(19) |
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(11) |
EP 1 630 264 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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03.10.2007 Patentblatt 2007/40 |
(22) |
Anmeldetag: 26.08.2004 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
Vorrichtung und Verfahren zum Entfasern von Bastfasergewächsen
Device and method for defibrating bast fibre plants
Dispositif et procédé pour le défibrage des plantes fibreuses libériennes
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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01.03.2006 Patentblatt 2006/09 |
(73) |
Patentinhaber: Farm-Container GmbH
Maschinen Import und Export GmbH |
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33824 Werther (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Butenuth, Günter
33824 Werther (DE)
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(74) |
Vertreter: Schirmer, Siegfried et al |
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Boehmert & Boehmert
Anwaltssozietät
Detmolderstrasse 235 33605 Bielefeld 33605 Bielefeld (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 744 477 FR-A- 1 066 514
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DE-A- 3 815 771 US-A- 5 507 074
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Entfasern von
Bastfasergewächsen, insbesondere Einjahrespflanzen, wie zum Beispiel Flachs, Hanf,
Kenaf, Öllein und Jute.
[0002] Nachwachsende Rohstoffe erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie nicht nur die
vorhandenen Ressourcen schonen, sondern auch einen Beitrag zur Verminderung des als
Treibhausgas bekannten CO
2 liefern. Sowohl die Faseranteile als auch die sogenannten Schäben, bei denen es sich
um die holzartigen Anteile der Bastfasergewächsstängel handelt, werden in unterschiedlichen
Anwendungsgebieten verwendet. Es wurden deshalb Verfahren und Vorrichtungen entwickelt,
um ausgehend von einem Ausgangsmaterial die Faseranteile und die Schäben zu trennen.
Dieser Vorgang wird häufig als Entfasern oder Entholzen bezeichnet. Hierbei wird das
Ausgangsmaterial einem Prozeß des Faseraufschlusses unterzogen, und anschließend werden
Faseranteile und Schäben getrennt.
[0003] Bei der Aufbereitung von Einjahrespflanzen wie Flachs oder Hanf besteht das Ziel
darin, mit Hilfe eines angepaßten Aufschlußverfahrens das Eigenschaftsprofil der hergestellten
Faser an Produkte, die später unter Verwendung der Fasern hergestellt werden, und
deren Anforderungen anzupassen. Aufgrund dieser Anforderungen haben in den letzten
Jahren Aufschlußverfahren an Bedeutung gewonnen, bei denen sogenannte "grüne" Ausgangsprodukte
eingesetzt werden. Der Unterschied zu traditionellen Aufschlußverfahren liegt hierbei
in der Feldröste, wobei die Pflanze nach dem Schnitt nur wenige Tage zur Trocknung
auf dem Feld verbleibt, um die für eine Einlagerung notwendige Restfeuchte von <18%
zu erreichen. Demgegenüber werden für traditionelle Aufschlußverfahren Ausgangsprodukte
benötigt, die längere Zeit auf dem Feld verbleiben, wodurch witterungsbedingte und
bakterielle Effekte zu einer Versprödung führen, um durch Knickvorgänge beim Faseraufschluß
eine leichtere Trennung der Faser von den übrigen Pflanzenbestandteilen zu erzielen.
Die Pflanze selbst besteht überwiegend aus Zellulose, Hemizellulose, Pektin, Lignin,
wasserlösliche Substanzen sowie geringen Fett- und Wachsanteilen.
[0004] Die Fasern der Pflanze bestehen aus Faserbündel. Diese weisen je nach Faserart eine
unterschiedliche Bündellänge auf. Bei Hanf liegt diese zwischen etwa 650mm und etwa
3500mm, bei Flachs zwischen etwa 100mm und etwa 1400mm. Die Einzelfaser im Faserbündel
ist mittels Kittsubstanzen (Pektin) mit den übrigen Fasern verbunden. Um bestimmte
Eigenschaften für spätere Einsatzgebiete zu erhalten ist, es deshalb notwendig, diese
Faserbündel bis zu einer gewünschten Feinheitsstufe aufzulösen. Dieses ist bei der
grünen Pflanze bedeutend schwieriger, da ein Abbau der Pektine durch die kurze Feldlagerung
nur im geringen Umfang stattgefunden hat. Demgegenüber sind aber die hohen Festigkeitseigenschaften
weitestgehend erhalten geblieben.
[0005] Die Auflösung der Faserbündel führt zu einer Einkürzung der Faser. Hierbei ist zu
berücksichtigen, daß die Faserzelle von Hanf eine Länge von etwa 10mm bis etwa 50mm
und die von Flachs eine Länge von etwa 5mm bis etwa 70mm aufweist. Dieses bedeutet,
daß mit höherem Faseraufschluß und dementsprechend feinerer Faser eine Kürzung verbunden
ist, die theoretisch bis an die Länge der Einzelzelle heranreicht.
[0006] Um bei grünem Ausgangsmaterial eine Auflösung der Pflanzenbündel zu erreichen, ist
ein hoher Energieeintrag erforderlich. Deshalb werden nach dem Stand der Technik hierzu
hochtourige Aggregate verwendet, die durch Prall-, Biege- und Scherbeanspruchung zu
einer Auflösung der Faserbündel führen. Es werden bevorzugt Hammermühlen oder hochtourige,
turbinenartige Aufschlußanlagen eingesetzt. Fasern aus aggressiver Aufbereitung zerfasern
von einem groben Bast in viele Einzelfasern und Fibrillen. Dieses führt zu Knäulbildungen
und verfilzten Strukturen mit einer großen Streubreite in der Faserlänge. Derart hochtourige
Anlagen führen aber zu den beschriebenen Nachteilen. Außerdem erfolgt der hohe Energieeintrag
einstufig, wobei dann die Auflösung der Faserbündel mittels Variation der Ausgestaltung
der Schlagelemente und der Drehzahl beeinflußt wird.
[0007] In dem Dokument
EP 0 744 477 B1 ist ein Verfahren zur Entfaserung/Entholzung von Bastfasergewächsen beschrieben,
wobei das Ausgangsmaterial vor der Entfaserung/Entholzung vorzerkleinert wird, derart,
daß das Ausgangsmaterial in Stücke von schütt- und/oder fließfähiger Konsistenz vorzerkleinert
und diese Stücke anschließend in einer hochtourigen rotierenden Mühle entfasert werden.
Das anschließende Trennen von Fasern und Schäbern erfolgt mit Hilfe von Sieben und/oder
Sichtern, wobei die Fasern auch gleichzeitig nach Länge klassifiziert und fraktioniert
sowie Überkorn, Staub und Fremdkörper entfernt werden können. Die Entfaserung erfolgt
aufgrund der Einwirkung von Prall und/oder Reibung und/oder Scherung in den verwendeten
hochtourig rotierenden Mühlen. Die mit Hilfe dieses Verfahrens erzeugten Fasern weisen
bevorzugt eine Länge zwischen 1mm und 100mm, insbesondere zwischen 2mm und 50mm auf.
[0008] Aus dem Dokument
DE 38 15 771 A1 ist eine Aufbereitungsmaschine für Faserpflanzen bekannt. Die Aufbereitungsmaschine
umfaßt eine aus mindestens einem Paar profilierte Brechwalzen bestehende Brechvorrichtungen
für die verholzte Au-ßenschicht der Faserpflanzen. Der Brechvorrichtung ist eine Entholzungsvorrichtung
nachgeschaltet. Die Entholzungsvorrichtung kann aus paarweise angeordneten, gefederten
und an der Außenseite grob profilierten Förderbändern bestehen, von denen die oberen
Förderbänder außer ihrer Längsbewegung noch eine periodische Querbewegung durchführen.
Hierdurch werden die gebrochenen Holzteile von den Fasern gelöst und in Nute der Profile
eingebettet. Bei einer anderen Ausführung werden ein Förderband und eine Fördertrommel
miteinander oder zwei Förderbänder kombiniert, die in einem spitzen Winkel zueinander
umlaufen.
[0009] Das Dokument
US 5,507,074 offenbart ein Verfahren zum Zerkleinern eines Materials, beispielsweise Kenaf, um
Bast von dem Kern zu separieren. Die hergestellte Länge des zerkleinerten Materials
beträgt typischerweise 3 bis 5 Inch (7.5 bis 12.5 cm).
[0010] Das Dokument
FR 1,066,514 beschreibt eine Vorrichtung mit mehreren rotierenden Elementen zum Bearbeiten von
Fasermaterialien von Pflanzen, beispielsweise Hanfpflanzen.
[0011] Weiterhin ergibt sich Stand der Technik nach Artikel 54 (3) EPÜ aus dem Dokument
DE 103 31 731 A1. In diesem Dokument ist eine Vorrichtung zum Trennen der äußeren Faserschichten von
den Kerne bildenden Schäben von Hanfpflanzen offenbart. Bei der bekannten Vorrichtung
werden die zu einem Ballen gepreßten Hanfpflanzen mittels eines Walzensystems zu einem
Pflanzenstrang geformt. Es ist erläutert, daß die Pflanzen beispielsweise in Abschnitte
mit einer Länge von etwa 60cm zerschnitten werden. Mittels Förderbändern werden diese
Pflanzenabschnitte an Trenn- oder Schälrotoren vorbeigeführt, wobei jeder Trennrotor
mit mehreren Reihen von in axialer Richtung in einem relativ geringen Abstand zueinander
stehenden Schälmessern versehen ist. Die Schälmesser sind in einer Ausführungsform
sichelartig gestaltet. Bei der angegebenen Länge der Pflanzenabschnitte besteht bei
der praktischen Umsetzung die Gefahr, daß die Pflanzenabschnitte sich um Teile der
Schälrotoren wickeln, was zur Beschädigung der Anlage führen kann, möglicherweise
sogar zu einer erhöhten Brandgefahr. Darüber hinaus erscheint ein effektiver Faseraufschluß
auf diese Weise kaum möglich. Nach der Trennung der Fasern von den Schäben sollen
diese mittels einer Häckseleinrichtung zerkleinert werden.
[0012] In dem Dokument
DE 199 25 134 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen von Wirrfasermaterial aus Pflanzenteilen beschrieben,
bei dem in einem ersten Arbeitsschritt vorgelegtes Erntegut einem Vorratsstapel entnommen
wird, in einem zweiten Arbeitsschritt ein Materialstrang mit überwiegend zweidimensionaler
Ausrichtung der Pflanzenteile gebildet wird, in einem dritten Arbeitsschritt der gebildete
Materialstrang in den Arbeitsbereich einer Aufbereitungsstation geführt wird, in einem
vierten Arbeitsschritt das gleichzeitige Zerkleinern, Zerfasern und Trennen von Fasern
und nichtfaserigen Bestandteilen (Schäben) vorgenommen wird und in einem fünften Arbeitsschritt
das getrennte Abführen des Wirrfasermaterials und der nichtfaserigen Pflanzenbestandteile
erfolgt. Bei den bekannten Verfahren kann vorgesehen sein, zumindest die Prozeduren
Aufschließen der Pflanzenteile, Abführen der erzeugten Materialfraktionen und Nachbehandeln
des Wirrfasermaterials wiederholt auszuführen. Das gleichzeitige Zerkleinern, Zerfasern
und Trennen der Fasern und der Schäben in einer Bearbeitungsstation kann dadurch wiederholt
werden, daß zumindest zwei Bearbeitungsstationen in einer Reihenschaltung angeordnet
werden. Die Arbeitsstationen verfügen über Schlagwerkzeuge mit stumpfen Hammerflächen,
die zum Anbrechen der Pflanzenteile und in untergeordnetem Maße zum Abtrennen der
Faseranteile von den Schäben dienen.
[0013] Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren
zum Entfasern von Bastfasergewächsen, insbesondere von Einjahrespflanzen, in schonenden
Bearbeitungsstufen anzugeben, bei denen die Effizienz der Trennung von Faseranteilen
und Schäben erhöht wird. Darüber hinaus ist es Ziel der Erfindung, den Anteil von
Fasern und/oder Schäben mit vorbestimmten Eigenschaften für die Weiterverarbeitung
zu erhöhen, insbesondere mit einer vorbestimmten Länge.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung nach dem unabhängigen Anspruch
1 sowie ein Verfahren nach dem unabhängigen Anspruch 11 gelöst.
[0015] Eine Vorrichtung zum Entfasern von Bastfasergewächsen, insbesondere Einjahrespflanzen
wie Flachs, Hanf, Kenaf, Öllein und Jute, mit einer Zerkleinerungseinrichtung zum
Vorzerkleinern eines Ausgangsmaterials und einen Zwischenspeicher, in dem das vorzerkleinerte
Ausgangsmaterial aufgenommen und aus dem das vorzerkleinerte Ausgangsmaterial für
eine dosierte Zuführung zu einer nachgeschalteten Bearbeitungsstrecke zum Faseraufschluß
und zum Trennen von Faseranteilen und Schäben abgegeben wird, wobei entlang der mit
dem vorzerkleinerten Ausgangsmaterial dosiert beschickten Bearbeitungsstrecke eine
Reihenanordnung von mehreren Grobaufschlußeinrichtungen und mehreren Feinaufschlußeinrichtungen
gebildet ist.
[0016] Mit Hilfe der Reihenanordnung von Grobaufschlußeinrichtungen und Feinaufschlußeinrichtungen
ist die Möglichkeit geschaffen, die Faserfeinheit und die Schäbengröße gezielt zu
beeinflussen, indem das vorzerkleinerte Ausgangsmaterial entlang der Bearbeitungsstrecke
mehreren Aufschlußprozeduren unterzogen wird, wobei Grobaufschlußeinrichtungen und
Feinaufschlußeinrichtungen in der Reihenanordnung je nach Anwendungsfall beliebig
miteinander kombinierbar sind. Es ist eine kaskadenförmige Bearbeitungsprozedur ermöglicht,
bei der die Anordnung der Grobaufschluß- und der Feinaufschlußeinrichtungen angepaßt
werden kann, um Faseranteile und Schäben mit vorgegebenen Eigenschaften für die Weiterverarbeitung
zu trennen.
[0017] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß entlang der Bearbeitungsstrecke
abwechselnd eine der mehreren Grobaufschlußeinrichtungen und eine der mehreren Feinaufschlußeinrichtungen
angeordnet sind, wodurch ein alternierender Grob-/Feinaufschluß des zerkleinerten
Ausgangsmaterials ausgeführt werden kann.
[0018] Kombiniert mit den mehreren Grobaufschlußeinrichtungen und den mehreren Feinaufschlußeinrichtungen
können bei einer Ausgestaltung der Erfindung in der Reihenanordnung Siebe und/oder
Sichter vorgesehen sein, welche zum Trennen von Faseranteilen und Schäben entlang
der Bearbeitungsstrecke und/oder am Ende der Bearbeitungsstrecke dienen. Hierbei kann
gleichzeitig eine Klassierung und Fraktionierung nach Länge der Faseranteile/Schäben
erfolgen.
[0019] Zweckmäßig kann vorgesehen sein, daß die mehreren Grobaufschlußeinrichtungen jeweils
eine Trommel und in der Trommel angeordnete drehbare Schlagelemente zum Bearbeiten
des vorzerkleinerten Ausgangsmaterials aufweisen, wobei die drehbaren Schlagelemente
an einer Welle angeordnet und schwenkbar ausgeführt sind. Die Schlagelemente werden
zum Bearbeiten des Materials mittels einer Welle in der Trommel gedreht und führen
hierbei wegen der schwenkbaren Anordnung Schwenkbewegungen aus. Die Verwendung solcher
Grobaufschlußeinrichtungen hat den Vorteil, daß auf diese Weise eine im Vergleich
zu bekannten hochtourig drehenden Mühlen, beispielsweise Hammermühlen, kostengünstigere
Möglichkeit zum Grobaufschluß des Ausgangsmaterials durch Scherung, Reibung, Prall
und/oder Schlag geschaffen ist.
[0020] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die drehbar gelagerten
Schlagelemente an einem Wellengehäuse schwenkbar gelagert und um eine Achse parallel
zur Mittelachse der Welle schwenkbar sind. Auf diese Weise sind schlägelartig arbeitende
Schlagelemente gebildet, die beim Drehen der Welle in der Trommel zusätzlich um eine
außerhalb der Mittelachse der Welle gebildete Achse schwenken und so als Schlägel
arbeiten.
[0021] Um den Energieeintrag auf das in der Grobaufschlußeinrichtung bearbeitete Material
zu verbessern, sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor, daß die drehbar gelagerten
Schlagelemente schaufelförmig sind. Auf diese Weise wird insbesondere erreicht, daß
der Schlag- und Mitnahmeeffekt, welchen die Schlagelemente auf das zu bearbeitende
Material ausüben, verbessert wird.
[0022] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die schaufelförmigen
Schlagelemente an einem zur Welle distalen Ende eine Schaufelfläche aufweisen, die
in einer Richtung längs zur Welle und/oder in einer Richtung quer zur Welle gekrümmt
ist, wodurch eine weitere Verbesserung des Transports des zu bearbeitenden Materials
in der Grobaufschlußeinrichtung erreicht ist. Es kann vorgesehen sein, daß die Schaufelflächen
von Schlagelementen in Längsrichtung der Welle benachbart und in Umfangsrichtung der
Welle versetzt zueinander so angeordnet sind, daß eine im wesentlichen geschlossene
Fläche gebildet ist, wenn diese Schlagelemente auf eine gerade Linie in Längsrichtung
der Welle verschoben würden. Die Anzahl und die Verteilung der Schlagelemente auf
der Welle kann auch so gewählt werden, daß mehrfach eine im wesentlichen geschlossene
Fläche gebildet ist. Mit Hilfe der im wesentlichen geschlossenen Fläche wird der Energieeintrag
auf das zu bearbeitende Material optimiert.
[0023] Die Laufeigenschaften der Grobaufschlußeinrichtung werden bei einer zweckmäßigen
Weiterbildung der Erfindung dadurch verbessert, daß die drehbar gelagerten Schlagelemente
an der Welle entlang einer oder mehrerer in Längsrichtung der Welle verlaufender Spirallinien
angeordnet sind. Hierbei kann vorgesehen sein, daß die drehbar gelagerten Schlagelemente
im wesentlichen entlang einer um die Welle verlaufenden Spirallinie positioniert sind.
Die Schlagelemente können zweckmäßiger jeweils seitlich versetzt zu einer solchen
umlaufenden Spirallinie angeordnet sein, so daß sie im wesentlichen entlang einer
spiralförmig umlaufenden Zickzack- oder Kurvenlinie positioniert sind. Die Anordnung
entlang der Spirallinie verhindert einen pulsierende Arbeitsweise, so daß eine höhere
Beanspruchung von Lagerelementen vermieden ist. Außerdem wird hierdurch gewährleistet,
daß sich kein Pflanzenmaterial festsetzt und es zu Wickelerscheinungen um die Welle
kommt.
[0024] Eine Fortbildung der Erfindung kann vorsehen, daß die drehbar gelagerten Schlagelemente
eine äußere Schlagfläche mit stumpfen Kanten aufweisen. Die stumpfe Ausbildung der
Kanten vermeidet bei der Bearbeitung des zerkleinerten Ausgangsmaterials, daß eine
zu ungewollte Schnittwirkung beim Aufschluß des Ausgangsmaterials entsteht. Darüber
hinaus wird mit Hilfe dieser Ausgestaltungen die Prallwirkung verbessert.
[0025] Um die Aufenthaltsdauer des vorzerkleinerten Ausgangsmaterials in der Trommel zu
erhöhen, was zu einer verbesserten Aufschluß- und Trennwirkung in den einzelnen Grobaufschlußeinrichtungen
führt, sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß auf einer Innenwand der Trommel
mehrere in Längsrichtung verlaufende Prallelemente angeordnet sind. Bei den Prallelementen
kann es sich beispielsweise um winkelförmige oder u-förmige Prallelemente handeln,
bei denen abgewinkelte Abschnitte von der Innenwand abstehen.
[0026] Es kann vorgesehen sein, daß das Ausgangsmaterial in der Zerkleinerungseinrichtung
in Stücke mit einer Länge von etwa 80mm bis etwa 120mm, weiter bevorzugt auf eine
Länge von etwa 120mm bis etwa 160mm und besonders bevorzugt auf eine Länge von etwa
160mm bis etwa 200mm vorzerkleinert wird. Auf diese Weise wird einerseits erreicht,
daß das Ausgangsmaterial auf eine gewünschte Ausgangslänge vorzerkleinert wird, welche
ihrerseits wesentlich die beim Aufschließen und Trennen von Faseranteilen und Schäben
erhaltene Länge dieser Bestandteile beeinflußt. Die Vorzerkleinerung auf solche Längen
erleichtert darüber hinaus die automatisierte Verarbeitung des vorzerkleinerten Ausgangsmaterials
entlang der Bearbeitungsstrekke in den mehreren Grobaufschlußeinrichtungen und den
mehreren Feinaufschlußeinrichtungen.
[0027] Mittels der Vorzerkleinerung wird darüber hinaus erreicht, daß die im Verlauf der
Bearbeitungsstrecke getrennten Faseranteile nach dem Aufschluß des vorzerkleinerten
Ausgangsmaterials eine Länge und Faserfeinheit aufweisen, welche bei Verwendung der
Faseranteile in Dämmstoffprodukten, beispielsweise Dämmstoffplatten, die für die Dämmwirkung
notwendige Wärmeleitfähigkeit gewährleisten. Das beschriebene Verfahren zum Trennen
der Faseranteile kann somit vorteilhaft in Verbindung mit einem Verfahren zum Herstellen
eines Dämmstoffproduktes, insbesondere einer Dämmstoffplatte verwendet werden, derart,
daß die getrennten Faseranteile in einer der Bearbeitungsstrecke nachgeordneten Verarbeitungsstation
mit einem Basismaterial, beispielsweise einem Kunststoff, gemischt und zu einem Formkörper
geformt werden.
[0028] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigt die einzige Figur eine schematische
Darstellung einer Vorrichtung zum Entfasern von Bastfasergewächsen, insbesondere nachwachsende
Rohstoffe.
[0029] Gemäß der Figur wird ein Ausgangsmaterial 1 einer Zerkleinerungsvorrichtung 2 zugeführt.
Bei dem Ausgangsmaterial 1 handelt es sich um Halmmaterial von Bastfasergewächsen,
wie zum Beispiel Flachs, Hanf, Kenaf, Öllein oder Jute. Das Ausgangsmaterial 1 wird
in Halmabschnitte gleichmäßiger oder etwa gleichmäßiger Länge zerkleinert, nämlich
vorgekürzt. Ein so vorgekürztes Ausgangsmaterial 3 gelangt dann in einen Zwischenspeicher
4. Das Ausgangsmaterial 1 wird bevorzugt auf eine Länge von etwa 80mm bis etwa 120mm,
weiter bevorzugt auf eine Länge von etwa 120mm bis etwa 160mm und besonders bevorzugt
auf eine Länge von etwa 160mm bis etwa 200mm vorgekürzt und dann dem Zwischenspeicher
4 zugeführt.
[0030] Aus dem Zwischenspeicher 4 kann das vorgekürzte Ausgangsmaterial 3 dosiert abgegeben
werden auf eine Fördereinrichtung 5, welche dazu dient, das vorgekürzte Ausgangsmaterial
3 einer nachgeordneten Bearbeitungsstrecke zum Aufschließen und zum Trennen von Faseranteilen
und Schäben zuzuführen. Das vorgekürzte Ausgangsmaterial 3 wird über die Fördereinrichtung
5 einer ersten dynamischen Aufschlußeinheit zugeführt, bei der es sich um eine Grobaufschlußeinrichtung
6 handelt, in der das vorgekürzte Ausgangsmaterial 3 einem Grobaufschluß unterzogen
wird. In dieser Bearbeitungsstufe erfolgt eine erste grobe Trennung von Fasern und
Schäben. Die Grobaufschlußeinrichtung 6 weist eine teilweise offene Mantelfläche auf.
Im offenen Bereich der Mantelfläche sind sowohl eine Einlaßöffnung für das Einziehen
des in der Grobaufschlußeinrichtung 6 zu bearbeitende Material als auch eine Auslaßöffnung
zum Abführen des bearbeiteten Materials gebildet, wodurch ein vereinfachter konstruktiver
Aufbau erreicht ist. Durch die Auslaßöffnung wird aufgrund der Zentrifugalkraft das
bearbeitete Material auf die Fördereinrichtung 5 geschleudert, wodurch ein fortdauernder
Abtransport erreicht ist.
[0031] Innerhalb der trommelförmigen Mantelfläche ist ein Rotor angeordnet, der zweckmäßig
mittels einer Welle gebildet und mit stumpfen flachen und/oder gekrümmten Schlagelementen
bestückt ist. Die Anzahl dieser Schlagelemente an dem Rotor ist variabel gestaltbar.
Die Schlagelemente sind an dem Rotor vorzugsweise entlang einer oder mehrerer um den
Rotor verlaufender Spirallinien als Einzelelemente verteilt auf einer drehbaren Welle
angeordnet.
[0032] Anschließend werden die abgetrennten Schäben über eine Siebstrecke abgesiebt. Auf
die Grobaufschlußeinrichtung 6 folgt eine Feinaufschlußeinrichtung 7, der eine weitere
Grobaufschlußeinrichtung 8 nachgeschaltet ist. Danach wird das zerkleinerte Ausgangsmaterial
3 in zwei weiteren Feinaufschlußeinrichtungen 9, 10 bearbeitet. Entlang der Bearbeitungsstrecke
können mit den Grobaufschlußeinrichtungen 6, 8 und den Feinaufschlußeinrichtungen
7, 9, 10 Siebe/Sichter (nicht dargestellt) kombiniert werden, die zum Trennen der
Faseranteile und Schäben dienen. Die in der Figur dargestellte Reihenanordnung der
Grobaufschlußeinrichtungen 6, 8 und der Feinaufschlußeinrichtungen 7, 9, 10 ist beispielhaft.
Je nach Anwendung kann eine Kombination der Geräte in der Reihenanordnung gewählt
werden.
[0033] Die Grobaufschlußeinrichtungen 6, 8 sind mit Hilfe eines jeweiligen dynamischen Aufschlußgeräts
gebildet, welches über eine Trommel 6a, 8a sowie in der Trommel 6a, 8a drehbar gelagerte
Schlagelemente 6b, 8b verfügt. Die Schlagelemente 6b, 8b schaufel- oder paddelförmig
ausgeführt und an einer Welle 11 gelagert, die dazu dient, die Schlagelemente 6b,
8b in der Trommel 6a, 8a zu drehen. Hierbei sind die Schlagelemente 6b, 8b an der
Welle 11 schwenkbar befestigt, so daß sie beim Drehen der Welle 11 zusätzliche Schwenkbewegungen
ausführen können. Darüber hinaus erlaubt diese Art der Befestigung einen zeitsparenden
und kostengünstigen Austausch.
[0034] Die Schlagelemente 6b, 8b sind bevorzugt entlang einer oder mehrerer in Längsrichtung
der Welle 11 verlaufender Spirallinien verteilt. Auf diese Weise ist eine möglichst
große Arbeitsbreite geschaffen, die sich beispielsweise über mehrere Meter erstrecken
kann, was einen hohen Durchsatz ermöglicht.
[0035] Schaufel- oder Paddelflächen der Schlagelemente 6b, 8b sind hinsichtlich ihrer Abmessungen
vorzugsweise so ausgeführt, daß die Schaufel- oder Paddelflächen von Schlagelementen,
die entlang einer oder mehrerer der Spirallinien um die Welle 11 herum verteilt sind,
in Längsrichtung der Welle 11 benachbart und in Umfangsrichtung der Welle versetzt
zueinander angeordnet sind und somit eine im wesentlichen geschlossene Fläche gebildet
ist, wenn diese Schlagelemente auf eine gerade Linie in Längsrichtung der Welle 11
verschoben würden. Die Anzahl und die Verteilung der Schlagelemente 6b, 8b auf der
Welle 11 kann auch so gewählt werden, daß mehrfach eine im wesentlichen geschlossene
Fläche gebildet ist. Mit Hilfe der im wesentlichen geschlossenen Fläche wird der Energieeintrag
auf das zu bearbeitende Material optimiert.
[0036] Auf einer Innenwand 6c, 8c der Mantelfläche sind mehrere Prallelemente 6d, 8d angeordnet,
die bevorzugt als profilierte Rückhalteleisten gebildet sind und dazu dienen, die
Aufenthaltsdauer des zerkleinerten Ausgangsmaterials 3 in der jeweiligen Trommel 6a,
8a zu verlängern, was einen erhöhten Energieeintrag ermöglicht, wodurch die mittels
Scherung, Reibung, Prall und/oder Schlag ausgeführte Entfaserung/Entholzung effektiver
ausgeführt wird. Die Anzahl und der Abstand der bevorzugt auf der Innenwand 6c, 8c
fixierten Prallelemente 6d, 8d sind variabel gestaltbar. Bei den mehreren Prallelementen
6d, 8d kann es sich um winkelförmige oder u-förmige Elemente handeln, bei denen abgewinkelte
Schenkel von der Innenwand 6c, 8c abstehen. Die drehbar gelagerten Schlagelemente
6b, 8b verfügen über eine äußere Schlagfläche mit einer oder mehreren stumpfen Kanten.
[0037] Die Feinaufschlußeinrichtungen 7, 9, 10 weisen jeweils statische und rotierende Kammelemente
auf, die beabstandet ineinandergreifen, wenn die rotierenden Kammelemente beim Rotieren
an den statischen Kammelementen vorbei geführt werden.
[0038] Das in Verbindung mit dem Ausführungsbeispiel beschriebene Aufschlußverfahren kann
wie folgt zusammengefaßt werden. In der Grobaufschlußeinrichtung 6 erfolgt eine erste
grobe Trennung von Fasern und Schäben. Anschließend werden die abgetrennten Schäben
über eine Siebstrecke (nicht dargestellt) abgesiebt. Siebstrecken sind als solche
bekannt und werden deshalb hier nicht näher erläutert. Die Restfraktion wird der Feinaufschlußeinrichtung
7 zugeführt. In dieser Maschineneinheit sind kammartige Segmente enthalten, die statisch
und rotatorisch angeordnet sind und mittels ineinandergreifender Kammelemente zu einer
Trennung von anhaftenden Schäben und voraufgelösten Faserbündel führen. Die abgelösten
Schäben werden anschließend abgesiebt und das restliche Material für einen Grobaufschluß
der weiteren Grobaufschlußeinrichtung 8, die mit der Grobaufschlußeinrichtung 6 vergleichbar
ist, zugeführt. Durch die in den vorgeschalteten Arbeitsschritten erfolgte Trennung
von Teilmengen (Schäben) wird dieser Bearbeitungsstation eine deutlich reduzierte
Materialmenge zugeführt, so daß sich der Energieeintrag für den Grobaufschluß nur
noch auf die restlichen Faserbündel und auf die Faserbündel mit noch nicht von diesen
abgelösten Schäben auswirkt. Es folgt die weitere Feinaufschlußeinrichtung 9 mit anschließender
Siebstrecke. Dieses Fasermaterial wird dann der Feinaufschlußeinrichtung 10 zur Schäbentrennung
zugeführt. Nach dieser Bearbeitungsstufe weisen die Fasern eine hohe Auflösung bei
geringem Restschäbengehalt auf. Bei Bedarf können auf die Feinaufschlußeinrichtung
10 weitere nachgeschaltete Feinaufschlußeinheiten und/oder Siebstrecken folgen.
[0039] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung
sein.
Bezugszeichenliste:
[0040]
- 1
- Ausgangsmaterial
- 2
- Zerkleinerungseinrichtung
- 3
- vorzerkleinertes Ausgangsmaterial
- 4
- Zwischenspeicher
- 5
- Fördereinrichtung
- 6, 8
- Grobaufschlußeinrichtung
- 6a, 8a
- Trommel
- 6b, 8b
- drehbar gelagerte Schlagelemente
- 6c, 8c
- Innenwand der Trommel
- 6d, 8d
- Prallelemente
- 7, 9, 10
- Feinaufschlußeinrichtung
- 11
- Welle
1. Vorrichtung zum Entfasern von Bastfasergewächsen, insbesondere Einjahrespflanzen wie
Flachs, Hanf, Kenaf, Öllein und Jute, mit einer Zerkleinerungseinrichtung (2) zum
Vorzerkleinern eines Ausgangsmaterials (1) und einem Zwischenspeicher (4), in dem
das vorzerkleinerte Ausgangsmaterial (3) aufgenommen und aus dem das vorzerkleinerte
Ausgangsmaterial (3) für eine dosierte Zuführung zu einer nachgeschalteten Bearbeitungsstrecke
zum Faseraufschluß und zum Trennen von Faseranteilen und Schäben abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der mit dem vorzerkleinerten Ausgangsmaterial (3) dosiert beschickten Bearbeitungsstrecke
eine Reihenanordnung von mehreren Grobaufschlußeinrichtungen (6, 8) und mehreren Feinaufschlußeinrichtungen
(7, 9, 10) gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Bearbeitungsstrecke abwechselnd eine der mehreren Grobaufschlußeinrichtungen
(6, 8) und eine der mehreren Feinaufschlußeinrichtungen (7, 9, 10) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Bearbeitungsstrecke Siebe und/oder Sichter vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mehreren Grobaufschlußeinrichtungen (6, 8) jeweils eine Trommel (6a, 8a) und
in der Trommel (6a, 8a) angeordnete drehbare Schlagelementen (6b, 8b) zum Bearbeiten
des vorzerkleinerten Ausgangsmaterials (3) aufweisen, wobei die drehbaren Schlagelemente
(6b, 8b) an einer Welle (11) angeordnet und schwenkbar ausgeführt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbar gelagerten Schlagelemente (6b, 8b) an einem Wellengehäuse schwenkbar
gelagert und um eine Achse parallel zur Mittelachse der Welle (11) schwenkbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbar gelagerten Schlagelemente (6b, 8b) schaufelförmig sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die schaufelförmigen Schlagelemente (6b, 8b) an einem zur Welle (11) distalen Ende
eine Schaufelfläche aufweisen, die in einer Richtung längs zur Welle (11) und/oder
in einer Richtung quer zur Welle (11) gekrümmt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbar gelagerten Schlagelemente (6b, 8b) an der Welle (11) entlang einer oder
mehrerer in Längsrichtung der Welle (11) verlaufenden Spirallinie(n) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbar gelagerten Schlagelemente (6b, 8b) eine äußere Schlagfläche mit stumpfen
Kanten aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Innenwand (6c, 8c) der Trommel (6a, 8a) mehrere in Längsrichtung verlaufende
Prallelemente (6d, 8d) angeordnet sind.
11. Verfahren zum Entfasern von Bastfasergewächsen, insbesondere Einjahrespflanzen wie
Flachs, Hanf, Kenaf, Öllein und Jute, bei dem ein Ausgangsmaterial (1) in einer Zerkleinerungseinrichtung
(2) vorzerkleinert wird und bei dem das vorzerkleinerte Ausgangsmaterial (3) in einem
Zwischenspeicher (4) aufgenommen, aus dem Zwischenspeicher (4) einer nachgeschalteten
Bearbeitungsstrecke dosiert zugeführt und entlang der Bearbeitungsstrecke zum Faseraufschluß
und zum Trennen von Faseranteilen und Schäben bearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzerkleinerte Ausgangsmaterial (3) entlang der Bearbeitungsstrecke in einer
Reihenanordnung von mehreren Grobaufschlußeinrichtungen (6, 8) und mehreren Feinaufschlußeinrichtungen
(7, 9, 10) bearbeitet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial (1) in der Zerkleinerungseinrichtung (2) in Stücke mit einer
Länge von etwa 80mm bis etwa 120mm vorzerkleinert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial (1) in der Zerkleinerungseinrichtung (2) in Stücke mit einer
Länge von etwa 120mm bis etwa 160mm vorzerkleinert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial (1) in der Zerkleinerungseinrichtung (2) in Stücke mit einer
Länge von etwa 160mm bis etwa 200mm vorzerkleinert wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Faseranteile und die Schäben entlang der Bearbeitungsstrecke mittels Sieben und/oder
Sichten getrennt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzerkleinerte Ausgangsmaterial (3) in den mehreren Grobaufschlußeinrichtungen
(6, 8) jeweils in einer Trommel (6a, 8a) mit in der Trommel (6a, 8a) angeordneten,
drehbaren Schlagelementen (6b, 8b) bearbeitet wird, wobei die drehbaren Schlagelemente
(6b, 8b) an einer Welle (11) angeordnet und schwenkbar ausgeführt sind.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das zerkleinerte Ausgangsmaterial (3) in der Trommel (6a, 8a) mittels einer äußeren
Schlagfläche der Schlagelemente (6b, 8b) bearbeitet wird, wobei im Bereich der äußeren
Schlagfläche stumpfe Kanten gebildet sind.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzerkleinerte Ausgangsmaterial (3) in der Trommel (6a, 8a) gegen mehrere in
Längsrichtung verlaufende Prallelemente (6d, 8d) geschleudert wird, die auf einer
Innenwand (6c, 8c) der Trommel (6a, 8a) angeordnet sind.
1. Device for defibration of bast fibre plants, particularly annual plants such as flax,
hemp, kenaf, linseed and jute, with a comminuting device (2) for pre-comminution of
a starting material (1) and an intermediate store (4) in which the pre-comminuted
starting material (3) is received and from which the pre-comminuted starting material
(2) is delivered for a metered feed to a downstream processing path for fibre defibration
and for separation of fibre portions and shives, characterised in that a serial arrangement of several coarse defibration devices (6, 8) and several fine
defibration devices (7, 9, 10) is formed along the processing path charged in metered
manner with the pre-comminuted starting material (3).
2. Device according to claim 1, characterised in that one of the several coarse defibration devices (6, 8) and one of the several fine
defibration devices (7, 9, 10) are arranged in alternation along the processing path.
3. Device according to claim 1 or 2, characterised in that sieves and/or sifters are provided along the processing path.
4. Device according to one of the preceding claims, characterised in that the several coarse defibration devices (6, 8) each comprise a drum (6a, 8a) and rotatable
beater elements (6b, 8b), which are arranged in the drum (6a, 8a), for processing
the pre-comminuted starting material (3), wherein the rotatable beater elements (6b,
8b) are arranged at a shaft (11) and executed to be pivotable.
5. Device according to claim 4, characterised in that the rotatably mounted beater elements (6b, 8b) are pivotably mounted at a shaft housing
and are pivotable about an axis parallel to the centre axis of the shaft (11).
6. Device according to claim 4 or 5, characterised in that the rotatably mounted beater elements (6b, 8b) are shovel-shaped.
7. Device according to claim 6, characterised in that the shovel-shaped beater elements (6b, 8b) have at a distal end with respect to the
shaft (11) a shovel surface which is curved in a direction longitudinally with respect
to the shaft (11) and/or in a direction transversely with respect to the shaft (11).
8. Device according to one of claims 4 to 8, characterised in that the rotatably mounted beater elements (6b, 8b) are arranged at the shaft (11) along
one or more spiral lines extending in longitudinal direction of the shaft (11).
9. Device according to claim one of claims 4 to 8, characterised in that the rotatably mounted beater elements (6b, 8b) have an outer beating surface with
blunt edges.
10. Device according to one of claims 4 to 9, characterised in that several baffle elements (6d, 8d) extending in longitudinal direction are arranged
on an inner wall (6c, 8c) of the drum (6a, 8a).
11. Method for defibrating of bast fibre plants, particularly annual plants such as flax,
hemp, kenaf, linseed and jute, in which a starting material (1) is pre-comminuted
in a comminuting device (2) and in which the pre-comminuted starting material (3)
is received in an intermediate store (4), is fed from the intermediate store (4) in
metered manner to a downstream processing path and is processed along the processing
path for fibre defibration and for separation of fibre portions and shives, characterised in that the pre-comminuted starting material (3) is processed along the processing path in
a serial arrangement of several coarse defibration devices (6, 8) and several fine
defibration devices (7, 9, 10).
12. Method according to claim 11, characterised in that the starting material (1) is pre-comminuted in the comminuting device (2) into pieces
with a length, of approximately 80 millimetres to approximately 120 millimetres.
13. Method according to claim 11, characterised in that the starting material (1) is pre-comminuted in the comminuting device (2) into pieces
with a length of approximately 120 millimetres to approximately 160 millimetres.
14. Method according to claim 11, characterised in that the starting material (1) is pre-comminuted in the comminuting device (2) into pieces
with a length of approximately 160 millimetres to approximately 200 millimetres.
15. Method according to one of claims 11 to 14, characterised in that the fibre portions and the shives are separated along the processing path by means
of sieves and/or sifters.
16. Method according to one of claims 11 to 15, characterised in that the pre-comminuted starting material (3) is processed in the several coarse defibration
devices (6, 8) in each instance in a drum (6a, 8b) by rotatable beater elements (6b,
8b) arranged in the drum (6a, 8a), wherein the rotatable beater elements (6b, 8b)
are arranged at a shaft (11) and executed to be pivotable.
17. Method according to claim 16, characterised in that the comminuted starting material (3) is processed in the drum (6a, 8a) by means of
an outer beater surface of the beater elements (6b, 8b), wherein blunt edges are formed
in the region of the outer beater surface.
18. Method according to claim 16 or 17, characterised in that the pre-comminuted starting material (3) is centrifuged in the drum (6a, 8a) against
several baffle elements (6d, 8d) which extend in longitudinal direction and which
are arranged on an inner wall (6c, 8c) of the drum (6a, 8a).
1. Dispositif de défibrage de plantes fibreuses notamment de plantes annuelles telles
que le lin, le chanvre, le kenaf, le lin oléagineux et la jute comprenant un hacheur
(2) pour réduire préalablement la matière première (1) ainsi qu'un réservoir intermédiaire
(4) recevant la matière première (3) réduite préalablement pour fournir cette matière
première (3), réduite de manière dosée à un chemin de traitement en aval pour ouvrir
les fibres et séparer la partie fibres des résidus,
caractérisé en ce que
le long du chemin de traitement recevant de façon dosée la matière première (3) préalablement
réduite, on a une disposition en série de plusieurs installations d'ouverture grossière
(6, 8) et de plusieurs installations d'ouverture fine (7, 9, 10).
2. Dispositif selon la revendication 1,
caractérisé par
une alternance d'une ou plusieurs installations d'ouverture grossière (6, 8) et d'une
ou plusieurs installations d'ouverture fine (7, 9, 10) le long du chemin de traitement.
3. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2,
caractérisé par
des tamis et/ou des séparateurs installés le long du chemin de traitement.
4. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
plusieurs installations d'ouverture grossière (6, 8) comportent chacune un tambour
(6a, 8a) et des éléments batteurs (6b, 8b) montés à rotation dans le tambour (6a,
8a) pour traiter la matière première (3) préalablement réduite, et les éléments batteurs
(6b, 8b) rotatifs sont installés sur un arbre (11) et sont pivotants.
5. Dispositif selon la revendication 4,
caractérisé en ce que
les éléments batteurs (6b, 8b) montés à rotation sont montés pivotants sur un boîtier
d'arbre et peuvent pivoter autour d'un axe parallèle à l'axe de l'arbre (11).
6. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 4 ou 5,
caractérisé en ce que
les éléments batteurs (6b, 8b) montés à rotation ont une forme de pale.
7. Dispositif selon la revendication 6,
caractérisé en ce que
les éléments batteurs (6b, 8b) en forme de pale ont une surface de pale à l'extrémité
distale par rapport à l'arbre (11), cette surface en forme de pale est courbée dans
la direction longitudinale de l'arbre (11) et/ ou dans une direction transversale
à l'arbre (11).
8. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 4 à 7,
caractérisé en ce que
les éléments batteurs (6b, 8b) montés à rotation sur l'arbre (11) sont disposés le
long d'une ou plusieurs lignes hélicoïdales dans la direction longitudinale de l'arbre
(11).
9. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 4 à 8,
caractérisé en ce que
les éléments batteurs (6b, 8b) montés à rotation ont une surface de frappe extérieure
munie d'arêtes émoussées.
10. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 4 à 9,
caractérisé en ce que
la paroi intérieure (6c, 8c) des tambours (6a, 8a) comporte plusieurs chicanes (6d,
8d) dirigées dans la direction longitudinale.
11. Procédé de défibrage de plantes fibreuses notamment de plantes annuelles telles que
le lin, le chanvre, le kenaf, le lin oléagineux et la jute, selon lequel on réduit
préalablement la matière première (1) dans un hacheur (2) et selon lequel on stocke
la matière première (3) préalablement réduite dans un réservoir intermédiaire (4)
et à partir de ce réservoir intermédiaire (4), on alimente de façon dosée un chemin
de traitement en aval et le long de ce chemin de traitement, on travaille le produit
pour ouvrir les fibres et séparer les parties de fibres et les résidus,
caractérisé en ce que
l'on travaille la matière première (3) préalablement réduite, le long du chemin de
traitement dans une succession de plusieurs installations d'ouverture grossière (6,
8) et de plusieurs installation d'ouverture fine (7, 9, 10).
12. Procédé selon la revendication 11,
caractérisé en ce qu'
on réduit préalablement la matière première (1) dans le hacheur (2) en morceaux d'une
longueur comprise entre environ 80 mm et 120 mm.
13. Procédé selon la revendication 11,
caractérisé en ce qu'
on réduit préalablement la matière première (1) dans le hacheur (2) en morceaux d'une
longueur comprise entre environ 120 mm et 160 mm.
14. Procédé selon la revendication 11,
caractérisé en ce qu'
on réduit préalablement la matière première (1) dans le hacheur (2) en morceaux d'une
longueur comprise entre environ 160 mm et 200 mm.
15. Procédé selon l'une quelconque des revendications 11 à 14,
caractérisé en ce qu'
on sépare les parties de fibres et les résidus le long du chemin de traitement par
des tamis et/ou des séparateurs.
16. Procédé selon l'une quelconque des revendications 11 à 15,
caractérisé en ce qu'
on traite la matière première (3) préalablement réduite dans plusieurs installations
d'ouverture grossière (6, 8), chaque fois dans un tambour (6a, 8a) avec des éléments
batteurs (6b, 8b) montés à rotation dans les tambours (6a, 8a),
les éléments batteurs (6b, 8b) montés à rotation étant installés sur l'arbre (11)
et pouvant pivoter.
17. Procédé selon la revendication 16,
caractérisé en ce que
la matière première (3), réduite, est traitée dans les tambours (6a, 8a) par la surface
de frappe extérieure des éléments batteurs (6b, 8b) et au niveau de cette surface
de frappe extérieure, on a des arêtes émoussées.
18. Procédé selon l'une quelconque des revendications 16 ou 17,
caractérisé en ce qu'
on projette la matière première (3) préalablement réduite dans les tambours (6a, 8a)
contre plusieurs chicanes (6d, 8d) dirigées dans la direction longitudinale, ces chicanes
étant installées sur la paroi intérieure (6c, 8c) des tambours (6a, 8a).

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