[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Schichtwärmeübertragers
mit einem Schichtblock aus Schichtblechen, die einen um 180 Grad umgebogenen Randbereich
aufweisen, der stoffschlüssig mit einem Randbereich, insbesondere einem um 180 Grad
umgebogenen Randbereich, eines benachbarten Schichtblechs verbunden wird. Die Erfindung
betrifft auch einen zu verlötenden Schichtwärmeübertrager mit einem Schichtblock aus
Schichtblechen, die einen um 180 Grad umgebogenen Randbereich aufweisen, der stoffschlüssig
mit einem Randbereich, insbesondere mit einem um 180 Grad umgebogenen Randbereich,
eines benachbarten Schichtblechs verbunden wird.
[0002] Aus der
deutschen Offenlegungsschrift DE 103 28 274 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Schichtwärmeübertragers bekannt, bei dem
eine Vielzahl von Trennplatten zu einem Schichtblock gestapelt wird, wobei auf oder
zwischen den Trennplatten Lot deponiert wird, bevor der Schichtblock verlötet wird.
Aus der
deutschen Offenlegungsschrift DE 100 42 690 A1 ist ein Schichtwärmeübertrager mit einem Schichtblock aus Trennplatten bekannt, die
zwischenliegende Strömungskanalschichten begrenzen. Die Trennplatten weisen auf wenigstens
einer Hauptseite randseitig einen vorstehenden Falzrand auf, der im Schichtblock fluiddicht
mit dem gegenüberliegenden Randbereich einer benachbarten Trennplatte verbunden ist
und als seitliche Begrenzung der zugehörigen Strömungskanalschicht dient. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel ist jede Trennplatte entlang ihres Massivrandes mit dem angrenzenden
Bereich der benachbarten Trennplatte durch Laserschweißverbindungen fluiddicht verbunden.
Alternativ kommen je nach Trennplattenmaterial und Anwendungsfall andere fluiddichte
Verbindungen in Betracht, wie Löten, Kleben und/oder mechanisches Verspannen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines Schichtwärmeübertragers
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und einen Schichtwärmeübertrager gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 10 zu schaffen, der eine hohe Festigkeit und/oder Dichtigkeit aufweist
und kostengünstig herstellbar ist.
[0004] Die Aufgabe ist bei einem Verfahren zum Herstellen eines Schichtwärmeübertragers
mit einem Schichtblock aus Schichtblechen, die einen um 180 Grad umgebogenen Randbereich
aufweisen, der stoffschlüssig mit einem Randbereich, insbesondere einem um 180 Grad
umgebogenen Randbereich, eines benachbarten Schichtblechs verbunden wird, dadurch
gelöst, dass ein Lotfolienstreifen auf dem um 180 Grad umgebogenen Randbereich des
Schichtblechs fixiert wird, bevor der Randbereich mit dem Randbereich, insbesondere
mit dem um 180 Grad umgebogenen Randbereich, des benachbarten Schichtblechs verlötet
wird. Der um 180 Grad umgebogene Randbereich wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
auch als Falzrand oder kurz als Falz bezeichnet, obwohl die umgebogenen Randbereiche
von zwei benachbarten Trennplatten nicht ineinander greifen. Das erfindungsgemäße
Verfahren liefert unter anderem den Vorteil, dass auf einfache Art und Weise ein Schichtwärmeübertrager
mit einem hinsichtlich seiner mechanischen Eigenschaften relativ weichen Schichtblock
geschaffen wird, der aber trotzdem eine hohe Dichtigkeit aufweist.
[0005] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass
der umgebogene Randbereich des Schichtblechs auf beiden Seiten mit einer lötfähigen
Beschichtung versehen wird. Dadurch wird beim Verlöten eine hohe mechanische Festigkeit
gewährleistet.
[0006] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Lotfolienstreifen auf den um 180 Grad umgebogenen Randbereich des Schichtblechs
aufgeklebt wird. Dadurch wird auf einfache Art und Weise eine stabile Fixierung des
Lotfolienstreifens auf dem umgebogenen Randbereich des Schichtblechs gewährleistet.
[0007] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass der Lotfolienstreifen auf den um 180 Grad umgebogenen Randbereich des Schichtblechs
aufgeschweißt wird. Das Aufschweißen des Lotfolienstreifens erfolgt zum Beispiel durch
Roll-Punktschweißen.
[0008] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem um 180 Grad umgebogenen Randbereich des Schichtblechs ein Lotfolienstreifen
fixiert wird, der breiter als der umgebogene Randbereich des Schichtblechs ist. Der
Lotfolienstreifen ragt über den umgebogenen Randbereich des Schichtblechs hinaus in
den angrenzenden Kanal, der zwischen zwei Schichtblechen ausgebildet ist.
[0009] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass ein über den um 180 Grad umgebogenen Randbe reich des Schichtblechs überstehender
Abschnitt des Lotfolienstreifens außerhalb des Randbereichs auf dem Schichtblech fixiert
wird. Der Lotfolienstreifen haftet also vor dem Verlöten nicht an dem umgebogenen
Randbereich des Schichtblechs sondern an einer Kanalbegrenzungswand, die von dem Schichtblech
gebildet wird. Der Lotfolienstreifen ist somit zwar relativ zu dem umgebogenen Randbereich
fixiert, nicht aber daran.
[0010] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass der überstehende Abschnitt des Lotfolienstreifens eine Klebschicht aufweist,
mit deren Hilfe der überstehende Abschnitt des Lotfolienstreifens auf das Schichtblech
aufgeklebt wird. Dadurch wird vor dem Verlöten eine stabile Befestigung des Lotfolienstreifens
an einer Kanalbegrenzungswand gewährleistet, die von dem Schichtblech gebildet wird.
[0011] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass der um 180 Grad umgebogene Randbereich des Schichtblechs und der daran anliegende
Randbereich des benachbarten Schichtblechs mit Durchgangslöchern versehen wird, durch
die unter dem Einfluss der Schwerkraft und/oder von Kapillarkräften Lot von dem Lotfolienstreifen
zwischen die umgebogenen Randbereiche der Schichtbleche und das zugehörige Schichtblech
gelangt. Durch die Gestalt und Größe der Durchgangslöcher kann die Verlötung des umgebogenen
Randbereichs mit dem zugehörigen Schichtblech gezielt beeinflusst werden.
[0012] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchgangslöcher einen kreisrunden oder einen länglichen Querschnitt aufweisen.
Die Durchgangslöcher werden zum Beispiel von Bohrungen oder Schlitzen gebildet.
[0013] Bei einem zu verlötenden Schichtwärmeübertrager mit einem Schichtblock aus Schichtblechen,
die einen um 180 Grad umgebogenen Randbereich aufweisen, der stoffschlüssig mit einem
Randbereich, insbesondere mit einem um 180 Grad umgebogenen Randbereich, eines benachbarten
Schichtblechs verbunden wird, ist die angegebene Aufgabe dadurch gelöst, dass ein
Lotfolienstreifen gemäß einem vorab beschriebenen Verfahren auf dem um 180 Grad umgebogenen
Randbereich eines Schichtblechs fixiert ist. Der Lotfolienstreifen wird auf dem um
180 Grad umgebogenen Randbereich eines Schichtblechs fixiert, bevor der Randbereich
mit einem weiteren Randbereich, insbesondere einem um 180 Grad umgebogenen Randbereich,
eines benachbarten Schichtblechs verlötet wird. Der erfindungsgemäße Schichtwärmeübertrager
liefert unter anderem den Vorteil, dass zur Herstellung dichter und fester Verbindungen
weniger Lotmaterial benötigt wird als zur Herstellung herkömmlicher Schichtwärmeübertrager,
die meist vollflächig verlötet sind.
[0014] Bei einem zu verlötenden Schichtwärmeübertrager mit einem Schichtblock aus Schichtblechen,
die einen um 180 Grad umgebogenen Randbereich aufweisen, der stoffschlüssig mit einem
Randbereich, insbesondere mit einem um 180 Grad umgebogenen Randbereich, eines benachbarten
Schichtblechs verbunden wird, wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass
der um 180 Grad umgebogene Randbereich mit dem Schichtblech stoffschlüssig verbunden,
bevorzugt verlötet oder geschweißt wird. Der erfindungsgemäße Schichtwärmeübertrager
liefert unter anderem den Vorteil, dass aufgrund der stoffschlüssigen Verbindung des
Schichtbleches mit seinem umgebogenen Randbereich während des Betriebes des Schichtwärmeübertragers
unter Umständen auftretende Druckwechselbelastungen zumindest teilweise absorbiert
werden, so dass eine verbesserte Dichtheit und/oder Festigkeit erreicht wird.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Schichtbleche jeweils eine oder
mehrere Sicken auf, die mit benachbarten Schichtblechen, bevorzugt deren Sicken, verlötbar
sind. Hierdurch wird die Dichtheit und/oder die Festigkeit weiter erhöht.
[0016] Grundgedanke der Erfindung ist es, ein zu vedötendes Bauteil mit mindestens einem
ersten Lötspalt zwischen zwei. Verbindungsbereichen zur stoffschlüssig dichten Umschließung
einer Kammer oder eines Kanals, wobei die Verbindungsbereiche einem oder zwei Einzelteilen
zugeordnet sind, und mit mindestens einem insbesondere zu dem ersten Lötspalt parallelen
zweiten Lötspalt, der von dem ersten Lötspalt durch eine Wand des Bauteils getrennt
ist, mit einer oder mehreren Durchgangsöffnungen in der Wand zu versehen. Somit gelangt
unter dem Einfluss der Schwerkraft und/oder von Kapillarkräften Lot von dem ersten
Lötspalt zu dem zweiten Lötspalt oder umgekehrt.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Teil eines Schichtblocks eines erfindungsgemäßen Schichtwärmeübertragers im
Schnitt und
- Figur 2
- ein Schichtblech gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Draufsicht.
[0018] In Figur 1 ist ein Teil eines Schichtblocks 1 im Schnitt dargestellt. Der Schichtblock
1 umfasst zwei Schichtbleche 3, 4, die jeweils einen falzartig um 180 Grad umgebogenen
Randbereich 5, 6 aufweisen. Der umgebogene Randbereich 5, 6 der Schichtbleche 3, 4
wird auch als Falz bezeichnet. Die umgebogenen Randbereiche 5, 6 dienen dazu, die
Schichtbleche 3, 4 in einem definierten Abstand zueinander anzuordnen, um zwischen
den Schichtblechen 3, 4 einen Strömungskanal 8 für ein Medium auszubilden. Die beiden
übereinander angeordneten Schichtbleche 3, 4 werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
auch als benachbarte Schichtbleche bezeichnet. Der Kanal 8 ist auf der der Randbereiche
5, 6 entgegengesetzten Seite durch Sicken 10, 11 begrenzt, die jeweils einen U-förmigen
Querschnitt aufweisen und nicht miteinander verlötet sind. Durch eine Vielzahl von
ähnlichen Sicken ist der Schichtblock 1 in eine Vielzahl von Kanälen 8, 14 unterteilt.
[0019] Die beiden Schichtbleche 3, 4 werden gemäß der vorliegenden Erfindung mit Hilfe eines
Lotfolienstreifens 16 miteinander verlötet. Der Lotfolienstreifen 18 weist drei Lotfolienstreifenabschnitte
18, 20 und 22 auf. Der Lotfolienstreifenabschnitt 18 ist zwischen den beiden umgebogenen
Randbereichen 5, 6 der Schichtbleche 3, 4 angeordnet. Der Lotfolienstreifenabschnitt
22 ist mit Hilfe einer Klebstoffschicht 24 in dem Kanal 8 auf das Schichtblech 4 aufgeklebt.
Die beiden Lotfolienstreifenabschnitte 18 und 22 sind durch den Lotfolienstreifenabschnitt
20 einstückig miteinander verbunden. Durch den in dem Kanal 8 mit dem Schichtblech
4 verklebten Lotfolienstreifenabschnitt 22 wird der Lotfolienstreifenabschnitt 18
sicher zwischen den umgebogenen Randbereichen 5, 6 der Schichtbleche 3, 4 fixiert.
[0020] In den umgebogenen Randbereichen 5, 6 der Schichtbleche 3, 4 sind Durchgangslöcher
31, 32 vorgesehen, durch die aufgrund von Kapillarkräften und/oder unter Einwirkung
der Schwerkraft Lotmaterial von dem Latfoüenstreifenabschnitt 18 in die Zwischenräume
34, 35 zwischen den umgebogenen Randbereichen 5, 6 und den Schichtblechen 3, 4 gelangt.
Dabei dient der überstehende Lotstreifen auch als Lotreservoir für die Verlötung der
Spalte 34, 35, die durch gravitative und/oder kapillare Effekte mit Lot versorgt werden.
Schichtwärmetauscher, insbesondere Kreuzstrom-Wärmeübertrager, die im Hochtemperaturbereich
zum Einsatz kommen, werden bei der Inbetriebnahme und während des Betriebs innerhalb
kürzester Zeit großen thermischen Belastungen und erheblichen Temperaturdifferenzen
ausgesetzt. Aufgrund der lokal stark unterschiedlichen Temperaturen muss der Wärmeübertrager
erhebliche thermische Ausdehnungen aushalten. Um eine Schädigung des Wärmeübertragers
durch die hierdurch bedingten mechanischen Belastungen zu begrenzen beziehungsweise
zu vermeiden, wird der Schichtwärmetauscher oder Wärmeübertrager gemäß einer Variante
nur lokal verlötet. Dadurch kann eine größere Nachgiebigkeit und eine geringere Verbindungssteifigkeit
erreicht werden.
[0021] Durch die erfindungsgemäße Verlötung nur in den Randbereichen wird sichergestellt,
dass der Schichtblock hinsichtlich seiner mechanischen Eigenschaften weich bleibt,
aber trotzdem einen dichten und/oder komplett verlöteten Falz ausbildet. Bei Anwendung
der erfindungsgemäßen Vorgehensweise wird ein Schichtblock geschaffen, der über einen
mechanisch widerstandsfähigen, weil zumindest teilweise beidseitig verlöteten, Falz
verfügt und zur Herstellung einer geringeren Lotmenge bedarf als herkömmliche Wärmeübertrager.
Daraus ergibt sich eine deutliche Verbesserung hinsichtlich Bauteilfestigkeit und
Herstellkosten.
[0022] Der erfindungsgemäße Schichtwärmeübertrager wird nur im Bereich des Falzes verlötet.
Dadurch ergibt sich im Inneren des Wärmeübertragers ein flächiger, ungefügter Bereich,
der beim Auftreten von Thermospannungen über ein höheres reversibles Verformungspotential
verfügt als herkömmliche Wärmeübertrager.
[0023] Um das zu erreichen, wird ein schmaler Lotstreifen auf dem Falz fixiert. Das Fixieren
des Lotstreifens kann zum Beispiel durch Aufkleben auf das jeweilige Schichtblech
erfolgen. Gemäß dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Klebebereich
so gewählt, dass der Kleber nicht im Falzbereich, sondern in dem benachbarten Kanal
8 haftet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Lotstreifen zum Beispiel
mit einem Roll-Punktschweißverfahren auf dem Falzblech fixiert. Eine Großserienfertigung
ist hierbei durch die Verwendung eines Endlos-Lotfolienstreifens mit anschließender
Vereinzelung der durch den Lotstreifen verbundenen Schichtbleche möglich.
[0024] Eine Verlötung des Falzrandes unter Verwendung von in den Falz integrierten Öffnungen
zur kapillaren beziehungsweise gravitativen Versorgung der Lotspalte ist zur Kompensation
einer unter Umständen auftretenden hohen Druckwechselbelastung des Schichtwärmeübertragers
besonders vorteilhaft. Gemäß einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel sind zusätzlich
die Noppen 64 beziehungsweise Sicken 10, 11 mit einem benachbarten Schichtblech, vorzugsweise
mit gegenüberliegenden Noppen oder Sicken verlötet. Besonders bevorzugt wird in diesem
Fall anstelle eines Lotstreifens ein die Noppen oder Sicken ebenfalls bedeckendes,
beispielsweise vollflächiges Lotmaterial verwendet.
[0025] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird der Falz des Schichtblechs beziehungsweise
ein etwa falzbreiter, an dem Falz anliegender Bereich des Schichtblechs mit Öffnungen,
beispielsweise Bohrungen oder Schlitzen, versehen. Diese Öffnungen werden hinsichtlich
ihrer Abmessungen so gewählt, dass das Lot von der Kante an der Ober- und Unterseite
des Falzes unter Einfluss der Schwerkraft oder von Kapillarkräften in den Spalt zwischen
Falz und Schichtblech dringen kann. Die hierdurch erzielte, weitläufige oder gar vollflächige
Verlötung der Kontaktfläche zwischen dem Falz und dem zugehörigen Schichtblech kann
durch Einstellung der Öffnungsdichte beeinflusst werden.
[0026] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführung wird der Falz des Schichtblechs
beidseitig mit einer lotfähigen Beschichtung versehen. Durch Umlegen des Falzes und
den anschließenden Fügeprozess wird ein nur im Randbereich verlöteter Wärmeübertrager
geschaffen.
[0027] In einer weiteren Ausführung wird der Falz mittels eines Schweißverfahrens, insbesondere
Kondensatorentladungs-Schweißverfahrens, an das Schichtblech lokal angeschweißt. Durch
die anschließende Verlötung entsteht ein Wärmeübertrager, dessen Falze einerseits
durch das Schweißen fest mit ihren eigenen Schichtblechen und andererseits durch das
Löten dicht mit jeweils benachbarten Schichtblechen verbunden sind.
[0028] In Figur 2 ist ein Schichtblock 41 mit einem Schichtblech 43 in der Draufsicht dargestellt.
Das Schichtblech 43 wird von unten nach oben oder von oben nach unten von einem Medium
umströmt. Der von dem Medium durchströmte Bereich wird seitlich von zwei umgebogenen
Randbereichen 45, 46 begrenzt, die mit umgebogenen Randbereichen eines benachbarten
Schichtblechs verlötet werden. Die beiden umgebogenen Randbereiche 45, 46 sind gleich
ausgebildet. Im Folgenden wird, um Wiederholungen zu vermeiden, nur der Aufbau des
umgebogenen Randbereichs 45 erläutert.
[0029] Auf dem umgebogenen Randbereich 45 ist ein Lotfolienstreifen 48 angeordnet. Der Lotfolienstreifen
48 umfasst drei Lotfolienstreifenabschnitte 51 bis 53. Der Lotfolienabschnitt 51 ist
auf dem umgebogenen Randbereich 45 angeordnet. Der Lotfolienstreifenabschnitt 53 ist
auf das Schichtblech 43 aufgeklebt. Der Lotfolienstreifenabschnitt 52 verbindet die
Lotfolienstreifenabschnitte 51 und 53 miteinander. Im Bereich des Lotfolienstreifenabschnitts
51 sind in dem umgebogenen Randbereich 45 mehrere Durchgangslöcher 55, 56 vorgesehen,
die den Durchtritt von Lot ermöglichen. Das Schichtblech 43 weist eine Vielzahl von
Verbindungsbereichen 61 bis 64 auf, durch welche das Schichtblech 43 in eine Vielzahl
von Kanälen 71 bis 74 unterteilt wird.
1. Verfahren zum Herstellen eines Schichtwärmeübertragers mit einem Schichtblock (1;41)
aus Schichtblechen (3,4;43), die einen um 180 Grad umgebogenen Randbereich (5,6;45,46)
aufweisen, der stoffschlüssig mit einem Randbereich (6,5), insbesondere einem um 180
Grad umgebogenen Randbereich, eines benachbarten Schichtblechs (4,3) verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Lotfolienstreifen (16;48) auf dem um 180 Grad umgebogenen Randbereich (6;45)
des Schichtblechs (4;43) fixiert wird, bevor der Randbereich (6;45) mit dem Randbereich
(5), insbesondere dem um 180 Grad umgebogenen Randbereich, des benachbarten Schichtblechs
(3) verlötet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der umgebogene Randbereich (5,6) des Schichtblechs (3,4) auf beiden Seiten mit einer
lötfähigen Beschichtung versehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lotfolienstreifen (16;48) auf den um 180 Grad umgebogenen Randbereich (6;45)
des Schichtblechs (4;43) aufgeklebt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lotfolienstreifen (16;48) auf den um 180 Grad umgebogenen Randbereich (6;45)
des Schichtblechs (4;43) aufgeschweißt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem um 180 Grad umgebogenen Randbereich (6;45) des Schichtblechs (4;43) ein Lotfolienstreifen
(16;48) fixiert wird, der breiter als der umgebogene Randbereich (6;45) des Schichtblechs
(4;43) ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein über den um 180 Grad umgebogenen Randbereich (6;45) des Schichtblechs (4;43)
überstehender Abschnitt (22;53) des Lotfolienstreifens (16;48) außerhalb des Randbereichs
(6;45) auf dem Schichtblech (4;43) fixiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der überstehende Abschnitt (22;53) des Lotfolienstreifens (16;48) eine Klebschicht
(24) aufweist, mit deren Hilfe der überstehende Abschnitt (22;53) des Lotfolienstreifens
(16;48) auf das Schichtblech (4;43) aufgeklebt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der um 180 Grad umgebogene Randbereich (6) des Schichtblechs (4) und der daran anliegende
Randbereich (5) des benachbarten Schichtblechs (3) mit Durchgangslöchern (31,32) versehen
wird, durch die unter dem Einfluss der Schwerkraft und/oder von Kapillarkräften Lot
von dem Lotfolienstreifen (16) zwischen die umgebogenen Randbereiche der Schichtbleche
und das zugehörige Schichtblech gelangt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangslöcher (31,32) einen kreisrunden oder einen länglichen Querschnitt
aufweisen.
10. Zu verlötender Schichtwärmeübertrager mit einem Schichtblock (1 ;41) aus Schichtblechen
(3,4;43), die einen um 180 Grad umgebogenen Randbereich (5,6;45,46) aufweisen, der
stoffschlüssig mit einem Randbereich (6,5), insbesondere mit einem um 180 Grad umgebogenen
Randbereich, eines benachbarten Schichtblechs (4,3) verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lotfolienstreifen (16;48) gemäß einem Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche auf dem um 180 Grad umgebogenen Randbereich (6;45,46) eines Schichtblechs
(4;43) fixiert ist.
11. Zu verlötender Schichtwärmeübertrager, insbesondere nach Anspruch 10, mit einem Schichtblock
(1;41) aus Schichtblechen (3,4;43), die einen um 180 Grad umgebogenen Randbereich
(5,6;45,46) aufweisen, der stoffschlüssig mit einem Randbereich (6,5), insbesondere
mit einem um 180 Grad umgebogenen Randbereich, eines benachbarten Schichtblechs (4,3)
verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass der um 180 Grad umgebogene Randbereich (5,6;45,46) mit dem Schichtblech (3,4;43)
stoffschlüssig verbunden, insbesondere verlötet oder geschweißt wird.
12. Schichtwärmeübertrager nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtbleche jeweils eine oder mehrere Sicken (10, 64) aufweisen, die mit benachbarten
Schichtblechen, insbesondere Sicken (11) der benachbarten Schichtbleche, verlötbar
sind.
13. Zu verlötendes Bauteil (1) mit mindestens einem ersten Lötspalt (18) zwischen zwei
Verbindungsbereichen (5,6) zur stoffschlüssig dichten Umschließung einer Kammer oder
eines Kanals (8,14), wobei die Verbindungsbereiche (5,6) einem oder zwei Einzelteilen
zugeordnet sind, und mit mindestens einem insbesondere zu dem ersten Lötspalt parallelen
zweiten Lötspalt (34,35), der von dem ersten Lötspalt (18) durch eine Wand des Bauteils
(1) getrennt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand mit einer Durchgangsöffnung (31,32) versehen ist, durch die unter dem Einfluss
der Schwerkraft und/oder von Kapillarkräften Lot von dem ersten Lötspalt (18) zu dem
zweiten Lötspalt (34,35) oder umgekehrt gelangt.