[0001] Die Erfindung betrifft ein Elektrohandwerkzeuggerät, insbesondere Schlagbohrmaschine
oder Bohrhammer mit einer durch einen Antriebsmotor antreibbaren Spindel, die an ihrem
einen Ende mit ihrer Werkzeugaufnahme zusammenwirkt, sowie einer Schlageinrichtung
zum axialen Bewegen der Spindel in einer Schlagstellung, wobei eine Verstelleinrichtung
zum Verstellen der Spindel zwischen der Schlagstellung und einer Drehstellung vorgesehen
ist.
[0002] Es ist bei Elektrohandwerkzeuggeräten, insbesondere Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmern,
bei denen sowohl eine Schlagstellung der Spindel, in der die Spindel axial translatorisch
bewegt wird, sowie eine Drehstellung vorgesehen ist, bei der die Spindel lediglich
einen drehenden Antrieb vollführt, vorgesehen, dass eine Verstelleinrichtung zwischen
den beiden Stellungen vorgesehen ist. Dabei kann es grundsätzlich auch vorgesehen
sein, dass eine kombinierte Schlag-/Drehstellung vorgesehen ist, in der sowohl ein
drehender als auch ein schlagender Antrieb der Spindel erfolgt.
[0003] Eine derartige Handbohrmaschine mit einer Einrichtung zum Umschalten der Betriebsarten
Bohren und Schlagbohren ist beispielsweise aus der
EP 0 755 756 B1 vorbekannt, wobei sich hier die Bohrspindel in der Drehbohrbetriebsstellung gegen
ein Axiallager abstützt, das als Wälzlager ausgebildet ist und das Verstellorgan über
dieses Wälzlager auf die Bohrspindel einwirkt.
[0004] Eine weitere Ausgestaltung einer entsprechenden Bohrmaschine ist beispielsweise aus
der
EP 0 399 714 B1 vorbekannt, die eine kraftbetriebene Bohrmaschine offenbart, mit einem Betriebsartenveränderungsmechanismus
für das Verändern des Betriebszustandes der Bohrmaschine zwischen einer Betriebsart
ohne Schlagbohren und einer Betriebsart mit Schlagbohren, wobei der Betriebsartenveränderungsmechanismus
ein erstes starres und ein zweites elastisches Bauteil enthält.
[0005] Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Elektrohandwerkzeuggerät bereitzustellen,
bei dem die Verstelleinrichtung einen möglichst große Verstellweg bereitstellt, um
auch bei Schlageinrichtungen mit großer Rastentiefe einen ausreichenden Verstellweg
bereitzustellen.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein gattungsgemäßes Elektrohandwerkzeuggerät,
bei dem die Verstelleinrichtung einen auf der Spindel angeordneten Schaltring umfasst,
der auf beiden Stirnseiten Kurvenanordnungen aufweist, wobei eine der Kurvenanordnungen
durch Drehen des Schaltrings in eine gehäusefeste korrespondierende Kurvenanordnung
einrückbar ist und die zweite Kurvenanordnung mit einer korrespondierenden Kurvenanordnung
eines axial auf der Spindel bewegbaren Druckstücks in Eingriff bringbar ist zum Verstellen
der Schlageinrichtung in eine Schlagstellung.
[0007] Auf diese Weise wird erreicht, dass durch das Ineinandergreifen des Schaltrings im
Bereich seiner Kurvenanordnung mit einer gehäusefesten Kurvenanordnung die Spindel
eine axiale Bewegung vollführen kann, die durch das Gegeneinanderanliegen der Kurvenanordnungen
im nicht eingerückten Zustand blockiert ist. Eine weitere axiale Bewegung wird dadurch
ermöglicht, dass das Druckstück mit seiner Kurvenanordnung in eine zweite Kurvenanordnung
des Schaltrings eintaucht und so einen doppelten axialen Hubweg der Spindel ermöglicht.
[0008] Auf diese Weise kann auch bei Elektrohandwerkzeuggeräten mit Schlageinrichtung, die
einen großen axialen Hub der Spindel benötigen, eine entsprechende Verstelleinrichtung
auf einfache bauartliche Weise bereitgestellt werden. Das Ineinandergreifen der Kurvenanordnung
des Schaltrings mit der Kurvenanordnung des Gehäuses erfolgt hierbei durch Verdrehen
des Schaltrings, so dass die Kurven durch die radiale Verdrehung ineinander eingerückt
werden.
[0009] Durch diese doppelte Einrückung zum einen zwischen Schaltring und gehäusefester Kurvenanordnung
und sowie zwischen Druckstück und Schaltring wird ein großer axialer Weg der Spindel
ermöglicht und so ein Umschaltvorgang realisiert, bei dem zwei Steuerkurven einer
Schlageinrichtung miteinander in Eingriff gelangen können.
[0010] Dabei kann es besonders vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Druckstück mit einer
Feder zusammenwirkt, die das Druckstück vom Schaltring weg belastet. D. h., in der
normalen Grundstellung befinden sich die Steuerkurven von Druckstück und Schaltring
außer Eingriff. Wird nun beispielsweise eine entsprechende Schlagbohrmaschine mit
einem Bohrer gegen ein zu bearbeitendes Werkstück angesetzt, so wird die Spindel entgegen
der Federkraft axial belastet und bewegt sich in axialer Richtung so weit, dass zum
einen die Steuerkurven der Schlageinrichtung miteinander in Eingriff gelangen und
zum anderen die Kurvenanordnungen zwischen Schaltring und Druckstück in einander eintauchen,
so dass bei entsprechend geschaltetem Elektrohandwerkzeug ein Schlag oder Schlagbohrbetrieb
möglich ist, da sich die Spindel axial bewegen lässt.
[0011] Wird dann die Spindel axial nicht mehr belastet, beispielsweise indem das Elektrohandwerkzeuggerät
vom Werkstück weggenommen wird, so findet keine weitere schlagende Bewegung der Spindel
statt. Auf diese Weise kann ein erheblich leichteres Halten eines entsprechend ausgestatteten
Elektrohandwerkzeuggeräts ermöglicht werden.
[0012] Dabei kann weiterhin vorgesehen sein, dass sich das Druckstück mit seiner der Kurvenanordnung
gegenüberliegenden Seite gegen ein Axiallager der Spindel abstützt. Das Axiallager
dient dabei dazu, die Spindel in der Drehstellung zu führen.
[0013] Dabei kann es besonders bevorzugt sein, dass das Druckstück in einer Kulissenführung
geführt ist, so dass kein Verdrehen des Druckstücks möglich ist, sondern das Druckstück
lediglich eine rein translatorische Bewegung bezüglich des Gehäuses ausführen kann.
[0014] Es kann dabei weiterhin vorgesehen sein, dass als Schalter für die Verstelleinrichtung
ein Schiebeschalter vorgesehen ist, der außen an einem Gehäuse des Elektrohandwerkzeuggeräts
vorgesehen ist, wobei es sich hier insbesondere um eine radiale Schiebebewegung handeln
kann, durch die ein Verdrehen des Schaltrings erfolgt.
[0015] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Anmeldeunterlagen.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Elektrohandwerkzeuggerät in Drehstellung
und
- Figur 2
- das Gerät gemäß Figur 1 in Schlagstellung.
[0016] Figur 1 zeigt einen Teil eines Elektrohandwerkzeuggerätes umfassend eine Spindel
10 mit einer Aufnahme 12 für eine Werkzeugaufnahme, wobei die Spindel über ein Getriebe
14 und einen hiermit verbundenen Elektromotor (nicht dargestellt) antreibbar ist.
[0017] Die Spindel ist in einem Maschinengehäuse 16 drehbar gelagert mittels der Lager 18,
20 sowie 22.
[0018] Das Elektrohandwerkzeuggerät umfasst nun ein Schlagwerk, das in seiner Gesamtheit
mit dem Bezugszeichen 24 versehen ist. Das Schlagwerk 24 weist im Wesentlichen zwei
Elemente auf, nämlich das Bauteil 26 mit einer ersten Steuerkurve 28 sowie einen Schläger
30 mit einer zweiten Steuerkurve 32. Die beiden Steuerkurven 28 und 32 der Bauteile
26 und 30 sind aufeinanderzu gerichtet.
[0019] Das Bauteil 26 ist hierbei auf die Spindel 10 aufgepresst und liegt in axialer Richtung
gegen einen Anschlag 34 an. Das Bauteil 26 rotiert dabei mit der Spindel und ist axial
auf dieser festgelegt.
[0020] Der Schläger ist bezüglich der Spindel 10 axial beweglich, kann jedoch gegenüber
dem Gehäuse 16 nicht rotieren. Der Schläger 30 ist in einem Schlägergehäuse 36, das
in das Maschinengehäuse 16 eingefügt und hier fixiert ist, geführt.
[0021] Im Schlägergehäuse 36 ist darüber hinaus eine Feder 40 geführt, die sich mit ihrer
einen Seite gegen den Schläger 30 und mit ihrer anderen Seite gegen das Schlägergehäuse
36 abstützt und diesen vorspannt.
[0022] Figur 1 zeigt eine Ausgestaltung, bei der die Steuerkurven 28 und 32 nicht miteinander
im Eingriff stehen. In dieser Stellung erfolgt lediglich eine rotatorische Bewegung
eines in eine Werkzeugaufnahme eingespannten Werkzeugs, ohne dass eine axiale Schlagbewegung
der Spindel 10 vollführt wird.
[0023] Die Steuerkurven sind dabei so gestaltet, dass wenigstens eine der Steuerkurven einen
Steuernocken aufweist, der in Richtung der anderen Steuerkurve in axialer Richtung
über den Rest der Steuerkurve hinausragt. Darüber hinaus sind Auflaufschrägen vorgesehen,
die ein Gleiten der beiden Steuerkurven aufeinander ermöglichen und so ein Überrasten
der auf einer oder beiden der Steuerkurven vorgesehenen Steuernocken ermöglichen.
Zwischen den beiden Steuernocken sind jeweils sogenannte Täler angeordnet.
[0024] Erfolgt nun, wie in Figur 2 dargestellt ist, ein Einrücken der beiden Steuerkurven
28 und 32 ineinander durch Andrücken eines Werkzeugs an ein zu bearbeitendes Werkstück,
so gelangen die beiden Steuerkurven miteinander in Eingriff. Durch die Drehung des
Bauteils 26 gegenüber dem Schläger 30 werden die beiden Steuerkurven radial relativ
zueinander bewegt, so dass zu einem bestimmten Zeitpunkt die Steuernocken zusammenwirken,
so dass der Schläger 30 entgegen der Richtung des Bauteils 26 ausweicht und hierbei
die Feder 40 eine Stauchung erfährt. Durch diese Stauchung der Feder 40 wird Energie
in der Feder 40 gespeichert. Sobald nun aufgrund einer weiteren Drehung der Steuerkurven
zueinander auf einer oder beiden Steuerkurven ein Tal erreicht wird, entspannt sich
die Feder 40 schlagartig, so dass der Schläger 30 mit der freiwerdenden Energie in
Richtung auf das Bauteil 26 bewegt wird. Der Schläger 30 trifft dabei mit einer vorbestimmten
Energie auf das Bauteil 26 auf und bewegt dieses in axialer Richtung in Richtung auf
das Ende 12 der Spindel 10. Da das Bauteil 26 auf der Spindel 10 festgelegt ist und
hier insbesondere gegen den Anschlag 34 anliegt, wird zusammen mit dem Bauteil 26
die Spindel 10 in axialer Richtung bewegt. Auf diese Weise erfolgt ein Schlag der
Spindel und ein Schlagbohrbetrieb kann bereitgestellt werden, der einen Bohrvorgang
unterstützt.
[0025] Um ein Schalten von einer Schlagstellung in eine Drehstellung und umgekehrt zu ermöglichen,
ist eine Verstelleinrichtung, die in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 42 versehen
ist, an dem der Werkzeugaufnahme gegenüberliegenden Spindelende vorgesehen. Die Verstelleinrichtung
42 umfasst hierbei ein nicht gezeigtes Verstellorgan, insbesondere einen in radialer
Richtung verschiebbaren Schiebeschalter, über den durch einen Bediener der Umschaltvorgang
eingeleitet und durchgeführt wird. Durch Betätigung des Schiebeschalters wird hierbei
ein Schaltring 44, der auf seinen beiden Stirnflächen Kurvenanordnungen 46 und 48
aufweist, gegenüber dem Gehäuse radial bewegt, wodurch die Kurvenanordnung 46 mit
einer Kurvenanordnung auf einem gehäusefesten Bauteil 50, dessen Kurvenanordnung mit
52 bezeichnet ist, in Eingriff bringbar ist. In Figur 1 sind hierbei die Kurvenanordnungen
46 und 50 außer Eingriff dargestellt.
[0026] Figur 2 zeigt nun die miteinander in Eingriff stehenden Kurvenanordnungen 46 und
50 des Schaltrings sowie des gehäusefesten Bauteils 50. Weiterhin umfasst die Verstelleinrichtung
42 ein Druckstück 54, das über eine Feder 56 gegen das Axiallager 20, das im Drehbetrieb
die Spindel 10 abstützt, anliegt. Durch die Feder 56 wird das Druckstück 54 in Richtung
des Schlagwerks 24 gedrückt, so dass in der Grundstellung das Schlagwerk in einer
Stellung befindlich ist, bei der sich die Steuerkurven 28 und 32 außer Eingriff befinden.
[0027] Erfolgt nun ein Verstellen des Stellrings in die in Figur 2 gezeigte Position und
wird dann die Spindel 10 mit ihrem Ende 12 gegen ein Werkstück zur Anlage gebracht,
so kann durch diese Kraft die Federkraft der Feder 56 überwunden werden, so dass das
Druckstück 42 in Pfeilrichtung 58 ausweicht, und so eine Kurvenanordnung 60, die auf
dem Druckstück an seiner in Richtung des Schaltrings 44 weisenden Stirnfläche angeordnet
ist, in Eingriff mit der Kurvenanordnung 48 des Schaltrings 44 gelangt. Diese vollständig
eingerückte Anordnung zeigt nun Figur 2. Die Feder 56 wird hierbei weitestmöglich
zusammengedrückt. Um ein sicheres In- und Außereingriffgelangen der Kurvenanordnungen
48 und 60 zu erreichen, ist vorgesehen, dass das Druckstück 54 auf einer Kulissenführung
derart geführt ist, dass es bezüglich des Gehäuses 16 eine lediglich translatorische
Bewegung durchführen kann. Auf diese Weise wird erreicht, dass, sofern der Benutzer
eines entsprechenden Elektrohandwerkzeuggeräts das Gerät von einem zu bearbeitenden
Werkstück abhebt, der Druck auf die Federn 56 sowie 40 nachlässt und es zu einem Ausfedern
kommt und so keine weitere Schlagbewegung der Spindel durchgeführt wird.
[0028] Eine Anordnung, wie sie in den vorstehenden Figuren gezeigt ist, besitzt dabei den
Vorteil, dass zum einen ein Einrücken der Kurvenanordnungen 46 und 52 und zum anderen
der Kurvenanordnungen 48 und 60 ineinander erfolgt, so dass ein vergleichsweise großer
Hub für die Spindel 10 bereitgestellt wird, was in den Darstellungen in Figuren 1
und 2 gut zu erkennen ist, wobei in Figur 2 die Spindel 10 in der Zeichnungsebene
deutlich nach links verschoben ist. Diese große axiale Bewegung, die hierdurch für
die Spindel 10 ermöglicht wird, erlaubt den Einsatz eines Schlagwerkes mit hoher Rastentiefe
bzw. hohen Nocken der Steuerkurven 28 und 32.
[0029] Durch die Erfindung kann bei gleichbleibender Betätigung eines Schiebeschalters die
Hubbewegung erhöht werden.
1. Elektrohandwerkzeuggerät, insbesondere Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer mit einer
durch einen Antriebsmotor antreibbaren Spindel (10), die an ihrem einen Ende (12)
mit einer Werkzeugaufnahme zusammenwirkt sowie einer Schlageinrichtung (24) zum axialen
Bewegen der Spindel (10) in einer Schlagstellung, wobei eine Verstelleinrichtung (42)
zum Verstellen der Spindel (10) zwischen der Schlagstellung und einer Drehstellung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (42) einen auf der Spindel (10) angeordneten Schaltring (44)
umfasst, der auf beiden Stirnseiten Kurvenanordnungen (46, 48) aufweist, wobei eine
der Kurvenanordnungen (46) durch Drehen des Schaltrings (44) in eine gehäusefeste
korrespondierende Kurvenanordnung (52) einrückbar ist und die zweite Kurvenanordnung
(48) mit einer korrespondierenden Kurvenanordnung (60) eines axial auf der Spindel
(10) bewegbaren Druckstücks (54) in Eingriff bringbar ist zum Verstellen der Schlageinrichtung
(42) in eine Schlagstellung.
2. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckstück (54) mit einer Feder (56) zusammenwirkt, die das Druckstück (54) vom
Schaltring (44) weg belastet.
3. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Druckstück (54) mit seiner der Kurvenanordnung (60) gegenüberliegenden Seite
gegen ein Axiallager (20) der Spindel (10) abstützt.
4. Elektrohandwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckstück (54) in einer Kulisse gegenüber dem Gehäuse (16) unverdrehbar geführt
ist.
5. Elektrohandwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (42) einen Schiebeschalter umfasst zum Verdrehen des Schaltrings
(44).