[0011] Durch die genau passende, enge Anordnung der Formkörper aus Sprengstoff im Behälter
wird die sichere Übertragung der Detonation gewährleistet. Die Zündung des Sprengstoffs
erfolgt in der Regel mittels einer Sprengkapsel, wie sie üblicherweise zur Initialzündung
von Sprengstoff verwendet werden. Die Sprengkapsel ist zu diesem Zweck durch ein Durchgangsloch,
welches mit einem Zündloch des Formkörpers fluchtet, zum Innenraum des Behälters in
das Zündloch eines der Formkörper einführbar. Stimmen die Dimensionen des Innenraums
nur annähernd, wird im verbleibenden Raum Füllstoff angeordnet, um eine enge Anordnung
der Sprengstoff enthaltenden Formkörper zueinander zu erreichen und damit die Übertragung
der Detonation sicherzustellen.
[0012] Der Behälter dient zum einen der Lagerung und dem Transport der Sprengstoff-Formkörper,
ist aber zum anderen gleichzeitig ein Bestandteil der Sprengvorrichtung. Der Behälter
kann sowohl aus Holz, Metall oder Kunststoff bestehen. Mit der Wahl des Materials
und der Wandstärke kann die Detonations-Wirkung gezielt beeinflusst werden. Durch
die Verwendung von Wänden aus unterschiedlichem Material werden Richtladungen möglich,
so kann z.B. für eine Seitenwand Metall verwendet werden, während die übrigen Wände
aus Holz bestehen.
[0013] Die Lagerfähigkeit der Sprengvorrichtung kann zusätzlich dadurch gesteigert werden,
dass sie in Schrumpffolie verpackt wird.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 2 ist das Durchgangsloch zum
Innenraum des Behälters in einer Bodenwand des Behälters angeordnet. Die bietet besonders
zahlreiche Möglichkeiten zur Anordnung des Durchgangsloches.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 3 weist der Behälter
zusätzlich zum Innenraum einen Serviceraum auf, der durch eine Zwischenwand vom Innenraum
abgetrennt ist. Der Serviceraum dient der Aufnahme von Zubehörteilen, z.B. Werkzeugen,
Zündschnüren, Sprengkapseln, verschiedenen Einsätzen wie Splitter- oder Brandeinsätzen
usw. Damit kann das komplette Zubehör der Sprengvorrichtung mit dieser gelagert und
transportiert werden und ist am Einsatzort vollständig vorhanden.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 4 weisen auch die Zwischenwand
und eine den Serviceraum begrenzende Seitenwand des Behälters je wenigstens ein Durchgangsloch
auf. Dies ermöglicht es, dass die Sprengkapsel vom Serviceraum des Behälters her in
das Zündloch eines der Formkörper einführbar ist. Die Zündschnur wird dann über das
Durchgangsloch der den Serviceraum begrenzenden Seitenwand ins Freie geführt. Damit
erreicht man einen sehr guten Schutz der Zündvorrichtung gegen Umwelteinflüsse. Die
erfindungsgemässe Sprengvorrichtung kann so ohne Weiteres vergraben werden und wird
selbst durch darüber hinwegfahrende Fahrzeuge nicht beschädigt.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 5 weist der Behälter
mehrere Durchgangslöcher auf. In dieser Ausführungsform können mehrere Sprengkapseln
zur Zündung der Sprengstoff-Formkörper verwendet werden. Je nachdem welche der vorhandenen
mit einem Zündloch eines der Formkörper fluchtenden Durchgangslöcher zur Zündung verwendet
werden, kann damit die Art der Detonation beeinflusst werden.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 6 sind die Durchgangslöcher
verschlossen. Die Verschlusselemente schützen die Sprengstoff-Formkörper im Innenraum
vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Nässe. Es können verschiedenartigste Verschlusselemente
eingesetzt werden, z.B. können die Durchgangslöcher mittels eines Klebstreifens verschlossen
sein. Dieser Klebstreifen kann im Anwendungsfall sehr einfach und schnell entfernt
werden. Verwendbar sind auch passende Einsätze, z.B. Zapfen, die durch leichten Druck
aus dem betreffenden Durchgangsloch entfernt werden können.
[0019] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 7 sind die Verschlusselemente
in die Wände des Behälters eingearbeitet. Sie sind ein Bestandteil der Wand und können
bei Bedarf über eine Sollbruchstelle leicht aus der Wand herausgedrückt werden. Dies
hat den Vorteil, dass keine besonderen Verschlusselemente, beispielsweise Zapfen oder
ähnliches, benötigt werden. Separate Verschlusselemente können beim Transport verloren
gehen oder müssen, soll dies verhindert werden, aufwendig gesichert werden.
[0020] Die Beschaffenheit der Sollbruchstellen kann unterschiedlich sein. So können die
vorgesehen Durchgangslöcher durch Perforation der Wand vorgegeben sein. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, dass ein nicht-durchgehender Ringspalt oder eine Sacklochbohrung
vorgesehen sind. Wird nun ein bestimmtes Durchgangsloch benötigt, kann das bereits
weitgehend herausgetrennte Wandstück durch verhältnismässig geringen Druck vollständig
herausgetrennt werden.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform der Sprengvorrichtung gemäss Anspruch 8 ist
der Behälter modulartig aufgebaut. Die Kombination eines Grundmoduls mit einem oder
mehreren Zusatzmodulen ermöglicht in einfachster Weise die Realisierung verschiedener
Sprengladungsstärken. Die Höhe eines Grund- bzw. eines Zusatzmoduls entspricht der
einfachen oder der doppelten kleinsten Kantenlänge des Formkörpers. Im Grundmodul
werden z.B. zwei Sprengstoff-Formkörper verwendet, mit einem Zusatzmodul vier und
mit einem oder zwei weiteren Zusatzmodul(en) sechs bzw. acht. Die Sprengladungsstärke
lässt sich so dem jeweiligen Anwendungsziel sehr genau anpassen. Es ist auch möglich,
z.B. bei der Verwendung von acht Formkörpern, zwei Grundmodule ohne Deckelwände, deren
Höhe der doppelten kleinsten Kantenlänge des Formkörpers entspricht, mit gegeneinander
gerichteten Innenräumen aufeinander zu stecken. Die Befestigung zwischen den beiden
Grundmodulen wird mittels Bändern, Klammern, Schrauben oder anderen bekannten Mitteln
erreicht.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 9 weisen die Formkörper
mehrere Zündlöcher auf. Dies ermöglicht zum einen, die Formkörper in verschiedener
Art uns Weise im Innenraum des Behälters anzuordnen. Zum anderen können mehrere Zündlöcher
des gleichen Formkörpers zur Zündung verwendet werden. Dies erlaubt wiederum, die
Art und Weise (z.B. die Richtung) der Detonation zu beeinflussen.
[0023] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 10 weisen die Formkörper
auf den drei parallelen Seitenpaaren eine unterschiedliche Zahl von Zündlöchern auf.
[0024] Auf den beiden parallelen Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis 1:2 ist ein Zündloch
angeordnet, das sich vorzugsweise genau im Mittelpunkt der Seiten befindet. Auf den
beiden parallelen Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis 1:4 befinden je zwei Zündlöcher.
Auf diesen beiden Seiten sind die Zündlöcher vorzugsweise in einem Abstand, welcher
der kleinsten Kantenlänge des Formkörpers entspricht, von der kürzeren Kante der Seite
und in einem Abstand, welcher der Hälfte der kleinsten Kantenlänge des Formkörpers
entspricht, von der längeren Kante der Seite angeordnet. Auf den beiden parallelen
Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis 2:4 sind je vier Zündlöcher angeordnet, wobei
diese Zündlöcher durchgängig sind. Auch auf diesen beiden Seiten sind die Zündlöcher
vorzugsweise in einem Abstand, welcher der kleinsten Kantenlänge des Formkörpers entspricht,
von der kürzeren Kante der Seite und in einem Abstand, welcher der Hälfte der kleinsten
Kantenlänge des Formkörpers entspricht, von der längeren Kante der Seite angeordnet.
Die Zündlöcher der anderen beiden parallelen Seitenpaare sind nicht zwingend durchgängig,
sie müssen lediglich eine Tiefe aufweisen, welche die Aufnahme herkömmlicher Sprengkapseln
oder anderer Zündmittel gestattet.
[0025] In dieser Ausführungsform kann jede der Seiten des Formkörpers zur Auslösung der
Detonation verwendet werden, was die Anordnung der Formkörper im Innenraum des Behälters
im Besonderen und die Handhabung der Sprengvorrichtung im Allgemeinen stark vereinfacht.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 11 weisen die Formkörper auf
mindestens einer Seite eine nutenförmige Vertiefung zur Aufnahme eines Einsatzes auf.
Der Querschnitt der nutenförmigen Vertiefung kann sowohl annähernd halbkreisförmig
als auch rechteckig ausgestaltet sein. Bevorzugt wird jedoch die rechteckige Form,
da mit dieser Form die Einsätze bei passender Form mit der Seite des Formkörpers bündig
in Anschlag kommen, ohne das freier Raum verbleibt. Besonders bevorzugt ist ein quadratischer
Querschnitt der nutenförmigen Vertiefung.
[0027] Die Einsätze können aus verschiedensten Materialien bestehen. Einsätze aus Metall
ermöglichen es, die Formkörper auf einfache Art und Weise mit Splittern zu versehen.
Gut geeignete Metalle sind Eisen und Wolfram.
[0028] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 12 weisen die Formkörper
mehrere nutenförmige Vertiefungen auf die parallel zu Kanten des Formkörpers verlaufen.
Sind mehrere nutenförmige Vertiefungen vorhanden, erlaubt dies die Verwendung von
gitterartigen Einsätze.
[0029] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 13 weisen die drei
parallelen Seitenpaare der Formkörper je eine unterschiedliche Farbe auf, z.B. Grün,
Blau und Braun. Vorteilhafterweise werden leicht unterscheidbare Farben gewählt. Die
unterschiedlichen Farben gestatten die einfache Kontrolle, ob die Formkörper richtig
im Innenraum des Behälters angeordnet sind, da jeweils nur eine Farbe sichtbar sein
sollte, wenn alle Formkörper eingesetzt sind. Diese einfache Kontrolle stellt die
korrekte Anordnung der Formkörper sicher und vereinfacht damit die Handhabung der
Sprengvorrichtung.
[0030] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gemäss Anspruch 14 weist der Behälter
Befestigungsmittel auf, welche die Befestigung einer Teleskopstütze, vorzugsweise
mit einem Gelenkkopf, erlauben. Die Befestigungsmittel sind vorzugsweise an der Bodenwand
des Behälters angeordnet. Die Teleskopstütze gestattet die Verwendung der Sprengvorrichtung
über dem Boden, z.B. an Wänden, Säulen oder unter der Decke in Gebäuden. Die Teleskopstütze
ist ausziehbar und kann so in ihrer Länge den Umständen angepasst werden. Durch den
beweglichen Gelenkkopf kann die Teleskopstütze schräg gestellt werden und so die Sprengvorrichtung
in der gewünschten Höhe an einer Wand angebracht werden. Die ausgezogene, schräg angeordnete
Teleskopstütze wird zu diesem Zweck an einem geeigneten Widerstand, z.B. der gegenüberliegenden
Wand, verkeilt. Die Sprengvorrichtung an der Wand verkeilt sich durch ihr eigenes
Gewicht.
[0031] Ein Einsatz gemäss Anspruch 15 erlaubt eine zusätzliche Funktionalisierung der Formkörper,
z.B. mittels Splitter- oder Brandeinsätzen. Damit wird der Anwendungsbereich der erfindungsgemässen
Sprengvorrichtung stark erweitert. Sie eignet sich neben dem Beseitigen von Hindernissen
oder spezifisch im militärischen Bereich dem Unbrauchbarmachen von Verkehrsinfrastruktur
auch für weitere Anwendungszwecke.
[0032] In einer bevorzugten Ausführung gemäss Anspruch 16 enthält der Einsatz Metall oder
Brandmittel. Geeignete und bevorzugte Metalle sind Eisen oder Wolfram, es können aber
auch andere Metalle eingesetzt werden. Es besteht im Weiteren die Möglichkeit, durch
entsprechende Sollbruchstellen im Metalleinsatz die Grösse der Splitter zu beeinflussen.
Ein bevorzugtes Beispiel für ein Brandmittel ist Aluminium-Pulver. Sollen keine Splitter-
oder Brandeinsätze verwendet werden, besteht die Möglichkeit, die nutenförmigen Vertiefungen
mit passenden Einsätzen aus Sprengstoff aufzufüllen. Dadurch wird der Innenraum des
Behälters optimal genutzt und es verbleiben keine Hohlräume.
[0033] Ein Behälter gemäss Anspruch 17 für eine erfindungsgemässe Sprengvorrichtung, besitzt
in seiner einfachsten Ausführungsform einen Innenraum, dessen Dimensionen von den
Kantenlängen des Formkörpers abhängig sind. Der Grundriss des Innenraums ist quadratisch
mit einer Seitenlänge, die wenigstens annähernd der längsten Kantenlänge des Formkörpers
entspricht, und einer Höhe, die wenigstens annähernd der einfachen kleinsten Kantenlänge
des Formkörpers oder einem ganzzahligen Vielfachen davon entspricht. Dies erlaubt
zahlreiche Anordnungen der Formkörper im Innenraum, wie weiter oben bereits beschrieben
wurde. Zudem ist gewährleistet, dass durch das Durchgangsloch zum Innenraum, welches
mit einem der Zündlöcher eines der Formkörper fluchtet, ein Zündmittel, z.B. eine
Sprengkapsel in ein Zündloch eines der Formkörper einführbar ist und damit die Detonation
der Sprengvorrichtung ausgelöst werden kann. Der Innenraum des Behälters wird durch
die Formkörper praktisch vollständig ausgefüllt. Durch die kompakte und feste Anordnung
der Formkörper wird bei der Zündung gewährleistet, das sich die Detonation auf alle
Formkörper überträgt und damit die volle Ladungsstärke zum Tragen kommt. Der Behälter
ist ein Bestandteil der Sprengvorrichtung, dem in jeder Stufe, d.h. von der Lagerung
über den Transport bis hin zur eigentlichen Anwendung, der Sprengung, eine Funktion
zukommt.
[0034] Ein Formkörper gemäss Anspruch 18 für eine erfindungsgemässe Sprengvorrichtung ist
quaderförmig und enthält Sprengstoff. Zudem ist im Formkörper mindestens ein, vorzugsweise
mehrere, Zündloch vorhanden. Die Kantenlängen des Formkörpers sind insofern vorgegeben,
als sie ein Verhältnis von 1:2:4 aufweisen. Die Einhaltung diesen Kantenlängenverhältnisses
ist entscheidend, da hievon auch die Dimensionen des Innenraums des Behälters abhängen.
[0035] Ein Bausatz gemäss Anspruch 19 für eine erfindungsgemässe Sprengvorrichtung enthält
ein Grundmodul und mindestens einem Zusatzmodul. Die modulare Bauweise erlaubt es,
die Stärke der Sprengladung in weiten Grenzen zu variieren und damit dem angestrebten
Ziel anzupassen.
[0036] Die erfindungsgemässe Sprengvorrichtung wird nachstehend anhand von einem in den
Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt rein schematisch:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform eines Behälters mit geöffnetem Deckel in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- den Behälter gemäss Fig. 1 im Grundriss;
- Fig. 3
- den Behälter gemäss Fig. 1 in Ansicht mit der Deckelwand in Schliessstellung;
- Fig. 4
- den Behälter gemäss Fig. 1 in Seitenansicht;
- Fig. 5
- eine Ausführungsform eines quaderförmigen, Sprengstoff enthaltenden Formkörpers in
perspektivischer Ansicht
- Fig. 6a
- den Formkörper gemäss Fig. 5 im Aufriss;
- Fig. 6b
- den Formkörper gemäss Fig. 5 im Grundriss;
- Fig. 6c
- den Formkörper gemäss Fig. 5 im Seitenriss;
- Fig. 7
- in perspektivischer Ansicht eine Ausführungsform eines Einsatzes, der zum Einsetzen
in nutenförmige Vertiefungen eines der Formkörper bestimmt ist;
- Fig. 8a
- den Einsatz gemäss Fig. 7 im Aufriss;
- Fig. 8b
- den Einsatz gemäss Fig. 7 im Grundriss;
- Fig. 8c
- den Einsatz gemäss Fig. 7 im Seitenriss;
- Fig. 9
- in perspektivischer Ansicht eine Stahlplatte zur Erzielung einer Richtladung;
- Fig. 10a
- die Stahlplatte gemäss Fig. 9 im Aufriss;
- Fig. 10b
- die Stahlplatte gemäss Fig. 9 im Grundriss; und
- Fig. 10c
- die Stahlplatte gemäss Fig. 9 im Seitenriss.
[0037] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemässen Behälter 1 mit einer rechteckförmigen Bodenwand
10, Seitenwänden 20 und einer geöffneten Deckelwand 30. Der gezeigte Behälter 1 besteht
aus einem Grundmodul 5 und einem Zusatzmodul 8. Die Höhe der Seitenwände 20 des Grundmoduls
5 und der Seitenwände 20 des Zusatzmoduls 8 weisen eine Höhe auf, welche der kleinsten
Kantenlänge des Formkörpers 120 entspricht. Das Grundmodul weist eine Bodenwand 10,
Seitenwände 20 auf. Das Zusatzmodul weist Seitenwände 20 auf, wobei die zum Grundmodul
gehörende Deckelwand 30 am Zusatzmodul befestigt ist. Die Seitenwände 20 weisen durchgehende
Schraubenlöcher 40 auf und sind vorzugsweise mittels Schrauben an der Bodenwand 10
festgeschraubt. Eine Zwischenwand 50 trennt einen Innenraum 60, der zur Aufnahme von
Formkörpern 120 gemäss Fig. 5 wie weiter unten beschrieben bestimmt ist, von einem
Serviceraum 70. Die Zwischenwand 50 weist zudem Durchganglöcher 80 auf, durch welche
vom Serviceraum 70 her eine Sprengkapsel einführbar ist. Die Deckelwand 30 ist über
zwei Scharniere 110 an die hintere Seitenwand 20 angelenkt.
[0038] In Fig. 2 wird der Grundriss des Behälters 1 gemäss Fig. 1 gezeigt. Ebenfalls andeutungsweise
gezeigt werden vier Formkörper 120, die im Innenraum 60 mit einem quadratischen Grundriss,
platziert sind. In der vorliegenden Ausführungsform weisen sowohl die Bodenwand 10,
die Zwischenwand 50 als auch die den Serviceraum 70 begrenzende Seitenwand 20 Durchganglöcher
80 auf. Die Seitenwände 20 sind vorzugsweise mittels Schrauben über die hierfür vorgesehenen
Schraubenlöcher 40 an der Bodenwand 10 befestigt. Die Anordnung der Durchgangslöcher
80 in der Bodenwand 20 und der Zwischenwand 50 ist so gewählt, dass die im Formkörper
120 angeordneten Zündlöcher 130 mit den Durchgangslöchern 80 zur Deckung gebracht
werden können. Ebenfalls an der Bodenwand 10 angebracht ist eine hier lediglich andeutungsweise
gezeigte Befestigungsplatte 90 für eine Teleskopstütze mit Gelenkkopf, welche vorzugsweise
mit Schrauben über die dafür vorgesehenen Schraubenlöcher 100 befestigt wird. Die
Deckelwand 30 wird mittels zwei Scharnieren 110 an der hinteren Seitenwand 20 befestigt.
Die Eckverbindungen der Seitenwände 20 sind schwalbenschwanzartig ausgestaltet. Dies
gestattet das Zusammenstecken der Seitenwände 20, ohne die Verwendung von weiteren
Befestigungsmitteln, z.B. Schrauben. Überdies lässt sich diese Art der Verbindung
sehr einfach realisieren. Es können auch andere Verbindungsarten gewählt werde.
[0039] In Fig. 3 wird der Behälter 1 gemäss Fig. 1 in Ansicht mit der Deckelwand in Schliessstellung
gezeigt. Sichtbar sind die Seitenwände 20, die Bodenwand 10 mit der Befestigungsplatte
90 und die Deckelwand 30 in Schliessstellung. Andeutungsweise gezeigt werden die Schraubenlöcher
40, die der Befestigung der Seitenwände 20 dienen, und die Schraubenlöcher 100, die
dem Anbringen der Befestigungsplatte 90 dienen. Nicht sichtbar sind der Innenraum
60, in dem die Formkörper 120 platziert werden und der durch die Zwischenwand 50 abgetrennte
Serviceraum 70. Letzterer dient der Aufnahme allen weiteren Zubehörs der Sprengvorrichtung.
Dieses Zubehör umfasst die Teleskopstütze mit Gelenkkopf, alle Zündmittel, z.B. Sprengkapseln,
Zündschnüre, Werkzeuge usw. In der hier gezeigten Ausführungsform ist die Befestigungsplatte
90 für die Teleskopstütze bereits an der Bodenwand 10 über die hierfür vorgesehen
Schraubenlöcher 100 befestigt. Wird die Befestigungsplatte 90 nicht gebraucht, so
wird sie zusammen mit dem übrigen Zubehör im Serviceraum 70 verstaut. Nur andeutungsweise
dargestellt sind die Schraubenlöcher 40 der Seitenwände 20 und der Zwischenwand 50.
[0040] Fig. 4 zeigt den erfindungsgemässen Behälter 1 gemäss Fig. 1 in Seitenansicht, der
eine Bodenwand 10, Seitenwände 20 und eine Deckelwand 30 aufweist. Die Seitenwände
20 weisen durchgehende Schraubenlöcher 40 auf über welche sie vorzugsweise mittels
Schrauben an der Bodenwand 10 befestigt werden. Die Seitenwand 20 weist zudem Durchgangslöcher
70 auf. Ebenfalls an der Bodenplatte 10 ist eine Befestigungsplatte 90 für die Teleskopstütze
mit Gelenkkopf angebracht. Die Deckelwand 30 ist mittels zwei Scharnieren 110 an der
hinteren Seitenwand 20 befestigt.
[0041] Fig. 5 zeigt einen erfindungsgemässen quaderförmigen, Sprengstoff enthaltenden Formkörper
120, dessen Kantenlängen, beispielsweise 6cm, 12cm und 24cm, ein Verhältnis von 1:2:4
aufweisen, in perspektivischer Darstellung.
[0042] Die beispielhaft genannten Masse des Formkörpers 120 ergeben für den Innenraum 60
des Behälters 1 einen Grundriss von 24cm auf 24cm und eine Höhe von 6cm. Das Zusatzmodul
weist im gezeigten Beispiel eine Höhe von 6cm auf. Womit sich eine Gesamthöhe des
Innenraums 60 von 12cm ergibt.
[0043] Gut sichtbar sind Zündlöcher 130. In der vorliegenden Ausführungsform weisen die
beiden parallelen Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis von 1:2 140 ein Zündloch 130
auf, welches beispielsweise im Abstand von 6 cm von der kleineren Kante und im Abstand
von 3cm von der grösseren Kante im Zentrum der Seite angeordnet ist. Die beiden parallelen
Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis 1:4 150 weisen 2 Zündlöcher 130 auf; diese sind
beispielsweise im Abstand von 3cm je von den längeren Kanten und im Abstand von 6cm
je von der kleineren Kante angeordnet. Die in dieser Figur sichtbaren Zündlöcher sind
nicht durchgehend ausgestaltet. Sie müssen lediglich die üblicherweise verwendeten
Zündmittel, z.B. Zündschnüre oder Sprengkapseln aufnehmen können. Es sind jedoch auch
Ausführungsformen denkbar, in welchen diese Zündlöcher durchgehend ausgestaltet sind.
Nicht sichtbar sind die je vier Zündlöcher auf den beiden parallelen Seiten mit dem
Kantenlängenverhältnis von 2:4 160. Diese Zündlöcher weisen beispielsweise einen Abstand
von 3cm von der längeren Kante und einen Abstand von 6cm von der kleineren Kanten
auf. Sie sind daher genau in den Kreuzungspunkten der nutenförmigen Vertiefungen angeordnet.
[0044] Die beiden parallelen Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis von 2:4 160 weisen in
der dargestellten Ausführungsform 4 nutenförmige Vertiefungen 170 auf, welche paarweise
parallel zu Kanten des Formkörpers 120 verlaufen und somit einen gitterartiges Muster
ergeben. Es sind verschiedene Querschnitte der nutenförmigen Vertiefungen 170 denkbar.
Besonders bevorzugt sind die dargestellten nutenförmigen Vertiefungen 170 mit quadratischem
Querschnitt, der beispielsweise eine Seitenlänge von 6mm aufweist. Bevorzugt ist auch
der parallele Verlauf der nutenförmigen Vertiefungen 170 zu Kanten des Formkörpers
120. Es ist leicht vorstellbar, dass andere Anordnungen der nutenförmigen Vertiefungen
auch durchführbar sind.
[0045] Figur 6a zeigt Aufriss des in Fig. 5 perspektivisch dargestellten Formkörpers 120.
Sichtbar sind die nutenförmigen Vertiefungen 170 mit dem besonders bevorzugten quadratischen
Querschnitt. Ebenfalls sichtbar ist das im Zentrum der Seite angeordnete Zündloch
130. Lediglich andeutungsweise gezeigt sind die Zündlöcher 130 der anderen Seiten
des quaderförmigen Formkörpers 120.
[0046] Fig. 6b zeigt den Grundriss des in Fig. 5 perspektivisch dargestellten Formkörpers
120. Dargestellt sind die vier Zündlöcher 130 auf einer der beiden parallelen Seiten
mit dem Kantenlängenverhältnis von 2:4 160. Diese 4 Zündlöcher 130 sind durchgehend
ausgestaltet und in der vorliegenden Ausführungsform in den Kreuzungspunkten der nutenförmigen
Vertiefungen 170 angeordnet.
[0047] Fig. 6c zeigt den Seitenriss es in Fig. 5 perspektivisch dargestellten Formkörpers
120. Gut sichtbar sind die Zündlöcher 130 der Seite mit dem Kantenlängenverhältnis
von 1:4 150 und ein Teil der nutenförmigen Vertiefungen 170. Andeutungsweise gezeigt
sind die Zündlöcher 130 der anderen Seiten des Formkörpers 120.
[0048] Fig. 7 zeigt in perspektivischer Ansicht einen zu den nutenförmigen Vertiefungen
170 des Formkörpers 120 passenden Einsatz 180 der Figuren 8a bis 8c. Der Einsatz 180
weist rechtwinklig zueinander angeordnete, stabförmige Elemente 182 und 185 auf. Dies
ergibt ein gitterartiges Muster. Die stabförmigen Elemente 182 und 185 haben einen
besonders bevorzugten quadratischen Querschnitt. Die zylinderförmigen, rechtwinklig
zum übrigen Einsatz 180 angeordneten Zapfen 190 passen in die Zündlöcher 130 der beiden
parallelen Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis von 2:4 160. Die Zapfen 190 bewirken
eine optimale Nutzung des vorhandenen Platzes im Innenraum 60, was direkt eine optimierte
Sprengwirkung mit sich bringt. Der Einsatz 180 mit den stabförmigen Elementen 182
und 185 weist zusammen mit den Zapfen 190 eine Höhe auf, welche der Hälfte der kleinsten
Kantenlänge des Formkörpers 120 entspricht. Damit können auf beiden parallelen Seiten
mit dem Kantenlängenverhältnis von 2:4 160 eines Formkörpers 120 Einsätze 180 verwendet
werden.
[0049] Der Einsatz 180 kann verschiedene Materialien enthalten. Splittereinsätze können
aus Metall hergestellt werden. Hierzu eignen sich die meisten Metalle, bevorzugt sind
Wolfram und Eisen. Wolfram besitzt eine hohe Dichte und ist auch ein sehr hartes Metall.
Durch vorgesehene Sollbruchstellen in dem Einsatz 180 werden bei der Detonation der
Sprengvorrichtung entsprechende Splitter generiert. Dies kann im militärischen Bereich
z.B. gegen gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt werden. In anderen Aufführungsformen enthält
der Einsatz 180 ein Brandmittel, z.B. in Form von Aluminium-Pulver. Möglich sind auch
Einsätze 180 die den gleichen oder allenfalls einen unterschiedlichen Sprengstoff
wie der Formkörper 120 enthalten. Solche Sprengstoff-enthaltenden Einsätze 180 können
zur optimalen Platzausnutzung im Innenraum 60 Verwendung finden.
[0050] Fig. 9 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Metallplatte 200 der Figuren 10a, 10b
und 10c. Die Metallplatte 200 enthält vorzugsweise Eisen und zur dient zur Erzielung
einer Richtladung. Sie kann auch andere Metalle enthalten Die Metallplatte 200 weist
ein Kantenlängenverhältnis von 1:4 auf und kann vorzugsweise mittels Schrauben durch
die Schraubenlöcher 210 auf der entsprechenden Seite eines Formkörpers 120 angebracht
werden. Da die Formkörper 120 den Innenraum 60 mindestens annähernd ausfüllen, muss
beim Gebrauch solcher Metallplatten 200 auf einen auf der Formkörper verzichtet werden.
Eine andere Möglichkeit den erforderlichen Platz im Innenraum 60 zu schaffen besteht
in der Verwendung eines Zusatzmoduls zum Grundmodul. Der im Innenraum 60 verbleibende
Platz muss mit Füllstoffen, z.B. Sand, aufgefüllt werden, um einen festen Sitz der
Formkörper 120 zu gewährleisten.
[0051] Neben dem gezeigten Beispiel sind noch weitere Ausführungsformen denkbar. In einer
einfacheren Ausführungsform weist der Behälter 1 der erfindungsgemässen Sprengvorrichtung
keinen Serviceraum 70 auf. Bevorzugt ist eine Ausführungsform in welcher das Grundmodul
5 einen Innenraum 60 aufweist, dessen Höhe dem doppelten der kleinsten Kantenlänge
des Formkörpers 120 entspricht.
1. Sprengvorrichtung mit mindestens zwei quaderförmigen, mindestens ein Zündloch (130)
aufweisenden Formkörpern (120) aus Sprengstoff, deren Kantenlängen ein Verhältnis
von 1:2:4 aufweisen, und einem Behälter (1) mit mindestens einem Durchgangsloch (80)
zu einem Innenraum (60) mit einem quadratischen Grundriss, dessen Seitenlänge wenigstens
annähernd der längsten Kantenlänge des Formkörpers (120) entspricht und dessen Höhe
wenigstens annähernd der kleinsten Kantenlänge des Formkörpers (120) oder einem ganzzahligen
Vielfachen davon entspricht, wobei die Formkörper (120) derart im Innenraum (60) des
Behälters (1) platzierbar sind, dass mindestens das Zündloch (130) des einen der Formkörper
(120) mit dem Durchgangsloch (80) des Behälters (1) fluchtet, und das Durchgangsloch
(80) zur Einführung einer Sprengkapsel in das Zündloch (130) des betreffenden Formkörpers
(120) bestimmt ist.
2. Sprengvorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Durchgangsloch (80) in einer Bodenwand
(10) des Behälters (1) angeordnet ist.
3. Sprengvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Behälter (1) zusätzlich einen
Serviceraum (70) aufweist, der durch eine Zwischenwand (50) vom Innenraum (60) getrennt
ist.
4. Sprengvorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Zwischenwand (50) und eine den Serviceraum
(70) begrenzende Seitenwand (20) des Behälters (1) je wenigstens ein Durchgangsloch
(80) aufweisen, wobei das Durchgangsloch (80) in der Zwischenwand (50) dazu bestimmt
ist, mit dem Zündloch (130) eines der Formkörper (120) zu fluchten.
5. Sprengvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Behälter (1) mehrere
Durchganglöcher (80) aufweist.
6. Sprengvorrichtung nach Anspruch 5, wobei Durchgangslöcher (80) des Behälters (1) mittels
eines abtrennbaren Verschlusselements verschlossen sind.
7. Sprengvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Verschlusselemente integraler Bestandteil
der den Behälter (1) bildenden Wände sind und über Sollbruchstellen mit dem übrigen
Teil der betreffenden Wand heraustrennbar verbunden sind.
8. Sprengvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Behälter (1) modulartig
aufgebaut ist und ein Grundmodul (5) und wenigstens ein Zusatzmodul (8) aufweist,
wobei das Grundmodul (5) eine Bodenwand (10), vier Seitenwände (20), deren Höhe der
einfachen oder der doppelten kleinsten Kantenlänge des Formkörpers (120) entspricht,
und eine Deckelwand (30) aufweist, und wobei das Zusatzmodul (8) vier Seitenwände
(20), deren Höhe der einfachen oder der doppelten kleinsten Kantenlänge des Formkörpers
(120) entspricht, aufweist.
9. Sprengvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Formkörper (120) auf
allen Seiten mindestens ein Zündloch (130) aufweisen.
10. Sprengvorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Formkörper (120) auf den beiden parallelen
Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis 1:2 (140) ein Zündloch (130), auf den beiden
parallelen Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis 1:4 (150) zwei Zündlöcher (130) und
auf den beiden parallelen Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis 2:4 (160) vier Zündlöcher
(130) aufweisen.
11. Sprengvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Formkörper (120) auf
mindestens einer Seite mindestens eine nutenförmige Vertiefung (170) zur Aufnahme
eines Einsatzes (180), vorzugsweise eines Splitter- oder Brandeinsatzes, aufweisen.
12. Sprengvorrichtung nach Anspruch 11, wobei die Formkörper (120) mindestens zwei nutenförmige
Vertiefungen (170) aufweisen, die parallel zu Kanten des Formkörpers (120) angeordnet
sind.
13. Sprengvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Formkörper (120) auf
den beiden parallelen Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis 1:2 (140) eine erste Farbe,
auf den beiden parallelen Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis 1:4 (150) eine zweite
Farbe und auf den beiden parallelen Seiten mit dem Kantenlängenverhältnis 2:4 (160)
eine dritte Farbe aufweisen.
14. Sprengvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Behälter (1) Befestigungsplatte
(90) für eine Teleskopstütze aufweist.
15. Einsatz (180) passend in die nutenförmigen Vertiefungen (170) des Formkörpers (120)
nach Anspruch 11 oder 12.
16. Einsatz (180) nach Anspruch 15, wobei der Einsatz (180) Metall, Brandmittel oder Sprengstoff
enthält.
17. Behälter (1) für eine Sprengvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der
Behälter (1) mindestens ein Durchgangsloch (80) zu einem Innenraum (60) mit einem
quadratischen Grundriss, dessen Seitenlänge wenigstens annähernd der längsten Kantenlänge
des Formkörpers (120) entspricht und dessen Höhe wenigstens annähernd der kleinsten
Kantenlänge des Formkörpers (120) oder einem ganzzahligen Vielfachen davon entspricht,
aufweist.
18. Formkörper (120) für eine Sprengvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei
der Formkörper (120) quaderförmig ist und Sprengstoff enthält, mindestens ein Zündloch
(130) aufweist und die Kantenlängen des Formkörpers (120) ein Verhältnis von 1:2:4
aufweisen.
19. Bausatz für eine Sprengvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14 mit einem Grundmodul
(5) und mindestens einem Zusatzmodul (8).