[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung, mit der sich perforierte
Folien herstellen lassen.
[0002] Häufig sind Folien, beispielsweise Kunststofffolien, Metallfolien oder Kunststoff-Metall-Verbundfolien
mit einer Anzahl von Löchern zu versehen, wobei die Löcher häufig nur einen geringen
Lochdurchmesser haben sollen. Prinzipiell sind zur Herstellung perforierter Folien
verschiedene Verfahren bekannt.
[0003] Die
DE 299 08 254 U1 offenbart die Herstellung perforierter Folien mittels zweier gegenläufig rotierender
Walzen, zwischen denen die zu perforierende Folie hindurch geführt wird. An den Walzen
sind mit Schneiden versehene Zähne angeordnet, die in der zwischen den Walzen durchlaufenden
Folie kurze Einrisse bilden, die durch die Keilform der Zähne mehr oder weniger aufgeweitet
werden.
[0004] Bei diesem Verfahren wird von der Folie kein Material entfernt. Es besteht die Gefahr,
dass sich die gebildeten Einrisse weitgehend wieder schließen, wenn die Folie elastische
Eigenschaften aufweist.
[0005] Des Weiteren ist aus der
DE 39 06 573 A1 ein Verfahren zum Einstechen sehr kleiner Löcher in eine Folienbahn oder Schlauchfolie
bekannt, bei dem die Folienbahn über eine Einstechwalze geführt wird. In der Einstechwalze
sind Nadelleisten vorgesehen, deren Nadeln, wenn die Nadelleisten durch eine Exzenterführung
radial nach außen bewegt werden, die Folienbahn durchstechen.
[0006] Die
JP 2001 001 007 A offenbart ein Verfahren zum Erzeugen einer perforierten Folie mittels einer Profilwalze
und einer elastischen Unterlage. Die zu perforierende Metallfolie wird auf die elastische
Unterlage aufgelegt, über die die profilierte Walze hinweg gerollt wird. Durch den
ausgeübten Druck dringen Abschnitte der elastischen Unterlage in Ausnehmungen der
Walze ein und trennen dabei Folienabschnitte aus der Folie heraus. Es handelt sich
hier um ein Stanzverfahren.
[0007] Des Weiteren können dünne Bleche bspw. nicht zu dünne Metallfolien mittels Lochstempel
gestanzt werden, wobei jedem Lochstempel dann an der anderen Folienseite eine Schneidplatte
mit einer Schneidöffnung zugeordnet ist, die mit dem Stanzstempel einen Schneidspalt
bildet.
[0008] Dieses Verfahren stößt mit abnehmender Blech- bzw. Foliendicke an Grenzen, denn die
Schneidspalte müssen enger als die Foliendicke sein. Es sind bei dünnen Folien kaum
ausreichende Standmengen zu erzielen. Bei sehr kleinen Lochdurchmessern von z.B. 100
µm ist außerdem kaum sicherzustellen, dass alle Lochstempel (z.B. mehrere Hundert
oder mehrere Tausend) in die zugeordneten Löcher der Schneidplatte finden.
[0009] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem
sich auf einfache und wirtschaftliche Weise perforierte Folien herstellen lassen.
[0010] Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren nach Anspruch 1 gelöst:
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden in der Folie zunächst Löcher erzeugt,
bspw. indem die Folie an mehreren Stellen durchstochen wird. Nachfolgend werden die
Ränder der entstandenen Löcher der Folie verpresst. Durch diese Maßnahme wird erreicht,
dass von den Rändern des Lochs weg stehende kurze Folienzipfel oder -lappen das entstandene
Loch nicht wieder verschließen. Vielmehr werden diese Zipfel oder -lappen so deformiert,
dass sie, auch wenn sie sich elastisch etwas entspannen, das entstandene Loch nicht
mehr verschließen können.
[0012] Dieses Verfahren eignet sich sowohl für Metallfolien als auch Kunststofffolien oder
Verbundfolien, wie beispielsweise metallisierte Kunststofffolien oder Metallfolien
mit Kunststoffauflage, Papier mit Metallauflage, Papier mit Kunststoffauflage oder
lackierte Folien aus verschiedenen Materialien. Die Foliendicke kann in weiten Grenzen
schwanken. Das
[0013] Verfahren eignet sich insbesondere zur Verarbeitung von Folien mit einer Dicke von
einigen zehn Mikrometern, beispielsweise 50 µm. Es können Löcher in die Folie eingebracht
werden, deren Durchmesser geringer oder auch größer als der Foliendurchmesser ist.
Beispielsweise können in eine Aluminiumfolie mit 50 µm Dicke Löcher mit einem Durchmesser
von 100 µm eingestochen werden. Während das Loch in dem Schritt des Durchstechens
der Folie zunächst geöffnet wird, wird es in dem Schritt des Verpressens des Rands
des betreffenden Lochs fixiert. Dabei kann die Lochform je nach Prozessführung beibehalten
oder verändert werden. Die Lochform kann weitgehend festgelegt oder auch zufälligen
Prozesseinflüssen überlassen bleiben.
[0014] Die erzeugten Löcher können im Wesentlichen rund oder mehreckig oder unregelmäßig
geformt sein. Die Lochform kann durch die Querschnittsform eines nadelartigen Werkzeugs
zum Durchstechen der Folie und/oder, wenn es keinen Kreisquerschnitt aufweist, durch
die Ausrichtung des Querschnitts des Werkzeugs zu der Folien-Transportrichtung beeinflusst
werden. Außerdem kann die Lochform durch die Art des Verpressens der Lochränder beeinflusst
werden.
[0015] Die Löcher werden vorzugsweise mit nadelartigen Werkzeugen erzeugt, die eine Spitze
und einen sich konisch erweiternden Bereich aufweisen. Nachdem die Spitze durch die
vorzugsweise ruhend gehaltene Folie gedrungen ist, wird das Werkzeug axial weiter
bewegt, wodurch das entstandene Loch aufgeweitet wird. Das dabei verdrängte Material
bildet Lappen oder Zipfel, die von der Folie weg stehen. Beim Verpressen werden diese
Lappen oder Zipfel an die Rückseite der Folie angedrückt oder in diese hinein gestaucht.
Die entstehenden Lochränder sind relativ glatt. Sie bestehen im Wesentlichen aus in
das Loch hinein gezogenen, ehemaligen Oberflächenbereichen der Folie. Auch die Folienrückseite
ist durch das Verpressen weitgehend glatt.
[0016] Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt in der Schaffung einer Vorrichtung zur Herstellung
perforierter Folien. Eine entsprechende Vorrichtung weist ein Mittel zum Durchstechen
der Folie sowie ein Mittel zur vorzugsweise ruhenden oder bedarfsweise bewegten Lagerung
der Folie während des Durchstechvorgangs auf. Des Weiteren ist ein Mittel zum Verpressen
der Ränder der erzeugten Löcher vorgesehen. Das Mittel zum Verpressen der Ränder der
erzeugten Löcher gestattet eine Fixierung der im Stichverfahren erzeugten Löcher,
so dass diese sich nicht ungewollt verschließen können. Sie werden in ihrer Form und
im Durchmesser fixiert.
[0017] Das Mittel zum Durchstechen der Folie besteht vorzugsweise in zumindest einem Werkzeug,
das einen länglichen Arbeitsteil mit einer Spitze aufweist, von der ausgehend sich
der Querschnitt des Arbeitsteils vergrößert. In diesem Sinne ist das Arbeitsteil wenigstens
abschnittsweise oder auch im ganzen konisch ausgebildet. Die Durchmesserzunahme des
Arbeitsteils von der Spitze weg kann linear, progressiv oder degressiv oder degressiv-progressiv-degressiv
(s-förmig) oder anderweitig ausgebildet sein. Die Spitze des Arbeitsteils kann eine
Punktspitze oder eine Schneide sein. Im Falle einer Punktspitze wird die Spitze durch
einen Kugelabschnitt oder einen ähnlich geformten Flächenbereich mit sehr geringem
Radius gebildet. Im Falle der Ausbildung der Spitze als Schneide endet das Arbeitsteil
in einer geraden oder gewölbten Kante, die an der Folie beim Einstechen einen kleinen
Schnitt erzeugt, der von dem Arbeitsteil aufgeweitet wird. Das Werkzeug kann zur Locherzeugung
eine lineare axial hin und her gehende Bewegung ausführen. Es ist auch möglich, das
Werkzeug oder mehrere Werkzeuge an einem rotierenden Maschinenelement, z.B. einer
Walze zu befestigen, um eine vorbeilaufende Folie zu perforieren. Ein Auflagemittel
ist für die Folie dann nicht erforderlich. Als Auflagemittel kann z.B. auch ein Luftpolster
dienen.
[0018] Durch die Ausbildung der Spitze als Schneide und die Ausrichtung der Schneiden auf
die Materialtransportrichtung der Folie, beispielsweise längs zu dieser, kann die
Position der durch das Einstechen der Werkzeuge an der Folie entstehenden Lappen oder
Zipfel so festgelegt werden, wie es für den nachfolgenden Verpressvorgang günstig
ist, um die Lappen oder Zipfel auf die Rückseite der Folie, nicht aber in deren Stichloch
zurückzudrücken.
[0019] Der Arbeitsteil des Werkzeugs kann einen Kreisquerschnitt, einen Messerquerschnitt,
einen Polygonquerschnitt oder einen anderweitigen Querschnitt aufweisen. Messer- und
Polygonquerschnitt ermöglichen die gezielte Festlegung der Positionen der an dem Lochrand
zunächst entstehenden Zipfel oder Lappen. Ein Messerquerschnitt ist bspw. ein schlanker
Zweieckquerschnitt (zwei Ecken und voneinander weg gebogene Kanten) oder ein Drei-
oder Mehreckquerschnitt mit zumindest einem sehr spitzen Winkel (z.B. schmale Raute).
[0020] Der Arbeitsteil kann in einem Abschnitt einen Querschnitt mit konstantem Querschnitt
aufweisen. Dies ist vorteilhaft, wenn die Größe des Stichlochs von der Hubweite des
Werkzeugs unabhängig sein soll. Beschränkt sich der Einstechvorgang auf den konischen
Abschnitt des Arbeitsteils, kann mit der Hubweite die Lochgröße reguliert werden.
[0021] Die Folie wird beim Durchstechen auf dem Mittel zur Lagerung der Folie, beispielsweise
einem Auflagetisch aufgelegt. Dieser ist vorzugsweise mit Öffnungen versehen, in die
die Nadeln oder sonstigen Werkzeuge einfahren können. Diese Öffnungen weisen vorzugsweise
einen Durchmesser auf, der deutlich größer ist als der Durchmesser des der betreffenden
Öffnung zugeordneten Arbeitsteils. Der Durchmesser ist vorzugsweise so groß, dass
kein Schneidspalt entsteht. Der Ringraum zwischen dem Arbeitsteil und der Wandung
der Öffnung weist eine Weite auf, die größer ist als die Foliendicke um ein Einklemmen
der in die Öffnung gestochenen Lochränder zu verhindern.
[0022] Das Mittel zum Verpressen der Ränder der Löcher weist vorzugsweise zwei Elemente
mit Druckflächen auf, zwischen denen die Folie gepresst wird. Die Elemente können
ruhend angeordnet, linear beweglich oder drehbar angeordnet sein. Die Elemente können
außerdem wahlweise steif oder auch flexibel ausgebildet sein. Sie können beispielsweise
durch eine steife oder eine elastische Auflage, einen ihr zugeordneten steifen oder
elastischen Stempel sowie durch steife oder flexible Walzen gebildet sein.
[0023] Um die Folie kontinuierlich oder dem Takt der Stechbewegung der nadelartigen Werkzeuge
entsprechend schrittweise zu bewegen, ist vorzugsweise eine Transporteinrichtung vorgesehen.
Die Transporteinrichtung kann zugleich das Mittel zum Verpressen der Ränder der erzeugten
Löcher in Baueinheit bilden. Beispielsweise können zwei Walzen, die die Folie schrittweise
fördern und zwischen denen die Folie hindurch läuft, gleichzeitig das Verpressen der
Ränder der Löcher bewirken. Auch können Klemmbacken, die die Folie pressen, die Folie
periodisch festklemmen und schrittweise fördern.
[0024] Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen ergeben sich aus Ansprüchen, der Zeichnung
oder der Beschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Vorrichtung zum Perforieren einer Folie in schematisierter, teilweise geschnittener
Darstellung,
- Figur 2
- einen Ausschnitt aus der Vorrichtung nach Figur 1 in schematisierter, vergrößerter
Darstellung, vor der Erzeugung eines Lochs,
- Figur 3 und 4
- die Vorrichtung nach Figur 2 während der Erzeugung eines Lochs in unterschiedlichen
Stadien und in vertikal geschnittener, schematisierter Darstellung,
- Figur 5
- die Vorrichtung nach Figur 2 bis 4 nach Erzeugung des Lochs,
- Figur 6
- der zu der Vorrichtung nach Figur 1 gehörige, zum Verpressen der Lochränder gehörige
Teil vor dem Verpressen der Lochränder,
- Figur 7
- der Vorrichtungsteil nach Figur 6 während des Verpressens der Lochränder,
- Figur 8
- die Folie mit hergestellter Perforierung nach dem Verpressen in vertikal geschnittener
Darstellung des hergestellten Lochs,
- Figur 9
- einen Abschnitt des Arbeitsteils des Werkzeugs zur Herstellung eines Lochs in Seitenansicht,
- Figur 10 bis 14
- verschiedene Konfigurationen der Spitze und des Querschnitts des Arbeitsteils gemäß
Figur 9 in Blickrichtung auf die Spitze.
[0025] In Figur 1 ist eine Vorrichtung 1 schematisiert veranschaulicht, die zur Perforierung
einer Folie 2 dient, die als Folienbahn durch die Vorrichtung 1 geführt wird. Die
Folie 2 wird z.B. auf einem Ballen 3 aufgewickelt, der von einer Abzugsvorrichtung
4 getragen und bedarfsweise gezielt drehend angetrieben wird. Die Abzugsvorrichtung
4 kann als Transporteinrichtung zum schrittweisen Bewegen der Folie 2 dienen. Alternativ
können nicht weiter dargestellte Greifer oder Walzen vorgesehen sein, die die Folie
2 schrittweise fördern.
[0026] Zu der Vorrichtung 1 gehört ein Mittel 5 zum Durchstechen der Folie 2. Zu dem Mittel
5 gehört im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Auflagemittel in Form eines Unterwerkzeugs
6. Dieses ist als Lochplatte ausgebildet, über deren vorzugsweise ebene Oberseite
die Folie 2 gleitet. Die Oberseite der Lochplatte bildet eine Auflagefläche 7 für
die Folie 2.
[0027] Zu dem Mittel 5 gehört des Weiteren ein Oberwerkzeug 8 mit einer Werkzeugführungsplatte
9 mit vorzugsweise ebener Unterseite. Die Werkzeugführungsplatte 9 bildet mit der
Auflagefläche 7 einen Spalt. In der Werkzeugführungsplatte 9 sind Öffnungen 10 ausgebildet,
denen in dem Unterwerkzeug 6 ausgebildete Öffnungen 11 gegenüber liegen. Die Durchmesser
der Öffnungen 10, 11 können gleich sein oder voneinander abweichen.
[0028] Das Oberwerkzeug 8 weist des Weiteren eine Kopfhalteplatte 12 auf, in denen Köpfe
13 von nadelartigen Werkzeugen 14 zum Durchstechen der Folie gehalten sind. Die Werkzeuge
14 weisen einen beispielsweise zylindrischen Schaft 15 auf, der in die Öffnungen 10
ragt und in diesen gleitend geführt ist. Von dem Schaft 15 erstreckt sich ein Arbeitsteil
16 weg, dessen Durchmesser vorzugsweise wesentlich kleiner ist als der Durchmesser
der Öffnung 11. Der Arbeitsteil 16 ist vorzugsweise ein gerader Abschnitt, der sich
längs zu dem Schaft 15 erstreckt und über einen konischen Abschnitt 17 an einer Spitze
18 endet (Figur 2).
[0029] Die Kopfhalteplatte 12 und die Werkzeugführungsplatte 9 sind, wie in Figur 1 angedeutet,
beispielsweise in Bezug aufeinander beweglich gelagert, wobei die Werkzeughalterplatte
9 gegen einen Anschlag federnd von der Kopfhalteplatte 12 weg gespannt ist. Die Kopfhalteplatte
12 ist mit einem nicht weiter veranschaulichten Antrieb verbunden, der dazu eingerichtet
ist, ihr eine hin- und hergehende Bewegung zu erteilen, wie in Figur 1 durch einen
Pfeil angedeutet ist. Der Hub der Bewegung ist so groß, dass einerseits die Werkzeugführungsplatte
9 von der Folie abheben und andererseits die Arbeitsteile 16 der Werkzeuge 14 durch
die Folie 2 gestochen werden können.
[0030] Zu der Vorrichtung 1 gehört des Weiteren ein Mittel 19 zum Verpressen der Folie 2
zur Fixierung erzeugter Löcher. Dieses Mittel 19 wird bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 1 durch ein feststehendes Element 20 und ein beweglich angeordnetes Element
21 gebildet, die an den einander zu weisenden Seiten jeweils vorzugsweise ebene Druckflächen
22, 23 aufweisen. Während das Element 20 vorzugsweise ortsfest neben dem vorzugsweise
ebenfalls ortsfest angeordneten Unterwerkzeug 6 angeordnet oder Teil desselben ist,
ist das Element 21, wie in Figur 1 durch einen Pfeil angeordnet, auf das Element 20
zu und von diesem weg beweglich. Es kann starr oder nachgiebig, beispielsweise federnd
angeordnet sein und/oder, mit der Kopfhalteplatte 12 oder mit einem eigenen Antrieb
verbunden sein. Alternativ können beide Elemente 20, 21 nicht nur aufeinander zu und
voneinander weg sondern zusätzlich in Laufrichtung der Folie 2 hin und her oszillierend
bewegt werden, um die Folie 2 schrittweise zu fördern.
[0031] Die Vorrichtung 1 dient beispielsweise zum Perforieren von Kunststoff- oder Metallfolien,
beispielsweise Aluminiumfolien oder zum Perforieren von Verbundfolien, die sowohl
aus Kunststoff als auch aus Metall oder auch aus anderen Stoffen bestehen. Vorzugsweise
dient sie zur Perforation von Folien, deren Material plastisch verformbar ist. Die
Kopfplatte 2 hält dazu entsprechende Werkzeuge 14 in mehreren Reihen, die sich vorzugsweise
über die gesamte Breite der Folie 2 oder zumindest über die Breite des zu perforierenden
Bereichs erstrecken. Die Werkzeuge 14 der einzelnen Reihen (beispielsweise zehn Reihen)
können gegeneinander versetzt oder in einem anderweitigen Muster angeordnet sein.
[0032] Mit der Vorrichtung 1 nach Figur 1 wird die Folie 2 folgendermaßen perforiert:
[0033] Die Folie 2 ist, wie in Figur 1 bis 6 veranschaulicht, in dem Spalt zwischen dem
Oberwerkzeug 8 und dem Unterwerkzeug 6 sowie zwischen den Elementen 20, 21 eingelegt.
Das Ende der Folie 2 wird von der Abzugsvorrichtung 4 gefasst. Die Folie 2 ruht auf
der Auflagefläche 7, die somit ein Mittel 24 zur Lagerung der Folie 2 während des
nachfolgenden Durchstechvorgangs bildet.
[0034] Zur Durchführung des Durchstechvorgangs bzw. Durchstechschritts wird die Kopfplatte
12 in Richtung Unterwerkzeug 6 bewegt bis die Werkzeugführungsplatte 9 die Folie 2
gegen die Auflagefläche 7 klemmt. Dieser Zustand ist in Figur 2 veranschaulicht.
[0035] Während die Platte 9 auf der Folie 2 ruht, wird die Kopfplatte 12 weiter nach unten
bewegt, so dass die Spitze 18, wie Figur 3 zeigt, die Folie 2 durchsticht. Es bildet
sich ein Stichloch, das durch den konischen Abschnitt 17 aufgeweitet wird, wenn das
Werkzeug 14 weiter nach unten in die Öffnung 11 hinein bewegt wird. Vorzugsweise wird
das Werkzeug 14 dabei so weit bewegt, dass der zylindrische Abschnitt des Arbeitsteils
16 in das nunmehr in der Folie 2 gebildete Loch 25 eintritt. Das aus dem Loch 25 heraus
gedrängte Folienmaterial hängt als Zipfel oder Lappen 26 nach unten in die Öffnung
11 hinein und bildet einen Rand 27 des Lochs 25 (Figur 4).
[0036] In diesem Zustand ist das Loch 25 vollständig geöffnet. Das Oberwerkzeug 8 wird wiederum
von dem Unterwerkzeug 6 weg gefahren, wodurch zunächst, wie in Figur 5 veranschaulicht,
der Arbeitsteil 16 und die Spitze 18 aus dem Loch 25 heraus fahren und die Werkzeugführungsplatte
9 von der Folie 2 abhebt. Sie nimmt dabei die Folie 2 etwas mit, so dass diese von
der Auflagefläche 7 ebenfalls abgehoben wird. Bedarfsweise kann dieser Vorgang durch
Einleiten von Luft (Druckluft) in die Öffnung 11 oder in gesonderte, die Auflagefläche
7 durchsetzende Blasöffnungen unterstützt werden.
[0037] Solange die Folie 2 zwischen der Auflagefläche 7 und der Werkzeugführungsplatte 9
freigegeben ist, wird sie um einen Schritt weiter bewegt, der beispielsweise so groß
ist wie die in Folientransportrichtung zu messende, von dem Werkzeug 5 erfasste Folienlänge
(zu messen von links nach rechts in Figur 1). Die gelochten Teile der Folie 2 gelangen
somit zwischen die Druckflächen 22, 23 der Elemente 20, 21. Dies ist in Figur 6 anhand
des eben geöffneten Lochs 25 veranschaulicht. Es werden nun die Elemente 20, 21 so
aufeinander zu bewegt, dass die Druckflächen 22, 23 die Folie 2 zwischen einander
klemmen. Dabei werden die Lappen oder Zipfel 26 verpresst. Eine Variante wie dies
erfolgen kann, ist Figur 8 zu entnehmen. Die Zipfel 26 sind gestaucht und auf die
Rückseite der Folie 2 gefaltet, die beim Öffnen des Lochs 25 auf der Auflagefläche
7 gelegen hat. Die Zipfel 26 sind dabei wenigstens so weit plastisch verformt, dass
sie sich nicht zurück in den Querschnitt des Lochs 25 bewegen. Sie können aber auch
auf der Folienrückseite platt gedrückt sein. Sie können dort lose anliegen oder auch
mit der Rückseite verklebt oder kalt verschweißt sein. Es ist möglich, den Pressvorgang
durch weitere Maßnahmen zu unterstützen, beispielsweise durch Ultraschallbeaufschlagung
wenigstens eines der Elemente 20, 21, durch Wärmeeinwirkung oder durch stoffliche
Fixiermittel, beispielsweise Fixier- oder Kleblacke, die um die Löcher 25 herum auf
die Folienrückseite aufbringbar sind.
[0038] Figur 9 und 10 veranschaulichen das Werkzeug 14, wie es zum Durchstechen der Folie
benutzt werden kann, in einer ersten Ausführungsform. Das Arbeitsteil 16 ist dabei
im Wesentlichen zylindrisch, wobei der Abschnitt 17 einen Kreiskegel bildet, dessen
Spitze 18 gerundet ist. Figur 10 veranschaulicht den Arbeitsteil 16 des Werkzeuges
14 mit Blick auf seine Spitze 18.
[0039] Alternativ kann die Spitze 18 anderweitig geformt sein, wie insbesondere die Figuren
11 bis 14 veranschaulichen. In der Figuren 11 und 12 weist die Spitze 18 eine Schneidenform
auf, wobei die Schneide relativ kurz (Figur 11) oder auch so lange sein kann, dass
sie nahezu dem Durchmesser des Arbeitsteils 16 entspricht (Figur 12). In letzterem
Fall hat der Abschnitt 17 einen Messerquerschnitt, der ausgehend von einer endseitigen
Schneidkante allmählich in den Kreisabschnitt des Arbeitsteils 16 übergeht.
[0040] Die Spitze 18 kann, wie Figur 13 veranschaulicht, auch an einem pyramidenförmigen
Bereich des Abschnitts 17 ausgebildet sein. Der Querschnitt des Abschnitts 17 ist
somit zumindest bereichsweise polygonal umgrenzt. Es ist auch möglich, wie Figur 14
veranschaulicht, sowohl den Abschnitt 17 als auch den übrigen Teil des Arbeitsteils
16 polygonal, beispielsweise drei-, vier- oder mehreckig auszubilden. Auf diese Weise
können unrunde Löcher 25 erzeugt werden.
[0041] Das Mittel zum Durchstechen der Folie kann, wie dargestellt, durch ein nadelartiges
Werkzeug 14 oder auch durch jedes andere zum Durchstechen der Folie 2 geeignete Mittel,
wie beispielsweise einen scharfen Luft- oder Wasserstrahl, sonstige Fluide oder darin
ausgebildete Druckwellen, flexible Elemente.oder dergleichen gebildet sein. Das Mittel
zum Verpressen der Ränder der erzeugten Löcher kann durch starre, ebene oder nicht
ebene, an entsprechenden Elementen vorgesehene Flächen oder auch durch nicht gegenständliche
Mittel, wie beispielsweise Fluide oder in Fluiden ausgebildete Druckwellen gebildet
sein.
[0042] Eine Vorrichtung zum Herstellen von perforierten Folien weist ein Mittel 5 zum Durchstechen
der Folie 2 sowie ein Mittel 19 zum Verpressen der Ränder 27 der so erzeugten Löcher
25 auf. Durch das Verpressen der Ränder 27 bzw. den Zipfeln 26 aus Folienmaterial
werden die Löcher 25 nach dem Öffnen fixiert. Zur Herstellung der Löcher 25 sind keine
Stanzwerkzeuge erforderlich, die die Perforation aus der Folie 2 ausschneiden. Vielmehr
wird das gewünschte Loch 25 bei dem Stichvorgang zunächst punktuell oder in einem
Schnitt erzeugt und aufgeweitet. Beim Verpressen wird das bei der Aufweitung aus der
Ebene der Folie heraus gebogene Material so fixiert, dass es das Stichloch nicht wieder
verschließt.
Bezugszeichenliste:
[0043]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Folie
- 3
- Ballen
- 4
- Abzugsvorrichtung
- 5
- Mittel
- 6
- Unterwerkzeug
- 7
- Auflagefläche
- 8
- Oberwerkzeug
- 9
- Werkzeugführungsplatte
- 10, 11
- Öffnungen
- 12
- Kopfhalteplatte
- 13
- Köpfe
- 14
- Werkzeuge
- 15
- Schaft
- 16
- Arbeitsteil
- 17
- Abschnitt
- 18
- Spitze
- 19
- Mittel
- 20, 21
- Element
- 22, 23
- Druckflächen
- 24
- Mittel
- 25
- Loch
- 26
- Zipfel
- 27
- Rand
1. Verfahren zur Herstellung perforierter Folien (2),
bei dem in der Folie (2) zunächst Löcher (25) erzeugt werden und
bei dem die Ränder (27) der entstandenen Löcher (25) der Folie (2) verpresst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (25) mit nadelartigen Werkzeugen (14) erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (2) zum Durchstechen zwischen zwei Klemmelementen (6, 9) geführt und zwischen
diesen festgeklemmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der Löcher (25) zunächst Stichlöcher erzeugt und diese nachfolgend
aufgeweitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Verpressen an den Rändern (27) der Löcher (25) vorhandenes Material auf die
Folie (2) gefaltet und an diese angepresst wird.
6. Vorrichtung zur Perforation von Folien (2),
mit einem Mittel (5) zum Erzeugen von Löchern in der Folie (2),
mit einem Mittel (19) zum Verpressen der Ränder (27) der erzeugten Löcher (25).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Mittel (7) zur Lagerung der Folie (2) während des Durchstechvorgangs
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (5) zum Durchstechen der Folie (2) ein Werkzeug (14) mit einem länglichen
Arbeitsteil (16) mit einer Spitze (18) aufweist, von der ausgehend sich der Querschnitt
des Arbeitsteils (16) vergrößert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (16) die Form einer Nadel aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (18) eine Punktspitze ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (18) die Form einer Schneide aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (16) einen Kreisquerschnitt aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (16) einen Messerquerschnitt aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (16) einen Polygonquerschnitt aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (16) einen Abschnitt mit konstantem Querschnitt aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zum Lagern der Folie (2) eine Auflagefläche (7) aufweist, die mit Öffnungen
(11) versehen sind, die dem Werkzeug (14) zur Erzeugung der Löcher (25) zugeordnet
sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (11) jeweils einen Durchmesser aufweisen, der größer ist als der Durchmesser
des der Öffnung (11) zugeordneten Arbeitsteils (16).
18. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (19) zum Verpressen der Ränder (27) der Löcher (25) ein erstes Element
(20) mit einer der Unterseite der Folie (2) zugewandten Druckfläche (22) und ein zweites
Element (21) mit einer der Oberseite der Folie (2) zugewandten Druckfläche (23) sowie
ein Antriebsmittel aufweist, um die beiden Elemente (20, 21) kontrolliert aufeinander
zu und voneinander weg zu bewegen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Folie (2) eine Transporteinrichtung (4) zugeordnet ist, um die Folie (2) schrittweise
durch die Vorrichtung (1) zu bewegen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung perforierter Folien (2),
bei dem in der Folie (2) zunächst mit einem Werkzeug (14), das ein längliches Arbeitsteil
(16) mit einer Spitze (18) aufweist, von der ausgehend sich der Querschnitt des Arbeitsteils
(16) vergrößert, Löcher erzeugt werden,
indem das Werkzeug (5) eine lineare axial hin und her gehende Bewegung ausführt, mit
deren Hubweite die Lochgröße einstellbar ist, und
bei dem die Ränder (27) der zuvor erzeugten Löcher (25) der Folie (2) verpresst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (25) mit nadelartigen Werkzeugen (14) erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (2) zum Durchstechen zwischen zwei Klemmelementen (6, 9) geführt und zwischen
diesen festgeklemmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der Löcher (25) zunächst Stichlöcher erzeugt und diese nachfolgend
aufgeweitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Verpressen an den Rändern (27) der Löcher (25) vorhandenes Material auf die
Folie (2) gefaltet und an diese angepresst wird.
6. Vorrichtung zur Perforation von Folien (2),
mit einem Werkzeug (14) zum Durchstechen der Folie (2), wobei das Werkzeug (5) zum
Erzeugen von Löchern in der Folie (2) :
- eine lineare axial hin und her gehende Bewegung ausführt, mit deren Hubweite die
Lochgröße einstellbar ist, und
- ein längliches Arbeitsteil (16) mit einer Spitze (18) aufweist, von der ausgehend
sich der Querschnitt des Arbeitsteils (16) vergrößert,
mit einem Mittel (19) zum nachfolgenden Verpressen der Ränder (27) der erzeugten Löcher
(25).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Mittel (7) zur Lagerung der Folie (2) während des Durchstechvorgangs
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (16) die Form einer Nadel aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (18) eine Punktspitze ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (18) die Form einer Schneide aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (16) einen Kreisquerschnitt aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (16) einen Messerquerschnitt aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (16) einen Polygonquerschnitt aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (16) einen Abschnitt mit konstantem Querschnitt aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zum Lagern der Folie (2) eine Auflagefläche (7) aufweist, die mit Öffnungen
(11) versehen sind, die dem Werkzeug (14) zur Erzeugung der Löcher (25) zugeordnet
sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (11) jeweils einen Durchmesser aufweisen, der größer ist als der Durchmesser
des der Öffnung (11) zugeordneten Arbeitsteils (16).
17. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (19) zum Verpressen der Ränder (27) der Löcher (25) ein erstes Element
(20) mit einer der Unterseite der Folie (2) zugewandten Druckfläche (22) und ein zweites
Element (21) mit einer der Oberseite der Folie (2) zugewandten Druckfläche (23) sowie
ein Antriebsmittel aufweist, um die beiden Elemente (20, 21) kontrolliert aufeinander
zu und voneinander weg zu bewegen.
18. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Folie (2) eine Transporteinrichtung (4) zugeordnet ist, um die Folie (2) schrittweise
durch die Vorrichtung (1) zu bewegen.