[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rollladensystem mit mindestens einem Rollladen
und mit einem dem bzw. jedem Rollladen jeweils zugeordneten Antriebsmotor, der von
einer zugeordneten Schalteinrichtung ansteuerbar ist, um den Rollladen heraufziehen
oder herunterzulassen. Ferner betrifft die Erfindung einen Nachrüstsatz für ein solches
Rollladensystem sowie ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Rollladensystems.
[0002] Rollladensysteme der eingangs genannten Art sind weit verbreitet. Obwohl ein heruntergelassener
Rollladen einen Einbruch durch das so gesicherte Fenster wesentlich erschwert oder
gar verhindern kann, haben Sachversicherer und kriminalpolizeiliche Beratungsstellen
eine negative Einstellung zum Einbruchschutz durch Rollläden, da viele Einbrüche in
Wohnungen und Häuser während der Abwesenheit der Bewohner tagsüber verübt werden,
wenn die Rollläden hochgezogen sind.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen und ein Rollladensystem
vorzustellen, das besser im Stande ist, Einbrüche zu verhindern.
[0004] Um diese Aufgabe zu lösen, ist erfindungsgemäß ein Rollladensystem der eingangs genannten
Art vorgesehen, das sich dadurch auszeichnet, dass mindestens ein Sensor vorgesehen
ist, der ausgelegt ist, um zu erkennen, ob sich eine Person oder ein Fahrzeug einem
mit dem Rollladen bzw. mit den Rollläden ausgestatteten Gebäude von außen nähert,
und um die Schalteinrichtung, gegebenenfalls über eine zusätzliche Schalteinrichtung,
anzusteuern, um den Rollladen bzw. die Rollläden herunterzulassen.
[0005] Die Erfindung beruht auf der Überlegung, dass es möglich ist, einen Rollladen relativ
schnell herunterzulassen, und dass bei rechtzeitiger Detektion einer verdächtigen
Person oder eines verdächtigen Fahrzeugs der Rollladen bzw. alle Rollläden beispielsweise
im Erdgeschoss oder auch in anderen Etagen heruntergelassen werden können, um einerseits
den vermeintlichen Dieb zu verschrecken und andererseits einen versuchten Einbruch
zu verhindern.
[0006] Nach dem heutigen Stand der Technik sind viele Rollläden bereits mit Antriebsmotoren
ausgestattet (ein Antriebsmotor für jeden Rollladen), die über Einzelschalter, automatische
Schaltuhren oder aber über Funkfernbedienungen aktiviert werden können, um den jeweils
zugeordneten Rollladen heraufzuziehen oder herunterzulassen bzw. herunterzufahren.
[0007] Wird ein Sensor, beispielsweise in Form eines Bewegungsmelders verwendet, so kann
dieser einen Bereich vor, hinter oder an einer Seite des Gebäudes überwachen und die
Annäherung beispielsweise einer Person an das Gebäude auf eine Entfernung von beispielsweise
5 m bis 15 m erkennen und rechtzeitig, d.h. in weniger als der Zeit, die diese Person
benötigt, um das Gebäude zu erreichen, den Rollladen, falls es sich um einen einzelnen
Rollladen handelt (beispielsweise bei einer kleinen Wohnung, bei einer Bank oder bei
einem Geschäft), oder die Rollläden so weit herunterzulassen, so dass der Einbrecher
am Einbruch gehindert wird.
[0008] Hierfür ist es lediglich notwendig, das Signal des Sensors an einen Schalteingang
der vorhandenen Schalteinrichtung zu liefern, um den Antriebsmotor entsprechend anzusteuern
und den zugeordneten Rollladen herunterzulassen.
[0009] Es kann auch vorteilhaft sein, eine zusätzliche Schalteinrichtung vorzusehen, die
das Signal des Sensors empfängt und eine bereits vorhandene Schalteinrichtung bzw.
alle bereits vorhandenen Schalteinrichtungen betätigt, um den Rollladen bzw. die Rollläden
herunterzulassen.
[0010] Ein Bewegungsmelder ist nicht der einzige Sensor, der hier angewendet werden kann.
Es gibt eine Vielzahl möglicher Sensoren, die den gleichen Zweck erfüllen können,
beispielsweise druckempfindliche Matten oder Lichtschranken, die an ausgewählten Zugangsstellen
oder möglichen Einbruchstellen platziert werden können, um die Annäherung einer verdächtigen
Person oder eines verdächtigen Fahrzeugs an das zu schützende Gebäude festzustellen
und den Rollladen bzw. die Rollläden rechtzeitig herunterzulassen.
[0011] Besonders günstig ist es, wenn eine Triggereinrichtung vorgesehen ist, die von einer
befugten Person direkt oder indirekt betätigbar ist, um die Schalteinrichtung direkt
bzw. eine etwaige zusätzliche Schalteinrichtung wahlweise zu aktivieren oder zu deaktivieren.
[0012] Auf diese Weise kann beispielsweise der Bewohner eines Hauses beim Verlassen desselben
die Triggereinrichtung betätigen, so dass die Schalteinrichtung oder eine zusätzliche
Schalteinrichtung in den Stand versetzt wird, das Signal des Sensors zu empfangen,
um bei Bedarf ein Herunterlassen der Rollläden zu ermöglichen.
[0013] Wenn die befugte Person das Gebäude wieder betritt, kann sie über die Triggereinrichtung
das Rollladensystem deaktivieren, so dass etwaige Sensorsignale nicht mehr zum Herunterfahren
der Rollläden führen.
[0014] Ein System der erfindungsgemäßen Art hat außerdem den Vorteil, dass ängstliche Personen,
die beispielsweise alleine in einem Haus übernachten, das System aktivieren können,
um einen zusätzlichen Schutz gegen Einbrecher auch tagsüber zu erreichen.
[0015] Besonders günstig ist es, wenn die Triggereinrichtung so ausgelegt ist, dass sie
bei Betätigung den bzw. jeden Antriebsmotor über die zugeordnete Schalteinrichtung
kurzzeitig ansteuert, beispielsweise über einen Zeitschalter, um den Rollladen bzw.
die Rollläden über einen Teil des gesamten Fahrwegs, beispielsweise um 20 cm, herunterzufahren
und dann anzuhalten.
[0016] Alternativ hierzu kann die zusätzliche Schalteinrichtung so ausgelegt sein, dass
sie nach Erhalt eines Ansteuersignals von der Triggereinrichtung den bzw. jeden Antriebsmotor
kurzzeitig ansteuert, um den Rollladen bzw. die Rollläden über einen Teil des gesamten
Fahrwegs herunterzufahren und dann anzuhalten.
[0017] Durch diese Maßnahme kann eine Person, die das Gebäude verlässt, sich vergewissern,
dass sie das System scharf geschaltet hat. Entsprechend ist auch für einen potentiellen
Einbrecher erkennbar, dass das System aktiviert ist. Ferner wird die für das vollständige
Herunterfahren der Rollläden im Falle eines versuchten Einbruchs benötigte Zeit durch
das anfängliche teilweise Herunterfahren der Rollläden deutlich verkürzt, was wiederum
den Einbruchschutz verbessert, da der Einbrechende noch weniger Zeit hat, um die Rollläden
zu erreichen und das Herunterfahren des Rollladens zu unterbrechen.
[0018] Durch das lediglich teilweise Herunterfahren der Rollläden kann trotzdem ausreichend
Tageslicht in das Innere des Gebäudes gelangen, um z.B. sicherzustellen, dass dort
vorhandene Pflanzen nicht durch mangelnde Beleuchtung eingehen.
[0019] Ferner betrifft die Erfindung einen Nachrüstsatz für ein Rollladensystem, insbesondere
ein Rollladensystem der eingangs genannten Art, der sich dadurch auszeichnet, dass
er mindestens einen Sensor, der ausgelegt ist, um zu erkennen, ob sich eine Person
oder ein Fahrzeug einem mit dem Rollladen bzw. mit den Rollläden ausgestatteten Gebäude
von außen nähert, sowie eine Schalteinrichtung bzw. eine zusätzliche Schalteinrichtung
umfasst, die nach Erhalt eines entsprechenden Signals vom Sensor oder von einem der
Sensoren für das Herunterlassen des Rollladens bzw. der Rollläden sorgt.
[0020] Die Erfindung basiert nämlich auch auf der Erkenntnis, dass viele bereits installierte
Rollladensysteme zum Zwecke der Erfindung nachgerüstet werden können, sofern ein entsprechender
Nachrüstsatz verfügbar ist.
[0021] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Rollladensystems
mit mindestens einem Rollladen und mit einem dem bzw. jedem Rollladen jeweils zugeordneten
Antriebsmotor, der von einer zugeordneten Schalteinrichtung ansteuerbar ist, um den
Rollladen heraufzuziehen oder herunterzulassen, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet,
dass nach Scharfschalten der Schalteinrichtung bzw. einer zusätzlichen Schalteinrichtung,
beispielsweise bei Abwesenheit des Bewohners bzw. des Personals oder bei Anwesenheit
einer oder mehrerer sich unsicher fühlenden Personen, und bei Detektion einer Person
oder eines Fahrzeugs, die bzw. das sich einem mit dem Rollladen bzw. den Rollläden
ausgestatteten Gebäude nähert, der Rollladen bzw. die Rollläden automatisch vom Antriebsmotor
bzw. von den Antriebsmotoren heruntergelassen werden.
[0022] Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend rein beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Gebäude mit einem erfindungsgemäßen Rollladensystem;
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsform einer Schalteinrichtung des Rollladensystems von Fig. 1;
und
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform einer Schalteinrichtung eines erfindungsgemäßen Rollladensystems.
[0024] In Fig. 1 ist ein Gebäude 10 dargestellt, welches mit einem erfindungsgemäßen Rollladensystem
ausgestattet ist. Bei dem gezeigten Gebäude 10 handelt es sich um ein Reihenendhaus.
Ebenso könnte es aber auch ein Reihenmittelhaus oder ein freistehendes Gebäude sein.
[0025] Das Gebäude 10 weist eine Eingangstür 12 und mehrere Fenster 14 auf, von denen in
der Figur drei zu sehen sind. An der der Eingangstür 12 abgewandten Gebäuderückseite
ist mindestens ein weiteres Fenster und ggf. eine Terrassentür vorgesehen. Bei den
dargestellten Fenstern 14 handelt es sich um Erdgeschossfenster, das Gebäude 10 kann
aber auch (nicht gezeigte) höher gelegene Fenster umfassen.
[0026] Zumindest die Erdgeschossfenster 14 und ggf. die Terrassentür sind mit Rollläden
16 ausgerüstet, denen in bekannter Weise jeweils ein Antriebsmotor 18 (Fig. 2), z.B.
ein Rohrmotor, zugeordnet ist, durch den sich der zugeordnete Rollladen 16 automatisch
herunterlassen oder hochziehen lässt. Um ein besonders schnelles Herunterlassen der
Rollläden 16 zu ermöglichen, weisen die Antriebsmotoren 18 eine Drehgeschwindigkeit
von mehr als 25 upm (Umdrehungen pro Minute) auf.
[0027] Wie in Fig. 2 gezeigt ist, werden die Antriebsmotoren 18 durch eine zentrale Schalteinrichtung
20 gesteuert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Antriebsmotoren 18 zu
diesem Zweck über eine kabellose Verbindung, z.B. eine Funkverbindung, mit entsprechenden
Steuerausgängen 19 der Schalteinrichtung 20 verbunden. Grundsätzlich ist auch eine
Verbindung durch elektrische Leitungen möglich.
[0028] Um die Annäherung einer verdächtigen Person oder eines verdächtigen Fahrzeugs frühzeitig
detektieren und die Rollläden 16 rechtzeitig herunter lassen zu können, umfasst das
Rollladensystem zwei an der Außenseite des Gebäudes 10 angebrachte Sensoren 22, im
vorliegenden Ausführungsbeispiel Bewegungsmelder, die so positioniert sind, dass sie
einen sicherheitsrelevanten Umgebungsbereich des Gebäudes 10 überwachen können.
[0029] Die Tiefe des sicherheitsrelevanten Umgebungsbereichs sollte in Abhängigkeit von
der Schließgeschwindigkeit der Rollläden 16 so gewählt sein, dass die Rollläden 16
bei Detektion einer in den sicherheitsrelevanten Umgebungsbereich eingedrungenen verdächtigen
Person vollständig herunter gelassen werden können, bevor die verdächtige Person zu
den Rollläden 16 gelangen kann. Sinnvollerweise sollten die Sensoren 22 daher einen
etwa 5 m bis 15 m tiefen Umgebungsbereich überwachen.
[0030] Die Anzahl der Sensoren 22 ist nicht auf zwei beschränkt. Die Sensoren 22 müssen
auch nicht notwendigerweise an dem Gebäude 10 angebracht sein. Es ist ebenso möglich
die Sensoren 22 an im Bereich des Gebäudes 10 befindlichen Gegenständen, wie z.B.
Pfosten, Bäumen, Wänden, Zäunen oder benachbarten Gebäuden, zu montieren.
[0031] Vorteilhaft ist es, wenn der Sensor 22 zwischen Menschen und Tieren unterscheiden
kann, damit irrtümliche Auslösungen des Rollladensystems durch Tiere vermieden werden
können. Bewegungsmelder die hierzu in der Lage sind, sind z.B. aus dem militärischen
Bereich bekannt.
[0032] Darüber hinaus kommen zur Überwachung der Gebäudeumgebung eine Vielzahl weiterer
Sensoren in Frage, beispielsweise druckempfindliche Matten oder Lichtschranken, die
an ausgewählten Zugangsstellen oder möglichen Einbruchstellen platziert werden können,
um die Annäherung einer verdächtigen Person oder eines verdächtigen Fahrzeug an das
zu schützende Gebäude 10 festzustellen und die Rollläden 16 rechtzeitig herunterzulassen.
[0033] Wie in Fig. 2 gezeigt ist, sind die Sensoren 22 mit der zentralen Schalteinrichtung
20 verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich hierbei um eine
kabellose Verbindung, z.B. eine Funkverbindung. Grundsätzlich kommen aber auch Verbindungen
mittels elektrischer Leitungen in Frage.
[0034] Das Rollladensystem lässt sich mittels einer mit der Schalteinrichtung 20 verbundenen
Triggereinrichtung 24, z.B. einem Schlüsselschalter, aktivieren, d.h. also scharf
schalten, bzw. deaktivieren.
[0035] Beim Scharfschalten des Systems werden die Sensoren 22 aktiviert und die Überwachung
des sicherheitsrelevanten Umgebungsbereichs des Gebäudes 10 gestartet.
[0036] Außerdem werden die Rollläden 16 beim Scharfschalten des Systems um einen einstellbaren
Betrag herunter gefahren. Der Betrag, um welchen die Rollläden 16 beim Scharfschalten
des Systems herunter gefahren werden, ist Mittels eines von der Schalteinrichtung
20 umfassten Einstellmittels 26, z.B. Drehknopfes, einstellbar und sollte sich in
einem Bereich von etwa 10 cm bis 50 cm bewegen und beispielsweise etwa 20 cm betragen.
Durch das Einstellmittel 26 wird letztlich eine Zeitdauer, während der die Antriebsmotoren
18 beim Scharfschalten des Systems aktiviert werden, oder die Anzahl der Umdrehungen
der Antriebsmotoren 18 vorgegeben, die erforderlich ist, um die Rollläden 16 um den
vorbestimmten Betrag herunter zu lassen.
[0037] Das teilweise Herunterlassen der Rollläden 16 signalisiert einerseits den scharf
geschalteten Zustand des Systems. Andererseits lassen sich die Rollläden 16 aus dieser
teilweise herunter gelassenen Position schneller vollständig schließen, wenn sich
eine verdächtige Person dem Gebäude 10 nähert. Trotzdem kann im scharf geschalteten
Zustand immer noch ausreichend Licht durch die Fenster 14 in das Gebäude 10 eindringen,
um die Lebensqualität innerhalb des Gebäudes 10 nicht signifikant zu beeinträchtigen.
[0038] Die Schalteinrichtung 20 des vorliegenden Ausführungsbeispiels umfasst ferner eine
Zeitschaltung 27, die es ermöglicht alle Rollläden 16 oder nur ausgewählte Rollläden
16 zu vorprogrammierten Zeiten automatisch vollständig herunter oder herauf zu fahren,
um dadurch die Anwesenheit von Hausbewohnern vorzutäuschen. Eine solche Zeitschaltung
27 wird auch als Urlaubsschaltung bezeichnet.
[0039] Es ist möglich, die Schalteinrichtung 20 scharf zu schalten und gleichzeitig die
Urlaubsschaltung 27 zu aktivieren. In diesem Fall werden die Rollläden 16 in vorbestimmten
Zeitabständen vollständig herunter gelassen bzw. teilweise wieder herauf gefahren,
d.h. also bis in die vorgegebene Scharfstellung.
[0040] Wird durch einen der Sensoren 22 das Eindringen einer verdächtigen Person in den
sicherheitsrelevanten Umgebungsbereich des Gebäudes 10 detektiert, so gibt der Sensor
22 ein entsprechendes Signal an die Schalteinrichtung 20 aus. Die Schalteinrichtung
20 gibt ihrerseits ein entsprechendes Signal an die Antriebsmotoren 18 aus, um die
Rollläden 16 vollständig herunter zu fahren.
[0041] Zusätzlich kann die Schalteinrichtung 20 mit einem Alarmsystem 28 gekoppelt sein,
welches bei Detektion einer verdächtigen Person im sicherheitsrelevanten Umgebungsbereich
durch die Schalteinrichtung 20 aktiviert wird und ein optisches oder akustisches Warnsignal
ausgibt oder einen Gebäudezuständigen, eine Sicherheitsfirma oder Polizeidienststelle
benachrichtigt.
[0042] Eine Deaktivierung des scharfgeschalteten Rollladensystems kann, wie bereits erwähnt
wurde, grundsätzlich durch eine entsprechende Betätigung der Triggereinrichtung 24
erreicht werden. Die Schalteinrichtung 20 sorgt in diesem Fall dafür, dass die Rollläden
16 vollständig wieder herauf gezogen werden. Eine derartige Deaktivierung des Systems
kann unabhängig davon erfolgen, ob eine verdächtige Person detektiert wurde, d.h.
also ob die Rollläden 16 vollständig herunter gelassen wurden, oder nicht.
[0043] Ist die Urlaubsschaltung 27 aktiviert und werden die Rollläden 16 aufgrund des Eindringens
einer verdächtigen Person in den überwachten Umgebungsbereich vollständig herunter
gefahren, so kann die Schalteinrichtung 20 so konfiguriert sein, dass die Rollläden
16 zumindest für einen vorbestimmten Zeitraum oder bis zu einer vorbestimmten Uhrzeit,
z.B. bis zum nächsten Morgen, in dem vollständig herunter gelassenen Zustand verbleiben
und erst danach wieder in dem durch die Urlaubsschaltung 27 vorgegebenen Rhythmus
herauf bzw. herunter gefahren werden.
[0044] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Urlaubsschaltung 27 und
die Steuerausgänge 19 für die Antriebsmotoren 18 in die Schalteinrichtung 20 integriert.
[0045] Alternativ ist es jedoch auch möglich, die Schalteinrichtung 20 als einen Nachrüstsatz
für bereits bestehende Rollladensysteme auszubilden. Bei einer derartigen Schalteinrichtung
20 kann auf alle diejenigen Komponenten verzichtet werden, die in einer bestehenden
Rollladensteuerung bereits vorhanden sind.
[0046] In Fig. 3 ist eine bereits installierte Rollladensteuerung 30 gezeigt, durch welche
die Antriebsmotoren 18 der Rollläden 16 zentral steuerbar sind, beispielsweise über
eine Funkverbindung. Die Rollladensteuerung 30 verfügt auch über eine Urlaubsschaltung
27.
[0047] Zum Nachrüsten des bereits vorhandenen Rollladensystems mit der erfindungsgemäßen
Schutzfunktion ist es lediglich erforderlich, entsprechende Sensoren 22 zu installieren
und eine mit den Sensoren 22 in Verbindung stehende und ein Einstellmittel 26 aufweisende
Schalteinrichtung 20' an die Rollladensteuerung 30 derart anzukoppeln, dass die Rollläden
16 durch die Schalteinrichtung 20' über die Rollladensteuerung 30 in der voranstehend
beschrieben Weise herunter gelassen bzw. heraufgezogen werden können.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 10
- Gebäude
- 12
- Eingangstür
- 14
- Fenster
- 16
- Rollladen
- 18
- Antriebsmotor
- 19
- Steuerausgang
- 20
- Schalteinrichtung
- 22
- Sensor
- 24
- Triggereinrichtung
- 26
- Einstellmittel
- 27
- Urlaubsschaltung
- 28
- Alarmsystem
- 30
- Rollladensteuerung
1. Rollladensystem mit mindestens einem Rollladen (16) und mit einem dem bzw. jedem Rollladen
(16) jeweils zugeordneten Antriebsmotor (18), der von einer zugeordneten Schalteinrichtung
(20; 30) ansteuerbar ist, um den Rollladen heraufzuziehen oder herunterzulassen,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Sensor (22) vorgesehen ist, der ausgelegt ist, um zu erkennen, ob
sich eine Person oder ein Fahrzeug einem mit dem Rollladen (16) bzw. mit den Rollläden
(16) ausgestatteten Gebäude (10) von außen nähert, und um die Schalteinrichtung (20;
30), gegebenenfalls über eine zusätzliche Schalteinrichtung (20'), anzusteuern, um
den Rollladen (16) bzw. die Rollläden (16) herunterzulassen.
2. Rollladensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Sensor (22) um einen Bewegungsmelder handelt.
3. Rollladensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Sensor (22) um einen Bewegungsmelder handelt, der im Stande ist zwischen
Tieren und Menschen zu unterscheiden, beispielsweise um einen Bewegungsmelder aus
dem militärischen Bereich.
4. Rollladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (22) oder die Sensoren (22) am Gebäude (10) angebracht ist bzw. sind oder
dass der Sensor (22) oder die Sensoren (22) an einem Gegenstand oder an mehreren Gegenständen
außerhalb des Gebäudes (10) angeordnet ist bzw. sind, z.B. an einem Gegenstand bzw.
an Gegenständen, der bzw. die aus der Gruppe von Gegenständen bestehend aus Pfosten,
Bäumen, Wänden, Zäunen oder benachbarten Gebäuden ausgewählt ist bzw. sind, wobei
der Sensor (22) bzw. die Sensoren (22) vorzugsweise so ausgelegt ist bzw. sind, um
das Gebäude (10) von allen Seiten zu schützen, von denen sich ein Einbrecher dem Gebäude
nähern kann.
5. Rollladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Triggereinrichtung (24) vorgesehen ist, die von einer befugten Person direkt
oder indirekt betätigbar ist, um die Schalteinrichtung (20; 30) direkt oder über eine
etwaige zusätzliche Schalteinrichtung (20') wahlweise zu aktivieren oder zu deaktivieren.
6. Rollladensystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Triggereinrichtung (24) durch einen manuell betätigbaren Schalter und/oder durch
eine Funksteuerung betätigbar ist.
7. Rollladensystem nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Triggereinrichtung (24) mit einer Garagentorsteuerung bzw. -fernbedienung ansteuerbar
ist, wenn eine befugte Person die Garage verlässt oder anfährt.
8. Rollladensystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Triggereinrichtung (24) ausgelegt ist, um den bzw. jeden Antriebsmotor (18) über
die Schalteinrichtung (20) kurzzeitig anzusteuern, um den Rollladen (16) bzw. die
Rollläden (16) über einen Teil des gesamten Fahrwegs herunterzufahren und dann anzuhalten.
9. Rollladensystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zusätzliche Schalteinrichtung (20') ausgelegt ist, um nach Erhalt eines Ansteuersignals
von der Triggereinrichtung (24) den bzw. jeden Antriebsmotor (18) kurzzeitig anzusteuern,
um den Rollladen (16) bzw. die Rollläden (16) über einen Teil des gesamten Fahrwegs
herunterzufahren und dann anzuhalten.
10. Rollladensystem nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Teil des gesamten Fahrwegs im Bereich zwischen 10 und 50 cm liegt und vorzugsweise
etwa 20 cm beträgt.
11. Rollladensystem nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Triggereinrichtung (24) zwei Schaltstellungen bzw. - zustände, nämlich EIN oder
AUS, aufweist.
12. Rollladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem bzw. jedem Antriebsmotor (18) eine Zeitschaltung (27) zugeordnet ist, die nach
Ablauf einer vorgebbaren Zeit den Rollladen (16) bzw. die Rollläden (16) vollständig
oder bis zu einem vorgegebenen oder vorgebbaren Betrag wieder hochfährt.
13. Rollladensystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Zeitschaltung (27) um eine Zeitschaltung handelt, die ohnehin am
Abend den Rollladen (16) bzw. die Rollläden (16) herunterlässt und tagsüber wieder
hochfährt.
14. Rollladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Herunterfahren oder Herunterlassen des Rollladens (16) bzw. der Rollläden
(16) dieser bzw. diese so lange unten bleibt bzw. bleiben, bis eine befugte Person
über die Triggereinrichtung (24) oder eine zugeordnete Zeitschaltung (27) für ein
wieder Hochfahren desselben bzw. derselben sorgt.
15. Rollladensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antriebsmotor (18) bzw. jeder Antriebsmotor (18) über einen Funkempfänger verfügt,
der von dem Sensor (22) oder den Sensoren (22), vorzugsweise über die Schalteinrichtung
(20; 30) und gegebenenfalls über eine zusätzliche Schalteinrichtung (20'), per Funk
und/oder per Draht ansteuerbar ist.
16. Rollladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem bzw. jedem Antriebsmotor (18) um einen Rohrmotor handelt, wobei es
sich bei dem Rohrmotor vorzugsweise um einen schnell laufenden Motor handelt, insbesondere
um einen Motor mit einer Drehgeschwindigkeit größer als 25 upm.
17. Nachrüstsatz für ein Rollladensystem, insbesondere ein Rollladensystem nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass er mindestens einen Sensor (22), der ausgelegt ist, um zu erkennen, ob sich eine
Person oder ein Fahrzeug einem mit dem Rollladen (16) bzw. mit den Rollläden (16)
ausgestatteten Gebäude (10) von außen nähert, sowie eine Schalteinrichtung (20) bzw.
eine zusätzliche Schalteinrichtung (20') umfasst, die nach Erhalt eines entsprechenden
Signals vom Sensor (22) oder von einem der Sensoren (22) für das Herunterlassen des
Rollladens (16) bzw. der Rollläden (16) sorgt.
18. Nachrüstsatz nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass er ferner eine Triggereinrichtung (24) umfasst, die von einer befugten Person direkt
oder indirekt betätigbar ist, um die Schalteinrichtung (20) bzw. eine zusätzliche
Schalteinrichtung (20') wahlweise zu aktivieren oder zu deaktivieren, damit diese
von dem Sensor (22) oder von mehreren Sensoren (22) angesteuert werden kann, um den
Rollladen (16) oder die Rollläden (16) herunterzulassen bzw. um den Rollladen (16)
oder die Rollläden (16) wieder hochzufahren.
19. Verfahren zum Betreiben eines Rollladensystems mit mindestens einem Rollladen (16)
und mit einem dem bzw. jedem Rollladen (16) jeweils zugeordneten Antriebsmotor (18),
der von einer zugeordneten Schalteinrichtung (20; 30) ansteuerbar ist, um den Rollladen
(16) heraufzuziehen oder herunterzulassen,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach Scharfschalten der Schalteinrichtung (20) bzw. einer zusätzlichen Schalteinrichtung
(20'), beispielsweise bei Abwesenheit des Bewohners bzw. des Personals oder bei Anwesenheit
einer oder mehrerer sich unsicher fühlenden Personen, und bei Detektion einer Person
oder eines Fahrzeugs, die bzw. das sich einem mit dem Rollladen (16) bzw. den Rollläden
(16) ausgestatteten Gebäude (10) nähert, der Rollladen (16) bzw. die Rollläden (16)
automatisch vom Antriebsmotor (18) bzw. von den Antriebsmotoren (18) heruntergelassen
werden, und zwar vorzugsweise derart, dass bei Scharfschalten der Schalteinrichtung
(20) bzw. einer zusätzlichen Schalteinrichtung (20') der Rollladen (16) bzw. die Rollläden
(16) um einen Teil des gesamten Fahrwegs heruntergelassen wird bzw. werden.