[0001] Die Erfindung betrifft einen Klappenhalter für eine Möbelklappe, die zwischen einer
ein Schrankfach in einem Möbelkorpus verschließenden Schließstellung und einer nach
oben bewegten Offenstellung verstellbar ist, wobei die Möbelklappe zweigeteilt ist
und von einem oberen Klappenteil und einem unteren Klappenteil gebildet ist, die an
einer Scharnierachse gelenkig miteinander verbunden sind, so dass sie in der Schließstellung
koplanar zueinander sind und beim Überführen in die Offenstellung gegensinnige Schwenkbewegungen
ausführen, indem das obere Klappenteil vom Schrankfach weg und das untere Klappenteil
aus seiner zum oberen Klappenteil koplanaren Lage um die Gelenkachse zum Schrankfach
hin schwenkt, mit mindestens einer Kniehebelanordnung, mit zwei Kniehebelteilen, die
einerseits gelenkig miteinander und andererseits mit dem Möbelkorpus bzw. mit dem
oberen Klappenteil verbunden sind, wobei der Kniehebelanordnung eine Federeinrichtung
zugeordnet ist, die beim montierten Klappenhalter auf das obere Klappenteil beim Öffnen
eine Kraft in Öffnungsrichtung ausübt.
[0002] Solche Beschlagvorrichtungen werden für Schrankfächer verwendet, die entweder im
oberen Bereich eines Hochschranks angeordnet sind oder von einem in der Höhe hängenden
Oberschrank gebildet werden. Schwenkt man die Möbelklappe nach oben, wird das betreffende
Schrankfach zugänglich. Dabei ist die Möbelklappe auf Grund ihrer Zweiteiligkeit faltbar,
so dass die Möbelklappe in der Offenstellung nicht insgesamt sondern nur mit ihrem
oberen Klappenteil nach oben hin vorsteht, während das untere Klappenteil zum Schrankkorpus
hin sozusagen zurückgefaltet ist.
[0003] Üblicherweise enthält die Beschlagvorrichtung eine schrankseitig zu befestigende
Führungseinrichtung, in der ein mit dem unteren Endbereich des unteren Klappenteils
verbundenes Führungselement läuft. Diese Führungseinrichtung erstreckt sich im montierten
Zustand an der Innenseite der betreffenden Seitenwand des Möbelkorpus in vertikaler
Richtung. Dabei sind die beiden seitlichen Endbereiche der Möbelklappe jeweils mittels
einer solchen Führungseinrichtung geführt, so dass an beiden Seitenwänden des Möbelkorpus
jeweils eine Führungseinrichtung angeordnet ist.
[0004] Diese Führungseinrichtungen stellen einen beträchtlichen Herstellungs- und Montageaufwand
dar. Ferner engen sie das Schrankfach ein.
[0005] Beim Öffnen einer solchen Möbelklappe muss möglichst nahe der Gelenkachse an dem
unteren Klappenteil gezogen werden, damit die beiden Klappenteile unter vertikaler
Führung des unteren Endes des unteren Klappenteils in Richtung vom Möbelkorpus weg
ausknicken können. Der zugehörige Handgriff befindet sich also verhältnismäßig weit
oben, so dass er für manche Benutzer nur beschwerlich zu erreichen ist.
[0006] In der
DE 101 24 565 A1 ist eine Klappenhalter der eingangs erwähnten Art offenbart, bei dem vollständig
auf Führungseinrichtungen verzichtet wird. Das untere Klappenteil ist im montierten
Zustand nur mit dem oberen Klappenteil verbunden, ist ansonsten also frei. Der Handgriff
kann hier beliebig weit unten an dem unteren Klappenteil angeordnet sein. Ferner kann
die Breite des unteren Klappenteils beliebig kleiner als seither sein.
[0007] In der
DE 100 19 337 A1 ist ein Klappenhalter offenbart, der in Zusammenhang mit einteiligen Klappen verwendet
wird. Der Klappenhalter besitzt eine Kniehebelanordnung, mit einem um eine Anlenkachse
schwenkbar mit der Klappe verbindbaren klappenseitigen Armteil und einem um eine Schwenkachse
schwenkbar mit einem am Möbelkorpus zu befestigenden Beschlagteil verbundenen korpusseitigen
Armteil. An beiden Enden des korpusseitigen Armteils befinden sich Steuereinrichtungen,
die jeweils ein Druckstück und eine Steuerkurve enthalten. Druckstück und Steuerkurve
werden mittels einer Federeinrichtung gegeneinander gehalten. Die Steuereinrichtung
dient dazu, eine Kraft in Öffnungsrichtung oder eine Kraft in Schließrichtung der
Klappe auszuüben, so dass beispielsweise im ersten Fall die Klappe leichter geöffnet
werden kann oder gegebenenfalls in beliebiger Offenstellung stehen bleibt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Klappenhalter der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
der einfach aufgebaut ist und eine stabile Anbindung einer zweiteiligen Möbelklappe
an den Möbelkorpus ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Klappenhalter mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0010] Der erfindungsgemäße Klappenhalter zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens ein
Steuerhebel zur Steuerung der Schwenkstellung des unteren Klappenteils in Bezug auf
das obere Klappenteil vorgesehen ist, der einerseits um eine erste Schwenkachse schwenkbar
am Möbelkorpus und andererseits um eine zweite Schwenkachse schwenkbar am unteren
Klappenteil befestigbar ist.
[0011] Durch den Steuerhebel erfolgt eine Abstützung des unteren Klappenteils, so dass dieses
nicht mehr frei um die Scharnierachse schwenken kann. Dadurch wird verhindert, dass
das untere Klappenteil in seiner Offenstellung frei hängt und somit insbesondere durch
manuelle Beaufschlagung unbeabsichtigt umherschwenken kann. Ein weiterer Vorteil des
erfindungsgemäßen Klappenhalters ist, dass bereits in Zusammenhang mit einteiligen
Klappen verwendete Kniehebelanordnungen, wie sie beispielsweise aus der
DE 100 19 337 A1 bekannt sind, jetzt auch für zweiteilige Möbelklappen verwendet werden können.
[0012] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die erste Schwenkachse in der Schließstellung
der Möbelklappe oberhalb der zweiten Schwenkachse angeordnet. Insbesondere erstreckt
sich der Steuerhebel in der Schließstellung der Möbelklappe schräg nach vorne unten.
Prinzipiell wäre es jedoch auch denkbar, dass der Steuerhebel in der Schließstellung
der Möbelklappe im Wesentlichen parallel zur Möbelklappe ausgerichtet ist. Die korpusseitigen
Schwenkachsen bzw. Anlenkpunkte des korpusseitigen Kniehebelteils bzw. des Steuerhebels
können in ihrer Lage am Schrankkorpus variiert werden. Eine Anpassung an unterschiedliche
Schrankfach-Geometrien ist daher möglich. Es ist möglich, dass der korpusseitige Anlenkpunkt
der Kniehebelanordnung und der korpusseitige Anlenkpunkt des Steuerhebels zusammenfallen.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die der Kniehebelanordnung zugeordnete
Federeinrichtung derart ausgebildet, dass in Schließstellung eine Zuhaltekraft auf
die Möbelklappe ausgeübt wird. Es ist also möglich, dass die Federeinrichtung auf
das obere Klappenteil in der Schließstellung eine Zuhaltekraft und beim Öffnen nach
Überwinden einer Totpunklage eine Kraft in Öffnungsrichtung ausübt. Prinzipiell wäre
es jedoch auch möglich, die Federeinrichtung derart auszubilden, dass diese keine
Zuhaltekraft ausübt, sondern die Zuhaltekraft in Schließstellung durch dementsprechende
Ausgestaltung des Scharniers zwischen dem oberen Klappenteil und dem Möbelkorpus erzielt
wird.
[0014] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist dem Steuerhebel eine weitere Federeinrichtung
zugeordnet, die zusätzlich zur Federeinrichtung an der Kniehebelanordnung in Schließstellung
eine Zuhaltekraft und/oder beim Öffnen eine Kraft in Öffnungsrichtung ausübt. Die
weitere Federeinrichtung kann also die kniehebelseitige Federeinrichtung beim Öffnen
mittels einer Zusatzkraft in Öffnungsrichtung unterstützen. Die weitere bzw. steuerhebelseitige
Federeinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass sie in Schließstellung eine Zuhaltekraft
ausübt und nach Überwinden eines Totpunkts die Öffnung der Möbelklappe unterstützt.
Es wären also unter anderem die Variante denkbar, dass die kniehebelseitige Federeinrichtung
in Schließstellung eine Zuhaltekraft und beim Öffnen eine Öffnungskraft ausübt und
die weitere, steuerhebelseitige Federeinrichtung ebenfalls in Schließstellung eine
Zuhaltekraft und beim Öffnen eine Öffnungskraft ausübt. Die beiden Federeinrichtungen
können sich also bei der Zuhaltekraft und bei der Kraft in Öffnungsrichtung gegenseitig
unterstützen. Bei einer weiteren bevorzugten Variante übt die kniehebelseitige Federeinrichtung
lediglich beim Öffnen eine Kraft in Öffnungsrichtung aus, während in der Schließstellung
die Zuhaltekraft von der steuerhebelseitigen Federeinrichtung übernommen wird.
[0015] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Klappenhalters, wobei sich die Möbelklappe in der Schließstellung befindet,
- Figur 2
- den Klappenhalter von Figur 1, wobei sich die Möbelklappe in einer ersten Zwischenstellung
befindet,
- Figur 3
- den Klappenhalter von Figur 1, wobei sich die Möbelklappe in einer zweiten zwischenstellung
befindet und
- Figur 4
- den Klappenhalter von Figur 1, wobei sich die Möbelklappe in der Offenstellung befindet.
[0016] Die Figuren 1 bis 4 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Klappenhalters 11. Der Klappenhalter 11 ist an einem Schrank, insbesondere Oberschrank,
angeordnet, der in der Höhe an einer Gebäudewand hängend befestigt wird. Der Korpus
12 des Schrankes weist zwei einander entgegengesetzte, vertikale Seitenwände 13, von
denen in der Zeichnung nur eine sichtbar ist, eine Bodenwand 14, eine Deckenwand 15
und eine Rückwand auf und enthält ein von diesen Wänden begrenztes Schrankfach 16.
Der Vorderseite des Schrankfachs 16 ist eine Möbelklappe 17 zugeordnet, die in ihrer
aus Figur 1 hervorgehenden Schließstellung 18 eine vertikale Lage einnimmt und das
Schrankfach 16 verschließt. Die Möbelklappe 17 kann aus dieser Schließstellung 18
in eine den Zugang zum Schrankfach 16 gestattende Offenstellung 19 (Figur 4) verstellt
werden, wobei die Öffnungsbewegung über die in den Figuren 2 und 3 gezeigten zwischenstellungen
20, 21 nach oben hin erfolgt.
[0017] Die Möbelklappe 17 ist zweigeteilt und wird von einem oberen Klappenteil 22 und einem
unteren Klappenteil 23 gebildet, die an einer Scharnierachse E gelenkig miteinander
verbunden sind. Die Scharnierachse E ist üblicherweise von zwei jeweils an einem der
beiden seitlichen Endbereiche der Möbelklappe 17 angeordneten Scharnieren gebildet,
die jedoch in der Zeichnung nicht dargestellt sind. Das Scharnier kann ein am oberen
Klappenteil 22 zu befestigendes oberes Scharnierteil und ein am unteren Klappenteil
23 zu befestigendes unteres Scharnierteil aufweisen, die mittels eines die Scharnierachse
E bildenden Scharnierstiftes oder dergleichen aneinander angelenkt sind. Die beiden
Scharnierteile können an der dem Schrankfach 16 zugewandten Innenseite der Klappenteile
22, 23 befestigt sein. Die Scharnierachse E kann nahe der Fuge zwischen den beiden
Klappenteilen 22, 23 oder auch mit einem gewissen Abstand ober- oder unterhalb der
Fuge angeordnet sein.
[0018] Das obere Klappenteil 22 ist ferner noch um eine Gelenkachse F verschwenkbar am Möbelkorpus
12 gelagert. Diese Gelenkachse F liegt bevorzugt an der Deckenwand 15 des Möbelkorpus
12.
[0019] In der Schließstellung 18 schließt sich das untere Klappenteil 23 an die Unterseite
des oberen Klappenteils 22 in Verlängerung von diesem an, so dass die beiden Klappenteile
22, 23 koplanar zueinander sind. Beim Überführen in die Offenstellung 19 führen die
beiden Klappenteile 22, 23 gegensinnige Schwenkbewegungen aus, indem das obere Klappenteil
22 vom Schrankfach 16 und somit vom Möbelkorpus 12 gemäß Pfeil 24 wegschwenkt, während
das untere Klappenteil 23 aus seiner zum oberen Klappenteil 22 koplanaren Lage um
die Scharnierachse E zum Schrankfach 16 und somit zum Möbelkorpus 12 hin in Richtung
gemäß Pfeil 25 schwenkt, so dass die Möbelklappe 17 sozusagen zusammengefaltet wird.
[0020] An mindestens einem der beiden seitlichen Endbereiche des Schrankes ist eine Kniehebelanordnung
26 angeordnet, mit jeweils zwei Kniehebelteilen 27, 28, die einerseits um eine Gelenkachse
B verschwenkbar miteinander und andererseits um eine korpusseitige Schwenkachse A
mit dem Möbelkorpus 12 bzw. um eine klappenseitige Schwenkachse C verschwenkbar mit
dem oberen Klappenteil 22 verbunden sind.
[0021] Der Kniehebelanordnung 26 ist eine Federeinrichtung 29 (Fig. 1) zugeordnet, die bei
montiertem Klappenhalter 11 auf das obere Klappenteil 22 beim Öffnen eine Kraft in
Öffnungsrichtung ausübt. Die Federeinrichtung 29 (Fig. 1) kann beispielsweise in das
korpusseitige Kniehebelteil 27 integriert werden. Andererseits ist es jedoch auch
möglich, eine externe Federeinrichtung 29 zu verwenden, die einenends ortsfest am
Schrankkorpus 12 und andernends mit dem ersten Kniehebelteil 27 verbunden ist. Die
Federeinrichtung 29 kann von wenigstens einer Druck- oder wenigstens einer Zugfeder
gebildet werden. Als Federarten kommen Schraubenfeder und/oder Gasdruckfeder in Betracht
[0022] Der Federeinrichtung 29 kann beispielsweise ein Druckstück zugeordnet sein, das einenends
durch die Federeinrichtung 29 federkraftbeaufschlagt ist und andernends eine Steuerrolle
trägt, die ihrerseits vom Druckstück auf eine Steuerkurve gedrückt wird. Die Steuerkurve
kann sich beispielsweise im Bereich der Gelenkachse B zwischen den beiden Kniehebelteilen
27, 28 befinden. Die Steuerkurve kann derart ausgelegt sein, dass die Federeinrichtung
29 in Schließstellung 18 der Möbelklappe 17 ein Drehmoment auf die Kniehebelanordnung
26 ausübt, so dass eine Zuhaltekraft erzeugt wird. Überfährt die Steuerrolle eine
bestimmte, durch die Kurvenform der Steuerkurve vorgegebene Totpunktlage, so ändert
sich die Drehmomentrichtung, so dass ab diesem Punkt eine Kraft in Öffnungsrichtung
ausgeübt wird.
[0023] Es ist ferner ein Steuerhebel 30 zur Steuerung der Schwenkstellung des unteren Klappenteils
23 in Bezug auf das obere Klappenteil 22 vorgesehen, der einerseits um eine erste
Schwenkachse A schwenkbar am Möbelkorpus 12 und andererseits um eine zweite Schwenkachse
D schwenkbar am unteren Klappenteil 23 befestigbar ist. In dem in den Figuren 1 bis
4 gezeigten Ausführungsbeispiel sind Kniehebelanordnung 26 und Steuerhebel 30 an derselben
korpusseitigen bzw. ersten Schwenkachse A am Möbelkorpus 12 schwenkbar gelagert. Es
ist jedoch auch möglich, dass die korpusseitigen Anlenkpunkte für die Kniehebelanordnung
26 und für den Steuerhebel 30 an voneinander verschiedenen Orten am Schrankkorpus
12 liegen.
[0024] Wie in Figur 1 schematisch dargestellt, kann dem Steuerhebel 30 eine weitere Federeinrichtung
31 zugeordnet sein. Der Federeinrichtung 31 kann ebenfalls in ähnlicher Weise wie
bei der kniehebelseitigen Federeinrichtung 29 eine Steuerrolle zugeordnet sein, die
über die Federeinrichtung 31 auf eine zugeordnete Steuerkurve gedrückt wird. Die weitere
Federeinrichtung 31 kann zusätzlich zu an der Kniehebelanordnung 26 angeordneten Federeinrichtung
29 in Schließstellung eine Zuhaltekraft und/oder beim Öffnen eine Kraft in Öffnungsrichtung
ausüben.
[0025] Es kann ferner eine Ausgleichseinrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen sein, die
die Möbelklappe 17 in deren Schließstellung 18 zur Erzielung einer Klappenstreckung
nach unten zieht. Eine derartige Ausgleichseinrichtung ist beispielsweise in der
DE 10 2004 019 784 B3 beschrieben, auf die hier Bezug genommen wird.
[0026] Im Folgenden wird nunmehr die Funktion des erfindungsgemäßen Klappenhalters 11 beim
Öffnen oder Schließen der Möbelklappe 17 gemäß den Figuren 1 bis 4 erläutert. In beispielhafter
Annahme ist dabei die Kniehebelanordnung 26 mit einer kniehebelseitigen Federeinrichtung
29 versehen, die lediglich beim Öffnen eine Kraft in Öffnungsrichtung ausübt, während
dem Steuerhebel 30 eine weitere Federeinrichtung 31 zugeordnet ist, die die Öffnungskraft
unterstützt und zusätzlich in der Schließstellung eine Zuhaltekraft auf die Möbelklappe
17 ausübt:
[0027] In Figur 1 ist die Schließstellung 18 der Möbelklappe 17 dargestellt. Die weitere
Federeinrichtung 31 übt dabei eine Zuhaltekraft auf die Möbelklappe 17 aus. Der Steuerhebel
30 ist nach vorne unten ausgerichtet. Die beiden Klappenteile stehen in koplanarer
Ausrichtung zueinander.
[0028] Wird nun an dem unteren Klappenteil 23 gezogen, beispielsweise an einem dort angeordneten
Handgriff, so schwenkt die Möbelklappe 17 insgesamt um die Gelenkachse F, die Unterkante
des unteren Klappenteils 23 hebt sich vom Möbelkorpus 12 ab, wobei das untere Klappenteil
gleichzeitig um die Scharnierachse E gemäß Pfeil 25 nach innen schwenkt. Das untere
Klappenteil 23 ist über den Steuerhebel 30 abgestützt, so dass die Schwenkstellung
des unteren Klappenteils 23 in Bezug auf das obere Klappenteil 22 gesteuert wird.
Der Steuerhebel 30 bildet dabei gemeinsam mit dem unteren Klappenteil 23 eine weitere
Kniehebelanordnung 32, mit den Anlenkpunkten ADE. Beim Öffnen der Möbelklappe 17 wird
sowohl von der Federeinrichtung 29 als auch von der weiteren, steuerhebelseitigen
Federeinrichtung 31 eine Kraft in Öffnungsrichtung ausgeübt.
[0029] Die Kraft in Öffnungsrichtung wirkt gegen die Gewichtskraft der Möbelklappe 17 und
kann derart dimensioniert sein, dass die Möbelklappe 17 in beliebiger Offenstellung
stehen bleibt.
[0030] Eine solche Situation ist in Figur 2 dargestellt, in der sich die Möbelklappe 17
in einer ersten Zwischenstellung 20 befindet. In dieser Zwischenstellung befindet
sich die erste Schwenkachse A oberhalb der zweiten Gelenkachse D.
[0031] Wird die Möbelklappe 17 weiter geöffnet, so wird die in Figur 3 dargestellte zweite
Zwischenstellung 21 erreicht, in der der Steuerhebel 30 in waagrechter Hebelstellung
aus dem Möbelkorpus 12 herausragt. Die Achsen A und D befinden sich auf derselben
Höhe.
[0032] Schließlich gelangt die Möbelklappe 17 in die in Figur 4 dargestellte Offenstellung
19. Hierbei befindet sich die zweite Schwenkachse D oberhalb der korpusseitigen zweiten
Schwenkachse A, d.h. die Unterkante des unteren Klappenteils befindet sich nunmehr
wieder näher am Möbelkorpus 12 als in der in Figur 3 dargestellten zweiten Zwischenstellung
21. Darüber hinaus ist die Kniehebelanordnung 26 mit den Gelenkpunkten ABC im Wesentlichen
vollständig gestreckt. Beim Schließen der Möbelklappe 17 laufen umgekehrte Vorgänge
ab, wobei die Schließbewegung durch das Klappengewicht unterstützt wird. Erreicht
die Möbelklappe wieder die in Figur 1 dargestellte Schließstellung 18, so wirkt die
von der weiteren Federeinrichtung 31 ausgeübte Zuhaltekraft auf die Möbelklappe 17.
1. Klappenhalter für eine Möbelklappe 17, die zwischen einer ein Schrankfach (16) in
einem Möbelkorpus (12) verschließenden Schließstellung (18) und einer nach oben bewegten
Offenstellung (19) verstellbar ist, wobei die Möbelklappe (17) zweigeteilt ist und
von einem oberen Klappenteil (22) und einem unteren Klappenteil (23) gebildet ist,
die an einer Scharnierachse (E) gelenkig miteinander verbunden sind, so dass sie in
der Schließstellung (18) koplanar zueinander sind und beim Überführen in die Offenstellung
(19) gegensinnige Schwenkbewegungen ausführen, indem das obere Klappenteil (22) vom
Schrankfach (16) weg und das untere Klappenteil (23) aus seiner zum oberen Klappenteil
(22) koplanaren Lage um die Scharnierachse (E) zum Schrankfach (16) hinschwenkt, mit
mindestens einer Kniehebelanordnung (26), mit zwei Kniehebelteilen (27, 28), die einerseits
gelenkig miteinander und andererseits mit dem Möbelkorpus (12) bzw. mit dem oberen
Klappenteil (22) verbunden sind, wobei der Kniehebelanordnung (26) eine Federeinrichtung
(29) zugeordnet ist, die bei montiertem Klappenhalter (11) auf das obere Klappenteil
(22) beim Öffnen eine Kraft in Öffnungsrichtung ausübt, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Steuerhebel (30) zur Steuerung der Schwenkstellung des unteren Klappenteils
(23) in Bezug auf das obere Klappenteil (22) vorgesehen ist, der einerseits um eine
erste Schwenkachse (A) schwenkbar am Möbelkorpus (12) und andererseits um eine zweite
Schwenkachse (D) schwenkbar am unteren Klappenteil (23) befestigbar ist.
2. Klappenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schwenkachse (A) in der Schließstellung (18) der Möbelklappe (17) oberhalb
der zweiten Schwenkachse (D) liegt.
3. Klappenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerhebel (30) in der Schließstellung (18) der Möbelklappe (17) schräg nach
vorne unten ausgerichtet ist.
4. Klappenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zweite Schwenkachse (D) im unteren Bereich des unteren Klappenteils (23)
befindet.
5. Klappenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerhebel (30) in einer zwischen der Schließstellung (18) und der Offenstellung
(19) gelegenen Zwischenstellung (21) der Möbelklappe (17) in waagrechter Hebelstellung
aus dem Möbelkorpus (17) herausragt.
6. Klappenhalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der zweiten Schwenkachse (D) zum Möbelkorpus (12) in einer Hebelstellung
ober- und unterhalb der waagrechten Hebelstellung geringer ist als in der waagrechten
Hebelstellung.
7. Klappenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Steuerhebel (30) eine weitere Federeinrichtung (31) zugeordnet ist, die zusätzlich
zur Federeinrichtung (29) an der Kniehebelanordnung (26) in Schließstellung (18) eine
Zuhaltekraft und/oder beim Öffnen eine Kraft in Öffnungsrichtung auf die Möbelklappe
(17) ausübt.
8. Klappenhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Kniehebelanordnung (32) gebildet ist, vom als erstes Kniehebelteil ausgebildeten
Steuerhebel (30) und vom als zweites Kniehebelteil ausgebildeten unteren Klappenteil
(23).