[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschlusseinrichtung einer Abzweigung einer
mit einer Unterdruckleitung einer Unterdruckabwasseranlage verbundenen Anschlussleitung,
wobei die Verschlusseinrichtung eine Verbindung zwischen der Anschlussleitung und
einem Anschluss für insbesondere eine Steueranordnung eines Absaug- oder Absperrventils
aufweist und die Verbindung mittels eines Rückschlagventils gegenüber der Anschlussleitung
absperrbar ist. Ferner nimmt die Erfindung Bezug auf eine Unterdruckabwasseranlage
einer mit einer Unterdruckquelle in Verbindung stehenden Unterdruckleitung, in der
eine von einer Abwassersammelstelle ausgehende Anschlussleitung mündet, die über ein
Absperrventil absperrbar oder freigebbar ist, das seinerseits mit einer Steueranordnung
schaltbar ist, wobei die Steueranordnung über eine Verbindung in einer einen Abzweig
der Anschlussleitung verschließenden Verschlusseinrichtung druckmäßig mit der Unterdruckleitung
verbunden ist und die Verbindung anschlussleitungsseitig über ein Rückschlagventil
verschließbar ist.
[0002] Eine derartige Verschlusseinrichtung sowie eine Unterdruckabwasseranlage sind aus
der
WO 01/25632A2 bekannt.
[0003] Unterdruck- oder Vakuumabwasseranlagen oder -systeme für die Entwässerung umfassend
eine Vakuum- oder Unterdruckleitung, an die einerseits zumindest eine Vakuum- oder
Unterdruckquelle und andererseits über Absaugventile Abwassersammelstellen wie Sammelschächte
zum schubweisen Ansaugen von Abwasser und Luft anschließbar sind, werden z. B. in
Bereichen eingesetzt, in denen eine geringe Siedlungsdichte vorherrscht, kein ausreichendes
Gefälle für eine konventionelle Freigefällekanalisation zur Verfügung steht, nur zeitweilig
Abwasser anfällt, wie dies in Feriensiedlungen der Fall ist, oder wo Wasserschutzgebiete
zu durchqueren sind. Auch hat sich ein Einsatz dann bewährt, wenn die Untergrundverhältnisse
ungünstig sind, also z. B. in Gebieten hohen Grundwasserstandes.
[0004] Unterdruck-Abwasseranlagen werden vorwiegend als reine Schmutzwasserkanalisation
eingesetzt. In einer Unterdruck-Abwasseranlage fließt üblicherweise das Abwasser im
freien Gefälle von Gebäuden in Abwassersammelräume wie -schächte. Sobald sich in einem
Sammelraum eine vorher festgelegte Abwassercharge angesammelt hat, wird über einen
Auslöser und über eine Steuerung ein zwischen dem Sammelraum und der Unterdruckleitung
angeordnetes Absaugventil für eine Zeitspanne geöffnet. Die Verbindung zwischen dem
Sammelraum und der Unterdruckleitung kann als Anschlussleitung bezeichnet werden.
Die Abwassercharge und eine bestimmte Menge an Luft werden durch das geöffnete Absaugventil
in die Unterdruckleitung eingesaugt.
[0005] Zum Betätigen der Steueranordnung, über die wiederum das Absaug- oder Absperrventil
geöffnet bzw. geschlossen wird, ist es erforderlich, dass ersteres mit dem in der
Unterdruckleitung herrschenden Druck beaufschlagt wird. Da Steueranordnung und Absperrventil
üblicherweise unmittelbar im Bereich der Verbindung zwischen dem Sammelbehälter und
der Unterdruckleitung angeordnet sind, und zwar vorzugsweise in einem im Erdreich
eingelassenen verschließbaren Behälter, wird der Druck aus der Anschlussleitung entnommen,
der zwischen dem Absperrventil und der Unterdruckleitung verläuft. Hierzu weist die
Anschlussleitung ein insbesondere eine Y-Geometrie aufweisendes Zwischenstück auf,
das innerhalb des Schutzbehälters angeordnet. Der Abzweig des Zwischenstücks, der
in die zu verbindenden Abschnitte der Anschlussleitung mündet, wird von einer Verschlusseinrichtung
vorzugsweise in Form eines Stopfens verschlossen, in dem ein Anschluss mündet, der
zu der Steueranordnung führt. Damit über den Anschluss jedoch keine Flüssigkeit in
die Steueranordnung strömen kann, ist der Verschlussstopfen leitungsseitig über ein
Rückschlagventil, vorzugsweise in Form einer Membran verschließbar.
[0006] Da sich das Y-Zwischenstück und damit der Stopfen in dem Schutzbehälter und damit
im unmittelbaren Bereich der Erdoberfläche befindet, besteht in kalten Jahreszeiten
die Gefahr, dass ein Einfrieren mit der Folge gegeben ist, dass das Rückschlagventil
nicht ordnungsgemäß arbeitet. Somit kann Flüssigkeit in die Steueranordnung gedrückt
werden. Dies wiederum führt dazu, dass das Absperrventil nicht angesteuert wird und
in diesem Bereich die Unterdruckabwasseranlage nicht ordnungsgemäß arbeiten kann.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verschlusseinrichtung
einer Unterdruckabwasseranlage sowie eine Unterdruckabwasseranlage derart weiterzubilden,
dass unabhängig von herrschenden Temperaturen ausgeschlossen ist, dass ein Eindringen
von Wasser in den von dem Rückschlagventil abgesperrten Bereich der Verschlusseinrichtung
und somit in die mit dieser verbundenen Elemente wie Steueranordnung und Absperrventil
erfolgen kann.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe wird die Verschlusseinrichtung der zuvor beschriebenen Art
dadurch weitergebildet, dass von der Verschlusseinrichtung ein sich bis in von Abwasser
durchströmten Bereich der Unterdruckabwasseranlage erstreckender rohr- oder schlauchförmiger
Abschnitt ausgeht, der endseitig das Rückschlagventil aufweist. Insbesondere ist vorgesehen,
dass das Absperrventil in der Anschlussleitung oder einem Abschnitt eines Zwischenstücks
verläuft, der Abschnitte der Anschlussleitung verbindet.
[0009] Erfindungsgemäß erfolgt eine Verlängerung der Verschlusseinrichtung in einem Umfang,
dass das Absperrventil in Bereichen verläuft, die frostsicher sind. Dabei ist insbesondere
vorgesehen, dass der rohr- oder schlauchförmige Abschnitt in einem Umfang in die Anschlussleitung
oder ein Abschnitte dieser verbindenden Zwischenstück hineinragt, dass ein Umspülen
mit abzusaugendem Abwasser erfolgt. Da dieses üblicherweise erwärmt ist bzw. stets
Temperaturen aufweist, die über dem Gefrierpunkt liegen, ist zusätzlich sichergestellt,
dass ein Einfrieren des Rückschlagventils ausgeschlossen ist.
[0010] Ganz allgemein ist zu dem Begriff "rohr- oder schlauchförmiger Abschnitt" anzumerken,
dass es sich hierbei um ein von Luft durchströmbares Element handelt, das zum einen
dicht mit der Verschlusseinrichtung verbunden ist und zum anderen endseitig ein Rückschlagventil
aufweist, das sicherstellt, dass Flüssigkeit nicht über die Verschlusseinrichtung
zu einer Steueranordnung bzw. einem Absaugventil strömen kann.
[0011] Die Form des rohr- oder schlauchförmigen Abschnitts kann beliebig sein. Insbesondere
ist jedoch vorgesehen, dass sich der Abschnitt aus einem oder mehreren konusförmigen
Abschnitten zusammensetzt, wodurch sichergestellt ist, dass im Inneren auftretendes
Kondensat in Richtung des Rückschlagventils fließen kann. Der rohr- oder schlauchförmige
Abschnitt kann dabei insgesamt eine Konusform aufweisen oder aber aus konusförmigen
Abschnitten unterschiedlicher Konuswinkel und -längen bestehen.
[0012] Bei dem Rückschlagventil handelt es sich insbesondere um ein Schnabelrückschlagventil,
das vorzugsweise aus Elastomer-Material besteht. Mit anderen Worten ist ein flexibles
Element vorgesehen, das in abdichtender bzw. geschlossener Stellung in einer ersten
Seitenansicht die Geometrie eines gleichschenkligen Dreiecks und in einer um 90° versetzt
verlaufenden Seitenansicht die Geometrie eines Vierecks aufweist. Das Schnabelrückschlagventil
umfasst einen hohlzylindrischen Basisabschnitt, von dem in geschlossener Stellung
des Rückschlagventils zwei diametral gegenüberliegenden in Seitenansicht des Rückschlagventils
eine Dreiecksgeometrie aufweisende Hohlzylinderabschnitte mit jeweils einer Spitze
ausgehen, die über zumindest außenseitig plane Abschnitte verbunden sind, die im Bereich
einer die Spitzen der Hohlzylinderabschnitte verbindenden Geraden getrennt sind. Dabei
sind die entlang der Geraden verlaufenden Ränder insbesondere als Dichtlippen ausgebildet.
[0013] Die Verschlusseinrichtung selbst ist vorzugsweise als Hohlstopfen ausgebildet und
weist im Schnitt eine U-Geometrie mit Boden- und Umfangswandung auf, deren Au-ßenfläche
einen Konus aufspannt.
[0014] Um den Verschlussstopfen in Rohre unterschiedlicher Nennweiten einsetzen zu können,
ist vorgesehen, dass in der Außenfläche der Umfangswandung mehrere parallel und in
Achsrichtung beabstandet zueinander verlaufende Dichtungen vorgesehen sind, die umlaufend
ausgebildet sind.
[0015] Vorzugsweise ist die Abzweigung, die über die Verschlusseinrichtung verschließbar
ist, ein Rohrabschnitt eines eine Y-Geometrie aufweisenden Zwischenstücks der Anschlussleitung,
wobei die Abzweigung in Verlängerung eines Abschnitts der Anschlussleitung verläuft,
die gegenüber dem Zwischenstück über eine Dichtung wie einen Konusdichtring abgedichtet
ist. Dabei ist vorgesehen, dass sich der rohr- oder schlauchförmige Abschnitt mit
dem Rückschlagventil von der Abzweigung aus betrachtet bis hinter der Dichtung erstreckt.
Somit ist sichergestellt, dass beim Absaugen von Abwasser das Rückschlagventil stets
von diesem umspült wird.
[0016] Eine weitere Lösung der Aufgabe ist eine Unterdruckabwasseranlage der eingangs genannten
Art das durch die im Anspruch 13 angegebenen Merkmale weitergebildet wird. Diese zeichnet
sich dadurch aus, dass von der Verschlusseinrichtung ein sich bis in die Anschlussleitung
erstreckender rohr- oder schlauchförmiger Abschnitt ausgeht, der endseitig das Rückschlagventil
wie insbesondere ein Schnabelrückschlagventil aufweist. Dabei geht die Abzweigung
von einem eine Y-Geometrie aufweisenden Zwischenstück der Anschlussleitung aus. Zwischenstück
und angrenzender Abschnitt der Anschluss- oder Abwasserleitung sind über eine Dichtung
wie z. B. einen Konusdichtungsring abgedichtet. Die von der Verschlusseinrichtung
wie Verschlussstopfen absperrbare Abzweigung erstreckt sich in Verlängerung des Abschnitts
der Anschlussleitung, wobei der das Rückschlagventil endseitig aufweisende rohr- oder
schlauchförmige Abschnitt vorzugsweise hinter der Dichtung verläuft.
[0017] Bevorzugterweise ist der das Rückschlagventil aufweisende rohr- oder schlauchförmige
Abschnitt mit der Verschlusseinrichtung verbunden. Eine integrale Ausbildung ist gleichfalls
möglich.
[0018] Ferner sollte der Abschnitt in einem Umfang flexibel sein, dass eine gewisse Beweglichkeit
gegeben ist, ohne dass ein Stauchen in Längsrichtung erfolgt, wodurch ggfs. die Abwasserleitung
bzw. das Zwischenstück verstopft werden könnte.
[0019] Losgelöst hiervon sollte der Querschnitt des rohr- oder schlauchförmigen Abschnitts
derart auf den der Abwasser- bzw. Anschlussleitung bzw. des Zwischenstücks abgestimmt
sein, dass eine unerwünschte Querschnittsverringerung, die zu einem erhöhten Strömungswiderstand
führen würde, unterbleibt.
[0020] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung eines Unterdruck-Abwassersystems,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt eines Schachts gemäß Fig. 1 und
- Fig. 3
- ein Y-förmiges Zwischenstück mit Verschlusseinrichtung.
[0022] Unterdruck- bzw. Vakuumabwasser- bzw. Entwässerungssysteme oder -anlagen werden vorwiegend
als reine Schmutz-Kanalisation eingesetzt. Der Fig. 1 ist ein Abschnitt einer entsprechenden
Unterdruck-Abwasseranlage rein prinzipiell zu entnehmen, die eine sägezahnförmig,
also Hochpunkte 10 und Tiefpunkte 12 aufweisende Unterdruckleitung 13 umfasst, die
mit einer Vielzahl von Hausanschlüssen verbindbar ist.
[0023] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 wird das Abwasser in Richtung des Pfeils 28 transportiert.
Die Unterdruckleitung 13 setzt sich dabei aus Abschnitten unterschiedlichen Höhenprofils
zusammen, um in einem nicht dargestellten Hauptsammelbehälter zu münden, von dem das
Abwasser einer Kläranlage zugeführt wird. Von der Unterdruckleitung 13 können des
Weiteren von Hochpunkten 10 Inspektionsrohre 22 ausgehen, die oberflächenseitig mittels
Stopfen 24 verschließbar sind. Die Stopfen 24 können in Kästen angeordnet sein, die
mittels eines Deckels oder einer Kappe 26 verschließbar sind.
[0024] Vergrößert ist in Fig. 1 ein Hausanschluss 50 dargestellt, der einen Schachtkörper
52 umfasst, der begehbar sein kann. Unmittelbar im Bereich des Schachtes 52 befindet
sich ein Sammelbehälter 14, dem üblicherweise im freien Gefälle von einem oder mehreren
Häusern Abwasser zuströmt. Das Abwasser wird über eine Leitung 16 und eine Anschlussleileitung
18 in die Unterdruckleitung 13 dann gesaugt, wenn ein in dem Hausanschlussschacht
50 vorhandenes Absperr- oder Absaugventil 56 geöffnet wird. Das Absperrventil 56 wird
dabei über eine Steueranordnung 54 umgeschaltet, wie diese beispielhaft in der
DE-A-43 36 020 beschrieben ist. Die in die Unterdruckleitung 13 mündende Anschlussleitung 18 ist
über ein eine Y-Geometrie aufweisendes Zwischenstück 57 mit dem Absperr- oder Absaugventil
56 verbunden, und zwar mit dessen stromabwärtsseitigem Ausgang. Das Zwischenstück
57 weist einen als Abzweigung zu bezeichnenden Abschnitt 58 auf, der sich in Verlängerung
des in das Zwischenstück 57 mündenden Abschnitts der Anschlussleitung 18 erstreckt.
Die Abzweigung 58 ist durch einen Verschlussstopfen 60 verschlossen, von der eine
Leitung 62 zu der Steueranordnung 54 führt, um diese zum Umschalten und damit zum
Betätigen des Absperrventils 56 mit Unterdruck zu beaufschlagen.
[0025] Um das Absperrventil 56 zu öffnen bzw. zu schließen, geht von der Steueranordnung
54 eine Leitung 64 aus, die in dem Absperrventil 56 mündet. Funktion und Aufbau der
Steueranordnung 54 bzw. des Absperrventils 56 sind hinreichend bekannt. Beispielhaft
wird auf die
WO-A-01 25632 verwiesen, auf deren Inhalt ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0026] Um sicherzustellen, dass über den Verschlussstopfen 60 und die Leitung 62 Wasser
nicht in die Steueranordnung 54 gelangen kann, ist die den Verschlussstopfen 60 durchsetzende
Verbindung zu der Leitung 62 über ein Rückschlagventil 100 absperrbar, das erfindungsgemäß
derart positioniert ist, dass auch bei tiefen Temperaturen im Bereich des Hausanschlussschachts
50 ein Einfrieren nicht möglich ist. Mit anderen Worten wird das Rückschlagventil
100 frostsicher positioniert. Hierzu ist der Verschlussstopfen 60 mit einem schlauch-
oder rohrförmigen Element 102 verbunden, das auch integraler Bestandteil des Verschlussstopfens
60 sein kann. Dabei erstreckt sich das schlauch- oder röhrförmige Element 102 bis
in die Anschlussleitung 18 hinein, also im Ausführungsbeispiel bis hinter einer Dichtung
wie Konusdichtring 104, über die das Zwischenstück 57 gegenüber der Anschlussleitung
18 abgedichtet ist. Das Rückschlagventil 100 geht vom Ende des schlauch- oder rohrförmigen
Elements 102 aus, liegt demnach hinter der Dichtung 104.
[0027] Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, setzt sich das schlauch- oder rohrförmige Element
102 aus einem verschlussstopfenseitig verlaufenden oberen Abschnitt 103 und einem
rückschlagventilseitig verlaufenden unteren Abschnitt 105 zusammen. Beide Abschnitte
103, 105 weisen eine Konusform auf, wobei der Konuswinkel des oberen Abschnitts 103
größer als der des unteren Abschnitts 105 ist. Ferner ist die Länge des unteren Abschnitts
105 vorzugsweise 2- bis 6-mal länger als die des verschlussstopfenseitig verlaufenden
oberen Abschnitts 103.
[0028] Das Rückschlagventil 100 kann integral mit dem schlauch- oder rohrförmigen Element
102 ausgebildet sein.
[0029] Durch die Konusform bzw. konusförmigen Abschnitte 103, 105 des schlauch- oder rohrförmigen
Elements 102 ergibt sich der Vorteil, dass entstehendes Kondensat entlang der Innenfläche
des schlauch- oder rohrförmigen Elements 102 in Richtung des Rückschlagventils 100
fließen kann, so dass beim Öffnen des Ventils 100 ein Absaugen erfolgt. Somit ist
sichergestellt, dass Flüssigkeit nicht in die Steueranordnung 54 gelangen kann.
[0030] Bei dem Rückschlagventil 100 kann es sich insbesondere um ein Schnabelrückschlagventil
handeln, das einen hohlzylindrischen Basisabschnitt 106 umfasst, das mit dem Ende
des rohr- bzw. schlauchförmigen Elements 102 dicht verbunden ist. Das Rückschlagventil
100 besteht insbesondere aus Elastomer-Material. In Längsrichtung und in abdichtender
Position besteht das Rückschlagventil 100 in einem ersten Längsschnitt aus zwei Schenkeln
eines gleichschenkligen Dreiecks. In einem 90° zu dem ersten Längsschnitt versetzt
verlaufenden zweiten Längsschnitt ist eine U-förmige Geometrie gegeben. Mit anderen
Worten weist das Rückschlagventil 100 in geschlossener Stellung in einer ersten Seitenansicht
die Geometrie eines gleichschenkligen Dreiecks und in einer um 90° zu der ersten Seitenansicht
versetzt verlaufenden zweiten Seitenansicht die Geometrie eines Vierecks auf.
[0031] Durch die schnabelförmige Geometrie des Rückschlagventils 100 ist sichergestellt,
dass dann, wenn entgegen üblicher Strömungsrichtung über die Anschlussleitung 18 Wasser
zurückströmen sollte, das Rückschlagventil 100 dicht verschlossen ist, so dass über
den Verschlussstopfen 60 und die Leitung 62, die von einem L-förmigen Anschlussstück
63 ausgeht, Wasser nicht in die Steueranordnung 54 gelangen kann.
[0032] Ausdrücklich sei noch einmal darauf hingewiesen, dass das Rückschlagventil 100 nicht
zwingend als Schnabelrückschlagventil ausgebildet sein muss. Andere geeignete Rückschlagventile
kommen gleichfalls in Frage, wobei das Rückschlagventil 100 integraler Bestandteil
des schlauch- oder rohrförmigen Elements 102 ist und mit diesem z. B. durch Spritzen
als Einheit hergestellt sein kann.
[0033] Aus der Darstellung der Fig. 3 ergibt sich des Weiteren, dass der Verschlussstopfen
60, der als Hohlstopfen ausgebildet ist, einen das Anschlussstück 63 aufnehmende Bodenwandung
108 aufweist, von dem eine sich in die Abzweigung 58 hinein erstreckende, eine Hohlzylindergeometrie
aufweisende Umfangswandung 110 ausgeht, deren Außenfläche 112 einen Konus aufspannt.
In der Außenfläche 112 sind umlaufende und zueinander beabstandete Dichtungen 114,
116 vorgesehen, um den Verschlussstopfen 60 in Rohre unterschiedlicher Durchmesser
dichtend einsetzen zu können.
[0034] Wie sich aus der Fig. 3 ergibt, kann die untere Dichtung 116 unmittelbar in den rohr-
bzw. schlauchförmigen Abschnitt 102 übergehen, also mit diesem integral ausgebildet
sein. Dabei kann der sich entlang des Verschlussstopfens 60 erstreckender Bereich
118 des Abschnitts 102 in Art eines Schnappverschlusses mit dem Verschlussstopfen
60 verbunden sein, wodurch eine sichere Befestigung ermöglicht wird.
1. Verschlusseinrichtung (60) einer Abzweigung (58) einer mit einer Unterdruckleitung
(13) einer Unterdruckabwasseranlage verbundenen Anschlussleitung (18), wobei die Verschlusseinrichtung
eine Verbindung zwischen der Anschlussleitung und einem Anschluss (62, 63) für insbesondere
eine Steueranordnung (54) eines Absaug- oder Absperrventils (56) aufweist und die
Verbindung mittels eines Rückschlagventils (100) gegenüber der Unterdruckleitung bzw.
Anschlussleitung absperrbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der Verschlusseinrichtung (60) ein sich bis in von Abwasser durchströmten Bereich
der Unterdruckabwasseranlage erstreckender rohr- oder schlauchförmiger Abschnitt (102)
ausgeht, der endseitig das Rückschlagventil (100) aufweist.
2. Verschlusseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abschnitt (102) sich in Richtung des Rückschlagventils (100) verjüngt und insbesondere
aus zwei konusförmig ausgebildeten Abschnitten (103, 105) besteht, von denen der verschlusseinrichtungsseitige
Abschnitt (103) vorzugsweise kürzer als der rückschlagventilseitig verlaufende Abschnitt
(105) ist.
3. Verschlusseinrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der rohr- oder schlauchförmige Abschnitt (102) und das Rückschlagventil (100) einteilig
ausgebildet sind und insbesondere aus Elastomer-Material bestehen.
4. Verschlusseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der rohr- oder schlauchförmige Abschnitt (102) lösbar mit der Verschlusseinrichtung
(60) verbunden ist und vorzugsweise klemmend die Verschlusseinrichtung (60) aufnimmt,
wobei insbesondere die Außenfläche des verschlusseinrichtungsseitigen Abschnitts (103)
des rohr- oder schlauchförmigen Abschnitts (102) bündig oder nahezu bündig in die
Außenfläche (112) der Verschlusseinrichtung (60) übergeht.
5. Verschlusseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der verschlusseinrichtungsseitig verlaufende Abschnitt (103) des rohr- oder schlauchförmigen
Abschnitts (102) in eine umlaufende Dichtung (116) übergeht, die in die Außenfläche
(112) der Verschlusseinrichtung (60) eingelassen ist.
6. Verschlusseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rückschlagventil (100) in der Anschlussleitung (18) oder einem Abschnitt eines
Zwischenstücks (57) verläuft, der Abschnitte der Anschlussleitung verbindet.
7. Verschlusseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rückschlagventil (100) ein Schnabelrückschlagventil ist.
8. Verschlusseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusseinrichtung (60) ein Hohlstopfen ist, wobei der Hohlstopfen (60) im
Schnitt vorzugsweise eine U-Geometrie mit Bodenwandung (108) und Umfangswandung (110)
aufweist, deren Außenfläche einen Konus aufspannt.
9. Verschlusseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Außenfläche der Umfangswandung (110) mehrere parallel und in Achsrichtung
beabstandet zueinander verlaufende umlaufende Dichtungen (114, 116) vorgesehen sind.
10. Verschlusseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abzweigung (58) ein Rohrabschnitt eines eine Y-Geometrie aufweisenden Zwischenstücks
(57) der Anschlussleitung (18) ist und in Verlängerung eines Abschnitts der Anschlussleitung
(18) verläuft, die gegenüber dem Zwischenstück (57) über eine Dichtung wie Konusringdichtung
(104) abgedichtet ist.
11. Verschlusseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der rohr- oder schlauchförmige von der Verschlusseinrichtung (60) ausgehende
Abschnitt (102) mit dem Rückschlagventil (100) von der Abzweigung aus betrachtet bis
hinter der Dichtung (104) erstreckt.
12. Verschlusseinrichtung insbesondere nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rückschlagventil (100) in einem frostsicheren Bereich der Unterdruckabwasseranlage
verläuft.
13. Unterdruckabwasseranlage mit einer mit einer Unterdruckquelle in Verbindung stehenden
Unterdruckleitung (13), in der eine von einer Abwassersammelstelle (14) ausgehende
Anschlussleitung mündet, die über ein Absaug- bzw. Absperrventil (56) absperrbar oder
freigebbar ist, das seinerseits über eine Steueranordnung (54) schaltbar ist, wobei
die Steueranordnung über eine Verbindung in einer einen Abzweig (58) der Anschlussleitung
(18) verschließenden Verschlusseinrichtung (60) druckmäßig mit der Unterdruckleitung
verbunden ist und die Verbindung anschlussleitungsseitig über ein Rückschlagventil
(100) verschließbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der Verschlusseinrichtung (60) ein rohr- oder schlauchförmiger Abschnitt (102)
ausgeht, der endseitig das Rückschlagventil (100) aufweist, wobei der Abschnitt eine
Länge derart aufweist, dass sich das Rückschlagventil im frostsicheren Bereich der
Unterdruckabwasseranlage befindet.
14. Unterdruckabwasseranlage nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das Rückschlagventil in der Anschlussleitung (18) oder einem Abschnitte dieser
verbindenden, von abzusaugendem Abwasser durchströmten Zwischenstück (57) befindet.
15. Unterdruckabwasseranlage nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der rohr- oder schlauchförmige Abschnitt (102) lösbar mit der Verschlusseinrichtung
(60) verbunden ist und insbesondere aus einem konusförmig ausgebildeten verschlusseinrichtungsseitig
verlaufenden ersten Abschnitt (103) und einem konusförmigen rückschlagventilseitig
verlaufenden zweiten Abschnitt (105) besteht.
16. Unterdruckabwasseranlage nach zumindest einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rückschlagventil (100) integral mit dem rohr- oder schlauchförmigen Abschnitt
(102) ausgebildet ist.
17. Unterdruckabwasseranlage nach zumindest einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusseinrichtung (60) in ihrer Außenfläche (112) eine umlaufende Dichtung
(116) aufweist, die in den rohr- oder schlauchförmigen Abschnitt (102) übergeht.
18. Unterdruckabwasseranlage nach zumindest einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass der rohr- oder schlauchförmige Abschnitt (102) sich zumindest abschnittsweise entlang
der Außenfläche (112) der Verschlusseinrichtung (60) erstreckt.
19. Unterdruckabwasseranlage nach zumindest einem der Ansprüche 13 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusseinrichtung (60) ein Hohlstopfen ist, wobei der Hohlstopfen (60) im
Schnitt vorzugsweise eine U-Geometrie mit Bodenwandung (108) und Umfangswandung (110)
aufweist, deren Außenfläche einen Konus aufspannt.
20. Unterdruckabwasseranlage nach zumindest einem der Ansprüche 13 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der Bodenwandung ein Anschlussstück (63) ausgeht, über das die die Verschlusseinrichtung
(60) durchsetzende in den rohr- oder schlauchförmigen Abschnitt (102) übergehende
Verbindung mit der Steueranordnung (54) verbunden ist.
21. Unterdruckabwasseranlage nach zumindest einem der Ansprüche 13 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abzweigung (58) ein Rohrabschnitt eines eine Y-Geometrie aufweisenden Zwischenstücks
(57) ist, das zwischen der Anschlussleitung (18) und dem Absaugventil (56) angeordnet
ist, wobei insbesondere die Abzweigung (58) in Verlängerung des angrenzenden Abschnitts
der Anschlussleitung (18) verläuft und das Zwischenstück (57) gegenüber der Anschlussleitung
über eine Dichtung wie z. B. Konusdichtring (104) abgedichtet ist.
22. Unterdruckabwasseranlage nach zumindest einem der Ansprüche 13 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der rohr- oder schlauchförmige Abschnitt (102) mit dem diesen verschließenden
Rückschlagventil (100) von der Abzweigung (57) aus betrachtet bis hinter die Dichtung
(104) erstreckt.