[0001] Die Erfindung betrifft einen Haarglättaufsatz für Haartrockner, umfassend einen Grundkörper
und eine daran angeordnete Zufördereinheit, an welcher parallel zueinander ausgerichtete
starre Zinken ausgebildet sind.
[0002] Um gewellte Haare effektiv glätten zu können, bedarf es eines Luftstroms auf die
zunächst gewöhnlich handtuchfeuchten zu glättenden Haare sowie einer gleichzeitigen
Zugwirkung. Zur Glättung wird zuerst eine warmer Luftstrom eingesetzt, wobei das gewellte
Haar unter Zugwirkung langgezogen und geglättet wird. Anschließend wird ein kalter
Luftstrom zur Fixierung eingesetzt.
[0003] Haarglättaufsätze für Haartrockner sind im Stand der Technik verschiedentlich bekannt.
[0004] So beschreibt beispielsweise die
WO98/12944 eine Vorrichtung zum Glätten von Haaren. Diese umfasst einen oberen Körper, der eine
wärmeleitende Platte aufweist, sowie einen Kamm und ein Unterteil, mit dem die Vorrichtung
auf einem Föhn befestigt werden kann.
[0005] Ebenso beschreibt die
US 3,065,759 eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Glätten von Haaren. Diese Vorrichtung umfasst
einen Kamm mit einer Vielzahl von parallelen Zinken, eine Vorrichtung zum Erhitzen
der Haare, die sich innerhalb des Kammes befindet, und ein wärmeleitendes rohrförmiges
Teil.
[0006] Die im Stand der Technik verfügbaren Glättaufsätze für Haartrockner weisen allesamt
den Nachteil auf, dass nahe am Kopf liegende Haare oftmals nicht oder nur ungenügend
erfasst werden, und dass auch bei Erfassung des Haares durch den Glättaufsatz ein
relativ großer Bereich des Haares, von Kopfhaut bis Bürstkörper, nicht entsprechend
behandelt wird.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber
dem Stand der Technik verbesserten Glättaufsatz für Haartrockner bereitzustellen,
der insbesondere das nah am Kopf liegende Haar möglichst gut erfasst, und/oder einen
möglichst langen Bereich des erfassten Haares, von Kopfhaut bis Bürstkörper, entsprechend
behandelt.
[0008] Diese Aufgabe wird für einen Haarglättaufsatz für Haartrockner, umfassend einen Grundkörper
und eine daran angeordnete Zufördereinheit, an welcher parallel zueinander ausgerichtete
starre Zinken ausgebildet sind, dadurch gelöst, dass zwischen den starren Zinken der
Zufördereinheit Borsten angeordnet sind.
[0009] Durch den erfindungsgemäßen Haarglättaufsatz für Haartrockner werden gegenüber dem
Stand der Technik deutlich verbesserte Ergebnisse erzielt.
[0010] Die Zufördereinheit hebt eine Haarsträhne an und führt sie auf dem Borstenkörper
angeordneten Borsten zu. Die Borsten halten die Haarsträhnen durch Reibung und erzeugen
damit die für eine Glättung erforderliche Zugkraft. Somit wird durch eine Kombination
von starren Zinken und Borsten eine Reibung ausgeübt, welche die erforderliche Zugkraft
auf das zu glättende Haar bewirkt. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung,
welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0011] So ragen in einer vorteilhaften Ausführungsform die Zinken wenigstens einseitig seitlich
über den Grundkörper hinaus. Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, dass die
wenigstens einseitig seitlich über den Grundkörper hinausragenden Zinken das Haar
fangen und den Borsten zuführen. Dadurch kann es von den Borsten besser gehalten und
geglättet werden.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Haarglättaufsatz Zinken
auf, die an sich gegenüberliegenden Seiten seitlich über den Grundkörper hinausragen.
Diese Ausführungsform ermöglicht es, dass das Haar über einen längeren Bereich geführt
wird, und somit die Zugkraft auf das Haar verbessert wird.
[0013] Bevorzugt sind zwischen den starren Zinken der Zufördereinheit wenigstens zweierlei
Borsten angeordnet, welche eine unterschiedliche Flexibilität aufweisen.
[0014] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die einen Borsten gegenüber den anderen
Borsten aus einem weicheren Material gefertigt sind oder umgekehrt. Die Borsten bestehen
bevorzugt aus Wildschweinborste und/oder Rosshaar und/oder Polyacryl und/oder Polyethylen
und/oder Polypropylen. Diese Materialien haben die besten Ergebnisse hinsichtlich
der Haarglättung gezeigt.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die einen Borsten gegenüber den anderen
Borsten einen dünneren Durchmesser auf oder umgekehrt. Die Borsten weisen vorzugsweise
einen Durchmesser von 0,1 bis 1,2 mm; bevorzugt 0,15 bis 0,8 mm; besonders bevorzugt
0,2 bis 0,5 mm; und ganz besonders bevorzugt 0,3 mm auf.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die einen Borsten gegenüber
den anderen Borsten kürzer oder umgekehrt. Die Borsten weisen vorzugsweise eine Länge
von 12 bis 20 mm; bevorzugt 14 bis 16 mm auf. Durch diese gemischte Größenverteilung
der Borsten wird das Haar in einer besonders vorteilhaften Weise erfasst und gehalten.
[0017] Somit bewirken z.B. dicke und/oder harte und insoweit starre Borsten eine Feinführung
bzw. Sortierung des Haares. Demgegenüber sorgen dünne und/oder weiche und insoweit
flexiblere Borsten für einen Glanz im Haar. Beide Borsten, flexiblere und weniger
flexiblere zusammen sorgen bei geeigneter Verteilung für den idealen Zug auf das Haar.
Dies bedeutet, dass der Zug weder zu stark ist, was dazu führen könnte, dass das Haar
reißt, noch zu schwach ist, was dazu führen könnte, dass das Haar nur ungenügend geglättet
wird.
[0018] Als vorteilhaft haben sich Borstenmischungen erwiesen, bei denen die dicken und/oder
harten und insoweit starren Borsten einen Anteil von 2 bis 30%; bevorzugt 5 bis 25%;
und besonders bevorzugt 10% der gesamten Borstenmischung ausmachen.
[0019] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen wenn die einen Borsten gegenüber den anderen
Borsten dichter verteilt sind oder umgekehrt. Die Borsten weisen eine Borstendichte
von 200 bis 600 Borsten pro cm
2; bevorzugt 300 bis 500 Borsten pro cm
2; und besonders bevorzugt 400 Borsten pro cm
2 auf.
[0020] Vorzugsweise werden bei dem Haarglättaufsatz die Borsten durch wenigstens einen Borstenaufsatz
gehaltert.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Teil der Borsten auf einem
ersten Borstenaufsatz angeordnet, und ein anderer Teil auf einem zweiten Borstenaufsatz,
welcher gegenüber dem ersten Bostenaufsatz dergestalt versenkbar ausgebildet ist,
dass ein Teil der Borsten in und außer Wirkeingriff gebracht wird. Diese Ausführungsform
weist den Vorteil auf, dass die Zahl der Borsten, die mit dem Haar in Kontakt stehen,
variiert werden kann. Wird die Zahl der Borsten, die mit dem Haar in Kontakt stehen,
erhöht, so bewirkt dies eine Verstärkung der Zugkraft auf das Haar.
[0022] Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Oberfläche der Borstenaufsätze
gerundet ausgebildet ist. Ist die Oberfläche der Borstenaufsätze rund, so kann durch
Variierung des Eindrehwinkels des Gerätes in das Haar die Zugkraft variiert werden.
Durch das Eindrehen vergrößert sich der wirksame Reibwinkel der Bürste. Dadurch wird
eine höhere Reibkraft bewirkt, die ein Anwender seinen Bedürfnissen entsprechend über
den Einschlingwinkel dosieren kann. Durch eine Variierung des Eindrehwinkels sowie
der Zahl der in Wirkeingriff bringbaren Borsten kann die Zugkraft der Bürste sehr
individuell auf verschiedene Haarstärken und -dichten eingestellt werden.
[0023] Durch den erfindungsgemäßen Haarglättaufsatz für Haartrockner werden gegenüber dem
Stand der Technik deutlich verbesserte Ergebnisse hinsichtlich der Haarglättung und
Haarpflege erzielt.
[0024] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden im Folgenden anhand von
Ausführungsbeispielen sowie unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
[0025] Darin zeigen schematisch:
- Fig 1
- eine perspektivische Darstellung eines Haarglättaufsatzes für Haartrockner von schräg
unten;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Haarglättaufsatz nach Fig. 1 von oben;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Erfassung einer Haarsträhne durch Borsten des
Haarglättaufsatzes;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung des Haarglättaufsatzes nach Fig. 3, wobei ein Schlingwinkel
verringert wurde;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Haarglättaufsatzes, welcher einen ersten Borstenaufsatz
und einen zweiten Borstenaufsatz aufweist, wobei die Borsten beider Borstenkörper
in Wirkeingriff gebracht sind; und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines Haarglättaufsatzes, welcher einen ersten Borstenaufsatz
und einen zweiten Borstenaufsatz aufweist, wobei die Borsten des zweiten Borstenkörpers
außer Wirkeingriff gebracht sind.
[0026] Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung von schräg unten einen Haarglättaufsatz
für Haartrockner. Zu erkennen ist eine Zufördereinheit 2, welche starre Zinken 3 aufweist.
Zwischen den starren Zinken 3 sind zweierlei Borsten 4a und 4b zu erkennen. Im hinteren
Teil des Haarglättaufsatzes ist ein Kupplungsbereich 6 zu erkennen, mittels derer
der Haarglättaufsatz z.B. auf einem Haartrockner aufgesetzt werden kann.
[0027] Fig. 2 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 1 von schräg seitlich. Zu erkennen ist eine
Reihe starrer Zinken 3. Zwischen den starren Zinken 3 befinden sich die Borsten 4a
und 4b. Auf der Unterseite ist ein Kupplungsbereich 6 zu erkennen, mittels derer der
Haarglättaufsatz z.B. auf einem Haartrockner befestigt werden kann.
[0028] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Haarsträhne 7, die von den Borsten
4a und 4b eines festen Grundkörpers 1 erfasst wird. Weiter zu erkennen ist ein Winkel
a, der einen Einschlingwinkel der erfassten Haarsträhne 7 symbolisiert. Auf der Unterseite
ist schematisch die Zufördereinheit 2 dargestellt.
[0029] Fig. 4 zeigt den Haarglättaufsatz nach Fig.3. Im Unterschied zu Fig. 3 ist der Einschlingwinkel
des Grundkörpers 1 kleiner. In dieser Stellung wird auf die Haarsträhne 7 eine geringere
Zugkraft ausgeübt.
[0030] Fig. 5 zeigt eine schematische Querschnittszeichnung des Grundkörpers 1. Zu erkennen
ist ein erster Borstenaufsatz 5a sowie ein zweiter Borstenaufsatz 5b. Auf beiden Borstenaufsätzen
5a und 5b sind Borsten 4a und 4b angeordnet. Der zweite Borstenaufsatz 5b ist dabei
dem ersten Borstenaufsatz 5a gegenüber in der Weise versenkbar ausgebildet, dass ein
Teil der Borsten 4a und 4b in und außer Wirkeingriff gebracht werden kann. Auf der
Fig. 5 sind die Borsten 4a und 4b in Wirkeingriff gebracht. In dieser Anordnung weist
der Haarglättaufsatz eine maximale Zahl von Borsten 4a und 4b auf.
[0031] Fig. 6 zeigt die schematische Querschnittszeichnung von Fig. 5. Im Unterschied zu
Fig. 5 ist auf Fig. 6 der zweite Borstenaufsatz 5b dem ersten Borstenaufsatz gegenüber
so versenkt, dass die Borsten 4a und 4b außer Wirkeingriff gebracht sind.
[0032] Durch den erfindungsgemäßen Haarglättaufsatz für Haartrockner werden gegenüber dem
Stand der Technik deutlich verbesserte Ergebnisse hinsichtlich der Haarglättung und
Haarpflege erzielt.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 1.
- Grundkörper
- 2.
- Zufördereinheit
- 3.
- Starre Zinken
- 4a; 4b
- Borsten
- 5a; 5b
- Borstenaufsatz
- 6
- Kupplungsbereich
- 7
- Haarsträhne
- a
- Einschlingwinkel
1. Haarglättaufsatz für einen Haartrockner, umfassend einen Grundkörper (1) und eine
daran angeordnete Zufördereinheit (2), an welcher parallel zueinander ausgerichtete
starre Zinken (3) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den starren Zinken (3) der Zufördereinheit (2) Borsten (4) angeordnet sind.
2. Haarglättaufsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die starren Zinken (3) wenigstens einseitig seitlich über den Grundkörper (1) hinausragen.
3. Haarglättaufsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die starren Zinken (3) an sich gegenüberliegenden Seiten seitlich über den Grundkörper
(1) hinausragen.
4. Haarglättaufsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den starren Zinken (3) der Zufördereinheit (2) wenigstens zweierlei Borsten
(4a, 4b) unterschiedlicher Flexibilität angeordnet sind.
5. Haarglättaufsatz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Borsten (4a) gegenüber den anderen Borsten (4b) aus einem weicheren Material,
insbesondere aus Wildschweinborste und/oder Rosshaar und/oder Polyacryl und/oder Polyethylen
und/oder Polypropylen, gefertigt sind.
6. Haarglättaufsatz nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Borsten (4a) gegenüber den anderen Borsten (4b) einen dünneren Durchmesser
aufweisen oder umgekehrt, und einen Durchmesser von 0,1 bis 1,2 mm; bevorzugt 0,15
bis 0,8 mm; besonders bevorzugt 0,2 bis 0,5 mm; und ganz besonders bevorzugt 0,3 mm
aufweisen.
7. Haarglättaufsatz nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Borsten (4a) gegenüber den anderen Borsten (4b) kürzer sind oder umgekehrt
und eine Länge von 12 bis 20 mm; bevorzugt 14 bis 16 mm, aufweisen.
8. Haarglättaufsatz nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Borsten (4a) gegenüber den anderen Borsten (4b) dichter verteilt sind oder
umgekehrt und eine Borstendichte von 200 bis 600 Borsten pro cm2; bevorzugt 300 bis 500 Borsten pro cm2; und besonders bevorzugt 400 Borsten pro cm2 aufweisen.
9. Haarglättaufsatz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Borsten (4a, 4b) durch wenigstens einen Borstenaufsatz (5) gehaltert sind.
10. Haarglättaufsatz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Borsten (4a und/oder 4b) auf einem ersten Borstenaufsatz (5a) und ein
anderer Teil auf einem zweiten Borstenaufsatz (5b) angeordnet sind, welcher gegenüber
dem ersten Bostenaufsatz (5a) dergestalt versenkbar ausgebildet ist, dass ein Teil
der Borsten (4a und/oder 4b) in und außer Wirkeingriff bringbar ist.
11. Haarglättaufsatz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Borstenaufsätze (5a; 5b) gerundet ausgebildet ist.